Schumann im Liegen.

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Schumann im Liegen.
Ein Liederkreis
Uraufführung am 17. September 2008
Schumann im Liegen.
Ein Liederkreis
Regie, Videos: Beate Baron • Musikalische Leitung, Klavier: Jenny Richter • Bühne: Matthias Winkler •
Kostüme: Noelie Verdier • Dramaturgie: Sarah Peters
Schumann im Liegen? Der Eichendorff-Liederkreis auf dem Theater? Eine junge Generation nähert sich auf dem Theater einem Genre,
das gemeinhin dem Ritual des Liederabends oder dem gepflegten CD-Hörgenuss vorbehalten gilt. Welchen Ort aber hat heute die
Sehnsucht der Romantik noch? Wohin mit dem Impuls zur Natur und Nacht, in die Unendlichkeit des Fühlens? Wie sind solche
Motive in die Sprache des Theaters und seines Raumes zu übersetzen?
Uns interessiert die Frage, in welcher Weise das romantische Kunstlied auf dem Theater zu erleben, also zu gestalten ist. Wir haben
Beate Baron, Regieabsolventin der HfM Hanns Eisler, und ihr Team eingeladen, ihre Inszenierung von Schumanns Liederkreis op. 39
noch einmal und für die Neuköllner Oper einzurichten und mit anderen Kompositionen zu ergänzen. Beate Baron hat sich für Lieder
von Erik Satie entschieden und damit den musikalischen Rahmen um eine weitere Epoche erweitert. Im Gespräch sagt sie, dass für sie
als Regisseurin das Kunstlied die theatralische Form überhaupt sei: jedes Lied erzähle eine Geschichte, mehr noch, einen ganzen
eigenen Kosmos für sich. Wie aber lassen sich nun die vielen, unterschiedlichen Geschichten und Welten eines Liederzyklus auf der
Bühne erzählen?
Gemeinsam mit zwei Sängerinnen und einer Pianistin (er)findet sie einen unerwartet neuen, sprechenden Raum für die Begegnung
zweier Figuren in der Musik Schumanns und Saties – und eine Geschichte ohne die Geschichten der jeweiligen Lieder. Und damit
vielleicht sogar eine der wenigen großen Geschichten unseres Lebens – die der Utopie von der Verschmelzung in Einheit.
Bernhard Glocksin
In einer Welt ohne Schwerkraft
Auf den ersten Blick könnte es abwegig erscheinen, zwei so unterschiedliche Künstler wie Satie und Schumann in dieser Inszenierung
eine Verbindung eingehen zu lassen. Unter einem anderen Blickwinkel, dem der Romantik, kann man beide jedoch als
gegenüberliegende Enden eines Komplexes sehen.
Ein zentrales Motiv der Romantik ist die pantheistische Sehnsucht nach dem Einswerden mit einem unschuldigen Ursprungszustand
der Natur. In Schumanns Liederkreis op. 39 vermittelt sich jedoch auch die Ahnung eines Zögerns diesem Begehren nachzugeben. Der
romantische Künstler kann sich nie vollkommen von der Stimme der Vernunft lösen, immer wieder fühlt er sich an die Gesetze der
realen Welt erinnert, die ihn fesseln und zurückhalten.
So erzählt der Abend die Geschichte zweier aufeinander fixierter Figuren, die in einem Prozess aus Anziehung und Abgestoßensein den
Weg zu einer Vereinigung suchen:
Zur Musik Saties folgen sie ihren eigenwilligen, spielerischen Impulsen. Zu den Liedern Schumanns finden wir die Figuren auf einer
anderen Ebene wieder: in einer neuen Welt zwischen Traum und verwirklichter(?) Utopie. Die Schwerkraft scheint aufgehoben.
Doch widerstrebende Tendenzen der Figuren bleiben bestehen. Sie sind die zwei Seelen, die in einer Brust schlagen. Oder auch die
dialektischen Antipoden einer unvereinbaren Liebe.
Beate Baron
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Ein Liederkreis
Beate Baron - Konzeption, Regie und Videos
wurde 1977 in Bielefeld geboren. Sie begann ihr Regiestudium bei Götz Friedrich an der HfMT in Hamburg. Sie arbeitete als Götz
Friedrichs persönliche Regieassistentin an der Deutschen Oper Berlin. 2003 führte sie ihr Regiestudium an der HfM „Hanns Eisler“
Berlin weiter.
Noch während ihres Studiums wurde sie Stipendiatin der International Summer Academy of Fine Arts Salzburg, wo sie eine
Meisterklasse bei Diana Thater besuchte. 2005/2006 war sie Stipendiatin des „Europäischen Zentrum der Künste Hellerau“. Parallel zu
ihrem Regiestudium begann Beate Baron als Videokünstlerin zu arbeiten. Sie produzierte verschiedene Videokompositionen und
Performances, wie z.B. „Der Qual ein Ende!“ nach Saties „Vexations“ in der HfM Berlin. Inszenierungen führten Sie u. a nach Graz,
Dresden, Aachen.
Beate Baron gewann im internationalen Regie Wettbewerb Ring Award 08 den Sonderpreis der Komischen Oper Berlin. Im Finale des
Wettbewerbs 08 verwirklichte sie erfolgreich die audiovisuelle Installation RIGOLATOR.
Für die MaerzMusik 2009 entwickelte sie Cargo23, eine musiktheatrale Installation, die im Haus der Berliner Festspiele zur
Uraufführung kommt.
