ClausClausen-Erzählwerkstatt

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Claussen, Claus, Merkelbach, Valentin, 1995: Erzählwerkstatt. Mündliches Erzählen.
Braunschweig: Westermann.
Kategorie
Bezeichnung
Erlebte Geschichten
Erzählen nach
selbstgemalten
Geschichten
Erfundene Geschichten - Eine Geschichte zu Ende
Wörter, Sätze, Texte
erzählen
Erfundene Geschichten Wörter, Sätze, Texte
Erfundene Geschichten Wörter, Sätze, Texte
Stichworte aus dem Hut
Traumreise
Inhalt
Kinder, die selber noch nicht schreiben können, malen Bilder und
erzählen dazu Geschichten, die die Lehrerin für sie aufschreibt.
Eine Geschichte wird bis zu einem bestimmten Punkt erzählt und von
den Schülern nach einer Bedenkzeit einzeln oder in der Gruppe, mit
oder ohne notiertem Erzählplan, zu Ende erzählt.
Variante: Mitmachgeschichten (von Wulf Wallrabenstein): Von einem
Erzählanfang aus wird durch Fragen, Ideen, Änderungsvorschlägen
eine Geschichte entwickelt, über die ein Erzähler in der Runde in
Umrissen verfügt.
Wörter oder Wortblöcke werden auf Zettel / Pappkärtchen geschrieben
und in einem Hut gemischt. Jede/r (jede Gruppe) zieht eine bestimmte
Anzahl von Zetteln aus dem Hut und bereitet, eventuell mit Notizen,
eine Geschichte vor. Die Gruppe kann ihre Geschichte von einem
Mitglied erzählen lassen oder sie gemeinsam in Abschnitten
präsentieren, etwa „mit Ins-Wort-Fallen, Korrigieren, Ergänzen, etc.“
Variante: An der Tafel erscheint ein Wort, zu dem die Schüler nach
einer Bedenkzeit eine Geschichte erzählen, in der das Reizwort den
„Mittel- oder Höhepunkt“ bildet, zumindest aber vorkommt.
Die Zuhörer werden eingeladen, mit geschlossenen Augen zu träumen,
während jemand eine „Anregungssituation“ ausmalt („Du sitzt im
weichen, warmen Sand am Meer...“), die mit der Ankündigung einer
Geschichte endet („Ganz hinten am Horizont kommt etwas
Erfundene Geschichten Wörter, Sätze, Texte,
Erfundene Geschichten Wörter, Sätze, Texte,
Erfundene Geschichten Wörter, Sätze, Texte,
Wie eine
Zeitungsmeldung sich
verändert
Erzählbaukasten
Eine Geschichte aus
einer Pappröhre
angeschwommen...“).
Aus einer Gruppe werden mehrere nach draußen geschickt. Eine
Person erzählt der Gruppe eine Zeitungsgeschichte, die eine zweite
Person der ersten, die von draußen hereingeholt wird, weitererzählt.
Diese wiederum erzählt die Geschichte der zweiten Person, die
hereingerufen wird weiter, usw.
Reizvoll: die erste und letzte Fassung der Geschichte auf Band
aufzeichnen und sich anhören.
Verschiedene Wörter werden gesammelt und auf Kärtchen
geschrieben, die als „Bauelemente“ hintereinandergelegt, als
„Anhaltspunkte“ für eine Geschichte verwendet werden können. Die
Kärtchen werden nach Oberbegriffen geordnet und in Briefumschlägen
gesammelt. Die Kärtchen können aus verschiedenfarbigem Karton sein,
bei weißen Karten genügt es, eine Ecke farblich zu kennzeichnen.
Vorschläge zum Sammeln: Personen, Figuren, Landschaften, Tiere,
Wettererscheinungen, Kleidungsstücke, Fahrzeuge, Gebäude,
Gebäudeteile, Dinge, Wunderdinge und Wunderwesen, Pflanzen,
technische Geräte, Speisen, unerklärbare Funde, etc.
Speicherung einer auf Stichworte verkürzten Geschichte in einer
Pappröhre mit Korkverschluss.
Methode: Die einzelnen Zettel mit den Stichwörtern (besser: kleine
Stücke aus weißer Plastikfolie, die mit wasserfestem Folienstift
beschrieben werden) werden gelocht und auf dünne Schnur oder Wolle
(„roter Faden“) in Abständen (10 bis 15 cm) festgeknotet). Das Ende
des „roten Fadens“ wird zuerst, danach die ganze Schnur mit allen
Zetteln bis auf das letzte Stück mit dem Titel der Geschichte (auf einem
Pappstück) in die Pappröhre gestopft. Wenn später beim Erzählen die
Schnur Stück für Stück herausgezogen wird, erscheinen die Zettel in
der richtigen Reihenfolge; die Geschichte wird Stück für Stück
erzählbar.
