Kap.6 Das Sehen - Seelensammler.de

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Physiologische Psychologie
Kapitel 6: Das Sehen
 6.1 Der Reiz
Sichtbares Spektrum elektrischer Strahlung:
Wellenlänge zwischen 380 & 760 Nanometer
nieder violett/blau – hoch orange/rot]
perzeptive Dimensionen der Farbe:
Farbton – dominante Wellenlänge
Helligkeit – Intensität der elektromagnetischen Strahlung [rosa – dunkelrot]
Sättigung – Reinheit des Lichtes [ alle Wellenlängen enthalten  weiß] rose – rosa - pink
Sensorische Rezeptoren:
spezialisiertes Neuron / Sensoren
entdecken bestimmte Klassen physikalischer Ereignisse
sensorische Transduktion:
Übertragung sensorischer Reize in langsame Rezeptorpotenziale
Durch Veränderung des Membranpotentials des Rezeptors/ Sensors
Rezeptor Potential:
Langsames gradiertes elektrisches Potential
Reaktion einer Rezeptorzelle auf physikalische Reize
 6.2 Anatomie des visuellen Systems
Retina:
Teil des zentralen Nervensystems
Neuronales Gewebe & Fotorezeptive Zellen
auf inneren hinteren Oberfläche des hinteren des Auges
nasaler Teil  von der Fovea Centralis aus näher der Nase
temporaler Teil  von der Fovea Centralis aus seitlich/ außen
Anatomischer Aufbau des Auges:
Augen liegen in den Orbitae
gehalten & bewegt durch sechs extraokuläre Muskeln
Muskeln befinden sich an der Sclera – weiße Außenschicht
Sclera ist undurchsichtig & lichtundurchlässig
Cornea ist transparent – Forderseite
Pupille reguliert eintretendes Licht
Pupille ist eine Öffnung in der Iris & funktioniert als Lochblende
Iris ist ein pigmentierter Ringmuskel hinter der Cornea
Linse hinter der Iris besteht aus transparenten zwiebelartigen Schichten
Ciliarmuskeln verändern durch Kontraktion die Form der Linse (Akkomodation)
Conjunktiva (Bindehäute) mit Augenliedern befestigt
Mögliche Bewegungen des Auges:
Vergenzbewegung
Sakkadische Bewegung
Folgebewegung
Vergenzbewegungen:
Kooperative Bewegung beider Augen
Fixierung des selben Zielpunkts [Finger Vordergrund/ Hintergrund]
Sichert das Abbild eines Gegenstandes auf korrespondierenden Teilen beider Retinae
Sakkadische Bewegungen:
ruckartige schnelle sprunghafte Augenbewegungen
beim Abtasten einer visuellen Szenerie – beim Lesen
Folgebewegungen:
steuerbar um bewegte Gegenstände in Fovea zu fixieren
-1-
Physiologische Psychologie
Kapitel 6: Das Sehen
Rezeptorzellen/ Fotorezeptoren:
Stäbchen [rod] – 110-125 Millionen
Zapfen [cone] – 6-7 Millionen
Stäbchen:
Hell- Dunkel Sehen
die meisten befinden sich in der Peripherie
sensibel für geringe Lichteinwirkung
nur monochromatische Information
in der Dunkelheit Stäbchen-Sehen ohne Fovea
Zapfen:
liefern die meiste Information
die meisten befinden sich in der zentralen Retina – Fovea
Grundlage für die höchste Sehschärfe
sensibel für hohe bis mittlere Lichtentwicklung
liefert Information über die Farbe
Fovea:
Region der Retina
in der Mitte der Makula (gelber Fleck)
Region des Schärfsten Sehens
hohe Zapfenkozentration
gelber Fleck:
Makula - Schärfste Sehen
befindet sich genau auf der visuellen Achse
auf der Retina
blinde Fleck:
Austrittspunkt des Nervus opticus (Fasern der Ganglionzellen)
dort bündeln sich die Axone, die visuelle Information übertragen
keine Rezeptoren
nasal in der Retina
Schichten der Retina & 5 Zelltypen
Fotorezeptoren Schicht
Bipolarzellen Schicht
Ganglionzellen Schicht
Horizontanlzellen
Amakrine Zelle
Verschaltung der Zellen in der Retina:
Fotorezeptoren bilden mit den Bipolarzellen Synapsen
Bipolarzellen bilden Synapsen mit den Ganglionzellen [Übertragen Info von Fotorezeptorzellen zu Ganglionzellen]
Bipolarzellen verbinden die obersten Schichten mit den tiefsten Schichten der Retina
Horizontalzellen verbinden benachbarte Fotorezeptoren und mit äußeren Fortsätzen der Bipolarzellen
