IT-Unterstützung für das WM

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Carsten Lampe, Projekt WIPER
April 2000
Unterstützung von Wissensmanagement durch
Informationstechnologie für kleine und mittlere Unternehmen
Vorbemerkungen zum Verhältnis zwischen Wissensmanagement und
Informationstechnologie....................................................................... 1
"IT-Tools": Begriff, Einbettung, Funktionsbereiche ............................... 4
Unterstützung der Zusammenarbeit und Nutzung (gemeinsamer)
Informationsressourcen ....................................................................... 7
Informationsmanagement als Vorstufe zum IT-gestützten WM .......... 10
Die Abbildung von Wissen in IT-Systemen zur Unterstützung des WMs
.......................................................................................................... 12
IT-Unterstützung für das WM ............................................................. 13
Elektronische Dokumentenmanagementsysteme (EDMS) ................ 13
Workflow Managementsysteme (WfMS) ............................................ 14
Groupware am Beispiel von "Lotus Notes" und die Erweiterung bzw.
"knowledge management suite Lotus Raven" .................................... 15
WM-Portal "LiveLink" ......................................................................... 21
Report-Anwendung(en) ..................................................................... 22
Wissensgewinnung aus Datenbanken (knowledge discovery in
databases, KDD) bzw. Auswertung von Datenbeständen .................. 23
Expertensysteme ............................................................................... 25
"Gesamtschau" und IT-Tools für KMU ............................................... 26
Vorbemerkungen zum Verhältnis zwischen Wissensmanagement
und Informationstechnologie
Ein ganzheitlich verstandenes und praktiziertes Wissensmanagement
(WM) umfaßt weit mehr als den Einsatz von Informationstechnologie (IT)
in Gestalt von Hardware, Software und Netzwerken. Gleichwohl gibt es
eine Fülle von Berührungspunkten oder gar -bereichen zwischen
Wissensmanagement und Informationstechnologie. Dies ist besonders
dann der Fall, wenn mittels IT gezieltes Informationsmanagement für
eine Organisation oder ein Unternehmen betrieben wird. So ist die
technisch abbildbare »Information« zwar bekanntermaßen nicht mit
»Wissen« gleichzusetzen, jedoch ist sie ein wesentlicher "Botenstoff" für
eine geeignete Anwendung und Weiterentwicklung von Wissen. Hinzu
tritt die Möglichkeit mittels IT wissensartige Strukturen bzw.
Verknüpfungen von Informationen über Metainformationen oder über die
Vererbung von programmierten Objekteigenschaften aufzubauen - ganz
1
abgesehen davon, daß auch die "klassische" Beschreibung, Bearbeitung
und Vermittlung von Wissen über das gesprochene Wort, Texte und
Abbildungen in informationstechnische Konstrukte übertragbar ist. Schon
immer stand die Wissensbewahrung und -produktion in engem
Zusammenhang mit den dafür zur Verfügung stehenden Werkzeugen
und Techniken, deren Gebrauch und Anwendung immer auch selbst zu
erlernen war.
Auch mit den verschiedenen Werkzeugen der Informationstechnik, den
"IT-Tools", müssen Mitarbeiter und ihre Organisationen umgehen lernen,
d.h. bereit sein sie näher kennenzulernen, zu nutzen und in ihre
Arbeitsabläufe oder -kontexte einzubauen. Wenn dies erreicht wird, dann
kann die Informationstechnologie neue Möglichkeiten auch für das
Wissensmanagement bieten oder doch zumindest wertvolle
Unterstützungsaufgaben in diesem Zusammenhang übernehmen. Dazu
nutzt man die folgenden Vorzüge der IT aus:
 die großen Speicherkapazitäten
 die Geschwindigkeit von logischen Operationen, z.B. für
Auswertungen
 die Verfeinerung von Informationslogistik durch Vernetzung und
Flußsteuerung vornehmlich "harter Daten" in "harten Strukturen" bei
gleichzeitiger Reaktionsmöglichkeit auf Ausnahmefälle
 die flexiblen (Re-) Strukturierungsmöglichkeiten von Daten (flach oder
stark hierarchisch)
 die Integration von kommunikativen Elementen durch Vernetzung und
entsprechende Kommunikationssoftware
 die Visualisierungsmöglichkeiten von Informationen auf dem Monitor
 Automatisierungsmöglichkeiten von Teilabläufen verschiedenster Art
Eine verbreitete konzeptionelle Vorstellung bzw. Vorgehensweise zur
Implementierung von WM ist es, zunächst auf einer allgemeinen oder
umfassenden Ebene Ziele festzulegen und dazu eine entsprechende
Strategie auszuarbeiten. Für die Umsetzung sollen dann operarative
Bereiche erkannt werden, in denen bestimmte mentale, strukturelle und
zeitliche Voraussetzungen für das WM geschaffen werden müssen. Wie
das zu geschehen hat soll in operativen Konzepten beschrieben und
geplant werden. Aus den operativen Konzepten wiederum sollen dazu
passende oder adäquate Umsetzungsmittel bzw. IT-Tools abgeleitet
werden (siehe Abbildung Error! Unknown switch argument.).
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Abbildung Error! Unknown switch argument.
IT-Infrastuktur und -Tools können nun diesen Ableitungsprozeß selbst
bereits kommunikativ und bildnerisch unterstützen. Besonders durch die
Visualisierungsmöglichkeiten (Symbolik von Planungstools, Diagramme,
Ablaufpläne etc.) und deren Präsenz über die IT-Infrastruktur kann eine
"virtuelle Verdinglichung" von Konzepten hergestellt werden, die ähnlich
nur durch längere direkte Kommunikation entsteht. Da in der Tat in den
meisten Fällen bereits eine IT-Ausstattung vorhanden ist, ist eine
Einwirkung von bekannten bzw. genutzten IT-Tools auf die
konzeptionelle Ebene zu unterstellen. Sogar auf der strategischen Ebene
sind Einwirkungen feststellbar. So werden insbesondere viel kürzere
Zeiträume für Umsetzungen von Strategien angenommen und u.U. die
Entscheidung für eine bestimmte IT-Infrastruktur auch als eine
strategische begriffen. Dabei kann es sich auch um eine Strategie des
WMs handeln, so daß durchaus von einer partiellen Integration von IT
und WM gesprochen werden kann. Insofern ist die top-downHerangehensweise implizit oder historisch betrachtet auch immer eine
bottom-up-Prozedur - vorausgesetzt, man hat es mit einer relativ
kontinuierlichen Entwicklung zu tun.
