Mi, 05. Oktober 2011, 20:00 Uhr Die zwölf Geschworenen Schauspiel v. Reginald Rose u. Horst Budjuhn Ein 18-Jähriger wird des kaltblütigen Mordes an seinem Vater beschuldigt. Am Ende des Mordprozesses ziehen sich die zwölf Geschworenen zur Beratung zurück. Sie müssen einstimmig über Leben oder Tod des jungen Mannes entscheiden. Die Beweislast ist erdrückend. Doch der Geschworene Nr. 8 votiert in der ersten Abstimmung zur Überraschung aller für „nicht schuldig“. Er kann zwar nicht sagen, ob der Angeklagte unschuldig ist, kann aber auch keine eindeutige Schuld bei dem vermeintlichen Mörder erkennen. Die anderen Geschworenen wollen die Beratung möglichst schnell hinter sich bringen und sind an einem schnellen Schuldspruch interessiert. Nr. 8 beginnt mit der Rekonstruktion des angeblichen Tathergangs. Mutig und unkonventionell deckt er Ungereimtheiten in der Beweisführung auf und zieht Zeugenaussagen in Zweifel. So schafft er es, die Geschworenen nach und nach auf seine Seite zu ziehen. Nur einer bleibt hartnäckig. „Die zwölf Geschworenen“ ist die Bühnenadaption des berühmten Filmklassikers von 1957 mit Henry Fonda. In diesem klassischen Krimi um Vorurteile, Wahrheit und Gerechtigkeit wird erlebbar, wie schwer es ist, die eigene Verantwortung nicht zu leicht zu nehmen. Knisternde Spannung bis zum Schluss ist garantiert. Mi, 09. November 2011, 20 Uhr Kasimir und Karoline Volksstück von Ödön von Horváth Karoline will sich amüsieren! Deswegen ist sie hier, auf dem Münchner Oktoberfest. Ihrem Freund Kasimir ist allerdings nicht nach Feiern zumute, denn erst gestern hat er seine Anstellung als Chauffeur verloren. Nun bekommen die beiden Krach, und Karoline beginnt aus Trotz mit anderen Männern zu flirten. Im bunten Jahrmarktstrubel suchen zwei Menschen nach Halt im Leben, suchen nach Liebe und Glück. Der österreichisch-ungarische Autor Ödön von Horvath nannte sein Stück eine „Ballade vom arbeitslosen Chauffeur Kasimir und seiner Braut, eine Ballade voll stiller Trauer, gemildert durch Humor, das heißt durch die alltägliche Erkenntnis: Sterben müssen wir alle!“ Unter dem Eindruck der Wirtschaftskrise 1932 geschrieben, erzählt „Kasimir und Karoline“ in einer ganz eigenen Sprache von den Auswirkungen der Krise auf das Gefühlsleben seiner Hauptfiguren. Vor allem Karoline unternimmt immer wieder beherzte Versuche, ihren Platz im Leben zu behaupten. Horváths Motto für sein Volksstück zwischen Jahrmarktstrubel und Wirtschaftskrise: „Und die Liebe höret nimmer auf!“ Mi, 07. Dezember 2011, 20 Uhr Konfetti! Politshow voller Zaubertricks von Ingrid Lausund Wie geht das bloß? Da verschwindet der Sekt spurlos in einer aufgeschlagenen Zeitung. Ein toller Trick! Die fünf, die ihn da auf der Bühne vorführen, müssen aber zugeben: Das Wichtigste ist die Ablenkung. Die kann man sehen, den Trick selbst nicht. Unversehens stecken die fünf zauberwütigen Damen und Herren mitten in einer gesellschaftspolitischen Debatte: Bedient sich nicht heutige Politik genau wie die Zauberkunst vor allem der Ablenkung? Und andererseits: Muss man sich nicht ablenken, um das Elend der Welt ertragen zu können? Da entspinnt sich zum Beispiel ein Weltkrieg, weil hinter vorgehaltenen Tüchern Häschen erscheinen und verschwinden. Wenig später hat eine erschütternde Selbstoffenbarung gegenüber dem Publikum nicht die Spur einer Chance gegen die alberne Stofftier-Nummer im Hintergrund. Von Trick zu Trick erlebt das Publikum, wie schön Ablenkung ist, selbst wenn man genau weiß, dass man gerade abgelenkt werden soll. Ingrid Lausunds hintersinnige und amüsante Show wurde 2003 am Hamburger Schauspielhaus uraufgeführt. Die These: Zauberei und Politik funktionieren im Grunde genau gleich, in beiden Fällen ist die Ablenkung wichtiger als die eigentliche Sache. Fr, 09. Dezember 2011, 09 + 11 Uhr Das letzte Einhorn Familienmusical von Christian Gundlach Nach dem gleichnamigen Fantasy-Roman von Peter S. Beagle – Uraufführung Für Alle ab 6 Jahren Was??? Es gibt keine Einhörner mehr? – Das Einhorn ist schockiert: Aber es gibt mich doch! Und ein Roter Stier soll für den bösen König Haggard alle Einhörner gejagt und gefangen haben? Kurz entschlossen verlässt das Einhorn den heimatlichen Wald, um seine