Amakrine Zellen verbinden benachbarte Ganglionzellen & mit inneren Fortsätzen der Bipolarzellen
Ganglionzellen:
empfangen visuelle Informationen
Ab den Ganglionzellen können Aktionspotentiale entstehen
Axone der Ganglionzellen bilden den Nervus opticus
Nervus opticus – zweite Hirnnerv
-2-
Physiologische Psychologie
Kapitel 6: Das Sehen
Retina der Primaten:
55 verschiedene Arten von Neuronen
1ne Stäbchenart & 3 Zapfenarten
10 Arten von Bipolarzellen
10-15 Arten Ganglionzellen
3 Arten Horizontalzellen
24-29 Arten amakriner Zellen
 6.2.2 Fotorezeptoren
Fotorezeptoren bestehen aus:
Äußerem Segment besteht aus Lamellen
& inneres Segment enthält Zellkern
äußeres & inneres Segment durch Cilium verbunden
Lamellen dünnen Membranblättchen enthalten Fotopigmente
Fotopigmente:
Moleküle in Membran der Lamellen
bestehend aus 2 Teilen
Retinol (Lipid) aus Vitamin A synthetisiert
Opsin (Protein) bildet zusammen mit Retinol
 Rhodopsin
Transduktion der visuellen Information (Stäbchen):
Licht  Moleküle des Fotopigments
Retinilmolekül löst sich vom Opsinmolekül
G-Protein (Transducin) wird aktiviert
Enzym Phosphodiesterase  Abbau von GMP
GMP hält Kartionenkanäle offen ( im Dunkeln)
Ionenkanäle schließen  kein Kationen-Einstrom mehr Na + und Ca 2+
Rezeptorpotential – Hyperpolarisation der Fotorezeptormembran
Reduktion des Neurotransmitters Glutamat
Depolarisation der Ganglienzellen & erhöhte Feuerrate
Dunkelstrom – dark- current:
Ständiges Einströmen von Na+ & Ca 2+ Ionen
Im Ruhepotential
 6.2.3 Verbindung zwischen dem Auge und dem Gehirn
Der primäre retino-geniculo-corticale Pfad:
Axone der retinalen Ganglionzellen
 entlang des Nervus opticus zum Thalamus
 dorsale Teil des Corpus geniculatum laterale
Neurone des Geniculatum laterale senden Axone
über den Sehstrahlungs-Pfad – Sulcus calcarinus
 primären visuellen Cortex – Area Striata ( primäre Sehrinde)
Chiasma opticum:
an der Hirnbasis kreuzen sich die Axone der Ganglionzellen &
gelangen zum dorsalen Corpus geniculatum laterale der entgegengesetzen Seite
die Axone der äußeren lateralen Seite der Retina bleiben auf derselben Seite des Gehirns.
Der dorsale Teil des Corpus geniculatum laterale:
Gruppe von Zellkörpern im lateralen Geniculatum des Thalamus
empfängt Input von der Retina & projiziert zum primären visuellen Cortex
-3-
Physiologische Psychologie
Kapitel 6: Das Sehen
Aufbau des Corpus geniculatum laterale:
magnocelluläre Schichten – die 2 inneren Schichten
parvocelluläre Schichten – die 4 äußeren Schichten
koniocelluläre Subschichten – zwischen den beiden anderen
Magnocelluläre Schicht:
innere Neuronenschicht im dorsalen Corpus geniculatum laterale
Informationsübertragung zum primären visuellen Cortex
Form
Bewegung
Tiefe
Geringe Helligkeitsunterschiede
Parvocelluläre Schicht:
äußere Neuronenschicht im dorsalen Corpus geniculatum laterale
Informationsübertragung zum primären visuellen Cortex
Farbwahrnehmung
Wahrnehmung feiner Details
Koniocelluläre Subschicht:
Schließt sich ventral an jede magno- & parvocelluläre Schicht an
Überträgt Info von Zapfen die kurzwelliges Licht (violett/blau) verarbeiten
 primären visuellen Cortex
 6.3 Kodierung visueller Information in der Retina
Rezeptives Feld:
Anteil des Sehfelds in das Licht gelangen muss damit das Neuron stimuliert wird
Darbietung visueller Reize in diesem Bereich ändert Feuerrate des Neurons
Rezeptives Feld eines Neurons ist abhängig von Lokalisation der Fotorezeptoren für die
dargebotene visuelle Information
Information aus Fotorezeptoren aus der Peripherie  rezeptives Feld einseitig außen
Information aus Fovea  rezeptives Feld am Fixationspunkt
Peripheres Sehen vs. Zentrales Sehen:
Ganglionzellen in der Fovea centralis erhalten ihre Info aus einer kleinen Anzahl von
Fotorezeptoren  daher sehr genaues Sehen.
