Definition: o Gentechnologie beschreibt die Summe aller Methoden, die sich mit der Isolierung, Charakterisierung, Vermehrung und Neukombination von Gene auch über Artengrenzen hinweg beschäftigt Geschichte - - - - - die Geschichte der Genetik beginnt 1866 als Gregor Mendel die ersten Kreuzungsversuche mit Erbsen durchführte er fand dabei heraus, dass bestimmte Eigenschaften wie Farbe und Form erblich waren und dass zu jeder erblichen Eigenschaft ein Faktor im Erbgut vorhanden sein muß und zwar in doppelter Ausführung er schloß weiterhin aus seinen Ergebnissen, dass sowohl männl. als auch weibl. Pflanzen zu Bildung einer neuen Pflanze beitrugen 1880 stellte Walther Flemming fest, dass sich eine Substanz (Chromatin) bei der Zellteilung zu voneinander getrennten Körpern verdichtete, die Chromosomen genannt werden 1895 vermutete Karl Rabl, dass die Chromosomen auch nach der Zellteilung als solche intakt blieben 1902 entdeckte Walter Stanborough Sutton, dass diese Chromosomen gepaart vorliegen und möglicherweise die Träger der Vererbung sein könnten 1909 wurde der Begriff „Gen“ als Träger der Vererbung geprägt es wurde weiter eine Unterscheidung getroffen zwischen der genetischen Zusammensetzung eines Organismus (Genotyp) und der daraus resultierenden Ausprägung der Merkmale (Phänotyp) bis 1944 war nicht klar, ob die Erbinformation an Proteine oder an die DNA gekoppelt war erst Oswald Avery identifiziert schließlich die DNA als Erbträger die genaue Struktur der DNA wurde von 3 Arbeitsgruppen zum Teil in Kooperation, zum Teil in harter Konkurrenz erforscht 1953 gaben Watson und Crick (eine dieser Arbeitsgruppen) das Modell einer DNA Doppelhelix heraus bis zur Mitte des 20. Jhd. hat sich das Umfeld des Wissenschaftlers stark geändert es gibt nun weniger einzelne Wissenschaftler, sondern es wird im Team geforscht ein Teil der Gelder vieler Forschungsgruppen kommt heute von Firmen, die Auftragsforschungen vergeben um kommerzielle Interessen zu verfolgen ein Teil kommt auch aus Stiftungen oder staatlichen Quellen dabei müssen zwar nicht unmittelbar marktreife Produkte herauskommen, mögliche zukünftige wirtschaftliche, gesellschaftliche oder militärische Nutzungen spielen aber schon eine zentrale Rolle bei der Vergabe der Gelder in dieses Umfeld fällt der Beginn der Gentechnologie in den 70er Jahren entwickelte Frederick Sanger die Technik des „Sequenzierens“ der DNA d.h. dass nun die Abfolge der Basenpaare der DNA gelesen werden konnte 1967 fand man heraus, dass in verschiedenen Tierspezies dieselbe genetische Information benutzt wird, um das gleiche Enzym herzustellen ein Jahr später fand Werner Arber die Werkzeuge, die für die Gentechnologie entscheiden sind, die Restriktionsenzyme - 1973 fand das erste genetische Experiment in der Arbeitsgruppe um Stanly Cohen an der University of California in Stanford statt dabei wurden Teile der DNA eines Frosches in ein Plasmid eingesetzt und in ein Bakterium übertragen mit dem Bakterium vermehrte sich auch das Plasmid 1986 wurde der erste Feldversuch mit gentechnischen veränderten Tabakpflanzen in Wisconsin gestartet Grundlagen - o o o o o - alle Lebewesen bestehen aus kleinsten Bausteinen, den Zellen es gibt 3 unterschiedliche Typen: - Tier-, Pflanzen- und Bakterienzelle jede einzelne Zelle enthält die gesamte Erbinformation, die DNA (Desoxyribonucleinsäure) in der Tier- und Pflanzenzelle ist sie in einem Zellkern eingeschlossen, in der Bakterienzelle schwimmt sie frei herum deshalb gibt es mehr gentechnisch veränderte Mikroorganismen als gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere da jede Zelle andere Aufgaben hat, aber die DNA in jeder Zelle identisch ist werden die Informationen, die nicht gebraucht werden, abgeschaltet (Muskelzelle, Nervenzelle) o Aufbau der DNA o sie besteht aus vier Stickstoffbasen: Adenin, Thymin, Cytosin und Guanin o sie können nur in bestimmten Paarungen auftreten: sowohl Adenin und Thymin als auch Guanin und Cytosin o immer drei dieser Basen (Triplett) bilden eine Informationseinheit d. h. verschlüsseln eine Aminosäure ( diese Tatsache nennt man den „genetischen Code“) die Aminosäuren sind Bausteine der Proteine (Kette von Aminosäuren),welche zum Teil auch aus bis zu 100 Aminosäuren bestehen, (es gibt 20 verschiedene Aminosäuren, die verschlüsselt werden müssen), die eigentlichen Funktionsträger in den Zellen bzw. Lebewesen alle vier Basen werden in jedem Lebewesen verwendet, der genetische Code ist universell, ein Triplett verschlüsselt in allen Zellen (Tier-, Pflanzen- und Bakterienzellen) die gleiche Aminosäure, d.h. eine Bakterieninformation wird auch in einer Pflanzenzelle verstanden, z.B. ein Stück Erbinfo, das die Bauanleitung für ein menschliches Wachstumshormon enthält, eingebracht in ein Bakterium, dieses veranlassen kann, menschliches Wachstumshormon zu produzieren darauf basiert die Genmanipulation /Gentechnik der DNA – Abschnitt, der die Information für ein bestimmtes Protein enthält, wird Gen genannt, manche Eigenschaften werden nur durch ein Gen verschlüsselt, anderer Eigenschaften durch mehrere, es gibt Gene, die z.B. eine Information für die Haarfarbe auf sich tragen, andere wiederum enthalten die Info einer Erbkrankheit, Als Informationsträger bewirken die Gene, dass eine Tomate rot, eine Banane dickschalig und eine Erdbeere süß ist. Der Aufbau der DNA erinnert an eine aus zwei Hälften zusammengesetzte, umeinandergedrillte Strickleiter (Doppelhelix). Vermehrung: - wenn sich eine Zelle teilt, wird an die neue Zelle auch die in der DNA gespeicherte Information weitergegeben - bei der Zellteilung werden beide DNA – Stränge getrennt und jeder Strang wartet darauf, dass sich lose in der Zelle befindliche Nukleotide an ihren Partner setzen, dabei verdoppelt sich die DNA - bei der Teilung