SachbuchA4 Dokumentvorlage

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Praxishandbuch
UnternehmensPLANER
Ingrid Genau
Der Unternehmensplan –
bankenfähige Geschäftspläne systematisch entwickeln
Mit der Fallstudie PRIMA® GmbH
Genau, Ingrid:
Der Unternehmensplan – bankenfähige Geschäftspläne systematisch entwickeln,
Freiburg i. Brsg. 2009 (Haufe)
ISBN 978-3-448-09361-2
Praxishandbuch „Der Unternehmensplan“ mit der Fallstudie Prima GmbH zum
Softwareprodukt Haufe UnternehmensPLANER und Haufe UnternehmensPLANER PRO, Bestell-Nr. 09009 oder 09029 (Pro-Version)
Copyright © 2009 Haufe Mediengruppe
Bestell-Nr. 09009-3969
Rudolf Haufe Verlag GmbH & Co KG, Hindenburgstraße 64, D-79102 Freiburg.
Briefsendungen: Postfach 10 01 21, D-79120 Freiburg, Tel. 07 61-36 83-0, Fax:
07 61-36 83-9 19, E-Mail: [email protected], Internet: www.haufe.de.
Geschäftsführung: Martin Laqua, Markus Reithwiesner.
Beiratsvorsitzende: Andrea Haufe
Lektorat: Dipl.-Kfm. Claus Conzelmann MBA, Freiburg. Redaktionsassistenz:
Gabriella Bruck
Grafik: Schumacher Digital Solutions, Freiburg
Druck: Schätzl-Druck, Donauwörth
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der Allgemeinen Geschäfts- und Lizenzbedingungen zulässig. Insbesondere ist das Einstellen in elektronische Informationssysteme oder die Verwendung in Schulungen und Seminaren unzulässig. Alle Angaben und Daten nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr. Eine
Haftung ist ausgeschlossen. Änderungen vorbehalten.
Vorwort zum Praxishandbuch
Vorwort zum Praxishandbuch
Welche Informationen erhalten Sie?
Welchen Beitrag kann dieses Buch zu
Problemlösungen leisten?


Ausarbeitung unternehmerischer
Handlungsmöglichkeiten (Textteil)

Berechnung der finanziellen Auswirkungen Ihrer Vorstellungen (Finanzteil)

ganzheitliche, schnelle und systematische Durchführung der Unternehmensplanung
grundlegende Informationen über
Sinn, Anlässe, Umfang und Gestaltung von Unternehmensplänen
(Teil A)

ein komplettes Fallbeispiel für
einen Unternehmensplan (Teil B)

betriebswirtschaftliche Erläuterungen zu allen Bausteinen des
Unternehmensplans (Teil C)
Welche Zukunftschancen können
Sie sich verschaffen?
Wie können Sie vorgehen?

aktive und bewusste Gestaltung
der Zukunft Ihres Unternehmens

schrittweise Abarbeitung der einzelnen Kapitel des Textteils

zeitnahe Unternehmenssteuerung
durch Erfolgskontrolle und Reaktion bei Abweichungen (siehe
Haufe UnternehmensPLANER,
Menüpunkte Ist-Ergebnisse,
Plan-Ist-Vergleich, Rolling Forecast)

Erfassung der Plandaten (siehe
Haufe UnternehmensPLANER,
Menüpunkte Allgemeine Daten,
Stammdaten, Plan-Daten)

Analyse und Ausdruck der automatisch erzeugten kaufmännischen Berichte (siehe Haufe UnternehmensPLANER, Menüpunkte Analyse,
Extras)

Verbesserung der Chancen auf
Finanzmittel bzw. bessere Finanzierungskonditionen
III
Vorwort zum Praxishandbuch
Zielgruppe dieses Buches sind die Inhaber und Geschäftsführer kleiner und mittlerer Unternehmen, ergebnisverantwortliche Führungskräfte, Projektverantwortliche,
Controller sowie Unternehmensberater und Steuerberater.
Als besonderen Kundenservice stellen wir Ihnen im Haufe Softwareprodukt <UnternehmensPLANER> verschiedene Word-Textteile und die Finanzplanungsdatei
aus der Fallstudie PRIMA® GmbH zur Verfügung. Hierzu gehören:



eine neutrale Vorlage für den Textteil im Menü Extras – GeschäftsplanVorlage
der komplette Textteil der Fallstudie PRIMA® GmbH im Menü Extras –
Musterfall PRIMA GmbH
der Finanzteil der Fallstudie PRIMA® GmbH im Menü Extras – Musterfall
PRIMA GmbH
Viel Erfolg und Spaß bei der Lektüre dieses Buches, bei der Unternehmensplanung
und bei der erfolgreichen Umsetzung Ihrer Ziele wünscht Ihnen
Ingrid Genau
Dipl.-Kfm. (Univ.) Ingrid Genau
Selbstständige Managementberaterin und Trainerin für
Unternehmensplanung, -steuerung und -kontrolle sowie
Strategie bringt über 20 Jahre Praxiserfahrung mit. Als
ehemalige Geschäftsführerin und Chief Financial Officer
weiß sie, worauf es in der Praxis ankommt. Durch ständige eigene Weiterbildung und den Einsatz moderner,
effizienter Werkzeuge bietet sie zeitgemäße und schnell
umsetzbare Lösungen.
E-Mail: [email protected]
Internet: www.genau.biz
IV
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zum Praxishandbuch ............................................................... III
Teil A: Grundlegende Informationen ....................................................... 1
1
Sinn, Anlässe, Umfang und Gestaltung ............................................ 1
2
Zeithorizont, Übersicht und Vorgehensweise .................................. 4
Teil B: Fallstudie PRIMA GmbH-Unternehmensplan .......................... 7
1
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel ................ 8
2
Das Unternehmen – Fallstudie PRIMA GmbH........................... 11
2.1
2.2
2.3
2.4
2.5
3
Liefer- und Leistungsprofil, Technologie – Fallstudie
PRIMA GmbH ............................................................................... 17
3.1
3.2
4
Liefer- und Leistungsprofil ................................................................ 17
Technologie ........................................................................................ 17
Branche, Absatzmarkt, Kunden und Zielgruppen – Fallstudie
PRIMA GmbH................................................................................ 19
4.1
4.2
5
Allgemeine Informationen über das Unternehmen ............................ 11
Wertschöpfungskette, Geschäftsablauf .............................................. 12
Philosophie, Vision und Strategie ...................................................... 14
Management und Schlüsselpersonen.................................................. 15
Berater und Kooperationspartner ....................................................... 16
Branche und Absatzmarkt .................................................................. 19
Kunden- und Zielgruppen .................................................................. 20
Wettbewerb und Positionierung – Fallstudie PRIMA GmbH ... 23
5.1
5.2
Wettbewerb ........................................................................................ 23
Positionierung .................................................................................... 23
V
Inhaltsverzeichnis
6
Marketing und Vertrieb – Fallstudie PRIMA GmbH ................ 25
6.1
6.2
6.3
6.4
7
Unternehmensorganisation – Fallstudie PRIMA GmbH ............. 29
7.1
7.2
7.3
7.4
7.5
8
SWOT-Analyse PRIMA® .................................................................. 33
Risikomanagement der PRIMA® GmbH............................................ 34
Finanzplanung: Erläuterungen – Fallstudie PRIMA GmbH ..... 35
9.1
9.2
9.3
9.4
9.5
9.6
9.7
9.8
9.9
10
Unternehmensführung und Qualitätssicherung .................................. 30
Marketing und Vertrieb ...................................................................... 30
Produktion und Logistik ..................................................................... 31
Finanzen und Verwaltung .................................................................. 32
Forschung und Entwicklung ............................................................... 32
Risikoanalyse und -management – Fallstudie PRIMA GmbH .. 33
8.1
8.2
9
Alleinstellungsmerkmal, Slogan ........................................................ 25
Produkt- und Sortimentspolitik .......................................................... 26
Preis- und Konditionenpolitik ............................................................ 27
Distributionspolitik ............................................................................ 27
Umsatz-, Einzelkosten-, Bruttoergebnisplanung ................................ 35
Gemein- und Personalkostenplanung ................................................. 37
Investitionsplanung, Neuaufnahme von Darlehen und Kapitaldienst 40
Gewinn- und Verlustrechnung ........................................................... 42
Liquiditätsplan ................................................................................... 43
Kapitalflussrechnung.......................................................................... 44
Bilanz ................................................................................................. 44
Produkt-Deckungsbeitragsrechnung 2009 ......................................... 45
Break-Even-Analyse .......................................................................... 45
Finanzplanung: Ausdrucke – Fallstudie PRIMA GmbH .......... 47
10.1 Jährliche Gewinn- und Verlustrechnung nach dem
Umsatzkostenverfahren von PRIMA® ............................................... 47
10.2 Liquiditätsplanungen von PRIMA® ................................................... 48
10.3 Jährliche Kapitalflussrechnungen von PRIMA® ................................ 49
10.4 Jährliche Bilanzen von PRIMA® ........................................................ 50
10.5 Jährliche Gemeinkostenbudgets von PRIMA® .................................. 51
10.6 Jährliche Investitionen von PRIMA® ................................................. 52
VI
Inhaltsverzeichnis
Schlussbemerkung zur Fallstudie PRIMA® GmbH .............................. 53
Teil C:
Der Unternehmensplan – Die Bausteine .............................. 55
1
Executive Summary (Zusammenfassung)...................................... 55
2
Das Unternehmen ............................................................................. 56
2.1
2.2
2.3
2.4
2.5
3
Liefer- und Leistungsprofil, Technologie ....................................... 63
3.1
3.2
4
Branche .............................................................................................. 65
Absatzmarkt ....................................................................................... 66
Kunden- und Zielgruppen .................................................................. 68
Wettbewerb und Positionierung ..................................................... 71
5.1
5.2
6
Liefer- und Leistungsprofil ................................................................ 63
Technologie ........................................................................................ 64
Branche, Absatzmarkt, Kunden und Zielgruppen ....................... 65
4.1
4.2
4.3
5
Allgemeine Informationen über das Unternehmen ............................ 56
Wertschöpfungskette, Geschäftsablauf .............................................. 57
Leitbild, Vision und Strategie ............................................................ 58
Management, Schlüsselpersonen ....................................................... 61
Berater, Kooperationspartner ............................................................. 62
Wettbewerb ........................................................................................ 71
Positionierung .................................................................................... 71
Marketing und Vertrieb .................................................................. 74
6.1
6.2
6.3
6.4
6.5
Alleinstellungsmerkmal, Slogan ........................................................ 74
Produkt- und Sortimentspolitik .......................................................... 75
Preis- und Konditionenpolitik ............................................................ 78
Distributionspolitik ............................................................................ 79
Kommunikationspolitik ...................................................................... 80
VII
Inhaltsverzeichnis
7
Unternehmensorganisation ............................................................. 81
7.1
7.2
7.3
7.4
7.5
8
Risikoanalyse und Risikomanagement ........................................... 86
8.1
8.2
9
Risikoanalyse (SWOT-Analyse) ........................................................ 86
Risikomanagement ............................................................................. 87
Finanzplanung: Erläuterungen....................................................... 89
9.1
9.2
9.3
9.4
9.5
9.6
9.7
9.8
9.9
10
Unternehmensführung ........................................................................ 81
Marketing und Vertrieb ...................................................................... 81
Produktion und Logistik ..................................................................... 82
Finanzen und Verwaltung .................................................................. 84
Forschung und Entwicklung ............................................................... 85
Umsatz- und Einzelkostenplanung ..................................................... 89
Gemein- und Personalkostenplanung ................................................. 91
Investitionsplanung ............................................................................ 93
Gewinn- und Verlustrechnung ........................................................... 94
Liquiditätsplan ................................................................................... 99
Kapitalflussrechnung........................................................................ 103
Bilanz ............................................................................................... 105
Deckungsbeitragsrechnung .............................................................. 109
Break-Even-Analyse ........................................................................ 110
Finanzplanung: Ausdrucke und ergänzende Informationen ..... 112
10.1 Ausdrucke Finanzplanung ................................................................ 112
10.2 Ergänzende Informationen ............................................................... 112
Index......................................................................................................... 114
VIII
Sinn, Anlässe, Umfang und Gestaltung
Teil A: Grundlegende Informationen
1
Sinn, Anlässe, Umfang und Gestaltung
Sinn und Zweck der Unternehmensplanung
Die Unternehmensplanung dient dazu, unternehmerische Handlungsmöglichkeiten
ganzheitlich auszuarbeiten und deren finanzielle Auswirkungen zu errechnen. Damit ist der Unternehmensplan das wichtigste Instrument einer bewussten, aktiven
Unternehmensentwicklung und Unternehmenssteuerung. Darüber hinaus ist er
Voraussetzung für die Beschaffung von Finanzmitteln, Bestandteil des Ratings
nach Basel II sowie die Basis für einen Plan-Ist-Vergleich und die Ermittlung des
Unternehmenswertes.
Anlässe und Häufigkeit der Erstellung
Beginn eines neuen Geschäftsjahres
Der Unternehmensplan ist mindestens einmal pro Geschäftsjahr zu erstellen bzw.
zu aktualisieren. Er dient dem Management zur Unternehmensführung und stellt
den aktuellen und möglichen zukünftigen Geldgebern notwendige Informationen
bereit. Falls Bankkredite zur Finanzierung benötigt werden, ist besonders darauf zu
achten, dass die erforderlichen Angaben zu den Rating-Kriterien nach Basel II
enthalten sind. Unterjährige Fortschreibungen der Planung werden Forecast, Prognose oder Hochrechnung genannt. Ein Forecast enthält die Ist-Zahlen der abgelaufenen Monate und (ggf. revidierte) Plan-Zahlen für die restlichen Monate des Geschäftsjahres. Häufig werden berichtigte Plan-Zahlen für die verbleibenden Monate
eines Geschäftsjahres quartalsweise erstellt (Forecast I, II und III). Plan-Ist-Vergleiche erfolgen dann einerseits mit den Zahlen aus dem Original-Unternehmensplan des Jahres und dem jeweils letzten Forecast.
Wachstum und Diversifizierung
Auch bei einem geplanten Wachstum in bisherigen Geschäftsbereichen und bei
Erweiterungen in neue Geschäftsfelder dient der Unternehmensplan der Einschätzung der Erfolgsaussichten und Risiken sowie der Beschaffung von Kapital.
1
Teil A: Grundlegende Informationen
Restrukturierung und Sanierung
Bei Sanierungen und anderen Restrukturierungsprozessen (z.B. Verlagerung der
Produktion in ein anderes Land) sind die Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg einzuschätzen.
Kauf bzw. Verkauf
Im Rahmen der Due Diligence und Preisermittlung bei Unternehmenstransaktionen
nimmt der Unternehmensplan eine zentrale Rolle ein.
Unternehmensgründung
Die Gründung einer neuen Tochtergesellschaft oder eine Existenzgründung bedarf
eines Unternehmensplans, um die Erfolgspotenziale, Risiken und notwendigen
Maßnahmen zu erarbeiten und ggf. Finanzmittel zu beschaffen.
Umfang und Gestaltung
Der Umfang sollte je nach Komplexitätsgrad, Größe des Unternehmens und Adressat des Unternehmensplans zwischen 15 und 40 Seiten ohne Anlagen betragen.
Umfangreichere Unternehmenspläne werden selten sorgfältig gelesen und es besteht die Gefahr, sich in Details zu verlieren. Generell gilt, dass Unternehmenspläne für Investoren mehr Informationen enthalten sollten als Unternehmenspläne für
Banken, da sich diese intensiver mit dem Unternehmen beschäftigen.
Ein Inhaltsverzeichnis mit Seitenangaben ist Bestandteil des Unternehmensplans.
Dies ermöglicht dem Verfasser und den Lesern das schnelle Auffinden einzelner
Kapitel.
Ein Deckblatt mit Firmenlogo, Firmenname und Slogan sowie ein Back Cover mit
rechtlichen Hinweisen umschließen den Unternehmensplan.
2
Sinn, Anlässe, Umfang und Gestaltung
Deckblatt (Front Cover)
Rückseite (Back Cover)
Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne
zur Verfügung:
Unternehmensplan
2009 – 2011
Firmenname
Ansprechpartner
Funktion
Adresse
Firmenname
Tel.:
Fax:
Mail:
Web:
Logo
Rechtliche Hinweise:
Dieser Unternehmensplan ist vertraulich und
Slogan
beinhaltet Geschäftsgeheimnisse der Firmenname.
Weder der Unternehmensplan noch darin enthaltene Informationen dürfen ohne schriftliche Zustimmung der Firmenname vervielfältigt oder weitergegeben werden.
Bei der Gestaltung des Unternehmensplans sollte man folgende Hinweise
beachten:
Übersichtliche Gestaltung
Eine übersichtliche Gestaltung des Unternehmensplans wird durch ein lesefreundliches Layout und durch aussagefähige Grafiken unterstützt. Die Lesefreundlichkeit wird beeinflusst durch die Schriftgröße, die Zeilenabstände und durch die
Bildung von Absätzen mit entsprechenden Überschriften.
Verständliche Formulierungen
Sachliche Formulierungen und die Benutzung kurzer Sätze fördern die Verständlichkeit. Fachbegriffe sollten erläutert werden. Insbesondere technologieorientierte
Unternehmen sollten auf Formulierungen achten, die dem technischen Laien verständlich sind. Bildhafte Darstellungen von technischen Zusammenhängen
und/oder Abläufen können das Verständnis erheblich erleichtern.
3
Teil A: Grundlegende Informationen
Einheitliche Ausgestaltung
Falls mehrere Personen an der Erstellung des Unternehmensplans beteiligt sind,
sollte eine Person die finale Bearbeitung übernehmen, um eine einheitliche optische, sprachliche und stilistische Gestaltung zu gewährleisten. Gegebenenfalls ist
eine Orientierung an den Corporate-Identity-Richtlinien des Unternehmens sinnvoll.
Ordentliche Aufmachung
Der Unternehmensplan ist in einem Ordner mit Register gut aufgehoben. Bewährt
hat sich die Vorgehensweise, den Textteil und jede Anlage durch ein Registerblatt
zu trennen. Dies erleichtert die Orientierung und ermöglicht das rasche Auffinden
gezielt gesuchter Informationen. Der Leser kann einzelne Seiten oder Teile herausnehmen und nebeneinanderlegen oder kopieren. Beispielsweise können die im
Textteil enthaltenen Erläuterungen zum Zahlenteil (Textteil) neben die Anlagen
zur Finanzplanung gelegt werden. Der oder die Verfasser selbst können einzelne
Seiten bis zur endgültigen Abgabe leicht austauschen.
Stimmiger und realistischer Inhalt
Ein Unternehmensplan ist stimmig, wenn die Aussagen im Textteil und die Finanzplanung stringent ineinander überführt werden können und die finanziellen
Teilpläne in sich konsistent sind. Die geplanten qualitativen und quantitativen
Ziele müssen zu den geplanten Terminen realisierbar sein. Unrealistische Planungen untergraben die Glaubwürdigkeit des Managements.
2
Zeithorizont, Übersicht und Vorgehensweise
Der Zeithorizont, für den ein Unternehmensplan erstellt werden sollte, ist branchenabhängig. In der Regel werden 3 bis 5 Jahre im Voraus geplant, wobei das
erste Jahr der Planung monatsweise erfolgt. Bei saisonal oder betriebsbedingt stark
schwankenden Unternehmenszahlen empfiehlt es sich, zumindest im zweiten Geschäftsjahr eine quartalsweise Planung vorzunehmen. Bei Unternehmen mit langen
Entwicklungszyklen (z.B. Flugzeuge) ist ein Planungshorizont von mindestens 10
Jahren sinnvoll. Zur Vereinfachung der Planung und der Analyse ist im Finanzteil
die Erfassung der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz der letzten zwei
Jahre zu empfehlen.
4
Zeithorizont, Übersicht und Vorgehensweise
Übersicht über die Bausteine eines Unternehmensplans
Unternehmenspläne sind so verschieden wie die Unternehmen selbst, für die sie
erstellt werden. In der Praxis haben sich die folgenden 10 Bausteine bewährt, die
bei Bedarf unternehmensindividuell angepasst werden können.
Zusammenfassung
Textteil








Das Unternehmen
Liefer-und Leistungsprofil, Technologie
Branche, Absatzmarkt, Kundenund Zielgruppen
Wettbewerb, Positionierung
Marketing und Vertrieb
Unternehmensorganisation
Risikoanalyse und –management
Finanzplanung: Erläuterungen
Finanzteil

-
Finanzplanung
Umsatz- und Einzelkostenplanung
Gemein- und Personalkostenpläne
Investitionsplanung
Deckungsbeitragsrechnung
Gewinn- und Verlustrechnung
Liquiditätsplan
Bilanz
Kapitalflussrechnung
Break-Even-Analyse

