Konzept pdf - Wichern Diakonie Frankfurt

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Wichern Wohnstätten und Soziale Dienste g GmbH
Abteilung Psychosoziale Hilfen
Bereich Gemeindepsychiatrie
Konzeption
"Ambulant Betreutes Wohnen für Menschen mit
psychischen Erkrankungen “
Stand: Juni 2013
Kontakt:
Wichern Wohnstätten und Soziale Dienste gGmbH
Ambulant Betreutes Wohnen (ABW)
Franz- Mehring- Straße 20
15230 Frankfurt (Oder)
Abteilungsleitung Psychosoziale Hilfen: Fr. Susanne Morgenstern
Bereichsleitung Ambulante Hilfen: Fr. Judith Zinke
Telefon: 0335/ 50096-916
Fax: 0335/ 50096-917
E-Mail: [email protected]
www.wichern-ffo.de
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Änderungsstand: 1
Gliederung
1. Träger
2. Leitgedanken und Grundsätze
3. Personenkreis
3.1
3.2
3.3
3.4
3.5
Zielgruppen
Aufnahmekriterien
Aufnahmeverfahren/ Individuelle Hilfeplanung
Finanzielle Grundlagen/ Kosten
Betreuungsverlauf/ Betreuungsdauer
4. Betreuungsziele und -leistungen
4.1
4.2
4.2.1
4.2.2
4.2.3
Betreuungsziele
Betreuungsleistungen
Direkte Betreuungsleistungen
Mittelbare Betreuungsleistungen
Indirekte Betreuungsleistungen
5. Räumliche Bedingungen
6. Personalbedarf und Qualifikation
7. Qualitätssicherung
7.1
7.2
7.3
7.4
Dienst- und Fallbesprechungen
Fortbildung und professionelles Selbstverständnis
Dokumentation
Qualitätsmanagement
8. Kooperationen
8.1 Interne Kooperationen und Dienstleistungen
8.2 externe Kooperationen
8.3 Mitgliedschaften in Verbänden
9. Verwendete Unterlagen
Anhang: -Leitbild der Wichern-Diakonie (Oder) e.V.
-Betreuungsvereinbarung des Ambulant Betreuten Wohnens
- Leistungskatalog des Ambulant Betreuten Wohnens
1. Träger
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Die Wichern Wohnstätten und Soziale Dienste gemeinnützige GmbH ist Träger der
Abteilung Psychosozialen Hilfen mit ihren Bereichen Suchthilfe und Gemeindepsychiatrie.
Die gemeinnützige Gesellschaft ist ein Unternehmen des gemeinnützigen Vereins „Wichern
Diakonie Frankfurt (Oder) e.V.“
Der Verein hat eine über 100jährige, traditionsreiche, diakonische Geschichte und bietet
differenzierte soziale Dienstleistungen in der Betreuung, Begleitung, Integration, Pflege,
Beratung, Bildung und Erziehung. Er handelt im diakonischen Auftrag der evangelischen
Kirche.
Er selbst ist Träger einer Schuldnerberatung, der Koordination Ehrenamt, mit dem
ehrenamtlichen Hospizdienst, und einer Integrationskindertagesstätte.
Die Tochtergesellschaften sind Träger weiterer Angebote sozialer Dienstleistungen:
 Die Wichern Wohnstätten und Soziale Dienste gGmbH mit den Abteilungen
Behindertenhilfe und Psychosoziale Hilfen
 Die Wichern Pflegedienste gGmbH für das Hospiz „Regine-Hildebrandt-Haus“ und die
Diakoniestation.
 Die Gronenfelder Werkstätten gGmbH für die Arbeitsangebote für Menschen mit
geistiger und mehrfacher Behinderung und psychischen Erkrankungen.
 Die aufwind gGmbH, eine gemeinsame Initiative mit den Samariteranstalten
Fürstenwalde, für die ambulante Begleitung von Menschen mit Behinderungen.
Der Verein und seine Gesellschaften sind Mitglied im Diakonischen Werk BerlinBrandenburg-schlesische-Oberlausitz e.V. sowie in verschiedenen Fachverbänden:
„Verband Evangelische Behindertenarbeit Berlin/Brandenburg e.V.“ (VEBA) und dem
„Bundesverband Evangelischer Behindertenhilfe e.V.“
2010 wurden unter der Abteilung Psychosoziale Hilfen der Wichern Wohnstätten und Soziale
Dienste gGmbH der Bereich Suchthilfe und der neue Bereich Gemeindepsychiatrie
zusammengeführt.
Im Bereich Suchthilfe bietet unser Träger chronisch suchtkranken Menschen stationäre
Betreuung in Form einer Wohnstätte mit 16 Plätzen und ambulante Betreuung für chronisch
suchtkranke Menschen an.
Das Angebot des Bereiches Gemeindepsychiatrie richtet sich an Menschen mit chronischen
oder vorübergehenden psychischen Erkrankungen. Hier stehen eine Wohnstätte mit 16
Plätzen und 4 stationäre Wohngemeinschaften mit insgesamt 16 Plätzen und einem
Krisenzimmer zur Verfügung. Es gibt eine Kontakt- und Beratungsstelle mit sozialrechtlichen
und sozialtherapeutischen Beratungsangeboten sowie eine Tagesstätte mit insgesamt 14
Plätzen. Den größten Bereich für den genannten Personenkreis bildet die ambulante
Betreuung.
* Im gesamten Text werden zur Vereinfachung die traditionellen sprachlichen Gewohnheiten beibehalten und meist die
männliche Form (Betreuter, Klient, Betreuer, Mitarbeiter etc.) benutzt.
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2. Leitgedanken und Grundsätze
Der allgemeine Leitgedanke, der dieses Konzept trägt, ist die Umsetzung des christlichen
Glaubens im alltäglichen Umgang mit Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung, ihrer
Behinderung, ihrer Biographie und ganz persönlicher Lebensumstände an den Rand der
Gesellschaft geraten und ausgegrenzt werden. Bei unserer Arbeit orientieren wir uns an
unserem Leitbild. Damit verbunden sind die Ideale von Partizipation und Transparenz.
Die Grundlage unserer Arbeit ist die Erkenntnis, dass jeder psychisch erkrankte Mensch,
unabhängig von der Schwere seiner Erkrankung, zu einer persönlichen Weiterentwicklung in
der Lage ist.
Eine Umgebung, die ihn dahingehend fördert und unterstützt, ihn in seiner Individualität ernst
nimmt, ist dazu unerlässlich. Trotzdem läuft eine solche Weiterentwicklung meist nicht immer
gradlinig. Menschsein bedeutet insbesondere, dass auch Umwege, die scheinbar vom Ziel
zunächst wegführen, zu einer lebendigen Entwicklung dazugehören.
3. Personenkreis
3.1 Zielgruppen
Das Ambulant Betreute Wohnen ist eine Eingliederungshilfeleistung nach §§ 53/54 SGB XII.
Das Angebot des Betreuten Wohnens (im Folgenden ABW) richtet sich an erwachsene
Bürger der Frankfurt/Oder mit einer chronischen psychischen Erkrankung, mit
vorübergehend psychischen Beeinträchtigungen oder die von psychischer Beeinträchtigung
bedroht sind und die in einer eigenen Wohnung leben, die Unterstützung zur Vermeidung
einer stationären Maßnahme benötigen bzw. aus einer solchen entlassen werden oder die
Probleme bei der Bewältigung des Alltags haben.
Das Angebot richtet sich auch an erwachsene psychisch behinderte Menschen, die mit ihren
Angehörigen bzw. Partnern zusammen leben.
Insbesondere handelt es sich um Menschen, die an folgenden Erkrankungen und
psychischen Störungen mit Funktionsausfällen und sozialen Beeinträchtigungen leiden:
- Psychosen
- Affektive Störungen
- Persönlichkeitsstörungen
- Schwere Neurosen
- Psychische Störungen als Folge somatischer Grunderkrankungen
3.2 Aufnahmekriterien
Aufnahmevoraussetzungen sind, dass







keine so gravierende Hilfebedürftigkeit besteht, dass ein längerer klinikstationärer
Aufenthalt oder ein Aufenthalt in einer stationären Wohneinrichtung angezeigt wäre
die Beibehaltung einer selbstständige Wohn- und Lebensform ausdrücklich
erwünscht ist
ein Mindestmaß an lebenspraktischen Fähigkeiten mitgebracht wird
die Notwendigkeit der Betreuung durch ein fachärztliches Attest bescheinigt wird
(Gesundheitsamt- Amtsarzt)
die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Bezugsbetreuer besteht
regelmäßig Gespräche mit dem Bezugsbetreuer stattfinden
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3.3 Aufnahmeverfahren / Individuelle Hilfeplanung





Der Antragsteller / spätere Leistungsempfänger stellt einen Antrag auf ambulante
Betreuung beim zuständigen Kostenträger (Stadt Frankfurt/Oder, örtliches Sozialamt)
auf Eingliederungshilfe nach §§ 53, 54 SGB XII. Der Kostenträger entscheidet,
welche Einrichtung die ambulante Betreuung des Leistungsempfängers übernimmt.
Der Kostenträger regt eine fachärztliche Untersuchung zur Feststellung der
Notwendigkeit einer ambulanten Betreuung an.
Vor der Aufnahme in die ambulante Betreuung sind Hilfeplangespräche zwischen
Leistungsempfänger und Betreuer notwendig. Das Gesundheitsamt, betreuende
Personen und Angehörige werden in den Entscheidungsprozess miteinbezogen.
Im Erstgespräch wird der Leistungsempfänger über die Inhalte und die Struktur der
ambulanten Betreuung informiert.
Es wird eine Betreuungsvereinbarung in doppelter Ausführung gefertigt (ein Exemplar
für den Leistungserbringer, ein Exemplar für den Leistungsempfänger- siehe
Anhang). Diese ist von beiden Parteien und- falls vorhanden- vom gesetzlichen
Betreuer zu unterschreiben. Ebenfalls werden eine Sozialanamnese und ein
Krisenplan erstellt. Wünschenswert ist die Schweigepflichtsentbindung für den
Betreuer gegenüber anderen, in die Behandlung des Leistungsempfängers
eingebundenen Personen und
Institutionen.
3.4 Finanzielle Grundlagen/Kosten
Der Leistungserbringer übernimmt die Betreuung im Rahmen des festgestellten und vom
Kostenträger finanzierten Hilfebedarfs. Die Kosten werden auf der Basis des mit dem
Kostenträger vereinbarten Fachleistungsstundensatzes gemäß § 77 SGB XII berechnet. Der
Kostenträger prüft eine Eigenbeteiligung des Leistungsempfängers an den Kosten gemäß §§
81,85, 87, 90 SGB XII.
Die Kosten für den Lebensunterhalt und den Wohnraum müssen vom Leistungsempfänger
selbst getragen werden.