kann es vorkommen, dass die Informationen verändert an die Nachkommen weitergegeben werden - Informationsänderungen können durch verschiedene Faktoren entstehen 1. - durch sexuelle Vermehrung: und zwar als Crossing Over (Überkreuzung von von zwei Nichtschwester –Chromatiden, Bruch ) oder als Rekombination (3.Mendelsche Folie Regel, das ist die (freie Kombinierbarkeit) der Chromosomen von Vater und Mutter) 2. - durch Mutation: bei der Zellteilung während der Verdoppelung der DNA können Fehler auftreten, Ursachen: radioaktive, ultraviolette, Röntgenstrahlung, chemische Substanzen, abnorm hohe und tiefe Temp. - dabei wird eine Aminosäure durch eine andere ersetzt, anderes Protein, andere Funktion - man kann die Fehlerhäufigkeit bei der Verdopplung künstlich erhöhen, z. B. indem man die Zellen während des Wachstums bestrahlt oder mit chemischen Substanzen behandelt das nennt man auch Strahlenmutation oder chemische Mutation - dabei kann aber nicht gesteuert werden, wo die Mutation auftritt und ob überhaupt eine auftritt und wie sich sich auswirkt 3. – kann eine Informationsänderung mit Hilfe der Gentechnik erfolgen: - mit Hilfe der Gentechnik wird der Austausch von Erbinformationen auch artübergreifend, also zwischen nicht verwandten Organismen, möglich o das Prinzip ist einfach: man isoliert die DNA und schneidet sie mit Hilfe von Restriktionsenzymen (Restriktionsenzyme stammen aus Bakterien und durchtrennen wie Scheren die Erbsubstanz nur dort, wo eine für jedes Restriktionsenzym eigene Abfolge von meist 4 oder 6 Nukleotiden vorliegt. Mittlerweile sind mehr als 100 verschiedene Restriktionsenzyme bekannt und kommerziell erhältlich.) an einer bestimmten Stelle auseinander und klebt mit bestimmten Enzymen (Ligasen) ein neues fremdes DNA-Stück hinein o anschließend bringt man die DNA in den Organismus zurück o Die fremde DNA bezeichnet man als Passagier-DNA , sie wird an ein Transportsystem gebunden und so in eine Zelle eingeschleust, das Transportsystem nennt man den Vektor o Bakterien enthalten neben der Haupt - DNA noch kleine DNA - Ringe, die zwischen den Bakterien ausgetauscht werden können und sind deshalb als Transportmittel für fremde Gene bestens geeignet o diese DNA - Ringe heißen Plasmide o Auch Virus-DNA kann als Vehikel für den DNA-Transfer dienen. (heften sich an bestimmte Zelltypen und bringen ihr Erbgut ins Zellinnere), (Vektoren) o Herkunft der Passagier-DNA = Genbank, Pflanzenzucht - bis zur Mitte des nächsten Jahrhunderts muß mit einer Weltbevölkerung von 10-12 Milliarde Menschen gerechnet werden der derzeitig Betrag für die Ernährung der Weltbev. liegt bei 5 Trillionen kcal bis zum Jahr 2025 wird eine Verdoppelung der Produktion auf ca. 10 Trillionen kcal notwendig sei, um die wachsende Weltbev. zu ernähren - - - - - neben der wachsenden Weltbev. spielt auch das sich weltweit verändernde Verbraucherverhalten eine große Rolle das Nationaleinkommen in den asiatischen Ländern (China) ist stetig gestiegen und damit auch der Fleischkonsum da für die Produktion einer Fleischkalorie jedoch 7 Kalorien Futtermittel notwendig sind, wird bis zum Jahr 2025 ca. etwas mehr als eine weitere Trillion kcal produziert werden müssen, um diesen Fleischkonsum zu ermöglichen die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen sind aber begrenzt d.h. dass die für die Ernährung der Weltbev. erforderlichen Zuschüsse künftig auf dem Ackerland erzielt werden müssen, das bereits landwirtschaftlich genutzt wird dies ist nur durch eine Produktionssteigerung zu erreichen solch eine Produktionssteigerung ist in der Vergangenheit durch die Weiterentwicklung von Pflanzenbau- und Pflanzenschutzmethoden sowie mit Hilfe von Dünger und Bewässerung ermöglicht worden diese Maßnahmen werden auch weiterhin zum Einsatz kommen, aber sie werden nicht ausreichen etwa 25-30% der notwendigen Ertragssteigerung wird schätzungsweise durch den Einsatz von Bio- und Gentechnologie in der Pflanzenzüchtung erzielt werden damit ist es möglich Erbanlagen, die über die Artgrenzen hinausgehen zu übertragen, und somit kann man auf einen größeren Genpool für die Züchtung zugreifen eine konventionelle Züchtung über Artgrenzen hinweg ist zwar möglich, doch es ist sehr mühsam und auf nahe Arten beschränkt nicht jede Pflanze kann allerdings mit diesem System verändert werden z. B. alle Getreidearten dafür gibt es andere Methoden: die Zellwand der Pflanzenzellen wird abgelöst und die nackten Zellen werden mit neuen DNA – Stücken zusammengemischt mit Hilfe von Chemikalien oder Elektroschocks werden die Zellen dazugebracht die neuen DNA – Stücke aufzunehmen die Erfolgsraten sind sehr gering, da die DNA noch zum Zellkern gelangen muß, der durch eine Kernmembran geschützt ist die 2. Methode ist die Methode der sogenannten DNA – Partikel – Kanonen winzig kleine Gold- oder Wolframkügelchen werden mit fremd – DNA beschichtet und damit werden die intakten Pflanzenzellen bombardiert man hofft, dass die Kügelchen die DNA auf ihrem Weg durch die Zelle abstreifen und diese dann in das Pflanzengenom eingebaut wird die Erfolgsraten sind dabei ganz gut Ziele der Pflanzenzucht 1.) Pathogenresistenz: das ist die Resistenz gegenüber Krankheitserregern wie z. B. Viren, Pilze, Bakterien und Insekten - in den letzten Jahren konnten vor allem Virusresistenzen sowie Resistenzen gegen bestimmte Schadinsekten erzielt werden - Beispiel: - Maispflanzen werden von einer Mottenart, dem Maiszünsler, befallen, die Eier in den Stamm der Pflanze legen, die dann schlüpfen und den Stamm der Pflanze von innen zerfressen, so dass die Pflanze umknickt - um das zu verhindern, wurden die Pflanzen mit einem Pflanzenschutzmittel, das ein bestimmtes Bakterium enthält, bespritzt - dieses Bakterium enthält ein Gift, das den Maiszünsler tötet - die Information für