Konfliktbewältigung und Mediation

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Konfliktbewältigung und Mediation
In der Psychologie bzw. in der Sozialwissenschaft spricht
man dann von einem Konflikt, wenn zwei Elemente
gleichzeitig gegensätzlich und unvereinbar sind. Es sind
Störungen, die den normalen Handlungsablauf
unterbrechen und belastend wirken. Konflikte
unterscheiden sich von Problemen dadurch, dass sich die
Parteien in der Bewältigung uneins sind und dabei
negative Gefühle entwickeln. Da die Gefühle einen
starken Handlungsantrieb verursachen, ist die
Aktionsbereitschaft sehr noch.
Der Grund für Konflikte kann drei Ursachen haben:
Organisatorisch (die Personen haben einen Konflikt mit
einer
bestehenden
organisatorischen
Struktur),
Interpersonell (zwischen zwei Personen) und intrapersonell (ein Konflikt mit mir selbst).
Folgende Bedingungen müssen erfüllt sein, um von einem Konflikt zu sprechen:
 mindestens zwei Personen vorhanden
 gemeinsames Konfliktfeld
 unterschiedliche Handlungsabsichten
 Vorhandensein von Gefühlen
 gegenseitige Beeinflussversuche
Die drei Konflikttypen:
1. Zweierkonflikt: Dieser charakterisiert sich durch folgende Aspekte: Paarkonflikt, Inakzeptanz
und Rivalität.
2. Dreieckskonflikt: Diese charakterisieren sich durch folgende Aspekte: zwei gegen einen,
Machtgefühl und eventuell neutrale Person.
3. Konflikt in Gruppen: Diese charakterisieren such durch folgende Aspekte: ein Opfer, zwei
Parteien, jeder vs. jeden, eventuell neutrale Personen und Konflikt provozierender Faktor
Damit Konflikte bewältigt werden können, muss zuerst geklärt werden wer das Problem bzw. den
Konflikt hat. THOMAS GORDON hat die verschiedenen Konfliktbereiche, ihre Grundhaltung sowie die
mögliche Technik, mit welcher dem Konflikt begegnet wird, analysiert.
Das aktive Zuhören ist eine besondere Form des Zuhörens. Hierbei soll die gesamte Aufmerksamkeit
während des Gesprächs beim Sprechenden liegen. Der Zuhörende zeigt durch Augenkontakt, nicht
Problembereich
Der andere hat das Problem
Ich habe das Problem
Grundhaltung
Einfühlungsvermögen
Annahme (Akzeptanz)
Echtheit (Ehrlichkeit)
Negative Gefühle
Problem soll gelöst werden
Technik
Aktives Zuhören
Konfrontation-Ich-Botschaften
 VERHALTEN
 FOLGEN für MICH
 GEFÜHLE
wertende Antworten und eine offene Körperhaltung, dass der dem Sprechenden zuhört. Die Aufgabe
des Zuhörenden ist es, die Botschaften des Sprechenden in den eigenen Worten zurückzusenden. Es
sollen die Gefühle und Gedanken des Sprechenden reflektiert oder widergespiegelt werden, so dass
der Sprechende neue Ideen für seine Problemlösung bekommt. Ein mögliches Beispiel: Sprechender:
„Ich fühle mich von meinem Leben überfordert… Schule, Hockey, Pfadfinder und meine Familie.“
Zuhörender: „Du fühlst dich also von allen vier Bereichen überfordert.“ Sprechender: “Nein eigentlich
fühle ich mich doch nur von der Schule und dem Hockey überfordert.“
Das Senden von Konfrontations-Ich-Botschaften, wenn ich ein Problem habe, ist insofern sinnvoll, als
dass ich mit einer Ich-Botschaft die anderen Konfliktpartner nicht angreife, sondern nur meine
eigenen Gefühle verbalisiere. Eine Konfrontations-Ich-Botschaft besteht aus drei Teilen. Es wird das
VERHALTEN beschrieben, dabei wird auf Vorwürfe, Kritik oder Abwertung verzichtet. Als nächstes
sollen die FOLGEN, die das Verhalten für mich haben, formuliert werden. Abschließend äußert der
Sprechende seine GEFÜHLE über das Verhalten und die Folgen. Ein mögliches Beispiel: „Du
unterbrichst mich ständig beim Reden (VERHALTEN), deshalb verliere ich den Faden und kann mich
nicht konzentrieren (FOLGE), ich ärgere mich dann darüber und fühle mich unwichtig (GEFÜHL).“
Um Konflikten zu begegnen, gibt es verschiedene Verfahren. Eine mögliche Methode ist das
mediative Verfahren. Hierbei geht es um die Konfliktlösung durch eine neutrale dritte Person. Die
Idee der Mediation kommt aus den USA und bezeichnet ein außergerichtliches Verfahren zur
Streitbeilegung. Damit das mediative Verfahren erfolgreich ist, müssen die beiden Konfliktparteien
bereicht sein ihren Konflikt beizulegen. Eine Mediation verläuft in der Regel nach einem festen
Ablaufschema in fünf Schritten:
4. Einleitung: Klären der Regeln (z.B. Ich-Botschaften, kein Unterbrechen des anderen,
angemessener Tonfall etc.)
5. Sichtweisen klären: beide Parteien beschreiben den Konflikt aus ihrer Sicht
6. Konflikterhellung: verborgene Gefühle, Interessen und Hintergründe werden angesprochen
7. Problemlösung: sammeln und entwickeln von kreativen Lösungsmöglichkeiten
8. Übereinkunft: nach Möglichkeiten durch eine schriftliche Vereinbarung
Einige wichtige Aspekte sollten in den verschiedenen Phasen beachtet werden. In der zweiten Phase
sollte eine reine Beschreibung der eigenen Sichtweise erläutert werden. Sinnvoll ist hier die
Beschreibung der Situation mit Ich-Botschaften, so dass der Kontrahent sich nicht angegriffen fühlt.
In der Phase der Konflikterhellung geht es um das Sich-aufeinander-zu-bewegen. Hierbei kann der
Mediator verschiedene Verfahren einsetzten, damit den Konfliktparteien die Situation des jeweils
anderen klar wird. Sinnvolle Methoden sind der Perspektivwechsel (argumentiere aus der Sicht des
anderen) oder das Rollenspiel. In der Problemlösungsphase können Ideenfindungsmethoden, wie das
Clustern, Assoziationsmethode oder das Brainstorming eingesetzt werden.
Die Rolle des Mediators ist es die Kontrahenten durch die richtige Gesprächsführung zu einer WinWin-Lösung zu führen. Der Mediator darf sich nicht für Einzelinteressen einsetzen, weder urteilen,
noch Wertungen vornehmen. Er selbst macht keine Vorschläge zur Lösung, sondern überlässt den
Streitenden, welche Art der Konfliktlösung sie anstreben.
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