Besteht kein Arbeitsverhältnis und kein Anspruch auf Arbeitslosengeld, Rente oder sonstige
Leistungen, muss der Leistungsempfänger Hilfe zum Lebensunterhalt durch das Sozialamt
beantragen.
3.5 Betreuungsverlauf /Betreuungsdauer
Der Betreuungsverlauf und die Betreuungsziele werden aufgrund der individuellen
Hilfeplanung in der sog. Fortschreibung regelmäßig reflektiert und schriftlich fixiert. Dieser
Betreuungsverlauf wird dem Kostenträger und dem Gesundheitsamt überreicht und bildet
die Grundlage für die Hilfeplangespräche.
Die Dauer des Betreuungsverhältnisses ist abhängig von der individuellen Hilfeplanung und
den sich daraus ergebenden Zielen und Maßnahmen. Die Notwendigkeit und Intensität der
Betreuung wird regelmäßig durch den Kostenträger in Form von Hilfeplangesprächen
überprüft.
Die Beendigung der Betreuungsvereinbarung kann durch den Leistungserbringer oder den
Leistungsempfänger mit einer Frist von einem Monat oder -in bestimmten Situationen, siehe
Betreuungsvereinbarung- fristlos zustande kommen. Die Betreuungsvereinbarung muss
immer schriftlich aufgehoben werden.
4. Betreuungsziele und -leistungen
4.1 Betreuungsziele
Wir sehen unsere Aufgabe unter anderem darin, Menschen mit psychischer Erkrankung bei
der Eingliederung in die Gesellschaft und am Leben in der Gesellschaft zu unterstützen und
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ihnen unabhängig von Art und Schwere der Behinderung ein eigenverantwortliches Leben zu
ermöglichen.
Das Betreuungsangebot soll die zu Betreuenden befähigen, ihr Leben in den zentralen
Lebensbereichen Wohnen, Arbeiten, Partnerschaft und Freizeit selbständig und
eigenverantwortlich zu gestalten. Vorhandene Alltagskompetenzen sollen erweitert und
stabilisiert werden, sozialer Isolation wollen wir entgegen wirken.
4.2 Betreuungsleistungen
Die inhaltliche Arbeit des ABW umfasst direkte, mittelbare und indirekte
Betreuungsleistungen. Diese sind ausführlich im anhängenden Leistungskatalog abgebildet.
Eine Konkretisierung der Betreuungsleistungen und den daraus abzuleitenden Zielen und
Maßnahmen erfolgt im Rahmen der individuellen Hilfeplanung in Form von
Betreuungsschwerpunkten.
Der Umfang der monatlichen Betreuung wird am individuellen Hilfebedarf jedes einzelnen
Klienten errechnet und vom Kostenträger festgelegt. Eventuell auftretende Schwankungen
im Bedarf des Betreuungsumfanges werden dabei berücksichtigt.
4.2.1 Direkte Betreuungsleistungen
Die direkten Betreuungsleistungen umfassen, ausgehend vom individuellen Hilfebedarf,
Unterstützung, Beratung und Anleitung in verschiedenen Bereichen. Die einzelfallbezogenen
Hilfen orientieren sich an den Kompetenzen des Betreuten und berücksichtigen seine
individuelle Biografie und Lebenserfahrung.
4.2.2 Mittelbare Betreuungsleistungen
Die mittelbaren Betreuungsleistungen umfassen auf den Klienten bezogene Tätigkeiten.
4.2.3 Indirekte Betreuungsleistungen
Die indirekten Betreuungsleistungen umfassen dienst- und trägerbezogene administrative
Aufgaben.
5. Räumliche Bedingungen
Die zu betreuenden Personen sind selbst Eigentümer oder Mieter ihrer Wohnungen.
Das Büro des ABW ist in der oberen Etage des Mehrgenerationenhauses (MGH) „Mikado“
angesiedelt. Der Träger des MGH „Mikado“ ist die Stiftung SPI (Sozialpädagogisches Institut
Berlin „Walther May“, Niederlassung Brandenburg), welche auch die Räume für die
unterschiedlichen Vereine und Mitnutzer bereitstellt.
Für das Freizeitangebot des kreativen Gestaltens nutzen die Mitarbeiter einen Raum der
Kontakt- und Beratungsstelle in der unteren Etage des MGH, für sportliche Aktivitäten steht
die Sporthalle der Wichern- Wohnstätten und Soziale Dienst g GmbH in der Luisenstraße zur
Verfügung.
6. Personalbedarf und Qualifikation
Die Anzahl, Funktion und Qualifikation der Mitarbeiter ergibt sich aus den Vereinbarungen
der individuellen Hilfeplanung und den zu erbringenden Fachleistungsstunden.
Die Betreuung der Klienten wird durch unterschiedliche Berufsgruppen gewährleistet, die in
einem multidisziplinären Team zusammenarbeiten.
Zurzeit sind- einschließlich der Bereichsleitung- 8 Mitarbeiter in der Ambulanten Betreuung
tätig. Folgende Berufsgruppen sind vertreten: Krankenschwester, Heilerziehungspfleger,
Heilpädagoge, Sozialarbeiter, Ergotherapeut.
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7. Qualitätssicherung
7.1 Dienst- und Fallbesprechungen
 Dienstberatungen
Zur Klärung aller organisatorischen und inhaltlichen Belange und zum Informationsaustausch
findet wöchentlich eine Dienstberatung statt, einmal monatlich gemeinsam mit den
Mitarbeitern der Kontakt- und Beratungsstelle und zusätzlich einmal monatlich mit den
Mitarbeitern der Tagesstätte „ ars vivendi“. Über die Beratungen werden Protokolle
angefertigt, die jedem Teammitglied zugänglich gemacht werden. In den Protokollen werden
folgende Schwerpunkte abgehandelt:
Tagesordnung Dienstberatung:
1. Protokollkontrolle der letzten Beratung
2. Aktuelle Informationen der Bereichsleitung
3. Schwerpunkthema
4. Mitarbeiterangelegenheiten
5. Klientenangelegenheiten
6. Sonstiges
 Fallbesprechungen
In 4- wöchigem Abstand finden Fallbesprechungen statt. Ziel dieser ist es, Situationen und
Verhalten der an der Betreuung beteiligten Personen zu reflektieren und zu verstehen. Hier
werden Beobachtungen ausgetauscht, Erfahrungen in den einzelnen Tätigkeitsfeldern
erörtert und Richtlinien im sozialtherapeutischen Umgang erarbeitet. Durch gemeinsame
Situationseinschätzungen
und
Ableitung
geeigneter
Maßnahmen
soll
die
(selbst-)verantwortliche Haltung der Mitarbeiter gefördert und die Betreuung optimal gestaltet
werden.
7.2 Fortbildung und professionelles Selbstverständnis
Die Teilnahme an internen und externen Fortbildungsmaßnahmen, die geeignet sind,
Fachwissen zu erweitern und Kompetenzen zu erhöhen, ist für alle Mitglieder des
multidisziplinären Teams selbstverständlich.
4 x jährlich findet eine Supervision statt. Sie dient der ständigen Reflexion der eigenen
Gratwanderung zwischen Empathie und notwendiger Abgrenzung (vgl. Punkt 2
„Leitgedanken und Grundsätze“).
7.3 Dokumentation
Die Dokumentation für jeden Leistungsempfänger ist in einer Betreuungsakte
zusammengefasst.
Bestandteile
der
Betreuungsakte
sind:
Krisenplan,
Betreuungsvereinbarung,
individuelle
Hilfeplanung
(Fortschreibungen)
mit
Betreuungsschwerpunkten, Zielen und konkreten Inhalten, Verlaufsdokumentationen,
Schriftwechsel mit dem Kostenträger (Bewilligungsbescheide), Schriftstücke gesundheitlicher
Aspekte, allgemeiner Schriftverkehr.
Nach Beendigung der Betreuung sind die Akten 5 Jahre aufzubewahren.
7.4 Qualitätsmanagement
In Zusammenarbeit mit dem Qualitätszirkel der Wichern-Wohnstätten und Soziale Dienste
gGmbH wurde ein Organisationshandbuch erstellt und im Februar 2005 freigegeben. Es legt
verbindlich die Vorgehensweisen in allen Personalangelegenheiten und klientenbezogenen
Abläufen fest, trifft Aussagen zu organisatorischen Standards, Strukturen und
Informationswegen der Einrichtung. Dieses Handbuch wird von der Qualitätsbeauftragten
des
Bereichs Psychosoziale Hilfen laufend überprüft und aktualisiert.
8. Kooperationen
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Die „Wichern – Wohnstätten und Soziale Dienste gGmbH“ ist darauf ausgerichtet, sowohl
intern als auch extern, möglichst umfassend und sinnvoll zu kooperieren.
8.1 Interne Kooperationen und Dienstleistungen

Abteilung Psychosoziale Hilfen
Innerhalb der Abteilung „Psychosoziale Hilfen“ mit den Bereichen Gemeindepsychiatrie
(Ambulant Betreutes Wohnen, Wohnstätte Siedlerweg, Tagesstätte „ars vivendi“, Stationäre
Wohngruppen im „ Westhaus“) und dem Bereich Suchthilfe (Wohnstätte „ Arche“ und
Ambulant Betreutes Wohnen) findet ein Austausch von materiellen und personellen
Ressourcen statt.

Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfbM)
Neben den „Wichern – Wohnstätten und Soziale Dienste gGmbH“ existiert unter dem Dach
des Vereins „Wichern Diakonie Frankfurt (Oder) e. V. “ auch die „Gronenfelder Werkstätten
gGmbH“. Sie bietet ca. 410 Beschäftigten vielfältige Arbeitsmöglichkeiten. Den besonderen
Bedürfnissen chronisch psychisch kranker Menschen trägt das Zweigangebot der Werkstatt
für psychisch behinderte Menschen Rechnung.

Abteilung Personal und Finanzen
Die Abteilung ist zentraler Dienstleister für die „Wichern Diakonie Frankfurt an der Oder
e.V.“, für die „Wichern – Wohnstätten und Soziale Dienste gGmbH“, für die „Gronenfelder
Werkstätten gGmbH“, sowie für die „Wichern – Pflegedienste gGmbH“. Sie erfasst,
dokumentiert, überwacht und wertet sämtliche Geschäftsvorfälle aus. Sie werden den
gesetzlichen Vorschriften entsprechend im Rahmen des Jahresabschlusses aufbereitet.
Gesellschafter, Banken und Finanzbehörden werden regelmäßig über die Vermögens-,
Schulden- und Ertragslage des Unternehmens informiert.
Die Abteilung ist ein
aussagefähiges Informations- und Kontrollsystem, das der Geschäftsführung jederzeit eine
Überwachung
der
Wirtschaftlichkeit
der betrieblichen Prozesse,
sowie der
Zahlungsbereitschaft (Liquidität) ermöglicht. Durch die gemeinsame Erarbeitung der
Wirtschaftspläne und des Budgets für jeden Bereich ergeben sich enge Verflechtungen mit
den jeweils verantwortlichen Kollegen.