Erfundene Geschichten Bilder, Figuren,
Gegenstände
Erfundene Geschichten Bilder, Figuren,
Gegenstände
Erzählkarten
Von einem Tier oder
einem fremden Wesen
erzählen
Erzählkarten sind Situationsbilder mit Personen, d.h. farbige oder
schwarzweiße Bilder, die sich überall finden lassen (z.B. in alten
Sprachbüchern, Zeitungen, Illustrierten, etc.). Diese werden dann auf
Pappe aufgezogen und sorgfältig ausgeschnitten. Zu Beginn immer nur
eine Erzählkarte für eine Geschichte verwenden.
Vorgehensweise: Drei Pappstücke mit den Ziffern 1-3 werden
nebeneinandergelegt. Nun wird eine Erzählkarte ausgewählt und der
Erzähler muss entscheiden an welcher Stelle sie in der Geschichte
eingesetzt werden soll (Anfang – Mitte – Schluss). Wird also die
Erzählkarte auf Platz 1 gelegt, so ergeben sich Fragen wie : „Was
kommt dann... und was kommt dann?“ Auf Platz 2 lauten die Fragen: „
Was war vorher und was kommt dann?“.
Beispiel 1 „unser schlauer Hund Fips“ deutet auf eine starke,
emotionale Beziehung , auf ein Lieblingstier, das „alle sehr lieb haben“.
Das heißt zum einen, dass diesem von allen gemeinsam erfundenen
Lieblingstier zahlreiche besondere Eigenschaften zugeordnet werden
können, die dann Anlässe für spezifische immer neue
Erzählgeschichten abgeben können. In diese Zuordnung von
Eigenschaften fließen je eigene Erfahrungen der Kinder aus erster
Hand, aber auch Kenntnisse ein, die sie vom Hörensagen kennen.
Beispiel 2: Ein fremdes Wesen von einem anderen Stern. Dies zielt
eher auf fremde und neue Erfahrungen, vor allem aber auch auf
Verarbeitungsmöglichkeiten für Erlebnisse und Eindrücke aus dem
Fernseher, wobei beim Erfinden von Geschichten mit dem Wesen die
Kinder nicht passiv hinnehmen, was das Programm bringt, sondern
selber aktiv die Geschichte gestalten.
Erfundene Geschichten -
Stein und Muschel
Allgemein: Bilder werden im Kreis um die Figur gelegt. Sie stammen
aus seiner Welt und haben etwas mit seinen Eigenschaften zu tun.
Anhand dieser Bilder können die Kinder eine Geschichte entwickeln.
Beide Gegenstände sollen aufgrund ihrer äußeren Merkmale Auslöser
für Imaginationen ungewohnten, „exotischen“ Inhalts und außerdem
Gegenstand geselliger Erzählpraxis sein, die mehrere Kinder
einbezieht.
Bilder, Figuren,
Gegenstände
Erfundene Geschichten –
strukturelle oder situative
Vorgaben
Erzählen mit einer
Handpuppe
Erfundene Geschichten –
strukturelle oder situative
Vorgaben
Erfundene Geschichten –
strukturelle oder situative
Vorgaben
Perspektivenwechsel
Erfundene Geschichten –
strukturelle oder situative
Vorgaben
Flug-Geschichten
Der fremde Blick
Erzählstein: Mit einem Seidentuch über den Stein reiben und ihn dann
an die Stirn halten. Der Stein kann zuvor erwärmt oder abgekühlt
werden. Alles dies beeinflusst Vorstellungen. Dem Stein kann auch ein
spezifisches Merkmal zugesprochen werden, z.B.: Den Lügenstein
muss man an die Stirn halten, schon fallen einem die tollsten
Lügengeschichten ein (Traumstein, Fliegerstein, etc.). Die anderen
Kinder können den Erzähler nach dem Stein fragen, z.B.: Wie sieht es
dort aus wo deine Geschichte spielt?, etc.
Muschel: Wird auf gleiche Weise wie Erzählstein benutzt. Gibt als
zusätzlichen Impuls ein leises Rauschen, das auf Meer, Strand, fremde
ferne Inseln hinweist und Geschichten dementsprechend beeinflusst.
Die Puppe entwickelt und erzählt alleine oder mit der Person, die sie
trägt, und/oder mit dem Publikum gemeinsam eine Geschichte.
Günstig: Klappmaulpuppe oder Puppe, die Mundbewegungen
ausführen kann.
Bekannte Märchen / Geschichten werden unter veränderter Perspektive
erzählt: z.B. aus der Perspektive des Wolfs in „Rotkäppchen“, von
Rumpelstilzchen, der Hexe in „Hänsel und Gretel“, usw.
Die Aufgabe besteht darin, erzählend auf eine frühere zeit (Steinzeit,
Mittelalter, o.ä.) und einen bestimmten Ort (Stadt, Burg, o.ä.) zu blicken
und zu erzählen, oder: aus einer früheren Zeit und/oder einem fremden
Land kommend unserer Zeit und unserem Land erzählend zu
begegnen.