Eine weniger deterministische Sicht auf das Verhältnis zwischen IT und
WM kann zu etwas experimentelleren und punktuelleren
Vorgehensweisen führen, wobei auf Tool-Ebene und in kleinen Teams
nach IT-Unterstützungs- oder Lösungsmöglichkeiten für das WM gesucht
und diese erprobt und eingeübt werden (s. Abbildung Error! Unknown
switch argument., "3. Schritt vor dem 1.?"). Bei dieser
Herangehensweise ist dann allerdings für eine rasche Einbindung oder
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Verbreitung von positiven Erfahrungen und Ergebnissen zu sorgen.
Dafür wiederum muß aber eine entsprechende (IT-) Infrastruktur bereits
vorhanden sein. Die Rückbindung an die allgemeinen Zielvorstellungen
des WMs, kann dann eine langwierige oder jede Einzelheit
vorwegnehmende Konzeptentwicklung teilweise ersetzen. Dafür muß
aber ebenso die Bereitschaft vorhanden sein, Mißerfolge offen zu
behandeln, um rasch Konsequenzen für die Tool-Auswahl zu ziehen.
Hier wird von KMU keine informatische Grundlagenforschung verlangt,
sondern eine intensive Beschäftigung mit vom Markt angebotenen ITTools. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Wege: Entweder es wird eine
angepaßte Branchenlösung gekauft, die dann doch noch angepaßt
werden muß oder jeder einzelne Mitarbeiter muß mehr über die einzelne
Tools von Standardpaketen wissen und diszipliniert anwenden. Letzteres
birgt auch eine Überforderungsgefahr vor allem im Alltagsgeschäft in
sich, so daß neben frei definierbaren auch immer fest vorstrukturierte
Elemente vorhanden sein müssen.
"IT-Tools": Begriff, Einbettung, Funktionsbereiche
Ein Programm, eine Programmsuite, eine Entwicklungsumgebung, eine
einfache Excelfunktion, ein Wordmakro, ein VisualBasic-Skript, ein
Netzwerkrouter, eine Adressdatenbank, eine Suchmaschine ... - alle
derartigen Dinge gehören zur IT und können als Tool benutzt und daher
auch so bezeichnet werden. Es gibt hochspezialisierte Tools oder
umfassende Tool Sets, die meist noch auf die jeweiligen Bedürfnisse
einer spezifischen Firma, d.h. ihre Arbeitsinhalte, -formen und -abläufe
oder eine bestimmte Aufgabenstellung, eingestellt werden müssen.
Einzelanwendungen oder einzelne Programmodule, die zusammen eine
bestimmte Funktion realisieren, werden als IT-Tool bezeichnet - diese
werden zunehmend auch zu Komplettlösungen für kommunikative,
produktive und verwaltende Zwecke zusammengefaßt, so das dann
eigentlich von einem "Tool Set" gesprochen werden müßte (s. Abbildung
Error! Unknown switch argument.). So hängt beim Toolbegriff alles
von der Definition ab, die eine einzelne Funktion beschreibt.
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Abbildung Error! Unknown switch argument.
IT-Tools für das WM
• Einzelanwendungen
• einzelne Module
• Komplettlösungen
• Produktfamilien
• „das Tool“
• „das Tool Set“
Auf der Suche nach IT-Unterstützung bzw. -Tools für das WM tauchen
auf der konzeptionellen Ebene Fragen auf wie: Welche Tools würden wir
benötigen, um alles bei uns abdecken zu können, was nach dem Stand
der IT überhaupt möglich ist? Was würden wir benötigen, um die
wichtigsten Informationen zusammenführen und kommunizieren zu
können? Welche Tools, Strukturen würden zu unserer jetzigen
Arbeitsweise passen? Etwa mehr push- oder mehr pull-Prinzip? Wo
wollen/müssen wir hart strukturieren und wo wollen/müssen wir
Kreativität und "Wildwuchs" gedeihen lassen und welche Tools würden
dabei jeweils helfen? Wo steckt eigentlich welches Wissen in meinem
Unternehmen, wie komme daran und mit welchen Tools kann es
eingefangen und abgebildet werden? (Weiß meine inter- und
intranetgeübte Sekretärin z.B. mehr über Informationsquellen und
anzapfbare Informationsflüsse oder -netzwerke im Unternehmen als ich
selbst? Und was davon könnte eine Explikation lohnen, um es z.B. als
von ihr gepflegte Intranetseite allgemein in der Firma und damit auch mir
zur Verfügung zu stellen?!)
Demnach sucht man sich die IT-Tools nach seinen Zielen bzw.
Antworten auf bestimmte Fragestellungen aus, wobei sich diese Ziele
bzw. Antworten, wie bereits erläutert, auf unterschiedlichen
Konkretionsstufen befinden können. In jedem Fall müssen auch
Antworten darauf gegeben werden, welche Mitarbeiter bzw. -gruppen mit
bestimmten IT-Tools arbeiten sollen sowie nach ihrer IT-Vorbildung und
ihren bisherigen Erfahrungen IT in ihre Arbeitsumgebung, -aufgaben und
-abläufe zu integrieren. Dieses scheint eigentlich ein
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selbstverständliches Vorgehen zu sein. Doch zu oft werden Mitarbeiter
nicht schlau aus dem "höheren Sinn" bestimmter Vorgaben
vorkonfigurierter Systeme oder haben zu wenig Kenntnisse, um sich
innerhalb eines gesetzten Rahmens eine dazu kompatible eigene
Arbeitsumgebung zu erstellen. Oft auch sehen Mitarbeiter nicht ihre
Aufgabe darin, für das WM Eingaben etc. zu machen, die ihnen für ihre
eigentliche Arbeit als Umweg erscheinen. Wenn die
Unterstützungsfunktion oder der "tiefere Sinn" nicht deutlich genug
erkennbar wird, dann entsteht ein Akzeptanzproblem fast unvermeidbar.