Bereich technischer Dienst/Hauswirtschaft
Zentralisiert verfügt die Einrichtung über einen technischen Bereich, der für die
verschiedenen Standorte kleine Reparaturen ausführt, bzw. bei größeren Defekten dafür
Sorge trägt, dass die entsprechenden Firmen extern beauftragt werden.
Die Pflege und Wartung der Fahrzeuge/Kleinbusse, die durch die Mitarbeiter des ABW
genutzt werden, erfolgt durch diesen Bereich.
8.2 Externe Kooperationen
Das ABW ist als Leistungserbringer sowohl Teil des Gesamtversorgungssystems für
psychisch Kranke als auch ein integraler Bestandteil der Gemeindepsychiatrie der Stadt
Frankfurt (Oder). Daraus ergibt sich die Notwendigkeit und Verpflichtung zur intensiven
Zusammenarbeit mit allen Beteiligten und zur Integration in das soziale Umfeld.
Insbesondere im Kontakt mit zuweisenden Stellen (Psychiatrische Klinik, Beratungsstellen,
Gesundheitsämter/ Sozialpsychiatrischer Dienst und gesetzlich bestellten Betreuern) ist eine
transparente, konstruktive und am Leistungsempfänger orientierte Zusammenarbeit
unerlässlich. Zu dem Kostenträger bestehen gut funktionierende Kooperationsbeziehungen.
Es bestehen Verbindungen zu niedergelassenen Ärzten und Psychologen/
Psychotherapeuten sowie anderen Dienstleistern der Umgebung.
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
MHG „ Mikado“
Das MHG „ Mikado“ ist als zentral gelegene, wohnortnahe und sozialraumorientierte
Begegnungsstätte für alle Bürger der Stadt eine Einrichtung ohne therapeutische und
psychiatrische Ausrichtung. Hier treffen sich Menschen unterschiedlichsten Alters und
Herkunft, es gibt zahlreiche Angebote zur Freizeitgestaltung und Raum für zwanglose
Gespräche.
Die Mieter des MGH, die aus verschiedenen Vereinen und Nutzern bestehen, arbeiten aktiv
zusammen. Sie treffen sich regelmäßig zu einem Plenum, um gemeinsame Aktivitäten zu
planen und zu organisieren. Dabei ist das ABW ein wichtiger Bestandteil des Plenums. So
erfahren die vom ABW betreuten Menschen große Wertschätzung, es wird ihnen die
Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglicht und die Integration in die Gesellschaft
wesentlich erleichtert. Damit wird der Gleichstellung psychisch kranker Menschen in unserer
Gesellschaft Rechnung getragen
( „Normalisierungsprinzip“).
8.3 Mitgliedschaften in Verbänden
Die Wichern – Wohnstätten und Soziale Dienste gGmbH ist Mitglied im „Diakonischen Werk
Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz“, sowie in verschiedenen Fachverbänden;
“Verband Evangelischer Behindertenarbeit Berlin/Brandenburg e.V.“ (VEBA) und dem
„Bundesverband Evangelische Behindertenhilfe e.V.“ (BEB). Die Abteilungsleiterin der
Abteilung Psychosoziale Hilfen arbeitet aktiv im „Fachausschuss psychosoziale Hilfen“ des
Diakonisches Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (DWBO) sowie im BEB
(AG Psychiatrie) mit.
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9. Verwendete Unterlagen
-
Konzeption der „Wohnstätte für chronisch psychisch kranke und seelisch behinderte
Menschen im Siedlerweg 17, 15236 Frankfurt (Oder)“ der Wichern- Wohnstätten und
Soziale Dienste g GmbH , Abteilung Psychosoziale Hilfen, Bereich Gemeindepsychiatrie
vom April 2011
-
Konzeption der „Wohnstätte für chronisch psychisch kranke und seelisch behinderte
Menschen im Siedlerweg 17, 15236 Frankfurt (Oder)“ der Wichern- Wohnstätten und
Soziale Dienste g GmbH , Abteilung Psychosoziale Hilfen, Bereich Gemeindepsychiatrie
vom September 2011
-
Konzeption des “ Ambulant Betreuten Wohnen für psychisch erkrankte Menschen im
Kreis Coesfeld“, Diakoniewerk der Evangelisch- Freikirchlichen Gemeinde Münster e. V.
vom Januar 2008
-
Konzeption „ Betreutes Wohnen für Menschen mit psychischer Behinderung“, AWO
Mülheim an der Ruhr
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Leitbild
Unser Auftrag
Wir handeln im diakonischen Auftrag der evangelischen Kirche. Im Mittelpunkt unseres
Handelns steht der Mensch. Wir orientieren uns mit unseren Angeboten am Bedarf des
Einzelnen und an den sozialen Aufgaben der Gesellschaft. Für die Erhaltung,
Wiederherstellung und Förderung der Selbstbestimmung, von eigenverantwortlichem
Handeln und gesellschaftlicher Teilhabe leisten wir Unterstützung.
Als soziales Netzwerk sind wir ein verlässlicher und kompetenter Partner für Menschen mit
unterschiedlichem Unterstützungsbedarf. Wir bieten differenzierte soziale Dienstleistungen
in der Betreuung, Begleitung, Integration, Pflege, Beratung, Bildung und Erziehung. Wir
nutzen die langjährigen Erfahrungen des Unternehmens, entwickeln und fördern innovative
Ideen und setzen diese nachhaltig um.
Unsere gesellschaftliche Teilhabe
Wir sind Teil des Gemeinwesens und setzen uns in den politischen, wirtschaftlichen und
kulturellen Strukturen für eine soziale und gerechte Gesellschaft ein. Wir fördern die
Begegnung und Inklusion der Menschen, die wir begleiten, in Bereichen des
gesellschaftlichen Lebens und nutzen dabei politische Möglichkeiten. Wir nehmen aktiv an
sozialpolitischer Gremienarbeit auf Regional-, Landes- und Bundesebene teil. Wir gestalten
Kultur und christliches Leben in der
Region mit dem Ziel der Begegnung von Menschen. Die Darstellung unserer Arbeit erfolgt
transparent durch eine aktive Öffentlichkeitsarbeit.
Unsere diakonische Grundlage
Nach christlichem Menschenbild, das jeden Menschen in seiner Einzigartigkeit anerkennt
und jedem ohne Einschränkung seine Würde gibt, stehen wir in einer christlichen
Wertegemeinschaft zueinander. Wir nutzen die Erfahrungen unserer diakonischen
Vorstreiter. Wir geben Raum für die Begegnung und die Auseinandersetzung mit der
christlichen Botschaft. Zwischen christlichen Idealen und dem Bewusstsein eigener
Unvollkommenheit gestalten wir unser Miteinander.
Wir sind glaubwürdig, geben Hoffnung, sind respektvoll und achtsam im Umgang
miteinander und lassen Zweifel zu.
Unsere Kompetenz
Wir sind ein verlässlicher Vertrags- und Geschäftspartner. Wir arbeiten nach
Qualitätsstandards und entwickeln diese kontinuierlich weiter. Die vielfältigen Kompetenzen
innerhalb der Wichern Diakonie werden übergreifend genutzt. Unsere Arbeit zeichnet sich
durch hohe persönliche, soziale und fachliche Kompetenz sowie durch Professionalität aus.
Offene Kommunikation und Transparenz sind unverzichtbare Bestandteile unserer Arbeit.
Durch eine vertrauensvolle Atmosphäre fördern wir
tragfähige und beständige Beziehungen zu den Menschen, die unsere Angebote nutzen.
Unser Verhältnis zu Ökologie und Wirtschaftlichkeit
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Wir übernehmen Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung. Wir handeln nachhaltig,
ökologisch und wirtschaftlich. Wir nutzen Synergien und entwickeln unsere Handlungsfelder
in gemeinsamer Verantwortung.
Unsere Zusammenarbeit
Wir identifizieren uns mit dem Auftrag der Wichern Diakonie. Unser Miteinander ist geprägt
von gegenseitiger Wertschätzung, Achtsamkeit und Vertrauen. Wir ermuntern zu
konstruktiver Kritik als eine Quelle unserer Entwicklung. Wir wahren Individualität und
akzeptieren und tolerieren unterschiedliche Lebensweisen im Rahmen der gesellschaftlichen
und betrieblichen Regeln und Grenzen. Wir gestalten bewusst ein gutes Betriebsklima. Ein
beteiligungsorientierter Führungsstil gewährleistet Informationen über entscheidende
Prozesse und Entwicklungen. Wir fördern selbständiges und eigenverantwortliches Arbeiten
durch klare Orientierungen und vertrauensvollen
Umgang. Freiwilliges Engagement genießt eine hohe Wertschätzung. Freiwillig Engagierte
sind unterstützend in den Arbeitsbereichen tätig und ermöglichen zusätzliche Angebote.
Dok.Nr. G 44
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Betreuungsvereinbarung
zwischen der Wichern Wohnstätten und Soziale Dienste gemeinnützige GmbH,
Abteilung Psychosoziale Hilfen / Bereich Gemeindepsychiatrie/ Ambulant
Betreutes Wohnen, hier Leistungserbringer
und
Frau/Herrn, hier Leistungsempfänger
____________________________________________________________________
Name
Vorname
geboren am:
______________________________in:____________________________________
Geburtsdatum
Geburtsort
wohnhaft in:
____________________________________________________________________
Postleitzahl
Wohnort
___________________________________________________________________________________
Straße
Hausnummer
____________________________________________________________________
Telefon
vertreten durch:
____________________________________________________________________
Name
Vorname
___________________________________________________________________________________
Postleitzahl
Ort
___________________________________________________________________________________
Straße
Hausnummer
Dok.Nr. G 44
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___________________________________________________________________________________
Telefon
E-Mail
wird mit Wirkung vom ___________________________ folgende
Betreuungsvereinbarung abgeschlossen.
1. Vorwort
Das Ambulant Betreute Wohnen ist eine Eingliederungshilfeleistung nach § 53/54
SGB XII.
Ziel der ambulanten Betreuung ist es, die Eingliederung in die Gesellschaft, die
Teilhabe an der Gemeinschaft und ein eigenverantwortliches Leben zu ermöglichen,
unabhängig von Art und Schwere der Behinderung.
Diese Eingliederungshilfeleistung richtet sich an Bürgerinnen und Bürger der Stadt
Frankfurt (Oder) mit einer chronisch psychischen Erkrankung, mit vorübergehend
psychischer Beeinträchtigung oder die von psychischer Beeinträchtigung bedroht
sind und in einer eigenen Wohnung leben, die Unterstützung zur Vermeidung einer
stationären Maßnahme benötigen bzw. aus einer solchen entlassen werden.
Dem Ambulant Betreuten Wohnen liegt die nachfolgende Betreuungsvereinbarung
zugrunde, welcher die Leistungsangebote des Ambulant Betreuten Wohnens regelt
sowie die Rechte und Pflichten des Leistungserbringers und des
Leistungsempfängers festlegt.
