Begleitprogramm

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BEGLEITPROGRAMM
I VORTRAGSREIHE
MENSCHEN IM VISIER - KRIEG UND MEDIZIN IM 20.
UND 21. JAHRHUNDERT
Gefördert durch den Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e.V. – AsKI
aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
In Kooperation mit dem militärhistorischen Museum Dresden und
der Sächsischen Landesärztekammer
Eintritt: 2 € / 1 € ermäßigt
6. April, Montag, 19 Uhr
Ort: Militärhistorisches Museum der Bundeswehr Olbrichtplatz 2,
01099 Dresden, Eintritt frei
"Man sieht hier erst, wo ein Mensch überall getroffen werden kann..." Aus der Geschichte der medizinischen Versorgung von Verwundeten
Dr. Christoph Veit, Generalarzt, Stabsabteilungsleiter des Sanitätsdienstes
der Bundeswehr
5. Mai, Dienstag, 19 Uhr
Eröffnung der Vortragsreihe: Prof. Klaus Vogel, Direktor des Deutschen
Hygiene-Museums Dresden
Flüchtlinge – tausendfacher Tod ohne Waffen
Auf der Flucht bedrohen Hunger, Durst, Krankheiten, Schutzlosigkeit
gegenüber Kälte, Hitze und Regen heute das Leben von so vielen Menschen
wie nie zuvor. Sinnvolle Hilfe bedeutet eine enorme strategische und
medizinische Herausforderung. Die Helfer müssen mit begrenzten Mitteln
auskommen und Prioritäten setzen. Was ist sinnvolle Hilfe? Wo liegen die
Gefahren für Helfer und Hilfeempfänger?
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Rupert Neudeck, Mitbegründer des Komitees Cap Anamur/Deutsche
Notärzte e. V., Mitbegründer und Vorsitzender des internationalen
Friedenskorps Grünhelme e.V. Troisdorf
Einführung: Prof. em. Dr. Wolfgang Sauermann, Neurologe,
Vorstandsmitglied der Sächsischen Landesärztekammer
12. Mai, Dienstag, 19 Uhr
Neue Kriege - Neue Waffen - Neue Hilfskonzepte:
der Schutz von Menschen in den Kriegen von morgen
Im 21. Jahrhundert stehen sich nicht mehr zwei waffenstarrende feindliche
Lager gegenüber, sondern sind es zahllose kleinere Kriege, regionale
Kampfhandlungen und unkalkulierbare Terrorakte, in denen Menschen zu
schaden kommen. Mit der Veränderung der Kriegsszenarien haben sich auch
die Waffen verändert. Zwar sind die meisten noch immer auf Töten und
Zerstören ausgerichtet, doch werden inzwischen auch Mikrowellenkanonen,
akustische Waffen, Klebschäume und übelriechende Dämpfe entwickelt, die
nicht tödlich sein sollen. Ein Fortschritt im Schutz von Menschenleben? Und
wie steht es um die Bedrohung durch atomare, bakteriologische und
chemische Waffen? Was ist aus der Internationalen Kampagne zum Verbot
von Landminen zu lernen, der es vor wenigen Jahren gelang, eine der
gefährlichsten Waffen zu ächten? Werden solche Erfolge nicht durch neue
Waffensysteme umgangen? Wie ist Hilfe für Menschen in irregulären
Kriegen möglich, und können wir zu verlässliche Vereinbarungen kommen,
die den Schutz der Zivilbevölkerung erhöhen?