Darüber hinaus wird in einem Klima des Mißtrauens meist auch nicht an
die Unterstützungsfunktion von IT im Rahmen des WMs gedacht,
sondern eher an bedrohliche Auswertungs- und Kontrollfunktionen. In
der Tat können Auswertungen von Datenbeständen, Nutzerverhalten
usw. sowohl offen ins Unternehmen rückgekoppelt, als auch exklusiv für
die Erzeugung von Herrschaftswissen genutzt werden.
So geht es letztlich immer um die mentale, unternehmenskulturelle und strukturelle Integration von auszuwählenden IT-Tools oder ganzen Tool
Sets, die sich um Wissen im Sinne von Speicherung, Wiedergewinnung,
Verknüpfung bzw. Neuverknüpfung von Informationen und
Kommunikationen ranken.
Entscheidend ist also, welcher Bezug zum Wissensmanagement von
den jeweiligen Nutzern hergestellt werden kann. Dazu muß aber schon
vorher eine "gewisse" Vorstellung über dessen Zielrichtung existieren.
Daher stellt das WIPER-Projekt die IT-Tools auch nicht das sinnstiftende
Zentrum des WMs, sondern betrachtet sie eben nur als Werkzeuge, die
den unterschiedlichen Erfordernissen des WMs jeweils richtig
zuzuordnen sind. Auch allgemein gesehen haben Werkzeuge ja nur
konstruktive Wirkung, wenn sie richtig ausgewählt und halbwegs
konsequent sowie zielgerichtet benutzt, d.h. in den passenden Kontext
eingebettet (siehe "Integration" in Abbildung Error! Unknown switch
argument.) werden. Allerdings muß für eine realistische Betrachtung
des Tool-Einsatzes immer mitbedacht werden, daß vor allem
umfangreiche Tools bzw. Tool Sets im Dialog mit dem Anwender auch
immer ein Eigenleben entfalten und dadurch Arbeitsumgebungen
eigendynamisch beeinflussen oder verändern. Da aber die IT-Tools
durch Menschen eingesetzt werden müssen und auch nicht im
menschlichen Sinne denken können, können sie nicht als vollwertiger
Ersatz für menschliche Denk- und Kreativtätigkeiten betrachtet und
eingesetzt werden.
Inhaltlich lassen sich IT-Tools und -Tool Sets bzw. "Systeme" für das
WM auf folgenden Gebieten oder in folgenden Funktionsbereichen
ausmachen:
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 Daten- und Dokumentenmanagement (z.B. über Datenbanken,
Verzeichnisstrukturen und -dienste, Hyperlinkstrukturen, semantische
Bäume und Objektkataloge, Archivierungsysteme, Data Warehouse,
Data Mining)
 Austausch- u. Koordinierungssysteme (z.B. E-Mail, Diskussionsforen,
Shared Workspaces, Groupware, Workflow Systeme)
 Agentensysteme (z.B. Filter, Agenten, Finder, Benutzerprofile)
 KI-Systeme (Expertensysteme, Fallbasiertes Schließen, neuronale
Netze)
Unterstützung der Zusammenarbeit und Nutzung (gemeinsamer)
Informationsressourcen
Den weitaus größten Anteil an der IT-Unterstützung des WMs haben
diejenigen Instrumente bzw. Tools, die die Zusammenarbeit von
Personen und die gemeinsame Nutzung digitaler Informationsressourcen
ermöglichen bzw. intensivieren. Abbildung Error! Unknown switch
argument. zeigt die beiden grundsätzlichen Ausprägungen von
Zusammenarbeit oder auch von Arbeitsabläufen, die IT-Unterstützung
erfahren. In der sequentiellen Ausprägung (siehe obere Hälfte der
Abbildung Error! Unknown switch argument.) wird ein Objekt, z.B. ein
Dokument, in einer programmierten Abfolge durch einen Arbeitsablauf
"gepuscht", dabei schrittweise bearbeitet und zu Objekt' verändert. Der
Zuschnitt und die Abfolge der einzelnen Schritte werden einmal
konzipiert und stehen dann für eine gewisse Zeit fest. U.U. wird sogar
vor der Implementierung untersucht, welche zusätzliche (Kontext-)
Information aus weiteren Informationsressourcen in einem Arbeitsschritt
gebraucht werden könnte, um diese gleich mit dem Objekt zusammen
zur Verfügung stellen zu können. Diese tayloristische Extremform der
WM-Unterstützung durch einen festgelegten Arbeits- bzw.
Informationsfluß wird oft auch als "elektronisches Fließband" bezeichnet.
Wissen steckt hier vor allem im realisieren System selbst und natürlich
auch in den Köpfen der Systemhersteller. Die andere Ausprägung (siehe
untere Hälfte der Abbildung Error! Unknown switch argument.)
besteht in einer gemeinsam oder sogar selbst koordinierten und
durchgeführten Bearbeitung eines Objekts, welches sich dadurch über
die Zeit ebenfalls verändert. Der Zugriff zu den externen
Informationsressourcen ist nicht beschränkt. Allerdings hat sich hier
jeder der Beteiligten auch um die Informationsbeschaffung und um die
Kontakte zu den anderen zu bemühen. Selbstverständlich können auch
in dieser Ausprägung von Zusammenarbeit streng sequentielle Abfolgen
festgelegt oder vereinbart werden. Beide Ausprägungen sind also
kombinierbar, so daß in der Praxis zumeist Mischformen aus
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festgelegten bzw. automatisierten und freien bzw. ad-hoc-artigen
Anteilen vorzufinden sind (Integration von Groupware und WfMS):
 Kommunikationsunterstützung (Email, Diskussionsforen)
 Koordinationsunterstützung (WfMS, Projektmanagementsysteme)
 Kooperationsunterstützung (multiuser editors,
Gemeinschaftsbildschirm)
 Informationsunterstützung (Gruppen-Wissensbasen, compound
documents)
 Ad-hoc-Workflows
 gemeinsames bearbeiten von Dokumenten
 Abstimmungsprozesse mit anschl. Workflow
 Workflow mit festen Aufgaben ohne best. Reihenfolge
 Workflow mit festen Aufgaben und fester Reihenfolge
 Workflow mit Ausnahmegestaltung
Abbildung Error! Unknown switch argument.