Die Betreuungsvereinbarung ist vom Leistungsempfänger und/oder dessen
gesetzlichen Vertreter und vom Leistungserbringer zu unterzeichnen.
2. Finanzielle Grundlagen / Kosten
Der Leistungserbringer übernimmt die Betreuung im Rahmen des festgestellten und
vom Kostenträger, hier Stadt Frankfurt (Oder), finanzierten Hilfebedarfs.
Die Kosten für die Leistungen werden auf der Basis des mit dem Kostenträger
vereinbarten Fachleistungsstundensatz, gemäß § 77 SGB XII berechnet.
Dieser Stundensatz beträgt zurzeit: _______________________
Stundensatz in Euro
Es wird darauf hingewiesen, dass der Kostenträger eine Eigenbeteiligung des
Leistungsempfängers an den Kosten prüft (§§ 81, 85, 87, 90 SGB XII).
Bei Selbstzahlern wird der Umfang der zu erbringenden Leistung zwischen dem
Kostenträger und dem Leistungsempfänger persönlich vereinbart.
Der Leistungserbringer führt pro Monat einen Leistungsnachweis über die erbrachten
Fachleistungsstunden und ist verpflichtet, diesen dem Leistungsempfänger zur
Unterschrift vorzulegen.
3. Betreuungsschwerpunkte
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Die vom Leistungserbringer vorgehaltenen Betreuungsleistungen sind dem
Gesamtplan nach § 58 SGB XII zu entnehmen und werden individuell auf den
Unterstützungsbedarf des Leistungsempfängers ausgerichtet.
Betreuungsschwerpunkte werden gemeinsam erarbeitet und können sich je nach
Bedarf im Laufe der Betreuung im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe verändern.
Die Betreuungsleistungen werden in direkte, mittelbare und indirekte
Betreuungsleistungen unterteilt.
Eine Beschreibung dieser Leistungen in Form eines Leistungskataloges kann vom
Leistungsempfänger jederzeit eingesehen werden.
4. Krisenintervention
Das Handeln des Betreuers in Krisensituationen wird zeitnah zum Betreuungsbeginn
in einem gemeinsam mit dem Leistungsempfänger formulierten individuellen
Krisenplan beschrieben und gilt als Handlungsrichtlinie für den Betreuer.
Der individuelle Krisenplan ist Bestandteil der Betreuungsakte.
5. Bezugsbetreuer
Grundsätzlich entscheidet der Leistungserbringer über den Einsatz des Personals für
die vereinbarten Betreuungsleistungen, es wird aber ein Bezugsbetreuer benannt.
Gibt es schwerwiegende Gründe, die eine Zusammenarbeit zwischen
Leistungsempfänger und Bezugsbetreuer unmöglich machen und in einem klärenden
Gespräch nicht ausgeräumt werden können, bemüht sich der Leistungserbringer um
einen Wechsel des Bezugsbetreuers.
Bezugsbetreuer ist: ___________________________________
6. Rechte des Leistungsempfängers
Der Leistungsempfänger hat ein Recht auf einen respektvollen Umgang und eine
professionelle, den Gegebenheiten und dem Hilfebedarf angepasste Begleitung.
7. Pflichten des Leistungsempfängers
Der Leistungsempfänger ist mit der Unterstützung und mit den regelmäßigen
Kontakten in seiner Häuslichkeit einverstanden. Er verpflichtet sich, dem Betreuer
des Ambulant Betreuten Wohnens jederzeit Zutritt zur Wohnung zu gewähren und zu
den gemeinsam vereinbarten Terminen zu erscheinen.
Fehlt die Bereitschaft zur Zusammenarbeit, ist eine Auflösung des
Betreuungsverhältnisses zu prüfen. Der Leistungserbringer verpflichtet sich, auch
wenn die Aufhebung nicht im gegenseitigen Einvernehmen erfolgt, alle am
Betreuungsprozess beteiligten Personen/ Institutionen zu informieren. Anderweitige
Hilfsangebote können gegebenenfalls vermittelt werden.
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Pflichtverletzungen haben individuellen Charakter und bedürfen einer konkreten
Beschreibung.
Individuelle Absprachen:
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
8. Vereinbarungen zur Schweigepflicht
Die Mitarbeiter des Leistungserbringers unterliegen grundsätzlich der Schweigepflicht
gegenüber Dritten.
Besteht das Erfordernis, Informationen an Dritte zu geben, wird zuvor eine Erklärung
über die Entbindung von der Schweigepflicht vom Leistungsempfänger eingeholt.
Der Weitergabe von betreuungsrelevanten Informationen unter den Mitarbeitern des
Leistungserbringers in kollegialen Beratungen wie Dienstberatungen,
Fallbesprechungen und Supervisionen wird hiermit zugestimmt.
Der Leistungserbringer geht von dem Einverständnis des Leistungsempfängers aus,
dass er auf Anforderung des Kostenträgers entsprechende Berichte und
Stellungnahmen an diesen abgibt. Diese Berichte werden unter Beteiligung des
Leistungsempfängers erstellt und miteinander abgestimmt.
Die erforderliche Beteiligung und Zustimmung des Leistungsempfängers ergeben
sich aus der Mitwirkungspflicht nach §§ 60 bis 64 SGB I.
9. Beendigung der Betreuungsvereinbarung
Die Vereinbarung wird grundsätzlich sofort beendet:
-
durch den Tod des Leistungsempfängers
durch fristlose Kündigung seitens des Leistungserbringers, wenn die Kosten
für mindestens einen vollen Kalendermonat durch Zahlungsverzug des
Leistungsempfängers offen sind ( bei Selbstzahlern)
Der Leistungsempfänger kann die Vereinbarung jederzeit bis zum dritten Werktag
eines Kalendermonats zum Ablauf des nächsten Monats kündigen.
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Änderungsstand: 1
Der Leistungserbringer kann diese Vereinbarung ebenfalls bis zum dritten Werktag
eines Kalendermonats zum Ablauf des nächsten Monats kündigen, allerdings nur
dann, wenn:
-
der Leistungsempfänger die Leistungen ablehnt,
der Leistungsempfänger zur notwendigen Zusammenarbeit im Rahmen der
Betreuung nicht mehr bereit ist,
der Leistungsempfänger wegen einer außergewöhnlichen Steigerung des
Betreuungsbedarfes nicht mehr angemessen betreut werden kann.
Die Betreuungsvereinbarung muss immer schriftlich aufgehoben werden!
10. Haftung
Der Leistungserbringer haftet gegenüber dem Leistungsempfänger für Sachen und
Wertgegenstände nur, wenn Mitarbeiter des Leistungserbringers deren
Beschädigung oder Verlust vorsätzlich oder grob fahrlässig verursacht haben.
11. Schlussbestimmungen
Diese Betreuungsvereinbarung wird in zweifacher Ausfertigung erstellt.
Änderungen müssen schriftlich erfolgen.
Frankfurt (Oder), den __________________________________________________
___________________________________________________________________
Unterschrift Leistungsempfänger
Unterschrift gesetzlicher Betreuer
___________________________________________________________________
Unterschrift Leistungserbringer
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Änderungsstand: 1
Wichern Wohnstätten und Soziale Dienste gGmbH
Abteilung Psychosoziale Hilfen
Bereich Gemeindepsychiatrie
Ambulant Betreutes Wohnen (ABW)
15230 Frankfurt/Oder
Franz- Mehring- Straße 20
Leistungskatalog
Ambulant Betreutes Wohnen (Betreuungsleistungen)
Inhaltsverzeichnis
1.Basisleistungen
Seite 4
1.1 Direkte Betreuung
Seite 4
Alltägliche Lebensführung und individuelle Basisversorgung
Seite 4
Einkaufen
Ernährung
Zubereitung von Mahlzeiten
Wäschepflege, Anziehen/Ausziehen
Körperpflege/persönliche Hygiene
Aufstehen und Zubettgehen
Ordnung im eigenen Bereich
Geldverwaltung
Regelung der finanziellen und (sozial)rechtlichen Angelegenheiten
Gestaltung sozialer Beziehungen
Seite 7
Im unmittelbaren Nahbereich
Kontakt zu Angehörigen und Gesetzlichem Betreuer (sofern Personenidentität)
Freundschaften und Partnerschaften; Kontakte im weiteren sozialen Umfeld
Teilnahme am kulturellen und gesellschaftlichen Leben
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Seite 8
Änderungsstand: 1
Gestaltung freier Zeit und Eigenbeschäftigung
Teilnahme an Freizeitangeboten / Veranstaltungen
Begegnung mit sozialen Gruppen/ fremden Personen
Erschließung außerhäuslicher Lebensbereiche
Entwicklung von Zukunftsperspektiven
Kommunikation, Mobilität und Orientierung
Seite 11
Sprachliche und nicht sprachliche aktive und passive Verständigung
Zeitliche Orientierung
Räumliche Orientierung in vertrauter Umgebung
Räumliche Orientierung in fremder Umgebung
Emotionale und psychische Entwicklung
Seite 12
Bewältigung von Angst, Unruhe und Spannung
Bewältigung von Antriebsstörungen, Interessenlosigkeit, Apathie etc.
Bewältigung paranoider oder affektiver Symptomatik
Umgang mit und Abbau von erheblich selbst- und fremdgefährdenden
Verhaltensweisen
Umgang mit Abhängigkeiten
Gesundheitsförderung und –erhaltung
Seite 14
Ausführen ärztlicher und therapeutischer Verordnungen
Absprache und Durchführung von Arztterminen und therapeutischen Maßnahmen
Spezielle pflegerische Erfordernisse
Beobachtung und Kontrolle des Gesundheitszustandes
Gesundheitsfördernder Lebensstil
Gestaltung des Tages (Beschäftigung, Arbeit, Ausbildung)
Seite 15
Motivation zur Aufrechterhaltung bestehender und Anbahnung neuer Arbeits- und
Beschäftigungsmöglichkeiten
Planung und Vorbereitung von Aufgaben und Vorhaben
Verständnis von Aufgaben und Vorhaben
Praktische Durchführung von Aufgaben und Vorhaben
Kontakte bei tagesstrukturierenden Maßnahmen / Arbeit
Terminausfall
Seite 16
Wegezeiten
Seite 16
1.2 Mittelbare Betreuung
Seite 16
Telefonate/ Schriftverkehr für den Klienten
Seite 16
Dokumentation
Seite 16
kollegiale Beratung
Seite 16
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Änderungsstand: 1
1.3 Indirekte Betreuung
Seite 17
2. Zusatzleistungen
Seite 18
2.1 Direkte Betreuung
Seite 18
Alltägliche Lebensführung und individuelle Basisversorgung
Seite 18
Ordnung im eigenen Bereich
Regelung der finanziellen und (sozial)rechtlichen Angelegenheiten
Teilnahme am kulturellen und gesellschaftlichen Leben
Seite 18
Teilnahme an Freizeitangeboten / Veranstaltungen
Emotionale und psychische Entwicklung
Seite 18
Bewältigung von Angst, Unruhe und Spannung
Bewältigung paranoider oder affektiver Symptomatik
Gesundheitsförderung und –erhaltung
Seite 18
Ausführen ärztlicher und therapeutischer Verordnungen
Absprache und Durchführung von Arztterminen und therapeutischen Maßnahmen
Gestaltung des Tages (Beschäftigung, Arbeit, Ausbildung)
Seite 19
Motivation zur Aufrechterhaltung bestehender und Anbahnung neuer Arbeits- und
Beschäftigungsmöglichkeiten
Krisenintervention
Seite 19
2.2 Mittelbare Betreuung
Seite 19
2.3 Indirekte Betreuung
Seite 19
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Änderungsstand: 1
1. Basisleistungen
Das Ambulant Betreute Wohnen hat das Ziel, Ihnen eine selbstbestimmte Lebensführung in der
eigenen Häuslichkeit und in Ihrem sozialen Umfeld zu eröffnen und zu erhalten. Das
Betreuungsspektrum des Ambulant Betreuten Wohnens reicht von intensiver konkreter
Unterstützung bei der unmittelbaren Alltagsbewältigung bis hin zu einer nur noch geringen
Unterstützung bei einer weitgehend eigenständigen Lebensgestaltung und Lebensentwicklung.