Artgenossen zu finden. Das ist aber gar nicht so einfach. Die meisten Menschen und Tiere, denen es begegnet, erkennen es nicht einmal. Sie sehen nur ein gewöhnliches Pferd. Immerhin gibt es Ausnahmen: Der tollpatschige Zauberer Schmendrick und die patente Räuberfrau Molly Grue helfen dem Einhorn aus Hinterhalt und Gefahr. Als sie vom Roten Stier angegriffen werden, gibt es nur eine Rettung: Schmendrick verwandelt das Einhorn in eine junge Frau. Auf dem düsteren Schloss des Königs Haggard angekommen, verliebt sich der Sohn des Königs, Prinz Lír, sofort unsterblich in die Schöne, die nun Lady Amalthea heißt. Doch Lady Amalthea muss zurückverwandelt werden: Nur so kann sie alle anderen Einhörner befreien. Mi, 25. Januar 2012, 20:00 Uhr Laurel & Hardy Stück für zwei Komödianten und einen Klavierspieler von Tom McGrath In einem musikalisch-komödiantischen Bilderbogen lässt Tom McGrath den dünnen Stan und seinen dicken Freund Ollie auferstehen. Die beiden auch als ‚Dick & Doof‘ bekannt gewordenen Künstler durchleben gemeinsam die Höhepunkte ihrer Karriere – von den Anfängen der beiden Komiker Stan Laurel und Oliver Hardy in den Music Halls, über die großen Erfolge unter dem Produzenten Hal Roach bis zum bitteren Ende in Frankreich. Revueartig erzählt „Laurel & Hardy“ vom Leben, Lieben und Leiden des ungleichen Duos. Das Doppelportrait des größten Komikerpaars der Filmgeschichte ist von Situationskomik und Dialogwitz geprägt. Das urkomische und zugleich anrührende Stück ist mit Ausschnitten aus den berühmten Filmen und jeder Menge Musik gewürzt. Generalprobe: Dienstag, 24. Januar 2012, um 20:00 Uhr Mi, 15. Februar 2012, 20 Uhr Die Glasmenagerie Schauspiel von Tennessee Williams Ein Spiel der Erinnerungen – Amanda Wingfield und ihre beiden erwachsenen Kinder Tom und Laura leben, seit der Vater die Familie verlassen hat, in bescheidenen Verhältnissen. Alle drei wünschen sich ein besseres Leben und flüchten auf die eine oder andere Weise aus der trostlosen Realität. Tom träumt von einer Karriere als Schriftsteller, muss aber in einer Lagerhalle das Geld für die Familie verdienen. Am Abend tröstet er sich gerne mit Alkohol. Die körperlich leicht behinderte Laura hat sich ganz in ihre versponnene Welt einer Sammlung von Glastierchen, ihre Glasmenagerie, zurückgezogen. Mutter Amanda lebt gedanklich in ihrer längst vergangenen Jugend als Südstaatenschönheit. Der einzige Ausweg aus ihrer Hoffnungslosigkeit besteht für sie in der Suche nach einem Mann für Laura. Als Tom seinen Arbeitskollegen Jim zum Essen einlädt, heften sich Amandas Hoffnungen krampfhaft an den potenziellen Schwiegersohn, und sie arrangiert ein völlig übertrieben festliches Abendessen. Doch der Besuch von Jim endet für alle in einem Desaster. „Die Glasmenagerie“ ist ein tief berührendes und psychologisch feinsinniges Familiendrama mit starker Symbolkraft und mitreißenden Dialogen. Das Stück wurde 1944 uraufgeführt und verhalf Tennessee Williams (1911-1983) zum literarischen Durchbruch. Mi, 14. März 2012, 20:00 Uhr Viel Lärm um nichts Komödie von William Shakespeare Benedikt wird auf gar keinen Fall jemals heiraten. Beatrice erst recht nicht. Keine Frau, kein Mann erscheint ihnen so geistreich, humorvoll, selbstbewusst, ehrenhaft, gut aussehend und keusch, kurzum: so perfekt, dass es sich dafür lohnt, das unabhängige Singleleben aufzugeben. Benedikt spottet über jeden, der sich verliebt, Beatrice weist mit scharfer Zunge jeden Verehrer von sich. Und aneinander lassen die beiden erst recht kein gutes Haar. Inmitten der Hochzeitsvorbereitungen für Beatrices Cousine Hero und Benedikts Freund Claudio liefern sie sich scharfzüngige Wortgefechte. Benedikts und Beatrices Freunde können nicht glauben, dass die beiden ganz ohne Partner glücklich sind und hecken einen Plan aus: Sie wollen Benedikt und Beatrice ineinander verliebt machen. Während die beiden nach und nach tatsächlich Gefallen aneinander finden, entspinnt ein Schurke eine böse Intrige, die Heros und Claudios Hochzeit zum Platzen bringt. Doch schließlich finden sich beide Paare und es gibt ein großes Happy End. Mit einem Mix aus Heiterkeit, Intrigen, Romantik und Happy End bietet Shakespeares sprachwitzigste Komödie beste Unterhaltung!