Aufbau und Betrieb einer zentralen Datenhaltung und Auswertung von biologischen Daten zur ökologischen Fließgewässerbewertung in Deutschland im Auftrag der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) Abschlußbericht Stuttgart-Hohenheim, Januar 2004 Institut für Zoologie Universität Hohenheim Bioforum GmbH Abschlußbericht Zuwendungsempfänger: Universität Hohenheim Förderkennzeichen: O 2.02 Vorhabensbezeichnung: Aufbau und Betrieb einer zentralen Datenhaltung und Auswertung von biologischen Daten zur ökologischen Fließgewässerbewertung in Deutschland Laufzeit des Vorhabens: 01.04.2002 – 31.01.2004 Bearbeiter: Claudia Rawer-Jost Armin Zenker Institut für Zoologie, Universität Hohenheim Jürgen Böhmer Bioforum GmbH INHALTSVERZEICHNIS 1. ZIEL UND AUFGABEN DES PROJEKTES ........................................................................ 1 2. DATENGRUNDLAGE 3. 3.1. 3.2. DIE DATENBANK FG-BENTHOS .................................................................................. 2 DATENBANK FG-BENTHOS UND AUSWERTUNGSMODUL ASSESS .................................... 2 STAND DER DATENBANK FG-BENTHOS .......................................................................... 2 4. BEREITSTELLUN G VON DATEN UND BERECHNUNGEN FÜR DIE VERNETZTEN FORSCHUNGSPROJEKTE........................................................................ 5 DATENIMPORT UND WEITERE DATENVERWALTUNG ...................................................... 5 BEREITSTELLUNG VON DATEN UND BERECHNUNGEN FÜR DIE VERNETZTEN FORSCHUNGSPROJEKTE 6 4.1. 4.2. 1 5. 5.1. DOKUMENTATION DER DATENBANKFELDER UND –FUNKTIONEN ............................. 6 IDENTIFIKATIONS- UND VERKNÜPFUNGSSPALTEN......................................................... 7 5.2. TABELLE GEWÄSSER: DATENBANKFELDER GEWÄSSER UND FLUSS-ID ......................... 7 5.3. 5.3.1 5.3.2 5.3.3 5.3.4 5.3.5 5.3.6 5.3.7 5.3.8 5.3.9 TABELLE STANDORT ................................................................................................... 7 DATENBANKFELD CODE ................................................................................................ 7 DATENBANKFELD TYP-NR ............................................................................................ 8 DATENBANKFELDER EU-LAND, BUNDESLAND .............................................................. 8 DATENBANKFELD ÖKOREGION ..................................................................................... 8 DATENBANKFELDER LAGE, RECHTS- UND HOCHWERT................................................... 8 DATENBANKFELD EZG-FLÄCHE ..................................................................................... 9 DATENBANKFELD GEOLOGIE ......................................................................................... 9 DATENBANKFELDER BREITE UND TIEFE ........................................................................ 9 DATENBANKFELD REFERENZ ......................................................................................... 9 5.4 5.4.1 5.4.2 5.4.3 5.4.4 5.4.5 5.4.6 5.4.7 TABELLE PROBENAHME .............................................................................................. 9 DATENBANKFELD DATUM ............................................................................................. 9 DATENBANKFELD BEARBEITER ................................................................................... 10 DATENBANKFELD LIEFERUNG ..................................................................................... 10 DATENBANKFELD METHODE ....................................................................................... 10 DATENBANKFELD BESCHREIBUNG BELASTUNGEN....................................................... 10 DATENBANKFELD HAUPTBELASTUNGSART ................................................................. 10 DATENBANKFELD UBA-REFERENZ ............................................................................... 11 5.4.8 5.4.9 5.4.10 DATENBANKFELD SUBSTRATBESCHREIBUNG .............................................................. 12 DATENBANKFELD TIEFE .............................................................................................. 12 DATENBANKFELDER HK_IND UND HK_DEFINITION ..................................................... 12 5.5 5.5.1 5.5.2 5.5.3 5.5.4 5.6 5.7 5.8 TABELLEN ARTEN UND ARTEN BESTIMMBAR ............................................................ 12 DATENBANKFELDER EDV-NR. BAYERN UND ID-ART .................................................... 12 DATENBANKFELD TAXON ............................................................................................ 13 DATENBANKFELDER IZ UND HK ................................................................................... 13 DATENBANKFELD ADULT ............................................................................................ 13 TABELLE CHEMIE ...................................................................................................... 13 TABELLE STRUKTURINDEX........................................................................................ 13 TABELLE LANDNUTZUNG CORINE ............................................................................. 14 6. 6.1 6.2 6.3 ASSESS 3.0 –FORMULARBASIERTES BEWERTUNGSMODUL DER DATENBANK .......... 14 EINGABE VON STAMMDATEN .......................................................................................... 15 EINGABE VON BIOLOGISCHEN DATEN .......................................................................... 15 AUSGABE DER ÖKOLOGISCHEN BEWERTUNGSKLASSEN NACH DEM NEUEN EINHEITLICHEN VERFAHREN FÜR DEUTSCHLAND ODER NACH DEM IBI-12-VERFAHREN NACH HOHENHEIM ........................................................................ 16 6.4 DATENEXPORT VON ARTENLISTEN ODER BEWERTUNGEN EINER ODER MEHRERER PROBENAHMEN.......................................................................................... 17 6.5 6.6 6.7 DATENIMPORT ............................................................................................................ 18 TYPSPEZIFISCHE REFERENZEN .................................................................................... 21 AUTÖKOLOGISCHE GRUNDLAGEN UND SYSTEMATIK ................................................... 21 7. UNTERHALTUNG UND PFLEGE DER DATENBANK NACH PROJEKTENDE ................... 22 8. LITERATUR ................................................................................................................ 24 1. Ziel und Aufgaben des Projektes Das von der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) geförderte Projekt „Aufbau und Betrieb einer zentralen Datenhaltung und Auswertung von biologischen Daten zur ökologischen Fließgewässerbewertung in Deutschland“ an der Universität Hohenheim hatte zum Ziel, eine Deutschland-weit einheitliche und vergleichbare Makrozoobenthosdatenbank aus allen für die europäische Wasserrahmenrichtlinie relevanten Erhebungen aufzubauen. Aufgaben des Projektes waren im Einzelnen: - Sammlung von Makrozoobenthosdaten für alle Fließgewässer-Typen Deutschlands - Sammlung und Vervollständigung abiotischer Gewässerstammdaten, einschließlich chemisch-physikalischer Daten, Daten zur Gewässerstrukturgüte und Landnutzungsdaten - Einarbeitung von zusätzlichen Probenahmen in die Datenbank (z. B. die Nacherhebungen im Rahmen der LAWA-Verbundprojekte) und die ständige Aktualisierung von Daten (Taxalisten, Typologie, Autökologie) - Klassifizierung als degradierte oder Referenzgewässer - Integration typologischer Daten - Integration von Nutzungs- und Strukturindizes - Bereitstellung von ca. 3000 vollständigen Datensätzen für die LAWA-Projekte - Berechnungen und Auswertungen für die vernetzten LAWA/UBA-Projekte - Aufnahme autökologischer Daten - Auswahl von Referenzprobenahmen - Erstellung der für die Bewertung notwendigen typspezifischen Referenzwerte - Ableitung von Referenzartenlisten - Verrechnung mit Daten zu bewertender Gewässer nach dem jeweils aktuellen Stand der Bewertungsverfahren - Auswertung entsprechend dem endgültigen Bewertungsverfahren. 2. Datengrundlage Die wesentlichen Grundlagen für die Datensammlung wurden in früheren Jahren in folgenden, von der Europäischen Union, dem Umweltbundesamt und der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser geförderten Projekten gelegt: Universität Hohenheim: „Ökologische Fließgewässerbewertung auf der Basis des Makrozoobenthos -Weiterentwicklung und Umsetzung gemäß den Zielsetzungen der Wasserrahmenrichtlinie der EU“ (LAWA) Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg: „Leitbildbezogenes Bewertungsverfahren für Fließgewässer (aquatischer Bereich) in der Bundesrepublik Deutschland“ (UBA) Universität Essen: „AQEM“, The Development and Testing of an Integrated Assessment System for the Ecological Quality of Streams and Rivers throughout Europe using Benthic Macroinvertebrates” (EU) 1 Universität Essen: Leitbildorientierte biologische Fließgewässerbewertung zur Charakterisierung des Sauerstoffhaushaltes” (UBA). Die in diesen Projekten gesammelten Daten wurden durch weiteres Datenmaterial, insbesondere die im Rahmen der LAWA-Nacherhebungen des Forschungsinstitutes Senckenberg neu erhobenen Daten sowie aus Erhebungen der Bundesländer umfangreich ergänzt. Um eine Rechtsgrundlage für die Nutzung der Daten auch im Projektverbund zu schaffen, wurde eine Datennutzungsvereinbarung getroffen (MEIER et al. 2002). 