Auch zeitlich betrachtet, d.h. im Prozess von sich abwechselnden
Phasen der Einzelarbeit (asynchron) und der Zusammenarbeit mehrerer
Personen (synchron), können zumindest alle nicht rechtlich an die
Papierform gebundenen Büroarbeiten informationstechnisch abgebildet
und simuliert werden (siehe Abbildung Error! Unknown switch
argument.). Kommunikative, rezeptive und aktive Elemente einer
natürlichen Situation der Zusammenarbeit werden mit verschiedenen
Tools (watchlists, chats, shared objects/applications etc.) im System
dargestellt. Da die inhaltlichen Arbeitsgegenstände im Büro fast immer
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auch in digitaler Form repräsentiert und also netzweit verfügbar gemacht
werden können, ist durch den Einsatz von IT ein realer Ort der
Zusammenarbeit nicht mehr von Nöten (siehe Abbildung Error!
Unknown switch argument.). Allerdings ist ein real vorhandener
räumlicher Fokus für die handelnden bzw. arbeitenden Personen für das
WM immer noch von hohem Wert, da vor allem Ausdrucksstärke und
Präsenz von Personen nicht im vollen Maße über IT-Tools - zumindest
nicht über gemeinhin erschwingliche - transportiert werden können (Auch
im Cyberspace ist die Darstellung von Personen und Situationen nicht
von derselben Körperlichkeit und ganzheitlichen Wahrnehmungsqualität
geprägt, wie sie das bei einer realen Situation ist.).
Abbildung Error! Unknown switch argument.
Verlauf async - sync
Email
asynchron
Schaut in Gruppenkalender
und läd per Email zum Chatt
synchron
Wahrnehmung (awareness)
Der Betreffende nimmt das
wahr und beginnt sofort mit Unterhaltung
Dokument
Die Unterhaltung wird zum Lesen
für andere Gruppenmitglieder abgespeichert
Unterhaltung (chatten)
Gemeinsame Objekte (Shared objects)
Mit Hilfe von gemeinsamen Objekten
wird das Dokument bearbeitet
überarbeitetes
Dokument
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Abbildung Error! Unknown switch argument.
Informationsmanagement als Vorstufe zum IT-gestützten WM
Der Kern der für das WM relevanten Tool Sets oder Systeme wird häufig
unter dem Begriff Informationsmanagement (IM) gefaßt. IM läßt sich
auch als Zulieferer für das WM oder als Vorstufe des WMs verstehen.
Auf der Abbildung Error! Unknown switch argument. werden die
einzelnen Ansätze des IMs in einen Zusammenhang gebracht. Ein
großer Bereich ist der der computergestützen Zusammenarbeit
(Computer Supported Cooperative Work, CSCW). Hier geht es um die
Methoden respektive IT-Tools, die eine Zusammenarbeit von Personen
über Netzwerke unterstützen. Diese Methoden resultieren im
wesentlichen aus zwei verschiedenen Leitbildern:
 Unterstützung von Gruppen- oder Teamarbeit (Groupware bzw.
Workgroup Computing)
 Automatisierung möglichst großer Arbeitsanteile und Beschleunigung
von Abläufen (Workflow Management)
Der andere große Bereich ist der, in dem es um die Speicherung,
(Wieder-) Gewinnung und Auswertung von Daten bzw. Informationen
geht. Datenbanken, Indizierungsmethoden, Suchmethoden,
Datenfilterungen, Datensicherungen etc. sind hier die Schwerpunkte des
Interesses.
Anthropologisierend ausgedrückt handelt es sich bei letzterem um die
Bearbeitung des Gedächtnisproblems und bei ersterem um die
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Bearbeitung des Mitteilungs- bzw. Zusammenführungsproblems. Beides
geschieht vornehmlich vor einem ökonomisch gedachten Hintergrund.
Abbildung Error! Unknown switch argument.
Informationsmanagement
CSCW
(Computer Supported Cooperative Work)
Groupware
Workgroup
Computing
Archivierung
Retrieval
Integration:
Groupware
+ WfM
Workflow
Management
Data Warehouse
Data Mining
Suchmaschinen
Basistechniken:
Datenbanken, Inter-Prozeßkommunikation, Client-Server-Architektur,
Kommunikationsprotokolle, Kommunikationstechnik, Vernetzungstechnik
Ein Informationsmanagementsystem mit Wf-Komponente kann
schematisch wie folgt dargestellt werden:
Abbildung Error! Unknown switch argument.
Modellvorstellung: Informationsmanagementsystem
Replikation
bei verteilten
Systemen
Wf-Gestaltung
Wf-Engine
(Hauptprozeß)
Prozeßmodell
Org.-struktur Aufgaben
Abläufe
Personen
Rollen
Fähigkeiten
Serverprozesse
Wf-Monitor
gemeinsame
Datenbasis,
Compound
Documents
Client(s)
Wissensbasis (?)
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Die Abbildung von Wissen in IT-Systemen zur Unterstützung des
WMs
Doch wie kann Wissen respektive Information in ein IT-System gebracht
werden? - sozusagen vom Kopf ins System? Ein Gedanke hat Aspekte
verschiedener Qualität, die auch auf entsprechend unterschiedliche
Weise vom System eingefangen werden müssen, soll der Gedanke
möglichst vollständig abgebildet werden. Dazu können in der IT
prinzipiell verschiedene Abbildungs- oder Modellierungsmethoden
eingesetzt und kombiniert werden. Die Abbildung Error! Unknown
switch argument. zeigt einen Gedanken, wie er durch die
verschiedenen Darstellungs- oder Erfassungsmöglichkeiten sickert. Bei
jedem Schritt nach unten wird ein weiterer Teil des Gedankens als
Information abgebildet und so für die Erfassung im System aufbereitet.