die Produktion des Giftes wurde vom Bakterium in das Genom der Maispflanzen übertragen sie kann jetzt das Insektengift selbst produzieren und ist damit vor einem Befall geschützt Nachteil: - durch die ständige Präsenz des Giftes könnte es bald zu einer Resistenz der Schadinsekten gegenüber diesem Gift führen und es müssen wieder chemische Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen 2.) Toleranz gegenüber abiotischen Streß: Anpassung der Pflanze an extreme Umweltbedingungen (Hitze, Kälte, Trockenheit, Salzböden), so dass ein Anbau auch in klimatischen Randzonen möglich ist - in subtropischen Regionen ist Trockenheit ein ganz besonderes Problem - eine zusätzliche Bewässerung würde aber nur zur weiteren Versalzung des Bodens führen - Hochleistungspflanzen können deshalb dort nicht wachsen - bisher gibt es nur einige Erfolge bei der Erreichung dieses Ziels - bis jetzt hat man es geschafft Tabakpflanzen salzresitent zu machen - Nachteil: in vielen Regionen gibt es bereits Pflanzen, die größere Trockenheit oder salzige Böden vertragen - das sind zwar keine Hochleistungssorten denn sie haben nur einen kleinen Ertrag - fraglich, inwieweit der Anbau von Hochleistungssorten tatsächlich notwendig und sinnvoll ist 3.) Herbizidtoleranz: Herbizide werden in der Landwirtschaft eingesetzt, um Unkräuter als Konkurrenten der Kulturpflanzen zu eliminieren - es werden hauptsächlich Breitbandherbizide eingesetzt, die aber sowohl gegen die Unkräuter als auch gegen die Kulturpflanzen wirken - man versucht hauptsächlich solche Pflanzen zu züchten, die gegen Herbizide resistent sind, die für die Umwelt weniger belastend sind, d.h. die ein gutes biologisches Abbauverhalten zeigen - damit könnte man positive Effekte erwarten, z. B. eine geringere Grundwasserbelastung und Ertragssicherung - andererseits können Schäden nicht ausgeschlossen werden: z. B. Bodenerosion durch totale Unkrautvernichtung, Unbrauchbarkeit der Strategie, wenn diese Resistenz bei zu vielen Kulturarten auftritt 4.) Veränderte Pflanzenqualität: man versucht zum einen die Lagerungs- und Transporteigenschaften von Obst und Gemüse zu verbessern - das bekannteste Beispiel dafür ist die „Flavr – Savr“ – Tomate oder sogenannte „Anti - Matsch“ – Tomate - normalerweise zerstört ein Enzym in reifenden Tomaten die formstabilisierenden Zellwände, was dazu führt, dass die reife Frucht matschig wird - durch einen gentechnischen Eingriff wird die Biosynthese dieses Enzyms verzögert - dadurch bleiben die Tomaten länger fest und können in besserem Reifezustand geerntet werden und damit ihre vollen Geschmacks– und Aromaeigenschaften entfalten - Nachteil: andere Inhaltsstoffe werden wie zuvor abgebaut, vor allem die Vitamine - eine feste, rote Tomate ist also keine Garantie mehr für eine gesunde Tomate - nicht nur Gemüse wird auf seine Qualität hin verändert, sondern auch Samen und Körner, damit sie für die menschliche Ernährung essentielle Aminosäuren enthalten - - - dazu werden neue Gene in die Pflanze eingebaut, damit die Pflanze neue Proteine bildet, die diese Aminosäuren enthalten Nachteil: neue Proteine können zu Allergien führen eine bisher verträgliche Pflanze kann nach dem Eingriff für einige Menschen unverträglich werden die Ansiedlung von veränderten Pflanzen in einem Ökosystem kann weitreichende Folgen haben, denn ein Ökosystem ist voller gegenseitiger Abhängigkeiten auf mehreren Feldern wurde eine neue Rapssorte angebaut kurze Zeit später fand man in der Nähe der Felder tote Rehe und Hasen Wissenschaftler stellten fest, dass dieser Rapssorte zwei Bitterstoffe fehlten, die die Tiere abgehalten haben die Pflanze in zu großen Mengen zu fressen man vermutete, dass die hohen Eiweißmengen im Magen der Tiere eine tödliche Vergiftung auslösten da so eine Freisetzung von veränderten Pflanzen viele Folgen haben kann, müssen viele Fragen geklärt werden z.B.: Behält die gentechnisch veränderte Pflanze ihre neue Eigenschaft auch im Freiland? Wird die neue Eigenschaft an andere Pflanzen oder Mikroorganismen im Boden weitergegeben? Welche Folgen hat die neue Eigenschaft auf Insekten und andere Tiere, die auf oder am Feld leben? Wurde die Pflanze durch die neue Eigenschaft so stark, dass sie jetzt andere Pflanzen im Ökosystem verdrängen kann oder dass sie verwildern kann? Welche Veränderungen bewirkt die gentechnisch veränderte Pflanze in der Landwirtschaft? Tierzucht 1.) 2.) 3.) - 1.) 2.) - schon seit Jahrtausenden verändert der Mensch mehr oder weniger gezielt durch Züchtung das genetische Potenzial seiner Nutztiere bis in allerjüngste Zeit basierten diese Bemühungen auf dem Prinzip von Selektion und Auslese heutzutage werden die meisten Nachkommen der Zuchttiere durch Reproduktionstechniken gezeugt Reagenzglasbefruchtung Embryonentransfer Klonen dadurch sollen immer schneller immer leistungsfähigere Tiere produziert werden so werden Zuchtrinder heute fast ausschließlich künstlich besamt dabei werden einem Hochleistungsbullen der Samen abgepumpt und dann zu den Besitzern der zu besamenden Kuh geschickt in den 40er Jahren entwickelte man diese Methode, um die sogenannte „Deckungsseuche“ zu bekämpfen, die sich beim Decken der Tiere übertrug erst später wurde deutlich, welche enormen Vorteile die künstliche Besamung hat der Samen kann besser portioniert werden und man kann mehr Kühe decken dabei sind aber auch unerwünschte Effekte aufgetreten, da genetisch unterschiedliche Kühe damit besamt wurden deshalb fand man ein besseres Verfahren den Embryonen – Transfer damit ist es jetzt auch möglich die Anzahl der Muttertiere zu beschränken ausgesuchten Spenderkühen werden Hormone eingespritzt, die mehrere Eizellen gleichzeitig heranreifen lassen und nicht wie es normal ist nur eine diese Eizellen werden der Kuh entnommen, im Labor künstlich