3. Die Datenbank FG-Benthos 3.1 Datenbank „FG-Benthos“ und Auswertungsmodul „Assess“ Um die Handhabung und Anwendung der Datenbank und der Bewertungsverfahren zu erleichtern und die Möglichkeit zu schaffen, Anwendern beide Module getrennt zur Verfügung zu stellen, wurde das Auswertungsmodul „Assess“ von der Gesamtdatenbank abgekoppelt. Daher werden im Folgenden die Datenbank „FG-Benthos“ (Kurzname für „FließgewässerBenthos“) und das Bewertungsinstrument „Assess“ getrennt behandelt (vgl. Punkt 6). 3.2. Stand der Datenbank FG-Benthos Aus verschiedenen Gründen, die im Folgenden benannt werden, hat sich der endgültige Datenbestand gegenüber den Angaben im letzten Zwischenbericht (RAWER-JOST 2003) sowie den an die Projektpartner gelieferten Zahlen wieder verändert. Insgesamt beläuft sich der Bestand der Datenbank „FG-Benthos“ auf etwa 5180 Makrozoobenthosprobenahmen an über 2300 Untersuchungsstellen und über 1000 Gewässern. In der Datenbank enthalten sind Angaben zu geografischer Lage und typologischer Zuordnung der Probestellen; Breite, Tiefe und Substratverteilung an den Probestandorten; Datum, Bearbeiter und Methodik der Probenahme; Quelle der Daten; Angaben zu Belastung und Belastungsqualität; physikalische und chemische Messdaten sowie Angaben zur Landnutzung und Morphologie an den Probestellen. Wesentliche Arbeitsbereiche zum Abschluss des Projektes stellten die kritische Sichtung der gesammelten Daten und die endgültige Auswahl der – möglichst vollständigen – Datensätze dar. In den bisherigen Berichten bezogen sich die Angaben zum Datenbestand stets auf absolut vorhandene Datensätze; in vielen Fällen erwies sich jedoch, dass einmal eingegebene Daten nicht verwertbar waren. Dies war z. B. der Fall, wenn ein Gewässer oder eine Probestelle nicht lokalisierbar war, keine Fließgewässertyp-Zuweisung vorhanden war oder keine Landnutzungsdaten nacherhoben werden konnten. Relativ häufig erwies es sich beispielsweise im Nachhinein als unmöglich, Angaben zur Lage des Untersuchungsorts zu bekommen. Dies betraf alleine 70 Gewässer, zum Teil im europäischen Ausland, aber auch innerhalb Deutschlands. Für mehr als 500 Probenahmen fehlte ein Probenahmedatum. Teilweise wurden zwar Angaben zu Probestellen geliefert, aber keine Artenlisten dazu. Etwa 260 Probenahmen von den großen Strömen Deutschlands (Typen 10 und 20) wurden dagegen in die Datenbank aufgenommen, obwohl sowohl geografische Koordinaten als auch 2 weitere Angaben zu den Datensätzen fehlen. In einigen weiteren Fällen wurden Probenahmen ohne Angaben zu abiotischen Faktoren in der Datenbank belassen, weil sie als Referenzprobenahmen (vgl. 5.4.7) eingestuft worden waren. In ähnlicher Weise wie für die genannten Fälle konnten Informationen, für die ursprünglich Spalten in den unterschiedlichen Tabellen angelegt wurden, sehr häufig nicht erhalten werden. Dies betrifft z. B. die Spalten zur Flussordnungszahl, Höhenlage, Talform, Gewässergefälle, Abfluss, Fließgeschwindigkeit und Beschattung (RAWER-JOST & BÖHMER 2002A). Dazu wurden nur in den seltensten Fällen Angaben geliefert, so dass diese Datenbankfelder aufgegeben werden mussten. Zwei wesentliche Änderungen im Verlauf der Projektzeit, die auch Einfluss auf die Angaben zum Datenbestand hatten, betrafen die Typzuweisung sowie die Definition der Referenzstellen. Zuordnung der Fließgewässertypen Während noch 2002 die Zuordnung zu einem Fließgewässertyp nach SCHMEDTJE et al. (2001) aufgrund der – im wesentlichen nacherhobenen – Angaben zu Ökoregion, Geologie, Einzugsgebietsgröße und Gewässersubstrat mittels dafür konstruierter Abfragen erfolgen musste, wurden uns im März 2003 die Fließgewässertypen für über 2000 Standorte vom Umweltbüro Essen zur Verfügung gestellt und neu in die Datenbank integriert. Im Folgenden wurden diese Typzuweisungen nach Angaben der Länderbehörden ergänzt bzw. korrigiert. Dadurch ergaben sich teilweise erhebliche Umordnungen. Insgesamt 162 Datensätze (119 Standorte) haben keine Typzuweisung. Tabelle 1 ist zu entnehmen, wie viele Datensätze jeweils einem Fließgewässertyp (Stand 2003) zugeordnet werden können. Da an die Datensätze, die in die Auswertungen zur Bewertung eingingen, bestimmte Ansprüche gestellt wurden (z.B. Einzugsgebietsgröße >8 km2, Gewässergüteklasse <4, Daten zur Landnutzung und/oder Strukturgüte (i. d. R. GSGVO-Kartierung) vorhanden, vgl. auch Punkt 3.2) ist diese Zahl teilweise erheblich geringer und wird in Klammern genannt. Definition der Referenzen Zu Beginn wurden die Probenahmen aufgrund von Informationen zu Gewässergüteklasse, Morphologie und Strukturgüte, Aussagen zu vorhandenen Beeinträchtigungen und Belastungen als „Referenzen“ oder als „belastete Gewässerstellen“ klassifiziert. Diese Einstufung ist aus dem Datenbankfeld „Hauptbelastungsart“ (vgl. Punkt 5.4.6) in der Tabelle Probenahme ersichtlich. Durch die Nacherhebung der Landnutzungsdaten sowie weitere Informationen der Länder ergaben sich neue Möglichkeiten. Daher wurden eine Spalte „Referenz“ in der Tabelle Standort sowie eine Spalte „UBA-Referenz“ in der Tabelle Probenahme hinzugefügt. Die Referenzspalte in der Standortstabelle definiert besonders naturnahe Fließgewässerabschnitte des jeweiligen Typs (HAASE et al. 2004) (46 Standorte, vgl. Punkt 5.3.9). Die Spalte „UBA-Referenz“ bezeichnet Probenahmen, die unter bestimmten Kriterien aus der Datenbank selektiert wurden (HAASE et al. 2004) und referenznahe Verhältnisse darstellen (376 Fälle, vgl. Punkt 5.4.7). Es lassen sich also unter ver- 3 schiedenen Gesichtspunkten Gewässerabschnitte oder Probenahmen, die einen sehr guten oder guten Qualitätszustand widerspiegeln, aus der Datenbank herausfiltern. Tab. 1: Anzahl der Datensätze pro Fließgewässertyp Stand Dezember 2003. k = karbonatisch, s = silikatisch. In Klammern die Anzahl der Datensätze, die in die Auswertungen zur ökologischen Gewässerbewertung eingehen konnten. Typ Nr. 00 02 1 2 3 4 5 5.1 6 7 8 9 Typbezeichnung nach Pottgießer und Sommerhäuser (2003) Siele Gewässer der Hochmoore Fließgewässer der Alpen (k) Bäche des Alpenvorlandes (s) Jungmoränenbäche des Alpenvorlandes (k) Flüsse des Alpenvorlandes (k) Grobmaterialreiche silikatische Mittelgebirgsbäche (s) Feinmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche (s) Feinmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche (k) Grobmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche (k) Sondertypus Sondertypus 14 225 96 (58 Struktur) 36 (22 Nutzung) 35 (19 Nutzung) Typ neu eingeführt 113 (15 Nutzung, 5 Struktur) 1049 (138 Nutzung, 65 Struktur) 242 (55 Nutzung, 12 Struktur) 551 (383 Nutzung, 12 Struktur) 482 (352 Nutzung, 21 Struktur) Typ gestrichen 9.2 Große Flüsse des Mittelgebirges (k) 10 11 12 13 14 15 Ströme des Mittelgebirges (k) Organisch geprägte Bäche (o) Organisch geprägte Flüsse (o) Typ neu eingeführt Typ neu eingeführt * 362 (125 Nutzung, 65 Struktur) 388 (300 Nutzung, 41 Struktur) 123 (81 Nutzung, 5 Struktur) 85 28 (14 Nutzung) 9 (11 Nutzung) Typ gestrichen 16 17 18 19 Sandgeprägte Tieflandbäche (s, k) Sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse (k) Kiesgeprägte Tieflandbäche (s, k) Kiesgeprägte Tieflandflüsse (k) Löss-lehmgeprägte Tieflandbäche (k) Fließgewässer der Niederungen (k) 20 21 Ströme des Tieflandes (k) Seeausflussgeprägte Fließgewässer (k) 23 Anzahl Datensätze Silikatische Mittelgebirgsflüsse (s) 9.1. Karbonatische Mittelgebirgsflüsse (k) 22 Bemerkungen * Typ neu eingeführt Marschengewässer (k) Typ neu eingeführt Rückstau- bzw. brackwasserbeeinflusste Typ neu Ostseezuflüsse (k) eingeführt 193 (27 Nutzung, 22 Struktur) 315 (70 Nutzung, 23 Struktur) 126 (21 Nutzung) 24 (20 Nutzung) 10 247 (150 Nutzung, 45 Struktur) 176 (50 Nutzung) 0 12 0 4 Repräsentation der Bundesländer Es liegen Probenahmen aus allen Flächen-Bundesländern vor. Baden-Württemberg ist am umfangreichsten repräsentiert, gefolgt von Bayern und Nordrhein-Westfalen. Verhältnismäßig wenige Datensätze kommen aus Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und dem Saarland (Tab. 2). Bei 240 Probenahmen fehlt eine Angabe zum Bundesland, weil aufgrund fehlender Koordinaten keine Lage für die Probestellen eruiert werden konnte. Dies betrifft mit wenigen Ausnahmen die Daten zu Typen 10 und 20. Tab. 2: Anzahl der Datensätze aus den 13 Flächen-Bundesländern; Stand Januar 2004. Bundesland Baden-Württemberg Bayern Brandenburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen Anzahl Datensätze 2017 841 69 104 48 327 552 329 37 170 23 241 155 Weitere Angaben zur Einordnung und Vollständigkeit der Datensätze sind den Beschreibungen der Datenbankfelder zu entnehmen. 