So kann der Gedanke quasi "vollständig" in den Wissenspool oder kreislauf eines Unternehmens eingespeist werden! Insofern ist es
möglich, alle uns zugänglichen Beobachtungs- und
Beschreibungsweisen auch in bestimmte Formate und
Darstellungsformen umzusetzen. Hier ist natürlich auch der Faktor Zeit
und Relevanz entscheidend - eine umfassende und u.U. langwierige
Dokumentation eines Gedankens oder Vorgangs ist noch nicht seine
Quintessenz. So ist es sinnvoll, auch immer schon eine möglichst exakte
Vorauswahl über die zu Speichernden Daten zu treffen. In der IT für das
WM ist es jedoch auch relevant, nicht nur die geschäftlichen Kerndaten
zu erfassen und einzubringen, sondern auch Beobachtungen, Urteile,
Beobachtungen und bewährte Verfahrensweisen - mithin bereits
durchdachtes und voraggregiertes Material.
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Abbildung Error! Unknown switch argument.
Was für einzelne Gedanken gilt, das gilt noch viel mehr für Wissen bzw.
komplexe Konstrukte aus Fakten, Regeln, Erfahrungen, bewußten und
unbewußten Selektionen, Intuition usw.. Wissen hat viele Dimensionen
und ist eben auch nicht nur auf eine bestimmte Weise beschreibbar.
Dazu verändert es sich ständig. Wir lernen und sind dabei womöglich
auch noch kreativ. Lernen im weitesten Sinne tun wir z.B. auch in
Organisationen mit und an anderen Personen. Wir lernen also in der
Auseinandersetzung mit unserer Umwelt. An dieser Stelle ist eine der
wichtigen Unterscheidungen die zwischen dem impliziten und dem
expliziten Wissen. Explizites Wissen ist durch verschiedene Methoden
dokumentierbar. Implizites Wissen, also das in uns verborgene Wissen,
läßt sich meist nur schwer beschreiben und auch die Dokumentation von
beobachtbaren Handlungen läßt oft nur wenige und indirekte
Rückschlüsse auf das Wirken des dahinterliegenden Wissens zu.
Erfahrungswissen oder auch Intuition läßt sich eben nicht leicht
systematisieren oder in Regeln ausdrücken, was durchaus der Abbildung
mittels IT-Tools entgegenkäme. Gleichwohl wird damit auch deutlich,
daß bei der Dokumentation von Wissen verschiedene Wege gegangen
werden müssen. Viele Dateiformate oder andere informationstechnische
Darstellungsmöglichkeiten helfen, verschiedene Aspekte abzubilden.
IT-Unterstützung für das WM
Folgende für die Unterstützung des WMs relevante IT-Systeme bzw. Programme (i.S.v. Tool Sets) werden vorgestellt:
 Elektronische Dokumentenmanagementsysteme
13
 Workflow Managementsysteme (WfMS)
 Groupware am Beispiel von "Lotus Notes" und die Erweiterung bzw.
"knowledge management suite Lotus Raven"
 WM-Portal "LiveLink"
 Report-Anwendung(en)
 Wissensgewinnung aus Datenbanken (knowledge discovery in
databases, KDD)
 Expertensysteme
Elektronische Dokumentenmanagementsysteme (EDMS)
Über einen langen Zeitraum wurden elektronische
Dokumentenmanagementsysteme (s. Abbildung Error! Unknown
switch argument.) aus Sicht der IT mit WM wenn nicht gleichgesetzt, so
doch in einen sehr engen Zusammenhang gebracht. Das ist
naheliegend, weil die gesammelten und archivierten Dokumente einer
Organisation als ihr Gedächtnis interpretiert werden können. Die
Gesamtheit der Dokumente stellt einen Fundus aus explizitem oder noch
explizierbarem Wissen dar ("Wissensspeicher"). Der Wissensaspekt wird
zusätzlich besonders dann angesprochen, wenn es sich nicht nur um
abgelegte Rechnungsdokumente etc. handelt, sondern auch um
kontextvermittelnde Dokumente bzw. Dokumentationen von bestimmten
Sachverhalten, Projekterfahrungen oder Problemlösungen. Wenn
Originaldokumente Verweise zu anderen Originaldokumenten enthalten,
dann ist es Aufgabe eines guten EDMS auch diese Bezüge oder
Strukturen mit abzulegen. Darüber hinaus ist es bei der Archivierung
auch üblich, die Dokumente zu indizieren und zu verschlagworten, um
eine bessere Wiederauffindbarkeit realisieren zu können.
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Abbildung Error! Unknown switch argument.