Ergänzende Informationen
Vorgehensweise bei der Erstellung eines Geschäftsplans
Die Erstellung eines Unternehmensplans ist eine komplexe Angelegenheit. Zumeist werden mehrere spezialisierte Personen beteiligt bzw. herangezogen. Der
Unternehmer bzw. die Geschäftsleitung gibt die strategischen Eckdaten vor. Mitarbeiter aus den Fachabteilungen liefern Beiträge für die unterschiedlichen Themenbereiche. Eine pragmatische Vorgehensweise ist daher, das Inhaltsverzeichnis als
Aktivitäten-Checkliste zu benutzen und um Termine und Zuständigkeiten zu ergänzen (Projektplan). Gegebenenfalls sind Zeiten für Diskussionen im Management, das Erlernen einer Software, die Einschaltung eines externen Beraters oder
5
die Bereitstellung historischen Zahlenmaterials zu berücksichtigen. Da die Erstellung des Unternehmensplans ein iterativer Prozess ist, sind einige Überarbeitungsrunden einzuplanen. Bei der Zeitplanung ist zu berücksichtigen, dass die Endfassung auf die Stimmigkeit der Einzelteile, auf Vollständigkeit und Konsistenz des
Zahlenwerkes, auf klare und sachliche Formulierungen, auf ansprechende und
strukturierte Gestaltung sowie auf Rechtschreibfehler zu überprüfen ist. Einer der
häufigsten Fehler bei der Erstellung von Unternehmensplänen ist unstimmiges
Zahlenwerk. Eine integrierte Unternehmensplanungssoftware beschleunigt die
Erstellung des Unternehmensplans, unterstützt ein strukturiertes Vorgehen und
hilft bei der Vermeidung von rechnerischen Unstimmigkeiten zwischen den Teilplänen.
6
Zeithorizont, Übersicht und Vorgehensweise
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbHUnternehmensplan
Story der PRIMA® GmbH
Der junge Zimmerer- und Dachdeckermeister Michael Prima führt seit kurzem in
vierter Generation einen alteingesessenen bayerischen Handwerksbetrieb, den er zu
einem modernen, vollautomatisierten Markenunternehmen weiterentwickelt. In
seinen Lehr- und Wanderjahren zum Thema Holzbau ist Michael Prima weit in der
Welt herumgekommen: Seine Reisen führten ihn über Italien nach Amerika, zu den
kanadischen Holzfällern und nach Skandinavien. In Italien entwarf das Genie Leonardo Da Vinci bereits um 1500 ein Holzhaus, das aus vorher gefertigten Bauteilen zusammengefügt war. Um 1900, als der Goldrausch einsetzte, kam in den USA
die erste Serienproduktion von Holzbauteilen für Häuser in Gang. In Skandinavien
besuchte Michael Prima Schweden, das bekannt ist für seine Blockhäuser. Seine
letzte Station war der Besuch des Holzhauses von Albert Einstein in der Haberlandstraße 5 in Caputh, nahe Berlin. Einstein ließ das Holzhaus trotz Protesten
seiner Frau, die lieber ein Haus aus Stein wollte, errichten. Als Ergebnis seiner
Studien entwickelte Michael Prima danach handliche, doppelwandige Bauelemente
aus Massivholz. Diese innovative Entwicklung meldete er zum Patent an und registrierte seinen Familiennamen als Marke. Mit den Bauteilen werden Wände,
Decken und Dächer errichtet. Aufgrund der Modularität der Bauteile können die
Bauherren ihr individuelles Traumhaus verwirklichen und einen hohen Eigenleistungsanteil erbringen. Durch die Verwendung von ausschließlich natürlichen Rohstoffen herrscht in den PRIMA®-Häusern ein angenehmes Wohlfühlklima. Da die
Produkte den Anforderungen an nachhaltiges Bauen entsprechen, sind sie wirtschaftlich, umweltfreundlich und sozial verantwortlich. Zur Steigerung der Produktivität und der Ausbringungsmenge stellte Michael Prima die handwerkliche Fertigung auf eine automatisierte Fließfertigung um. Nun ist sein Unternehmen auf
Wachstumskurs und er benötigt einen professionellen Unternehmensplan, um das
Wachstum und die erfolgreiche Vermarktung finanzieren zu können. Michael Prima zeichnet sich durch hohe fachliche und persönliche Kompetenz, die Bereitschaft, ständig dazuzulernen – gerade im betriebswirtschaftlichen Bereich – und
durch den absoluten Willen zum Erfolg aus.
Anmerkung: Personen, Namen und sonstige Daten der Fallstudie sind anonymisiert.
7
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
1
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
Die Anforderungen an Wohnbauten haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Die Bauherren fordern niedrigere Betriebskosten aufgrund ständig steigender
Energiepreise und ein gesünderes Raumklima aufgrund zunehmender Allergien
und Erkrankungen der Atemwege bei Kindern und Erwachsenen. Das PRIMA ®Holzbausystem ist die Antwort auf diese Marktentwicklung. PRIMA® vereint die
Vorzüge des Bauens aus Holz mit den Vorteilen des Bauens aus Stein und aus
Fertigbetonteilen.
Unternehmen, Geschäftstätigkeit, Geschäftsführung und
Gesellschafter der PRIMA® GmbH
Die PRIMA® GmbH hat ihren Sitz in Mittenwald bei Garmisch-Partenkirchen.
PRIMA® entwickelt, produziert und vertreibt klickbare, doppelwandige Baumodule aus Holz für Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie für Kleinbauten (z.B. Garagen,
Gartenhäuschen). Darüber hinaus handelt PRIMA® mit Baustoffen und bietet baunahe Dienstleistungen an. Alleiniger geschäftsführender Gesellschafter ist der
Zimmerer- und Dachdeckermeister Michael Prima.
Philosophie (Leitbild), Vision, Strategie
PRIMA® steht für ein gesundes Wohlfühlklima in den eigenen vier Wänden und ist
dem ethischen Grundsatz der Nachhaltigkeit verpflichtet: beim Bauen und bei der
Führung des Unternehmens. Im Planungszeitraum will PRIMA® den Umsatz des
Jahres 2008 (EUR 6,6 Mio.) nahezu verdoppeln und ein Ergebnis vor Steuern in
Höhe von ca. 10 % des Umsatzes erreichen. Das PRIMA®-Holzbausystem wird als
patentiertes Markenprodukt etabliert. Die Herstellung der Bauelemente erfolgt im
Rahmen einer industriell organisierten, automatisierten Fließfertigung. Für die
Vermarktung wurde eine professionelle Marketing-Strategie entwickelt.
Liefer- und Leistungsprofil, Technologie
Das Liefer- und Leistungsprofil umfasst die selbst gefertigten Bauelemente (Produktion), die zugekauften schüttbaren Güter für Schall- und Wärmedämmung, die
Kleinteile (Handelswaren) sowie die PRIMA®-Baubegleitung (Dienstleistung).
Zum Schutz der neuen technischen Erfindung wurde das internationale Patent
„Doppelwandiges Holzbauelement mit Klickverbindung aus Massivholz“ angemeldet.
8
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
Branche, Absatzmarkt, Kunden- und Zielgruppen
Geografisch konzentriert sich das Unternehmen auf den deutschen Markt. Obwohl
die Baubranche in Deutschland in 2008 stagniert, zeichnet sich für Häuser aus
Holzfertigteilen für die kommenden Jahre ein Wachstum ab. Die Kundengruppen
sind private Bauherren von Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie Baumärkte, die
die Bauelemente zum Eigenbau von Kleingebäuden vermarkten. Die Segmentierung der Zielgruppen für Wohngebäude erfolgt nach dem Zielgruppenmodell für
nachhaltiges Bauen und Wohnen. Das Modell wurde vom Institut für sozialökologische Forschung (ISOE) im Rahmen des Projekts ecobiente entwickelt.
Wettbewerb, Positionierung
Als Wettbewerber begreift PRIMA® alle Marktteilnehmer, die das Kundenbedürfnis „Bauteile für den Bau des eigenen Ein- oder Mehrfamilienhauses erwerben“
befriedigen können. Dies sind die Anbieter von Steinen für den traditionellen Mauerbau, die Anbieter von Holzfertighäusern und die Anbieter von Betonfertigteilen.
Um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen, hat sich PRIMA® klar positioniert. Bauten von PRIMA® zeichnen sich durch die niedrigsten Betriebskosten und
die höchsten Werte bei Wohlfühlklima und Gesundheit aus.
Alleinstellungsmerkmal, Marketing und Vertrieb
Der Slogan „Wohlfühlen wie im Sommerwald!“ steht für das Alleinstellungsmerkmal „gesündestes Wohlfühlklima“. Erklärtes Marketingziel ist, die Marke mit
dem höchsten Sympathiewert in dseiner Klasse „Bauelemente für Holzfertighäuser“ zu etablieren. Der Verkauf an die Bauherren erfolgt über fest angestellte Mitarbeiter, die vom Firmenstandort und von den deutschlandweit verteilten Musterhäusern aus arbeiten. Häufig sind Architekten und lokale Handwerksbetriebe zwischengeschaltet und müssen daher nachhaltig betreut werden.
Management und Unternehmensorganisation
Das Unternehmen wird vom geschäftsführenden Gesellschafter Michael Prima
geführt. Sein Stellvertreter ist der Marketing- & Vertriebsleiter Peter Meier, der
mit Prokura ausgestattet ist. Die Bereiche Produktion & Logistik, Finanzen
& Verwaltung sowie Forschung & Entwicklung werden von den verantwortlichen
Bereichsleitern geleitet. Diese Positionen sind mit Handlungsvollmacht ausgestattet. Die Führung der Mitarbeiter erfolgt über individuelle Zielvereinbarungen.
9
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
Wichtige Finanzdaten, Entwicklung der Mitarbeiteranzahl
Jahr
Umsatz in TEUREUR
Bruttoergebnis in TEUR
Betriebsergebnis in TEUR
Jahresüberschuss in TEUR
Bilanzsumme in TEUR
Eigenkapital in TEUR
Mitarbeiteranzahl
2008
6.584
3.025
555
248
1.429
918
30
2009
8.889
4.217
915
566
2.211
1.436
38
2010
10.667
5.060
1.009
632
2.935
1.959
50
2011
12.802
6.073
1.274
808
3.804
2.630
61
Chancen und Risiken
Die anziehende Nachfrage nach Wohnbauten aus Holz in Deutschland, das steigende Gesundheitsbewusstsein der Bauherren und die Möglichkeit, einen hohen
Eigenleistungsanteil zu erbringen, eröffnen gute Marktchancen für das Unternehmen. Extern begründete Risiken liegen insbesondere in der allgemeinen Kaufzurückhaltung der Bevölkerung aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage
und in möglichen Preissteigerungen bei Massivholz. Ein internes Risiko stellt die
erfolgreiche Bewältigung des geplanten Unternehmenswachstums dar.
Status und weitere Entwicklungsschritte
Die Marke PRIMA® und das Patent sind eingetragen. Die bereits errichteten
Wohngebäude aus dem PRIMA®-Holzbausystem zogen zahlreiche Anfragen potenzieller Neukunden nach sich. Durch die Inbetriebnahme verschiedener Automaten und durch den Aufbau der Fließfertigung konnten signifikante Produktivitätssteigerungen und eine drastische Erhöhung der Ausbringungsmenge erzielt werden. Durch verstärkte Marketinganstrengungen sollen die, nun möglich gewordenen, höheren Produktionsmengen vermarktet werden.
Ziel des Unternehmensplans
Zur Finanzierung des Wachstums und des saisonal bedingten Kreditbedarfs ist im
Februar 2009 eine Kreditlinie in Höhe von EUR 1,0 Mio. in der Spitze notwendig.
Darüber hinaus sollen in 2009 Darlehen für zwei weitere PRIMA®-Musterhäuser
zu je EUR 0,2 Mio. aufgenommen werden. Als Sicherheiten können die Forderungen, die Vorräte und das Anlagevermögen dienen. Die Darlehen werden innerhalb
von 5 Jahren nach Aufnahme aus dem positiven operativen Cashflow zurückgezahlt.
10
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
2
Das Unternehmen – Fallstudie PRIMA®
GmbH
2.1
Allgemeine Informationen über das
Unternehmen
Geschäftstätigkeit
Die PRIMA® GnbH entwickelt, produziert und vertreibt klickbare, doppelwandige
Bauelemente aus Massivholz. Diese eignen sich für den Bau von Wänden, Decken
und Dächern für Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie für Kleinbauten (z.B. Garagen, Gartenhäuschen). Darüber hinaus handelt PRIMA® mit den für die Gebäudeerrichtung notwendigen Handelswaren und bietet baunahe Dienstleistungen an.
Firmenname/Rechtsform/Gründungdatum/
Gesellschafter/Standort
Die Gesellschaft wurde im Jahr 1900 durch Franz-Josef Prima gegründet und hat
seitdem ihren Sitz in Mittenwald bei Garmisch-Partenkirchen. Alleiniger geschäftsführender Gesellschafter ist seit zwei Jahren in vierter Generation der Zimmerer- und Dachdeckermeister Michael Prima, der die Gesellschaft in PRIMA ®
GmbH umbenannte, nachdem er die Marke PRIMA® und das innovative Patent
registriert hatte. Der Standort Mittenwald in Oberbayern ist als Urlaubsregion und
Naturgebiet bei den aktuellen und potenziellen Kunden positiv besetzt. Interessenten besuchen gerne das dortige PRIMA®-Musterhaus und verbinden damit ein
Wochenende in den bayerischen Bergen und/oder einen Besuch der Stadt München. Durch die Nähe zur Autobahn München/Garmisch-Partenkirchen ist eine
akzeptable Verkehrsanbindung gegeben.
Bisherige Entwicklung und Entwicklungsmöglichkeiten
In der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts war die Gesellschaft als Dachdeckerbetrieb und Zimmerei tätig. In der zweiten Hälfte wurde zusätzlich mit der
Errichtung von Holzfertighäusern im Unterauftrag der Hersteller begonnen. Michael Prima, der heute das Unternehmen führt, setzte sich zum Ziel, Bauelemente
zu entwickeln, die die Vorteile des Bauens aus Holz mit den Vorzügen des Bauens
aus Stein und aus Fertigbetonteilen verbinden. Dazu entwickelte er das Patent und
registrierte die Marke PRIMA®. Die zahlreichen Anfragen von Interessenten zei-
11
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
gen das enorme Marktpotenzial dieser innovativen Entwicklung. Durch den Aufbau einer Fließfertigung unter Einsatz von Automaten konnte die Rentabilität verbessert und die Ausbringungsmenge erhöht werden. Über den Planungszeitraum
hinaus ist an eine Expansion durch Bedienung zusätzlicher Marktsegmente wie
gewerbliche und öffentliche Bauten gedacht.
2.2
Wertschöpfungskette, Geschäftsablauf
PRIMA® konzentriert sich auf die industriell organisierte Produktion und auf den
Vertrieb von Holzbauelementen. Handelswaren und Dienstleistungen, die im Zusammenhang mit der Errichtung der Gebäude durch Dritte notwendig sind, werden
angeboten, um einen reibungslosen und zügigen Ablauf der Arbeiten auf der Baustelle zu gewährleisten.
Wertschöpfungskette PRIMA® GmbH
Primäraktivitäten
Kundenwunsch
bis Vertragsunterzeichnung
210 Tage
Einkauf
Rohstoffe,
Handelswaren
7 Tage
Produktion
der
Bauelemente
14 Tage
Kundenservice,
Marketing
Lieferung
Montageanleitung und
Bauelemente
7 Tage
7 Tage
optional
Baubegleitung
während der
Errichtung
7 Tage
Sekundäraktivitäten