Thomas Gebauer, Geschäftsführer von medico international, Co-Gründer
der „Internationalen Kampagne zum Verbot von Landminen“,
Friedensnobelpreis 1997, Frankfurt am Main
Einführung: Annemarie Müller, Ökumenisches Informationszentrum
Dresden, Referat Frieden
26. Mai, Dienstag, 19 Uhr
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Das humanitäre Dilemma des Roten Kreuzes: Rüsten vor dem Krieg Helfen im Krieg
Die Unabhängigkeit bei der medizinischen Versorgung der Verletzten auf
dem Schlachtfeld ohne Ansehen der Herkunft der Person war das Anliegen
des Roten Kreuzes von Anfang an. Inzwischen ziehen Hilfsorganisationen mit
den Truppen zusammen in den Angriff. Welche Rolle spielen heute
Hilfsorganisationen in den neuen Kriegen? Wie neutral können sie sein?
Prof. Dr. em. Dieter Riesenberger, Historisches Institut, Universität
Paderborn
Einführung: Christian Holtorf, Leiter Abteilung Wissenschaft, Deutsches
Hygiene-Museum Dresden
2. Juni, Dienstag, 19 Uhr
Unterstützung für Frauen und Mädchen in Kriegs- und Krisengebieten
Bei allen Kriegen haben Frauen und Mädchen unter sexualisierter Gewalt zu
leiden – nicht nur kriegsbedingter, sondern auch häuslicher Gewalt– und
ebenso unter den daraus folgenden körperlichen, seelischen und sozialen
Konsequenzen.
Diejenigen, die Kriegsterror und sexualisierte Gewaltexzesse überleben, sind
meist jahrelang durch diese zerstörerischen Folgen belastet.
Trotz UN-Resolutionen und Menschenrechtskonventionen geht die Gewalt
gegen Frauen und Mädchen weiter - wie derzeit im Osten Kongos.
Was ist zu tun - auf medizinischer, psychosozialer, juristischer und
politischer Ebene? Wie sieht wirklich nachhaltige Unterstützung aus?
Dr. Monika Hauser, Geschäftsführerin von medica mondiale, Preisträgerin
des Alternativen Nobelpreises 2008, Köln
Einführung: Dr. Kristina Wopat, Leiterin der Landesstelle für Frauenbildung
und Projektberatung in Sachsen
9. Juni, Dienstag, 19 Uhr
Der Krieg, seine Opfer und der Zeuge: Vom Berichten über Gaza und
Westbank, Kosovo und Irak
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Opfer von Kriegen, von Misshandlungen und Katastrophen brauchen
Unterstützung – politisch, moralisch, praktisch, finanziell. Dafür sind Zeugen
notwendig, die ihnen eine Stimme geben. Doch ihre Rolle ist ambivalent.
Der Berichterstatter bleibt angesichts größter Not immer ein – möglichst
neutraler - Beobachter. Die Leser seiner Berichte erfahren durch ihn von
dem Grauen, werden aber davon aus allen Teilen der Welt so überflutet,
dass sie abstumpfen. Kann es trotzdem gelingen, den Opfern eine Stimme
zu geben?
Dr. Carolin Emcke, Kriegsberichterstatterin , Autorin, Berlin
Einführung: Uwe Peter, außenpolitischer Redakteur der Sächsischen Zeitung,
Dresden
Dienstag, 16. Juni, 19 Uhr
Traumata: Wenn der Einsatz nicht mehr endet
Die Erlebnisse im Krieg verfolgen die Betroffene oft jahrelang. Auch heute
sind wieder deutsche Soldaten seit den Auslandseinsätzen betroffen. Gibt es
für sie angemessene Versorgung?
Dr. Karl-Heinz Biesold, Oberstarzt, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie
sowie Psychotherapeut, Leiter der Abt. Neurologie und Psychiatrie des
Bundeswehrkrankenhauses Hamburg,
Einführung: Dorothea van Loyen, Abteilung Wissenschaft, Deutsches
Hygiene-Museum Dresden
19. Juni, Freitag, 19.30 Uhr
Öffentlicher Abendvortrag im Rahmen der Tagung "Welches Leben ist mehr
wert? Wie knappe Güter im Medizinsystem gerecht zu verteilen sind"
Wem helfen im Notfall?
