Philo STEOP Einheit 1 am 7. März 2012 Praktische Philosophie: aka politische Philosophie, Sozialphilosophie Philosophie stellt sich den täglichen Fragen; sie äußert sich zu allem; Sozialphilosophie hat ungeheure Nähe zum Staat. Karl Raimund Popper: Man soll nur das tun, wo man die Folgen sehen kann. Aristoteles: hat unterschieden zwischen Griechen <-> Barbaren; keine Unterscheidung zwischen Sklaven <-> nicht-Sklaven Kant: wusste auch dass es Sklaven gibt; aber war ihm auch gleichgültig; Angewandte Philosophie illustriert, was Russel gesagt hat: „Die Philosophie ist im 20. Jhd zum Papierkorb geworden“. Abhängig von Metaphysik, Religion, Erkenntnistheorie, von unhinterfragten Selbstverständlichkeiten (zB Sklaverei in Athen) Kanon = Sammlung jener Texte, in denen die große Idee, das System und die Formulierung zusammenstoßen. Fragen, die wir uns stellen: War das was Platon unter Staat versteht (seine Polis) mit unserem Wohlfahrtsstaat in der Globalisierung kompatibel? Welche Rolle hat welche wie begründete Empirie in den Überlegungen dieser klassischen Philosophen gespielt? Verhältnis vom Einzelnen zum Staat? Stehen wir vor einer Verfallsgeschichte? vs War es ein Aufsteig? zB Kant: wir wurden nicht aus dem Paradies rausgeworfen, sondern wir haben vom Apfel der Erkenntnis gegessen und haben gelernt man muss sich was anziehen, arbeiten gehen; wir haben gelernt dass das Leben auch negative Seiten hat. Ein wunderbarer erster Schritt zur Befreiung. Was ist „Idealismus“, „Materialismus“ ? Was ist determiniert durch die Art unserer Beschaffenheit, unserer Vernunft, Sinn der Geschichte? Wer hat wann Rechte und Pflichten? Wann und warum ist Gleichheit selbstverständlich? Wann taucht die Idee der Freiheit auf? Ist der Staat ein pragmatisches/sichtliches Organ? Wer soll uns regieren? Ist das egal? Die Weisheit der Mehrheit? Soll keiner regieren? Sollen die Philosophen regieren? Welche Konsequenzen/Implikationen hat das? Seite 1 von 4 Dilthey: 19. – 20. Jhd Es gibt bestimmte Typen von Lösungsvorschlägen. Diese Lösungsvorschläge sind konstant und seit tausenden von Jahren konkurrieren, ohne dass eine Seite gewinnt. Das Philosophieren ist eine höchst persönliche Angelebenheit Eine Metaphilosophie ist gerechtfertigt. Das Wesen der Philosophie ist ein Kampf. Das soziale Philosophieren ist eine Selbstvergewisserung der Menschen über ihre Existenz. Hier unterscheiden wir uns vom Tier: Nicht in der Fähigkeit zu denken, sondern in der Fähigkeit etwas zu Kontextualisieren. Ein Schimpanse kann denken, aber nicht philosophieren. In dieser VO: Antike bis 19. Jhd Entwicklungslinie: Politische Subjekte werden immer mehr Minderheiten sind dabei Ansprüche werden differenziert; werden höher Regeln nehmen zu Warum vergesellschaften wir uns überhaupt? Adolf Gehlen: Wir sind ein Mängelwesen durch die lange Zeit in der wir Selbsterhaltungsunfähig sind. Wir brauchen immer jemand anderen. zB Adam ist alleine im Paradies und langweilt sich. Fragt Gott nach Eva. Heraklit: Erkenntnis der permanenten Veränderung. „Das dunkle“. In selben Flüssen steigen wir und steigen wir nicht. alles fließt und bewegt sich daher Kritias: Anhänger des Sokrates Kämpfer der Aufklärung Gegner der Rhetorik Nicht die Götter haben uns geschaffen, sondern wir haben sie erschaffen damit Regeln eingehalten werden; Götter als Kontrollorgan; Athen = Zentrum der Philosophie; politisches Denken ist dort Entstanden; Demokratie; Aber Mehrheit der Bevölkerung (Sklaven, Frauen) hatten keine Rechte und zahlten keine Steuern. Sklaven durften keine Waffen haben und das Land verteidigen, daher hatten Sklaven nicht das Wichtigste was einem Mann zukommt: Würde. Stadt-Staaten: keine großen Gebilde; homogene Ökonomie; Unser politisches Denken ist also aus Verhältnissen