Die Hilfen sollen ausreichend sein, um Ihnen ein Verbleiben in Ihrem gewohnten Lebensumfeld
oder die Gewinnung eines neuen Lebensumfeldes zu ermöglichen. Die konkreten
Eingliederungsziele orientieren sich an Ihrer angestrebten Lebensweise.
Dabei handelt es sich um folgende Betreuungsleistungen:
1.1 Direkte Betreuung
Die direkten Betreuungsleistungen umfassen, ausgehend vom individuellen Hilfebedarf,
Unterstützung, Beratung und Anleitung in verschiedenen Bereichen und umfassen den
Hauptteil der Arbeit des Ambulant Betreuten Wohnens. Die individuellen Hilfen orientieren sich
an den Kompetenzen des Betreuten und berücksichtigen seine individuelle Biografie und
Lebenserfahrung.
Alltägliche Lebensführung und individuelle Basisversorgung
Einkaufen
- Information, Beratung, Assistenz und begleitende Unterstützung beim Einkauf von
Lebensmitteln
( Planung, Auswahl geeigneter und abwechslungsreicher Kost, auch unter diätetischen
Gesichtspunkten, Begleitung beim Einkauf) und Waren des täglichen Bedarfs einschließlich
der Kosten und Einkaufsmöglichkeiten
-Stellvertretende Ausführung (MA planen und erledigen den Einkauf, z.B. bei
Angstzuständen in Menschengruppen)
-Abschließen von Vereinbarungen und Kontrolle bezüglich des Einkaufs (z.B. bei
alkoholkranken Klienten kein Einkauf von Alkohol)
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
Ernährung
- Unterstützung bei der Entwicklung angemessener Ernährungsgewohnheiten
( angemessene Nahrungsmittelmengen, ausreichende Flüssigkeitszufuhr) unter
Berücksichtigung von diätetischen Aspekten
-Abschließen von Vereinbarungen und Kontrolle (z.B. bei Essstörungen, Abhängigkeiten)
-Unterstützung bei der Wahrnehmung des Einflusses auf die Ernährung
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Änderungsstand: 1
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
Zubereitung von Mahlzeiten
- Anleitung, Assistenz und anleitende Unterstützung bei der Zubereitung von Mahlzeiten
( Planen, z. B. Suchen geeigneter Rezepte, Unterstützung beim Zubereiten der Mahlzeiten)
-Motivation und Anleitung bei vorhandenen Ängsten (z.B. beim Umgang mit elektrischen
Geräten)
-Unterstützung beim Bereitstellen der Lebensmittel
-Unterstützung beim Eindecken des Tisches (Anleitung und ggf. physische Unterstützung)
-Unterstützung beim Zubereiten von Getränken und beim Anrichten von Speisen
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
Wäschepflege, Anziehen/Ausziehen
-Unterstützung und Begleitung bei der Auswahl und beim Einkauf von Bekleidung
-assistierende Unterstützung bei der Auswahl von angemessener und witterungsgerechter
Kleidung
-Unterstützung bei der Reinigung der Bekleidung
-Anleitung beim Waschen der Wäsche (MA gibt Sicherheit durch Anwesenheit und ggf.
gelegentliche Hinweise)
-Differenzierte Anleitung (Sortieren der Wäsche, Bestücken der Waschmaschine, Dosieren
des Waschmittels, Waschprogramm auswählen, Anstellen der WM, Aufhängen und
Zusammenlegen der Wäsche, Einsortieren in den Schrank)
- Motivation zum Ausführen von Ausbesserungsarbeiten
-Umfassende Motivation z. B. bei Verwahrlosungstendenzen
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
Körperpflege/persönliche Hygiene
- Information, Beratung und Unterstützung bei der Körperpflege, Auswahl und Anwendung
der Körperpflegemittel
-Training und Aktivierung bei der Ausführung der Körperpflege
-Erinnern an die Ausführung der Körperpflege, Erläuterung der Notwendigkeit
-Motivation zur Ausführung
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
Aufstehen und Zubettgehen
-Information und Beratung über die Gestaltung eines gesunden Tag- Nachtrhythmus
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Änderungsstand: 1
-Motivation und individuelle Planung der Verbesserung des Tag- Nachtrhythmus, Regeln des
Tagesablaufs zur Sicherung eines angemessenen Schlaf- Wachrhythmus
-unterstützende und regulierende Hilfen im Umgang mit Schlafstörungen/ zur Umstellung des
Tag- Nachtrhythmus bzw. zur Verminderung von Schlafstörungen
-Wecken am Morgen durch die Mitarbeiter
-Erinnern an ein rechtzeitiges Zubettgehen
Ordnung im eigenen Bereich
- Unterstützung zur sachgerechten Ausführung der Arbeiten zur Aufrechterhaltung von
Ordnung und Sauberkeit des Wohnraumes
- regelmäßige Kontrolle des Zustandes der Wohnung
- Erinnerung (wiederholte Erinnerung) an die Reinigung des Zimmers/Wohnung, Überprüfen
der Ausführung
- Vereinbarungen und Begleitung bei Vernachlässigung oder überzogenem Putzverhalten
-Verhindern von Verwahrlosung und Vermüllung
- Unterstützung bei der Planung von Renovierungsarbeiten ( Unterstützung und Begleitung
bei der Auswahl und beim Besorgen von nötigen Materialien)
- Unterstützung bei der Organisation des eigenen Haushalts
-Information und Beratung zur Wohnraumgestaltung, einschließlich der Kosten und
Einkaufsmöglichkeiten
-Unterstützung und Assistenz bei der Schaffung und Gestaltung des persönlichen
Wohnumfeld
Geldverwaltung
-Motivation und Unterstützung im Umgang mit den eigenen Finanzmitteln (Planung,
Geldeinteilung, Bewahrung), Unterstützung bei der Aufstellung und Einhaltung eines
Haushaltsplanes
-Treffen von Absprachen mit dem gesetzlichen Betreuer und Beratung und Abschließen von
schriftlichen Vereinbarungen bei unangemessenem Umgang mit Geld (fehlende Übersicht,
Abhängigkeiten, Verschwendung, übertriebene Sparsamkeit usw.:
•Auszahlen des Taschengeldes und ggf. des Verpflegungsgeldes
•Verwalten des Taschengeldes und des Verpflegungsgeldes
Zur Beachtung: Die Geldverwaltung erfolgt vom ABW nur, wenn sie einen
Betreuungsschwerpunkt darstellt.
Regelung der finanziellen und (sozial)rechtlichen Angelegenheiten
-Unterstützung und Beratung im Umgang mit Ämtern und Behörden, Vermietern
-Unterstützung bei der eigenverantwortlichen Wahrnehmung gesellschaftlicher Rechte und
Pflichten und bei der Durchsetzung sozialrechtlicher Ansprüche
- informative, beratende und assistierende Unterstützung bei der Beantragung von
begleitenden Hilfen zur Sicherung des Lebensunterhaltes (z. B. Wohngeld)
- Information und Beratung über Geldverkehr, Sparen, Bankkonten
-Erklären behördlicher Post
-Unterstützung bei der Führung eigener Unterlagen
- begleitende übende Unterstützung bei der Geldeinteilung (z. B. Bankverkehr)
- Unterstützung beim Umgang mit Geld, Bestellungen, Verkäufen und Schulden zur
Bewältigung und Reflexion der eigenen wirtschaftlichen Situation; z.B. begleitende
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Änderungsstand: 1
Unterstützung zur Gewährleistung regelmäßiger Mietzahlungen und Klärung von
Ratenzahlungsvereinbarungen bei Mietschulden,
Kontakt zur Schuldnerberatung, Unterstützung bei der Beschaffung notwendiger Dokumente
und Unterlagen, Veranlassung von Schuldentilgung; Kontakte zu Gläubigern
-problem- und lösungsorientierte Gespräche (Sozialamt, Arbeitsamt, Einwohnermeldeamt,
Versorgungsamt, Rentenkasse, Krankenkasse)
-Unterstützung bei der zeitgerechten Antragstellung und Weiterleitung
- Unterstützung bei der Wahrnehmung von Terminen
-Vermittlung von Einsicht in komplexe gesetzliche Zusammenhänge
-Umgang mit Enttäuschungen und Ablehnungen-motivierende und realitätsbezogene
Gespräche
-Treffen von Absprachen mit dem gesetzlichen Betreuer
-gemeinsames Besprechen und Durcharbeiten von individuellen Entwicklungsberichten und
Fortschreibungen
- Teilnahme an Hilfeplangesprächen
Gestaltung sozialer Beziehungen
Im unmittelbaren Nahbereich
-Hilfestellung und Beratung bei der Kontaktaufnahme zu anderen Menschen im
unmittelbaren Nahbereich und bei der Gestaltung sozialer Beziehungen im nahen Umfeld (z.