4. Bereitstellung von Daten und Berechnungen für die vernetzten Forschungsprojekte 4.1 Datenimport und weitere Datenverwaltung Während der gesamten Projektlaufzeit stellte sich trotz der Einführung grundlegender Regeln das Problem der Anpassung unterschiedlicher Datenbank-Strukturen sowie der Angleichung unterschiedlicher Datenverwaltungssysteme (z. B. MS Excel versus MS Access). Beispielsweise können Fehler entstehen, Daten verloren gehen oder falsch abgespeichert werden, wenn in MS Excel in der Funktion „Sortieren“ Spalten oder Zeilen versehentlich nicht markiert sind. Daher wird an dieser Stelle dringend empfohlen, für den weiteren Datenaustausch ausschließlich MS Access als Grundlage zu verwenden. 5 4.2 Bereitstellung von Daten und Berechnungen für die vernetzten Forschungsprojekte Der gesamte Datenbestand von nun etwa 5000 Makrozoobenthosprobenahmen stand den vernetzten Forschungsprojekten zur Verfügung. Die Datensätze, die in die abschließenden Auswertungen eingingen, mussten allerdings bestimmten Qualitätskriterien genügen. Dies waren: - Probenahme mit semiquantitativer oder mit AQEM-Methodik - Zuordnung zu einem Gewässertyp vorhanden - keine künstlich verkürzte Taxaliste, z.B. durch ausschließliche Auflistung von SaprobierArten - Belastungseinstufung vorhanden - Daten zur Gewässereinzugsgebietsgröße vorhanden - Nacherhebungen zur Landnutzung vorhanden. An die Daten, die zur Entwicklung der multimetrischen Verfahren verwendet wurden, wurden zusätzliche Qualitätsansprüche gestellt (vgl. auch Punkt 4.2 und Tabelle 1): - Einzugsgebietsgröße des Gewässers > 8 km2 - Datum vorhanden (um die Jahreszeit der Beprobung festlegen zu können) - Gewässergüteklasse < 4 - Artenliste enthält mindestens 10 Taxa und mindestens 150 Individuen Unter diesen Bedingungen reduzierte sich die tatsächlich für diese Analysen verwendbare Anzahl der Datensätze auf etwa 3000 (vgl. Meier et al. 2003). Diese wurden für Metricberechnung, Korrelationsanalysen, Identifikation von Kandidatenmetrics, Auswahl der Core-Metrics und schlussendlich zur Entwicklung des Verfahrens zur Bewertung der allgemeinen Degradation der Fließgewässer verwendet (vgl. auch HERING et al. 2004). 5. Dokumentation der Datenbankfelder und -funktionen Die Benthos-Datenbank FG-Benthos basiert auf dem Microsoft-Access-Format. Die Tabellen sind hierarchisch gegliedert und untereinander verknüpft, so dass man von der Ebene „Gewässer“ auf die Ebene „Standort“ gelangt, von „Standort“ zu „Probenahme“ und von „Probenahme“ schließlich zur Artenliste. Dabei enthält die Tabelle „Gewässer“ den Gewässernamen und eine Gewässeridentifikationsnummer, über die sie mit „Standort“ verknüpft ist. Die Tabelle „Standort“ liefert wichtige Informationen zur jeweiligen Untersuchungsstelle wie geografische Koordinaten, Lagebeschreibung, Fließgewässertyp und ähnliches. Über den Standorts-ID ist diese Tabelle wiederum mit „Probenahme“ verknüpft. Das Verzeichnis „Probenahme“ enthält Angaben zu Probenahmezeitpunkt und -methode, zum Bearbeiter, zu Beeinträchtigungen usw. Zu jedem einzelnen Probenahmedatum ist über den Proben-ID in der Tabelle „Arten“ eine Artenliste verknüpft, die, EDV-Nummern, Häufigkeitsangaben und Artnamen wie vom Bearbeiter geliefert enthält. Eine weitere Tabelle, „Arten bestimmbar“ reduziert diese letztere Angabe auf die reale Bestimmbarkeit nach einem noch nicht abschließenden Stand der „operationellen Taxaliste“ (HAASE & SUNDERMANN 2003). Beide Tabellen, „Arten“ oder „Arten bestimmbar“ können wahlweise als Unterdatenblatt eingefügt werden. 6 Zusätzlich enthält die Datenbank Tabellen zu chemisch-physikalischen Messwerten, Gewässermorphologie und Landnutzungsdaten. Diese Tabellen sind über den Standorts-ID verknüpft und können bei Bedarf als Unterdatenblatt eingesehen werden. Alle Datenbankfelder werden im Folgenden detailliert beschrieben. Eine Kurzbeschreibung der Spalten und ihrer Inhalte ist auch der „Entwurfsansicht“ der Tabellen in Access zu entnehmen. 5.1. Identifikations- und Verknüpfungsspalten sind die Spalten „Fluss-ID“ (in den Tabellen Gewässer“ und Standort), „Standorts-ID“ (in den Tabellen Standort und Probenahme) sowie „Proben-ID“ (in den Tabellen Probenahme und Arten). Bei „Fluss-ID“ und „Proben-ID“ handelt es sich Nummern, über die jedes Gewässer und jede einzelne Probenahme unverwechselbar identifiziert werden können. Der StandortsID wurde in den meisten Fällen vom Bearbeiter selbst vergeben, z. B. Codes der LfU BadenWürttemberg wie „EL907.04“ oder Codes aus der Saprobie-Datenbank der Universität Essen wie „D19 0007“. Auch diese Codes sind einmalig und identifizieren eine Probestelle eindeutig. 5.2. Tabelle Gewässer: Datenbankfelder Gewässer und Fluss-ID Die erste Spalte enthält den Namen des Gewässers, wobei in aller Regel die auf den topographischen Karten aufgeführte Bezeichnung gewählt wurde. Bei namenlosen Gewässern wird der vom Bearbeiter angegebene Name oder ein Vorfluter verwendet (z.B. „ZastlerbachNebenbach“). Ausnahme ist ein als „unbekanntes Gewässer“ bezeichneter Wasserkörper. Hier wurden 8 Probenahmen an 5 Untersuchungsstellen zusammengefasst, die keinem Gewässer zugeordnet werden konnten, aber in die Auswertungen eingingen. Die Spalte „ID“ enthält eine vom Programm automatisch vergebene Identitätsnummer, durch die die Tabelle mit „Standort“ verknüpft ist. Durch Änderungen in der Datenbank ist diese Reihung nicht vollständig, beispielsweise ist das Gewässer mit der ID-Nummer „1“ nicht mehr enthalten bzw. einem anderen (korrekten) Gewässernamen zugeordnet worden. 5.3. Tabelle Standort 5.3.1. Datenbankfeld Code Neben dem Standorts-ID besitzen die meisten Probestellen einen einheitlichen Code, der von uns in Absprache mit den Verbundprojekten vergeben wurde und sich wie folgt zusammensetzt: - Kürzel des (europäischen) Landes (siehe „EU-Land“) - Kürzel des Bundeslandes, der Provinz u.ä., in dem der Gewässerabschnitt liegt (siehe „Bundesland“) - Gewässerkürzel aus drei im Gewässernamen enthaltenen Buchstaben (bei sehr kurzen oder sehr häufigen Namen wurde ein ergänzendes Merkmal dazugenommen, z.B. „AAN“ für „Aa mit Vorfluter Nethe“ oder „ACB“ für „Ach in Bayern“) 7 - Quellentfernung der Probestelle (vierstellig, so dass „0003“ eine Quellentfernung von 300 m bedeutet, 0030 eine Entfernung von 3 km, 0300 eine von 30 km und 3000 eine Quellentfernung von 300 km). Ausnahmen bilden, wie bereits erwähnt, diejenigen Gewässer, für die keine Koordinaten geliefert wurden und damit keine Angaben z.B. zum Bundesland ermittelt werden konnten. Dies betrifft vor allem die Gewässer des Typs 10 und 20. 5.3.2. Datenbankfeld Typ-Nr. Diese Spalte enthält die Nummer des Fließgewässertyps nach POTTGIESSER & SOMMERHÄUSER 2003, Stand 24. März 2003, sowie Ergänzungen und Korrekturen des Fließgewässertyps nach den später erfolgten Angaben der Länderbehörden. 5.3.3. Datenbankfelder EU-Land, Bundesland Von 5139 Probenahmen stammen 26 aus Nachbarländern (3 aus Frankreich, 7 aus Luxemburg, 10 aus den Niederlanden und 6 aus Polen). Die beiden Spalten enthalten ein Kürzel des Landes (den internationalen KFZ-Kennzeichen folgend, also „D“ für Deutschland, „NL“ für die Niederlande) ein Kürzel des deutschen Bundeslandes, in dem der Gewässerabschnitt liegt („TH“ für Thüringen) oder der jeweiligen Gliederung im benachbarten Ausland (z. B. DI“ für Distrikt Diekirch, „BR“ für Département Bas Rhin). Waren bei Probestellen im Ausland Angaben dazu nicht nacherhebbar, wird das Länderkürzel wiederholt (z. B. „PL_PL). 5.3.4 Datenbankfeld Ökoregion Das Gewässer bzw. der Gewässerabschnitt wird entsprechend seinem Typus (s. d.) den Ökoregionen Alpen, Alpenvorland, Mittelgebirge und (Norddeutsches) Tiefland zugeordnet. Diese Angabe fehlt bei 424 Datensätzen, überwiegend bei den Fließgewässertypen 10 und 20. 5.3.5 Datenbankfelder Lage; Rechts- und Hochwert Der erste Eintrag in der Spalte „Lage“ gibt in der Regel die der Probestelle nächstliegende größere Stadt des Bundeslandes an (z. B. „Aschersleben“ oder „Bayreuth“). Dabei wurde nach Möglichkeit eine Stadt gewählt, die nicht mehr als 50 km vom Probestandort entfernt liegt. Dadurch besteht die Option, durch einfaches Sortieren alle in der Datenbank enthaltenen Gewässer im Umkreis eines größeren Ortes zu listen. Als zweite Angabe folgt die möglichst genaue Beschreibung der Lage der Probestelle (z. B. „bei Staßfurt nördl. Aschersleben, südöstl. Wernigerode“ oder „oh. Mündung bei Huschermühle, tschechische Grenze bei Rehau“). Durch die Angabe der Rechts- und Hochwerte nach Gauß-Krüger ist die genaue geographische Lage definiert. Bei etwa 280 Datensätzen fehlen Angaben zur Lage und zu Rechts- und Hochwerten. Dies wurde in der Spalte „Lage“ vermerkt. Bei weiteren 50 Datensätzen konnten Rechts-HochWerte aufgrund der Lagebeschreibung grob nacherhoben werden. Dies ist ebenfalls in der Spalte angemerkt. 8 5.3.6 Datenbankfeld EZGFläche gibt die Größe des Einzugsgebietes an der jeweiligen Untersuchungsstelle in km2 an. Für etwa 440 Datensätze fehlt dieser Eintrag, wiederum überwiegend bei den Typen 10 und 20. 5.3.7 Datenbankfeld Geologie enthält Angaben zur Geologie des Einzugsgebietes, wie sie von den Bearbeitern geliefert oder vom Projekt nacherhoben wurden. Informationen zur Geologie sind in mehr als 4200 Fällen vorhanden. 