Eine oder mehrere Personen sitzen auf einem fliegenden Teppich,
einem großen Vogel oder in einem Ballonkorb und fliegen über Land
und Meer. Dabei ist mit dem Fernglas aus der Höhe oder nach einer
Landung aus der Nähe allerhand Erzählenswertes zu entdecken
(Gegenstände, Personen, Situationen).
Erfundene Geschichten –
strukturelle oder situative
Vorgaben
Erfundene Geschichten –
strukturelle oder situative
Vorgaben
Kleider-Geschichten
Ein Kleidungsstück, das ungebraucht im Schrank hängt, geht auf
Wanderschaft, und macht dabei erzählenswerte Erfahrungen.
Sandkasten- und
Tischgeschichten
Beobachtungen von Kindern werden aufgegriffen, die sich etwa im
großen Sandkasten draußen, am Strand, am Waldrand kleine
Spielwelten gestalten, in denen zufällig Gefundenes Bedeutung
bekommt, im denen sie mit aufgefundenen, selbstgemachten oder
gekauften Spielfiguren Geschichten spielen und dazu erzählend
sprechen bzw. sprechhandelnd agieren. Mit Hilfe von zwei
Materialkarten (für den Tisch müssen andere Materialien verwendet
werden als für den Sandkasten, sie müssen trocken sein): Diese
enthalten schriftliche Andeutungen und keine bildlichen Hinweise. Auf
diese Weise sollen die Vorstellungen von brauchbarem Material nicht
eingeengt werden. Wichtig ist, dass die Kinder zum Sammeln angeregt
werden: auf einem gemeinsamen Unterrichtsgang wird Ausschau nach
Brauchbarem gehalten.
Im Sandkasten kann dann eine Landschaft mit Bergen, Tälern, Flüssen
, Straßen modelliert und mit vielfältigen Materialien ausgestalten
werden. Es können kleine Figuren ausgewählt werden, mit denen die
Kinder in der Landschaft agieren, z.B. eine Wanderung machen, dabei
viel erleben und viele treffen.
Erfundene Geschichten –
strukturelle oder situative
Vorgaben
Reihum-Erzählen
Auf dem Tisch kann ein strukturierter Untergrund durch Tücher und
große Stoffstücke errichtet werden; Steine oder Holzstücke werden
daraufgelegt, trockene Pflanzenstücke werden mit Knetfüßen
draufgestellt.
Von einem spontan geäußerten oder von einem vorgegebenen Anfang
aus fügen die im Kreis sitzenden Kinder nacheinander Sätze,
Satzbruchstücke, einzelne Bemerkungen oder auch mehrerer Sätze an,
wobei sich Nachfolgendes auf Vorausgegangenes beziehen soll. Dies
setzt voraus, dass die Kinder sich genau zuhören können. Bei ersten
Versuchen erweist es sich als günstig, wenn ein Zeichen vereinbart ist,
Erfundene Geschichten –
strukturelle oder situative
Vorgaben
Fühlbücher
das ein Kind geben kann, wenn es an der Reihe ist, aber nicht sagen
möchte.
Eine selbst ausgedachte Geschichte wird mit verschiedenen Materialien
dargestellt. Das Buch besteht aus mehreren Seiten Tonkarton auf
welche die Materialien geklebt werden. Die Buchseiten werden auf
einer Seite mit einem Band zusammengebunden.
Variante 1: einfache, große Pappstücke (ca. 1m lang, 15 cm breit) sind
eine geeignete Vorgabe für die lineare Struktur der Geschichte, die aus
dem Material direkt auf den Streifen geklebt wurde und dann vom
„Anfang bis zum Ende hin“ erfühlt und nacherzählt werden konnte.
Erfundene Geschichten Bilder, Figuren,
Gegenstände
Schachtelgeschichten
Variante 2: Ein Pappstück (70 * 40 cm) als Vorgabe für eine „RundumGeschichte“. Wenn das Pappstück beim verfertigen der Geschichte
nach und nach gedreht und der Rand des Pappstückes als „Standlinie“
genutzt wurde, mündete die Geschichte wieder in ihre
Ausgangssituation.
Anwendung: Eine Person (Erzähler) erzählt die Geschichte während
eine zweite Person mit geschlossenen Augen bzw. mit einer
Pappmaske diese nachfühlt.
Bei dieser Erzählsituation geht es um eine Geschichte, die in kleinen
Gegenständen gespeichert ist. Man benötigt also zunächst eine
Schachtel, in der die Gegenstände aufgehoben werden. Wenn die
Gegenstände aus der Schachtel herausgenommen und in die richtige
Reihenfolge gebracht werden, kann die gespeicherte Geschichte
erinnert und erzählt werden. Die handelnden Figuren werden zunächst
vorgestellt. Sie haben auf ihrer Rückseite eine kleine Papierlasche, mit
der sie auf einen kleinen Holzstab gesteckt werden können. Nach dem
Erzählen kommt die ganze „Geschichte“ wieder in die Schachtel.
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