Anlage „Studieren und Forschen für Nachhaltigkeit“ Biogene Ressourcen und Wertschöpfungsketten Individualstipendien Die nachhaltige Entwicklung ist eng verbunden mit der wirtschaftlichen Produktion von Gütern. Das wirtschaftliche Wachstum verschärft jedoch den globalen Bedarf an Rohstoffen, Energie und Ressourcen. Erhebliche Nachhaltigkeitspotenziale liegen deshalb in der Steigerung der Ressourceneffizienz und im Erkennen der Zusammenhänge zwischen Ressourcenverbrauch und Produktion auf der Rohstoffebene. Ressourcen intelligenter und effizienter zu nutzen bedeutet erhebliche Kosteneinsparungen, eine erhöhte Versorgungssicherheit sowie größere Umweltverträglichkeit. Nur so kann langfristig der Ressourcenverbrauch von der Wertschöpfung und vom Wirtschaftswachstum entkoppelt werden. Eine hohe Ressourceneffizienz und Rohstoffproduktivität sind Voraussetzung für ein nachhaltiges Wachstum. Die weltweite Rohstoffnachfrage ist in jüngerer Zeit stark gestiegen; Rohstoffe werden zunehmend knapper und teurer. Angesichts des wachsenden Drucks auf die globalen Rohstoffmärkte und natürlichen Ressourcen müssen jedoch verstärkte Anstrengungen unternommen werden, Effizienzpotenziale gerade in den rohstoffintensiven Wirtschaftsbereichen auszuschöpfen und Ressourcen zu schützen. Die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen und die Produktion biogener Ressourcen in Landund Forstwirtschaft haben in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht eine weltweite Bedeutung für die Nachhaltigkeitsstrategie und die Lösung globaler Umweltprobleme. Die Landund Forstwirtschaft sind die größten Flächennutzer. Ihnen kommt deshalb eine wichtige Rolle in der Etablierung umweltgerechter Bewirtschaftungssysteme und im schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen und Rohstoffen zu. Eng verbunden mit einer nachhaltigen Landnutzung ist der Verbrauch von Wasserressourcen. Der aktuelle Weltklimabericht sowie das 2000 auf dem Millenium-Gipfel der Vereinten Nationen formulierte Entwicklungsziel, der Halbierung des Anteils der Weltbevölkerung ohne Zugang zu sicherem Trinkwasser und angemessener Sanitärversorgung, verdeutlichen, dass bessere Verfahren und Methoden zum Schutz und zur nachhaltigeren Nutzung von Oberflächenwasser und Grundwasser notwendig sind. Hierzu werden langfristig integrierte Entwicklungskonzepte benötigt, die basierend auf dem Verständnis der Wasserkreisläufe in Flusseinzugsgebieten sowie der Analyse ökonomischer und sozialer Belange bezahlbare technologische Lösungen bereitstellen und Handlungsoptionen für die Bewirtschaftung der Wasserressourcen aufzeigen. Im Focus sollen modellhafte Lösungen für ein integriertes Wasserressourcenmanagement in ländlichen Räumen stehen, weil diese weltweit einer stärkeren Landnutzungsdynamik unterliegen und im Vergleich zu urbanen Gebieten spezifische technologische Optionen erfordern. Spezifische Impulse für eine ökonomisch tragfähige, ökologisch verträgliche und sozial gerechte Gestaltung regionaler, überregionaler und globaler Wertschöpfungsketten sowie Produktions- und Landnutzungssysteme werden von der internationalen Kooperation in Bildung und Forschung erwartet. Bildung und Forschung sind zentrale Treiber für die Umsetzung von Nachhaltigkeit. Internationale Netzwerke und Forschungskooperationen zwischen Entwicklungs- und Industrieländern sowie der Zugang von Studenten, Wissenschaftlern und Ingenieuren aus Entwicklungsländern zu Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Industrieländern spielen dabei eine wichtige Rolle. Hierdurch können Problemlösungs- und Handlungskompetenz aufgebaut, neue Exportmöglichkeiten erschlossen, weltweite Wissensquellen genutzt und außenpolitische Verpflichtungen unterstützt werden. 