DMS - Archivierung
Dokumente
•Bücher
•Papiere/Fax
•Formulare
•Zeichnungen
•Fotos, Filme, Ton
Erfassung
z.B. Hochleistungsscanner
Vorverarbeitung
Automatische
Indizierung sowie
automatische/manuelle
Verschlagwortung
•Bilderkennung
•OCR, BARCODE
•Formularerkennung
Speichermedium
Ausgabe
Digitale Dokumente
•Mail
•Dateien unterschiedlichster Formate
•Datenströme
Datenkonvertierung
z.B. in TIFF
Versionskontrolle
DB
Abfrage/Auswertung
Veränderte Dokumente
„Wissensspeicher“
Workflow Managementsysteme (WfMS)
Bei WfMS steht die Automatisierung von Vorgängen, d.h. vor allem von
dokumentengestützten Arbeitsabläufen, im Mittelpunkt: Beschleunigung
und Rationalisierungseffekte sind das Ziel. Da der Gestehungsaufwand
sehr groß ist, lohnt sich eine Implementierung nur bei einer hohen
Nutzungsfrequenz und bei gleichbleibenden Vorgängen an denen viele
Personen beteiligt sind. Die Verbindung zum WM besteht in einer
Durchdringung und ggf. Vereinfachung der organisatorischen Abläufe
(dem Wissen wie), der Bereitstellung zusätzlicher Informationen für
einzelne Schritte im Wf (Kontexinformationen) und damit dem Wissen
über inhaltliche Verknüpfungen und nicht zuletzt auch der Gewinnung
von Wissen über die Arbeit der Organisation oder Einzelner durch
vielfältige Auditmöglichkeiten. Des weiteren kann ein WfMS auch als
Koordinationstool für geleitete Entwicklungsprozesse bzw. für das
gesteuerte Zusammenbringen des Wissens mehrerer Wissensträger für
ein Projekt genutzt werden. Dazu werden eher kleinkettige Ad-hocWorkflows, z.B. durch den Entwicklungsleiter, definiert und in den Ablauf
gebracht.
Das in Abbildung Error! Unknown switch argument. gezeigt WorkflowModell wird vom bekannten WfMS-Hersteller Staffware benutzt und lehnt
sich eng an das von der Workflow-Koalition entwickelte Standardmodell
an.
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Abbildung Error! Unknown switch argument.
Workflow-Modell
Präsentationsebene
Externe und interne Clients
(Postkorb, Bearbeitungsmasken)
Workflowebene
(realisierter Ablauf, Prozess
gesteuert durch Wf Engine)
DDE
SQL
ERP
DB
Middlewareebene
(Schnittstellen zu anderen
Systemen)
Informationsressourcen
(z.B. SAP, Oracle)
Groupware am Beispiel von "Lotus Notes" und die Erweiterung
bzw. "knowledge management suite Lotus Raven"
Auf der Abbildung Error! Unknown switch argument. werden die
wesentlichen Komponenten von Lotus Notes/Domino in Bezug auf den
Client, dem Programm oder "Zugangstool" für den Anwender, in
Zusammenhang gebracht. Die Komponente Lotus Domino Server liefert
die Infrastrukturdienste "aus dem Hintergrund". Die Komponente Lotus
Sametime für die Bereitstellung von Echtzeitdiensten für die
Kommunikation über "Chat" oder "Shared Applications" ist optional.
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Abbildung Error! Unknown switch argument.
Lotus Notes/Domino
Lotus Sametime
Lotus Notes® 5 (Client)
„Echtzeitkooperation“
„Zugangstool“
Domino Extended Search
Lotus Domino.Doc
„gemeinsames und netzweites Suchen“
„Wissensmanagement“
Lotus Domino (Server)
„Infrastrukturdienste“
Die Komponente "Lotus Domino.Doc" (siehe Abbildung Error! Unknown
switch argument.) zur Verwaltung von Dokumenten ermöglicht
Wissensmanagement im Sinne der bereits oben erwähnten EDMS
kombiniert mit weiteren Merkmalen:
 Verteilte Erstellung/Bearbeitung von Dokumenten in gemeinsamen
Verzeichnissen (flexible Verteilung über Lotus Domino)
 Checkin/Checkout, Dokumentsperre, Konfliktlösung (abgleichen)
 Lebenszyklusverwaltung in Stufen, Automatisierte Prüfung und
Freigabe, Verfallsereignisse und Erinnerungen
 Formatkonvertierung (Austausch- und Lesbarkeit)
 Archivieren, Suchen und Wiederherstellen
 Dokumentverwaltung mit Workflowanbindung,
 Transaktionssysteme, relationale Datenbanken
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Abbildung Error! Unknown switch argument.
Lotus Domino.Doc
ein-/auschecken
3
4
Aktenschrank
(in Notes DB)
4 x prüfen/freigeben
2
1
Domino.doc
(Replikation über Domino)
Ablegen
mit
Abrufinformationen
n
ile
rte
(in Notes DB)
Storage Manager
Ve
Aktenschrank´
Archivieren nach Kriterien
(Zeit, Dokumententyp)
ch
na
it
Kr
Archiv
ien
er
Web
Die Komponente Extended Search (s. Abbildung Error! Unknown
switch argument.)
 Zeigt Trefferlisten mit Suchergebnissen aus
 sämtlichen Lotus Notes Datenbanken (z.B. Diskussionen,
Adressen und Kundenverfolgung),
 Text- bzw. Dokumentdateien,
 relationalen Datenbanken,
 ausgewählten Websites.
 Suchvorgänge lassen sich abspeichern und gemeinsam nutzen
 um Mitarbeiter mit ähnlichen Interessen zu finden
 um das Wissen der Experten zu nutzen
 ES Broker ermöglicht u.a. auch das Definieren von Zieldatenbanken
und Feldverknüpfungen über verschiedene DBs
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Abbildung Error! Unknown switch argument.
Die Komponente Lotus Sametime (Echtzeitkooperation) umfaßt
 Clients („Connect“), Server(n) und Entwicklungswerkzeugen
 C/C++ , Java APIs, Java- und ActiveX-Komponenten für
gemeinsam genutzte Objekte, Wahrnehmung und
Konversationsdienste
 Wahrnehmung
 persönliche Listen (watch lists) zeigen an, wer gerade online und
am selben virtuellen ist Ort (Webseite, Diskussionsdatenbank
usw.)
 Konversation
 spontane Zweierkonversation über „Instant Messaging“ (IM auch
von AOL) erweiterbar auf Chat bzw. Gruppen-Chat, geplant Audiound Videokommunikation (H.323-Protokoll)
 Gemeinsam genutzte Objekte (object sharing) bei OnlineKonferenzen
 gemeinsame Nutzung aktiver Dokumente oder Anwendungen über
T.120 Protokoll, Java und ActiveX Komponenten, z.B. über
„Whiteboards“
Auf den folgenden Abbildungen (siehe Abbildung Error! Unknown
switch argument., Abbildung Error! Unknown switch argument.,
Abbildung Error! Unknown switch argument.) sind Beispiele für die
Oberflächen von Echzeitkooperationsprogrammen zu finden:
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Abbildung Error! Unknown switch argument.