5.3.8 Datenbankfelder Breite und Tiefe Im Unterschied zu einer weiteren Spalte „Tiefe“ in der Tabelle „Probenahme“ (s.d.) geben diese Felder mittlere Werte für die Gewässerbreite und –tiefe an. Angaben zur Breite des Gewässers liegen für knapp 3600 Datensätze vor, Angaben zur Tiefe nur für etwas über 2100 Probenahmen. 5.3.9 Datenbankfeld Referenz Diese Spalte bezeichnet Referenzstandorte (also nicht Referenzprobenahmen), die von LAWA-Vertretern der Länder oder den vernetzten Projekten ausgewählt und vom LAWAProjekt O3.02 am Forschungsinstitut Senckenberg zusammengestellt wurden. Es handelt sich um besonders naturnahe Fließgewässerabschnitte des jeweiligen Typs, die dazu dienen sollen, sich ein konkretes Bild des Referenzzustandes machen zu können. In der Regel wurden drei Gewässerabschnitte pro Typ ausgewählt (Ausnahmen z. B. bei den Typen 7 oder 14 mit nur zwei), wobei auch die Verteilung auf die geografischen Regionen und die Bundesländer berücksichtigt wurde. Für manche Typen, z. B. viele Tieflandgewässer, wurden nach Kenntnis der Bearbeiter besonders naturnahe Abschnitte ausgewählt, die jedoch keine „echten Referenzen“ darstellen, da Hydromorphologie und Einzugsgebiet aller in Deutschland vorkommenden Vertreter dieses Typs anthropogen überformt sind (HAASE et al. 2004). Ein kleiner Teil dieser Gewässerstellen ist in FG-Benthos noch nicht enthalten, da die Liste in einem zweiten Schritt mit Referenzstellen, die von Bearbeitern der Länder benannt worden waren, ergänzt wurde (HAASE et al. 2004). Als Typreferenz in der Datenbank ausgewiesen sind 46 Gewässerabschnitte. Zum Format der Spalte ist anzumerken, dass sie als „Ja/Nein-Feld“ formatiert wurde. Das bedeutet, dass ein Referenzstandort in diesem Feld mit „Ja“ gekennzeichnet ist, ein NichtReferenzstandort mit „Nein“. Klickt man jedoch diesen Eintrag direkt an, erscheint im Feld eine „-1“ für Ja und eine „0“ für Nein. 5.4. Tabelle Probenahme 5.4.1. Datum Diese Spalte enthält, sofern bekannt, das genaue Probenahmedatum. Waren nur Monat und Jahr angegeben, wurde der 15. des jeweiligen Monats als Datumsangabe eingetragen. Für 548 Datensätze aus dem „Projekt Mittelrhein“ und der Saprobie-Datenbank der Universität Essen war keine Datumsangabe mehr zu ermitteln. 9 5.4.2 Datenbankfeld Bearbeiter Sofern bekannt, wird hier der Name derjenigen Person oder Institution genannt, die die Probe genommen und/oder bestimmt hat. Diese ließ sich in vielen Fällen jedoch nicht mehr feststellen: die Angabe fehlt für etwas mehr als 2000 Datensätze. Wenn möglich, wird zusätzlich zu einem Namen auch auf eine Institution verwiesen, z. B. „Universität Münster“, „Gewässerdirektion Südl. Oberrhein“ oder „Bundesanstalt für Gewässerkunde BfG“. 5.4.3 Datenbankfeld Lieferung Für 4500 Datensätze wurde in dieser Spalte vermerkt, welcher Quelle sie entstammen, z. B. „LfU Baden-Württemberg (UBA-Projekt“ oder „AQEM-Daten Universität Essen“. Teilweise sind das Lieferungsdatum und/oder das gelieferte Format (z. B. „Excel“ oder „Bioprogramm“ angegeben. Für Daten, die aus eigenen Arbeiten stammen, wurde die Angabe „Universität Hohenheim“ verwendet. 5.4.4 Datenbankfeld Methode Als „AQEM-Probenahme“ werden hier Beprobungen bezeichnet, die nach der im Projekt der Europäischen Union „AQEM“ entwickelten Methodik durchgeführt wurden. Dies betrifft hauptsächlich von der Universität Essen im Jahr 2002 gelieferte Daten. Der Vermerk „Aqem“ mit der Angabe eines Subsamples bedeuten, dass die Probe nach der vom Forschungsinstitut Senckenberg in den Jahren 2002 und 2003 entwickelten Vorschrift genommen und ausgewertet wurde. Hierzu gehören vor allem die im Rahmen der LAWAProjekte durchgeführten Nacherhebungen. Die Bezeichnung „quantitativ“ wurde für alle Surber-Sampler-Proben vergeben, als „semiquantitativ“ werden Proben bezeichnet, die nach DIN 38 410 oder einer ähnlichen halbquantitativen Methodik gewonnen wurden. Bei Beprobungen aus Mecklenburg-Vorpommern wurde als Methode „Keschern“ angegeben. Für die Probenahmen an den großen Strömen des Typs 10 und 20 wurde die Angabe „Bagger plus Uferkeschern“ eingetragen. Die Angabe zur Probenahmemethode fehlt in knapp 50 Fällen. 5.4.5 Datenbankfeld Beschreibung Belastungen In dieser Spalte sind sämtliche erhältlichen Angaben zu Belastungen des Gewässerabschnitts zusammengetragen, einschließlich Daten zur Gewässerstrukturgüte. Die Informationen hierzu stammen von den Länderbehörden, von den Bearbeitern, aus wissenschaftlichen Arbeiten oder aus eigener Kenntnis des Gewässerabschnitts. Da sich Beeinträchtigungen mit der Zeit verändern können, wurde die Belastung der Probenahme und damit dem Probenahmezeitpunkt zugeordnet (z. B. bei einer Restwasserstrecke „ im März durch Regenfälle höherer Abfluss“). Wurde der Abschnitt durch Behörden oder Bearbeiter als „Referenz“ oder als „degradiert“ definiert, wurde dies ebenfalls in dieser Spalte vermerkt. Für etwas mehr als ein Fünftel der Probenahmen existieren keinerlei Angaben zu einer möglichen Belastung. 5.4.6 Datenbankfeld Hauptbelastungsart Sofern möglich, wurden Probenahme und Gewässerstelle eine Kategorie der Belastungsform bzw. des Belastungszustandes zugeordnet. Die Angabe „absolute Referenz“ bezeichnet die besten, weitgehend unbelasteten Untersuchungspunkte, die Bezeichnung „bedingte Referenz“ 10 wurde für geringfügig beeinträchtigte Gewässerstellen vergeben. Alle restlichen Benennungen versuchen, die wichtigste, für den Gewässerzustand ausschlaggebende Belastung zu erfassen. Dabei wurden folgende Kategorien vergeben: Abwasser geklärt: für Probestellen unterhalb moderner Kläranlagen oder mit geringer bis mittlerer saprobieller Belastung nach Angaben der Länder Abwasser ungeklärt: für Probestellen unterhalb veralteter oder defekter Kläranlagen, den Einfluss von Regenüberlaufbecken und häuslicher Abwässer oder bei hoher saprobieller Belastung nach Angaben der Länder Aufstau: für Probestellen unterhalb von Wehren, Kraftwerken oder Hochwasserrückhaltebecken chemische Belastung: für Probestellen, die durch Salze, Schwermetalle, Stoffe wie Phenole oder Dioxine oder durch Abwässer aus Textilfabriken belastet sind CPOM: für Probestellen, die in der Nähe von Sägewerken oder unterhalb Holzlagerplätzen gelegen sind Feinsedimenteintrag: für Probestellen, an denen große Mengen Sand oder Schlamm eingetragen werden Fischzucht: für Probestellen unterhalb Fischzuchtanlagen, bei denen eine gewisse saprobielle Belastung und Feinsedimenteintrag meist kombiniert sind künstliches Gewässer: für zwei Gewässerstellen, die von Behörden so bezeichnet wurden Landwirtschaft: für Probestellen in intensiv genutztem landwirtschaftlichem Einzugsgebiet Restwasser: für Probestellen, an denen durch Kraftwerke, Mühlen oder durch Grundwasserentnahme der Abfluss erheblich verringert ist Säurekonzentration: für versauerte und natürlich saure Gewässerabschnitte Struktur: für begradigte Gewässerstrecken, Ufer- und Sohlverbau, Wanderungshindernisse, Umgehungsgerinne oder künstliche Substrate sonstige Belastung: z. B. für thermische Belastungen, Sumpfungswasser oder austrocknende Gewässer. Die Zuordnung einer Hauptbelastungsart – allerdings häufig unsicher und daher mit einem Fragezeichen versehen – war bei über 3200 Probenahmen möglich. In insgesamt 1260 Fällen konnte eine Referenz ausgewiesen werden. 5.4.7 Datenbankfeld UBA-Referenz In dieser Spalte sind Referenzprobenahmen – nicht unbedingt übereinstimmend mit den Referenzstandorten der Tabelle Standort – mit „Ja“ gekennzeichnet, die im Verbundprojekt unter anderem zur Erstellung der Typologie verwendet wurden. Diese Probenahmen wurden unter bestimmten Kriterien wie „Strukturgüte mindestens gut, geringe anthropogene Nutzung (bestimmt über den Landnutzungsindex), EZG > 8 km2, SI mindestens gut, mindestens 10 Gattungen aus bestimmten Gruppen“ (HAASE et al. 2004) aus der Datenbank selektiert. Die Liste enthält 376 Probenahmen. In den Verbundprojekten kamen einige wenige zusätzliche Aufnahmen hinzu, die in den letzten Monaten der Projektlaufzeit akquiriert wurden und noch nicht in die Datenbank aufgenommen worden waren (HAASE et al. 2004). Die Spalte ist, wie die Referenz-Spalte in „Standort“, als „Ja/Nein-Feld“ formatiert, so dass beim Anklicken des Ja/Nein-Eintrages direkt im Feld eine Zahl erscheint. 11 5.4.8 Datenbankfeld Substratbeschreibung Diese Spalte enthält eine Beschreibung der Substratverhältnisse am Untersuchungsort, wie sie vom Bearbeiter zum Zeitpunkt der Probenahme aufgenommen wurde. 5.4.9 Datenbankfeld Tiefe In dieser Spalte wird die aktuelle, gemessene Wassertiefe zum Zeitpunkt der Beprobung angegeben, die sich von den mittleren Werten zur Tiefe (wie in der Tabelle Standort angegeben) unterscheidet. 