Triage als Entscheidungshilfe in Kriegs- und Katastrophensituationen
Triage - das Bestimmen von Behandlungsprioritäten bei einem Massenanfall
von Verletzten – ist unter den Ärzten heftig umstritten. Das zunächst nur für
Kriegszeiten gedachte Verfahren wurde 1792 von dem französischen Chirurg
Freiherr Dominique Jean Larrey für die napoleonischen Kriege entwickelt.
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Mithilfe der Sichtung galt es diejenigen als Erste medizinisch zu versorgen,
die am ehesten wieder in den Kampf ziehen konnten. Im Katastophenfall
zielt das Verfahren auf den größtmöglichen Nutzen für viele und bedeutet
damit die Abkehr vom wichtigsten Behandlungsprinzip der
Individualmedizin: demjenigen zuerst zu helfen, der die ärztliche Hilfe am
nötigsten braucht. Im Vortrag stellt der Referent das Spannungsfeld dar, das
sich für die Helfer auftut, wenn die Ressourcen so knapp sind, dass Hilfe
nicht für alle möglich ist.
Dr. Martin Gelpke, Notarzt, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes Grimma
Einführung: P. Clemens Maaß S.J., Katholische Akademie Dresden,
angefragt
23. Juni, Dienstag, 19 Uhr
Ist Gewalt vermeidbar?
Prof. Dr. Martin van Creveld, Historische Fakultät, Hebräische Universität
Jerusalem
Der bekannte israelische Militärhistoriker stellt sein neues Buch "Gesichter
des Krieges - der Wandel bewaffneter Konflikte von 1900 bis heute" vor.
in Zusammenarbeit mit dem Siedler Verlag München
Einführung: Dr. Gorch Pieken, Wissenschaftlicher Leiter der
Dauerausstellung des Militärhistorischen Museums, Dresden
24. August, Montag, 19 Uhr
Ort: Militärhistorisches Museum der Bundeswehr, Olbrichtplatz 2, 01099
Dresden, Eintritt frei
Meine Lehrjahre im Vietnamkrieg
Als Kinderchirurg auf dem Hospitalschiff "Helgoland"
Dr. Alfred Jahn, Ruanda, Kigali
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II DISKUSSIONEN
21. April, Dienstag, 20 Uhr
SCIENCE CAFÉ
Angst haben, aber richtig!
Wann Angst sinnvoll und wann sie krankhaft ist
In Kooperation mit dem "Dresden Forum on Science & Society" am
Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik, Dresden
Eintritt frei
Gäste: Dr. Hendrik Berth, Dipl.-Psychologe, Medizinische Psychologie und
Medizinische Soziologie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dr.
Ulrike Lüken, Neuroimaging Center, Institut für Klinische Psychologie und
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Psychotherapie der Technischen Universität Dresden, Dr. Katja Petrowski,
Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Platzangst, Prüfungsangst, Zukunftsangst, Todesangst, Panikattacke:
Schweißausbruch und Herzrasen durch Angst sind Gefahrensignale für den
Körper. Sie zeigen eine Schwäche oder Verletzung an, aber sie sind auch ein
Antrieb der Stärke. Angst entsteht durch die Erwartung einer Bedrohung. Sie
kann uns lähmen – oder in Panik versetzen. Weil es so schwierig ist, sie zu
kontrollieren, ist die Aufklärung angetreten, die Angst zu besiegen. Sie
versprach: Was sich steuern lässt, davor braucht man sich nicht zu
ängstigen.
Doch tatsächlich ist heute das Gegenteil eingetreten: Individuelle Ängste
sind zur Volkskrankheit geworden. Im Science Café fragen wir, woran das
liegt und welche Ängste um sich greifen. Lässt sich überhaupt zwischen
verschiedenen Ängsten unterscheiden? Welche neurobiologischen Prozesse
laufen bei Angst ab? Ist es falsch, Angst kontrollieren oder sogar beseitigen
zu wollen? Wie können wir besser mit ihr umgehen? Wann ist Angst
sinnvoll? Und warum kann es im Kino oder auf der Geisterbahn sogar Spaß
machen, Angst zu haben?