Ganglionzellen in der Peripherie konvergieren mit einer großen Anzahl von Fotorezeptoren
 peripheres Sehen wesentlich ungenauer
Kodierung von Hell und Dunkel:
Zentrums-Umfeld-Organisation
der ON-Zellen & OFF-Zellen
kreisförmiges Zentrum der Ganglionzellen
ON/OFF –Zellen projizieren zu Colliculi superiores
Colliculi sind an visuellen Reflexen beteiligt
ON-Zellen:
Signalisieren eine Zunahme der Beleuchtung
werden durch Licht im Zentrum(center) erregt
durch Licht im Umfeld (surround) gehemmt
entdecken Lichtreize vor einem dunkeln Hintergrund
Stäbchen alles ON-Typ-Zellen [bipolar]
OFF-Zellen:
Signalisieren eine Abnahme von Licht
Werden durch Licht im Umfeld (surround) erregt
OFF-Zellen entdecken dunkle Reize (Punkte) vor hellem Hintergrund
Kontrastverstärkung  OFF-Zellen werden von ON-Zellen gehemmt
 rechte Rand des Quadrat wirkt auf dem dunkler werdendem Kontinuum heller
-4-
Physiologische Psychologie
Kapitel 6: Das Sehen
da ON-Zellen erhöhte Feuerrate haben
 6.3.2 Farbcodierung
Farbsehen:
ermöglicht durch 3 Zapfentypen – blau grün & rot
mit verschiedenen Absorptionseigenschaften
für kurze mittlere & lange Wellenlängen
grün & rot haben relativ großes gemeinsames Spektrum
wenn alle drei Typen gemeinsam aktiv sind sehen wir „weiß“
Farbcodierungs-Theorien:
Trichromatische Theorie – Thomas Young 1802
 Jeder Farbe wird durch Mischung von drei Farben erhalten
Gegenfarben-Theorie – Edward Hering 1905/65
 Repräsentation jedes Farbtons im visuellen System durch eine Gegenfarbe
tatsächlich Nutzt das visuelle System beide Theorien
Trichromatische Kodierung:
nutzt die 3 Typen von Zapfen
unterschiedliche Sensibilität
verschiedene Opsine absorbieren bestimmte Wellenlängen
maximale Reaktion auf bestimmte Wellenlänge
Unterschiedliche Sensibilität der drei Zapfentypen (Cones):
blau – nur 8% der Gesamtzapfenanzahl  400nm
blau-violett  420nm
blau-grün  460nm
grün  530nm
grün-gelb  560nm
rot  600nm
Anomalien des Farbsehens:
Anomale Trichromatie
Protanopie
Deutoranopie
Dichromatie
Tritanopie
Anomale Trichromatie:
Häufiger bei Männern (6-8%) als bei Frauen (1%)
Gen auf dem x-Chromosom – bei Frauen wird oft durch das zweite X kompensiert
Unsicherheiten beim Farbsehen
Rot-Grün-Rezeptoren reduziert funktionsfähig
Protanopie:
Vermischung von rot und grün
Blau-gelbschattiertes Sehen
Rote Zapfen sind mit dem Opsin der Grünen Zapfen gefüllt
Deutoranopie:
Grüne Zapfen sind mit Opsin der Roten Zapfen gefüllt
Ebenfalls eine Unterscheidungsschwäche
Dichromatie:
Komplette Fehlen einer der Pigmentstoffe
Echte Rot-Grün- Blindheit
Tritanopie:
Verminderte Wahrnehmung von blau
Stark rot-grünes Sehen
Probleme mit Farben kurzer Wellenlänge
helles grün oder helles gelb wirkt rosa
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Physiologische Psychologie
Kapitel 6: Das Sehen
blaue Zapfen fehlen oder sind fehlerhaft
Kodierung nach der Gegenfarbe:
manche farbsensiblen Ganglionzellen reagieren Center-Surround
eine Zellen kann durch eine Farbe erregt werden &
durch die implementierte gehemmt werden
gelb ON & blau OFF  erregt wenn gelb im Zentrum & kein blau im Umfeld
blau ON & gelb OFF
rot ON & grün OFF  reagiert wenn rot center & kein grün surround
grün ON & rot OFF
 deshalb können wir kein rötliches Grün oder bläuliches Gelb wahrnehmen
ein Axon kann nur für rot ODER grün beziehungsweise nur für gelb ODER blau feuern nicht für
beides
Negative Nachbilder:
Adaption der Feuerrate der retinalen Ganglionzellen
bei längerer Erregung/Hemmung zeigt sich ein Rebound-Effekt
 durch Stimulation mit neutralfarbigem Licht (weiß)
Ganglionzellen feuern schneller (Nachbild bei Radieschen –rot grün)
Typen von Ganglionzellen:
M-Zellen – magno (groß)
P-Zellen – parvo (klein)
non-M – non-P Zellen [koniocelluläre]
M-Zellen-System:
bewegungssensitiv
farbenblind
Großes rezeptives Feld
Rasche Weiterleitung von APs
Sensitiv für niedrige Kontraste [geringe Helligkeitsunterschiede]