Aktive Personen
(watch list)
Zu wem könnte ich im
Moment kontakt
aufnehmen?
Abbildung Error! Unknown switch argument.
Unterhaltung
(chatten)
20
Abbildung Error! Unknown switch argument.
Shared Objects
(whiteboard)
Auf Abbildung Error! Unknown switch argument. werden die einzelnen
Echzeitanwendungen noch einmal aufgezählt und die durch sie
verfolgten Ziele skizziert:
Abbildung Error! Unknown switch argument.
Echtzeitanwendungen
•
•
•
•
•
Sofortmeldungen (instant messaging - IM)
Unterhaltungen (chat, group chat)
Online-Konferenzen (video and audio conferencing)
gemeinsame Arbeitsflächen/Pinwände (shared whiteboards)
gemeinsame Anwendungen (application sharing)
•
•
•
•
•
•
Informationsaustausch verbessern („natürliche“ Dimensionen/Objekte)
Reaktionsgeschwindigkeit erhöhen („time to market“)
Geschäftspartner besser einbinden
Kundenkommunikation und Kundendienste verbessern
schnellere und besser fundierte Entscheidungsfindungsprozesse
Einsparung von Geschäftsreisen
Die "Knowledge Management Suite Lotus Raven" (siehe Abbildung
Error! Unknown switch argument.) erlaubt den Anwendern die
Spezifikation einzelner Wissenszugänge bzw. eines persönlichen
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"Wissensportals" auf der Grundlage bereits vorkonfigurierter
"Wissensfenster". Dabei können sich die Anwender auf ein
unternehmensweit erstelltes Wissensportal beziehen. Dahinter
verbergen sich Hilfestellungen beim Auffinden von Fachleuten bzw.
Fachinformationen auf der Grundlage von systemgenerierten
Vorschlägen bzw. Profilen.
Abbildung Error! Unknown switch argument.
WM Suite Lotus Raven
WM Spezifikation
Persönliche Wissensportale
Wissensportal
WM Dienste
•Fachwissenlokalisierung
•Lageplan verknüpfter Infos
WM Basisdienste
•vorkonfigurierte
„Wissensfenster“
•Interaktive Komponente
(Lotus Sametime)
•Profilerstellung
•Erstellung virtueller Orte
•Messaging- und Groupwaresystem
von Lotus Domino (inkl. Sametime)
•IBM Datenbank und Informationsmanagement
WM-Portal "LiveLink"
Einen "Portal-Ansatz" verfolgt auch das Produkt "LiveLink" vom
Hersteller "Open Text" auf der Grundlage bewährter Internettechniken.
Das System bietet einen klar gegliederten Zugang zu
unternehmensweiten, projekt- und personenbezogenen Informationen
(siehe Abbildung Error! Unknown switch argument.). Im Mittelpunkt
steht die Unterstützung von Team- bzw. Projektarbeit und der gezielte
Austausch von Informationen bzw. projektrelevantem Wissen über das
unternehmensweite Netzwerk (siehe Abbildung Error! Unknown switch
argument.).
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Abbildung Error! Unknown switch argument.
WM-Portal
Webserver
Workspaces:
- Enterprise
- Project
- Personal
Server/-Dienste
„WM-Dienste“
Browser
- Enterprise Group Scheduling
- Virtual Team Collaboration
- Knowledge Library
- Business Process Automation
- Information Retrieval
Module
- OnTime
- Spider
- Change Agents
- Explorer
- Forms
- 3rd Party
Datenbasis (Data Repositories)
Messaging-Systeme
Verzeichnisdienste, LDAP, X.60
Oracle, Sybase, MS SQL-Server
Livelink Index und Verzeichnissystem
Abbildung Error! Unknown switch argument.
Projektarbeit
(Virtual Team Collaboration)
Report-Anwendung(en)
Reportanwendungen, wie z.B. "Crystal Reports" von der Firma Seagate,
dienen der Erschließung unterschiedlicher Informations- bzw.
Datenquellen, der Analyse der erschlossenen Informationen respektive
Daten und der Generierung von Berichten, d.h. insbesondere von
Diagrammen, die der Veranschaulichung dienen (siehe Abbildung Error!
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Unknown switch argument.). Tools dieser Art helfen Wissen über
quantitative Zusammenhänge über verschiedene Datenbestände hinweg
zu erzeugen oder zu erweitern sowie zu präzisieren oder zu
aktualisieren. Dabei ist die grafische Darstellung eine nicht zu
unterschätzende Hilfe bei der Bewertung und Kommunikation der
Ergebnisse.
Abbildung Error! Unknown switch argument.
Report-Anwendung
Report
Report-Anwendung
Analyse
Datenquellen
•SQL, OLE DB, ODBC-compliant, groupware, or Microsoft® BackOffice™
•30 different relational databases with (native database drivers for Oracle®,
Informix®, ACT! ®, the IBM® DB2 family)
•multi-dimensional (OLAP) databases with the native driver for Hyperion Essbase®
Wissensgewinnung aus Datenbanken (knowledge discovery in
databases, KDD) bzw. Auswertung von Datenbeständen
Aus unterschiedlich strukturierten bzw. "gewachsenen" Datenbeständen
wird ein meist nach betriebswirtschaftlichen Kriterien konzipiertes und
strukturiertes "Data Warehouse" durch eine entsprechende
Transformation der Daten erzeugt. Auf das so wohlsortierte "Datenlager"
können nun Data Mining und analytische Prozeduren aufsetzen.
Ebenfalls können nun OLAP (Online Analytical Processing) -Verfahren
auf das "Data Warehouse" zugreifen und aus diesem "Datenwürfel" bzw.
"cubes" für das schnelle durchrechnen von Szenarien herausschneiden
oder zu diesem Zweck neu zusammenstellen (siehe Abbildung Error!