Unternehmensführung (Firmenphilosophie, Vision, Strategie, Mitarbeiterführung)
Aufbau- und Ablauforganisation (Geschäftsprozesse)
Forschung und Entwicklung
Personalwirtschaft (Personalplanung, -beschaffung,- entwicklung)
Finanzmanagement (Finanz- und Anlagenbuchhaltung, Controlling)
Die Zeitangaben geben die durchschnittliche Zeitdauer der jeweiligen Aktivität in
Kalendertagen wieder. Insgesamt beträgt die Dauer vom Erstkontakt mit einem
Kunden bis zur endgültigen Erledigung 9 Monate.
12
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
Der Ablauf der Geschäftsprozesse von der Auftragsgewinnung bis zum AfterSales-Service im nachfolgenden Geschäftsablaufdiagramm beschrieben.
Geschäftsablauf von PRIMA®
Auftragsgewinnung
Potenzielle Kunden werden durch die errichteten Musterbauten und durch die Marketingmaßnahmen auf
PRIMA® aufmerksam. Neben der Gewinnung von neuen
Kunden spielen die Empfehlungen der Architekten, der
Handwerker vor Ort und der bisherigen Bauherren eine
entscheidende Rolle. Angestellte Vertriebsmitarbeiter
und die Auftragssachbearbeiter betreuen die direkt anfragenden zukünftigen Bauherren, die Architekten, die
lokalen Handwerker sowie die Baumärkte.
Auftragsbearbeitung
Bei konkretem Interesse bzgl. eines Bauvorhabens erhalten die potenziellen Kunden bzw. deren Beauftragte die
Informationsbroschüre und ein konkretes Angebot, das
neben den Kosten und Terminen für die Warenlieferungen auch die optionalen Zusatzleistungen enthält.
Beschaffung
Nach Auftragserteilung werden die für das Bauvorhaben
notwendigen Handelswaren und das Holz für die eigene
Produktion bestellt, sofern nicht ausreichend bevorratet
ist.
Produktion
Die Produktion der Bauelemente erfolgt für StandardBauelemente auf Vorrat, für kundenspezifische Elemente (z.B. Erker) auftragsbezogen. Die Erstellung der Montageanleitung erfolgt mithilfe des selbst entwickelten
Softwareprogramms.
Auslieferung
Termingleich werden die selbst produzierten Bauelemente und die Handelswaren auf die Baustelle für Eigenheime geliefert. Die Lieferung der Handelswaren
erfolgt – bis auf die Kleinteile wie z.B. Schrauben –
direkt vom Lieferanten. Die Entgegennahme und die
Abnahme der Lieferung erfolgen durch den Bauherren
oder eine von ihm beauftragte Person wie z.B. seinen
Architekten oder einen Handwerker. Die Lieferungen an
die Baumärkte für Kleinbauten erfolgen als Komplettsätze, also inkl. der Handelswaren.
13
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
Option Baubegleitung sowie Kundenservice
2.3
Als Option für die Kunden bietet PRIMA® eine Baubegleitung an, bei der erfahrene Handwerker den Bau vor
Ort leiten und selbst mit anpacken. Um Verzögerungen
auf der Baustelle durch fehlende oder falsche Handelswaren von vornherein zu vermeiden, erledigt PRIMA®
wir die Bestellung der Handelswaren. Bei Bedarf vermittelt PRIMA® einen Architekten und/oder zertifizierte
Handwerker vor Ort.
Philosophie, Vision und Strategie
PRIMA®-Philosophie: Wofür steht PRIMA®?
PRIMA® steht für ein gesundes Wohlfühlklima im eigenen Traumhaus. PRIMA ®
verwendet ausschließlich baubiologisch wertvolle Materialien. Nach dem Motto
„My home is my castle“ wird PRIMA® individuellen, ästhetischen Ansprüchen
beim Bau des zukünftigen Heims gerecht. Dem ethischen Grundsatz der Nachhaltigkeit ist PRIMA® sind wir beim Bauen und bei der Führung des Unternehmens
voll und ganz verpflichtet. PRIMA® ist wirtschaftlich, umweltfreundlich und sozial
verantwortlich.
PRIMA®-Vision: Wohin will die PRIMA® GmbH?
2011 ist PRIMA® ein anerkanntes und bekanntes Markenprodukt in Deutschland
für den Bau von Eigenheimen bei Bauherren, Architekten und Handwerkern.
Namhafte Baumärkte führen die Bauelemente für Kleingebäude. Die Herstellung
der Bauelemente ist, soweit sinnvoll, automatisiert. Mitarbeiter und Geschäftspartner sind mit der PRIMA®-Philosophie vertraut und handeln danach. Durch
Schulungen und Verkaufsförderungsmittel unterstützt PRIMA® sie bei der Umsetzung. Im Jahr 2011 beträgt der Umsatz EUR 12,8 Mio. bei einem vorläufigen Ergebnis vor Steuern von EUR 1,2 Mio. Das sind 9,7 % vom Umsatz.
PRIMA®-Strategie: Wie erreicht die PRIMA® GmbH ihre
Vision?
Um die Unternehmensvision zu erreichen, investiert PRIMA® überdurchschnittlich in Marketing. Insbesondere errichtet PRIMA® in ausgewählten Bundesländern Musterbauten, die als Vertriebsbasis dienen. Diese Häuser werden in bevorzugten Lagen (z.B. mit Gebirgs- und Seeblick) gebaut und nach Wünschen der
künftigen Eigentümer errichtet. Nach sechs bis neun Monaten wird jedes Mus-
14
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
terhaus verkauft und anderenorts ein neues errichtet. Die Neugestaltung der
Werbemittel und der Homepage unterstützt den Aufbau der Marke und den Vertrieb. Zur Sicherstellung einer hohen Qualität bietet PRIMA® für bauausführende
Handwerker eine PRIMA®-Zertifizierung an. Für die eigenen Mitarbeiter, die
Multiplikatoren und deren Mitarbeiter mit Kundenkontakt führt PRIMA® Schulungen durch. Rohstoffe und Handelswaren werden nur von Lieferanten bezogen,
die ökologisch zertifiziert sind. Um den Markt ständig mit innovativen Produkten
und Dienstleistungen bedienen zu können, betreibt PRIMA® kontinuierlich und
systematisch Forschung & Entwicklung. Zur Aufrechterhaltung einer effizienten
Produktion tätigt PRIMA® regelmäßig Ersatzinvestitionen.
Strategische Meilensteine
Abschluss Finanzierung
Neugestaltung Werbemittel
Neugestaltung Homepage
Erste Schulungen
Erste Zertifizierungen
Bau weiterer Musterhäuser
Zuständig
F&V
M&V
M&V
M&V
M&V
P&L
2009 2009 2009 2009 2010
I
II
III
IV
X
X
X
X
X
X
X
X
2011
X
F&V = Finanzen und Verwaltung, P&L = Produktion und Logistik, M&V = Marketing und Vertrieb,
F&E = Forschung und Entwicklung
2.4
Management und Schlüsselpersonen
Geschäftsführer ist der oben bereits näher beschriebene Michael Prima (34 Jahre).
Sein Stellvertreter ist seit 2 Jahren der Marketing- & Vertriebsleiter Peter Meier
(42 Jahre), der über eine Ausbildung zum Betriebswirt des Handwerks und
15 Jahre Vertriebserfahrung in der Baubranche verfügt. Der Bereich Finanzen
& Verwaltung wird von der erfahrenen Bilanzbuchhalterin Helena Engel (50) geleitet. Mit dem Start der Serienproduktion Ende letzten Jahres konnte Sven Schmitt, ein erfahrener Produktionsleiter einer Serienfertigung, als Leiter Produktion
& Logistik gewonnen werden. Dr. Bernhard Bauer (39) ist als Leiter Forschung &
Entwicklung bereits seit einem Jahr im Unternehmen beschäftigt. Ihm stehen erfahrene Gesellen, die bereits an der Entwicklung des Patents beteiligt waren, zur
Seite. Zur Sicherstellung eines hohen Qualitäts- und Produktivitätsniveaus beschäftigt PRIMA® in der Produktion eine Stammbelegschaft, die während der Hauptsaison bei Bedarf durch saisonale Anlernkräfte ergänzt wird.
15
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
2.5
Berater und Kooperationspartner
Berater
Berater
Steuerberater
Rechtsanwalt
Unternehmensberater
Werbeagentur
Webdesign
IKT-Berater
Firma
Steuerkanzlei …
RAe … & Partner
GENAU CTC
Werbeagentur … GmbH
Webdesign … GmbH
Informations- & Telekommunikation … AG
Internet
www.....de
www…..com
www.genau.biz
www…..com
www…..biz
www…..ag
Kooperationspartner
Da unsere Kunden Wert auf Ökologie und niedrige Betriebskosten legen, arbeitet
PRIMA® mit einem renommierten, deutschlandweit tätigen Solaranlagenhersteller
eng zusammen.
16
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
3
Liefer- und Leistungsprofil, Technologie – Fallstudie PRIMA GmbH
3.1
Liefer- und Leistungsprofil
Übersicht über PRIMA®-Produkte und -Dienstleistungen
Produkte/Dienstleistungen
Varianten, Kommentar
Bauelemente für Wände
Wanddicken in mm: 120, 160, 200;
jeweils mit Hohlraum für Füllstoffe
Bauelemente für Decken
3 verschiedene Varianten, je nach Anforderungen an
Schalldämmung und Tragfähigkeit
Bauelemente für Dächer
2 Varianten:
mit oder ohne Hohlraum für Schüttung
Montageanleitung
wird zur Bauausführung mitgeliefert (kundenindividuell erstellt, inkl. Ident.-Nrn. für Bauelemente)
Baubegleitung
erfahrene, zertifizierte PRIMA®-Handwerker begleiten
den Aufbau von Wänden, Decke und Dach
Zertifizierung
für Handwerksbetriebe, die mit PRIMA® bauen
Schulungen
für Architekten und Mitarbeiter der Architekten, der
Handwerksbetriebe und von PRIMA®
3.2
Technologie
Beschreibung
Die PRIMA®-Produkttechnologie ist absolute Low-Tech. Der innovative KlickVerbindungsmechanismus aus unbehandeltem Holz ermöglicht eine einfache Montage der handlichen Bauelemente durch eine Person oder zwei Personen ohne Einsatz von Hebewerkzeugen, wie sie z.B. bei Betonfertigteilen notwendig sind. Der
Transport kann durch Standard-Lastkraftwagen erfolgen.
17
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
Stand der technischen Reife der Produkte und
Dienstleistungen
Die Bauelemente für Wände, Decken und Dächer sind bis zur Serienreife entwickelt. Mit dem Bau der fast 50 Wohnhäuser aus PRIMA®-Bauelementen ist der
Nachweis für die Vermarktungsreife längst erbracht. Die Anfang 2008 in Betrieb
genommene automatisierte Fließfertigung funktioniert inzwischen fast reibungslos.
Die zur Bauausführung mitgelieferten Montageanleitungen haben sich in der Praxis bewährt. Die Seminarprogramme für die Zertifizierungen und Schulungen
müssen noch entwickelt werden.
Rechtliche Voraussetzungen
Die Marke und das Patent sind beim Deutschen Patent- und Markenamt und bei
der World Intellectual Property Organization eingetragen. Aufgrund der normgerechten Entwicklung der Bauelemente (DIN-Normen und europäische Normen),
die von einem darauf spezialisierten Ingenieurbüro bestätigt ist, ist eine baurechtliche Zulassung nicht notwendig.
Entwicklungskosten und technologische Risiken
Für die Entwicklung der Technologie, für die Patent- und Markenrechte, für die
Erbringung der Nachweise zur Einhaltung der Normen und für Produkttests wurden bisher EUR 350.000 aufgewendet. Die Entwicklung der Schulungen erfolgt
durch eigene Mitarbeiter. Voraussichtlich fallen dafür Kosten in Höhe von
EUR 25.000 an.
Anmerkung: In einem wirklichen Unternehmensplan können technische Skizzen
und Bilder der Produkte die Vorstellung des Liefer- und Leistungsprofils abrunden.
18
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
4
Branche, Absatzmarkt, Kunden und
Zielgruppen – Fallstudie PRIMA®
GmbH
4.1
Branche und Absatzmarkt
Holzbauweise entwickelt sich entgegen den Markttrends
Die energieeffiziente Holzbauweise nimmt der konventionellen Bauweise Marktanteile (Baugenehmigungen) ab. Bei Ein- und Mehrfamilienhäusern lag er 2006
noch bei 14.2 %. Innerhalb der nächsten fünf Jahre wird ein Zuwachs bei der
Holzbauweise auf 20 % Marktanteil prognostiziert.
Die sog. Holzbauelemente-Industrie hängt maßgeblich mit der Entwicklung der
Bautätigkeit zusammen. Für die Analyse des Absatzmarktes und die Einschätzung
des Absatzpotenzials der PRIMA® GmbH eignen sich daher Angaben aus der Baubranche bzgl. der Wohnungsfertigstellungen in neu errichteten Wohngebäuden.
Wohnungsfertigstellungen (Auszug):
Bezeichnung
Wohneinheiten: Anzahl
Fläche: bei 90,2 m² je Wohneinheit
Häuser (à 150 m²)
Anteil Häuser Holzbauweise
geschätzt
Anzahl Häuser Holzbauweise
Wachstum Häuser Holzbauweise
*2008
*2009
*2010
**2011
170.000
183.000
211.000
232.100
15.334.000 16.506.600 19.032.200 20.935.420
102.227
110.044
126.881
139.569
17 %
17.379
18 %
19.808
14 %
19 %
24.107
22 %
20 %
27.914
16 %
Quelle Wohneinheiten: *2008-2010: Euroconstruct; **2011: eigene Schätzung
Die Größe einer Wohnung definiert sich über ihre Wohnfläche in Quadratmetern.
Nicht unter Wohnfläche fallen Küche, Bad, Flur und Vorratskammern. Unbeheizbare Wintergärten, Swimmingpools, Balkone, Loggias, Dachgärten- und Terrassen
dürfen nur zur Hälfte angerechnet werden. Eine durchschnittliche Wohnung hatte
2006 in Deutschland eine Fläche von 90,2 m² (Quelle: destatis vom 3. März 2008).
Im Geschäftsplan wurde mit Durchschnittskosten und -preisen für ein Gebäude mit
150 m² Wohnfläche gerechnet, da dies die durchschnittliche Baugröße der bisher
mit den Bauelementen errichteten Gebäude war. Die Angaben belegen eine positive Entwicklung des relevanten Absatzmarktes.
19
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
4.2
Kunden- und Zielgruppen
Kundengruppen
Die PRIMA®-Bauelemente werden verkauft an:
 Private Bauherren
 Baumärkte
Die privaten Bauherren tragen zu 65 %, die Baumärkte zu 35 % zum Umsatz bei.
Zielgruppensegmentierung im privaten Wohnungsbau
Das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE), Frankfurt am Main, hat im
Rahmen des Forschungsprojekts ecobiente ein spezifisches Zielgruppenmodell für
nachhaltiges Bauen und Wohnen entwickelt. PRIMA® orientiert sich bei der Vermarktung an diesem Modell und präsentiert Musterhäuser inkl. der Lebens- und
Wohnwelten auf der Homepage. Auch die Verkaufsargumentation für bestimmte
Zielgruppen ist entsprechend aufgebaut.
Die sieben Zielgruppen „Nachhaltiges Bauen und Wohnen“: Ansprüche beim
Hausbau
1. Die Arrivierten: repräsentativer, großzügiger Wohnstil
2. Die Konventionellen: mit Hausbau etwa Eigenes schaffen und besitzen; nachvollziehbare Kosten-Nutzen-Rechnung
3. Die Authentischen: eigene Ideen im Wohneigentum umsetzen; im Einklang
mit der Natur leben
4. Die Selbstbestimmten: große stilistische Vielfalt; einen (großen) Teil des Ausbaus selbst machen
5. Die Ambitionierten: prestigeorientierter Konsumstil auch beim Wohnen
6. Die Trendigen: (noch) geringes Interesse an Wohneigentum
7. Die Hyper: wenn überhaupt Wohneigentum, dann urbane Eigentumswohnung
20
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
Verortung der Zielgruppen in den SINUS-Milieus:
21
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
Beispiel: Lebenswelt der Selbstbestimmten
Die Zielgruppe der Selbstbestimmten gehört zur Mittel- und Oberschicht. Die
Selbstbestimmten verfügen über die unterschiedlichsten Bildungsabschlüsse und
sind überwiegend selbstständig. Ihr Lebensstil zeichnet sich durch eine unangepasste Lebensweise aus. Sie vertrauen in die eigene Power, Kreativität und Energie. Sie sind selbstbewusst und machen aus gegebenen Umständen das Beste. Sie
entwickeln eine eigene plakative Eco-Ästhetik für z.B. individuelle Holzarbeiten.
Wohnen und Leben begreifen sie als ganzheitliches Projekt.
22
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
5
Wettbewerb und Positionierung – Fallstudie PRIMA® GmbH
5.1
Wettbewerb
Prinzipiell ist jedes Unternehmen, das Bauteile zur Errichtung von Wänden, Decken und Dächern für Gebäude liefert, ein direkter Wettbewerber.
Direkte Wettbewerbergruppen sind Lieferanten
 von Steinen (z.B. Ziegelsteine),
 von Fertigbauteilen aus Beton,
 von Holzbauteilen aus Massivholz oder Spanplatten.
Indirekte Wettbewerber sind die Immobilienhändler, die bereits bestehende Gebäude vermarkten. Potenzielle neue Wettbewerber sind Firmen, die Fertigbauteile
für Häuser aus Spanplatten anbieten.
5.2
Positionierung
Die Positionierung von PRIMA®-Produkten erfolgt im Vergleich zu den Produkten
der Wettbewerbergruppen traditioneller Mauerbau aus Steinen, Fertighäuser aus
Beton und Fertighäuser aus Holz.
Positionierung von PRIMA® im Vergleich zu den Wettbewerbergruppen
®
Positionierung von PRIMA
7
hoch
6
5
mittel
4
3
niedrig
2
1
Betriebskosten
PRIMA
Bauzeit
Baupreis
traditioneller Mauerbau
Wohlfühlklima
Gesundheit
Fertigbetonteile
Indiv. Ästhetik
Holzfertighäuser
23
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
PRIMA® kombiniert die Vorteile der verschiedenen Bauweisen. PRIMA®Bauelemente ermöglichen – wie der Mauerbau – eine einfache Montage durch
handliche Bauelemente und eine individuelle Gebäudegestaltung. Andererseits
schafft das PRIMA®-System – wie bei einem Gebäude aus Holz – ein angenehmes,
gesundes Wohlfühlklima bei niedrigen Betriebskosten. Im Einzelnen haben die
Vergleichskriterien folgende Bedeutung:
Betriebskosten
Hierunter fallen die laufenden Betriebskosten, insbesondere für Heizung und
Klimaanlage. Durch die natürlichen Dämmeigenschaften von Holz bleibt im Sommer die Hitze draußen und im Winter die Wärme drinnen.
Bauzeit
Die Bauzeit umfasst die Anzahl der Tage, die zwischen Baubeauftragung und Einzug vergehen. Die Zeiten für die Herstellung der Bauteile, für das Trocknen und
für die Errichtung des Gebäudes sind also enthalten.
Baupreis
Unter Baupreis fallen die Kosten für die Anschaffung der Baumaterialien, die
Transportkosten und die Kosten für die Errichtung der Wände, der Decke und des
Dachs (inkl. der Arbeitszeiten und Spezialhebewerkzeuge).
Wohlfühlklima (Behaglichkeit)
Ein Wohlfühlklima entsteht, wenn an heißen und an kalten Tagen, bei feuchtem
und bei trockenem Wetter über die Eigenschaften des Baustoffes ein Ausgleich
geschaffen wird. Zum Wohlfühlklima tragen aber auch schwer messbare Eigenschaften wie die Sinnlichkeit des Baustoffes (z.B. bei Holz der angenehme Geruch
und das haptische Erlebnis bei einer Berührung) und das natürliche Aussehen bei.
Gesundheit
Gesunde Baumaterialien bilden keine krankmachenden Schimmelpilzkonzentrationen und lösen keine Allergien und Erkrankungen der Atemwege aus. PRIMA®
benutzt Massivholz sowie natürliche Dämmstoffe und verzichtet auf chemische
Holzschutzmittel und Klebesysteme.
24
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
Individuelle Ästhetik
Dieses Kriterium beschreibt, inwieweit persönliche Kundenwünsche bzgl. Grundriss und Gebäudestil (z.B. puristisch, klassisch, romantisch, rustikal, repräsentativ,
trendig) realisiert werden können.
6
Marketing und Vertrieb – Fallstudie
PRIMA® GmbH
6.1
Alleinstellungsmerkmal, Slogan
Alleinstellungsmerkmal
Über 83 % der Bauherren planen, die Immobilie bis zum Lebensende selbst zu
nutzen. Deshalb sind ein gesundes Wohlfühlklima und die individuelle Gebäudegestaltung beim Hausbau besonders wichtig. Erfahrungen mit Kunden zeigen, dass
der überdurchschnittliche Baupreis aufgrund der dauerhaft niedrigeren Betriebskosten – insbesondere vor dem Hintergrund ständig steigender Energiepreise und
dem möglichen hohen Eigenleistungsanteil – relativ problemlos akzeptiert wird.
Ausschlaggebend für die Kaufentscheidung für PRIMA® ist das Alleinstellungsmerkmal „gesündestes Wohlfühlklima“. Für die jüngere Zielgruppe, die Nachwuchs plant oder gerade bekommen hat, spielt die Überlegung, die Kinder in einer
gesunden Umgebung aufwachsen zu lassen, eine große Rolle. Hintergrund ist die
Angst vor Allergien und Atemwegserkrankungen. Die Zielgruppe der über 40Jährigen stellt vor allem Überlegungen zur Erhaltung der eigenen Gesundheit an.
Ihr ist bewusst, dass Gesundheit das wichtigste Gut für eine hohe Lebensqualität
im privaten und beruflichen Kontext ist. Folgerichtig wurde die Kernbotschaft
„gesündestes Wohlfühlklima“ in der zentralen Werbeaussage umgesetzt.
Slogan
PRIMA®
Wohlfühlen wie im Sommerwald!
25
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
6.2
Produkt- und Sortimentspolitik
Zusätzlich zu den selbst hergestellten Bauelementen bietet das Unternehmen
Dienstleistungen an, die für eine reibungslose Baudurchführung (Bestellung der
Handelswaren, Baubegleitung, Vermittlung von Architekten, Handwerkern) notwendig sind. Die Bauausführung erfolgt durch selbstständige Handwerksbetriebe
und/oder die Bauherren selbst. PRIMA® stellt bei Bedarf qualifizierte, zertifizierte
Baubegleiter zur Verfügung, um die Bauzeit zu verkürzen. Selbstständige Handwerker können durch Schulungsmaßnahmen das Qualitätssiegel „Zertifizierter
PRIMA®-Handwerker“ erwerben. Dies dient der Sicherung der hohen Qualitätsansprüche von PRIMA® und bewirkt, dass die Handwerker die PRIMA®-Produkte
und -Dienstleistungen selbst qualifiziert vermarkten. Den Handwerksbetrieben
liefert die Zertifizierung ein Unterscheidungsmerkmal zu ihren Wettbewerbern vor
Ort und ermöglicht ihnen, als Baubegleiter zusätzliche Aufträge von der PRIMA®
GmbH zu erhalten. Für die Montage der Bauelemente werden von PRIMA® Montageanleitungen mitgeliefert. Die Bauplanung erfolgt durch selbstständige Architekten, die der Bauherr selbst oder auf Empfehlung von PRIMA® engagiert.
Die Lieferung von Bauelementen für Kleingebäude an Baumärkte hat zum Ziel, die
Marke bekannt zu machen, die Einfachheit beim Verbauen zu vermitteln und Vertrauen in die hohe Qualität und Massivität der Produkte zu schaffen. Bezüglich der
Stärken für Wände, Decke und Dach gibt es nur eine Variante für die Baumärkte.
Die Informationsbroschüre, die in den Baumärkten ausliegt, und die Homepage
von PRIMA® enthalten Vorschläge für Kleingebäude.
Eine Verbreiterung des Sortiments (z.B. Anbieten von Architektenleistungen und
statischen Berechnungen durch eigene Mitarbeiter) und weitere Varianten (z.B.
Wandstärken) sind im Planungszeitraum nicht vorgesehen. Die Bauelemente, die
Montageanleitungen und die Baubegleitung werden seit 2 Jahren vermarktet und
befinden sich in der Wachstumsphase des Produktlebenszyklus. Durch relativ hohe
Marketinginvestitionen soll der Umsatz ausgebaut werden, um die aufgebauten
Produktionskapazitäten auszuschöpfen und höhere Gewinne zu erzielen. Im Rahmen der Forschung & Entwicklung erfolgt ein laufende Weiterentwicklung und
Verbesserung der Produkte und der Dienstleistungen sowie der Geschäftsprozesse
Produktion und Montage auf der Baustelle.
26
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
6.3
Preis- und Konditionenpolitik
Preispolitik
Bezogen auf den Einkaufspreis der Bauherren je m² Wandfläche inkl. Anschaffungsnebenkosten wie z.B. für Hebefahrzeuge und Spezialtransporter positioniert
sich PRIMA® leicht überdurchschnittlich. Die Simulation verschiedener Szenarien
von Preis-Absatz-Kombinationen hat – unter Berücksichtigung der Realisierbarkeit von Produktions- und Verkaufsmengen – bei dieser Konstellation den höchsten Deckungsbeitrag ergeben.
Liefer- und Zahlungskonditionen
Spätestens innerhalb von 10 Tagen nach Erhalt der Auftragsbestätigung und der
technischen Unterlagen sind 20 % der Kaufsumme fällig. Die übrigen 80 % sind
innerhalb von 10 Tagen nach Erhalt der Meldung der Versandbereitschaft zu zahlen. Die Lieferungen erfolgen nach Zahlungseingang ab Werk (Gefahrenübergang).
Die Fracht- und Transportkosten werden durch die Kunden direkt übernommen.
6.4
Distributionspolitik
Verkauf
Für die meisten Menschen ist der Bau eines Eigenheims eine einmalige Erfahrung.
Der Entscheidungsprozess ist daher oft langwierig und wird, neben objektiv messbaren Kriterien, von der Vertrauens- und Glaubwürdigkeit der Kundenbetreuer
beeinflusst. Deshalb legt PRIMA® großen Wert auf nachhaltige Zusammenarbeit
mit den Vertrauenspersonen der Bauherren vor Ort, nämlich den Architekten und
den Handwerkern. Für deren Vermittlungstätigkeit zahlt PRIMA® Provision. Auch
der Erfahrungsaustausch zwischen den ehemaligen, den aktuellen und den potenziellen Bauherren kann die Kaufentscheidung erheblich beeinflussen. Im Verkauf
arbeitet PRIMA® daher mit fest angestellten Vertriebsmitarbeitern und Auftragssachbearbeitern, die fest zugewiesene Kunden und/oder deren Vertrauenspersonen
intensiv und individuell betreuen. Architekten, mit denen PRIMA® bereits mehrfach zusammengearbeitet hat, führen die Bestellung mittlerweile über den OnlineShop durch.
27
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
Auslieferung
Die Beauftragung der Spedition bzw. die Abholung der Ware erfolgt durch die
Bauherren höchstpersönlich. Hinter dieser Vorgehensweise stecken zwei Überlegungen: Erstens kann der Bauherr oder einer seiner Bekannten mit einem angemieteten LKW die Ware selbst abholen und so Kosten sparen. Zum anderen wird die
Abholung nur dann erfolgen bzw. beauftragt, wenn die Zahlung an PRIMA® vollständig geleistet ist.
Kommunikationspolitik
Um Informationen über das Angebot des Unternehmens bzw. über das Unternehmen selbst zu vermitteln und die Endkunden und Geschäftspartner für die PRIMA®Produkte und -Dienstleistungen zu begeistern, wird folgende Kommunikationspolitik betrieben:
Werbung
In den einschlägigen Zeitschriften für Bauen und Wohnen werden regelmäßig
Werbeanzeigen geschaltet. Auf der Homepage gibt es zusätzlich zu den allgemeinen Informationen zielgruppenspezifische Seiten für die Endkunden (Abbildungen
von Häusern mit entsprechenden Wohnwelten).
Messen, Ausstellungen
Die lokalen Architekten und Handwerker erhalten für Endverbrauchermessen und
Ausstellungen, an denen diese teilnehmen, PRIMA®-Aufsteller und anderes Werbematerial. PRIMA®-Verkäufer halten Vorträge zum Thema „Nachhaltiges Bauen
und Wohnen“.
Öffentlichkeitsarbeit (Public Relation)
Bei der Einweihung neuer Musterhäuser werden ein „Tag der offenen Haustür“
und eine Vortragsreihe zu Themen rund ums Bauen und Wohnen veranstaltet (z.B.
eine Feng-Shui-Beraterin: Feng Shui für Bauherren; Ein Feuerwehrmann: Warum
das Feuerwehrhaus aus Holz gebaut wurde; ein Arzt: Allergien und Atemwegserkrankungen durch Bauschadstoffe; ein Finanzberater: Finanzierungsmodelle für
Eigenheime).
Verkaufsförderung
Verkaufsförderungsmappen, Preiskataloge und Video-CDs mit dem Bauverlauf
eines PRIMA®-Hauses werden für Architekten, Handwerker und Bauherren zur
Verfügung gestellt.
28
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
7
Unternehmensorganisation – Fallstudie
PRIMA® GmbH
Organigramm der PRIMA® GmbH
Das Organigramm zeigt die Bereiche und die Abteilungen des Unternehmens sowie den Namen der aktuell verantwortlichen Führungskraft jeder Organisationseinheit. Eine Veränderung der Struktur im Planungshorizont ist nicht notwendig,
da der für die Bewältigung des Wachstums notwendige Personalaufbau innerhalb
der bereits etablierten organisatorischen Einheiten stattfindet.
29
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
7.1
Unternehmensführung und
Qualitätssicherung
Unternehmensführung
Das Unternehmen wird durch den Geschäftsführer Michael Prima (verheiratet, vier
Kinder) und die Bereichsleiter geführt. Die Bereiche sind Marketing & Vertrieb,
Produktion & Logistik, Finanzen & Verwaltung sowie Forschung & Entwicklung.
Die Führungskräfte und die Mitarbeiter werden über Zielvereinbarungen geleitet,
um die Orientierung aller Mitarbeiter an den Top-Zielen und eine hohe Motivation
zu erreichen. Einmal wöchentlich finden Bereichsleiter-Meetings statt, in denen
jeder über die aktuellen Themen informiert, über den Stand der Zielerreichung
berichtet und Problemfelder offen anspricht.
Qualitätssicherung
Die Kontrolle der Qualität von Wareneingängen und der produzierten Bauelemente
wird von den Mitarbeitern der Qualitätssicherung übernommen und dokumentiert.
7.2
Marketing und Vertrieb
Marketing
Zur Umsetzung der PRIMA®-Markenphilosophie und -Positionierungsstrategie ist
die Marketingabteilung für die Corporate-Identity-Richtlinien und die Anleitung
und Betreuung der Werbe- und Webdesign-Agentur verantwortlich. In enger Zusammenarbeit mit dem Vertrieb sorgt sie für ausreichend Werbe- und Verkaufsförderungsmaterial. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit erstellt die Abteilung Marketing Pressemitteilungen und organisiert die Veranstaltungen „Tag der offenen
Haustür“ und die Teilnahme an Fachkongressen. Die Marktforschungsergebnisse
der Abteilung werden mit den Informationen aus Vertrieb, Produktion und Entwicklung kombiniert, um gemeinsam den weiteren strategischen Marketing-Mix
festzulegen.
30
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
Vertrieb
Die Abteilung Vertrieb umfasst den Verkauf an die Bauherren, die Betreuung der
Architekten und Handwerker, die Auftragssachbearbeitung und die Leitung der
PRIMA®-Musterhäuser. Die Vertriebsorganisation ist kundenorientiert in dem
Sinn, dass bestimmte Verkäufer und Mitarbeiter des Customer Service für namentlich benannte Kunden zuständig sind. Damit soll eine möglichst persönliche Kundenbeziehung und Kundenbindung entstehen.
7.3
Produktion und Logistik
Einkauf
Der Einkauf kümmert sich um die Verhandlung der Einkaufskonditionen und die
termingerechte Anlieferung der notwendigen Rohstoffe und Handelswaren. Die
Lieferanten müssen insbesondere dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet sein.
In den morgendlichen Produktions- und Logistikbesprechungen werden jeweils für
eine Woche im Voraus die Beschaffungs-, Produktions- und Auslieferungspläne
aufeinander abgestimmt.
Arbeitsvorbereitung
Diese Mitarbeiter sind für die Einsteuerung der Aufträge in die Fertigung und die
Einteilung der Fertigungsmitarbeiter verantwortlich.
Produktion
Die industrielle Serienfertigung wird von einem Produktionsleiter und Vorarbeitern
gesteuert. Layout und der Ablauf der Fertigung sind Bestandteil der ergänzenden
Informationen.
Anmerkung: Die ergänzenden Informationen des Musterunternehmens sind nicht
Bestandteil des Buches.
Lager
Die Lager für die RHB-Stoffe, die fertigen und die unfertigen Erzeugnisse sind
diesem Bereich zugeordnet. Die sehr niedrigen Reklamationsquoten aufgrund von
Kommissionierungsfehlern zeigen die gute Qualität der Lagerorganisation.
31
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
7.4
Finanzen und Verwaltung
Finanz- und Anlagenbuchhaltung
Bei PRIMA® gehören zu diesem Aufgabenbereich die laufende Finanz- und Anlagenbuchhaltung, die Erstellung der Umsatzsteuervoranmeldungen, die Monatsund Jahresabschlüsse, die Begleichung der Lieferantenrechnungen und die Überwachung der Debitoren. Zahlungs- und Mahnläufe finden wöchentlich statt. Die
Monatsabschlüsse liegen am zehnten Tag des Folgemonats vor.
Controlling
Dieser Abteilung unterliegen die operative Umsetzung der Unternehmensplanung,
die Vor- und Nachkalkulation, die Deckungsbeitragsrechnung, die monatlichen
Plan-Ist-Vergleiche mit Abweichungsanalysen, die Ausarbeitung der vierteljährlichen Forecasts, die Bewertung der Vorräte und die Überwachung und Steuerung
der Liquidität.
Personal
Dieser Abteilung obliegen die Lohn- und Gehaltsabrechnung, die Einstellung/das
Ausscheiden von Mitarbeitern in Zusammenarbeit mit einem Anwalt für Arbeitsrecht und die Personalaus- und -weiterbildung.
IKT: Informations- und Kommunikationstechnologie
Dieser Aufgabenbereich ist verantwortlich für das reibungslose Funktionieren der
Soft- und Hardware für das ERP-System, der MS-Office-Produkte, der Telefonanlage und der Handys. Sie ist zuständig für die Durchführung regelmäßiger Datensicherungen und für die externe und interne Datensicherheit. Ziel ist der Einsatz
einer IKT-Struktur, die technisch auf dem neuesten Stand ist, die integrierte Teilmodule und die günstige Tarife aufweist.
7.5
Forschung und Entwicklung
Permanente Produktneu- und -weiterentwicklung sind unerlässlich für dauerhaften
Markterfolg. Deshalb werden die Kunden in die Entwicklung von PRIMA®Innovationen einbezogen. Erkenntnisse, positive wie negative, die während eines
Baus gewonnen werden, werden im Sinne von „Lesson Learned“ laufend und kurzfristig zur Optimierung der Produkte/Dienstleistungen und Abläufe verwertet.
32
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
8
Risikoanalyse und -management – Fallstudie PRIMA GmbH
8.1
SWOT-Analyse PRIMA®
Stärken:
Schwächen:
 Marke und Patent
 überlegenes Produktkonzept: sowohl potenzielle Käufer von Steinen als auch von Holz- und Betonfertigteilen werden gewonnen
 hoch motivierte Mitarbeiter wirken
aktiv bei der Umsetzung des neuen
Unternehmenskonzepts mit
 hohe Nachfrage nach den Produkten und Dienstleistungen aufgrund
der bereits errichteten Wohnbauten
 zurzeit ist die Finanzierung der
vorliegenden Unternehmensplanung noch nicht gesichert
 die Geschäftsführung hat in der
Bewältigung des geplanten Unternehmenswachstums bisher keine Erfahrung, bildet sich aber
ständig weiter und stellt Mitarbeiter ein, die inaus Unternehmen
vergleichbarer Größe tätig waren
 zurzeit gibt es nur Produkte in der
Wachstumsphase des Produktlebenszyklus
Chancen:
Risiken:
 durch steigende Energiepreise gewinnen Betriebskosten bei der Kaufentscheidung von Bauelementen
an Bedeutung
 für steigende Anzahl von Allergikern/Atemwegserkrankten wird die
Verwendung baubiologisch wertvoller Materialen immer wichtiger
 Bauherren wollen sparen: mit den
PRIMA®-Bauelementen ist ein hoher Eigenleistungsanteil möglich
 Nachahmung des Konzepts durch
finanzkräftigen Wettbewerber in
der Branche nicht ausgeschlossen
 demographische Entwicklung in
Deutschland: ältere Leute bauen
seltener
 niedrige Branchenrentabilität
durch Dumping-Preise aufgrund
von Überkapazitäten in der Baubranche
 steigende Holzpreise verteuern
Bauten aus Holz
33
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
8.2
Risikomanagement der PRIMA® GmbH
Marktbezogene Risiken
Marktbezogene Risiken liegen im zurückhaltenden Kaufverhalten und in der sinkenden Kaufkraft. Da sich die Produkte bereits in der Praxis bewährt haben und
eine hohe Nachfrage vorliegt, sind die marktbezogenen Risiken begrenzt. Das
Unternehmen versucht, dem Risiko durch Ansprache einer solventen Käuferschicht, die Wert auf qualitativ überlegene, hochwertige Markenprodukte legt, zu
begegnen. Das Patent schützt vor der direkten Nachahmung durch Wettbewerber.
Technische und Produktionsrisiken
Ein Produktionsrisiko besteht darin, dass die aufgebauten maschinellen Fertigungskapazitäten nicht ausgelastet werden können. Für diesen Fall wird das Unternehmen im Unterauftrag Holzteile für Dachdecker und Schreiner herstellen und im
nahe gelegenen Österreich Kundenakquisition betreiben.
Kommerzielle Risiken
An Einkaufsrisiken sind insbesondere mögliche Preiserhöhungen bei den Lieferanten für Holz zu nennen. Da keine Preisreduktionen aufgrund des künftig höheren
Abnahmevolumens beim Holz im Unternehmensplan geplant wurden, ist diesem
Risiko Rechnung getragen. Durch den schrittweisen Ausbau der Produktion kann
das Investitionsvolumen in Marketing und neue Mitarbeiter der Geschäftsentwicklung angepasst werden.
Finanzwirtschaftliche Risiken
Aufgrund der fehlenden Geldmittel ist die Finanzierung des Wachstums und der
Musterhäuser derzeit nicht gesichert. Da Umsätze, Kosten und Investitionen in
Euro abgewickelt werden, liegen keine Währungsrisiken vor. Forderungsausfallrisiken bestehen so gut wie nicht, da an Bauherren in aller Regel nur gegen Vorauskasse geliefert wird und für Baumärkte eine Kreditversicherung abgeschlossen ist.
Administrative Risiken
Die Bonusvereinbarungen mit den einzelnen Mitarbeitern enthalten sowohl persönliche Leistungsziele als auch finanzielle Ziele des Unternehmens. Mit diesem Führungsinstrument soll die Ausrichtung der Mitarbeiteraktivitäten an den Unternehmenszielen gesteuert werden. Durch ein funktions- und leistungsfähiges Controlling in allen Unternehmensbereichen werden Plan-Ist-Abweichungen schnell er-
34
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
kannt, und es kann ggf. rasch gegengesteuert werden. Durch eine klare Aufgabenteilung (Stellenbeschreibungen) und regelmäßige abteilungsübergreifende Besprechungen werden Effizienzverluste bei der innerbetrieblichen Leistungserstellung
vermieden.
Naturbezogene Risiken
Naturbezogene Risiken bestehen für das Unternehmen in lang anhaltenden
Schlechtwetterperioden. Im Unternehmensplan wurde speziell dem Risiko lang
andauernder, kalter, schneereicher Winter durch Planung niedriger Umsatzzahlen
in den Wintermonaten Rechnung getragen. Durch das in Deutschland verankerte
Prinzip der nachhaltigen Forstwirtschaft kann davon ausgegangen werden, dass
immer ausreichender Rohstoff Holz vorhanden sein wird.
Durch den Abschluss von Versicherungen werden die versicherbaren Risiken abgesichert (Haftpflicht, Feuer, Diebstahl, Betriebsunterbrechung, usw., siehe Versicherungsliste in der Anlage „Ergänzende Informationen“).
9
Finanzplanung: Erläuterungen – Fallstudie PRIMA® GmbH
Die Finanzplanung der PRIMA® GmbH wurde für die Jahre 2009 bis 2011 erstellt.
Die Planung erfolgte für das erste Planjahr 2009 monatlich, danach jahresweise.
Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Die Angaben zum Jahr 2007 enthalten die aktuellen Vorschaudaten per Jahresultimo. Für die Erstellung der Finanzplanung wurde eine integrierte Unternehmensplanungssoftware eingesetzt, um
die Stimmigkeit des gesamten Zahlenwerks zu gewährleisten.
9.1
Umsatz-, Einzelkosten-, Bruttoergebnisplanung
Umsatzplanung
Die Umsatzplanung erfolgte für die Bauelemente und die Handelswaren getrennt
nach Wohngebäude und Kleingebäude. Der Umsatz für die Bauelemente innerhalb
einer Periode wurde durch Multiplikation der geplanten Verkaufszahlen (Anzahl
Häuser) mit den geplanten Verkaufspreisen für die Bauelemente pro Wohn- bzw.
35
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
Kleingebäude (ohne Mehrwertsteuer) ermittelt. Für die Jahre 2009 und 2010 wurde
mit einer 20%igen Steigerung der Umsätze des jeweiligen Vorjahres gerechnet.
Anzahl Gebäude, für die Bauelemente bzw. Baubegleitung verkauft wird
2009
Wohngebäude
Kleingebäude
Baubegleitung (80 % der Wohngebäude)
2010
72
470
58
86
564
69
2011
104
677
83
Anmerkung: Die PRIMA®-Umsatzplanung wird auch in der PRIMA®-Finanzplanungsdatei im
Haufe UnternehmensPLANER verwendet (Menü Plandaten – Vertriebsplan).
Für die Ermittlung des Verkaufspreises je Gebäude wurde der erzielte durchschnittliche Verkaufspreis des letzten Jahres angesetzt. Je Wohngebäude beträgt
dieser EUR 68.000, je Kleingebäude EUR 6.500. Die Umsätze für Handelswaren
Wohngebäude betragen 6 % der Umsätze für Wohngebäude-Bauelemente. Die
Umsätze für Handelswaren Kleingebäude betragen 3 % der Umsätze für Kleingebäude-Bauelemente. Für die Baubegleitung (Dienstleistung) je Wohngebäude wurde mit einem durchschnittlichen Verkaufspreis von EUR 9.600 gerechnet. Dieser
errechnet sich aus durchschnittlich 10 Tagen zu je 8 Stunden zu je EUR 120 inkl.
Übernachtungskosten und Auslöse. Die Baubegleitung wird bei 80 % der Wohngebäude mitverkauft.
Umsätze in EUR
Wohngebäude Bauelemente
Kleingebäude Bauelemente
Handelsware Wohngebäude
Handelsware Kleingebäude
Baubegleitung
Summe
2009
4.896.000
3.055.000
293.760
91.650
552.960
8.889.370
2010
5.875.200
3.666.000
352.512
109.980
663.552
10.667.244
2011
7.051.600
4.399.200
423.014
131.976
796.224
12.802.014
Anmerkung: Die PRIMA®-Umsatzverteilung wird auch in der PRIMA®-Finanzplanungsdatei im
Haufe UnternehmensPLANER dargestellt (Menü Analyse – Umsatzanalyse).
36
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
Einzelkostenplanung
Produkt / Leistung
Wohngebäude Bauelemente
Kleingebäude Bauelemente
Handelswaren Wohngebäude
Handelswaren Kleingebäude
Baubegleitung
Lohnkosten
pro Einheit
5.200 EUR
300 EUR
Materialkosten Andere direkte Kosten
pro Einheit
pro Einheit % v. VK
27.980 EUR
2.830 EUR
90,0%
95,0%
8.000 EUR
Anmerkung: Die PRIMA®-Umsatzverteilung wird auch in der PRIMA®-Finanzplanungsdatei im
Haufe UnternehmensPLANER verwendet (Menü Stammdaten – Produkte/Leistungen).
Die Lohnkosten fallen für die Herstellung der Bauelemente an. Die Materialkosten
setzen sich aus den Holzkosten und anderen Materialen für die Herstellung der
Bauelemente zusammen (z.B. Schrauben). Die anderen direkten Kosten bei der
Dienstleistung Baubegleitung sind Honorare an selbstständige Bauausführende.
Die Handelswaren für Wohngebäude werden zu 90 %, die Handelswaren für
Kleingebäude zu 95 % des jeweiligen Verkaufspreises beschafft.
Bruttoergebnisplanung
Die Bruttoergebnisse ergeben sich durch Subtraktion der Einzelkosten von den
Umsatzerlösen.
Bezeichnung
Wohngebäude Bauelemente
Kleingebäude Bauelemente
Handelsware Wohngebäude
Handelsware Kleingebäude
Baubegleitung
Summe Bruttoergebnis
2009
2010
2011
2.507.040
1.583.900
29.376
4.583
92.160
4.217.059
3.008.448
1.900.680
35.251
5.499
110.592
5.060.470
3.610.834
2.280.816
42.301
6.599
132.704
6.073.254
Anmerkung: Die PRIMA®-Umsatzverteilung wird auch in der PRIMA®-Finanzplanungsdatei im
Haufe UnternehmensPLANER generiert (Menü Analyse – Umsatzanalyse – Tab Bruttoergebnis).
9.2
Gemein- und Personalkostenplanung
Gemeinkostenpläne wurden für die Abteilungen Produktion & Logistik, Marketing
& Vertrieb, Finanzen & Verwaltung sowie Forschung & Entwicklung aufgestellt.
37
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
Die monatlichen Gemeinkostenbudgets 2009 sowie die jährlichen Gemeinkostenbudgets 2009-2011 befinden sich im Anhang „Ausdrucke Finanzplanung“. Detaillierte Angaben über die Entwicklung der Personalkosten in den einzelnen Kostenstellen sind Bestandteil des Gemeinkostenbudgets.
Produktion & Logistik
Nachdem bereits Ende des letzten Geschäftsjahres neue Fertigungsflächen angemietet wurden, die auf das geplante Umsatzwachstum ausgerichtet sind, wurde im
Planungszeitraum mit konstanten Miet- und Mietnebenkosten gerechnet. Die KfzKosten wurden dem steigenden Bedarf entsprechend angepasst. Verpackungsmaterial wurde in Form variabler Kosten in Höhe von 0,5 % der direkten Kosten berücksichtigt. Die Anzahl der Vorarbeiter, der Mitarbeiter für die Arbeitsvorbereitung und die Qualitätssicherung sowie für die Einkaufssachbearbeitung wurden im
Zeitablauf an die Umsatzentwicklung angepasst.
Marketing & Vertrieb
Die fixen Aufwendungen für Marketing & Vertrieb wurden der Umsatzentwicklung vorauseilend geplant. Die Provisionen (5 %) für das Verkaufspersonal in
Form variabler Kosten wurden einkalkuliert. Personelle Verstärkung ist in Form
eines weiteren Marketing-Assistenten, zusätzlicher Verkäufer sowie Auftragssachbearbeiter geplant.
Finanzen & Verwaltung
Auf dieser Kostenstelle wurden die Aufwendungen für die Geschäftsführung, die
Finanzbuchhaltung und das Controlling sowie die allgemeinen Verwaltungskosten
(wie z.B. Versicherungen, Bürobedarf, Leasingkosten für Betriebs- und Geschäftsausstattung) budgetiert. Zusätzliche Mitarbeiter wurden im Planungshorizont für
die Finanzbuchhaltung, die Personalsachbearbeitung und die kaufmännischen Auszubildenden berücksichtigt.
Forschung & Entwicklung
Diese Kostenstelle enthält die geplanten Kosten für die Weiterentwicklung der
Produkte sowie der Software für die Erstellung der Montageanleitungen und der
Maschinensteuerungen. Darüber hinaus wurden für den Musterbau Fachkräfte und
Materialkosten budgetiert. Die Bürokraft erledigt die Schreibarbeiten für die technischen Handbücher.
38
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
Fallstudie PRIMA® GmbH: Personalbedarfsplanung:
Personal nach Bereichen
Lohnempfänger Stammbelegschaft
Produktion & Logistik
Produktionsleiter
Vorarbeiter
Arbeitsvorbereitung
Qualitätssicherung
Einkaufsleiter
Einkaufssachbearbeiter
Marketing & Vertrieb
Marketin-Manager
Marketing-Assistent
Verkaufsleiter
Verkäufer
Auftragssachbearbeiter
Finanzen & Verwaltung
Geschäftsführung
Sekretariat
Finanzbuchhaltung
Controlling
Personalsachbearbeitung
Empfang
Azubis
Forschung & Entwicklung
Ingenieur
Musterbau
Schreibkraft
SUMME
2009
12,00
7,00
1,00
2,00
1,00
1,00
1,00
1,00
2010
15,00
9,50
1,00
3,00
1,50
1,50
1,00
1,50
2011
18,00
12,00
1,00
4,00
2,00
2,00
1,00
2,00
7,00
1,00
1,00
2,00
1,00
1,00
1,00
1,00
9,75
1,00
1,75
1,00
3,00
3,00
10,50
1,00
1,00
3,00
1,00
1,50
1,00
2,00
12,00
1,00
2,00
1,00
4,00
4,00
13,00
1,00
1,00
4,00
1,00
2,00
1,00
3,00
4,00
2,00
1,00
1,00
38,00
5,25
2,75
1,50
1,00
50,00
6,00
3,00
2,00
1,00
61,00
1,00
1,00
1,00
2,00
2,00
8,00
Anmerkung: Die PRIMA®-Personallbedarfsplanung wird auch in der PRIMA®-Finanzplanungsdatei
im Haufe UnternehmensPLANER eingesetzt (Menü Plandaten – Gemeinkostenbudget – Tab Personalkosten).
Nachkommastellen resultieren aus unterjährigen Personaleinstellungen bzw. der
Beschäftigung von Teilzeitkräften. Die Lohnempfänger, die zur Stammbelegschaft
gehören, produzieren das ganze Jahr hindurch. Saisonale Spitzen werden durch
Saisonkräfte abgedeckt. Die Anzahl der Lohnempfänger – Stammbelegschaft und
39
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
Saisonkräfte – in der direkten Produktion wurden in einem separaten ExcelWorksheet unter Berücksichtigung der Lernkurve geplant.
Der Personalbedarf für die Belegschaft wurde aus den Umsatzplanungen abgeleitet. Die Nachkommastellen resultieren aus unterjährigen Einstellungen.
Personalkosten
2009
2010
2011
Lohnkostenanteil Direkter Aufwand
Lohnkostenanteil Vorräte
Produktion & Logistik
Marketing & Vertrieb
Finanzen & Verwaltung
Forschung & Entwicklung
SUMME
515.400
30.066
457.297
475.800
563.628
256.397
2.298.588
618.480
12.449
594.750
626.470
666.715
341.972
2.860.836
742.280
15.444
732.203
745.420
769.802
384.594
3.389.743
Anmerkung: Die Gesamtbestandteile der PRIMA®-Personalkosten lassen sich auch in der
Finanzplanungsdatei im Haufe UnternehmensPLANER darstellen (Menü Analyse – GuV).
PRIMA®
Die Löhne enthalten auch Beträge für die zeitlich befristet eingestellten Saisonkräfte. Neben den Personalkosten wurden Rückstellungen für Personal (nicht genommene Urlaubstage und Überstünden) in Höhe von EUR 12.000 in 2009, EUR
16.000 in 2010 sowie EUR 19.000 in 2011 budgetiert.
9.3
Investitionsplanung, Neuaufnahme von
Darlehen und Kapitaldienst
Investitionsplanung
Das Unternehmen schafft insbesondere zusätzliche Musterhäuser, die pro Stück
mit EUR 0,2 Mio. angesetzt wurden, an. Darüber hinaus wird in wachstumsbedingtes, zusätzliches Anlagevermögen und in Ersatzinvestitionen investiert, um die
Produktion auf dem aktuellen Stand der Technik zu halten. In der Gewinn- und
Verlustrechnung sind die Abschreibungen auf die Neuanschaffung sowie auf das
zu Jahresbeginn vorhandene Anlagevermögen enthalten.
40
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
Bezeichnung
Holzschneidemaschine
Stapler
Spezialsäge
Regalsysteme
Ersatzinvestitionen Produktion
Betriebs- und Büroeinrichtung
Hardware
Software
GWG < = 150 EUR
GWG >150 und < = 1.000 EUR
Musterhäuser
Summe
2009
120.000
12.000
12.000
12.000
12.000
24.000
400.000
592.000
2010
25.000
20.000
144.000
14.400
14.400
14.400
14.400
28.800
400.000
675.400
2011
35.000
30.000
20.000
172.800
17.280
17.280
17.280
17.280
34.560
400.000
761.480
Anmerkung: Die PRIMA®-Investitionsplanung wird auch in der PRIMA®-Finanzplanungsdatei im
Haufe UnternehmensPLANER dargestellt (Menü Plandaten – Investitionen).
Eine Übersicht über die neuen Investitionen und die zugehörigen Nutzungsdauern,
die der Abschreibungsberechnung zugrunde liegen, befindet sich im Anhang
„Ausdrucke Finanzplanung“.
41
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
Neuaufnahme von Darlehen und Kapitaldienst
Bezeichnung
Darlehensstand Summe
Darlehen aus Vorjahren
Anfangsbestand Darlehen
Tilgung
Zinsen
Darlehen 2 Musterhäuser in 2009
Erhaltene Darlehen
Tilgung
Zinsen
Darlehen für Musterhaus 2010
Erhaltene Darlehen
Tilgung
Zinsen
Darlehen für Musterhaus 2011
Erhaltene Darlehen
Tilgung
Zinsen
2009
2010
2011
340.000
430.000
480.000
340.000
400.000
60.000
17.100
260.000
180.000
80.000
18.600
170.000
200.000
30.000
8.550
80.000
13.800
130.000
40.000
9.300
170.000
200.000
30.000
8.550
Anmerkung: Die Aufnahme von neuen Darlehen durch PRIMA® wird auch in der PRIMA®Finanzplanungsdatei im Haufe UnternehmensPLANER dargestellt (Menü Plandaten FinanzierungNeuaufnahme Darlehen, Auswertung über das Menü Analyse – Darlehen und Kapitaldienst)
).
9.4
Gewinn- und Verlustrechnung
Die Gewinn- und Verlustrechnung ergibt sich aus den oben beschriebenen Teilplänen sowie den folgenden Planungsannahmen:
 0,1 % Wertberichtigungen auf Forderungen
 0,25 % Gewährleistung in % vom Umsatz
 Rückstellung: Diese Position setzt sich zusammen aus Rückstellungen für Personal (nicht genommener Urlaub) sowie aus den Jahresabschlusskosten
 11 % Zinsen für die Inanspruchnahme des Kontokorrentkredites
 2,5 % Zinssatz für Guthaben auf dem Kontokorrentkonto
 Steuern vom Einkommen und Ertrag: 35 % auf das vorläufige Ergebnis vor
Steuern
Anmerkung: Die hier vorgestellten Daten werden auch in der PRIMA®-Finanzplanungsdatei im Haufe
UnternehmensPLANER verwendet (Menü Plandaten – Finanzparameter und Rückstellungen).
42
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
Die Umsatzsteigerung von 2008 auf 2009 beträgt 35 %, danach jährlich 20 %. Für
16,7 % der Umsätze 2009 liegen bereits Aufträge vor (Stand: Okt. 2008). Die Kostenstellenkosten in % vom Umsatz wurden im Planungszeitraum relativ konstant
geplant. Da die PRIMA® GmbH die GuV nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt (Transparenz und Kontrolle der Kostenstellenkosten z.B. über die Kennziffer
„% vom Umsatz“), erfolgt die detaillierte Darstellung der Bestandsveränderungen
(siehe auch Bilanz) an dieser Stelle:
Bestandsänderung im Lager in EUR
9.5
2008
144.647
2009
285.582
2010
112.853
2011
140.000
Liquiditätsplan
Die Einzahlungen aus Forderungen resultieren aus der Vereinnahmung der geplanten Umsatzerlöse zzgl. Mehrwertsteuer unter Berücksichtigung der gewährten
Zahlungsziele. Sie sind vermindert um die Wertberichtigungen aus Forderungen.
Die Einzahlung der sonstigen Forderungen in 2009 resultiert aus Vorsteuererstattungsansprüchen. Sowohl auf die Umsätze als auch auf die Kosten wurde ein
Mehrwertsteuersatz von 19 % gerechnet. Die Einzahlungen aus der Neuaufnahme
von Darlehen dienen der Finanzierung der Musterhäuser (2 Häuser à EUR 0,2 Mio.
in 2009). In 2010 und 2011 werden jeweils zwei weitere Musterhäuser errichtet.
Die Darlehensaufnahme beschränkt sich auf jeweils ein Haus, da das zweite aus
dem laufenden Cashflow finanziert werden kann. Die Darlehen werden quartalsweise mit festen Tilgungsraten innerhalb von 5 Jahren zurückbezahlt. Die Auszahlung Personalkosten-Sonderleistungen (Bonuszahlungen) im Dezember 2009 resultiert aus der Abrechnung der Bonuspläne für die Mitarbeiter. Der Spitzenbedarf an
Kontokorrentkrediten liegt bei EUR 0,7 Mio. im Februar 2009. Der Finanzierungsbedarf resultiert aus den witterungsbedingt schwachen Umsätzen im Januar und
dem saisonal bedingten Aufbau des Umlaufvermögens bei gleichzeitiger kurzfristiger Begleichung der Verbindlichkeiten (Skontoabzug). Eine entsprechende Erhöhung der Kontokorrentlinie mit Sicherheitsaufschlag auf EUR 1,0 Mio. wurde im
Plan bereits berücksichtigt.
43
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
9.6
Kapitalflussrechnung
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist in allen Jahren positiv und steigt
jährlich an. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit ist – bedingt durch Neu- und
Ersatzinvestitionen – negativ, was positiv für die weitere Geschäftsentwicklung ist.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist bedingt durch die Darlehensaufnahme,
die die Reduzierung des Kontokorrents übersteigt, positiv. In 2010 und 2011 ist der
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit negativ, da sich die Veränderung der langund kurzfristigen Bankdarlehen in etwa die Waage hält, aber 10 % des Jahresüberschusses an den Gesellschafter ausgeschüttet wird.
9.7
Bilanz
Aktiva
Die Position „Summe Anlagevermögen“ nimmt im Planungszeitraum aufgrund der
Investitionen jährlich zu. Das Vorratsvermögen steigt zum jeweiligen Ende der
Planjahre bedingt durch das Umsatzwachstum. Der Forderungsaufbau über die
Jahre ergibt sich aus den steigenden Umsätzen und den angenommenen Zahlungszielen in der Umsatzplanung (45 Tage bei Umsätzen mit Bauelementen für Kleingebäude). Der Anstieg von 2009 auf 2010 ist bei dem gegebenen saisonalen Geschäftsverlauf teilweise bedingt durch die Umstellung von der monatsweisen auf
die jahresweise Planung. Die Forderungen per 31. Dez. 2009 sind bezogen auf den
Gesamtjahresumsatz relativ niedrig, da gegen Jahresende die Umsätze witterungsbedingt zurückgehen. Die Planung ab 2010 erfolgt jahresweise. Entsprechend werden die Zahlungsziele von 45 Tagen bei den Kleingebäuden (Bauelemente und
Handelswaren) sowie die Umsätze aus Baubegleitung (10 Tage) auf den Monatsdurchschnitt des Jahres gerechnet, der höher ist als der Dezember-Betrag wäre.
Passiva
Das Eigenkapital des Unternehmens entwickelt sich aufgrund der weitestgehend
einbehaltenen Gewinne positiv. Ab 2010 werden jährlich EUR 0,2 Mio. in die
Rücklagen eingestellt, um die Eigenkapitalbasis zu stärken. Der Anstieg der langfristigen Verbindlichkeiten ergibt sich aus den jährlich zusätzlich aufgenommenen
Darlehen für die Musterhäuser abzgl. der erfolgten Tilgungen.
44
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
9.8
Produkt-Deckungsbeitragsrechnung 2009
Handelsware
Kleingebäude
293.760
91.650
Wohngebäude
Bauelemente
Kleingebäude
Bauelemente
4.896.000
3.055.000
-2.388.960
-1.471.100
-264.384
-87.068
-460.800
-4.672.312
-52,6%
2.507.040
1.583.900
29.376
4.583
92.160
4.217.059
47,4%
51,2%
51,8%
10,0%
5,0%
16,7%
47,4%
0,0%
Produktion &
Logistik
-713.458
-8,0%
Marketing &
Vertrieb
-1.260.068
-14,2%
-743.028
-8,4%
-319.397
-3,6%
1.181.108
13,3%
-8.889
-0,1%
-215.917
-22.223
-19.200
-2,4%
-0,3%
-0,2%
914.878
10,3%
EUR
Umsatzerlöse
Direkter
Aufwand
DB I
% Produkt-DB
Handelsware
Wohngebäude
Finanzen &
Verwaltung
Forschung &
Entwicklung
DB II
Wertbericht. auf
Forderungen
Abschreibungen
Gewährleistung
Rückstellungen
DB III (Betriebsergebnis)
%
Baubegleitung
552.960
SUMME
8.889.370 100,0%
Anmerkung: Die Daten für die PRIMA® Deckungsbeitragsrechnung können in der PRIMA® Finanzplanungsdatei im UnternehmensPLANER ebenfalls nachvollzogen werden (Menü Analyse –
GuV im Umsatzkostenverfahren).
9.9
Break-Even-Analyse
Die Gewinnschwelle wird über den gesamten Planungszeitraum (kumulierte Umsätze von 2009 bis 2011) bei 76 % der geplanten Umsatzerlöse erreicht. Im Jahr
2009 liegt der Break-Even bei einem Umsatz von EUR 6,7 Mio., das sind
EUR 0,2 Mio. weniger, als der realisierte Umsatz des Jahres 2008.
45
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
Kumulierte Break-Even-Analyse für die Jahre 2009-2011
Menge(%)
10
20
30
40
50
60
70
76
80
90
100
Umsatzerlöse
3.235.863
6.471.726
9.707.588
12.943.451
16.179.314
19.415.177
22.651.040
24.712.645
25.886.902
29.122.765
32.358.628
Fixe Gemeinkosten Variable Kosten
10.336.492
10.336.492
10.336.492
10.336.492
10.336.492
10.336.492
10.336.492
10.336.492
10.336.492
10.336.492
10.336.492
1.882.407
3.764.814
5.647.221
7.529.628
9.412.035
11.294.443
13.176.850
14.376.153
15.059.257
16.941.664
18.824.071
Betriebsergebnis
-8.983.036
-7.629.581
-6.276.125
-4.922.669
-3.569.214
-2.215.758
-862.302
0
491.154
1.844.609
3.198.065
Anmerkung: Die Daten aus der PRIMA®-Break-Even-Analyse können in der PRIMA®Finanzplanungsdatei im Haufe UnternehmensPLANER nachvollzogen werden (Menü Analyse – Break
Even).
Break-Even-Analyse aus der PRIMA®-Finanzplanungsdatei im Haufe UnternehmensPLANER (Menü
Analyse – Break Even).
46
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
10
Finanzplanung: Ausdrucke –Fallstudie
PRIMA® GmbH
10.1
Jährliche Gewinn- und Verlustrechnung
nach dem Umsatzkostenverfahren von
PRIMA®
Bezeichnung
2008
2009
6.584.276
8.889.370
10.667.244
12.802.014
Direkte Kosten
3.558.404
4.672.312
5.606.774
6.728.760
Bruttoergebnis
Umsatzerlöse
2010
2011
Sonstige betriebliche Erträge
3.025.872
4.217.059
5.060.470
6.073.254
Produktion & Logistik
442.988
713.458
869.984
1.027.447
Marketing & Vertrieb
1.017.810
1.260.068
1.528.232
1.831.200
Finanzen & Verwaltung
546.471
743.028
868.755
999.050
Forschung & Entwicklung
315.548
319.397
417.772
475.354
7.584
8.889
10.667
12.802
Abschreibungen
113.500
215.917
305.000
393.600
Gewährleistung
16.461
22.223
26.668
32.005
Wertbericht. auf Forderungen
Rückstellungen
10.000
19.200
24.000
28.000
Summe Aufwand
2.470.362
3.302.181
4.051.078
4.799.459
Betriebsergebnis
555.510
914.878
1.009.392
1.273.795
Zinsertrag
2.401
3.060
Zinsaufwand
128.562
45.380
37.763
33.548
Zinsergebnis
-128.562
-42.979
-37.763
-30.488
Vorläufiges Ergebnis vor Steuern
426.948
871.898
971.629
1.243.308
Steuern E/E
178.780
305.164
340.069
435.157
Jahresüberschuss / -fehlbetrag
248.168
566.734
631.560
808.151
Außerord. Ertrag
Außerord. Aufwand
AO Ergebnis
Ausschüttungen / Entnahmen
Rücklagen
Bilanzergebnis
248.168
566.734
63.156
80.815
200.000
200.000
368.404
527.336
Anmerkung: Die PRIMA®-GuV kann in der PRIMA®-Finanzplanungsdatei im Haufe UnternehmensPLANER automatisch generiert werden (Menü Analyse – GuV Umsatzkostenverfahren).
47
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
10.2
Liquiditätsplanungen von PRIMA®
Bezeichnung
Anfangsbestand Bank
Einnahmen/Einzahlungen aus Forderungen
Wertbericht. auf Forderungen
Einzahlung Zinseinnahmen
2009
2011
-340.755
-158.453
-34.510
10.468.474
12.432.138
15.117.676
-8.889
-10.667
-12.802
2.401
Einnahmen aus Desinvestitionen
238.000
Einzahlung Neuaufnahme von Darlehen
400.000
Einzahlungen Sonst. Forderungen
2010
3.060
200.000
200.000
65.254
Außerord. Ertrag
Eigenkapitalveränderung
Summe Cash In
11.165.240
12.621.470
15.307.934
Auszahlung Personalaufwand
2.298.588
2.860.836
3.389.743
Auszahlung Material
5.153.910
5.984.219
7.238.339
Auszahlung Aufwand
1.552.764
1.747.755
2.055.513
Auszahlung Zinsaufwand
45.380
37.763
33.548
Auszahlung Investitionen
936.133
800.969
903.316
Auszahlung Tilgung
60.000
110.000
150.000
Auszahlung Steuern
325.000
337.164
412.069
Auszahlung Umsatzsteuersaldo
611.162
548.465
757.243
Sonstige Auszahlungen
Ausschüttungen
Summe Cash Out
7.200
8.000
63.156
80.815
10.982.938
12.497.528
15.028.586
Perioden-Über-/Unterdeckung
182.302
123.943
279.348
Endbestand Bank Kontokorrent
-158.453
-34.510
244.838
®
®
Anmerkung: Der PRIMA -Liquiditätsplan kann in der PRIMA -Finanzplanungsdatei im Haufe UnternehmensPLANER automatisch generiert werden (Menü Analyse – Liquiditätsplan),
48
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
10.3
Jährliche Kapitalflussrechnungen von
PRIMA®
Bezeichnung
2009
2010
2011
Jahresüberschuss
566.734
631.560
808.151
Abschreibungen/Zuschreibungen
215.917
305.000
393.600
Cashflow aus lfd. Geschäftstätigkeit
Veränderung langfr. Rückstellungen
Cash Earnings
782.651
936.560
1.201.751
Veränderung Forderungen
-130.988
-240.771
-116.721
Veränderung Vorräte
-285.582
-112.853
-140.000
Veränderung Verbindlichkeiten
49.022
172.763
106.613
Veränderung Übr. Verbindlichkeiten
19.200
16.800
20.000
Cashflow aus lfd. Geschäftstätigkeit
434.302
772.499
1.071.643
-792.000
-675.400
-761.480
-675.400
-761.480
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen
Erlöse aus Abgängen des Anlagevermögen
Cashflow aus Investitionstätigkeit
200.000
-592.000
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Einlage von Eigentümern
Veränderung langfristige Darlehen
340.000
90.000
50.000
Veränderung kurzfristige Darlehen
-192.801
-123.943
-34.510
-63.156
-80.815
Ausschüttungen
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
147.199
Veränderung flüssige Mittel
-10.499
Bestand flüssige Mittel Periodenanfang
-65.325
244.838
10.499
Bestand flüssige Mittel Periodenende
®
-97.099
244.838
®
Anmerkung: Die PRIMA -Kapitalflussrechnung kann in der PRIMA -Finanzplanungsdatei im Haufe
UnternehmensPLANER automatisch generiert werden (Menü Analyse – Kapitalflussrechnung).
49
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
10.4
Jährliche Bilanzen von PRIMA®
Bezeichnung
2008
2009
2010
2011
Anlagevermögen
300.000
924.875
1.300.958
Investitionen
800.000
592.000
675.400
761.480
-175.125
-215.917
-305.000
-393.600
Summe Anlagevermögen
924.875
1.300.958
1.671.358
2.039.238
Vorräte
281.565
567.147
680.000
820.000
Forderungen
211.852
321.728
583.611
700.332
(kumulierte) Abschreibungen (-)
Sonst. Forderungen
Flüssige Mittel
Summe Umlaufvermögen
Summe Aktiva
Gez. Kapital / Einlagen
1.671.358
21.112
10.499
244.838
503.916
909.987
1.263.611
1.765.170
1.428.791
2.210.946
2.934.969
3.804.408
500.000
500.000
500.000
500.000
Rücklagen
418.258
200.000
400.000
984.992
1.353.396
Gewinn-/Verlustvortrag
150.090
Bilanzergebnis lfd. Periode
268.168
566.734
368.404
527.336
Summe Eigenkapital
918.258
1.484.992
2.053.396
2.780.731
Pensionsrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
56.250
75.450
92.250
112.250
340.000
430.000
480.000
56.250
415.450
522.250
592.250
351.254
158.453
34.510
18.412
121.887
211.209
254.650
80.535
120.620
33.069
56.157
Langfr. Verbindlichkeiten
Summe langfristige Verbindlichkeiten
Kontokorrent
Verbindlichkeiten L/L
Sonst. Verbindlichkeiten
Umsatzsteuerverbindlichkeiten
34.617
Steuerverbindlichkeiten E/E
50.000
30.164
Verbindlichkeiten Personal
Summe kurzfr. Verbindlichkeiten
Summe Passiva
454.283
310.504
359.324
431.427
1.428.791
2.210.946
2.934.969
3.804.408
Anmerkung: Die PRIMA®-Bilanz kann in der PRIMA®-Finanzplanungsdatei im Haufe UnternehmensPLANER automatisch generiert werden (Menü Analyse – Bilanz).
50
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
10.5
Jährliche Gemeinkostenbudgets von
PRIMA®
Abteilung Produktion & Logistik
… siehe in der PRIMA Finanzplanungsdatei im Haufe UnternehmensPLANER (Menü Analyse –
Gemeinkostenbudget).
Abteilung Marketing & Vertrieb
Bezeichnung
2009
2010
2011
Fixe Gemeinkosten
Werbeagentur
35.000
21.600
25.920
Broschüren
33.000
30.000
36.000
Werbeanzeigen
60.000
72.000
86.400
Verkaufsförderung
26.400
25.920
31.104
Internet-Auftritt
21.000
14.400
17.280
Suchmaschinen-Werbung
60.000
72.000
86.400
Kfz-Kosten Vertrieb
54.000
72.000
90.000
Reisekosten Vertrieb
36.000
43.200
51.840
Bewirtungskosten
14.400
17.280
20.736
339.800
368.400
445.680
Provisionen
444.469
533.362
640.101
Summe Variable Gemeinkosten
444.469
533.362
640.101
Marketing-Manager
103.090
103.090
103.090
Marketing-Assistent
63.440
111.020
126.880
103.090
103.090
103.090
Summe Fixe Gemeinkosten
Variable Gemeinkosten
Personalkosten
Verkaufsleiter
Verkäufer
95.160
142.740
190.320
Auftragssachbearbeiter
111.020
166.530
222.040
Summe Personalkosten
475.800
626.470
745.420
1.260.068
1.528.232
1.831.200
Summe Marketing & Vertrieb
Anmerkung: Das PRIMA®-Gemeinkostenbudget lässt sich in der PRIMA®-Finanzplanungsdatei im
Haufe UnternehmensPLANER automatisch darstellen (Menü Analyse – Gemeinkostenbudget).
51
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
Abteilung Finanzen & Verwaltung
… siehe in der PRIMA®-Finanzplanungsdatei im Haufe UnternehmensPLANER (Menü Analyse –
Gemeinkostenbudget).
Abteilung Forschung & Entwicklung
… siehe in der PRIMA®-Finanzplanungsdatei im Haufe UnternehmensPLANER (Menü Analyse –
Gemeinkostenbudget).
10.6
Jährliche Investitionen von PRIMA®
Abschreibung
(Jahre)
Bezeichnung
2009
2010
2011
Holzschneidemaschine
5
-
-
Stapler
5
-
25.000
Spezialsäge
35.000
5
-
-
10
-
20.000
20.000
Ersatzinvestitionen Produktion
5
120.000
144.000
172.800
Betriebs- und Büroeinrichtung
Regalsysteme
30.000
10
12.000
14.400
17.280
Hardware
3
12.000
14.400
17.280
Software
3
12.000
14.400
17.280
GWG < = 150 EUR
1
12.000
14.400
17.280
GWG >150 und < = 1.000 EUR
5
24.000
28.800
34.560
25
400.000
400.000
400.000
675.400
761.480
Musterhäuser
Summe
592.000
®
®
Anmerkung: Die PRIMA -Investitionen können auch in der PRIMA -Finanzplanungsdatei im Haufe
UnternehmensPLANER angezeigt werden (Menü Plandaten – Investitionen).
52
Executive Summary (Zusammenfassung) – Fallbeispiel PRIMA® GmbH
Schlussbemerkung zur Fallstudie
PRIMA® GmbH
Die monatlichen Ausdrucke zu den Vorjahres-Finanzdaten, die im Echtfall in den
Unternehmensplan gehören, wurden in diesem Praxishandbuch aus Platzgründen
nicht dargestellt. In der PRIMA® Finanzplanungsdatei im Haufe UnternehmensPLANER lassen sich auch die Vorjahreszahlen anzeigen.
Würde der Unternehmensplan zur Vorbereitung eines Gesprächs an einen Investor,
eine Bank oder zur Beantragung von Fördermitteln eingereicht, so wäre der Unternehmensplan-Ordner mit den „Ergänzenden Informationen“ zu vervollständigen.
Diese liegen für die Fallstudie nicht vor.
Beispielhaft seien typische ergänzende Informationen aufgeführt. Nicht alle Unterlagen sind immer erforderlich. Im Einzelfall können sehr spezifische Daten notwendig sein.
Ergänzende Informationen
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
Handelsregisterauszug
Satzung, Gesellschaftsvertrag
Liste der Gesellschafter
Lebensläufe Management
Jahresabschlussberichte
Letzter Monatsabschluss
Aktueller Auftragsbestand
Marktinformationen
Berichte, Artikel, Aufsätze aus Zeitungen und Zeitschriften
Broschüren
Verträge mit wichtigen Kooperationspartnern
Verträge mit wichtigen Kunden
Verträge mit wichtigen Lieferanten
Versicherungsliste
Markeneintragung
Patenturkunde
Produktionslayout
53
Teil B: Fallstudie PRIMA® GmbH-Unternehmensplan
Darüber hinaus empfiehlt sich die Erstellung eines Worst-Case- (ungünstigster
Fall) und eines Best-Case (günstigster Fall)-Szenarios. Die im jeweiligen Szenario
verwendeten Annahmen sowie die Ausdrucke Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz, Liquiditätsplan und Kapitalflussrechnung gehören dann in ein separates Register des Unternehmensplan-Ordners.
54
Executive Summary (Zusammenfassung)
Teil C: Der Unternehmensplan – Die
Bausteine
1
Executive Summary (Zusammenfassung)
Gegenstand und Bedeutung
Der Executive Summary, auch Zusammenfassung genannt, beinhaltet die Kernaussagen eines jeden Bausteins des Unternehmensplans. Der Executive Summary
sollte sorgfältig ausgearbeitet werden und das Interesse der Leser am Unternehmen
wecken. Ist die Zusammenfassung interessant und Erfolg versprechend, so ist die
Wahrscheinlichkeit groß, dass entscheidende Personen bei Banken und mögliche
Investoren den ganzen Unternehmensplan lesen. Die Zusammenfassung muss
allgemein verständlich sein und als eigenständiges Dokument verfasst werden.
Checkliste Executive Summary