5.4.10 Datenbankfelder HK_Ind und HK_Definition Das erste Feld definiert, ob die Angaben zur Abundanz der Taxa vom Bearbeiter in Häufigkeitsklassen (HK) oder als Individuenzahlen (Ind) gemacht wurden. Da für die Berechnungen Individuenzahlen in Häufigkeitsklassen und umgekehrt umgerechnet wurden (vgl. Tabelle „Arten“), soll hierdurch die ursprüngliche Form der Werte festgehalten werden. Da von den Bearbeitern unterschiedliche Häufigkeitsklassensysteme verwendet wurden (z.B. 5- und 7-stufige Systeme; höchste Häufigkeitsklasse > 80 oder > 320 Individuen), wurde in der Spalte HK_Definition nach Möglichkeit notiert, welches System Anwendung fand. 5.5. Tabellen Arten und Arten bestimmbar Beide Tabellen sind gleich aufgebaut und enthalten Verwaltungsnummern, Taxanamen und Abundanzen. In der Tabelle „Arten“ ist jedoch das Bestimmungsniveau aufgeführt, wie es der jeweilige Bearbeiter angegeben hat, z.B. „Isoperla oxylepsis“. In der Tabelle „Arten bestimmbar“ haben die Taxalisten einen Filter durchlaufen, der auf einem noch nicht abschließenden Bestimmbarkeitsstand der „operationellen Taxaliste“ beruht (Stand 2003; vgl. HAASE & SUNDERMANN 2003, einer Weiterentwicklung von BRAUKMANN et al. 2002). So wird hier z.B. „Isoperla oxylepsis“ auf „Isoperla sp.“ reduziert. Die endgültige „Operationelle Taxaliste als Mindestanforderung an die Bestimmung von Makrozoobenthosproben aus Fließgewässern zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie in Deutschland“ wird vom Forschungsinstitut Senckenberg im Rahmen des LAWA-Projektes „Standardisierung der Erfassungs- und Auswertungsmethoden von Makrozoobenthosuntersuchungen in Fließgewässern“ erst zu Beginn des Jahres 2004 fertig gestellt. 5.5.1. Datenbankfelder EDV-Nr. Bayern und ID-Art Als EDV_Nr_Bayern werden die Kennziffern der Gewässerorganismen aufgeführt, wie sie vom Bayerischen Landesamt für Wasserwirtschaft) für eine bundesweite Taxaliste vergeben wurden (BAYERISCHES LANDESAMT FÜR WASSERWIRTSCHAFT 2003). Die ID-Art entstand als Teil der internationalen AQEM-Taxaliste im Rahmen des Projektes AQEM (AQEM-CONSORTIUM 2002) in Weiterführung und Erweiterung der im Programm „Ecoprof“ (BUNDESMINISTERIUM FÜR LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT, UMWELT UND WASSERWIRTSCHAFT ÖSTERREICH 2002) begonnenen Liste von Identifikationsnummern. 12 5.5.2. Datenbankfeld Taxon führt entweder den Artnamen („Diamesa hamaticornis“), Gattungsnamen („Diamesa sp.“), eine Unterfamilie („Diamesinae“) oder eine Familie („Chironomidae“) auf. Ausnahmen sind Angaben wie „Coleoptera-Larven non det.“ oder „Diptera“. 5.5.3. Datenbankfelder IZ und HK Da für die Auswertungen im Programm-Modul „Assess“ sowie im Rahmen des Projektverbundes sowohl Individuenzahlen als auch Häufigkeitsklassen verwendet werden, werden je nach der vom Bearbeiter gelieferten Form Individuenzahlen in Häufigkeitsklassen umgerechnet oder umgekehrt. Bei der Umrechnung von Häufigkeitsklassen in Individuenzahlen wurde das Klassenmittel als Wert gewählt. 5.5.4. Datenbankfeld adult Um die Unterscheidung zwischen adulten Organismen und deren Larven (z.B. bei den Coleoptera) zu gewährleisten, steht in dieser Spalte entweder „ja“ oder „nein“, je nachdem, ob es sich um eine Adultform oder eine Larvalform handelt. 5.6 Tabelle Chemie Sofern physikalische oder chemische Messdaten vorhanden waren, werden sie in dieser Tabelle aufgeführt. Sie beziehen sich auf einen Standort und ein Datum, das sich vom Datum der biologischen Probenahme unterschieden kann. Solche Messungen liegen in knapp 2600 Fällen vor. Angaben zu pH, Leitfähigkeit und Sauerstoffgehalt wurden jedoch wesentlich häufiger geliefert als aufwendigere chemische Messungen wie z.B. zum Phosphatgehalt. Die Erklärungen und Definitionen zu den Abkürzungen in den Tabellenköpfen (z. B. TP_P) finden sich in der Entwurfsansicht der Tabelle (z. B. Gesamtphosphat-Phosphor in mg/l). 5.7 Tabelle Strukturindex Dieses Unterdatenblatt enthält neben dem Standorts-ID und dem Code als Verknüpfungs- und Identifikationselementen zwei Spalten, die als „GSG-VO-Strukturindex“ und „GSG-VO(5)_QC“ bezeichnet sind. Das Kürzel „VO“ bezieht sich auf die so genannte „Vor-OrtKartierung beim Übersichtsverfahren zur Gewässerstrukturgütekartierung der LAWA (LAWA 1999).“ Der GSG-VO-Strukturindex wurde nach den Vorgaben der Universität Essen berechnet (FELD, im Druck) und kann Werte zwischen 1 (bester Wert) und 7 (schlechtester Wert) annehmen. Die GSG-VO-QC-Werte stellen eine Klassifizierung des Indexwertes dar („quality class“) und reichen von 1 (schlechteste Klasse) bis 5 (beste Klasse). Werte sind für etwa 330 Standorte vorhanden. 13 5.8 Tabelle Landnutzung CORINE Die verbale Beschreibung der CORINE-Kürzel – z.B. bedeutet „Typ 111“ als Spaltenüberschrift „durchgängig städtische Prägung“ – findet sich in der Entwurfsansicht der Tabelle. In der Tabelle sind aufgeführt: - der Nutzungsindex, berechnet nach der Formel NI = 4x„Stadt“+2x„Acker“+“Grünland“. Je höher also der Nutzungsindex, desto mehr ist das Einzugsgebiet einer Gewässerstelle von städtischer und/oder landwirtschaftlicher Prägung. Drei Viertel der Standorte haben einen solchen Nutzungsindex. - die Zusammenfassung der Landnutzung in den Kategorien Stadt, Wald, Acker und Grünland; als „NutzStadt“, „NutzWald“, „Nutzacker“ und „NutzGrün“ bezeichnet. Dabei wurden zusammengefasst: Typ 111, 112, 121, 122, 123 und 124 als „Stadt“; Typ 311, 312 und 313 als „Wald“, Typ 211, 221 und 222 als „Acker“ undTyp 231, 242 und 243 als „Grünland“. - die einzelnen, von den Mitarbeitern der Universität Essen bzw. der LfU Karlsruhe mit Hilfe des Corine Land Cover Systems bzw. den „Daten zur Bodenbedeckung für die BRD“ (STATISTISCHES BUNDESAMT 1997) erhobenen Daten zur Landnutzung unter jeweiligen Spaltenüberschriften. 6. „Assess 3.0“ - formularbasiertes Bewertungsmodul der Datenbank Das Auswertungsmodul „Assess“ dient zur Berechnung ausgewählter Kenngrößen entsprechend der Anforderungen der WRRL zur ökologischen Fließgewässerbewertung, nämlich: Berücksichtigung der taxonomischen Zusammensetzung und Abundanz, des Anteils störungsempfindlicher zu robusten Taxa und der Diversität der benthischen wirbellosen Fauna. Das Modul ermöglicht die Eingabe von Stammdaten sowie von biologischen Daten zu Gewässern über eine Formularmaske, hält autökologische Listen und faunistische Systematik mit Suchfunktionen vor und gibt zu den Gewässertypen nach POTTGIEßER & SOMMERHÄUSER (2003) Referenzbedingungen aus. Die ausgewählten Kenngrößen werden mit Hilfe von typspezifischen Referenzwerten normiert und in zwei unterschiedlichen Verfahren zu einem multimetrischen Index verrechnet, mit dessen Hilfe eine Bewertung der ökologischen Zustandsklasse eines Fließgewässerabschnittes zum Zeitpunkt der biologischen Probenahme möglich ist. Der Anwender entscheidet sich zwischen einem Verfahren nach IBI 12 (LAWADatenbankprojekt) oder dem neuen einheitlichen Verfahren für Deutschland. Für einige Fließgewässertypen können jedoch aufgrund der fehlenden Datenbasis keine Bewertungsverfahren berechnet werden. Für den Fließgewässertyp 4 steht das neue deutsche Bewertungsverfahren noch aus. Für Typ 10 und 20 kann kein IBI 12 berechnet werden. 14 6.1 Eingabe von Stammdaten Die Datenbank ASSESS ist unter anderem wegen der Übersichtlichkeit der Daten und der Vermeidung von Vielfacheinträgen von ein- und denselben Informationen in mehrere Ebenen aufgegliedert. Die Ebenen sind wie in der Datenbank FG-Benthos über eindeutige Zuordnungen miteinander verknüpft. Dabei unterscheidet sich die Gliederung von ASSESS geringfügig von der in FG-Benthos. Die „Gewässer“-Tabelle als oberste Ebene beinhaltet den Gewässernamen, den Vorfluter und einen dreistelligen Gewässercode, der ohne Duplikate vergeben wird. Als nächste Ebene schließt hier die Tabelle „Abschnitt“ an, die im Wesentlichen Daten zu Lage und Geologie enthält. Nach der dieser Ebene folgt die Tabelle für den „Untersuchungspunkt“, in die Rechts- und Hochwert der Probestelle sowie Daten zur Strukturgüte vermerkt werden. Die Differenzierung zwischen einem „Abschnitt“ und einem „Untersuchungspunkt“ wurde geschaffen, um mehrere Untersuchungspunkte in einem Gewässerabschnitt definieren und in diese Datenbankstruktur einfügen zu können. Als nächstes schließt sich die Tabelle „Probenahme“ an, welche die Eingabe alle relevanten abiotischen Parameter der Gewässeruntersuchung zulässt. Als unterste Ebene existiert die Artentabelle zur Eingabe der biologischen Daten. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, zu einem bekannten Gewässer einen neuen „Abschnitt“ einzugeben oder ein neues Gewässer einzugeben und dazu einen „Abschnitt“ zu kreieren. Das Hauptformular beinhaltet teils obligatorische Parameter, die zur typspezifischen Fließgewässerbewertung eingegeben werden müssen. Es sind dies: der Gewässername, falls das Gewässer noch nicht Teil der Datenbank ist; der Fließgewässertyp nach POTTGIEßER & SOMMERHÄUSER (2003); ein vom Anwender vergebener Abschnittscode; ein Code für den jeweiligen Untersuchungspunkt und das Datum der Probenahme. Außerdem können vom Bearbeiter noch folgende Tabellenfelder ergänzend ausgefüllt werden: die Einzugsgebietsfläche, die Ökoregion, die Geologie, die Substratklasse des dominierenden Substrats und die Methodik der Probenahme. Wichtig beim Ausfüllen dieser Parameter ist, dass der Gewässertyp aus der Liste der in der Datenbank bekannten Typen ausgewählt wird, da ansonsten keine typspezifische Bewertung folgen kann. In den Tabellen zu „Abschnitt“, „Untersuchungspunkt“ und „Probenahme“ des Hauptformulars sind Unterformulare vorhanden, über die die übrigen Parameter eingetragen werden können. 