befruchtet und dann anderen Kühen wieder eingepflanzt die Empfängertiere tragen den Embryo aus, sie haben aber genetisch nichts mit ihm zu tun um nun transgene Tiere zu schaffen wird dieselbe Methode benutzt, wie beim Embryonen – Transfer kurz nach der künstlichen Befruchtung im Labor enthält die Eizelle zwei Zellkerne, den des Vaters und den der Mutter in einen der beiden Zellkerne wird mit einer sehr feinen Spritze die fremde DNA injiziert die beiden Zellkerne vereinigen sich dann und die fremde DNA wird irgendwo in die schon vorhanden DNA eingebaut bei Nutztieren (Schafe, Schweine, Rinder, Ziegen) ist diese Technik weniger erfolgreich als z.B. bei Mäusen, denn die Zellkerne sind schwer sichtbar, so dass das Hineinspritzen der DNA schwieriger ist heute gibt es vier Haupteinsatzgebiete für transgene Tiere: transgene Tiere als Modellsystem für menschliche Krankheiten: man will dadurch die Ursachen und den Verlauf von Krankheiten besser verstehen und es können auch Behandlungsmethoden an solchen Tieren ausprobiert werden das berühmteste Beispiel hierfür ist die Krebsmaus, diese Mäuse entwickeln besonders häufig Tumore, je nach Art des eingebauten Krebsgenes (Onkogene) transgene Tiere für die genetische Grundlagenforschung man will hier die Struktur, die Wirkungsweise, das Zusammenspiel und die Evolution der Gene erforschen dafür werden einzelne Gene isoliert und in ein Versuchstier hineingebracht - aus den Reaktionen, die dieses Gen dann im Tier hervorruft, kann man Rückschlüsse über die Wirkungsweise und Funktion des speziellen Gens schließen 3.) transgene Tiere für Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion: hier werden zwei Ansätze verfolgt: zum einen eine Wachstumsbeschleunigung und zum anderen die Erzeugung von Krankheitsresistenzen - bei Säugetieren führte die Übertragung von Wachstumshormonen zu erheblichen gesundheitlichen Problem, so dass man wieder davon abgerückt ist - nur bei der Fischzucht spielt die Wachstumsbeschleunigung noch eine große Rolle - Krankheitsresistenzen sollen aber auch auf große Zuchttiere übertragen werden 4.) transgene Tiere als biologische Fabriken: in Fachkreisen auch Gene – Pharming genannt - transgene Tiere produzieren in ihrer Milch zusätzliche Proteine, die als Medikamente verwendet werden Gentechnik in der Lebensmittelindustrie - - - die Lebensmittelindustrie ist der Zukunftsmarkt der Gentechnik der weltweite Markt für gentechnisch erzeugte Lebensmittel wird auf etwa 73 Mrd. Dollar geschätzt ein wichtiges Einsatzgebiet ist die gentechnische Herstellung von Mikroorganismen, die bestimmte Substanzen billiger produzieren können den Mirkoorganismen wird ein Zusatzgen eingebaut, mit dessen Hilfe sie fremde Substanzen produzieren können das sind vor allem Enzyme, Farbstoffe, Vitamin, Aromastoffe, Stabilisatoren, Emulgatoren, Geschmacksverstärker und Dickungsmittel diese Zusatzstoffe werden dann aus der Produktionslösung isoliert, s dass sie in reiner Form vorliegen und keine gentechnisch veränderten Mikroorganismen enthalten meist ist aufgrund des hohen Reinheitsgrades des Produktes die gentechnische Veränderung nicht mehr nachweisbar und deshalb müssen sie nicht gekennzeichnet werden nicht nur bestimmte Substanzen werden mit gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestellt, sondern auch Lebensmittel so zum Beispiel: Bier, Hefeteig und Joghurt hierbei sind bestimmte Hefepilze bzw. Milchsäurebakterien am Werk man versucht bei Bier und Hefeteig die Gärung zu beschleunigen bei der Joghurtherstellung gibt es immer wieder Probleme durch Verunreinigungen, welche die Milchsäurebakterien stören man versucht hier die Milchsäurebakterien resistent gegen Verunreinigungskeime zu machen oder dass sie in der Lage sind ein Gift gegen die Verunreinigungserreger zu produzieren bei den meisten dieser Produkte bleiben die gentechnisch veränderten Mikroorganismen im Endprodukt und werden mitgegessen sie müssen deshalb gekennzeichnet werden Medizinische Anwendung: Verschiedene menschliche Produkte werden nicht in ausreichender Menge und Qualität im kranken Körper produziert Einige dieser menschlichen Produkte können gentechnisch hergestellt werden: Hormone, Blutgerinnungsfaktoren, einige Enzyme, Impfstoffe, Antibiotika Hormone: o Insulin : 1. das erste Medikament, das gentechnisch hergestellt wurde(1980 od. 1982), 2. mangelnde körpereigene Insulinproduktion wird ausgeglichen, die Symptome der Zuckerkrankheit (Diabetes) verhindert, (Insulin senkt den Blutzuckerspiegel, ein zu hoher Blutzucker hat Stoffwechselstörungen zur Folge), 3. über 70 Jahre lang gewann man das Insulin aus der Bauchspeicheldrüse von Schweinen und Rindern, kostspielige Methode, und das tierische Insulin unterscheidet sich vom menschlichen durch eine (Schweine) und drei (Rinder) Aminosäuren, bei den meisten egal, aber einige vertragen dieses Insulin deshalb nicht, 4. seit Anfang der 80er auch gentechnische Herstellung möglich: erst in Bakterien (das menschliche Insulin-Gen in eine Bakterien -DNA eingesetzt Restriktionsenzyme, diese Bakterien vermehren sich und scheiden das gewünschte Insulin in großen Mengen aus, zur Struktur des menschlichen Insulins kein Unterschied) (können nur die Vorstufe des Insulins, das Proinsulin, herstellen, anschließende chemische Umwandlung in menschliches Insulin), seit 1987 auch in Hefe (höhere Zellen, direkte Produktion von Humaninsulin), 5. heute kann Insulin in ausreichender Menge hergestellt werden, nicht mehr abhängig von anderen Lebewesen (Gefahr der Übertragung von Krankheiten gestoppt), o Menschliches Wachstumshormon: Medikament für die Behandlung zu kleiner Kinder mit Wachstumsstörungen und für die Kontrolle verschiedener Stoffwechselfunktionen bei Erwachsenen, bisherige Gewinnung aus menschl. Hirnanhangsdrüsen verstorbener