Einleitende Bemerkungen
Die einleitenden Bemerkungen dienen als Interessewecker für den Leser. Die
besonderen Marktchancen des Unternehmens und das spezifische Know-how
sollten hier bereits herausgestellt werden.
Unternehmen, Geschäftstätigkeit, Geschäftsführung, Gesellschafter
Philosophie, Vision, Strategie
Liefer- und Leistungsprofil, Technologie
Branche, Absatzmarkt, Kunden- und Zielgruppen
Wettbewerb, Positionierung
Marketing und Vertrieb
Management
Wichtige Finanzdaten und Entwicklung der Mitarbeiteranzahl
Chancen und Risiken
Status und weitere Entwicklungsschritte
Welche Meilensteine wurden bereits erreicht? Welche sind für die Laufzeit des
Geschäftsplans geplant?
Ziel(e) des Geschäftsplans
Z.B. Finanzierung des Kreditbedarfs, der zur Finanzierung des Wachstums benötigt wird.
55
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
Da die Zusammenfassung maximal zwei Seiten umfassen sollte, muss man sich auf
die wichtigsten Aussagen beschränken.
2
Das Unternehmen
2.1
Allgemeine Informationen über das Unternehmen
Geschäftstätigkeit
Unter Geschäftstätigkeit sind die primären Unternehmensfunktionen des Unternehmens wie z.B. Entwicklung, Produktion und Vertrieb (bzw. Handel) sowie die
Produkt-/Leistungsbereiche (Geschäftsfelder) und die Absatzmärkte zu beschreiben.
Firmenname/Rechtsform/Gründungsdatum
Neben dem offiziellen Firmennamen und der Rechtsform des Unternehmens ist das
Gründungsdatum anzugeben. Gegebenenfalls sind die Gründe für die Wahl bzw.
Umstellung der Rechtsform zu nennen.
Standort(e)
Der oder die Firmenstandort(e) und die damit verbunden Vor- und Nachteile sind
anzugeben. Gegebenenfalls sind Tochtergesellschaften und Betriebsstätten aufzuführen.
Gesellschafter
Die Gesellschafter und die Anteile, die diese am Unternehmen halten, sind aufzulisten. Falls die Gesellschafter Anteile an anderen Unternehmen besitzen, sind die
Art des/der Unternehmen, die Umsätze, die Bilanzsumme und die Anzahl der Mitarbeiter dieser Unternehmen anzugeben.
Bisherige Entwicklung und Entwicklungsmöglichkeiten
Die Geschichte der Entstehung des Unternehmens und die Beschreibung bedeutender Entwicklungsschritte vermitteln einen Eindruck über das Selbstverständnis des
Unternehmens. Angaben zur historischen Entwicklung der Umsatz-, Ergebnis- und
Mitarbeiterzahlen sind Hinweise auf Erfolge bzw. Fehlschläge. Durch die Schilde-
56
Das Unternehmen
rung der künftigen Entwicklungsmöglichkeiten zeigt das Management die Handlungsoptionen und die Chancen für das Unternehmen auf.
2.2
Wertschöpfungskette, Geschäftsablauf
Wertschöpfungskette
Die Wertschöpfung eines Unternehmens ist der Wert der – für den Verkauf geeigneten – Produkte und Leistungen, abzüglich der Vorleistungen (fremdbezogene
Produkte und Leistungen). Die Wertschöpfung sagt aus, wie viel Mehrwert das
Unternehmen schafft. Ein reines Handelsunternehmen hat eine niedrigere Wertschöpfung als ein Produktionsunternehmen. Mithilfe der Wertschöpfungskette wird
die Systematik der Wertschöpfungsprozesse dargestellt. Auf jeder Stufe erfolgt
durch die Erbringung von Leistungen eine Wertsteigerung.
Unternehmensinfrastruktur (Führung, Finanzmanagement, etc.)
Sekundäre
Sekundäre
Aktivitäten
Aktivitäten
Personalwirtschaft (Personalplanung, -beschaffung, -entwicklung, etc.)
Technologieentwicklung (Forschung & Entwicklung, IT-Systeme, etc.)
Beschaffung (Rohstoffe, Betriebsmittel, Anlagen, etc.)
Primäre
Primäre
Aktivitäten
Aktivitäten
Kundenwunsch bis
Auftrag
• Bedarfsklärung
• Angebotserstellung
• etc.
EingangsMarketing
logistik,
& Vertrieb
Produktion
• Preise
• Waren• Distribution
eingang
• Werbung
• Lagerung
• Verkauf
• Fertigung
• Verpackung • etc.
• etc.
Ausgangslogistik
• Lagerverwaltung
• Lieferung
• etc.
Service
• Installation/
Konfiguration
• Wartung
• Zubehör
• Aftersales
• etc.
Im Anschluss an diese Darstellung erfolgt die Beschreibung der Kernkompetenzen
des Unternehmens, um die eigenen Wettbewerbsvorteile hinsichtlich der Ressourcen und Fähigkeiten zu präzisieren.
57
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
Geschäftsablauf
Auftragsgewinnung
Beschreibung, wie Kundenaufträge bei den wichtigsten
Kundengruppen gewonnen werden.
Entwicklung
Dieser Geschäftsprozess braucht nur bei Auftragsentwicklern an dieser Stelle erläutert werden.
Beschaffung
Skizzierung des Beschaffungsprozesses und Nennung
der wesentlichen Zukäufe und Lieferantengruppen.
Produktion
Angabe der selbst hergestellten Produkte und erbrachten
Leistungen sowie Beschreibung des Produktions- bzw.
Leistungserstellungsprozesses.
Auslieferung
Darstellung des Geschäftsprozesses der Auslieferung
z.B. eigenes Lager oder Logistikservice, eigene LKWs
oder Spedition, Auslieferung von Software mittels CD
oder per Download.
Service, Marketing
Erläuterung der Geschäftsprozesse Kundenservice und
Marketing.
2.3
Leitbild, Vision und Strategie
Leitbild: Wofür steht das Unternehmen?
Im Leitbild werden allgemeine Ausführungen zum Unternehmenszweck und zu
den Unternehmensgrundsätzen getätigt. Anstelle des Begriffs Leitbild werden auch
die Bezeichnungen Mission, Mission Statement oder Philosophie gebraucht. Bei
der Formulierung einer Unternehmensphilosophie trifft man Aussagen über
 die eigentliche Zweckbestimmung des Unternehmens,
 die Art und Weise, wie man mit Kunden, Kapitalgebern, Mitarbeitern, Geschäftspartnern und der Öffentlichkeit umgeht, und über
 die allgemeinen Ansprüche, die man an die Produkte/Dienstleistungen und
Geschäftsprozesse stellt.
58
Das Unternehmen
Ein gutes Mission Statement ist kurz und kann von jedem verstanden werden. Es
ist so zu formulieren, dass jeder überprüfen kann, ob es erreicht ist oder nicht. Die
Mission muss glaubhaft und umsetzbar sein. Für die Formulierung eines Leitbildes
gibt es keine Vorschriften. Bewährt hat sich, einen einleitenden Leitsatz (Zweckbestimmung) zu verfassen und die Unternehmensgrundsätze anzuschließen.
Unternehmensgrundsätze: Welche Werte bestimmen das Handeln im Unternehmen?
Die Unternehmensgrundsätze führen die Werte, nach denen die Menschen im Unternehmen handeln sollten, näher aus. In jedem Unternehmen entwickeln sich bestimmte Verhaltensnormen, Wertvorstellungen und Denk- und Verhaltensweisen.
Die Unternehmenskultur prägt das ganze Unternehmen, von den Entscheidungen
der Führungskräfte bis hin zum Verhalten der Mitarbeiter. So, wie die Werte einer
Person ihren Charakter beschreiben, so beschreiben die Werte eines Unternehmens
den Charakter des Unternehmens. Die Werte des Wertesystems dienen dem Management und den Mitarbeitern als Orientierung für alle Entscheidungen, die täglich zu treffen sind. Der Unternehmensleitung kommt hierbei eine ganz besondere
Vorbildfunktion zu. Um glaubwürdig und authentisch zu sein, sind Unternehmensgrundsätze nicht nur zu definieren und zu kommunizieren. Das Vertrauen der Geschäftspartner, als Basis für einen dauerhaften Geschäftserfolg, entsteht erst, wenn
die Menschen im Unternehmen nach diesen Werten handeln. Maximal sollten
sieben Werte definiert und in eine Rangfolge der Bedeutung gebracht werden. Die
Unternehmensführung und die Mitarbeiter können bei allen Entscheidungen und
Handlungen auf diese Werte zurückgreifen.
Vision: Wohin will das Unternehmen?
Eine Vision ist eine anschauliche Beschreibung der angestrebten und realisierbaren
Zukunft des Unternehmens. Die Vision gibt generelle Ziele wieder (z.B. Marktführerschaft) und schildert das Unternehmen im letzten Jahr der Planung.
Leitfragen zur Formulierung einer Unternehmensvision
 Welche generellen visionären Ziele verfolgt das Unternehmen?
 In welchen Branchen und Märkten ist das Unternehmen tätig?
 Wie positioniert sich das Unternehmen im Vergleich zum Wettbewerb?
 Auf welchen Geschäftsfeldern agiert das Unternehmen zukünftig?
 Wer sind die künftigen Kunden-/Zielgruppen?
 Welche Produkte und Dienstleistungen werden angeboten?
59
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine




Wie entwickeln sich die Geschäftsprozesse und die Technologie? Kernprozesse: Vermarktung, Einkauf, Logistik, Produktion, …; Supportprozesse: IKT,
Controlling, …
Wie lassen sich die zukünftigen Mitarbeiter und die Organisation beschreiben?
Wie sieht die Unternehmensentwicklung hinsichtlich Absatz, Umsatz, Marktanteil, Rendite, Ergebnis, Kosten, Liquidität und Finanzierung aus?
Die Vision muss im Einklang mit der Unternehmensphilosophie stehen.
Strategie: Wie erreicht das Unternehmen seine Vision?
Unternehmenspolitik, Business
Mission, Gemeinsame Werte
Ausgangssituation
Eine Strategie ist der Weg, der eingeschlagen wird, um die Zukunftsvision des
Unternehmens zu erreichen. Zunächst werden im Geschäftsplan die strategischen
Maßnahmen allgemein beschrieben, die zur Erreichung der in der Vision beschriebenen langfristigen Ziele ergriffen werden. Im Anschluss werden die strategischen
Meilensteine in Form eines Ablaufplans dargestellt.
60
Das Unternehmen
Strategische Meilensteine
Die Meilensteine dienen als Grobplan für die Umsetzung der Vision und Strategie.
Mit der Festlegung der Meilensteine verfügt das Unternehmen über einen strategischen Handlungsplan und behält im Alltagsgeschäft den Überblick über den Stand
der Verwirklichung seiner Vision. Die strategischen Meilensteine können in die
Zielvereinbarungen der Verantwortlichen aufgenommen werden. Die folgende
Darstellung der Meilensteine ist übersichtlich, zeigt die logische Abfolge der Aktivitäten und nennt die zuständigen Personen bzw. Unternehmensbereiche. Meilensteine erleichtern die spätere Finanzplanung und ermöglichen das Ausarbeiten
einer detaillierten Aktivitäten-Checkliste für jeden Meilenstein.
Meilenstein (Beispiele)
Gewinnung Importeur Land A
Start Internet-Shop
2.4
Zuständig
Müller
Meier
2009
Jan.
X
2009
…
2009
Dez.
2010 2011
X
Management, Schlüsselpersonen
Die fachliche (technische und kaufmännische) und die persönliche Kompetenz des
Managements sind ausschlaggebend für den Erfolg des Unternehmens. Für die
Gewährung von Finanzmitteln durch Geldgeber sind der persönliche Eindruck und
der Werdegang des Managements entscheidend. Der Unternehmensplan Textteil
enthält Kurzlebensläufe des Managements in Form eines Fließtextes. Auf einer
Drittel-, maximal einer halben Seite pro Person werden die Bildung, die Führungsund Branchenerfahrung sowie die bisherigen Erfolge und der Umfang der Verantwortung beschrieben. Neben der Fachkompetenz der Verantwortlichen ist auf die
Schlüsselqualifikationen, die für die Führung des Unternehmens relevant sind,
einzugehen. Hierzu zählen die soziale Kompetenz (z.B. zielorientierte Führung und
Motivation von Mitarbeitern) und die methodische Kompetenz (z.B. Projektmanagement). Entscheidend ist, dass alle notwendigen Kompetenzen, die für die erfolgreiche Führung des Unternehmens notwendig sind, vorhanden sind. Gehören
Personen mit Kernkompetenzen nicht der Geschäftsleitung an, so sind auch diese
Schlüsselpersonen zu nennen und zu beschreiben. Die Lebensläufe in tabellarischer
Form gehören in den Anhang „Ergänzende Informationen“.
61
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
2.5
Berater, Kooperationspartner
Berater und Kooperationspartner unterscheiden sich durch die Intensität, Bedeutung und Fristigkeit der Zusammenarbeit.
Berater
Kein Unternehmen kann alle Spezialwissensgebiete über fest angestellte Mitarbeiter abdecken. Deshalb werden für bestimmte Aufgabenstellungen spezialisierte
Experten hinzugezogen. Die vom Unternehmen engagierten Berater sind unter
Angabe von Firmenname und Homepage aufzulisten. Zu den Beratern gehören
beispielsweise:
 Steuerberater, Wirtschaftsprüfer
 Rechtsberater
 Unternehmensberater
 Personalberater
 Werbeagentur
 Berater für Informations- und Telekommunikationstechnologie
 Technische Berater
Kooperationspartner
Eine Kooperation ist eine freiwillige, längerfristige Zusammenarbeit von zwei oder
mehr rechtlich selbstständigen Unternehmen mit einer gemeinsamen Zielsetzung
und zum gegenseitigen Austausch von Leistungen. Beispiele für Kooperationen
sind die Zusammenarbeit von Lieferanten und Produzenten bei der Entwicklung
neuer Produkte, Beschaffungsgemeinschaften zur Erzielung von Preisvorteilen
beim Einkauf oder die Zusammenarbeit von zwei Produzenten, um komplementäre
Kundenbedürfnisse zu befriedigen.
62
Liefer- und Leistungsprofil, Technologie
3
Liefer- und Leistungsprofil, Technologie
3.1
Liefer- und Leistungsprofil
In diesem Kapitel wird das Produkt- und Dienstleistungsangebot vorgestellt. Die
kurze Charakterisierung erfolgt anhand der Haupteinsatzgebiete und der Leistungsmerkmale, die für die aktuellen und möglichen Kunden relevant sind (Kundennutzen), sowie der preislichen Positionierung. Auch Produkte und Dienstleistungen, die das Sortiment abrunden (z.B. Reparaturservice, Schulungen, Hotline),
sollen hier aufgeführt werden.
Beispiel: Übersicht über das Produkt- und Dienstleistungsangebot
Produkte/Dienstleistungen
Haupteinsatzgebiet
Produktgruppe A: Rennski
Ski A1
Ski A2
Produktgruppe B: Freizeitski
Ski B1
Ski B2
Leistungssportler
Männer
Frauen
Gute Sportler
Männer
Frauen
Montage Skibindung, Reparatur
Alle
Leistungsmerkmale,
Preissegment
Gute Renneigenschaften
Oberes Preissegment
Gutmütige Fahreigenschaften
Mittleres Preissegment
Alle Preissegmente
Alternativ oder zusätzlich zu den Leistungsmerkmalen können Eigenschaftsmerkmale (z.B. Gewicht, Größe, Farbe, Funktionalität) zur Kurzcharakterisierung herangezogen werden. Ein Vergleich mit den Wettbewerbsprodukten rundet die Kurzcharakterisierung ab.
63
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
3.2
Technologie
Beschreibung
Technologien sind spezifische Kenntnisse, Fähigkeiten, Methoden und Verfahren
zur Herstellung von Produkten und Dienstleistungen. Dabei wird zwischen Produkttechnologien, Produktionstechnologien sowie Informations- und Kommunikationstechnologien unterschieden. Im Unternehmensplan sind die Technologien zu
beschreiben, die ein spezielles Know-how des Unternehmens darstellen und mit
denen ein Wettbewerbsvorteil verbunden ist: Worin unterscheidet sich die vom
Unternehmen entwickelte bzw. benutzte Technologie im Vergleich zum Wettbewerb und/oder zu den heutigen technologischen und technischen Standards?
Stand der technischen Reife
Der Stand der technischen Reife gibt an, in welcher Phase der Entwicklung sich die
Produkte/Leistungen bzw. die angewendete Technologie befinden: Konzeptphase,
Testphase, Prototypen/Pilotfertigung, Serien- und Vermarktungsreife.
Rechtliche Voraussetzungen
Eigene Schutzrechte wie Patente und Marken und/oder exklusive Nutzungsrechte,
z.B. für die Produktion oder Vermarktung in einer bestimmten Region, können
rechtliche Voraussetzungen für den Erfolg des Unternehmens sein. Die entscheidenden gesetzlichen Vorschriften (z.B. Umweltvorschriften, Arbeitsschutzbestimmungen, Normen) und/oder Zulassungen sind im Unternehmensplan zu erwähnen.
Kosten der Technologie
Die bisher im Unternehmen aufgelaufenen und die noch zu erwartenden Entwicklungskosten der Technologie bis zur Serien- und Vermarktungsreife sind hier anzugeben. Gegebenenfalls sind die Betreibungskosten der selbst entwickelten oder
exklusiv genutzten Technologie anzugeben.
Technologische Risiken
Die Implementierung und Anwendung neuer Technologien ist häufig mit technologischen Risiken verbunden, auf die im Unternehmensplan einzugehen ist.
64
Branche, Absatzmarkt, Kunden- und Zielgruppen
4
Branche, Absatzmarkt, Kunden- und
Zielgruppen
Die exakte Spezifikation der Branche und des relevanten Absatzmarktes des Unternehmens, sind für die Erstellung des Unternehmensplans und für die Beurteilung
des Unternehmens wichtig. Bei der Beschreibung von Branche und Absatzmarkt
geht es um die Darstellung der aktuellen und der künftigen Situation. Informationsquellen für die Daten sind die Statistischen Bundes- und Landesämter, Branchenverbände, Literatur, das Internet und die Fachpresse.
4.1
Branche
Als Branche oder Wirtschaftszweig bezeichnet man eine Gruppe von Unternehmen, die im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit ähnliche Produkte/Leistungen
anbieten. Beispiele für Wirtschaftszweige sind Baugewerbe, Dienstleistungen,
Produzierendes Gewerbe, Wohnungswesen, Maschinenbau sowie Textil- und Bekleidungsgewerbe. Die Klassifikation der Wirtschaftszweige in Deutschland wird
durch das Statistische Bundesamt in Wiesbaden vorgenommen und mit Wirkung
ab Januar 2008 stufenweise neu gegliedert und deutlich verbessert. Die Wirtschaftsklassen werden weiter in Unterklassen eingeteilt. Die Wirtschaftsklasse
„Baugewerbe“ beispielsweise wird u.a. weiter unterteilt in z.B. „Hochbau“ (WZCode 41), „Bau von Gebäuden“ (WZ-Code 41.2) bis hin zu „Errichtung von Fertigteilbauten“ (WZ-Code 41.20.2). Informationen zur Entwicklung der Wirtschafts(unter)klassen findet man unter www.destatis.de. Auch Geschäftsbanken
und Branchenverbände bieten Branchenberichte für Wirtschaftszweige an, die für
die Branchenanalyse im Rahmen der Unternehmensplanung genutzt werden können.
Informationen zu „Entwicklung der Branche“ im Unternehmensplan sind z.B.







die Nachfrageentwicklung,
die Preisentwicklung,
die Konjunkturabhängigkeit,
die Entwicklung der Anzahl der Marktteilnehmer,
die Entwicklung der Anzahl der Insolvenzen,
die Rentabilitätsentwicklung,
die Innovationsgeschwindigkeit.
65
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
Diese Kriterien dienen im Mehrjahresvergleich zur Beurteilung der Attraktivität
einer Branche.
4.2
Absatzmarkt
Als Absatzmarkt bezeichnet man genauer benannte Teile der Branche in bestimmten Regionen, z.B. Gesamtmarkt für alpine Skiausrüstungen in Deutschland (inkl.
Skibindungen, Skistöcke und Skischuhe). Sowohl der Gesamtmarkt (z.B. Skiausrüstung) als auch das bzw. die Marktsegmente, die das Unternehmen bearbeitet
(z.B. Skibindungen), sind als Basis für die Absatzplanung des Unternehmens einzuschätzen. Zahlenmäßige Angaben über die Marktentwicklung sind für die eigene
Umsatzplanung und für die Beurteilung der Marktchancen sehr wichtig.
Als Absatz bezeichnet man die Menge der Waren oder Dienstleistungen, die das
Unternehmen am Markt verkauft. Als Umsatz bezeichnet man die mit NettoVerkaufspreisen (ohne Umsatzsteuer) bewertete Absatzmenge.
Zusammenhang Marktpotenzial, Marktvolumen, Marktanteil
Marktpotenzial
max. Aufnahmefähigkeit des Marktes
Marktvolumen
derzeitige Abnahmemenge des Marktes
Absatzmenge des Unternehmens
Typische Kennzahlen für eine Absatzmarktanalyse zeigt die nachfolgende Übersicht.
66
Branche, Absatzmarkt, Kunden- und Zielgruppen
Beispiel für eine Absatzmarkt-Analyse
Kennzahl
Absatzvolumen des Marktes
Marktvolumen (wertmäßig)
Marktwachstum wertmäßig
Absatzmenge des Unternehmens
Umsatz des Unternehmens
Mengenmäßiger Marktanteil
Wertmäßiger Marktanteil
2008
Stück
EUR
%
Stück
EUR
%
%
2009
Stück
EUR
%
Stück
EUR
%
%
2010
Stück
EUR
%
Stück
EUR
%
%
2011
Stück
EUR
%
Stück
EUR
%
%
Mengenmäßiger Marktanteil = Absatzmenge des Unternehmens/Absatzvolumen des Marktes *100
Wertmäßiger Marktanteil = Umsatz des Unternehmens/Marktvolumen *100
Mengen- und wertmäßige Angaben können aufgrund der preislichen Positionierung (hochpreisig versus niedrigpreisig) des Unternehmens voneinander abweichen.
Praxis-Tipp: Relativer Marktanteil im Vergleich zu Wettbewerbern
Der relative Marktanteil gibt an, welchen prozentualen Anteil die eigene absolute Absatzmenge eines Unternehmens an der absoluten Absatzmenge des
größten Konkurrenten ausmacht.
Die Berechnung kann in Mengen- oder Werteinheiten erfolgen und zeigt zeitpunktbezogen die Stärke eines Unternehmens in einem bestimmten Markt bzw.
im Zeitablauf die Entwicklung seiner Stellung in diesem Markt auf.
Statt der absoluten Absatzmenge des größten Konkurrenten können je nach
Marktsituation auch die Absatzmengen der bis zu drei größten Anbieter in den
Zähler einbezogen werden. Ist das Unternehmen selbst einer der drei größten
Anbieter am Markt, geht der Zählerwert mit in den Nennerwert ein.
Formel:
Absatzvolumen bzw. Umsatz Unternehmen
Relativer Marktanteil = ------------------------------------------------------------ *100
Absatzvolumen bzw. Umsatz größter Konkurrent
67
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
Praxis-Tipp: Relativer Marktanteil
Gerade für kleine und mittlere Unternehmen bietet der relative Marktanteil im
Vergleich zu den wichtigsten, ggf. regionalen Wettbewerbern bedeutsame Informationen für strategische Überlegungen. Soweit die konkurrierenden Unternehmen der Offenlegungspflicht im Bundesanzeiger unterliegen, können die
dort veröffentlichten Abschlussunterlagen im elektronischen Bundesanzeiger
wertvolle Hinweise liefern (www.ebundesanzeiger.de). Die Kombination dieser
elektronisch abrufbaren Informationen mit den Preislisten der Wettbewerber
kann aufschlussreich sein.
4.3
Kunden- und Zielgruppen
Die Einteilung des Absatzmarktes in Kunden- und Zielgruppen hängt von der Tätigkeit und der Strategie des Unternehmens ab. Das Ziel der Kunden- und Zielgruppenbildung ist die Aufteilung des Absatzmarktes in gleichartige Segmente.
Der Begriff Kundengruppen wird in der Regel für die innerbetriebliche Kategorisierung von Kunden benutzt. Beispiele dafür sind die Unterscheidung der Kundengruppen nach Umsatzstärke, Profitabilität und/oder Zahlungsverhalten. Die Einteilung in Zielgruppen zielt auf gleichartige subjektive Kaufentscheidungsmotive der
Kunden ab. Diese Aufteilung ermöglicht den zielgruppenspezifischen Einsatz des
Marketing-Instrumentariums. Welche der folgenden Kriterien ein Unternehmen für
die Segmentierung benutzt, ist produkt- und marktabhängig.
Kundengruppen
Die einfachste und die am weitesten verbreitete Segmentierungsstrategie ist die
ABC-Analyse. Dieses auch im Lager- und Materialwesen eingesetzte Verfahren
beruht ausschließlich auf internen Daten.
Die ABC-Analyse wird in folgenden Schritten durchgeführt:
 Bereitstellung einer Kundenliste mit allen Umsätzen eines Betrachtungszeitraums
 Ordnen der Kunden nach ihrem Umsatz
 Berechnen des Anteils jedes Kunden am Gesamtumsatz
 Kumulieren der Anteile des Gesamtumsatzes zu 100 %
 Einteilung der Kunden in A-, B-, C-Klassen
68
Branche, Absatzmarkt, Kunden- und Zielgruppen
Beispiel: ABC-Analyse für Kunden
Kunden
Umsatz
40.000
20.000
16.000
Umsatz in %
Gesamtumsatz
10,0
5,0
4,0
Umsatz in %
kumuliert
10
15
19
Müller
Meier
Schulz
…
Huber
Gesamtumsatz
400
400.000
0,1
100
100
Mit den A-Kunden macht das Unternehmen 75 % des Umsatzes. Das bedeutet,
dass alle Kunden bis zu einem kumulierten Umsatz von 75 % A-Kunden sind. Auf
diese im Beispiel 5 % der Kunden muss sich das Unternehmen besonders fokussieren.
Die B-Kunden, mit denen das Unternehmen 20 % des Umsatzes tätigt, machen
20 % der Kunden aus. Die C-Kunden tragen nur 5 % zum Umsatz bei, machen
jedoch 75 % der Kunden aus.
Kunden-Klassen und ihr Anteil am Umsatz
Klasse
A-Kunden
B-Kunden
C-Kunden
%-Anteil am Umsatz
75
20
5
%-Anteil der Kunden
5
20
75
ABC-Analyse
75
50
% Umsatz
25
% Kunden
0
A
B
C
69
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
Praxis-Tipp: Kundenanalyse nach Deckungsbeiträgen
Empfehlenswert ist es, diese Analyse nicht nur mit Umsätzen, sondern mit absoluten und prozentualen Deckungsbeiträgen der Kunden durchzuführen. Dies
ermöglicht die Fokussierung auf besonders ertragreiche Kunden.
Zielgruppen
Gebräuchliche Segmentierungskriterien bei Endverbrauchern als Kunden
(B2C = Business-to-Customer):





demografische Merkmale
Geschlecht, Alter, Familienstand, Anzahl der Kinder
geografische Kriterien
Bundesländer, wirtschaftliche Strukturräume (z.B. städtisch versus ländlich)
sozioökonomische Kriterien
Einkommen, soziale Schicht, Beruf, Ausbildung
psychografische Segmentierungskriterien
Motive, Einstellungen, Lifestyle
medienorientierte Merkmale
Internetnutzer, Zeitungsleser, Radiohörer etc.
Mögliche Segmentierungskriterien bei Unternehmen als Kunden (B2B = Business-to-Business):