entstanden, die ganz anders waren als heute. Seite 2 von 4 Sokrates: Hat selber nichts geschrieben Ist das Vehikel das Platon benützt um seine Ansichten auszudrücken „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ o Man hat nie ausgelernt o Ist ein Paradoxon o Man ist erst dann weise, wenn man weiß, dass man überhaupt nichts weiß Der Satz deutet eine Spaltung in der Philosophie o Jeder weiß etwas o Ist ein Hinweis: wenn das was du sagst richtig ist, dann müsste das eine Konsequenz haben o Ist ein Ausspruch der Verzweiflung o Sokrates sucht nach dem Widerspruch o Ist Antwort an den Wissenden. o Ist ein pädagogischer Zwang sich etwas erklären zu lassen Vertreter der Konservativen Was ist ein guter Staat? Was sind unsere Pflichten? Ausgewogenheit zwischen Anspruch und Verpflichtung? o Hans Kelsen: Staat ist ein neutrales, vernünftiges, gemeinschaftliches Organ o Marx: Staat ist ein Depressionselement der wirtschaftlichen Elite o Aristoteles: Staat ist ein zu Pflichten auffordender Garant der Sittlichkeit des Einzelnen o Theorie des Sozialstaates: Staat ist ein für alles verantwortlicher Big Spender Sokrates ist eine literarische Figur Sokrates wurde zu Tode verurteilt weil der angeblich die o Er hätte die Jugend verdorben hat und o die Götter missachtete; o Ihm wurde vorgeworfen ein unloyaler Bürger zu sein Obwohl er abhaun hätten können, ist er freiwillig für seine Prinzipien gestorben; Er ist als guter Bürger eines schlechten Staates gestorben; Durch seinen Tod hat Sokrates seine Unschuld bewiesen, nämlich den Vorwurf ein unloyaler Bürger zu sein Ayn Rand: entschiedene Gegenerin des Sozialstaates; „Googlen Sie die mal, das ist eine ganz komische.“ Platon: Kritias’ Neffe Hat in Athen eine Akademie gegründet Vorbild der Hochschulen; hat sich fast ein Jahrtausend gehalten (bis ca 500 n.Chr.) Kritik, dass aus seiner Akademie viele Diktatoren hervorgegangen sind o wird in der Literatur „Platon’s Pessimismus“ genannt o Problematik: Was dem einen als Pessimismus erscheint, ist für den anderen Realismus Gnosis (Gnostizismus) Einen vollkommenen allumfassenden Gott Die materielle Welt ist das „böse“ Der Mensch muss sich von dem Materiellen trennen können Schöpfer (=Demiurg) ist böse. Wir, als Menschen, sind das böse. Seite 3 von 4 Vieles was „Optimisten“ tun, erscheint dem „Pessimisten“ als wagemutig/unrealistisch. Vieles was „Pessimisten“ tun, erscheint ihnen selbst als realistisch. Platon war ein Pessimist. Die Übel unserer Existenz überwiegen das Gute. Das Übel soll überwunden werden. Bsp. Therapeut erzählt Patienten, dass die Sache positiv ist. Mann hat Depression weil Frau gestorben ist. Therapeut fragt was gewesen wäre wenn er vorher gestorben ist. Mann sieht ein, dass das noch schlimmer wäre weil Frau im Rollstuhl sitzt, hätte sich nicht mehr bewegen können, …. Therapeut zeigt ihm, dass er all das seiner Frau erspart hat. positiv Optimismus vs Pessimismus ist sehr elastisch. Platon: In der Seele und der Gesellschaft muss man eine Ordnung herstellen, die mit der alten Urschuld fertig wird. Urschuld = der unsterbliche Teil – die Seele – wird vernachlässigt Anthropologischer Ansatz: Blame society = Gesellschaft, die die Schuld bei anderen sieht (Islam) Guilt scoiety = Gesellschaft, die die Schuld bei sich selbst sucht (Judentum, Christentum) Politeia Kritias Politikes Nomoi (= Politik Kritias Politiker Gesetze) cf. Reader + Google Atlantis: fortschrittliche Stadt, die untergegangen ist war in Krieg mit Athen erste Schilderung einer fiktiven Gesellschaft die wir haben Platon hat damit ein eigenes literarischen Genre gegründet, nämlich das exakte Beschreiben einer Stadt und einer Gesellschaft, die nicht existiert. Beschreibung einer nicht-existenten, aber perfekten Gesellschaft Seite 4 von 4