B. Wohngemeinschaften, Nachbarn, Vermieter)
-Unterstützung bei der Pflege von Beziehungen zu anderen Betreuten
-Unterbreiten, Durchführen von Angeboten zur Förderung der Interaktion mit anderen
Betreuten
-Vorschläge machen zu Unternehmungen mit anderen Betreuten
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
-Argumentation gegenüber Mitbewohnern und Werben für Toleranz bezüglich des
Verhaltens und der Besonderheiten von Menschen mit schwerer kognitiver Beeinträchtigung,
mit Distanzproblemen oder anderen besonderen krankheitsbedingten Verhaltensweisen
-individuelle Assistenz in Form intensiver Gesprächsführung bei Kontaktproblemen
-Unterstützung und Förderung der Kontaktaufnahme und der Beziehungsgestaltung bei
erkennbaren Vorlieben für bestimmte Personen
-Unterstützung zur Befähigung, selbstständig Nähe und Distanz in Beziehungen regeln zu
können
-Aufbau einer tragfähigen, vertrauensvollen Beziehung zum Betreuer
-die Vorbild- und Vermittlerrolle des Betreuers herausstellen, evtl. Dolmetscherfunktion
beschreiben
- begleitende Beobachtung, Wahrnehmung und Einschätzung, Rückmeldung und Beratung
über mögliche Konsequenzen und
Verhaltensalternativen (Isolation, Überforderung,
Konflikte)
- vermittelnde und konfliktlösungsorientierte Gespräche
-Sicherung von Rückzugsmöglichkeiten, um einer Reizüberflutung entgegen zu wirken
-entlastende, beratende und konfrontierende Gespräche über Beziehungssituationen,
Planung und Überprüfung von Verhaltensänderungen und Verhaltensalternativen,
Orientierungshilfen
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Änderungsstand: 1
-Angebote zur entlastenden Unterstützung und Umstrukturierung des Beziehungsumfeldes
-aktive Begleitung in das Beziehungsfeld, Einübung von Verhaltensänderungen
-das Zusammenleben sichernde Maßnahmen
Kontakt zu Angehörigen und Gesetzlichem Betreuer (sofern Personenidentität)
- Hilfestellung und Beratung im Umgang mit der Familie
-Unterstützung bei der (Wieder-) Aufnahme von Kontakten zur Familie und eigenen Kindern
-Unterstützung zur Pflege von Angehörigenkontakten
-begleitende Unterstützung in der Gesprächsführung bei Besuchen von Angehörigen,
Transfer zu Besuchen
-Unterstützung beim Telefonieren mit Angehörigen, beim Schreiben von Briefen etc. an
Angehörige
-Unterstützung bei der Ablösung vom Elternhaus und beim Entwickeln einer angemessenen
Erwachsenenidentität
-Unterstützung bei Konfliktlösungen
- (gemeinsame) Beratung mit Angehörigen
-Zusammenarbeit mit dem gesetzlichen Betreuer, Treffen von gemeinsamen Absprachen mit
dem Betreuer/ Austausch von betreuungsrelevanten Informationen (auch Gespräche,
Telefonate, Absprachen)
Freundschaften und Partnerschaften; Kontakte im weiteren sozialen Umfeld
- Hilfestellung und Beratung im Umgang mit Partnern und Freunden und bei der Gestaltung
sozialer Beziehungen im weiteren sozialen Umfeld (z. B. Vereine)
-Unterstützung bei der Pflege und Gestaltung von Beziehungen zu Freunden und dem
Partner (Initiieren und Begleiten von Angeboten – Gespräche, Kaffeetrinken, Ausflüge…)
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
-Unterstützung
beim
Finden
eines
geeigneten
Partners
(Kontaktanzeigen,
Tanzveranstaltungen, Kontaktpflege mit anderen Bereichen der Einrichtung
-beziehungsklärende und- stiftende Rollenklärung, z. B. Beziehungsproblemen, bei CoAbhängigkeit
. Unterstützung bei der Regulierung Nähe/Distanz in der Partnerschaft
-Umfassende Unterstützung bei auftretenden Konflikten in der Paarbeziehung
-Unterstützung zum Einüben von Kompromissfähigkeit zur ausgewogenen Gestaltung der
Paarbeziehung
-Unterstützung beim Ausleben sexueller Bedürfnisse in angemessener Art und Weise –
Unterbreiten von Bildungsangeboten, Vermitteln von Kontakten zu PROFAMILIA
-Beratung und Unterstützung zur Auseinandersetzung mit dem Thema Sexualität
-Unterstützung bei der Vermittlung sexualtherapeutischer Interventionen
-individuelle Möglichkeiten schaffen, Erfahrungen mit dem eigenen Körper zu machen
Teilnahme am kulturellen und gesellschaftlichen Leben
Gestaltung freier Zeit und Eigenbeschäftigung
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Änderungsstand: 1
- Information und Beratung über Möglichkeiten der Freizeitgestaltung innerhalb und
außerhalb der Einrichtung, Entwicklung und Ausübung persönlicher Interessen und Hobbys
-Beratung über Möglichkeiten zu körperlicher Aktivität, assistierende und stützende
Begleitung bei Sport und Bewegung
-Motivation, individuelle Planung und Ergebnisbewertung, Erschließung von Möglichkeiten
zur Tagesgestaltung und zur sinnvollen Freizeitgestaltung innerhalb und außerhalb der
Einrichtung
-Motivation, Neues auszuprobieren, Anregung zum Experimentieren geben
-sensibler und einfühlsamer Umgang mit Veränderungen
-bewusster Umgang mit freier Zeit (Förderung der Kreativität; Genuss von Stille, Abschalten,
Lernen; Zeit für sich selbst; Natur erlebbar machen)
-gemeinsames Erarbeiten einer Tagesstruktur
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
Teilnahme an Freizeitangeboten / Veranstaltungen
- Information und Beratung über Möglichkeiten der Freizeit-/Bildungsangebote und
Veranstaltungen innerhalb und außerhalb der Einrichtung unter Berücksichtigung der
Interessen
-aktive Motivation, Anleitung und regelmäßiges freizeitgestaltendes Angebot oder
individuelles Angebot zur Aktivierung
-Erinnern an Termine
- begleitende Unterstützung, um Sicherheit zu vermitteln und Ängste abzubauen
- Begleitung bei Gottesdiensten
-ggf. Beförderung zu den Veranstaltungsorten ( Treffpunkt an verabredeten Sammelstellen)
-reflektierende Gespräche über den Ablauf/Geschehnisse während der Veranstaltung und
Wirkung
-Organisieren und Durchführen von Ausflügen
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
Begegnung mit sozialen Gruppen / fremden Personen
- Assistenz beim Aufbau eines sozialen Umfeldes und Motivation, individuelle Vorbereitung
und Planung zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben
- Information und Beratung über Möglichkeiten, Zugang zu Interessengemeinschaften,
Veranstaltungen, Clubs zu bekommen und Zugehörigkeit zu wahren
-Unterstützung bei der Mitarbeit in Interessensvertretungen und Arbeitsgemeinschaften
(Zeitungsgruppe, Bewohnerbeirat)
- Hilfen bei der Gestaltung sozialer Beziehungen im weiten sozialen Umfeld, Gruppen etc.
-Begleitung und Unterstützung beim Kennenlernen fremder Personen/ Gruppen,
Unterstützung beim Abbau von Ängsten
-Unterstützung zur Beziehungsanbahnung
-Unterstützung zum Erlernen eines angemessenen Verhaltens in der Kontaktaufnahme zu
fremden Personen
- Beobachtung, Einschätzung und Rückmeldung über Verhaltensweisen; Einübung und
Überprüfung von Verhaltensänderungen
-Aufzeigen von Grenzen, erkennen und akzeptieren
- aktive Begleitung in das Beziehungsfeld
-Anleitung zum angemessenen Umgang in Konfliktsituationen bis hin zur Intervention in
solchen Situationen, Bearbeitung von Enttäuschungen
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Änderungsstand: 1
-reflektierende Gespräche in Bezug auf das soziale Verhalten des Klienten
-unterstützende Intervention bei häufigen planlosen Absagen von Verabredungen und
Aktivitäten
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
Erschließung außerhäuslicher Lebensbereiche
- Information und Beratung über Möglichkeiten der Benutzung von Verkehrsmitteln
- Begleitung beim Benutzen von öffentliche Verkehrsmitteln
- Motivation, Unterstützung und Begleitung zur Verhaltensmodifikation; Einüben der
Erweiterung oder zur Strukturierung des Bewegungsumfeldes, Wegetraining ( z. B. bei
Angsterkrankungen)
-Förderung einer eigenständigen Mobilität
-Anregung zur Nutzung von Hilfsmitteln (Gehstock, Rollator)
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
Entwicklung von Zukunftsperspektiven
-Information und Beratung über Möglichkeiten sich zu orientieren und /oder an frühe
Sinnerfahrung anzuknüpfen
-Biografie- Arbeit
-Seelsorge
-Einbeziehung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, z. B. aktuelle oder frühere
Bezugspersonen, zur Unterstützung der Suche nach einer situationsgemäßen
Sinnorientierung und zur Erschließung oder Erhalt natürlicher Hilfspotentiale
-Motivation und Ermöglichung der regelmäßigen Teilnahme an Selbsthilfegruppen
-Förderung der Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft und Sinnstiftung über die Teilhabe
am gesellschaftlichen und kulturellen Leben
-Selbstsicherheitstraining
- Förderung des Blicks auf die eigenen Ressourcen und Kompetenzen
-Förderung bzw. Aufbau kommunikativer und sozialer Kompetenzen
-Erfolgserlebnisse fördern und ermöglichen durch schrittweise Verantwortungsübernahme
- Unterstützung bei der Erreichung eines Lebens mit größtmöglicher Eigenständigkeit und
Selbstbestimmung
-Selbstheilungskräfte aktivieren durch Förderung von Zuversicht in die eigenen Fähigkeiten
-Förderung der Selbstwahrnehmung durch angeleitete Entspannungsübungen, Rollenspiele,
Austausch und Rückmeldung in den Bezugsgruppen (z.B. Theatergruppe)
-Unterstützung beim Herausbilden eines eigenen Stils
- Gespräche über den Alltag und Befindlichkeit; reflektierende und lösungsorientierte
Gespräche zur Persönlichkeitsentwicklung
- Förderung der Selbst – und Fremdwahrnehmung
- Unterstützung bei der altersgemäßen Rollenfindung
- Erkennen und Erlernen von Akzeptanz
-Hilfestellung und Beratung im Umgang mit Konflikten
- Förderung der Anpassung an die Anforderungen wechselnder alltäglicher Lebens – und
Problemsituationen
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Änderungsstand: 1
-Korrigieren unrealistischer Vorstellungen; positive Einflussnahme bezüglich des Entwickelns
von Lernbereitschaft
- gemeinsames Erarbeiten der Betreuungsplanung
-Regelmäßige Gespräche mit dem Bezugsbetreuer
-Führen von Gesprächen zur Zukunftsplanung, Aufzeigen von Wahlmöglichkeiten bzgl. der
Zukunftsplanung
- Auseinandersetzen mit chronischer und schwerer Erkrankung bezogen auf die
Lebensgestaltung
-Auseinandersetzen mit dem Thema Älterwerden/ Altwerden
-Auseinandersetzen mit dem Thema Sterben und Tod
Kommunikation, Mobilität und Orientierung
Sprachliche und nicht sprachliche aktive und passive Verständigung
-stützende, auf die individuellen eingeschränkten Fähigkeiten angepasste Gesprächsführung
(z. B. Sprechen in klaren, kurzen, verständlichen Sätzen; wiederholen, verstärktes
Einsetzen von nonverbaler Kommunikation)
-Angebote zur Verbesserung und Erweiterung des sprachlichen Ausdrucks
-Umfassende Unterstützung zur Förderung der Wahrnehmung
-Unterstützung beim Umgang mit Hilfsmitteln zur Kommunikation (Brille, Hörgerät etc.)