Unknown switch argument.). Durch diese Verfahrensweisen soll aus
den vorhandenen Datenbeständen neues Wissen insbesondere auch
über zukünftige Entwicklungen gewonnen werden.
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Abbildung Error! Unknown switch argument.
Tenor: man rührt nur noch mal in der Soße rum - kommt auf
die Eingangsdaten an!!!
Auswertung von Datenbeständen
(Knowledge Discovery in Databases - KDD)
Data Mining
Data Warehouse
Metadaten
Transformieren
Bereinigen
Analyse
Berichte, reporting
OLAP-Server
Analyse
Szenarien
„D
ate
(mehrdimensional)
nw
ürf
el“
unterschiedlich strukturierte Datenbestände
In Abbildung Error! Unknown switch argument. wird ein
"Wissensentdeckungsprozess" skizziert. Zunächst wird eine Frage- bzw.
Aufgabenstellung formuliert und in einzelne "Tasks" oder operable
Aufgaben zerlegt. Die Aufgaben definieren bzw. werden definiert über
den Zustand der Daten vor und nach Erledigung der Aufgabe. Welcher
ablauffähige Algorithmus zu einer bestimmten Aufgabe paßt bzw. "Sinn
macht", das muß oft noch ein Anwender entscheiden. Dabei unterstützt
ihn eine Bibliothek mit Problemlösungsmethoden oder PSMs, den
"Problem Solving Methods". Während der Laufzeit der
zusammengestellten Algorithmen werden die Daten nun teilweise
sequentiell, teilweise parallel in jeweils neue Zustände überführt, solange
bis ein Ergebnis, z.B. eine Information über etwas zukünftig zu
erwartendes, feststeht.
Ein wesentliches Problem dieser Methode(n) ist, daß Eingangsdaten
gleich gemacht werden, die tatsächlich nicht ganz gleich sind. Dadurch
fängt das Verfahren an zu streuen bzw. Genauigkeit nur "vorzugaukeln".
Gleichwohl bieten die "KDD"-Verfahren interessante Möglichkeiten vor
allem dann, wenn "nur" statistische Genauigkeiten bzw.
Wahrscheinlichkeiten, erforderlich sind.
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Abbildung Error! Unknown switch argument.
KDD-Prozess
Aufgabenstellung
Aufgabe/Task A
(Def. pre/post)
GUI
(Anwender)
Daten
Algorithmus
Daten‘
Aufgabe/Task B
(Def. pre/post)
Aufgabe/Task C
(Def. pre/post)
Algorithmus
PSMs mit
Algorithmen
für
Tasks oder
Task-Klassen
Daten‘‘
Algorithmus
Neues Wissen,
z.B. Zukunftswissen
Expertensysteme
Expertensysteme eignen sich als Tools zur Bewältigung komplexer bzw.
detailreicher, aber letztlich deterministischer Entscheidungen. Um
entsprechende "Entscheidungsbäume" abbilden zu können, muß das
relevante Wissen expliziert und in prozessierbare bzw. logisch
voneinander abhängige Einheiten zerlegt werden. Abbildung Error!
Unknown switch argument. soll nur einen Eindruck von der
Komplexität einer solchen Aufgabe vermitteln. Selbstverständlich bieten
die entsprechenden Tools mittlerweile ausgefeilte grafische
Darstellungsmöglichkeiten, die eine Übertragung von Wissen in eine
solche Form erleichtern.
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Abbildung Error! Unknown switch argument.
Expertensystem
Erstellen
einer
Symptomhierarchie
(Wissen abbilden)
"Gesamtschau" und IT-Tools für KMU
In der Abbildung Error! Unknown switch argument. sollen zum
Abschluß noch einmal alle erwähnten Möglichkeiten der IT zu einer
Gesamtschau vereint werden. Aus ihren Möglichkeiten läßt sich ein
idealer Wissenskreislauf konstruieren. Wir bezeichnen ihn als einen
idealen, da der Kreislauf in der Praxis nicht in der hier suggerierten
Regelmäßigkeit ablaufen wird.
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Abbildung Error! Unknown switch argument.
Was aber gezeigt werden soll ist, daß es große und kleine Kreisläufe
geben kann, die untereinander verbunden werden und gleichzeitig mit
der Wissensbasis in Kontakt stehen können. Der integrative Effekt soll
dadurch verdeutlicht werden, daß die Personen bzw. Köpfe hier
innerhalb der Kreisläufe positioniert wurden. Durch den ständigen Einund Ausgabevorgang entwickelt sich die Wissensbasis weiter. Veraltetes
Wissen wird gelöscht oder archiviert (s. grauer Pfeil). Auch die
Wissenspotentiale der beteiligten Personen wachsen und entwickeln
sich in der Auseinandersetzung im und mit dem Kreislaufsystem weiter –
die Gedankenwolke wächst und alte, kleinere verblassen.
Da diese Prozesse in vielen Unternehmen wohl auf Dauer gestellt
werden und das kontinuierliche Anwachsen sowie die genauere Auswahl
der Wissensbestände, z.B. durch wiederholte Nutzungsanalysen, eine
verbesserte Nutzung des Wissens im Unternehmen nach sich ziehen
werden, sprechen wir auch vom „KVP des Wissens“. Welche Tools und
Ansätze dafür von KMU benötigt werden, das ist auf der folgenden
Abbildung Error! Unknown switch argument. bzw. Folie
zusammmengefaßt:
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Abbildung Error! Unknown switch argument.
Welche Tools benötigen KMU für einen “KVP” des Wissens?
Tools für die Erfassung und Abfrage von
•Personal/Skills
•Projekten, Projekthistorien
•Kooperationspartnern
•Wettbewerbern
•Kundendaten und -historien
eine gemeinsame Einstiegseite ins Netz
Suchmaschine mit Auswahlmöglichkeit von
vorstrukturierten Bereichen
Dokumentenmanagementsystem
Shared Workspace für Projekte
Tools zur adhocKommunikation und
gepflegte email-Verteiler
gemeinsames Entdecken bereits vorhandener Tools
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