P-Zellen-System:
Farbsensibel – Info von rot-grün Zapfen
Wahrnehmung kleiner feiner Details
Feuern solange der Stimulus aktiv ist
non-M – non-P:
Wenig charakterisiert
Manche sind farbsensitiv
blausensitiv
 Analyse der visuellen Information: Funktion der Area Striata
Anatomie der Area Striata:
Gestreifter Cortex
besteht aus 6 grundlegende Schichten & mehreren Unterschichten
Bandförmig & parallel zur Oberfläche angeordnet
Schichten enthalten Kerne der Zellkörper & die Dendritenbäume
unterhalb der weißen Substanz befindet sich die Schicht VI der Area Striata
25% der Area Striata Analyse der Fovea Centralis
Subschichten der Area Striata V1:
Schicht 4 wird unterteilt in 4a; 4b; 4c (4C & 4C)
magnocelluläre Info  4C
parvocelluläre In  4C
koniocelluläre Info  4A
-6-
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Kapitel 6: Das Sehen
 6.4.2 Orientierung & Bewegung
Orientierung:
Neurone der Area Striata sind orientierungssensibel
Zellen in V1 sind orientierungsspezifisch
reagieren nur auf bestimmte Orientierung – vertikal, horizontal
Neuron feuert nur wenn in seinem rezeptiven Feld ein bestimmter Stimulus
Neuronen-Typen für Orientierung:
Simple Cells  4C alpha
Komplexe Zellen  4B
Hyperkomplexe Zellen  4B
Simple Cell/ Einfache Zelle:
in Area Striata IVC 
orientierungssensibel & orientierungsspezifisch (Center-Surround)
Ihr rezeptives Feld ist Center Surround – hell-dunkel Hintergrund
gehemmt wenn Linie sich vom Zentrum des rezeptiven Feldes entfernt
Komplexe Zelle:
im visuellen Cortex (V1) In Schicht IVB
Bewegungsdetektoren – bewegungssensibel
richtungsselektiv  Bewegung nach link oder rechts [in EINE Richtung]
keine hemmende Umfeld –Reaktion (Hintergrund/Vordergrund irrelevant)
 sie reagieren so lange wie sich Objekt im rezeptiven Feld befindet
meistens binocular
Hyperkomplexe Zelle:
reagieren auf Linien bestimmter Orientierung
Hemmende Reaktion auf Ende von Linie/ Balken
im rezeptiven Feld
 6.4.3 Raumfrequenz
Sehwinkel & Raumfrequenz:
Orientierungssensitive Neurone reagieren stärker
auf sinsuförmige Veränderungen der Helligkeit
weniger stark auf Balken und Rechteckmuster
verschieden Neurone reagieren auf verschiedene Raumfrequenzen
sie haben mehrfach inhibitorische & exzitatorische Regionen um das Zentrum herum
ihr rezeptives Felder erfassen 1,5 bis 3,5 Zyklen eines Sinuswellenmusters
Sinuswellenstreifenmuster:
gerade parallele – unscharf unfokussierte - Bänder
Helligkeitsvariation folgt einer Sinusfunktion
Raumfrequenz:
relative Bandbreite in einem Sinuswellenstreifenmuster
gemessen in Periode [Zyklus] pro Grad Sehwinkel
kleine Periode  kleiner Sehwinkel
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Kapitel 6: Das Sehen
 6.4.5 Retinale Disparität
Tiefenwahrnehmung:
monokular abgedeckt – erfordert kein binokulares Sehen
Info aus magnocellulärem System
Beiträge zur Tiefenwahrnehmung liefern:
Perspektive
Bewegung des retinalen Bildes bei Kopfbewegung
relative Größe auf der Retina
Detailverlust durch Dunstschleier in der Atmosphäre
Stereoskopisches Tiefensehen:
3-D Sehen
binoculare Neurone der Area Striata reagieren auf visuelle Input beider Augen
selber Reiz aus leicht unterschiedlichen Perspektiven  retinale Disparität
Retinale Disparität:
Grundlage Stereoskopischen Sehens
Verarbeitung in Schicht 4B
Reiz erzeugt ein Bild auf geringfügig voneinander abweichenden Bereichen
der beiden Retinae
Jedes Aug sieht Szene geringfügig anders
Visuelles Feld:
monokulares Feld
Bereich der von einem Auge wahrgenommen werden kann
binokulares Feld
Feld das auf beide Retinae projiziert wird
Hemifeld
Teilung des gesamten visuellen Feldes
In links oder rechts vom Fixationspunkt
Vorteil von beidseitigem Sehen:
Stereoskopisches Tiefensehen
3-D Sehen
erweiterter Blickwinkel
Abschätzung von Distanz
 6.4.6 Farbe
Farbverarbeitung in der Area Striata:
Info von farbsensiblen Ganglienzellen gelangen
in Corpus geniculatum laterale (CGL) des Thalamus