-Unterstützung bei Schwierigkeiten in der Kommunikation mit anderen Menschen
-Beratung bzgl. möglicher Folgen von Fehlwahrnehmungen in der Kommunikation (Umgang
mit unklaren Botschaften oder Missverständnissen)
-begleitende Beobachtung und individuelle Rückmeldung
- Motivation zur Verhaltensmodifikation
-Rückmeldung in Form von Feedback
-Unterstützung bei der Bearbeitung von Post (Inhalt verständlich erklären, stellvertretend
vorlesen, Hilfestellung bei der Bearbeitung, Ausfüllen von Formularen etc.)
- Telefonate mit dem Klienten (für Terminvereinbarung, akuten Gesprächsbedarf,
Informationsweitergabe, Kontakt zum Klienten halten)
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
Zeitliche Orientierung
-Erarbeitung und Einsatz von individuellen unterstützenden Hilfsmitteln zur besseren
zeitlichen Orientierung, z. B. ein persönlicher Kalender
-Erinnern an Termine
-Unterstützung des zeitlichen Tagesablaufs durch gemeinsame Erarbeitung einer
Tagesstruktur
-Organisation der Wochen –und Jahresplanung unter Berücksichtigung der Jahreszeiten und
Feste etc.
-Unterstützung bei der Verarbeitung von Eindrücken in Bezug auf die Zeit
- Durchführen von Gedächtnistraining
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
Räumliche Orientierung in vertrauter Umgebung
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Änderungsstand: 1
-Erarbeitung und Einsatz von individuellen unterstützenden Hilfsmitteln zur besseren
räumlichen Orientierung in vertrauter Umgebung
- Veränderungen in vertrauter Umgebung vermeiden
-Unterstützung bei allen Lage –und Ortsveränderungen,
-spezifische Einrichtung der Wohnung und anderer alltäglicher Räumlichkeiten bzw. der
Wege dorthin, um Anhaltspunkte zur Orientierung zu schaffen, z.B. Anbringen von Bildern
und Piktogrammen bei Menschen die teilweise in vertrauter Umgebung orientiert sind
-beobachten, vorausschauend Bedürfnisse begleiten und berücksichtigen, um eine
erforderliche Ortsveränderung stellvertretend herbeizuführen (z. B. Hindernisse umgehen)
-Begleitung bei der Einübung vertrauter Wege
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
Räumliche Orientierung in fremder Umgebung
- Begleitung in fremder Umgebung
- schrittweise begleitende Unterstützung und Erarbeiten von Hilfsmitteln zur besseren
Orientieren in fremder Umgebung
-Wegetraining zum Erlernen einer selbständigen Orientierung in fremder Umgebung
-vertraut machen mit öffentlichen Verkehrsmitteln
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
Emotionale und psychische Entwicklung
Bewältigung von Angst, Unruhe und Spannung
-Kontakt halten, Kontinuität und Stabilität in der Betreuung vermitteln, Selbstwert stärken
-beruhigende, entlastende und stützende Gespräche
-Motivation zur Teilnahme an entspannungsfördernder Angeboten
-Unterstützung im Umgang mit einer geringen Frustrationstoleranz (klare Strukturen
einhalten und Grenzen setzen im Sinne von Sicherheit geben, Aufstellen und konsequente
Durchsetzung klarer Regeln)
- gemeinsam eine Alternative zu jeder Begrenzung erarbeiten
-Vermeiden des Verstärkens des Gefühls
-Herstellung von Realitätsbezug
-Beratung mit dem behandelnden Psychiater, Anbahnung fachlicher Hilfe
-Kooperation mit Angehörigen
-Umfassende Unterstützung bei Bestehen einer Angsterkrankung – Akzeptanz der
Erkrankung und der persönlichen Wahrnehmung, Unterstützung beim Entwickeln von
Bewältigungsstrategien
-Unterstützung beim Bewältigen traumatischer Erlebnisse
-Gestaltung der Umgebung, die auf die individuelle Beeinträchtigung Rücksicht nimmt
-Ggf. Begleitung in der Öffentlichkeit (unterstützende Präsenz)
-Unterstützung beim Bewältigen von Angst und Unruhe im Zusammenhang mit der
Auseinandersetzung einer schweren Erkrankung oder mit dem Thema Tod und Sterben
-Unterbreiten unterhaltsamer Bewegungsangebote
- positives Feedback für gemeisterte Situationen, Ressourcenorientierung
-reflektierende Gespräche
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Änderungsstand: 1
Bewältigung von Antriebsstörungen, Interessenlosigkeit, Apathie etc.
-Motivation und Planung von individuellen Angeboten zum Entgegenwirken der
Rückzugstendenzen, zur Aktivierung bei bestehendem Antriebsmangel bzw. Verminderung
von bestehender Unruhe
-Unterstützung zur Vermeidung sozialer Isolation
-Orientierungshilfen zur Bewältigung der Störung, Hilfe bei Kontaktaufnahme
-Beratung über Möglichkeiten zu körperlicher Aktivität und gesundheitliche Folgen von
Inaktivität und Aufzeigen von Verhaltensalternativen
-unterstützende/übende Begleitung zu körperlichen Aktivitäten
-Erstellen eines detaillierten Tagesplans/ eines Wochenplans
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
Bewältigung paranoider oder affektiver Symptomatik
- Beobachtung und Wahrnehmung von paranoider oder affektiver Symptomatik
- bei paranoider Symptomatik Herstellen des Realitätsbezuges, sachliche Gespräche
-aktives Zuhören
- Beruhigung durch Worte, Mimik, Gesten
- Beratung mit dem behandelnden Psychiater, Anbahnung fachlicher Hilfen
-Gestaltung der Umgebung, die auf die individuelle Beeinträchtigung Rücksicht nimmt
-Ggf. Begleitung in der Öffentlichkeit
-stellvertretende Konfliktschlichtung
-Motivation zur Teilnahme an psychoedukativen, sozialtherapeutischen und
psychotherapeutischen Gruppenangeboten
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
Umgang mit und Abbau von erheblich selbst- und fremdgefährdenden
Verhaltensweisen
Selbstgefährdende Verhaltensweisen sind beispielsweise:
-
Essstörungen mit vitaler Gefährdung durch Gewichtsverlust
Massiver Realitätsverlust z. B. bei akuten Psychosen
Verwirrtheitszustände mit Verlust der Orientierung
Vitale Bedrohung durch Intoxikationen durch Alkohol oder Drogen bzw. Einschränkung
der Handlungsfähigkeit
-Selbstbeobachtung und Sensibilisierung für auslösende Situationen und Konflikte
-entlastende Gespräche, Konfrontation, Orientierungshilfen zur Bewältigung der Störung
-Treffen von Vereinbarungen und Absprachen
-Erarbeiten von alternativen Handlungsmöglichkeiten
-Erarbeiten eines individuellen Krisenplans
-intensive regelmäßige Begleitung bei der Erarbeitung alternativen Verhaltens
-Ursachenforschung
-Aufzeigen von Konsequenzen der Verhaltensweisen
- Beratung mit dem behandelnden Psychiater, Anbahnung fachlicher Hilfen
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
Umgang mit Abhängigkeiten
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Änderungsstand: 1
-Informationsvermittlung und Auseinandersetzung mit der Abhängigkeitsentwicklung
-Herausarbeiten der Abstinenzvorteile
-Training individueller Bewältigungsstrategien, um in Risikosituationen über Alternativen zum
früheren Trinkverhalten verfügen
-Rückfallaufarbeitung und Rückfallprophylaxe durch Angstabbau und Erarbeitung eines
persönlichen Notfallplans
-Selbstbeobachtung und Sensibilisierung für auslösende Situationen und Konflikte
-entlastende Gespräche, Konfrontation, Orientierungshilfen zur Bewältigung der Störung
-bei Essstörungen: Information und Beratung über Ernährung und Begleitung
- bei Essstörungen: praktische Planung und Motivation zur angemessenen Ernährung und
Essverhalten
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
Gesundheitsförderung und –erhaltung
Ausführen ärztlicher und therapeutischer Verordnungen
- Motivation und Unterstützung zur Durchführung medizinischer/therapeutischer
Verordnungen und Maßnahmen
Absprache und Durchführung von Arztterminen und therapeutischen Maßnahmen
- Planung und Abklärung von Erwartungen und Vorgehensweisen
- Organisation und Motivation zur Inanspruchnahme ärztlicher und medizinischer Hilfen
- wenn als Betreuungsschwerpunkt vereinbart: begleitende Unterstützung bei der
Inanspruchnahme ärztlicher und medizinischer Hilfen,
z. B. zu Arztterminen; Informationsaustausch mit behandelnden Ärzten
- Unterstützung bei der Wahrnehmung von Terminen
- Besuche in der Klinik während einer stationären Behandlung zur Kontaktpflege
Spezielle pflegerische Erfordernisse
-Motivation zur Durchführung spezieller pflegerischer Erfordernisse
Beobachtung und Kontrolle des Gesundheitszustandes
-gezielte Beobachtung zur Wahrnehmung des aktuellen Gesundheitszustandes
-Anbahnung erforderlicher Maßnahmen bei Auffälligkeiten oder Abweichungen
Gesundheitsfördernder Lebensstil
- Information, Beratung bezüglich des Verlaufs, der Folgen und /oder Vermittlung von
Beratungsmöglichkeiten zur Bewältigung/ Behandlung
-Motivation zur Nutzung von Hilfen und integrierten Hilfsangeboten, ggf. Hilfsmitteln und
krankheitsangepassten Verhaltensweisen
- Information, Beratung und Motivation zu Maßnahmen der allgemeinen
Gesundheitsprophylaxe (Fitness, Ernährung) innerhalb und außerhalb der Einrichtung,
Motivation zur Inanspruchnahme
- Information und Beratung in Bezug auf Konsumieren von Nikotin, Alkohol, Kaffee, ggf.