Personen, Probleme: nur sehr geringe Mengen, Gefahr der Übertragung der Kreuzfeldt-Jakob-Krankheit, heute wird es in gentechnisch veränderten Bakterien in ausreichender Menge produziert (gleiches Prinzip wie beim Insulin) Hormone waren aufgrund ihrer sehr niedrigen Konzentration im Organismus bisher nicht gewinnbar Die klinischen Ergebnisse mit den gentechnologisch gewonnenen Hormonen zeigen. Die in Bakterien vermehrten Hormone entfalten ihre Wirkung im Menschen effektiv und zwar als körpereigene Substanzen - anders als viele Pharmaka - in spezifischer Weise, ohne ersichtliche Nebenwirkungen Blutgerinnungsfaktoren (z.B. VIII), ohne diesen Faktor funktioniert die Blutgerinnung nicht, Gefahr des Verblutens besteht, ( sind Proteine, Globuline) werden heute mit Hilfe gentechnisch veränderter Bakterien oder Zellkulturen als Medikamente hergestellt (für Bluter), Verfahren wie beim Insulin, Impfstoffe: Unser Immunsystem reagiert auf körperfremde Substanzen, auch auf eingeschleuste Viren, mit der Bildung von Antikörpern. Die Impfung von Personen mit veränderten Viren, die zwar noch eine Immunantwort auslösen können, aber nicht mehr pathogen sind, Im Falle des Hepatitis-B-Virus, das eine Form der Gelbsucht auslöst, ist dies bereits gelungen. mit vergleichbaren Verfahren können viele Impfstoffe, z.B. Grippe oder Kinderlähmung gentechnologisch hergestellt werden Ursachen: wenn Zellen aufgrund von fehlerhaften Genen Eiweiße (Proteine) in falscher Menge bzw. Struktur herstellen, so kann dies krankhafte Veränderungen hervorrufen, derzeit sind mehr als 4000 Erbkrankheiten bekannt, die auf angeborenen Defekten jeweils einzelner oder mehrerer Gene beruhen Mehrer Behandlungsansätze: Pränatale Diagnostik: o es gibt menschliche Krankheiten, welche die Folge von Erbdefekten sind, Gentechnik liefert Möglichkeiten zur Früherkennung, schon vor der Geburt o (Amnionpunktion)Verfahren:dazu entnimmt man der Fruchtblase zwischen der 14.und 20.Woche eine geringe Menge Fruchtwasser, darin sind immer Zellen des Embryos enthalten, diese werden in Zellkulturen vermehrt, Chromosomen-Anomalien und Stoffwechselerkrankungen sind zu erkennen o Gefahr für Mutter und Kind: Infektion oder Verletzung des Kindes z.B., deshalb nur bei Schwangeren, die aufgrund ihres Alters oder ihrer Familiengeschichte (Erbkrankheiten) befürchten, ein krankes Kind zur Welt zu bringen angewendet o bei rund 97% kann der Verdacht auf eine schwere Erbkrankheit ausgeräumt werden, nur knapp 2% aller Schwangerschaftsabbrüche gehen auf einen negativen Befund der pränatalen Diagnostik zurück o es besteht die Notwendigkeit Grenzen festzulegen, die Verfeinerung der Analysemethoden ermöglicht, dass immer mehr Merkmale diagnostiziert werden können, Gefahr: irgendwann ist die falsche Augenfarbe Grund für eine Abtreibung, in China ist heute schon das falsche Geschlecht ausschlaggebend Prädiktive Diagnostik: Bei der prädiktiven Diagnostik werden äußerlich gesunde Menschen, in deren Familien genetisch bedingte Krankheiten bekannt sind, daraufhin getestet, ob auch sie die entsprechende Veranlagung in sich tragen. So können sich zum Beispiel Frauen, deren Mütter oder Schwestern an Brustkrebs erkrankt sind, auf ihr eigenes genetisches Brustkrebsrisiko testen lassen. Problem: Versicherungen Gentherapie: o beinhaltet aktive Veränderung von Erbsubstanz, intakte Gene oder Bruchstücke werden in defekte Zellen hineingeschleust um verschiedene Erbkrankheiten zu heilen, oder zumindest zu bessern, nach dem gentechnischen Eingriff soll der Körper Stoffe produzieren, die er vorher nicht oder nur unzureichend hergestellt hat, dies gelingt nur bei Krankheiten, deren Ursache im Defekt eines bekannten Gens liegt, dazu gehören einige Krebserkrankungen und chronische Erkrankungen (Rheuma), Immunschwächekrankheiten und genetische Veränderungen o 1990 erste Gentherapie Versuche, bis Nov. 2000 haben sich weltweit fast 3500 Patienten einem Gentherapieversuch unterzogen o 2 Möglichkeiten fremde DNA in Körperzellen zu bringen: Gentransfer im Körper: gesunde Gene werden direkt in die Körperzellen des Patienten eingebracht, theoretisch bei allen Zellen und allen Organen möglich, in-vivo-therapie (od. in-situ-therapie), es ist nur sinnvoll, wenn sich der Gendefekt an einem definierten Ort äußert, z.B. in einem Tumor oder in einem Organ, Probleme: Gen sicher an die richtige Stelle bringen, gute Transfermöglichkeit bieten Viren, aber auch abgeschwächte Viren verändern sich im Körper, eventuell kranheitsauslösend Gentransfer im Reagenzglas (ex- vivo) bestimmte Körperzellen (mit dem defekten Gen) werden entnommen, die fremde DNA im Reagenzglas in die Zellen hineingebracht (mit gesunden Kopien des betroffenen Gens) und die Zellen anschließend in den Körper zurückgebracht, Problem: nur für Zellen, die sich leicht aus dem Körper entfernen lassen, im Reagenzglas gezüchtet werden können und nach der Rückführung im Körper auch dort wieder ansiedeln, größtes Problem: neues Gen in langlebige Zellen einzuschleusen, wenn das nicht funktioniert, muss der Eingriff regelmäßig wiederholt werden, da die meisten Zellen nach einer bestimmten Zeit absterben, Ort des Einbaus ist nicht vorherbestimmbar, durch den Einbau in die Zell-DNA können andere lebenswichtige Zellgene gestört werden Bsp.:Erste Erfolge in der Behandlung von rheumatoider Arthritis, in körpereigene Zellen wurde ein Gen eingeschleust, das ein entzündungshemmendes Protein verschlüsselt, diese veränderten Zellen wurden ins Gelenk gespritzt und siedelten sich in der Gelenkschleimhaut an, drei Viertel der Patienten hatten danach weniger Schmerzen Somatische Gentherapie: genetische Methoden an Körperzellen (somatische Zellen), erlaubt, Veränderungen können nicht weitervererbt werden, Heilung eines Individuums Keimbahntherapie: Keimzellen werden