über  parvocelluläre(grün/rot) Schicht 4C
 & koniocelluläre(blau) Schichten 4B
in CO-Blobs zur Verarbeitung
CO-BLOBS:
Cytochromoxidase-Blobs – Enzym der Mitochondrien
in Schichte II & III [aber auch 5, 6]
gehören zum parvocellulären System
säulenartige Struktur – ovaler Querschnitt
Durchmesser von 150x200 m
Abstände von 0,5 mm
Zwischenräume  Inter-Blobs
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Physiologische Psychologie
Kapitel 6: Das Sehen
Funktion der Blobs:
Analyse von Farben
Infoweiterleitung in die dünnen Streifen (thin stripes)
weiter in V2 Extrastriater Cortex
Info aus den Interblobs gelangen in 2 Gebiete:
 dicken Streifen (thick stripes) - Tiefenwahrnehmung
 hellen Streifen (pale stripes) – Orientierung Bewegung Form
Neuronen innerhalb des Blobs sind:
farbsensibel aber keine Helligkeitsunterschiede
& reagieren auf niedrigen Raumfrequenzen
orientierungsunsensibel & großes rezeptives Feld
keine Formwahrnehmung
lediglich Farbwahrnehmung
Neurone außerhalb des Blobs:
sensibel für Orientierung
Bewegung, Raumfrequenz
Textur und Disparität
reagieren nicht auf Farben
 Bear 331 Pathways
3 parallele Pfade von der Retina zum gestreiften Cortex:
magnocellulärer Pfad  4C
parvocellulärer Pfad  4C
koniocellulärer Pfad  4A
bis Schicht 4B & Blob/ Interblob-Region sind Augenpfade getrennt
 führt zu Augen-Dominanzsäulen
Okuläre Dominanz:
Ausmaß in dem ein Neuron mehr Info von
einem der beiden Augen erhält
oculare Dominanz Säulen:
Bereiche circa 0.5 mm breite „Flecken“
in Schicht IV des visuellen Cortex
die nur Info entweder vom rechten oder linken Auge verarbeiten
Info in Schicht 4C & 4C Blob/Interblob-Region noch nicht vermischt
magnocellulärer Pfad:
M-Typ Ganglionzellen in der Retina
projizieren Axone in magnocelluläre Schichten des LGN
LGN – laterale geniculatum nucleus
in Schicht 4C  des gestreiften Cortex
weiter in Schicht 4B
parvocellulärer Pfad:
P-Typ Ganglionzellen projizieren Axone
in parvocelluläre Schichten des LGN
Schicht 4C diese projizieren
 in Blob & Interblob Regionen II & III
koniocellulärer Pfad:
non-M – non-P Ganglionzellen projizieren
in koniocelluläre Schichten des LGN
direkt weiter in 4A
weiter in Schicht III – Blobregion
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Kapitel 6: Das Sehen
wichtige Komponenten des visuellen Subsysteme:
Nucleus supraopticus  Tag-Nacht-Zyklus
Prätectum  Pupillenveränderung
Colliculi superior  Kopfausrichtung – peripheres Gesichtsfeld
Epiphyse (Zirbeldrüse)  circadianer Dauerrhytmus
Nucleus opticus accessorius  Augenbewegungen zum Ausgleich von
Kopfbewegungen
Visueller Cortex  Mustererkennung, Tiefenwahrnehmung, Farb- & Bewegungssehen
Trotale Augenfelder  Willkürbewegungen der Augen
 6.4.7 Modularer Aufbau der Area Striata
Modulen in der Area Striata:
Module der Area Striata etwa 2500 Module je 0,5-0,7mm Fläche
circa 150 000 Neurone – meisten binocular
ein Modul besteht aus 2 Segmenten zu je 1 Co Blob
Hälfte eines Moduls Info von nur einem Auge
Module sind innerhalb und untereinander verschaltet
alle Neurone in einem Modul analysieren Info des gleichen Bereichs der
Retina/ Sehfeldes
Schichten & Zellarten des Corpus geniculatum laterale:
I – contralateral  M-Zellen
II – ipsilateral  M-Zellen
III – ipsilateral  P-Zellen
IV – contralateral  P-Zellen
V – ipsilateral  P-Zellen
VI – contralateral  P-Zellen
koniocelluläre Schicht
unterhalb ventral jeder dieser Schichten
non-M – non-P Zellen
LGN (CGL) Input & LGN Outbut
magnocellulärer Input  4C 4B
parvocellulärer Input  4C IIIBlobs
koniocellulärer Input  4A  III Blobs
Pyramidalzellen in Schicht 3 & 4B  in andere corticale Strukturen
Pyramidalzellen aus Schicht 5  Colliculi superior & Pons
Pyramidalzellen in Schicht 6  massives Feedback an LGN
 6.4.8 Blindsehen
Blindsight Patienten:
Schädigung des primären visuellen Cortex V1
können Gegenstände im „blinden“ Teil des Sehfeldes trotzdem ergreifbar.