Vermittlung an spezialisierte Hilfesysteme
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Änderungsstand: 1
- Erkennung und Umgang mit Früherkennungszeichen der psychiatrischen Erkrankung
- Beratung und Entlastung im Umgang mit den Folgen der psychischen Erkrankung
- Förderung der Krankheitseinsicht (Motivation zur Teilnahme an psychoedukativen,
sozialtherapeutischen und psychotherapeutischen Angeboten, Selbsthilfegruppen,
reflektierende und realitätsbezogene Gespräche)
Gestaltung des Tages (Beschäftigung, Arbeit, Ausbildung)
Motivation zur Aufrechterhaltung bestehender und Anbahnung neuer Arbeits- und
Beschäftigungsmöglichkeiten
-informative, beratende und motivierende Gespräche über Möglichkeiten und Zugangswege
einer Arbeits- oder tagesstrukturierenden Maßnahme bzw. einer Ausbildung entsprechend
der individuellen Bedürfnisse, Interessen und Fähigkeiten
- Motivation und Unterstützung bei der Planung, Beschaffung/ Erschließung und
Ergebnisbewertung von Möglichkeiten zur Arbeits-, Ausbildungsaufnahme oder einer
Beschäftigungsform
-Unterstützung bei Kontakten zur Agentur für Arbeit, Jobcenter, Rehabilitationsträger,
WfpbM , Tagesstätte, Integrationsfachdienst, Arbeitgeber
- Unterstützung bei Bewerbungsschreiben
- begleitende Unterstützung zur individuellen Belastungserprobung (Praktikum,
Arbeitstraining)
- Unterstützung bei der Erfüllung von Arbeits- und Ausbildungsanforderungen
- motivierende Gespräche über die Situation am Arbeits- oder Ausbildungsplatz
-Gespräche, Begleitung, Motivation bei Start- und Anpassungsproblemen
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
Planung und Vorbereitung von Aufgaben und Vorhaben
-Hinweise zur sachgerechten Organisation von Arbeitsmitteln
-Erläuterung von Arbeitsabläufen
-Bereitstellung von Hilfsmitteln
-Überprüfung der Einhaltung von Abläufen, Gedächtnistraining
-Stellvertretende Planung und Organisation
-Häufige Präsenz bei der Vorbereitung, Unterstützung bei der Strukturierung
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
Verständnis von Aufgaben und Vorhaben
-Information über Zusammenhänge einer Arbeitsaufgabe
-Ermunterung, Ermutigung, Motivation
-Bestärkung durch Feedback
-Kognitives Training
-Detaillierte Erläuterung, Training und Kontrolle bei kognitiven Einschränkungen
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Änderungsstand: 1
Praktische Durchführung von Aufgaben und Vorhaben
-Anleitung durch Vorführen
-Persönlich interessante Beschäftigungsangebote schaffen und anbieten
-Übung, Anleitung, Präsenz
-Ermutigung, Feedback
-Stellvertretende Übernahme einzelner Arbeitsschritte
-Erschließung von Hilfsmöglichkeiten im Umfeld, Unterstützung zur Erschließung oder Erhalt
natürlicher Hilfspotentiale
Kontakte bei tagesstrukturierenden Maßnahmen / Arbeit
- regelmäßige Kontakte zu Mitarbeitern der jeweiligen Maßnahme
- Beobachtung/ Einschätzung des Arbeitsverhaltens und Rückmeldung unter Einbeziehung
von Vorgesetzten/Ausbildern, Kollegen
-mitwirkende Unterstützung bei der Bewältigung evtl. auftretender Schwierigkeiten,
Information und Beratung über Verhaltensalternativen und Möglichkeiten der Anpassung
oder Umgestaltung des Arbeitsplatzes
Terminausfall
- Ausfallzeiten für von Klienten nicht wahrgenommene Termine
Wegezeiten
- Fahrt – und Wegezeiten zu Terminen mit/ für Klienten
1. 2 Mittelbare Betreuung
Die mittelbaren Betreuungsleistungen umfassen die auf den Klienten bezogenen Tätigkeiten:
Telefonate/ Schriftverkehr für den Klienten
- Telefonate und Schriftverkehr bzgl. Alltagsangelegenheiten des Klienten
( Schuldnerberatung, Sozialamt, Arzt etc.)
-Kopieren von Unterlagen
Dokumentation
- Dokumentation des Betreuungsprozesses: persönliche Angaben zum Klienten, Ressourcen
, Probleme, gezielte Beobachtungen des Verhaltens/ des Antriebs/der Stimmung;
Ursachenforschung; Betreuungsschwerpunkte setzten, Ableiten geeigneter Maßnahmen,
Beobachtung der Wirkung der Maßnahmen und Evaluation, ggf. neue
Betreuungsschwerpunkte setzen/ neue Maßnahmen, Dokumentation besonderer
Vorkommnisse und Absprachen etc.
- individuelle Fortschreibungen erstellen
- Erstellen von klientenbezogenen Abrechnungen (Leistungsnachweisen)
kollegiale Beratung
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Änderungsstand: 1
- Informationsaustausch zu betreuungsrelevanten, klientenbezogenen, organisatorischen
und strukturellen Themen im Mitarbeiterkreis:
Fallbesprechungen,
Fortschreibungen,
Dienstberatungen,
Supervisionen,
Teamsitzungen,
fachspezifische Fortbildungen,
Klausurtagungen;
Übergaben
1.3 Indirekte Betreuung
Die indirekten Betreuungsleistungen umfassen dienst- und trägerbezogene administrative
Aufgaben:
-Organisation des Helferfeldes und Hilfeplanung
-Organisation (und Leitung) des Dienstes
-Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und Helfern, Organisationen und Institutionen,
niedergelassenen Ärzten etc.
-Bearbeitung von Anfragen, Aufnahmen
-Verwaltungsarbeiten
-Öffentlichkeitsarbeit
- Erstellen und Verteilen von Informationsmaterial (Flyer etc.)
-Planung und Organisation von Veranstaltungen ( Disco, Oster-Cafe´, Topfmarkt,
Adventsmarkt, Sportfest, Grillabende etc.)
-Gewährleistung der Betriebsfähigkeit (Anschaffungen, Reparaturen, Wartungen, Instandhaltung)
- Kontrollieren/Verwalten von klientenbezogenen Abrechnungen (Leistungsnachweisen)
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Änderungsstand: 1
2. Zusatzleistungen
Die nachfolgend genannten Zusatzleistungen müssen bei Bedarf im Einzelfall mit dem
Kostenträger vereinbart werden:
2.1 Direkte Betreuung
Alltägliche Lebensführung und individuelle Basisversorgung
Ordnung im eigenen Bereich
- Unterstützung bei der Grundreinigung bei Vermüllung/ Entmüllung der Wohnung
Regelung der finanziellen und (sozial)rechtlichen Angelegenheiten
- Vor- und Nachbereiten von erforderlichen Umzügen in einen anderen Wohnraum
(Planung, Wohnungssuche, Umzugsunternehmen organisieren, Unterstützung bei der
Sicherstellung der Finanzierung des Umzugs; und bei der weiteren Organisation des
Umzugs (Umzugskartons packen, Möbelbeschaffung/ Möbelaufbau etc.)
Teilnahme am kulturellen und gesellschaftlichen Leben
Teilnahme an Freizeitangeboten / Veranstaltungen
-Organisieren und Durchführen von Gruppenurlauben und Tagesausflügen
Emotionale und psychische Entwicklung
Bewältigung von Angst, Unruhe und Spannung
- Wegbegleitung zur Teilnahme an psychoedukativen, sozialtherapeutischen und
psychotherapeutischen Gruppenangeboten
- (co -therapeutische) Begleitung bei der Teilnahme an psychoedukativen,
sozialtherapeutischen und psychotherapeutischen Gruppenangeboten
Bewältigung paranoider oder affektiver Symptomatik
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Änderungsstand: 1
- Begleitung bei der Teilnahme an psychoedukativen, sozialtherapeutischen und
psychotherapeutischen Gruppenangeboten
Gesundheitsförderung und –erhaltung
Ausführen ärztlicher und therapeutischer Verordnungen
-Sicherstellung der Durchführung ärztlicher und therapeutischer Verordnungen, z.B.
Unterstützung eines eingesetzten Pflegedienstes bei der Medikamenteneinnahme eines
Klienten, der nicht die erforderliche Compliance zeigt
- Sicherstellung der Durchführung notwendiger Untersuchungen und Begutachtungen
Absprache und Durchführung von Arztterminen und therapeutischen Maßnahmen
- gemeinsame Gespräche mit am therapeutischen Prozess beteiligten Personen (Ärzte,
Pflegepersonal etc.)
- wenn nicht als Betreuungsschwerpunkt vereinbart: begleitende Unterstützung bei der
Inanspruchnahme ärztlicher und medizinischer Hilfen,
z. B. zu Arztterminen; Informationsaustausch mit behandelnden Ärzten
Gestaltung des Tages (Beschäftigung, Arbeit, Ausbildung)
Motivation zur Aufrechterhaltung bestehender und Anbahnung neuer Arbeits- und
Beschäftigungsmöglichkeiten
- Präsenz bei der Durchführung der Beschäftigung bei mangelnder Kooperation
Krisenintervention
Begleitung und Unterstützung bei der Bewältigung von Unruhe, Spannungen und Angst, eigenund fremdgefährdendem Verhalten, ausgeprägter paranoider und affektiver Symptomatik,
Angstzuständen, Erregungszuständen, Aggressivität, Verwirrtheit sowie bei Krisen im sozialen
Umfeld
- Beobachtung und Wahrnehmung des psychischen und körperlichen Zustandes
- Begleitung und Unterstützung im Umgang mit Krisen mit dem Ziel, Klinikaufenthalte nach
Möglichkeit zu vermeiden bzw. Schaden zu begrenzen
- Einbeziehung des individuell erarbeiteten Krisenplans, ggf. unter Einbeziehung des
Umfelds/ der Angehörigen
- tägliche, engmaschig angebotene entlastende Gespräche
- tägliche, engmaschige Hausbesuche
- Einbeziehung des sozialen Umfeldes und der am Betreuungsprozess beteiligten
Institutionen und Personen incl. Fallgespräche, z.B. des gesetzlichen Betreuers, des
sozialpsychiatrischen Dienstes, des behandelnden Facharztes, der WfbM
-Einleiten von Maßnahmen zum Selbstschutz und zum Schutze von anderen Betreuten bei
selbst- und fremdgefährdendem Verhalten, z.B. Notarzt informieren, Klienten isolieren
- wenn erforderlich, Kliniksaufenthalt organisieren, Begleitung zur Klinik→ auch in eine
„Fremdklinik“, wenn erforderlich
-Initiierung der Unterbringung und Versorgung von Kindern
-Initiierung der Unterbringung und Versorgung von Haustieren
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Änderungsstand: 1
-ggf. Einleitung geeigneter Maßnahmen, um Schaden abzuwenden oder zu beheben, der
durch die Krisensituation des Klienten entstanden ist , z. B. Schaden an der Eingangstür,
Rohrbruch
2.2 Mittelbare Betreuung
Die mittelbaren Betreuungsleistungen umfassen die auf den Klienten bezogenen Tätigkeiten,
bezogen auf die Zusatzleistungen( vgl. Pkt. 1.2).
2.3 Indirekte Betreuung
Die indirekten Betreuungsleistungen umfassen dienst- und trägerbezogene administrative
Aufgaben, bezogen auf die Zusatzleistungen (vgl. Pkt. 1.3).
Dok.Nr. G 44
QM/ Freigabe: 01.01.2013
Änderungsstand: 1
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