6. 2 Eingabe von biologischen Daten Grundsätzlich können nur biologische Daten zu Gewässern eingegeben werden, die in der Datenbank vorhanden sind und für die im Vorhinein ein Abschnittscode und eine Probenahme mit Datum festgelegt wurden. Dies garantiert, dass keine biologischen Daten nach einer Berechnung in der Datenbank „herumgeistern“ ohne dass sie zu einer Probenahme bzw. einem Gewässerabschnitt, geschweige denn einem Gewässer, zuzuordnen sind. Der erste 15 Schritt ist also immer die Suche nach einem vorhandenen Gewässer oder die Eingabe eines neuen Gewässers. Zur Eingabe der biologischen Daten wird ein Formular geöffnet, in dem nach bereits vorhandenen Gewässern gesucht werden kann. Anschließend wird der entsprechende Abschnitt aus einer Liste ausgewählt, wodurch verschiedene Probenahmen mit Datum erscheinen. Zur ausgewählten Probenahme kann eine neue Artenliste eingegeben werden, oder die vorhandene Artenliste um neue Arten ergänzt werden. Das „Taxon“-Feld wurde als Nachschlagefeld eingerichtet, so dass häufig einige Buchstaben genügen, bis die gewünschte Art automatisch ausgeschrieben wird. Bei Bestätigung der Eingabe erscheint ebenfalls automatisch die zugehörige EDV-Verwaltungsnummer. Als nächsten Schritt hat man die Option, Individuenzahlen oder Häufigkeitsklassen nach DIN einzugeben, wobei wiederum das entsprechende leere Feld automatisch ergänzt wird. 6.3 Ausgabe der ökologischen Bewertungsklasse nach dem neuen einheitlichen Verfahren für Deutschland oder nach dem IBI 12-Verfahren nach Hohenheim Über die Schaltfläche „Auswertung Benthos“ wird das Formular zur Eingabe der Biologiedaten erreicht, in dem, wie schon erläutert, ein Datensatz ausgewählt werden kann. Beim Anklicken der Schaltfläche „Berechnen“ erscheint eine Formularoberfläche, auf der zwischen dem IBI 12-Verfahren oder dem einheitlichen Verfahren für Deutschland gewählt werden kann, um die ausgewählte Probenahme ökologisch bewerten zu lassen. Gleich, ob sich der Anwender für das eine oder das andere Verfahren zur Bewertung entscheidet, erscheint ein Formular, auf dem das Gewässer – falls eingetragen, auch das Bundesland – und die Lage des Gewässers vermerkt sind Auch der ausgewählte Abschnittscode und die Probenahme sind gelistet, womit die jeweilige Probenahme eindeutig definiert ist. Dazu werden drei Module berechnet: - die Saprobie mit ihrem Indexwert und ihrer typspezifischen Zustandsklasse nach ROLAUFFS et al. (2002) - die „allgemeine Degradation“, angegeben als arithmetischer Mittelwert zwischen 0 und 1, entweder aus den Einzelmetrics des IBI 12-Verfahrens oder aus den typspezifischen Einzelmetrics für das einheitliche deutsche Verfahren. Die Indexwerte von 0 bis 1 werden als typspezifische Zustandsklasse der allgemeinen Degradation mit einem ganzzahligen Wert von eins bis fünf angegeben. - die Säurezustandklasse und der entsprechende Indexwert nach BRAUKMANN (1995) für den Gewässertyp 5 und 5.1 nach POTTGIEßER & SOMMERHÄUSER (2003). Die Säurezustandsklasse ist nur für die Typen 5 und 5.1 definiert, wodurch für allen anderen Gewässertypen in der Säurezustandsklasse „für diesen Typ ungültig“ und ein Leerwert im Säureindexwert angegeben wird. 16 Die Zustandsklassen von Saprobie, allgemeiner Degradation und Säurezustand besitzen mit 1 jeweils den besten und mit 5 den schlechtesten Wert. Zusammenfassend wird am unteren Ende des Formulars die benthosökologische Zustandklasse ausgegeben, was im Falle des IBI12-Verfahrens die Zustandklasse der allgemeinen Degradation des IBI 12 darstellt und im Falle des deutschen Verfahrens die allgemeine Degradation nach dem typspezifischen multimetrischen Index des einheitlichen deutschen Verfahrens. Durch Anklicken der Schaltfläche „Detailergebnisse“ wird zu einem Formular geleitet, dass die Einzelmetrics des jeweiligen Verfahrens ausgibt. Wiederum ist die ausgewählte Probenahme durch den Gewässernamen, den Abschnittscode und das Probenahmedatum festgelegt. Des Weiteren werden der Gewässertyp nach POTTGIEßER & SOMMERHÄUSER (2003) und die Probenidentifikationsnummer sowie, falls vorher eingetragen, die Lage und das Bundesland der Probenahme ausgegeben. Die einzelnen Kenngrößen werden dabei sowohl als berechneter Indexwert dargestellt wie auch deren normierter Wert aufgeführt. Der normierte Wert wird mit Hilfe der Formel der „ecological quality ratio“ errechnet. Die dazu verwendete Formel lautet (xMetric - „Belastet“-Wert des xMetric)/( Referenzwert des xMetric - „Belastet“-Wert des xMetric), wobei die Wertespanne auf den Bereich zwischen 0 (= schlecht) bis 1 (= sehr gut) begrenzt wird, indem Werte < 0 auf Null und Werte > 1 auf 1 gesetzt werden. In der Spalte „Aussage“ werden die Metrics den Kriterien der WRRL „empfindliche versus robuste Taxa“, „taxonomische Zusammensetzung und Abundanz“, Vielfalt und Diversität der Artengemeinschaft“ sowie „funktionalen Aspekten“ zugeordnet. Über die Schaltfläche „Kenngrößen des deutschen Verfahrens“ im Formular der Kenngrößen des IBI 12 bzw. über die Schaltfläche „Kenngrößen des IBI 12“ im Formular der Kenngrößen im Detail des deutschen Verfahrens erhält der Anwender die übrigen Kenngrößen aus dem nichtgewählten Verfahren, welche zur weiteren Analyse und Interpretation seiner Probenahme herangezogen werden können. 6.4 Datenexport von Artenlisten oder Bewertungen einer oder mehrerer Probenahmen Über die Schaltfläche „Datenexport“ können sowohl Artenlisten als auch Bewertungen mit der Angabe von Einzelmetrics zu ausgewählten Gewässern in Form von Excel-Tabellen bzw. Text-Files aus der Datenbank exportiert werden. In der ersten Formularansicht wird im Feld „Gewässersuche“ nach einem oder mehreren Gewässern gesucht, die für den Datenexport in Frage kommen. Zur genaueren Definition des Gewässers kann ebenso nach dem Bundesland in Kombination zum Gewässernamen gesucht werden, indem auf den Pfeil am rechten Rand des Formularfeldes „Gewässersuche“ geklickt wird. Nach Bestätigung des Gewässernamens wird die jeweilige Zeile des Gewässers mit einem schwarzen Pfeil ganz links neben der Spalte „ID“ markiert. Um dieses Gewässer für den Datenexport auszuwählen, muss in der Spalte „Gewässerauswahl“ ein Häkchen mit dem 17 Cursor gesetzt werden (dementsprechend mehrere, falls verschiedene Gewässer ausgewählt werden). Des Weiteren besteht die Möglichkeit, alle Gewässer eines Bundeslandes auszuwählen, indem in dem Suchfeld „Auswahl nach Bundesland“ auf das entsprechende Bundesland doppelt geklickt wird. Automatisch erhalten dabei alle Gewässer der Datenbank mit dem Eintrag für das ausgewählte Bundesland ein Häkchen und werden für die Auswahl verwendet. Alle gesetzten Häkchen können jedoch auch wieder durch einfaches Hineinklicken in die Kästchen zur „Gewässerauswahl“ abgewählt werden. Durch nun folgendes Anklicken der Schaltfläche „Metrics Export“ oder „Artenlisten Export“ öffnet sich das Fenster „Ausgabe in“, in welchem das Format der exportierten Daten ausgewählt wird. Wurde das Format gewählt, erscheint im nächsten Fenster die Auswahl des Speicherortes, wobei standardmäßig das Dokument als „Datenexport“ benannt wird. Es ist in diesem Zusammenhang ratsam, dem Exportfile einen Namen zu geben, mit dem der Anwender im nachhinein etwas anzufangen weiß und vorherige Datenexporte nicht wegen gleicher Namensgebung überschrieben werden. Sollen indessen zu einem Gewässer nur bestimmte Abschnitte bzw. auch nur bestimmte Probenahmen für den Export einbezogen werden, geht der Anwender nach Auswahl der Gewässer oder des Gewässers mit der Schaltfläche „weiter“ in die Abschnittsebene. Dort werden nach dem gleichen Verfahren wie zuvor die Gewässer ausgewählt wurden nun einzelne Abschnitte des Gewässers selektiert und mit dem Häkchen angewählt. Auch in dieser Ebene besteht die Möglichkeit, sich mittels der Schaltflächen „Metrics Export“ bzw. „Artenlisten Export“ für alle Probenahmen der ausgewählten Abschnitte die Bewertung bzw. die Artenlisten ausgeben zu lassen. Geht man jedoch mittels der Schaltfläche „weiter“ von der Abschnittsebene zur Probenahme-Ebene, so können einzelne Probenahmen der ausgewählten Abschnitte selektiert werden und nach Anhaken mittels Cursor angewählt werden. Auch hierbei erfolgt der Datenexport wieder über die zwei Schaltflächen „Metrics Export“ oder „Artenlisten Export“. Bevor ein Datenexport gestartet wird, kann mit Hilfe der Schaltflächen „zurück“ und „weiter“ die Auswahl in den verschiedenen Ebenen nochmals überarbeitet werden. 6. 5 Datenimport Durch Anklicken der Schaltfläche „Artenlistenimport“ erscheint ein Fenster, indem auf die Frage: „Wollen Sie eine neue Artenliste importieren“ mit „Ja“ zu antworten ist. Wenn der Anwender „Nein“ wählt, wird der Vorgang abgebrochen. Wurde die Frage mit „Ja“ beantwortet, öffnet sich ein Formular, in dem die Art der zu importierenden Artenlisten ausgewählt wird. Sind die zu importierenden Artenlisten im Querformat, d.h. verschiedene Probenahmen stehen in Spalten nebeneinander, so ist die Schaltfläche „Import einer Artenliste in Querform“ anzuwählen. Die Voraussetzungen für diesen Import sind: 18 1. die Spaltennamen stehen in der ersten Zeile der Tabelle, und Zeile 2 und folgende beinhalten die Daten 2. die Verwaltungsnummer für das Taxon steht in der ersten Spalte als Zahl mit der Spaltenüberschrift „EDV-Nr“. Dabei muss die Verwaltungsnummer der ID-Art nach der internationalen AQEM-Taxaliste entsprechen (AQEM-CONSORTIUM 2002). 