repariert, ist beim Menschen verboten, genetische Veränderung wird weitervererbt, zukünftige Generationen sind betroffen, gentechnische Eingriffe in menschliche Keimbahnzellen sind strafrechtlich verboten Nach Versuchen sind mehrere Patienten in den USA unter mysteriösen Umstanden gestorben, alle weiteren Forschungen eingestellt Gentherapie ist noch im Aufbau, es gelingen erst wenige Versuche auch heute noch, viel Grundlagenforschung notwendig, aber die somatische Gentherapie wird mit Sicherheit an Bedeutung gewinnen Klonen: o Def: Klonung heißt die Bildung eines Klons von Organismen durch Vermehrung eines ausgewählten Individuums auf ungeschlechtlichem Weg, wobei nur erbgleiche Nachkommen entstehen Moreg and Megan: (1995 geklont) Mai 1996 (Bekanntgabe von der Klonung eines Schafes), o verwendet wurde ein 9 Tage altes Embryo eines schwangeren Schafes, welches aus etwa 100 Zellen bestand, noch totipotent o diese Zellen wurden weitervermehrt (in weniger als einer Woche über 1000 Zellen, alle genetisch identisch), o zur gleichen Zeit: anderen Schafen wurden Hormone gespritzt, so dass sie extrem viele unbefruchtete Eizellen (Oozyten) produzierten, o aus den Oozyten wurde der Zellkern entfernt (Eizellen ohne Kern = ohne genetische Info), o durch elektrische Impulse erzeugte man eine Fusion der entkernten Oozyten und der totipotenten Zelle, Ergebnis: Eizellen mit ausgetauschten Kernen (diploid, so als wären sie mit Sperma befruchtet), o Eizellen konnten sich teilen, neue identische Embryonen, o in weibliche Schafe implantiert (Leihmütter), o von 250 Embryonen überlebten nur fünf bis zur Geburt, in den ersten 10 Tagen starben 3 davon, 2 Überlebende (Moreg and Megan), Schwesterschafe, genetisch identisch, nach sieben Monaten noch beide gesund, Überlebensrate der Embryonen sehr niedrig, o aber recht großer Erfolg, Verfahren wurde patentiert, waren die ersten Schafe, die mit dem Zellkerntransferverfahren geklont wurden, vor diesem Versuch hatte man mit dieser Methode nur bei niedrigeren Lebewesen wie etwa bei Fröschen Erfolg gehabt Dolly: Geburt am 5.Juli.96, erst Februar 1997, (bekannt in der Presse (Fachzeitschrift Nature): Feb 1997), o (Forscher: Dr. Ian Wilmut und Keith Cambell), verwendet wurden Euterzellen (Körperzellen) eines sechs Jahre alten und somit erwachsenen, weiblichen (Finn-Dorset-)Schafes, gleiches Verfahren wie bei Moreg and Megan, o Problem: 1. bei der Fusion sehr wichtig, die Spender- und Eizelle in einer bestimmten Phase des Mitosezykluses (Kernteilung), 2. die Erfolgsquote hing sehr stark von dieser Phasenkombination ab, 3. eine besondere Salzlösung (Nährlösung, die gerade noch genügend Nährstoffe enthielt, um die Zelle am Leben zu erhalten, Folge dieser Hungerkur: die Spenderzelle schaltete alle noch aktiven Gene ab und trat in die G0-Phase ein, (fast inaktiver Zustand, Zellen teilen sich nicht mehr und DNA wird nicht mehr kopiert, Art von Dauergewebe) 4. Elektrofusion, 5. damit sich Embryonen aus den fusionierten Eizellen (Blackface-Schaf) entwickeln konnten, mussten die Eizellen undifferenziert sein, sehr schwierig zu erreichen, die resultierenden Eizellen waren in der Tat totipotent, aber über die genauen biochemischen Prozesse, die dazu führten, sind sich die Wissenschaftler noch nicht vollständig im klaren. 6. wieder in Leihmütter verpflanzt, o es überlebte ein Schaf, man nannte es Dolly, es ist das erste Lebewesen, dass durch Klonen eines erwachsenen Säugetieres entstanden ist, nicht das erste geklonte Tier überhaupt, auch nicht das erste Säugetier (1984), trotzdem Meilenstein, weil bis zu diesem Zeitpunkt hatte man Klone nur mit undifferenzierten embryonalen Zellen erzeugt, der eigentliche große Fortschritt beim Klonen von Dolly war die Rückführung der differenzierten Zelle zu einer totipotenten, o sensationeller Durchbruch für das Team, sie erhielten viel Anerkennung (Ian Wilmut erhielt im Sept 2002 einen begehrten deutschen Forschungspreis für seine Pionierarbeit auf dem Gebiet der Klontechnik bei Säugetieren), aber auch viel Kritik, die Erfolgsquote ist bspw. sehr viel geringer als bei der natürlichen Fortpflanzung, Zelltyp Fusionierte Embryonen Schwangerschaften Geborene Zellen Euterzellen 277 29 1 Fötuszellen 172 47 # 5 Embryozellen 385 126 # 15 # Anzahl der Embryonen nach Kultivierung * Eines der drei Schafe starb wenige Minuten nach der Geburt Schafe 1 3* 4 macht bei Dolly eine Erfolgsquote von 0,36% o Die 8-jährige Dolly ist inzwischen auf natürlichem Wege Mutter geworden, doch sie bekommt Medikamente, weil sie unter Arthritis leidet, ansonsten geht es ihr gut o Das Schaf mit drei Müttern, aber ohne Vater o Polly: Juli 1997, das erste geklonte (!) transgene (Tiere mit einigen menschlichen Genen) Schaf, o (seit 1991 transgene Schafe, transgene Tiere allgemein seit 1981) o Methode: pronukleare Injektion, Verfahren: 200-300 Kopien eines menschlichen Gens in ein befruchtetes Ei injiziert, von Leihmutter ausgetragen, aber Resultate nicht zufriedenstellend: nur aus 2-3% der Eizellen schließlich transgene Tiere und von diesen ist das Gen außerdem nur bei extrem wenigen Tieren in ausreichendem Maße aktiv), o bei Polly: man verwendete den Zellkern einer Fötuszelle, vor der Fusion pflanzte man dort ein menschliches Gen ein, welches für die Produktion des „Faktors IX“ sorgt, o Menschen mit Hämophilie können dieses Blutprodukt nicht in ausreichendem Maße erzeugen, in Nordamerika, Europa und Japan gibt es momentan ca. 7000 Betroffene, vorher Blutspenden (Problem:HIV, Hepatitis...), o jetzt sollte Polly Milch produzieren, die diesen Faktor enthält, billigere Alternative und keine Übertragung von Krankheiten, o durch den Versuch mit Dolly zeigte sich, dass man jetzt die Genmanipulation sehr viel präziser auszuführen konnte, außer dem kann man jetzt genau prüfen, bei