2 von 3 Internationale Kooperationen in Bereichen der Agrarforschung, Wald- und Holzforschung sowie der Wasserforschung ermöglichen einen Wissens- und Technologietransfer zum gegenseitigen Nutzen, die Erhöhung der wissenschaftlichen Exzellenz, die gemeinsame Nutzung von Forschungsinfrastrukturen sowie die Erschließung von Synergieeffekten. Besonders wichtig ist dabei der Aspekt der Überführung von Forschungsergebnissen und Effizienztechnologien sollen in marktfähige Produkte überführt werden. Kooperationen zwischen Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft sollen im internationalen Raum aufgebaut werden. Abgeleitet von diesen Zielen und in enger Bindung an die Förderschwerpunkte des BMBFRahmenprogramms „Forschung für Nachhaltigkeit (fona)“ sowie der Hightech Strategie (HTS) wurde das DAAD-Stipendienprogramm „Studieren und Forschen für Nachhaltigkeit“ entwickelt und mit dem Ziel implementiert, die Stipendiaten in Forschungsstrukturen, Netzwerke und laufenden Förderprojekte des BMBF in ausgewählten Themenbereichen zu integrieren. Gefördert werden individuelle Studien- bzw. Forschungsvorhaben, die den folgenden Themenbereichen zugeordnet werden können: 1. Nachhaltige Nutzung biogener Ressourcen sowie Verbesserung von Wertschöpfungsketten einschließlich umweltfreundlicher Produkt- und Systeminnovationen Land- und Ernährungswirtschaft Verbesserung landwirtschaftlicher Verfahren und Technologien zur Verminderung von Umweltbelastungen und für eine effizientere schonende Nutzung von biogenen Ressourcen; Sensortechnologien, Precision Farming; Verbesserung der Lebensmittelqualität und -sicherheit durch neue Verfahren und Produktentwicklungen bei gleichzeitiger Reduzierung von Umweltbelastungen. www.fona.de/de/1_forschung/wirtschaft/beduerfnisfelder/lebensmittelverarbei tung/index.php www.fona.de/de/1_forschung/regionen/laendliche_raeume/innovative_bewirt schaftungsmethoden/index.php Forst- und Holzwirtschaft Ökonomisch tragfähige, ökologisch verträgliche und sozial gerechte Verbesserung von Holz-Wertschöpfungsketten; Sicherung der Rohstoffversorgung; Schonende Mobilisierung und Nutzung von Holz; Nachhaltige Logistik und Holzverarbeitungstechnologien; Produktinnovationen. www.fz-juelich.de/ptj/waldwirtschaft www.nachhaltige-waldwirtschaft.de/ www.fona.de/de/1_forschung/wirtschaft/produktionssysteme/wald_und_holz wirtschaft/index.php 3 von 3 Nachhaltige Landnutzungssysteme Landwirtschaft und Agro-Forst-Systeme Entwicklung umweltschonender und sozial verträglicher Landnutzungssysteme für die Produktion von landwirtschaftlicher und holzartiger Biomasse, Lebensmittel, Futtermittel, Heilpflanzen etc.; Nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume durch innovative Landnutzungsformen und neue Einkommensmöglichkeiten; Geoinformationsdienstleistungen und Fernerkundung zur Verbesserung von Landnutzungssystemen; Anpassungsstrategien an Umwelt- und Klimaveränderungen. www.fona.de/de/1_forschung/regionen/laendliche_raeume/index.php Wälder Nachhaltige Bewirtschaftung und Entwicklung von Tropenwäldern, Naturwäldern, Sekundärwäldern und Wirtschaftswäldern; Standortgerechte Aufforstung degradierter Flächen; Biodiversitätsmanagement; Anpassungsstrategien an Umwelt- und Klimaveränderungen www.fz-juelich.de/ptj/waldwirtschaft www.nachhaltige-waldwirtschaft.de/ www.nachhaltige-waldwirtschaft.de/ 2. Integriertes Wassermanagement in ländlichen Räumen Einfluss klimatischer Veränderungen sowie ökonomischer und sozialer Entwicklungen auf die Verfügbarkeit und Nutzbarkeit von Wasserressourcen (Oberflächenwasser, Grundwasser); Analyse der Nährstoffeinträge in Flusseinzugsgebieten; ökologische Bewertung von Oberflächengewässern (Flüsse, Seen) www.fz-juelich.de/ptj/wasserressourcenmanagement www.fona.de/de/1_forschung/ressourcen/wasser/index.php www.iwrm-momo.de www.iwrm-southafrica.de/projekt/projektuebersicht.html