3. der Taxonname folgt als Textfeld in der nächsten Spalte mit der Spaltenüberschrift „Taxon“ 4. die Probenahmen mit den Abundanzen der jeweiligen Taxa stehen in den folgenden Spalten mit Spaltennamen in Form von eindeutigen Zahlen- oder BuchstabenKombinationen. Sind die zu importierenden Artenlisten im Längsformat, d.h. die unterschiedlichen Untersuchungspunkte stehen untereinander, so ist die Schaltfläche „Import einer Artenliste in Längsform“ anzuwählen. Hierfür gelten folgende Voraussetzungen: 1. die Spaltennamen stehen in der ersten Zeile der Tabelle und Zeile 2 und folgende beinhalten die Daten 2. ein eindeutiger „Probencode“ in der ersten Spalte bezeichnet die einzubindenden Probenahmen (jede Zeile muss ausgefüllt sein!) 3. die „EDV-Nr“ in der nächsten Spalte gibt die eindeutige Identifikationsnummer des Taxons wieder. Auch hier muss die Verwaltungsnummer der ID-Art nach der internationalen AQEM-Taxaliste entsprechen (AQEM-CONSORTIUM 2002). 4. die dritte Spalte mit der Überschrift „Taxon“ beinhaltet den Taxonnamen 5. in der Spalte „IZ“ wird die Abundanz in absoluten Zahlen und in der Spalte „HK“ die Abundanz in Klassen wiedergegeben. Alle Spaltenüberschriften, ob nun Artenlisten in Querform oder in Längsform importiert werden, sollten die Bezeichnungen der Spaltenüberschriften genau in der genannten Form und im jeweiligen Format besitzen. Wird nun eine der beiden Schaltflächen „Import einer Artenliste ...“ angeklickt, öffnet sich ein Fenster, in dem nach den zu importierenden Artenlisten auf dem Rechner gesucht werden kann. Durch Doppelklick auf die in Excel- oder Accessformat erstellten Datensätze der Artenlisten taucht ein Fenster auf, in dem die zu importierende Tabelle aus der Access-Datenbank oder dem Excel-Dokument durch Doppelklick angewählt wird. Hierauf muss der Anwender bei der Import-Routine zum „Import einer Artenliste in Querform“ angeben, um welche Art von Abundanzdaten es sich handelt. Beim „Import einer Artenliste in Längsform“ müssen sowohl Häufigkeitsklassen wie Individuenzahlen in der vorgeschriebenen Spaltenreihenfolge erstellt worden sein. Wurde die temporäre Artenliste erfolgreich importiert, muss der Anwender das entsprechende Gewässer, falls in der Datenbank schon vorhanden, suchen oder unter „Gewässeredit“ neu anlegen. Um die Artenliste sinnvoll in die Datenbank einzubinden, müssen wie bei der 19 normalen Eingabe von Artenlisten über die Schaltfläche „Biologische Daten“ auch hier die Felder Abschnittscode, Gewässertyp nach POTTGIEßER & SOMMERHÄUSER (2003), UP-Code und Probenahmedatum ausgefüllt werden. Wie bei der Benachrichtigung vom erfolgreichen temporären Artenlistenimports beschrieben, wird nach Eingabe der Gewässerparameter unter „Probenahmen“ in der Spalte „Stammcode“ die biologische Probenahme nach Probencode wie im Beispiel der Artenliste in Längsform bzw. nach den Spaltenamen der Probenahmen beim Import einer Artenliste in Querform ausgewählt und über die Schaltfläche „ArtenListenKorrektur“ zum Import an die Gesamtartenliste der Datenbank vorbereitet. Nach Betätigen der Schaltfläche öffnet sich ein Fenster, in dem sich die zum Import vorgesehene Artenliste befindet. In diesem Formular findet die letztendliche Bearbeitung der Artenliste statt, bevor sie endgültig an die Gesamtartenliste der Datenbank angefügt wird. Die Spalte „Probencode“ gibt die neue Identifikationsnummer wieder, den diese Probenahme in der Datenbank bekommen hat. Der Stammcode ist der von Bearbeiter ausgewählte Code, den die Artenliste im ursprünglichen Zustand hatte. Sind die Felder in der Spalte „Taxon“ leer, so dienen sie zur richtigen Verknüpfung der Arten der neu hinzuzufügenden Artenliste. Durch Doppelklick in jedes der Taxonfelder sollte der entsprechende Name aus der Spalte „EDVNr“ auftauchen. Falls keine Verknüpfung über die EDV-Nummer in der Datenbank zu finden und das Taxon dementsprechend in der Datenbank unbekannt ist, kann auch per automatischer Wortergänzung das fragliche Taxon aus einer verknüpften Artenliste ausgewählt werden. Des Weiteren können auch noch Korrekturen an den Individuenzahlen bzw. Häufigkeitsklassen vorgenommen werden. Ist wie im „Import der Artenlisten in Querform“ keine Angebe zu der Individuenzahl oder der Häufigkeitsklasse vorhanden, so können diese nach dem DIN-Häufigkeitskassen-Verfahren über die Schaltfläche „Individuenzahl/Häufigkeitsberechnung“ ineinander umgerechnet werden. Um die Artenliste nach Bearbeitung an die Gesamtartenliste der Datenbank anzufügen, wird die Schaltfläche „Anfügen der korrigierten Artenliste“ mit einem Einfachklick betätigt. Über die Schaltfläche „Mit weiteren Datensätzen arbeiten“ können nach dem eben beschriebenen Verfahren weitere Artenlisten der temporär existierenden Artenlisten im Access- oder Excelformat angefügt werden. Wird hingegen die Schaltfläche „Import einer neuen Artenliste“ betätigt, erscheint die Auswahl des Imports neuer temporärer Artenlisten in Quer- oder Längsform. Ist schon einmal eine Artenliste importiert worden, stellt das Programm die Option, diesen Import fortzusetzen oder die temporäre Artenlisten-Importstabelle zu löschen und durch eine neue zu ersetzen. Wird der Import fortgesetzt, springt das Programm automatisch an die letzte Probenahme, zu der eine Artenliste importiert wurde. Es kann an dieser Stelle noch eine weitere Artenliste durch Betätigen der Schaltfläche „ArtenListenImport“ nach beschriebener Weise anfügt werden. nachdem eine neue Probenahme durch mindestens die Angabe eines Datums definiert wurde. Sind die noch temporär vorhandenen Artenlisten einem anderen Gewässern oder/und auch anderen Abschnitt zuzuordnen, so müssen zuerst die 20 entsprechenden Gewässer bzw. Abschnitte gesucht und, wenn nötig, in ihren Stammdaten komplettiert werden, bevor die neue Artenliste angehängt wird. Vor jedem Artenlistenimport sollte garantiert sein, dass eine neue Probenahme mit Datum angelegt wurde. 6.6 Typspezifische Referenzen Unter dem Punkt „Referenzbedingungen“ befinden sich für die Metrics des IBI 12 und des gesamtdeutschen Verfahrens Grenzwerte für „Referenz“ und „Belastung“. Für den RenkonenIndex, einem Maß für die Ähnlichkeit zwischen zwei betrachteten Artenlisten, sind zusätzlich die Referenzartenlisten der einzelnen Fließgewässertypen nach POTTGIEßER & SOMMERHÄUSER (2003) aufgeführt. Die jeweiligen Arten sind mit mittlerer Abundanz und Stetigkeit gelistet und nach letzterer sortiert. Durch ein Suchfeld kann der gewünschte Typ ausgewählt werden. Referenzbedingungen werden vorläufig jedoch nur für die Typen bereitgehalten, für die eine ausreichend große Menge an Referenzen zur Zeit der Auswertung vorhanden war. Ansonsten wurden keine Referenzwerte angegeben und folglich kann eine typspezifische Bewertung der Probenahmen dieses Typs auch noch nicht erfolgen. 6. 7 Autökologische Grundlagen und Systematik Interessiert sich der Anwender für die autökologischen Grundlagen, die hinter der Berechnung der Metrics stecken, so kann er autökologische Angaben zu Längszonierung, Saprobie und Säurezustand bzw. zu Habitatpräferenzen, Ernährungs- und Fortbewegungstypen für ein beliebiges Makrozoobenthostaxon aufrufen. Zwecks Übersichtlichkeit wurden zwei Formularansichten konzipiert, wobei die eine Längszonierung, Saprobie und Säurezustand und die andere die Informationen zu den restlichen autökologischen Angaben umfasst. Die Formulare enthalten sämtliche autökologischen Informationen, die in den entsprechenden Werken für Deutschland (Ökologische Typisierung der aquatischen Makrofauna, BAYERISCHES LANDESAMT FÜR WASSERWIRTSCHAFT 1996) und Österreich (Fauna Aquatica Austriaca, MOOG 1995) enthalten sind. Des weiteren wurden auch die im Projekt „AQEM – The Development and Testing of an Integrated Assessment System for the Ecological Quality of Streams and Rivers throughout Europe using Benthic Macroinvertebrates” zusammengestellten ökologischen Angaben integriert (AQEM-CONSORTIUM 2002). Ein Taxon kann nach dem Namen, mit automatischer Wortergänzung, oder über die EDV-Nummer (ID-Art) gesucht werden. Systematik Zu jedem Taxon, über das autökologische Informationen in den autökologischen Listen vorhanden sind, kann über Taxon oder ID-Art gesucht werden. Als Ausgabe in der Formularansicht erscheinen dann Informationen zu Taxon, ID-Art, Unterfamilie, Familie und taxonomischer Großgruppe. 