welchen Zellen die Modifikation erfolgreich war, und nur bei diesen mit dem Prozess fortzuführen Probleme beim Klonen: o Trotz vieler Nachuntersuchungen, weiß man in den meisten Fällen nicht definitiv, weshalb es zu Fehlgeburten kam, große Fehlerraten beim Klonverfahren, 10.10.2002: Klonen von Tieren ist immer noch sehr ineffizient, und so rasch wird sich das auch nicht ändern lassen, weil die beteiligten genetischen und zellbiologischen Strukturen äußerst komplex und noch wenig verstanden sind o geklonte Lebewesen zeigen häufig zahlreiche Defekte, z.B. Missbildungen, Atemprobleme, Immunstörungen, Nierenversagen, vorzeitiges Altern, Arthritis (Dolly), Übergewicht, beim „Dolly-Klonen“ werden zahlreiche Gene falsch reguliert, die Folge: der Stoffwechsel der Tiere ist gestört, Heilen kann man mit den Klonen nicht, ursprüngliches Ziel: Xenotransplantation (Säugetiere genetisch so manipulieren, dass ihre Organe als Spenderorgane der Menschen dienen können), funktioniert nicht, ein Klon ist doch nicht soo identisch o außerdem tendieren die geklonten Schafe dazu, noch im Mutterleib sehr viel größer als bei einer normalen Schwangerschaft zu werden, Gefahr für das Tier und die Leihmuter, Probleme beim Klonen: Übergroßes Wachstum ( bei den geklonten Tieren o o o o fehlt ein Rezeptorprotein, dass das Wachstum hemmt), Forscher denken sie haben die Ursache herausgefunden, wollen Test entwickeln, um dieses Gen nachweisen zu können unsicher, ob diese Methode bei allen spezialisierten Zellen funktioniert, Gehirn- und Muskelzellen sind vermutlich schon so stark spezialisiert, dass die Aufhebung der biologischen Entwicklung nicht mehr möglich ist, auch ältere Spenderzellen kommen wahrscheinlich nicht mehr in Frage, weil es im Laufe der Zeit beim Alterungsprozess chemische Veränderungen geben kann Bedenken über das biologische Alter von Dolly, denn in gewisser Weise war Dolly schon bei der Geburt über 6 Jahre alt, ein geklontes Kind wäre bei seiner Geburt schon so alt, wie der Zellkern-Spender ethischer Aspekt, viele Menschen halten das Klonen für ein unerlaubtes Eingreifen in die Natur, eine Rolle spielt die Angst vor dem Klonen von Menschen, aber es gibt auch von der Natur geschaffene Klone, eineiige Zwillinge Bis jetzt funktionierte das Dolly-Verfahren noch nicht (nachgewiesen) bei Katzen, Hunden oder Rhesus-Affen Vorteile: o Das Ziel der Wissenschaftler (Zusammenarbeit zwischen dem schottischen Roslin Institute und der Firma PPL Therapeutics) bei Dolly war das Klonen erwachsener Weidetiere, z.B. auch Rinder, das würde die Viehzucht revolutionieren, Suche nach geeigneten Kreuzungspartnern würde entfallen, denn besonders wertvolles Vieh würde man einfach klonen, o PPL wollte effiziente Transgene Tiere (wie Polly) um Medikamente durch Tiere zu produzieren therapeutisches Klonen Unterscheidung: o reproduktives Klonen (dient nur dem Zweck der Fortpflanzung, es entsteht eine hundertprozentige Kopie) o therapeutischen Klonen (dient zur Entwicklung neuer Therapieverfahren, embryonale Stammzellen (bei höheren Tieren im Keimstadium noch nicht differenzierte Zellen, von ihnen geht das Körperwachstum und der Ersatz für gealterte, funktionsuntüchtige Gewebeteile aus) werden kultiviert und sollen zu bestimmten Körperzellen heranwachsen, 1. Patienten Zelle entnehmen, z.B. Hautzelle, 2. deren Erbmaterial in eine entkernte Eizelle übertragen und entwickeln lassen, 3. man entnimmt nun diesem Stadium (Blastozystenstadium) embryonale Stammzellen, wobei man den Embryo töten müsste, 4. Zellen entwickeln und vermehren lassen 5. Nun muss mit Hilfe von Hemmstoffen die weitere Entwicklung gestoppt werden. Denn sonst - und dies ist das moralische Problem - könnte sich die geklonte Zelle eben doch zu einem normalen menschlichen Embryo entwickeln. 6. Ist der Zellhaufen groß genug, werden gezielt Nährstoffe zugegeben, um die Spezialisierung der Zellen in die erwünschte Richtung anzuregen Unterschied ist, dass man beim therapeutischen Klonen die vermehrungsfähigen Zellen nicht zu einem Menschen heranwachsen lässt, Verfahren ist dasselbe, es entsteht zwar ein geklonter Embryo, darf aber nicht älter als 2 Wochen sein Vorteile beim therapeutischen Klonen: o aus den Stammzellen könnte man dann Gewebe oder ganze Organe mit dem Erbgut des Patienten bilden, Nach einer Transplantation der neu gebildeten Zellen erkennt das Immunsystem des Patienten sie als körpereigenes Material an, aber ausgewachsene Organe kann man noch lange nicht herstellen, viel zu komplizierter Aufbau (Lunge, Herz) 1. vor allem Krebs, Multiple Sklerose, Alzheimer- oder Parkinson-Patienten (Krankheiten mit zerstörten Zellen) verspricht das therapeutische Klonen große Heilungschancen, bspw.die Herstellung exakt passender Knochenmarkszellen, abgestorbene Nerven- oder Gehirnzellen regenerieren sich nicht, frische Herzmuskelzellen könnten implantiert werden bei Infarktpatienten, Wirkung von Arzneistoffen testen z.B. an Hirn-, Leber- und Herzzellen, Versuchstiere wären eventuell nicht mehr nötig 2. Embryonalzellen stammen von überzähligen Embryonen aus künstlichen Befruchtungen, So liegen noch viele eingefrorene Blastozysten in Kühlschränken, die vermutlich nie die Gelegenheit bekommen werden, eine weitere Entwicklung zu durchleben. Anstatt sie zu vernichten, könnten sie doch in ihrem kurzen Dasein der Forschung dienen Probleme beim therapeutischen Klonen: o Beschaffung von Stammzellen, möglicherweise unkontrollierte Marktsituation, wie z.B. beim Organhandel o wann beginnt das Menschsein, nicht einfach zu beantworten: in einem frühen Stadium noch nicht alleine lebensfähig, äußerlich nicht als Mensch erkennbar, besitzt noch keinen Verstand, keine Persönlichkeit, trägt keine Pflichten (Eigenschaften, wonach laut Kant die Würde des Menschen besteht), es gibt viele