Branchenzugehörigkeit
Unternehmensgröße (Anzahl der Mitarbeiter, Umsatz)
Regionale Ausrichtung (z.B. lokal, national, europaweit, weltweit)
Mögliche Segmentierungskriterien B2B und B2C:


70
Verhaltensorientierte Merkmale
Erstkäufer, Wiederholungskäufer, Intensivkäufer
Besitz- und Verbrauchsmerkmale
Markentreue, Einkaufsstättenwahl, Produktwahl
Wettbewerb und Positionierung
5
Wettbewerb und Positionierung
5.1
Wettbewerb
Wettbewerber sind Anbieter, die mit ihren Produkten und Leistungen das gleiche
Kundenbedürfnis befriedigen können wie das Unternehmen. Direkte Wettbewerber
bieten den gleichen Kunden mehr oder weniger vergleichbare Produkte/Leistungen
an. Indirekte Wettbewerber offerieren Ersatzprodukte bzw. alternative Problemlösungen. Potenzielle Wettbewerber könnten, aufgrund ihres Know-hows, Problemlösungen oder vergleichbare Produkte/Dienstleistungen für die gleichen Zielgruppen anbieten. Im Unternehmensplan sind die Hauptwettbewerber zu beschreiben und mit dem Unternehmen zu vergleichen. Die Merkmale für den Vergleich
sind branchen-, markt- und produktabhängig. Gängige Kriterien sind die Unternehmensgröße (Umsatz, Anzahl Mitarbeiter), der Bekanntheitsgrad, das Image in
Bezug auf Qualität, das Preisniveau, der Service, die Innovations- und Finanzkraft
sowie die Strategie und das Know-how.
5.2
Positionierung
Das Ziel der Positionierung ist das Schaffen und Herausstellen der Merkmale,
durch die sich die Produkte/Leistungen des Unternehmens und/oder das Unternehmen selbst in der Einschätzung der Zielgruppe klar von den Produkten/Leisungen der Wettbewerber bzw. den Wettbewerbern selbst unterscheiden. Im ersten
Schritt sind die relevanten Marktteilnehmer bzw. Produkte/Leistungen zu identifizieren. Danach sind die Merkmale, die für die Charakterisierung bedeutsam sind,
herauszuarbeiten. Zum Abschluss ordnet man pro Merkmal jedem Marktteilnehmer bzw. jedem Produkt/jeder Leistung die Ausprägung des Merkmals (z.B. hoch,
niedrig) zu. Das nachfolgende Liniendiagramm ist eine anschauliche Darstellungsform und enthält Vorschläge für Merkmale.
71
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
Wettbewerbsposition: Balkendiagramm
Dabei bedeuten die Ausprägungen 1 bis 7 je Kriterium:
1 = sehr schlecht
2 = schlecht
3 = unterdurchschnittlich
4 = mittel
5 = überdurchschnittlich
6 = gut
7 = sehr gut
Die Kriterien sind nach deren Bedeutung für Kaufentscheidungen der Kunden
geordnet (Rang). Das Kriterium Qualität ist also für die befragten Kunden am
wichtigsten (Rang = 1). Das eigene Produkt wird von den Befragten als hochwertig
(Qualität = gut) eingestuft, während der Preis relativ unbedeutend ist (Rang = 6)
und für mittel gehalten wird. Eine Preiserhöhung würde in diesem Fall vermutlich
vom Markt akzeptiert werden.
72
Wettbewerb und Positionierung
Praxis-Tipp: Fremdeinschätzung durch (potenzielle) Kunden
Ermitteln Sie die Kriterien und die Werte durch Befragung von Kunden und
Nichtkunden (potenzielle Neukunden). So erfahren Sie, was den Kunden wirklich wichtig ist und wie diese Ihr Produkt im Vergleich zu Wettbewerbsprodukten einschätzen. Aus diesen Erkenntnissen können Sie Maßnahmen für Verbesserungen am Produkt, an Geschäftsprozessen bzw. bzgl. der Vermarktung ableiten, die für Ihre Kunden tatsächlich kaufentscheidend sind. Untersuchungen in
der Praxis haben gezeigt, dass die Fremdeinschätzung häufig erheblich von der
Eigeneinschätzung durch Mitarbeiter abweicht.
Wettbewerbsposition: Excel-Tabelle
Eigenes
Produkt
Qualität (1)
6
Produkt
Wettbewerb A
3
Service (2)
4,5
3
2,5
1,5
Design (3)
3
4,5
4
1
Lieferzeit (4)
4,5
3,5
2,5
1,2
Funktionalität (5)
3,5
1
1,5
4,5
3
2
2,5
4,5
Kriterium (Rang)
Preis (6)
Produkt
Wettbewerb B
2,5
Produkt
Wettbewerb C
3,5
Im Anschluss an das Positionierungsdiagramm oder die Tabelle ist im Unternehmensplan die Bedeutung der einzelnen Merkmale zu erläutern.
73
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
6
Marketing und Vertrieb
Überblick auf Basis des 4-P-Modells
Alleinstellungsmerkmal
Slogan
Promotion
Product
Kommunikationspolitik
Produkt- und Sortimentspolitik
Marketing-Mix
6.1
Price
Place
Preis- und Konditionen
Distributionspolitik
Alleinstellungsmerkmal, Slogan
Alleinstellungsmerkmal
Das Alleinstellungsmerkmal, auf Englisch USP (Unique Selling Proposition =
einzigartiger Verkaufsvorteil), ist eine herausragende Eigenschaft. Dabei handelt es
sich um ein Merkmal des Unternehmens oder des Produktes/der Leistung, das auf
dem Markt einzigartig ist. Das Merkmal kann ein technischer Vorteil, eine Eigenschaft (z.B. billig), eine Farbe (z.B. lila wie bei Milka-Schokolade), ein Service,
ein Design oder auch andere Merkmale sein. Ziel des Alleinstellungsmerkmals ist
es, sich vom Wettbewerb abzuheben und die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Eine klare Positionierung verschafft dem Unternehmen und/oder seinen Produkten/Dienstleistungen eine einzigartige Identität. Selbst ein kleiner Unterschied kann
zu einem großen Wettbewerbsvorteil werden, wenn man es schafft, diese Einzigartigkeit als Vorteil für den Kunden zu vermitteln. Der USP beantwortet die Frage
des Kunden, warum er bei dem Unternehmen und nicht bei der Konkurrenz kaufen
soll. Für einen echten Vorteil gegenüber dem Angebot des Wettbewerbs ist der
74
Marketing und Vertrieb
Kunde bereit, einen höheren Preis für den Mehrwert zu zahlen. Die entscheidende
Frage lautet: Was bekommt der Kunde bei Ihnen und bei keinem anderen? Noch
einfacher ist es, wenn man eine Auswahl von Kunden fragt, was dafür ausschlaggebend war, dass diese bei dem Unternehmen und nicht bei der Konkurrenz gekauft haben. Die Kunden liefern oft erstaunliche Antworten, die man gut für die
weitere Vermarktung nutzen kann.
Slogan (Motto für den Marktauftritt)
Unter Slogan versteht man eine griffige, leicht einprägsame Formulierung, die in
wenigen Worten eine Werbeaussage vermittelt. Der Slogan soll gleichzeitig das
Unternehmen aus Kundensicht auf dem Markt besser positionieren und möglichst
das Alleinstellungsmerkmal herausstellen.
6.2
Produkt- und Sortimentspolitik
Im Kapitel „3.1 Liefer- und Leistungsprofil“ wurde das Produkt- und Dienstleistungsangebot des Unternehmens vorgestellt. Im Kapitel Produkt- und Sortimentspolitik geht es um die marketingpolitischen Überlegungen hinsichtlich der Produkte und des Produktsortiments. Die Entscheidungen des Unternehmens hinsichtlich
der Produkt-/Leistungsarten (Programmbreite) und der Zahl der Varianten innerhalb der Produkt-/Leistungsarten (Programmtiefe) sind zu beschreiben. Die Qualitätsansprüche des Unternehmens an die Produkte, die Verpackung und Produktgestaltung sind darzustellen. Die Qualitätsansprüche können in objektive Kriterien
(Gewicht, Funktionalität) und subjektive Kriterien (z.B. Anmutung, Image) eingeteilt werden.
Die Strategie hinsichtlich Produktinnovationen, -variationen und -eliminationen
sind zu schildern. Innerhalb des Produktsortiments ist darauf zu achten, dass Produkte in den verschiedenen Phasen des Produktlebenszyklus vorhanden sind. Ein
Unternehmen ist besonderen Risiken ausgesetzt, wenn sich beispielsweise alle
Produkte in der Einführungs- oder Sättigungsphase befinden.
Lebenszyklus der Produkte
75
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
Umsatzwachstum
Absatz bzw. Umsatz
Produkt B
Produkt C
Einführung
Produkt D
Produkt A
Wachstum Reife/Sättigung Rückgang
Gewinn
Im
Umsatzanteil
Unternehmensplan ist zu beschreiben, in welcher Phase des Produktlebenszyklus
sich die unterschiedlichen Produkte/Leistungen befinden. Ergänzend ist anzugeben, wie lange sie bereits am Markt sind, wie das Absatzpotenzial der einzelnen
Produkte/Leistungen aussieht und welche Veränderungen ggf. vorgenommen werden müssen, um den Produktlebenszyklus eines Produktes/einer Leistung eventuell
zu verlängern (Relaunch).
Befinden sich sämtliche Produkte in der Phase Reife/Sättigung und Rückgang, so
ist der zukünftige Unternehmenserfolg gefährdet, wenn die Innovationsrate des
Marktes höher ist als die Innovationsrate des Unternehmens.
Eine andere beliebte Darstellung ist die Vierfelder-Portfolio-Matrix, bei der die
Produkte entsprechend ihrem Umsatzwachstum und Umsatzanteil in der Matrix
abgetragen werden.
Produkt-Portfolio-Analyse: Vier-Felder-Matrix
Die Produkte oder Produktgruppen werden anhand ihrer Werte Umsatzwachstum
und Umsatzanteil einem der vier Bereich zugeordnet.
76
Marketing und Vertrieb
Umsatzwachstum
hoch
?

niedrig
Umsatzanteil
klein
groß
Für die unterschiedlichen Portfolios können unterschiedliche Strategien entwickelt
werden:
Fragezeichen (Nachwuchsprodukte): Start- und Einführungsphase
In dieser Kategorie befinden sich Produkte, die sich durch einen relativ niedrigen
Umsatzanteil auszeichnen, aber hohe Wachstumsraten erzielen. Nachwuchsprodukte müssen genau analysiert werden: Können sie erfolgreich am Markt eingeführt werden? Müssen sie vom Markt genommen werden? Lohnen sich höhere
Marketinginvestitionen oder sind die Produkte vom Markt zu nehmen?
Sterne (Stars): Wachstumsphase
Die Sterne weisen einen relativ hohen Umsatzanteil und eine hohe Wachstumsrate
auf. Diese Produkte haben das Potenzial für eine dominierende Marktposition, bis
sie in ihrem Lebenszyklus in die Reifephase kommen. Die Stars sind die wichtigsten Produkte im Hinblick auf die Zukunft. Hier lohnen sich in der Regel höhere
Marketingaufwendungen.
77
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
Melkkühe (Cash Cows): Reife- und Sättigungsphase
Die Cash Cows haben einen hohen Umsatzanteil errungen, weisen aber nur noch
niedrige oder keine Wachstumsraten auf. Produkte in diesem Segment befinden
sich im kaum noch wachsenden, bereits stagnierenden oder schrumpfenden Marktsegment. Gleichzeitig liefern sie einen hohen Deckungsbeitrag zur Deckung der
fixen Kosten. Bei diesen Produkten ist über einen Relaunch nachzudenken.
Arme Hunde (Poor Dogs): Degenerationsphase (Abschwung, Absterben)
Arme Hunde sind Produktgruppen, die nur einen niedrigen Umsatzanteil aufweisen
und nur niedrige oder negative Wachstumsraten erzielen. Für das Unternehmen
sind sie weniger attraktiv, da sie kein großes Marktpotenzial besitzen. Entweder
man versucht ein Revival oder nimmt diese Produkte vom Markt.
Die Verteilung der Produkte auf die vier Felder macht deutlich, ob das Produktions- und Verkaufsprogramm ausgewogen ist oder nicht. Aufgabe der Unternehmensführung ist es, laufend neue Produkte zu entwickeln und diese als erfolgreichen Nachwuchs am Markt einzuführen. Um das Zukunftsgeschäft zu sichern,
müssen ausreichend Sterne am Markt positioniert werden. Die Cash Cows erwirtschaften den Cashflow, der für die Finanzierung des Nachwuchses und der Sterne
nötig ist. Die armen Hunde sind vom Markt zu nehmen, da sie das Unternehmen
belasten und keinen positiven Cashflow mehr erwirtschaften. Die jeweiligen Phasen des Produktlebenszyklus zeichnen sich durch unterschiedliche Umsatzzahlen,
Kosten, Deckungsbeiträge, Kunden, Wettbewerber und operative Marketingziele
aus. Natürlich muss das Sortiment insgesamt ausgewogen sein. Produkte mit einem
niedrigen Umsatzanteil und Null-Wachstum sind manchmal notwendig, um das
Sortiment abzurunden.
6.3
Preis- und Konditionenpolitik
Preispolitik
Im Rahmen der Preispolitik wird das Preisniveau für die Produkte/Leistungen
festgelegt. Dabei stützt man sich auf die eigene Positionierung, die Erkenntnisse
über die Marktpreise und auf die Deckungsbeitragsrechnung. Die Aufgabe der
Preisfindung ist es, den gewinnmaximalen Preis zu ermitteln. Dabei erarbeitet man
einerseits den Zielpreis, den man aufgrund der Marktsituation und der unternehmensspezifischen Positionierung erzielen kann (marktorientierte Preisfindung),
78
Marketing und Vertrieb
und andererseits die minimalen Kosten, die zur Herstellung bzw. zum Einkauf der
Produkte/Dienstleistungen bei der angenommenen Absatzmenge anfallen (kostenorientierte Preisfindung). Im Allgemeinen wird unterstellt, dass ein niedriger Preis
zu höheren Absatzmengen führt und umgekehrt (Preis-Absatz-Funktion). Diese
Überlegungen sollten bei der Festlegung der Preispolitik berücksichtigt werden. Im
Rahmen der Simulation mit zwei Schlüsselparametern kann so näherungsweise der
gewinnmaximale Preis ermittelt werden. Eine Preisdifferenzierung kann für unterschiedliche Kundengruppen (z.B. Endverbraucher, Handel) oder im Zeitablauf
vorgenommen werden.
Konditionenpolitik
Hier werden die Liefer- und Zahlungskonditionen (Anzahlungen, Teil- und
Schlussrechnungen, Zahlungsfristen, Skonto) sowie die Rabatt- und Bonuspolitik
angegeben. Falls es Kreditlimite für Kunden und Absicherungen von Außenständen gibt, sollte das erläutert werden.
6.4
Distributionspolitik
Unter Distribution versteht man alle Leistungen, die erbracht werden, um die Produkte/Handelswaren/Dienstleistungen vom Unternehmen zu den Käufern zu bringen. Zur Redistribution gehören Warenrücknahme, Recycling und Entsorgung.
Akquisitorische Distribution: Verkauf
Im Rahmen der Verkaufspolitik beschreibt man die marketingpolitischen Überlegungen, die hinter der Wahl der Verkaufswege stecken. Die nachstehend aufgelisteten Möglichkeiten stehen für die Herstellung und Pflege von Kundenkontakten
sowie die Gewinnung von Aufträgen zur Verfügung.
Direkter Verkauf über eigene Verkaufsorgane




Eigene Geschäfte
Internet-Shop
Verkaufsabteilung, Reisende
Telefonverkauf (Callcenter)
Indirekter Verkauf über unternehmensfremde Verkaufsorgane