Patienten sind auch bewegungs- und orientierungssensibel im blinden Feld
Mögliche Erklärung dieses Phänomen:
Fähigkeit auf Reize zu reagieren wohl abhängig von
Assoziationscortex
Colliculi superiores
Geniculatum laterale
Pulvinar (Kern des Thalamus)
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Kapitel 6: Das Sehen
Corticale Blindheit:
Schädigung der Sehstrahlung [Sulcus calcarinus] oder
des primären visuellen Cortex auf einer Hirnseite
Blindheit im contralateralen Gesichtsfeld
Weg des Lichtes durch die Retina Schichten: Bear Fig. 9.12 pg. 293
Ganglionzellen Schicht
Innere Plexiform Schicht
Innere Nuclear Schicht
Äußerer Plexiform Schicht
Äußere Nuclear Schicht
Photorezeptoren äußere Segmente
Pigmentiertes Epithelium
Stationen der vis. Wahrnehmung von Rezeptoren bis in primären vis. Cortex:
Fotorezeptorzellen
Horizontalzellen
Bipolarzellen
Amakrine Zellen
Ganglionzellen
Nervus opticus
Chiasma opticus [nasal kreuzt contralateral/ temporal bleibt ipsilateral]
Tratcus opticus
LGN (6Schichten)
V1 (neun Schichten)
 6.5 Analyse visueller Informationen: Funktion des Assoziationscortex
Bestandteile des visuellen Cortex:
Area Striata
Extrastriate Cortex
Assoziationscortex des Temporallappens &
Assoziationscortex des Posterioren Temporallappens
Assoziationscortex:
Area Striata (V1) ist für Analyse visueller Informationen
Wahrnehmung (erkennen) visueller Stimuli allerdings im
V2 (Extrastriater Cortex) und anderen höheren visuellen Arealen
Verknüpfung von den jeweiligen Modulen der Area Striata im AC
Extrastriater Cortex V2 :
Region des visuellen Assoziationscortex
umgibt die Area Striata
besteht aus Regionen die Repräsentationen des gesamten
Gesichtfelds enthalten, aber unterschiedliche Analyse
erhält (Info) Fasern aus V1 Area Striata
Culliculi superiores
projiziert zum Lobus temporalis inferior des Cortex
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Kapitel 6: Das Sehen
 6.5.1 2 Pfade der visuellen Analyse:
Verarbeitungspfade im visuellen Assoziationscortex:
dorsale Pfad – erkennt wo sich das Objekt befindet
ventrale Pfad – erkennt um was für ein Objekt es sich handelt
manche Axone projizieren ohne V1 und V2 direkt nach V5
(V5 ist für Bewegungsanalyse)
dorsaler Pfad:
Wahrnehmung der räumlichen Lokalisation
beginnt bei Area Striata
endet im posterioren parietalen Cortex
ventraler Pfad:
Farbwahrnehmung
Beginnt in der Area Striata
Endet im inferioren temporalen Cortex
Magnocelluläres Parvocelluläres & Koniocelluläres System:
das magnocelluläre System bei allen Säugetieren
magnocelluläres System ist sehr sensibel für Bewegung & Hell Dunkel
parvo - & koniocelluläres System nur bei Primaten
Unterscheidung magno & parvo System:
nur parvo- & koniocelluläres System erhalten Info über
Wellenlänge des Lichts – Farbinfo
parvo- höhere räumliche Auflösung &
geringe langsame zeitliche Auflösung ( feine Details)
 Tabelle 6.2 pg.223 Carlson
Magnocelluläres System:
keine Farben
hohe Kontrastsensibilität –(Hell Dunkel)
niedrige räumliche Auflösung
schnelle zeitliche Auflösung (flüchtige Reaktion)
Parvocelluläres System:
Farbsensibel – rot-grün Zapfen
niedrige Kontrastsensibilität
hohe räuml. Auflösung
langsame geringe zeitliche Auflösung (sensibel für feine Details)
Koniocelluläres System:
farbsensibel – blaue Zapfen
niedrige räumliche Auflösung
Zusammenhang magno-parvo-konio- System & Verarbeitungspfade:
dorsale Pfad erhält großteils magnocellulären Input
ventrale Pfad erhält von jedem ungefähr gleich viel auch vom
koniocellulären System
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Kapitel 6: Das Sehen
 6.5.2 Farbwahrnehmung
Farbwahrnehmung:
V4 Subareal des Extrastriaten Cortex
relevant für Farbwahrnehmung & Farbkonstanz
Neuronen in den CO-Blobs in Area Striata
reagieren nach dem Prinzip der Gegenfarbe
Info wird von Regionen des Assoziationscortex
- die den ventralen Pfad formieren- analysiert
Farbkonstanz:
Relativ konstante Erscheinung von Farbe
egal bei welcher Beleuchtung
Welcher Bereich ist für Farbkonstante/ Diskrimination zuständig:
Area TEO V8
Teil des inferioren temporalen Cortex (IT)
Läsionen Schädigungen von TEO:
Hebt die Farbkonstante auf
Farben können zwar unterschieden werden, aber ihre Diskrimination