In Kooperation mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung:
28. April 2009, 17 – 21 Uhr
TAGUNG
Kinder als Opfer von Kriegen. Analyse und Handlungsmöglichkeiten
Kinder sind in Kriegen neben den unmittelbaren Gewaltfolgen, dem Hunger
und der Angst auch noch durch den Verlust von Bezugspersonen und
Bildungsmöglichkeiten in Ihrer Entwicklung bedroht und der Gefahr des
Missbrauchs ausgesetzt. Welche Möglichkeiten gibt es, Kinder zu schützen
und sie in die Lage zu versetzen, ihre eigene Zukunft und die Zukunft ihrer
Länder in die Hand zu nehmen? Wie können Kindersoldaten resozialisiert
werden? Auf der Tagung sollen die Möglichkeiten von Hilfsorganisationen
und Hilfsmöglichkeiten westlicher Staaten sowie jedes Einzelnen zum Schutz
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von Kindern in Kriegsgebieten dargestellt und diskutiert werden.
Abschließend wird die heikle Frage gestellt, ob die Staatengemeinschaft bei
drohenden kriegerischen Konflikten präventiv eingreifen darf oder gar muss.
Pater Frido Pflüger, Regionaldirektor des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes (JRS)
Ostafrika
Barbara Dünnweller, Referentin für Kinderrechte im Referat Bildung und
Öffentlichkeitsarbeit, Kindernothilfe
Prof. Dr. Werner J. Patzelt, Institut für Politikwissenschaft, Philosophische
Fakultät, Technische Universität Dresden
Moderation: der Abschlussdiskussion: Stefan Heinemann, Anwalt,
Vorstandsvorsitzender Dresdner Kinderhilfe, Dresden
Die Tagung findet im Rahmen der bundesweiten kirchlichen „Woche für das
Leben“ und anlässlich der Ausstellung des Deutschen Hygiene-Museums
„Krieg und Medizin“ statt.
Teilnahmegebühr:6 € / 3 € ermäßigt (incl. Eintritt in die Ausstellung Krieg
und Medizin)
Anmeldung/Information: Sylvia Wähling 0351 85318-33
[email protected]
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IV FÜHRUNGEN
Samstags, 16 Uhr
ÖFFENTLICHE FÜHRUNG
20. Mai, Mittwoch 14 Uhr
Treffpunkt Ausstellung - Mit Ausstellungsmachern im Gespräch
In Kooperation mit der Dresdener Senioren-Akademie Wissenschaft und
Kunst
Ausstellungsrundgang mit Kuratorin Colleen M. Schmitz
Teilnahme frei mit gültiger Eintrittskarte für Museum
FÜHRUNGEN FÜR GRUPPEN
Wir bieten Führungen für verschiedene Interessengruppen, wie z.B. Ärzte,
Krankenschwestern und anderes medizinische Personal, Zivildienstleistende,
Wehrpflichtige, Soldaten und Offiziersschüler, NGOs, politische,
gewerkschaftliche oder kirchliche Initiativen an.
Die Führungen können auch auf Englisch durchgeführt werden.
FÜHRUNGEN FÜR SCHULKLASSEN
Im Mittelpunkt der alterspezifischen Führungen stehen die differenzierte
Vermittlung des Verhältnisses zwischen Krieg und Medizin sowie die
kritische Auseinandersetzung mit diesem ethisch vielschichtigsten Thema.
Die Führung en sind an ausgewählten Themen der sächsischen Lehrpläne
orientiert und richten sich an Schüler von Mittelschulen und Gymnasien ab
Klassenstufe 8 sowie an Berufschüler aus dem medizinischen und
Pflegebereich.
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