21 7. Unterhaltung und Pflege der Datenbank nach Projektende Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Datenbank FG-Benthos bundesweit die umfangreichste Sammlung von Makrozoobenthosdaten. Datenbank FG-Benthos und Auswertunsmodul ASSESS bieten die Möglichkeiten - biologische und abiotische Probenahmedaten übersichtlich und in einem bundesweiten Rahmen zu verwalten - biologische Proben nach den Anforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie zu bewerten - Bewertungsdaten zentral zusammenzuführen - limnologisch-biologische Fragestellungen mit Hilfe großer Datensätze – zu einem Fließgewässertyp, zu einer bestimmten Belastungsart, zum Vorkommen einzelner Faunenelemente und vielem mehr – zu untersuchen - Gewässer- und Makrozoobenthosdaten für anstehende nationale und internationale Aufgaben wie die Verwaltung nach Flussgebieten und die Interkalibrierung der Bewertungsverfahren auszuwählen - typspezifische Referenzwerte für Metrics, typspezifische Referenzartenlisten, die autökologische Einstufungen der Taxa und verschiedene EDV-Codes der Taxa vorzuhalten - weitere Aufgaben, z. B. im Rahmen des Naturschutzes und der FFH-Richtlinien, anhand einer großen Menge von Datensätzen zu bearbeiten. Die zentrale Datenbank kann dabei als Ergänzung und Unterstützung der bereits jetzt vorhandenen Länderdatenbanken fungieren. Häufige Probleme dezentraler Datensammlungen, wie das Vorliegen unterschiedlicher Sachstände oder Versionen – beispielsweise der Fließgewässertypologie, oder des Mindestbestimmungsniveaus – können durch den einfachen Zugriff auf eine leicht zugängliche zentrale Datenbank vermieden werden. Gleichzeitig ist auch die Zusammenarbeit und der Datenaustausch auf internationaler Ebene gewährleistet. Damit werden noch anstehende Aufgaben wie die die Anpassung an internationale Vorgaben wesentlich erleichtert. Das Auswertungsmodul stellt den heutigen Stand des deutschen Makrozoobenthosverfahrens für Fließgewässer gemäß Wasserrahmenrichtlinie und des IBI 12 nebst den notwendigen Grundlagendaten, wie Referenzwerten und autökologischen Listen für ganz Deutschland dar. Es ist geplant, in späteren Versionen die Anpassung an das endgültige Verfahren mit den endgültigen Grundlagendaten vorzunehmen. Nicht zuletzt sollten weitere Daten, die in neuen Projekten der LAWA oder des Umweltbundesamtes gesammelt werden, in gleicher Weise wie bisher in die Datenbank eingebunden und den Projektbearbeitern zur Verfügung gestellt werden können. Dies betrifft in nächster Zukunft besonders die Projekte „Fließgewässer Nord- und Nordostdeutschlands“ und den „Praxistest“, in denen wichtige ergänzende Daten erhoben werden sollen. 22 Um diese Möglichkeiten wahrzunehmen, sollte die Verwaltung der zentralen Datenbank in Zukunft zumindest auf Länder-, besser jedoch auf Bundesebene liegen. Bei der Fortführung der Datensammlung und –auswertung stellen sich im Wesentlichen drei Aufgabenbereiche: - die Entscheidung über die Zugriffsberechtigungen auf die Datenbank - das Vorhalten der Datensammlung und des Auswertungsmoduls (in Form von CDs) und - die periodische Aktualisierung der Daten und der Module zur ökologischen Gewässerbewertung. Auf Länderebene kämen für diese Aufgaben eventuell die Fachbehörden in den Flußgebietseinheiten bzw. deren übergeordnete Behörden (Umweltministerien) in Frage. Fachbehörden zum Flußgebietsmanagement sind erst im Entstehen. Gerade im Hinblick auf die oben genannten zukünftigen Aufgaben wäre die beste Lösung jedoch eine zentrale Verwaltung der Datenbank durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Dabei wäre hauptsächlich die erstgenannte Entscheidung über die Zugriffsberechtigungen auf die Datenbank konkret vom UBA wahrzunehmen. Die zur Aktualisierung notwendigen Arbeiten sowie die Vorhaltung der Datenbank und ihre Verbreitung (auf Anweisung des Umweltbundesamtes) können durch die bisherigen Bearbeiter durchgeführt werden. 23 8. Literatur AQEM-CONSORTIUM (2002): The Development and Testing of an Integrated Assessment System for the Ecological Quality of Streams and Rivers throughout Europe using Benthic Macroinvertebrates. Final Scientific Achievements. 34 S. www.aqem.de. BAYERISCHES LANDESAMT FÜR WASSERWIRTSCHAFT (Hrsg.) (1996): Ökologische Typisierung der aquatischen Makrofauna. Informationsberichte 4/96, München. 543 S. ALF, A., U. BRAUKMANN, M. MARTEN & H. VOBIS (1992): Biologisch-ökologische Gewässeruntersuchung – Arbeitsanleitung. Handbuch Wasser 2, Landesanstalt für Umweltschutz (Hrsg.). Karlsruhe. Loseblattsammlung BAYERISCHES LANDESAMT FÜR WASSERWIRTSCHAFT (Hrsg.) (2003): Taxaliste der Gewässerorganismen Deutschlands zur Kodierung biologischer Befunde. Informationsberichte Heft 1/03, München, 388 S. BÖHMER, J. C. RAWER-JOST & A. ZENKER (2003): Ökologische Fließgewässerbewertung auf der Basis des Makrozoobenthos - Weiterentwicklung und Umsetzung gemäß den Zielsetzungen der Wasserrahmenrichtlinie der EU. Unveröffentlichter Abschlußbericht im Auftrag der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA). BUNDESMINISTERIUM FÜR LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT, UMWELT UND WASSERWIRTSCHAFT ÖSTERREICH (2002). Computerproramm ECOPROF – Auswertungsprogramm für gewässerbezogene biologische Datensätze. BRAUKMANN, U., P. HAASE, C. RAWER-JOST, B. KAPPUS, R. BISS & P. KÜBLER (2002): Operationelle Taxaliste des Makrozoobenthos für Fließgewässeruntersuchungen. In: Biss, R., P. Kübler, I. Pinter & U. Braukmann: Leitbildbezogenes biozönotisches Bewertungsverfahren für Fließgewässer (aquatischer Bereich) in der Bundesrepublik Deutschland. Ein erster Beitrag zur integrierten ökologischen Fließgewässerbewertung. Unveröffentlichter Abschlußbericht im Auftrag des Umweltbundesamtes. 162 S. + Anhänge. Anhang III, 46 S. FELD, C. K. (in press): Identification and measure of hydromorphological degradation in Central European lowland streams. Hydrobiologia. HAASE, P. & A. SUNDERMANN (2003): Standardisierung der Erfassungs- und Auswertungsmethoden von Makrozoobenthosuntersuchungen in Fließgewässern.- Abschlussbericht zum 1. Projektjahr, Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser. HAASE, P. & A. SUNDERMANN in Kooperation mit D. Hering, J. Böhmer, C. Rawer-Jost & A. Zenker (2003): Ergänzung des Datenbestandes und Harmonisierung der Bewertungsansätze der verschiedenen Forschungsprojekte zum Makrozoobenthos zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie: Erstes Projektjahr. Unveröffentlichter Abschlussbericht zum LAWA-Projekt O 3.02. 22 S. HERING, D., C. MEIER, R. BISS, J. BÖHMER; C. RAWER-JOST, CLAUDIA, A. ZENKER, P. HAASE & F. SCHÖLL (2004): Weiterentwicklung und Anpassung des nationalen Bewertungssystems für Makrozoobenthos an neue internationale Vorgaben. Förderkennzeichen (UFOPLAN) 202 24 223. Unveröffentlichter Berichtsentwurf. LAWA (LÄNDERARBEITSGEMEINSCHAFT WASSER; HRSG.) (1999): Gewässerstrukturgütekartierung in der Bundesrepublik Deutschland - Verfahren für kleine und mittelgroße Fließgewässer. Übersichtsverfahren. MEIER, C., D. HERING, R. BISS, J. BÖHMER, C. RAWER-JOST & A. ZENKER (2002): Weiterentwicklung und Anpassung des nationalen Bewertungssystems für Makrozoobenthos an neue internationale Vorgaben: 1. Zwischenbericht. Unveröffentlichter Zwischenbericht. 24 S. 24 MEIER, C., D. HERING, R. BISS, J. BÖHMER, C. RAWER-JOST & A. ZENKER (2003): Weiterentwicklung und Anpassung des nationalen Bewertungssystems für Makrozoobenthos an neue internationale Vorgaben. 3. Zwischenbericht. Unveröffentlichter Zwischenbericht. 15. S. + Anhänge. MOOG, O. (Hrsg.) (1995): Fauna Aquatica Austriaca. Katalog zur autökologischen Einstufung aquatischer Organismen Österreichs. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Wien. Loseblattsammlung. POTTGIESSER, T. & M. SOMMERHÄUSER (2003): Fließgewässertypen Deutschlands. Tabelle und Steckbriefe der Bach-, Fluss- und Stromtypen (Ms.). RAWER-JOST, C. (2001): Eignung und Variabilität von Verfahren zur ökologischen Bewertung von Fließgewässern im Mittelgebirge auf der Basis autökologischer Kenngrößen des Makrozoobenthos. Dissertation aus dem Institut für Zoologie der Universität Hohenheim. Berichte aus der Biologie. Shaker Verlag Aachen. 147 S. RAWER-JOST, C. (2003): Aufbau und Betrieb einer zentralen Datenhaltung und Auswertung von biologischen Daten zur ökologischen Fließgewässerbewertung in Deutschland (Untersuchungszeitraum April bis September 2003) Unveröffentlichter Zwischenbericht 2003 im Auftrag der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser. 5 S. RAWER-JOST, C. & J. BÖHMER (2002A): Aufbau und Betrieb einer zentralen Datenhaltung und Auswertung von biologischen Daten zur ökologischen Fließgewässerbewertung in Deutschland Unveröffentlichter Sachstandsbericht 2002 im Auftrag der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser. 6 S. RAWER-JOST, C. & J. BÖHMER (2002B): Aufbau und Betrieb einer zentralen Datenhaltung und Auswertung von biologischen Daten zur ökologischen Fließgewässerbewertung in Deutschland Unveröffentlichter Abschlussbericht 2002 im Auftrag der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser. 9 S. SCHMEDTJE, U., M. SOMMERHÄUSER, U. BRAUKMANN, E. BRIEM, P. HAASE & D. HERING (2001): Top down - bottom up -Konzept einer biozönotisch begründeten Fließgewässetypologie.- DGLTagungsbericht 2000: 147-151. STATISTISCHES BUNDESAMT (1997): Daten zur Bodenbedeckung für die Bundesrepublik Deutschland. Wiesbaden. 25