Groß- und Einzelhandel
Handelsvertreter
79
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
Physische Distribution (Auslieferungslogistik)
Die grundsätzlichen marketingpolitischen Überlegungen zu den Themen Lagerhaltung, Transport und ggf. Umverpackung sind aufzuführen: Welche Ansprüche
stellen Sie an Lieferbereitschaft, Lieferzeit, Termintreue, Liefergenauigkeit und
Liefervollständigkeit?
6.5
Kommunikationspolitik
Die Kommunikationspolitik umfasst alle Maßnahmen, die darauf abzielen, Informationen über das Angebot des Unternehmens bzw. das Unternehmen selbst zu
vermitteln und die Empfänger der Informationen zu beeinflussen. Dazu eignen sich
u.a. die folgenden Möglichkeiten:
 Werbung
Z.B. Fernsehen, Hörfunk, Kino, Zeitungen, Zeitschriften, Adressbücher, Beilagen, Internet-Marketing, Direct Mailing, Telefonmarketing, Außenwerbung
 Messen, Ausstellungen
 Verkaufsförderung/Sales Promotion
Z.B. Schaufenstergestaltung, Display-Material, Verkaufsförderungsmappen,
Preiskataloge, Vorführungen, Preisaktionen, Preisausschreiben
 Öffentlichkeitsarbeit/Public Relations
Z.B. Pressemitteilungen, Beiträge in Fachzeitschriften, Vorträge, Teilnahme
an Events, Tag der offenen Tür
 Product Placement
Z.B. in redaktionellen Beiträgen
 Sponsoring
Z.B. von Sportlern, Schauspielern, Künstlern
80
Unternehmensorganisation
7
Unternehmensorganisation
Im Kapitel Unternehmensorganisation werden die Aufbau- und die Ablauforganisation des Unternehmens präsentiert. Die Aufbauorganisation, die die arbeitsteilige
Gliederung des Unternehmens wiedergibt, wird anhand eines Organigramms dargestellt. Für die einzelnen Verantwortungsbereiche der Aufbauorganisation beschreibt man danach im Rahmen der Ablauforganisation die Arbeitsprozesse in
den verschiedenen Organisationseinheiten und die Schnittstellen.
Organigramm
7.1
Unternehmensführung
Verantwortlich für die gute und richtige Führung des Unternehmens ist das Management. Generell besteht die Aufgabe der Unternehmensführung in der zielgerichteten Planung, Steuerung und Kontrolle des komplexen Systems Unternehmen.
Als wichtige Führungsinstrumente gelten die Unternehmensplanung mit all ihren
Facetten, die regelmäßige Durchführung von Plan-Ist-Vergleichen und die Ableitung von geeigneten Maßnahmen im Falle von Plan-Ist-Abweichungen. Die Mitarbeiterführung und das Risikomanagement sind ebenso bedeutende Aufgabenbereiche der Unternehmensführung. Im Unternehmensplan sind neben den strategischen
Überlegungen die Führungsphilosophie und die wichtigsten Instrumente der Unternehmensführung, die eingesetzt werden, zu beschreiben.
7.2
Marketing und Vertrieb
Während im Kapitel 6 „Marketing und Vertrieb“ die inhaltliche Ausgestaltung der
marketingpolitischen Instrumente im Vordergrund steht, geht es in diesem Unterkapitel um die organisatorischen Themen: Wie sind die Aufgabengebiete organisiert und welche Aufgaben werden von der Marketing- und Vertriebsabteilung
81
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
wahrgenommen (z.B. Marktforschung, Kundenakquise, Vorgaben für die Werbeagentur, Überwachung der Einhaltung der Corporate-Identity-Richtlinien, Angebotserstellung, Bestellabwicklung, Faktura, Organisation von Außendienstveranstaltungen)? Wie sind die Schnittstellen zu anderen Abteilungen gestaltet (z.B.
zwischen Verkauf und Produktion, zwischen Entwicklung und Verkauf, zwischen
Controlling und Verkauf)?
7.3
Produktion und Logistik
Produktion
Art und Umfang der Aussagen zu diesem Thema im Unternehmensplan hängen
von der Bedeutung der Produktion für das Unternehmen ab. Produktion umfasst
die Herstellung materieller Sachgüter (z.B. Autos, Lebensmittel, Holz) und immaterieller Güter (z.B. Software) und Dienstleistungen.
Zur Beschreibung einer Produktion von Sachgütern können folgende Kriterien
dienen:
 Produktionstyp
Z.B. Einzel-, Serien-, Sorten-, Massen- oder Chargenfertigung
 Organisationstyp
Z.B. Werkstattfertigung, Gruppenfertigung, Fließfertigung
 Automatisierungsgrad
Welche Maschinen/Automaten werden eingesetzt? Wie zeitgemäß sind diese?
 Fertigungstiefe
Was stellt das Unternehmen selbst her? Was wird zugekauft?
 Wie erfolgt die Produktionssteuerung?
 Wie erfolgt die Qualitätssicherung?
 Produktionslogistik
Ist die Produktion effizient organisiert? Gibt es ein entsprechendes Produktionslayout?
 Ist das Unternehmen zertifiziert?
82
Unternehmensorganisation
Zur Beurteilung der Produktion eignen sich Kennzahlen:
Anlagenabnutzungsgrad
Produktivität der Arbeit
Produktivität des Materialeinsatzes
Produktivität der Maschinen
Kapazitätsauslastung der Maschinen
Ausschussquote
Nachbearbeitungsquote
Kumulierte Abschreibung auf Sachanlagen *100
Summe der historischen Anschaffungskosten
Ausbringungsmenge *100
Arbeitsstunden
Ausbringungsmenge *100
Materialeinsatz
Ausbringungsmenge *100
Maschinenstunden
Tatsächliche Ausbringungsmenge
Maximale Ausbringungsmenge *100
Ausschussmenge *100
Ausbringungsmenge
Nachbearbeitungsmenge *100
Ausbringungsmenge
Soweit vorhanden, sind die Arbeitsgebiete Arbeitsvorbereitung und Qualitätssicherung in diesem Kapitel zu beschreiben. Im übertragenen Sinn kann die Herstellung
immaterieller Güter und Dienstleistungen beschrieben werden.
Logistik
Aufgabe der Logistik ist es, das richtige Produkt bzw. die richtige Dienstleistung
zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Qualität und Menge am richtigen Ort zur
Verfügung zu stellen. Dabei ist zwischen Beschaffungs- und Auslieferungslogistik
zu unterscheiden.
Beschaffungslogistik
Im Zusammenhang mit der Beschaffungslogistik sollte im Unternehmensplan auf
folgende Fragen eingegangen werden: Besteht Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten? Wie entwickelt sich der Bestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen
(RHB-Stoffe) im Vergleich zur produzierten Menge? Wie ist die Lagerumschlagshäufigkeit der RHB-Stoffe? Wie ist die Altersstruktur der RHB-Stoffe? Wie hoch
sind Inventurdifferenzen?
83
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
Auslieferungslogistik
Bei der Beschreibung der Organisation der Auslieferungslogistik beantwortet man
im Unternehmensplan folgende Fragen: Wie und durch wen erfolgen die Kommissionierung und die Auslieferung? Wie hoch ist die Lagerumschlaghäufigkeit der
fertigen Erzeugnisse bzw. Handelswaren? Wie ist die Altersstruktur der fertigen
Erzeugnisse bzw. Handelswaren? Gibt es Retouren und Reklamationen aufgrund
von Fehlteilen und Fehlmengen? Werden die Liefertermine eingehalten?
7.4
Finanzen und Verwaltung
Der Unternehmensbereich Finanzen und Verwaltung kann in folgende Arbeitsgebiete eingeteilt werden:
 Finanz- und Anlagenbuchhaltung
 Controlling
 Personal
 Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)
Die Beschreibung der Organisation des jeweiligen Arbeitsgebietes kann anhand
der in jedem Gebiet angegebenen Fragen erfolgen:
Finanz- und Anlagenbuchhaltung
Erfolgt die Finanz- und Anlagenbuchhaltung intern oder ist sie extern vergeben?
Erfolgt die Rechnungsstellung zeitnah? Wird regelmäßig gemahnt (Forderungsmanagement)? Wird möglicher Skontoabzug regelmäßig genutzt? Wie häufig werden
Abschlüsse erstellt (monatlich?) und wann liegen diese vor (zeitnah?)? Welche
Software ist im Einsatz? Gibt es aktuelle Betriebsprüfungsberichte?
Controlling
Werden regelmäßig Vor- und Nachkalkulationen erstellt? Gibt es eine Deckungsbeitragsrechnung für Kunden, Produkte, Märkte? Werden regelmäßig Plan-IstVergleiche und unterjährige Forecasts erstellt? Werden bei Plan-Ist-Abweichungen
die Ursachen analysiert? Wie schnell wird auf Planabweichungen reagiert? Existiert ein Kennzahlensystem zur Unternehmenssteuerung?
84
Unternehmensorganisation
Personal
Motivierte und qualifizierte Mitarbeiter sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Zudem
macht der Personalkostenblock häufig einen hohen Anteil an den Gesamtkosten
aus. Eine vorausschauende Personalbedarfs- und -einsatzplanung ist daher die
Aufgabe des Managements und im Unternehmensplan darzustellen. Darüber hinaus sollte auf folgende Fragen eingegangen werden: Welche Qualifikationen besitzen die Mitarbeiter jetzt und in der Zukunft? Welche Personalentwicklungsmaßnahmen sind zu ergreifen? Sind neue Mitarbeiter mit den entsprechenden Qualifikationen einzustellen? Sind bisherige Mitarbeiter freizusetzen? Gibt es Stellenbeschreibungen mit Vertretungsregelung? Gibt es Zielvereinbarungen und leistungsabhängige Vergütungskomponenten? Haben Sie einen Betriebsrat? Erfolgt die
Lohn- und Gehaltsabrechnung intern oder ist sie extern vergeben?
Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)
Welche IKT-Infrastruktur hat das Unternehmen? Werden regelmäßig Datensicherungen durchgeführt? Ist das Unternehmen ausreichend vor feindlichen Eingriffen
von außen und innen geschützt? Ist die Informations- und Kommunikationstechnologie auf dem aktuellen Stand der Technik? Sind die Teilmodule integriert? Ist die
Einführung neuer Hard- oder Software geplant? Wird die Website regelmäßig
aktualisiert? Werden Internet und Intranet zeitgemäß für die Unterstützung der
primären Geschäftsprozesse genutzt?
7.5
Forschung und Entwicklung
Eine kontinuierliche und systematische Produktneu- und -weiterentwicklung ist
unerlässlich für dauerhaften Markterfolg. Deshalb haben die Forschung und Entwicklung in kleinen wie in großen Unternehmen einen hohen Stellenwert: Erfolgen
regelmäßig Neu- und Weiterentwicklungen? Wie informiert sich das Unternehmen
über neue Materialien, Trends bei Farben, Formen und Funktionalität? Funktioniert
der Know-how-Transfer zwischen Marktforschung und Entwicklung? Bezieht das
Unternehmen seine Kunden bei Innovationen ein? Führen die Innovationen zu
einem faktischen Kundennutzen und einem echten Wettbewerbsvorteil? Wie lange
dauert die Entwicklung innovativer Produkte und Leistungen von der Idee bis zur
Markteinführung? Wie werden beim Innovieren die Überlegungen hinsichtlich des
wirtschaftlichen Erfolgs berücksichtigt?
85
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
8
Risikoanalyse und Risikomanagement
8.1
Risikoanalyse (SWOT-Analyse)
Die SWOT-Analyse (Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats; auf Deutsch
SSCR-Analyse: Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken) ist eine qualitative Unternehmensbewertung. Sie bezieht sich sowohl auf externe und interne als auch auf
qualitative und quantitative Faktoren. Die Stärken und Schwächen beziehen sich
auf unternehmensinterne Faktoren, die Chancen und Risiken auf unternehmensexterne Faktoren.
Üblicherweise wird die SWOT-Analyse in einer Vier-Felder-Matrix dargestellt.
SWOT-Analyse
Stärken
 …
Schwächen
 …
 …
 …
Chancen
Risiken
 …
 …
 …
 …
86
Risikoanalyse und Risikomanagement
Praxis-Tipp: SWOT-Analyse
Die Stärken und Schwächen sind im Verhältnis zu den wichtigsten Wettbewerbern und/oder in Hinblick auf die Anforderungen der Zukunft zu bewerten. Die
Analyse der erfolgsrelevanten unternehmensspezifischen Stärken und Schwächen im Hinblick auf die Chancen und Risiken ermöglicht die Weiterentwicklung des Unternehmens bzw. der Geschäftsfelder oder der funktionalen Organisationseinheiten mit Blick auf die zukünftigen Erfolgspotenziale. Um die notwendigen Entwicklungspfade herauszuarbeiten sollte mit der Analyse zukünftiger externer Chancen und externer Risiken (Bedrohungen) gestartet werden.
Leitfragen zur SWOT-Analyse
1. Was sind unsere wichtigsten externen Chancen?
2. Was sind unsere wichtigsten externen Bedrohungen (Risiken)?
3. Was sind unsere wichtigsten internen Stärken?
4. Was sind unsere wichtigsten internen Schwächen?
Der praktische Nutzen der SWOT-Analyse besteht in der Einschätzung von Risiken und dem Management von Risiken einerseits und in der Ableitung notwendiger strategischer Handlungsoptionen andererseits. Zur gedanklichen Unterstützung bei der SWOT-Analyse können die Themenfelder, wie im nachfolgenden Kapitel Risikomanagement beschrieben, genutzt werden.
8.2
Risikomanagement
Risikomanagement ist eine Aufgabe der Unternehmensführung. Voraussetzung ist,
dass die Risiken frühzeitig erkannt, bewertet, überwacht und, soweit möglich,
abgefedert werden. Im Unternehmensplan werden potenzielle Risiken, die eine
Bedrohung für die positive Entwicklung des Unternehmens darstellen könnten, und
geeignete Maßnahmen zur Risikobegrenzung beschrieben.
Marktbezogene Risiken
Marktbezogene Risiken können im sich rasch verändernden und zurückhaltenden
Kaufverhalten sowie in der sinkenden Kaufkraft der potenziellen Käufer liegen.
Sie können sich auch durch ein hohes Innovationstempo der Branche und neue
Substitutionsmöglichkeiten durch alternative Produkte/Leistungen ergeben. Demografischer Wandel, krisenhafte Absatzmärkte oder Bedrohungen durch eine Verän-
87
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
derung der Wettbewerbsverhältnisse gehören ebenso zu möglichen marktbezogenen Risiken.
Personenbezogene Risiken
Personenbezogene Risiken können einzelne Personen betreffen, (z.B. hohes Alter
der Geschäftsführung) oder Personengruppen (z.B. schlechtes Betriebsklima, andauernder Streit im Managementteam). Unqualifizierte Mitarbeiter aufgrund mangelnder Fortbildung und eine hohe Personalfluktuation stellen ebenso ein Risiko
dar, wie die schwierige Beschaffbarkeit von benötigten Spezialisten.
Technische und Produktionsrisiken
Technische Risiken können in der Zerstörung, der Beschädigung oder im Stillstand
von technischen Anlagen und Maschinen liegen. Produktionsrisiken können sich
aus Materialproblemen und fehlendem Produktionspersonal sowie aus einer mangelhaften Arbeitsvorbereitung und Qualitätssicherung ergeben.
Kommerzielle Risiken
Einkaufsrisiken sind insbesondere mögliche Preiserhöhungen bei den Lieferanten
und Qualitäts- oder Lieferprobleme bei den Rohstoffen. Verkaufsrisiken sind Absatz-, Verkaufspreis-, Kundenkredit- und Transportrisiken.
Finanzwirtschaftliche Risiken
Finanzwirtschaftliche Risiken sind allgemeine oder spezielle Konjunkturrisiken,
Liquiditäts- und Kapitalmarktrisiken, Finanzierungs- sowie Export- und Importrisiken.
Administrative Risiken
Administrative Risiken können bzgl. der Kernprozesse wie Forschung & Entwicklung, Produktion & Logistik, Marketing & Vertrieb sowie bzgl. der Supportprozesse Controlling, Finanz- und Rechnungswesen, Personalwesen und IKT vorliegen.
Gesellschaftsbezogene Risiken
Gesellschaftsbezogene Risiken können z.B. ein Regierungswechsel, Krieg, terroristische Netzwerke und fanatische Gruppen oder Einzelpersonen sein.
88
Finanzplanung: Erläuterungen
Naturbezogene Risiken
Naturbezogene Risiken ergeben sich z.B. aus Sturm, Hagel, Dürre, Überschwemmung, Feuer, Explosion, Rost, Waldsterben, Vulkanausbrüchen, Gletscherschmelze und dem Ozonloch.
9
Finanzplanung: Erläuterungen
Im Textteil des Unternehmensplans werden unter dem Kapitel „Finanzplanung:
Erläuterung“ die Planungsannahmen offengelegt, zusammengefasste Finanzdaten
präsentiert und wesentliche Veränderungen im Zeitablauf erläutert. Die vollständigen Ausdrucke zur Finanzplanung legt man zweckmäßigerweise als Anhang bei.
Eingangs werden grundsätzliche Angaben zur Vorgehensweise bei der Finanzplanung gemacht. Der Planungshorizont und die Einheiten der Planungsperioden
(Monate, Quartale, Jahr) werden angegeben. Sollte zum Planungszeitpunkt der
Jahresabschluss des letzten historischen Jahres noch nicht verfügbar sein, benutzt
man stattdessen die aktuellste Vorschau. Falls die Finanzplanung mit einer integrierten Finanzplanungssoftware erstellt wurde, um die Stimmigkeit der Einzelpläne mit den Analyseberichten Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz, Liquiditätsplan usw. sowie die Konsistenz der Analyseberichte untereinander zu gewährleisten, erwähnt man diese Tatsache.
9.1
Umsatz- und Einzelkostenplanung
Unter diesem Punkt sind zunächst die Produkte/Leistungen, für die Umsätze und
Einzelkosten geplant wurden, zu nennen. Verkaufspreise bzw. Umsätze und Kosten sind immer netto, d.h. ohne Mehrwertsteuer zu planen.
Umsatzplanung
Zunächst beschreibt man kurz, wie man bei der Absatz- und Umsatzplanung vorgegangen ist. Bei stückmäßiger Planung beinhaltet der Vertriebsplan die planmäßig
verkauften Stückzahlen und Preise je Produkt/Leistung. Die Umsätze errechnen
sich dann durch Multiplikation der Absatzmengen mit den Verkaufspreisen (ohne
Umsatzsteuer). Alternativ zur stückmäßigen Planung kann eine wertmäßige Planung erfolgen, bei der je Produkt/Leistung die erwarteten Umsätze in Euro angegeben werden. Falls im Planungszeitraum die Verkaufspreise je Produkt/Leistung
angepasst wurden (Erhöhung, Senkung), ist dies im Unternehmensplan anzugeben.
89
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
Falls das Unternehmen in Fremdwährung fakturiert, sind die benutzten Wechselkurse anzugeben.
Direkte Einzelkosten der Produkte/Leistungen
Direkte Einzelkosten der Produkte/Leistungen sind Kosten, die einem bestimmten
Produkt bzw. einer bestimmten Leistung direkt zurechenbar sind. Für die Ermittlung der direkten Einzelkosten gibt es, wie bei der Umsatzplanung, zwei Arten: die
stückmäßige und die wertmäßige Planung. Bei der stückmäßigen Planung erfasst
man je Produkt/Leistung die Lohnkosten, die Materialkosten und andere direkte
Kosten je Einheit bzw. in % vom Verkaufspreis. Bei der wertmäßigen Planung
werden die direkten Einzelkosten durch Angabe von Deckungsbeiträgen in % vom
Umsatz bzw. durch einen prozentualen Aufschlag auf den Wareneinsatz ermittelt.
Der Deckungsbeitrag errechnet sich aus der Differenz zwischen Verkaufspreis und
den direkten Einzelkosten je Einheit. Dividiert man den Deckungsbeitrag durch
den Umsatz und multipliziert mit 100, so erhält man den Deckungsbeitrag in
% vom Umsatz. Der prozentuale Aufschlag auf den Wareneinsatz errechnet sich
durch Division des Deckungsbeitrags durch die direkten Einzelkosten mal 100.
Beispiel Berechnung % Deckungsbeitrag und % Aufschlag
Umsatz ohne Umsatzsteuer
Direkte Einzelkosten
Deckungsbeitrag (DB)
% Deckungsbeitrag (Bruttoergebnis)
% Aufschlag DB auf direkte Einzelkosten
90
100 EUR
40 EUR
60 EUR = 100 EUR - 40 EUR
60 % vom Umsatz (60 EUR / 100 EUR
* 100)
60 EUR / 40 EUR * 100 = 150 %
Finanzplanung: Erläuterungen
Praxis-Tipp: Umsatzplanung in Wert oder Stück?
Bei der wertmäßigen Umsatzplanung werden die Umsätze direkt in z.B. EuroBeträgen geplant. Bei der stückmäßigen Umsatzplanung errechnen sich die Umsätze durch Multiplikation der geplanten Absatzzahlen je Produkt/Leistung mit
geplanten Verkaufspreisen je Produkt/Leistung. Produktions- und Dienstleistungsunternehmen nutzen zumeist die stückmäßige Planung, während Handelsunternehmen die wertmäßige Planung einsetzen.
Der gewählten Option entsprechend erfolgt die Planung der direkten Kosten bei
der Option „Umsatz-Forecast in Stück“ durch Erfassung der Material-, Lohnund sonstigen Kosten pro Einheit (Zusatzoption: andere direkte Kosten pro Einheit in % vom VK-Preis) im Menü Stammdaten – Produkte/Leistungen. Die direkten Kosten errechnen sich dann durch Multiplikation der Kosten pro Einheit
mit den geplanten Absatzzahlen.
Bei der Option „Umsatz-Forecast in Wert“ erfolgt die Planung der direkten
Kosten in der Praxis zumeist durch Angabe der Marge (% Bruttoergebnis) je
Produkt.
Anmerkung: Einstellung im Haufe UnternehmensPLANER: Menü Allgemeine Daten – Grundeinstellungen – Allgemeine Daten – Umsatz-Forecast in Stück oder Wert.
9.2
Gemein- und Personalkostenplanung
Gemeinkostenplanung
Variable und fixe Gemeinkosten, Gehaltskosten
Gemeinkosten sind allgemeine Kosten des Unternehmens, die den Produkten/Leistungen nicht direkt zurechenbar sind. Variable Gemeinkosten sind Kosten,
die mit dem Umsatz schwanken, wie beispielsweise umsatzabhängige Provisionen
an Handelsvertreter. Fixe Gemeinkosten fallen unabhängig von der Umsatzhöhe –
zumindest für einen festen Zeitraum – an. Beispiele für fixe Kosten sind Kosten für
Miete und Telekommunikation. Gehaltskosten sind ebenfalls fixe Gemeinkosten,
werden jedoch separat geplant und ausgewiesen, da sie u.a. aufgrund der Sozialversicherung anders geplant werden müssen. Die Gemeinkosten werden kostenartenweise geplant. Um einen besseren Überblick zu bekommen, können die Kostenarten auch innerhalb von Kostengruppen bzw. Abteilungen/Kostenstellen geplant
91
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
werden. An Kostengruppen können z.B. Personalkosten, Raumkosten, Abgaben/Gebühren/Beiträge/Versicherungen, Fahrzeugkosten, Werbe- und Reisekosten,
Reparaturen/Instandhaltung sowie sonstiger betrieblicher Aufwand unterschieden
werden.
Zur besseren Break-Even-Analyse und Simulation sowie zur leichteren Planung
von Alternativ-Szenarien sollten variable und fixe Gemeinkosten getrennt geplant
werden.
Personalkostenplanung
Die Personalkosten setzen sich aus den Lohn- und Gehaltskosten inkl. Arbeitgeberanteil für die Sozialversicherung zusammen. Die Gehaltskosten werden unter
den Gemeinkosten, die Lohnkosten häufig unter den direkten Einzelkosten in Form
von durchschnittlichen Lohnkosten je Einheit budgetiert. Der Personalkostenblock
stellt in der Regel einen besonders bedeutenden Kostenblock dar. Im Textteil des
Unternehmensplans sind daher die Entwicklung der Mitarbeiteranzahl nach Mitarbeitergruppen, die Zusatzleistungen (z.B. 13. Gehalt und variable Vergütungsbestandteile), der angesetzte Prozentsatz für den Arbeitgeberanteil an der Sozialversicherung sowie die Annahmen zur Lohn- bzw. Gehaltsentwicklung anzugeben.
Zahlt man z.B. variable Vergütungsbestandteile in Höhe von 10 % im Folgejahr
aus, berücksichtigt man diesen Betrag in den Rückstellungen für Personal und löst
diese Rückstellung Personal im Folgejahr liquiditätswirksam auf.
Übersicht über die geplante Mitarbeiteranzahl nach Abteilungen
Abteilung
2008
2009
2010
Marketing & Vertrieb
Produktion & Logistik

Lohnempfänger

Gehaltsempfänger
Finanzen & Verwaltung
Forschung & Entwicklung
Summe Mitarbeiter
92
Anzahl
2011
Finanzplanung: Erläuterungen
Übersicht über die geplanten Personalkosten
Abteilung
2008
2009
2010
2011
Marketing & Vertrieb
Produktion & Logistik