Definitionen von Philosophen, Politikern, aber keine einheitliche Meinung, dass ist auch das große Problem bei der Stammzellenforschung, andererseits besitzt der frühe Embryo schon seit der Kernfusion die vollständig genetische Ausstattung eines menschlichen Individuums, welches unter günstigen Bedingungen heranwachsen könnte, Patient oder Embryo, welches Leben zählt mehr (Gesundheit eines Patienten gegen die Menschenwürde eines Embryos abwägen), Aber eins steht fest, ohne Mutter kann aus einer Blastozyste nie ein Mensch werden. Käme man allgemein zum Schluss, ein so junger Embryo sei auf gar keinen Fall als Mensch anzusehen, hätte wohl niemand Einwände dagegen, diese Forschung stattfinden zulassen. Spirale, Abtreibung, In Deutschland darf nur an klonierten Embryonalen (aus bestehenden Linien) Stammzellen geforscht werden, Embryonalzellen dürfen nicht zu Forschungszwecken erzeugt werden oder Gewebe zu therapeutischen Zwecken aus embryonalen Stammzellen zu züchten, Stammzellen für das therapeutische Klonen werden nach der Dolly-Methode geschaffen o Wenn es um Stammzellenforschung geht, haben die einzelnen Nationen, auch die Länder der EU keine einheitliche Regelung Klonen eines Menschen: (bringt Ruhm und Geld) o gelang im November 2001 erstmals das Klonen eines menschlichen Embryos. In den USA o in den USA ist reproduktives und therapeutisches Klonen nicht verboten (Gesetzeslücke), aber neue restriktivere Gesetzt sind in Vorbereitung, o in GB ist therapeutisches Klonen und Forschung an Embryonen innerhalb der ersten 14 Tage zugelassen, und damit zählt es zu den Ländern mit der liberalsten Gesetzgebung, o in DL sind solche Versuche verboten, In Deutschland verbietet das EmbryonenSchutzgesetz sowohl das therapeutische als auch das reproduktive Klonen, o aber die Wissenschaftler könnten ihre Arbeit dann einfach ins Ausland verlagern, trotz internationaler Vereinbarungen, wird keine vollständige Kontrolle möglich sein o Das erste Klon-Baby kommt im Januar 2003 in Italien zur Welt, drei Frauen sind angeblich derzeit mit geklonten Föten schwanger, italienischer Arzt Severino Antinori, das Kind sei gesund, 90% Chance geboren zu werden, die beiden anderen seien in der 26. und 27. Woche (26.Nov.), Aufenthalte der Frauen geheim, in Italien klonen verboten, es waren 30 Versuche notwendig gewesen um die Schwangerschaften herbeizuführen, in seinen Augen eine Therapie gegen Kinderlosigkeit, seine bisherigen Klonversuche wurden nie von unabhängigen Wissenschaftlern überprüft Probleme: o als Elternteil würde man vielleicht noch viel mehr Kontrolle ausüben, weil das Kind, das man vor sich hat, man selbst ist o Ein geklontes Kind ist bloß genetisch identisch, besitzt aber eine ganz andere Persönlichkeit durch andere Erfahrungen, kann vielleicht die Erwartungen der Eltern nicht erfüllen o es besteht die Gefahr, einer Selektion zwischen sogenannter „kranken“ und „gesunden“ Embryonen, man läuft Gefahr Menschen dadurch zu kategorisieren und im schlimmsten Fall eine Elitegesellschaft heranzuzüchten, könnten sich in Zukunft zum Beispiel Arbeitgeber dazu verleiten lassen, nur Mitarbeiter mit bestimmten gewünschten Eigenschaften einzustellen: den Menschen nach Maß – anpassungsfähig, unterwürfig und niemals krank... Ethische und rechtliche Fragen Das Klonen von Menschen wirft eine Fülle von ethischen und juristischen Problemen auf: Sollten besonders intelligente Menschen geklont und dafür zur Herausgabe ihres Erbguts verpflichtet werden? Oder sollten sie es gar verkaufen können? Müssen Prominente davor geschützt werden, dass sich jemand eine ihrer Körperzellen besorgt, etwa aus ihrer Zahnbürste oder verlorenen Haaren, um daraus neue Supermodels oder Tennisstars herzustellen? Dürften Angehörige einen geliebten Verstorbenen klonen? Zukunftsperspektiven Das Klonen selbst beinhaltet keinen Eingriff in das Erbmaterial (Gentherapie), es ist jedoch eine Kombination beider Verfahren denkbar, etwa um durch die Gentechnik Lebewesen mit erwünschten Eigenschaften herzustellen und sie durch das Klonen dann zu vervielfältigen mit allen moralischen Problemen, die damit zusammenhängen. o Übrigens: 1997 Umfrage: 44% der Interviewten gaben die richtige Antwort, dass durch Klonen die identische Kopie eines Lebewesens hergestellt wird, 30 % glaubten, dass Klonen etwas mit Genforschung, Genmanipulation oder künstlicher Befruchtung zu tun hat, 4% verbanden Klonen mit etwas Übersinnlichem, das Zeit und Raum aufheben könne, 20% gaben ihr Unwissen einfach zu Gesetzliche Regelungen: Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) hat indessen ein Gesetz zum Umgang mit Genom-Daten angekündigt, mit dem sie das Recht am eigenen Erbgut sichern will. "Zwangstests auf Wunsch des Arbeitgebers oder von Versicherungen müssen verhindert werden", sagte Bulmahn am Freitag der dpa in Berlin. Es gehe darum, Menschen vor Nachteilen durch solche Untersuchungen zu schützen. Die Gesetzesinitiative werde in diesen Tagen gestartet. (2000) In Deutschland regelt das Gentechnikgesetz seit 1990 den Umgang mit der Gentechnik. Es beinhaltet Vorschriften zum Arbeiten in gentechnologischen Forschungs- und Produktionsanlagen, zur Freisetzung und zum Inverkehrbringen gentechnisch veränderter Organismen und Haftungsfragen. Die Sicherheitsbewertung erfolgt in vier Kategorien in Abhängigkeit vom DNA-Spender- und Empfänger-Organismus und dem verwendeten Vektor. Fazit: Sachgerechte Information ist notwendig, wenn die Frage, ob Gentechnologie verantwortbar ist oder nicht, sinnvoll diskutiert werden soll. Ein globales Abwägen der Chancen und Risiken der Gentechnologie ist wegen der vielen unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten verfehlt. Bei jedem einzelnen Projekt der Gentechnologie müssen Chancen und Risiken aufs Neue erwogen werden.