verschlechtert sich- bei Variation der Beleuchtung
keine Verschlechterung bei Grauschattierungen
Schädigung des Farbsehens:
Läsion im Bereich des Extrastriaten Cortex
Achromatopsie
Unfähigkeit der Diskrimination von Farbtönen
Ähnlich einem Schwarzweißfilm
Kulturübergreifende Farbkategorien:
11 Farben
rot orange gelb grün
blau violett rosa
braun weiß schwarz grau
11 Reaktionsmuster auf diese Farbkategorien
 bei Neurone im inferioren temporalen Cortex
inferiore temporale Cortex (IT):
oberstes Niveau der des ventralen Pfades
des visuellen Assoziationscortex
im inferioren Teil des Temporallappens (Lobus temporalis)
besteht aus 3 Arealen TEO & TE
 6.5.3 Formwahrnehmung – ventraler Pfad
Formwahrnehmung:
beginnt in V1 Area Striata
mit orientierungs- & raumfrequenzsensiblen Neuronen
 Infoweiterleitung an Extrastriaten Cortex
über Subregionen entlang des ventralen Pfades
zum ventralen Neocortex
Erkennen & Identifikation im
Inferioren temporalen Cortex (IT)
Form- & Farbanalyse
Input über V4  TEO nach TE
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Kapitel 6: Das Sehen
Neurone in Areal TEO:
Variable Ausdehnung
generell größer als Neurone in Area V4
kleiner als Neurone in Area TE
Neurone in Areal TE:
größten rezeptiven Felder – fast vollständig contralaterale Hälfte des
Sehfeldes
reagieren auf 3D Gegenstände
aber kaum Reaktion auf einfache Punkte & Linien oder
Sinusstreifenmuster
mehr an Objekterkennung als an Analyse spezieller Merkmale beteiligt
Neuren feuern auch wenn Objekte teilweise verdeckt sind oder sich die
Größe ändert
Experiment von Tanaka et. al: Abb.6.37 pg.225 Carlson
Untersuchung zu Antwortcharakteristika der TE Neurone
einzelnes Neuron mit Mikroelektrode versehen
dreidimensionaler Reiz durch komplexes Muster (Tiger)
Reduzierung des Musters auf ein Minimalmuster auf das die Zelle noch
reagiert  Zelle reagiert nicht mehr wenn:
nur noch das weiße Quadrat oder
nur noch die schwarzen Balken dargeboten werden
Lager Verschaltung Input & Funktion des ventralen Pfades:
Lobus temporalis – endet im inferioren Temporallappen
V1 in V2 in V3 in V3A in V4  inferioren temporalen Cortex (IT)
oder direkt von V2 in V4  IT
oder von V3A in STS – Sulcus temporalis superior
Input von Blobs und Interblobs über V2
größere rezeptive Felder als in V1
orientierungs- und farbsensitiv
wichtig für Form- & Farbwahrnehmung
wichtig für visuelle Erinnerung
kleiner Teil der Neurone (vorwiegend in Area TE & STS )
reagieren stark auf Gesichter & Bilder von Gesichtern
Prosopagnosie  Unfähigkeit Gesichter zu erkennen
manche Zellen reagieren nur auf Gesichter in einem bestimmten
Profilwinkel
Ausfallserscheinungen – visuelle Agnosien:
apperzeptive visuelle Agnosie
assoziative visuelle Agnosie
Prosopagnosie
apperzeptive Agnosie:
Ausfall der Gegenstandswahrnehmung
nicht erkennen
auch nicht zeichnen oder nachzeichnen
Schädigung des ventralen Stromes
assoziative Agnosie:
können das Objekt zwar zeichnen (kopieren) aber nicht benennen
können allerdings die Funktion beschreiben
Anker-Beispiel
Unterbrechung des ventralen Pfades zu verbalen Zentren des Gehirns
neuronale Schaltkreise für das Erkennen wäre funktionstüchtig
allerdings fehlt die Verbindung der visuellen Modalität zu verbalen
Mechanismen
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Kapitel 6: Das Sehen
Prosopagnosie:
Sonderform der assoziativen Agnosie
Unfähigkeit Menschen am Gesicht zu erkennen
Patienten wissen (erkennen) dass es sich um ein Gesicht handelt
können dies aber nicht zuordnen
Fusiform Gyrus – neuronaler Schaltkreis zur Erkennung &
Differenzierung von Gesichtern
FFA Fusiform Face Area
rechte Hemisphäre wichtiger als die linke
fusiformes Gesichtsfeld:
Region des Extrastriaten Cortex
des Occipitallappens an der Hirnbasis
für Erkennung von Gesichtern & komplexen Objekten
Objektagnosie: Abb6.40 pg.228
Patient kann zwar das Gesicht im Bild erkennen
nicht aber die Blumen und Früchte aus denen es besteht
FFA ist intakt
Autismus und visuelle Agnosie:
Autisten zeigen eine gering Aktivität in der FFA
beim Anblick von Gesichtern
Erkennen komplexer Szenen:
Parahippocampale place Ares PPA
reagiert spezifisch auf bestimmte Szenen (Einkaufszentrum etc.)