Lohnempfänger

Gehaltsempfänger
Finanzen & Verwaltung
Forschung & Entwicklung
Summe Personalkosten
Euro
Sollten die Lohnkosten unter den direkten Einzelkosten budgetiert sein, errechnet
man die Anzahl der Lohnempfänger, indem die gesamten Lohnkosten pro Periode
durch die Lohnkosten pro Lohnempfänger je Periode dividiert werden. Da die
Personalkosten in der Regel einen besonders wichtigen Kostenblock darstellen,
sollten zusätzlich zu den Plan-Daten Ist- bzw. Forecast-Daten für mindestens ein
historisches Jahr angegeben werden.
9.3
Investitionsplanung
Investitionsgüter sind Anschaffungen, die dem Unternehmen über einen längeren
Zeitraum für betriebliche Zwecke zur Verfügung stehen, z.B. Grundstücke und
Gebäude, Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die abnutzbaren Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens unterliegen einem Werteverzehr und müssen
deshalb über die Nutzungsdauern abgeschrieben werden. Der jährliche Abschreibungsaufwand errechnet sich dann z.B. nach dem Verfahren der sog. linearen Abschreibung, indem die erfassten Anschaffungskosten durch die Nutzungszeit dividiert werden.
Investitionsplan
Abteilung
Investitionsgut 1
Investitionsgut 2
…
Summe Investitionen
Nutzungsdauer
in Jahren
2009
2010
2011
Anschaffungskosten in Euro
(ohne Mehrwertsteuer)
93
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
9.4
Gewinn- und Verlustrechnung
Die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ergibt sich aus den Teilplänen sowie aus
bestimmten Annahmen bzgl. Zinssätzen, Wertberichtigungen auf Forderungen,
Gewährleistungen und Steuern. Das Saldierungsverbot gebietet die gesonderte
Aufgliederung von Erträgen und Aufwendungen. Die Differenz zwischen Erträgen
und Aufwendungen ist der Jahresüberschuss bzw. der Jahresfehlbetrag. Erträge
und Aufwendungen beinhalten keine Mehrwertsteuer. Die GuV ist die entscheidende Darstellung des wirtschaftlichen Erfolgs und der Rentabilität der Unternehmung. Die GuV ermittelt aus den Erträgen und Aufwendungen des laufenden Geschäftsjahres den sog. Jahresüberschuss bzw. Jahresfehlbetrag. Die GuV ist eine
Art Vorschaltkonto zum Eigenkapital der Bilanz. Ein Jahresüberschuss erhöht das
bilanzielle Eigenkapital, ein Jahresfehlbetrag vermindert das bilanzielle Eigenkapital. Die Verwendung des Ergebnisses und die Veränderung der Gewinnrücklagen
werden in der GuV nach dem Jahresüberschuss/-fehlbetrag ausgewiesen.
Wahl des Gesamtkosten- oder des Umsatzkostenverfahrens
Nach § 275 Abs. 2 bzw. Abs. 3 HGB kann die Gewinn- und Verlustrechnung nach
zwei alternativen Methoden aufgestellt werden. Beim sog. Gesamtkostenverfahren
werden den gesamten Periodenaufwendungen die angepassten Erträge (mit Bestandsveränderungen und aktivierten Eigenleistungen) gegenübergestellt. Das
Gesamtkostenverfahren mit seinem kostenartenorientierten Aufbau ist produktionsorientiert und in Deutschland das am häufigsten angewendete Verfahren. Das
Umsatzkostenverfahren ist im Vergleich zum Gesamtkostenverfahren kostenstellenorientiert. Kostenstellen sind also zwingend erforderlich. Beim Umsatzkostenverfahren werden von den Umsatzerlösen der in einem Geschäftsjahr verkauften
Produkte die Herstellungskosten abgesetzt, die zur Erzielung der Umsatzerlöse
dieser Produkte angefallen sind. Es werden den Umsatzerlösen also nur diejenigen
Kosten gegenübergestellt, die durch die abgesetzten Leistungen selbst verursacht
worden sind. Das international eher gebräuchliche Umsatzkostenverfahren wird
deshalb auch als absatzorientiert bezeichnet. Das Verfahren macht auch deutlich,
wofür bzw. in welchen Funktionsbereichen (oder Kostenstellen) Aufwendungen
entstanden sind. Bestandsveränderungen bei unfertigen und fertigen Erzeugnissen
sowie die anderen aktivierten Eigenleistungen werden hier ebenso wenig ausgewiesen wie die dafür entstandenen Aufwendungen. Voraussetzung für die Anwendung des Umsatzkostenverfahrens ist eine funktionierende Kostenarten- und Kostenstellenrechnung. Bei gleicher Bewertung von Herstellungskosten müssen die
Jahresergebnisse von Gesamtkosten- und Umsatzkostenverfahren zwingend übereinstimmen.
94
Finanzplanung: Erläuterungen
GuV nach dem Gesamtkostenverfahren
Bezeichnung
2008
2009
2010
2011
Umsatzerlöse
Bestandsänderung im Lager
Sonstige betriebliche Erträge
Gesamtleistung
Direkte Kosten
Bruttoergebnis
Abschreibungen
Sonstiger Aufwand
Wertbericht. auf Forderungen
Gewährleistung
Rückstellungen
Gehälter
Betriebsergebnis
Zinsertrag
Zinsaufwand
Zinsergebnis
Außerordentlicher Ertrag
Außerordentlicher Aufwand
AO Ergebnis
Vorläufiges Ergebnis vor Steuern
Steuern E/E
Jahresüberschuss / -fehlbetrag
Ausschüttungen
Rücklagen
Bilanzergebnis
Anmerkung: Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) aus dem Haufe UnternehmensPLANER (Menü
Analyse – GuV im Gesamtkostenverfahren). Die GuV wird im UnternehmensPLANER aus Stammdaten und Plandaten automatisch generiert.
95
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
Erläuterung der Positionen der GuV nach dem
Gesamtkostenverfahren
Umsatzerlöse
Die Summe der in einer Periode verkauften und gelieferten, mit ihren jeweiligen
Verkaufspreisen bewerteten Produkte/Leistungen (ohne Umsatzsteuer, also netto).
Bestandsänderung im Lager
Die Bestandsänderung gibt die Veränderung der Vorratsbestände wieder. Sie ergibt
sich insbesondere aus einer Veränderung der Lagerdauer bzw. aus der Veränderung des Mindestlagerbestandes. Eine Bestandserhöhung an fertigen und unfertigen Erzeugnissen bedeutet, dass die Produktionsmenge höher ist als die Absatzmenge. Eine Bestandserhöhung an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen und Handelswaren bedeutet, dass die eingekauften Bestände höher sind als die verbrauchten
bzw. verkauften.
Sonstige betriebliche Erträge
Sammelposten für Erlöse aus nicht betriebstypischen Umsätzen, z.B. Erträge aus
Anlageabgängen, aus ausgebuchten Forderungseingängen, aus Kursgewinnen im
Außenhandel oder aus der Auflösung zu hoher Rückstellungen.
Gesamtleistung
Die Summe der geplanten Umsatzerlöse, Bestandsänderungen und sonstigen betrieblichen Erträge.
Direkte Kosten
Summe der direkt zurechenbaren Kosten für Löhne, Material, Fremdleistungen und
der anderen direkten Einzelkosten. Dadurch, dass in der GuV nach dem Gesamtkostenverfahren die Bestandserhöhung quasi als „Erlös“ ausgewiesen wird, werden
auch die direkten Einzelkosten für die Bestandserhöhung unter den direkten Kosten
ausgewiesen. Somit ergibt sich das gleiche Bruttoergebnis wie bei der GuV nach
dem Umsatzkostenverfahren.
Bruttoergebnis
Das Bruttoergebnis ergibt sich aus der Differenz von Gesamtleistung und direkten
Kosten und steht für die Deckung der Gemeinkosten und der übrigen Aufwandspositionen zur Verfügung.
96
Finanzplanung: Erläuterungen
Abschreibungen
Die Summe der Abschreibungen auf das Anlagevermögen und der Investitionen
der jeweils laufenden Periode.
Sonstiger Aufwand
Die Summe aller variablen und fixen Gemeinkosten ohne Gehaltskosten.
Wertberichtigung auf Forderungen
Die Wertberichtigungen auf nicht mehr werthaltige Forderungen.
Gewährleistung
Z.B. erwartete Garantieleistungen aufgrund eines freiwilligen Rückgaberechts bei
Unzufriedenheit des Kunden oder gesetzlich geregelter Gewährleistungsverpflichtungen.
Rückstellungen
Rückstellungen werden gebildet für Aufwendungen, die hinsichtlich ihrer genauen
Höhe zum Bilanzstichtag noch nicht feststehen, z.B. für Gewährleistungen und
Kosten zur Erstellung des Jahresabschlusses und der Steuererklärungen.
Gehälter
Die Summe aller Gehaltsaufwendungen wie Bruttogehalt, Arbeitgeberanteil für
Sozialversicherung und freiwillige soziale Leistungen sowie ggf. Pensionsrückstellungen und sonstige Personalrückstellungen.
Betriebsergebnis
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Zinsergebnis, vor außerordentlichem Ergebnis und vor Steuern.
Zinsertrag
Erträge aus Kontokorrent-Bankguthaben.
Zinsaufwand
Zinsaufwendungen, die sich aus dem Kontokorrentkredit, der Neuaufnahme von
Darlehen und der Zinslast auf Alt- und Sonderdarlehen ergeben.
97
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
Zinsergebnis
Differenz aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen.
Außerordentlicher Ertrag
Ertrag, der nicht durch die ordentliche betriebliche Geschäftstätigkeit entstanden ist
(z.B. Erträge aus dem Verkauf von Beteiligungen oder einmalige staatliche Zuschüsse).
Außerordentlicher Aufwand
Aufwand, der nicht durch die ordentliche betriebliche Geschäftstätigkeit entstanden ist (z.B. Spekulationsverluste).
Außerordentliches Ergebnis
Differenz aus den außerordentlichen Erträgen und den außerordentlichen Aufwendungen.
Vorläufiges Ergebnis vor Steuern
Entspricht dem Jahresüberschuss/-fehlbetrag vor Steuern.
Steuern Einkommen/Ertrag
Steuern vom Einkommen sind Körperschaftsteuern und Steuern vom Ertrag sind
Gewerbeertragsteuern.
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
Handelsrechtliches Ergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung einer Periode nach
Zinsergebnis, nach außerordentlichem Ergebnis und nach Steuern.
Ausschüttungen
Zahlungen für Entnahmen und Ausschüttungen an die Anteilseigner eines Unternehmens.
98
Finanzplanung: Erläuterungen
Rücklagen
Mit der Bildung von Rücklagen aus dem Jahresüberschuss bzw. den Gewinnvorträgen kommt es zu einer Umgruppierung innerhalb des Eigenkapitals. Die Rücklagenbildung zeigt externen Analysten die Vorsorgebemühung der Unternehmung
für anstehende größere Investitionen oder den Ausgleich möglicher künftiger Verluste.
Bilanzergebnis
Jahresüberschuss bzw. -fehlbetrag nach Gewinnverwendung bzw. nach Rücklagenbildung und nach Ausschüttung.
9.5
Liquiditätsplan
Der Liquiditätsplan zeigt in Form eines simulierten Bankkontos die tatsächlichen
Einzahlungen und Auszahlungen (Cashflow) unter Berücksichtigung der Debitoren- und Kreditoren-Zahlungsziele und informiert so über den voraussichtlichen
Liquiditätsstatus (Zahlungsfähigkeit) in verschiedenen Planungszeiträumen. Im
Vergleich zur Gewinn- und Verlustrechnung spielt die Periodenabgrenzung bzw.
die Periodisierung von Erträgen und Aufwendungen im Liquiditätsplan keine Rolle. Eine mittel- und langfristig negative Liquiditätsentwicklung hat erhebliche
Auswirkungen auf den Fortbestand der Unternehmung, da Zahlungsunfähigkeit
einer der Insolvenzgründe ist.
Die in der Planung angenommenen Zahlungsziele für Kunden und von Lieferanten
haben erhebliche Auswirkungen auf den Cashflow. Deshalb sind die Kunden- und
Lieferantenzahlungsziele bei den Erläuterungen zur Liquiditätsplanung anzugeben.
99
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
Liquiditätsplan
Bezeichnung
2009
2010
2011
Anfangsbestand Bank
Einnahmen/Einzahlungen aus Forderungen
Wertberichtungen auf Forderungen
Einzahlung Zinseinnahmen
Einnahmen aus Desinvestitionen
Einzahlung Neuaufnahme von Darlehen
Einzahlungen Sonst. Forderungen
Außerordentlicher Ertrag
Eigenkapitalveränderung
Summe Cash In
Auszahlung Personalaufwand
Auszahlung Material
Auszahlung Aufwand
Auszahlung Zinsaufwand
Auszahlung Investitionen
Auszahlung Tilgung
Auszahlung Steuern
Auszahlung Umsatzsteuersaldo
Sonstige Auszahlungen
Ausschüttungen
Summe Cash Out
Perioden-Über-/-Unterdeckung
Endbestand Bank Kontokorrent
Liquiditätsplanung aus dem Haufe UnternehmensPLANER (Menü Analyse – Liquiditätsplan). Die Liquiditätsplanung wird im UnternehmensPLANER aus Stammdaten und Plandaten automatisch generiert.
Mit dem Liquiditätsplan kann man verschiedene Ziele verfolgen:
 Abschätzung der Höhe des von der Hausbank benötigten Kontokorrentkredits
und weiterer Finanzierungsmittel.
 Orientierung über die Entwicklung der Zahlungsfähigkeit. Dauerhaft hohe
Geldmittel-Defizite bzw. hohe Kontokorrentkredite führen zu hohen Zinsbelastungen. Können Sie Ihre Verbindlichkeiten dauerhaft nicht mehr begleichen,
droht Insolvenz.
100
Finanzplanung: Erläuterungen
Positionen des Liquiditätsplans
Anfangsbestand Bank
Der Anfangsbestand Bank ist identisch mit dem Endbestand Bank Kontokorrent
der Vorperiode (ggf. plus Kassenbestand der historischen Bilanz). Falls keine Vorperiode existiert, ist der Anfangsbestand null.
Einnahmen/Einzahlungen aus Forderungen
Diese Position setzt sich zusammen aus den einbezahlten Umsätzen zzgl. Umsatzsteuer, aus Einzahlungen aus der Eröffnungsbilanz und sonstigen betrieblichen
Erträgen sowie den erhaltenen Abschlagszahlungen abzgl. Verrechnungen.
Wertberichtigung auf Forderungen
Nicht mehr werthaltige Forderungen werden als negativer Berichtigungsposten zu
den Einzahlungen aus Forderungen ausgewiesen.
Einzahlung Zinseinnahmen
Hierbei handelt es sich um Zinsgutschriften auf Basis eines positiven Endbestands
Bank.
Einnahmen aus Desinvestitionen
Der Verkauf von vorhandenen Anlagegütern, für die Investitionen mit einem negativen Vorzeichen geplant sind, wird als Einzahlung berücksichtigt.
Einzahlung Neuaufnahme von Darlehen
Im Liquiditätsplan kommt es aus Darlehensaufnahme zu einer Einzahlung.
Einzahlungen Sonst. Forderungen
Einzahlungen aus sonstigen Forderungen ergeben sich aus der Rückzahlung von
Umsatzsteuerguthaben und eingehenden Zahlungen aus sonstigen Forderungen der
historischen Bilanz.
Außerordentlicher Ertrag
Einzahlungen aufgrund von außerordentlichen Erträgen.
101
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
Eigenkapitalveränderung
Eine Erhöhung des gezeichneten Kapitals oder der Einlagen führen zu einer Einzahlung im Liquiditätsplan.
Summe Cash In
Zwischensumme aller bisherigen Einzahlungen auf das simulierte Bankkonto im
Liquiditätsplan.
Auszahlung Personalaufwand
Die Auszahlungen für Lohn- und Gehaltskosten sowie die personalbezogenen,
liquiditätswirksamen Rückstellungsauflösungen sind in dieser Position enthalten.
Auszahlung Material
Liquiditätswirksame Darstellung der direkten Einzelkosten (ohne Lohnkosten) und
der Umsatzsteuer auf diese Positionen.
Auszahlung Aufwand
Liquiditätswirksame Darstellung der Auszahlungen (Zahlungsausgänge) sämtlicher
fixen und variablen Gemeinkosten, des Gewährleistungsaufwands, der Bezahlung
von Verbindlichkeiten und sonstigen Verbindlichkeiten aus der historischen Bilanz
sowie der Umsatzsteuer auf Gemeinkosten.
Auszahlung Zinsaufwand
Liquiditätswirksame Darstellung von Zinsaufwendungen für die Inanspruchnahme
von Kontokorrentkrediten sowie für Neu-, Alt- und Sonderdarlehen.
Auszahlung Investitionen
Liquiditätswirksame Darstellung der Investitionen inkl. Mehrwertsteuer.
Auszahlung Tilgung
Liquiditätswirksame Darstellung von Darlehens-Tilgungszahlungen für Neu-, Altund Sonderdarlehen.
Auszahlung Steuern
Liquiditätswirksame Erfassung von Steuervorauszahlungen.
102
Finanzplanung: Erläuterungen
Auszahlung Umsatzsteuersaldo
Sind die umsatzsteuerpflichtigen Umsatzerlöse höher als die umsatzsteuerpflichtigen Einkäufe und Investitionen, führt dies zu einer sog. Mehrwertsteuerzahllast
(Umsatzsteuer ./. Vorsteuer), die an das Finanzamt abgeführt werden muss.
Sonstige Auszahlungen
Liquiditätsmäßige Darstellung von außerordentlichen Aufwendungen sowie der
liquiditätswirksamen Auflösung der sonstigen Rückstellungen und der Rückstellungen für Gewährleistung.
Ausschüttungen
Liquiditätsmäßige Darstellung von erfassten Entnahmen/Ausschüttungen.
Summe Cash Out
Summe aller getätigten Auszahlungen.
Perioden-Über-/-Unterdeckung
Saldo aus Cash In und Cash Out.
Endbestand Bank Kontokorrent (Cashflow)
Differenz aller Einzahlungen und Auszahlungen als Endbestand Bank, der gleichzeitig als Anfangsbestand in die nächste Planperiode vorgetragen wird. Der Endbestand Bank bezeichnet gleichzeitig denIhren Cashflow für eine bestimmte Planperiode und ist mit der Bilanzposition Flüssige Mittel sowie dem Endbestand der
Kapitalflussrechnung abstimmbar. Der Endbestand Bank bzw. der Cashflow dient
auch als Grundlage für die Berechnung des Unternehmenswertes.
9.6
Kapitalflussrechnung
Die Kapitalflussrechnung hat zum Ziel, Geldmittelzuflüsse und Geldmittelabflüsse
aus laufender Geschäftstätigkeit (operativer Teil), aus Investitionstätigkeit und aus
der Finanzierungstätigkeit getrennt darzustellen. Die Kapitalflussrechnung ermittelt die Zahlungsströme – im Gegensatz zur Liquiditätsplanung – mit der indirekten
Methode. Ausgehend vom Jahresüberschuss wird die Differenz der einzelnen Bilanzpositionen je nach Liquiditätseffekt hinzu- oder abgerechnet. Erhöht sich z.B.
der Wert der Bilanzposition Forderung, bedeutet dies, dass – ausgehend vom Jahresüberschuss – die Erhöhung subtrahiert werden muss, um den Liquiditätseffekt
103
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
der Periode zu ermitteln. Der Jahresüberschuss der Periode wurde in der GuV in
Form von Umsätzen positiv beeinflusst. Da aber die Umsätze zzgl. Umsatzsteuer
nicht bezahlt sind (Forderungsaufbau), muss in der Kapitalflussrechnung eine liquiditätsmäßige Korrektur geschaffen werden.
Bezeichnung
2009
2010
2011
Cashflow aus lfd. Geschäftstätigkeit
Jahresüberschuss
Abschreibungen/Zuschreibungen
Veränderung langfristige Rückstellungen
Cash Earnings
Veränderung Forderungen
Veränderung Vorräte
Veränderung Verbindlichkeiten
Veränderung Übrige Verbindlichkeiten
Cashflow aus lfd. Geschäftstätigkeit
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen
Erlöse aus Abgängen des Anlagevermögen
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Einlage von Eigentümern
Veränderung langfristige Darlehen
Veränderung kurzfristige Darlehen
Ausschüttungen
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Veränderung flüssige Mittel
Bestand flüssige Mittel Periodenanfang
Bestand flüssige Mittel Periodenende
Anmerkung: Kapitalflussrechnung aus dem Haufe UnternehmensPLANER (Menü Analyse – Kapitalflussrechnung).
Die Kapitalflussrechnung wird im UnternehmensPLANER aus Stammdaten und
Plandaten automatisch generiert.
104
Finanzplanung: Erläuterungen
9.7
Bilanz
Die Bilanz ist eine Momentaufnahme aller Vermögens- und Kapitalpositionen
eines Unternehmens. Das Vermögen setzt sich aus Anlage- und Umlaufvermögen
zusammen. Das Kapital ist die Summe von Eigenkapital und Fremdkapital. Im
Gegensatz zur Gewinn- und Verlustrechnung, die Bewegungsdaten eines bestimmten Zeitraums darstellt, wird in der Bilanz die zu einem bestimmten Zeitpunkt
bestehende Situation ausgewiesen (Bestandsaufnahme).
Bezeichnung
2008
2009
2010
2011
Anlagevermögen
Investitionen
(kumulierte) Abschreibungen (-)
Summe Anlagevermögen
Vorräte
Forderungen
Sonstige Forderungen
Flüssige Mittel
Summe Umlaufvermögen
Summe Aktiva
Gezeichnetes Kapital / Einlagen
Rücklagen
Gewinn-/Verlustvortrag
Bilanzergebnis laufende Periode
Summe Eigenkapital
Pensionsrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Langfristige Verbindlichkeiten
Summe langfristige Verbindlichkeiten
Kontokorrent
Verbindlichkeiten Lieferungen/Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Umsatzsteuerverbindlichkeiten
Steuerverbindlichkeiten Einkommen/Ertrag
Verbindlichkeiten Personal
Summe kurzfristige Verbindlichkeiten
Summe Passiva
105
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
Anmerkung: Bilanz aus dem Haufe UnternehmensPLANER (Menü Analyse – Bilanz). Die Bilanz wird
im UnternehmensPLANER aus den Stammdaten und Plandaten automatisch generiert.
Erläuterung der Bilanzpositionen zu Aktiva
Anlagevermögen
Investitionen der Vorperioden der betreffenden Plan-Periode.
Investitionen
Investitionen der betreffenden Plan-Periode, die in der nachfolgenden Periode in
das Anlagevermögen wechseln.
(kumulierte) Abschreibungen
Die auf das Anlagevermögen und die Investitionen berechneten Abschreibungen.
Sie verringern den Wert des Anlagevermögens.
Summe Anlagevermögen
Dieser Posten zeigt den Wert des Anlagevermögens zu Herstellungs- bzw. Anschaffungskosten, vermindert um die kumulierten Abschreibungen.
Vorräte
Lagerbestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie unfertigen und fertigen
Erzeugnissen sowie Handelswaren.
Forderungen
Forderungen an Kunden, die sich aus Lieferungen von Waren bzw. Dienstleistungen mit einem Zahlungsziel (z.B. 60 Tage) ergeben.
Sonstige Forderungen
Die sonstigen Forderungen resultieren entweder aus Vorsteuerforderungen an das
Finanzamt oder Forderungen aus einer Steuervorauszahlung.
Flüssige Mittel
Flüssige Mittel ergeben sich aus dem Anfangsbestand plus dem Saldo aus Ein- und
Auszahlungen der Periode.
Summe Umlaufvermögen
106
Finanzplanung: Erläuterungen
Sammelposition für die Einzelpositionen Vorräte, Forderungen, Sonstige Forderungen und Flüssige Mittel.
Summe Aktiva
Sammelposition für den gesamten Vermögensbereich des Unternehmens, bestehend aus den beiden Hauptpositionen Anlagevermögen und Umlaufvermögen. Die
Summe Aktiva ist auch Bestandteil vieler Kennzahlen.
Erläuterung der Bilanzpositionen zu Passiva
Gezeichnetes Kapital/Einlagen
Das gezeichnete Kapital ist das Grundkapital z.B. einer Aktiengesellschaft. Als
Einlage wird das Stammkapital einer GmbH bezeichnet.
Rücklagen
Bei Kapitalgesellschaften sind Rücklagen Bestandteil des Eigenkapitals. Mit der
Rücklagenbildung soll deutlich gemacht werden, dass dieser Betrag nicht für Ausschüttungen, sondern ausschließlich für die zukünftige Finanzierung und Stärkung
der Eigenkapitalbasis zur Verfügung stehen soll.
Gewinn-/Verlustvortrag
Ergebnisse der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) werden in der gleichen Planungsperiode zuerst in die Eigenkapitalposition Bilanzergebnis laufende Periode
eingestellt. Eine Planperiode später gehört derselbe Betrag in die Eigenkapitalposition Gewinn-/Verlustvortrag. Es handelt sich um eine kumulierte Position, die
später entweder für Ausschüttungen, für die Bildung von Rücklagen oder bei einem Gewinnvortrag für die Deckung möglicherweise anfallender Verluste zur
Verfügung stehen soll.
Bilanzergebnis laufende Periode
Ergebnisse der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) erscheinen in derselben Planungsperiode zuerst im Bilanzergebnis laufende Periode, evtl. reduziert durch
Ausschüttungen oder durch eine Rücklagenbildung. In der nächsten Planungsperiode wird das Bilanzergebnis (evtl. nach Rücklagenbildung) als Gewinn/Verlustvortrag weitergeführt.
Summe Eigenkapital
107
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
Sammelposition für Gesellschaftereinlagen und Beteiligungen, für Rücklagen,
Gewinn-/Verlustvorträge vergangener Perioden sowie für das Bilanzergebnis (aus
der GuV) der laufenden Periode, reduziert um Ausschüttungen. Eine der wichtigsten Positionen im Rahmen der Bilanzanalyse.
Pensionsrückstellungen
Pensionsrückstellungen sind Rückstellungen für Verpflichtungen des Unternehmens aus betrieblicher Altersversorgung (Pensionsverpflichtungen).
Sonstige Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen enthalten die Rückstellungen für Sonstiges, für Gewährleistung und für Personal (außer den Pensionsrückstellungen).
Langfristige Verbindlichkeiten
Diese Position ergibt sich aus dem Fremdkapital in Form von Darlehen.
Summe langfristige Verbindlichkeiten
Sammelposition für Verbindlichkeiten aus Darlehen sowie für die mittel- bis langfristigen Rückstellungen.
Kontokorrent
Die Höhe der kurzfristigen Verbindlichkeit aus dem Überziehungskredit.
Verbindlichkeiten Lieferungen und Leistungen
Diese Position enthält Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten von z.B. Material
und Investitionen, die zum Bilanzstichtag noch nicht bezahlt sind.
Sonstige Verbindlichkeiten
Sonstige Verbindlichkeiten aus der Eröffnungsbilanz.
Umsatzsteuer-Verbindlichkeiten
Diese Position ergibt sich immer dann, wenn die Umsatzsteuer aus Verkäufen
höher ist als die Umsatzsteuer (Vorsteuer) aus Wareneinkäufen und Investitionen.
108
Finanzplanung: Erläuterungen
Steuerverbindlichkeiten E/E
Diese Position ergibt sich aus der Buchung von Rückstellungen für Steuern aus
Ertrag/Einkommen abzgl. Steuervorauszahlungen.
Verbindlichkeiten Personal
Diese Position ergibt sich dann, wenn bei den Personalkosten Aufwendungen geplant werden, die erst in einer späteren Periode zur Auszahlung führen (z.B. für
Urlaubs- und Weihnachtsgeld).
Summe kurzfristige Verbindlichkeiten
Sammelposition aus Kontokorrentverbindlichkeiten, Lieferantenverbindlichkeiten, sonstigen Verbindlichkeiten sowie Umsatz-, Steuer- und Personalverbindlichkeiten.
Summe Passiva
Entspricht exakt der Bilanzsumme Aktiva. Der Ausgleich beider Bilanzsummen
erfolgt letztlich über das Eigenkapital, über das – im Vergleich zur Vorperiode –
eine Vermehrung oder Verminderung des buchmäßigen Reinvermögens festgestellt
werden kann.
9.8
Deckungsbeitragsrechnung
Die Durchführung einer Deckungsbeitragsrechnung (DBR) ist für die Beurteilung
des Ergebnisbeitrags einzelner Kalkulationsobjekte wie z.B. Produkt, Produktgruppe, Markt notwendig. Die Abweichungen aus der Plan- und Ist-DBR sind zu
interpretieren und für die Ableitung geeigneter Maßnahmen, wie z.B. Produkteliminationen, Preiserhöhungen oder Kostensenkungen, zu verwenden. Für die Ausgestaltung der Deckungsbeitragsrechnung gibt es – wie bei der Vor- und Nachkalkulation – keine gesetzlichen Vorschriften. In der Praxis bewährt hat sich die DBR
in Form einer Fixkostendeckungsrechnung.
109
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
DBR in Form der Fixkostendeckungsrechnung
Kalkulationsobjekt
Umsatz
./. Direkte Kosten
Deckungsbeitrag I
DB I in % vom Umsatz
Summe DBI Profitcenter
./. Var. Kosten Profitcenter
Deckungsbeitrag II
DB II in % vom Umsatz
./. Fixe Kosten Profitcenter
Deckungsbeitrag III
DB III in % vom Umsatz
Summe DB III Profitcenter
./. Fixe Kosten Unternehmen
Deckungsbeitrag IV
DB IV in % vom Umsatz
Profitcenter A
Profitcenter B
Produkt A1 Produkt A2 Produkt B1 Produkt B2
2.000
6.000
6.000
10.000
900
3.000
3.500
6.000
1.100
3.000
2.500
4.000
55 %
50 %
42 %
40 %
4.100
6.500
2.000
1.500
2.100
5.000
26 %
31 %
1.500
2.000
600
3.000
8%
19 %
3.600
2.500
1.100
5%
Anmerkung: Die Daten zur Deckungsbeitragsrechnung können im Haufe UnternehmensPLANER
automatisch generiert werden (Menü Analyse). Voraussetzung für dieses Beispiel einer Fixkostendeckungsrechnung ist die Anlage von Märkten z.B. für Kunden, Produkte oder Regionen.
9.9
Break-Even-Analyse
Der Break-Even-Punkt ist die Schwelle, ab der sowohl die fixen Kosten als auch
die variablen Einzel- und Gemeinkosten gedeckt sind. Wird diese kritische Größe
überschritten, erwirtschaftet das Unternehmen ein positives Betriebsergebnis:
Break-Even-Umsatz = Fixe Kosten / (1 - variable Kosten/Umsatzerlöse).
Eine Break-Even-Menge von z.B. 80 % zeigt an, dass bei 80 % der ursprünglich
geplanten Absatzzahlen bzw. der ursprünglich geplanten Umsatzerlöse die Gewinnschwelle erreicht werden kann. Grafisch wird der Break-Even-Punkt im
Schnittpunkt der Umsatzerlöse mit den Gesamtkosten (variable Einzel- und Gemeinkosten) angezeigt.
110
Finanzplanung: Erläuterungen
Menge (%)
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Umsatzerlöse
1.000,00
2.000,00
3.000,00
4.000,00
5.000,00
6.000,00
7.000,00
8.000,00
9.000,00
10.000,00
Fixe Gemeinkosten
4.000,00
4.000,00
4.000,00
4.000,00
4.000,00
4.000,00
4.000,00
4.000,00
4.000,00
4.000,00
Variable Kosten Betriebsergebnis
500,00
1.000,00
1.500,00
2.000,00
2.500,00
3.000,00
3.500,00
4.000,00
4.500,00
5.000,00
-3.500,00
-3.000,00
-2.500,00
-2.000,00
-1.500,00
-1.000,00
-500,00
0,00
500,00
1.000,00
Break-Even-Abbildungen aus dem Haufe UnternehmensPLANER (Menü Analyse – Break-EvenAnalyse). Die Break-Even- oder Gewinnschwellen-Berechnung erfolgt im UnternehmensPLANER aus
den erfassten Stammdaten und Plandaten automatisch.
111
Teil C: Der Unternehmensplan – Die Bausteine
10
Finanzplanung: Ausdrucke und ergänzende Informationen
10.1
Ausdrucke Finanzplanung
Professionelle Ausdrucke für die Darstellung der Finanzplanung können im Haufe
UnternehmensPLANER über das Menü Extras – Berichte automatisch und direkt
generiert werden. Berichte können wahlweise auch als MS-Excel-Datei oder in
Form von html- oder rtf-Dateien (z.B. für MS-Word) dargestellt werden.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
10.2
Jährliche Gewinn- und Verlustrechnungen
Jährliche Liquiditätsplanungen
Jährliche Kapitalflussrechnungen
Jährliche Bilanzen
Jährliche Umsatzanalysen
Jährliche Gemeinkostenbudgets
Jährliche Investitionen
Monatliche bzw. quartalsweise Gewinn- und Verlustrechnungen
Monatliche bzw. quartalsweise Liquiditätsplanungen
Monatliche bzw. quartalsweise Kapitalflussrechnungen
Monatliche bzw. quartalsweise Bilanzen
Monatliche bzw. quartalsweise Umsatzanalysen
Monatliche bzw. quartalsweise Gemeinkostenbudgets
Monatliche bzw. quartalsweise Investitionen
Ergänzende Informationen
Wird der Unternehmensplan zur Vorbereitung eines Gesprächs an einen Investor,
eine Bank oder zur Beantragung von Fördermitteln eingereicht, ist der Ordner um
Anlagen zu ergänzen. Nicht alle beispielhaft aufgezählten Informationen sind in
jedem Fall erforderlich. In Einzelfällen sind spezifische Unterlagen erforderlich.
1. Handelsregisterauszug
2. Satzung, Gesellschaftsvertrag
3. Liste der Gesellschafter
4. Lebensläufe Management
5. Jahresabschlussbericht(e)
6. Letzter Monatsabschluss
112
Finanzplanung: Ausdrucke und ergänzende Informationen
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
…
Aktueller Auftragsbestand
Marktinformationen
Berichte, Artikel, Aufsätze aus Zeitungen und Zeitschriften
Broschüren
Verträge mit wichtigen Kooperationspartnern
Verträge mit wichtigen Kunden
Verträge mit wichtigen Lieferanten
Versicherungsliste
Anmeldungen Geschmacksmuster, Marken, Patente etc.
113
Index
A
Absatzmarkt 19, 66
Aktiva 106
Alleinstellungsmerkmal 9, 25,
74
Direkte Einzelkosten 90
Distributionspolitik 27, 79
Diversifizierung 1
E
B
Bausteine eines
Unternehmensplans 5
Berater 16, 62
Bilanz 4, 43, 44, 50, 54, 89, 94,
101, 102, 105
Bilanzpositionen 106, 107
Branche 19, 65
Break-Even-Analyse 45, 46, 92,
110, 111
C
Checkliste Executive Summary
55
Controlling 84
Einlagen 107
Einzelkostenplanung 37, 89
Executive Summary 55, 85
F
Finanzen & Verwaltung 32, 38,
84
Finanzplanung, ergänzende
Informationen 112
Finanzplanung: Erläuterungen
89
Fixkostendeckungsrechnung 110
Forschung & Entwicklung 32,
38
G
D
Darlehen 10, 40, 42, 43, 44, 48,
49, 97, 100, 101, 104, 108
Deckungsbeitragsrechnung 45,
109
114
Gemeinkostenplanung 37, 91
Gesamtkostenverfahren 95
Geschäftsablauf 12, 13, 57, 58
Geschäftsjahr 1
Geschäftsplan 5
Index
Gewinn- und Verlustrechnung 4,
40, 42, 47, 54, 89, 94, 98, 99,
105, 107
Gezeichnetes Kapital 107
Mitarbeiteranzahl 92
Musterunternehmen 7
P
I
Informations- und
Kommunikationstechnologie
(IKT) 85
Investitionsplanung 40, 93
K
Kapitaldienst 40, 42
Kapitalflussrechnung 44, 49, 54,
103, 104
Kommunikationspolitik 28, 80
Kooperationspartner 16, 62
Kunden- und Zielgruppen 20, 68
Passiva 107
Personal 85
Personalbedarfsplanung 39
Personalkostenplanung 37, 92
Philosophie 14, 58
Portfolio-Analyse 77
Positionierung 23, 71
Preis- und Konditionenpolitik
27, 78
Produkt- und Sortimentspolitik
26, 75
Produkte/Leistungen 90
Produktion & Logistik 31, 38, 82
Produktlebenszyklus 76
Q
L
Qualitätssicherung 30
Leitbild 8, 58
Liefer- und Leistungsprofil 8,
17, 63
Liquiditätsplan 43, 48, 54, 89,
99, 100, 101, 102
R
Restrukturierung 2
Risikoanalyse 86
Risikomanagement 34, 87
M
Management 15, 61
Marketing & Vertrieb 30, 38, 81
115
S
Sanierung 2
Schlüsselpersonen 15, 61
Slogan 25, 75
Strategie 14, 60
Strategische Meilensteine 15, 60
SWOT-Analyse 33, 86
T
Unternehmensorganisation 29,
81
Unternehmensplan 1
– Bausteine 5
V
Vertrieb 30, 38, 81
Verwaltung 32, 38, 84
Vision 14, 59
Technologie 17, 64
W
U
Umsatzkostenverfahren 94
Umsatzplanung 35, 89
Unternehmensführung 30, 81
Unternehmensgründung 2
116
Wachstum 1
Wertschöpfungskette 12, 57
Wettbewerb 23, 71
Wettbewerbsposition 72
Zeithorizont 4
Zusammenfassung 55
Notizen
117
Notizen
118
Notizen
119
Notizen
120
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