Patienten können oft trotz Objektagnosie erkennen von Szenen
erkennen von komplexen Szenen ist nicht an erkennen der Einzelheiten
bzw. Einzel-Objekten gebunden
TMS: transcraniale magnetische Stimulation (TMS):
führt zur Unfähigkeit menschlicher Körperteile zu erkenne
Extrastriate Body Area
im lateralen occipitalen Bereich
 6.5.4 Wahrnehmung von Bewegung
Bewegungswahrnehmung:
Area V5 (MT – medial temporal) des Extrastriaten Cortex
enthält bewegungssensible Neurone
Geschwindigkeit & Richtung
Area V5 erhält Input direkt von V1 der Area Striata
& den Colliculi superiores
angrenzend an V5 ist V5a ( MST) medial superior temporal
V5a/MST analysiert komplexe Bewegungsmuster
der dorsolaterale Bereich von MST (MSTd) analysiert  optisches
Fließens
optisches Fließen:
kontinuierliche Verlauf beim heran- weggehen
Info über relative Entfernung und Richtung der Bewegung
Infoübertragung in V5:
sehr rasch
Axone sind dick & gut myelinisiert
hohe Fortleitungsgeschwindigkeit für APs
schneller als in V4
da Reaktion auf Bewegung rascher erfolgen muss
als auf Farbe
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Physiologische Psychologie
Kapitel 6: Das Sehen
Schädigungen in Area Striata oder den Colliculi superiores:
Bewegungssensibilität der Neuronen in V5 wird nur ausgeschaltet
wenn beide Gebiete zerstört sind
bei Läsion in Area Striata – Geschwindigkeitseinschätzung defekt
aber Bewegungsentdeckung intakt
Folge beidseitiger Schädigung des visuellen Assoziationscortex:
Akinetopsie
 Unfähigkeit Bewegungen wahrzunehmen
Schädigung der Area V5 auch MST genannt
bewegungssensitive Neuronen außerhalb des Assoziationscortex:
Spiegelneurone beim Affen
im rostralen Teil des prämotorischen Areal
wichtig um Bewegungen zu imitieren oder erlernen
Spiegelneurone beim Menschen
im präfrontalen Cortex
Erkennen & Imitieren der Gestik anderer
 6.5.5 Wahrnehmung der Lage im Raum – dorsaler Pfad
Wahrnehmung der Lokalisation:
posteriore Parietallappen
Lokalisationsdiskrimination aktiviert nur den dorsalen Pfad
Funktion des posterioren Parietallappens:
Verarbeitung von räumlicher & somatosensorischer Info
Input Quellen 
visuell – somatosensorisch auditiv vesibulär
dorsaler Pfad:
Verlauf in Richtung Parietallappen
V1  V2  V3  MT (V5)  MST (V5a)
oder direkt von V1 in V5 (MT)  V5a (MST)
oder von V2  MT  MST
MT erhält Input aus :
V2 & V3
& direkt aus Schicht IVB des V1
V1 (M-channel)
Neuronen in MT V5 ( medial temporal):
große rezeptive Felder
bewegungssensitiv
eigener Bereich für Richtungssensitivität
richtungsselektiv
reagieren auch auf verschwommene Flecken (Lichtflackern)
MT enthält Bewegungsrichtungssäulen
MST Neurone:
Input aus MT (V5)
sensitiv für lineare, radiale und zirkuläre Bewegung
Navigation
Richtung der Augenbewegung
Bewegungswahrnehmung
Schädigung der parieto-occipitalen Region:
Balint-Syndrom
Optische Apraxie
Okuläre Apraxie
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Physiologische Psychologie
Kapitel 6: Das Sehen
Simultanagnosie
Balint-Syndrom:
beidseitige Schädigung der parieto-occipitalen Region
Leitsymptome  gestörte Raumwahrnehmung
optische Ataxie
okuläre Apraxie
Simultanagnosie
optische Ataxie:
beim Balint-Syndrom
Schwierigkeiten beim Ergreifen von Objekten
unter visueller Führung
okuläre Apraxie:
Fixation kann nicht aufrechterhalten werden
Schwierigkeiten beim visuellen Abtasten
 kein systematisches Mustern möglich
Simultanagnosie:
Schwierigkeit in der gleichzeitigen Wahrnehmung zweier Objekte
auch wenn sie sich im Sehfeld überschneiden
Sakkadische Suppression:
Feedbackverbindung des NGL (CGL)
aus Schicht 6 des V1
unmittelbar vor einer Augenbewegung wird die
visuelle Wahrnehmung unterdrückt
sodass Bewegungen auf der Retina nicht wahrgenommen
werden
magnocellulärer Input wird unterdrückt
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