Matthias Winkler –Bühne
Matthias Winkler wurde 1981 in Rüdersdorf bei Berlin geboren. Nach einer kaufmännischen Ausbildung in Medienwirtschaft studiert
er seit 2004 in der Bühnenbildklasse der UdK bei Hartmut Meyer. Für mehrere Produktionen der UdK (die z.T. an anderen Häusern
weiterentwickelt wurden) entwarf er das Bühnenbild, so u.a. für The Telephone von Menotti und La Voix Humaine von Poulenc (Regie:
Karoline Gruber, 2007). 2008 folgte das Bühnenbild für Limonen aus Sizilien, ein Opernstück in drei Akten von Manfred Trojahn, in
der Regie von Karoline Gruber, Dagny Müller und Manfred Trojahn. Seine bereits mehrfache Mitarbeit im Rahmen der K.O. - Projekte
der UdK führte ihn mit der Regisseurin Beate Baron zusammen.
Jenny Richter – Musikalische Leitung
geboren 1975 in Rostock, erhielt ihren ersten Klavierunterricht im Alter von 5 Jahren. Ausbildung am Konservatorium „Rudolf
Wagner-Régény“und als Jungstudentin an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Mehrfache Preisträgerin des LandesWettbewerbs „Jugend musiziert“ als Solistin und Begleiterin. Orgel- und Cembalounterricht.
Klavierstudium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin, Teilnahme an zahlreichen Meisterkursen für Klavier und
Liedbegleitung. Akkordeonunterricht.
Konzerttätigkeit als Solistin, Kammermusikerin, Liedbegleiterin und Begleiterin im Chanson- und Kleinkunstbereich (u.a.
Musikalische Leitung und Begleitung bei verschiedenen Projekten im Kleinen Theater Berlin 2002-2004, Deutsch-Französisches
Chansonfest Saarbrücken 2004 und 2005, Akkordeonbegleitung beim Fliegenden Holländer für Kinder im Theater Lübeck seit 2006,
Schlossplatztheater Köpenick 2007). Auftritte in Deutschland, Frankreich, Lettland, Italien und Dänemark.
Noelie Verdier –Kostüm
Noelie Verdier wurde in Frankreich geboren. Sie studierte Kunstgeschichte mit Magisterabschluss, absolvierte währenddessen ein
Praktikum in der Restaurierungswerkstatt des „Musée Galliera” (Museum für Mode und Kostüm, Paris) und begann anschließend ihr
Kostümbildstudium in London. Mit einem Erasmusaustausch kam sie in die Bühnenbildklasse von Florence von Gerkan an die UdK
Berlin, wo sie ihr Studium fortsetzte. 2005 absolvierte sie ein Praktikum an der Pariser Opera Bastille, wo sie bei mehreren
Produktionen mitarbeitete (u.a. Hindemiths Cadillac, Puccinis La Bohème und L´amour des trois oranges von Prokofjew). In Berlin
assistierte sie der Kostümbildnerin Ruth Pulgram bei zwei Projekten der Berliner Philharmoniker unter Simon Rattle. Zur Zeit arbeitet
sie als Kostümbildnerin für mehrere Produktionen der UdK, darunter experimentelle Projekte neuer Formen des Musiktheaters.
Sarah Peters –Dramaturgie
wurde 1985 in Brilon geboren. Seit 2006 studiert sie Filmregie an der Filmschule „filmarche e.V.“, ist aber bereits seit 2004
assistierend an diversen Film- und Videoproduktionen beteiligt gewesen (u.a. Assistenz der Aufnahmeleitung / Teaser „Die
fetten Jahre sind vorbei“, 2004; Assistenz der Videoproduktion „Eines schönen Tages“, 2005; Teilnahme an Seminaren und
Workshops bei Andres Veil, Simon Brückner und Andreas Dresen (Schauspielführung).
Regieassistenzen im Theater u.a. an der Staatsoper Hannover, u.a. bei Calixto Bieito (2005), im Rahmen des Festivals
„Klangwerkstatt Berlin“ für WANDERLAND (2007, Regie: Beate Baron) sowie für die audiovisuelle Installation
RIGOLATOR (Regie-Wettbewerb RingAward 2008 Graz; Regie: Beate Baron) und, zusätzlich als Dramaturgin, für die
Produktion Schumann im Liegen (2008, Regie: Beate Baron. KO7 sowie in der erweiterten Fassung Neuköllner Oper).
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Ein Liederkreis
Sabine Hill – Figur I
wurde 1980 im sächsischen Freital geboren und begann mit 19 Jahren ihr Gesangstudium an der UdK Berlin bei Ernst-Gerold
Schramm, das sie später bei KS Peter Maus fortsetzte. Ein Auslandssemester führte sie nach Reykjavík (Island), wo sie neben dem
Studium auch Konzerte gab. Zurück in Berlin, wurde sie Mitglied der Klasse für Zeitgenössisches Lied von Axel Bauni und erhielt
szenischen Unterricht u. a. bei Karoline Gruber, Hinrich Horstkotte und Alexander Schulin.
Seit 2006 ist sie als Sängerin freischaffend.
Ihr Repertoire umfasst Werke Alter Musik bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen. Sie war am Konzerthaus Berlin als Fee in
Cendrillon engagiert und sang im Rahmen der Klangwerkstatt Berlin die Uraufführung der Mesir Pastillen von Sinem Altan.
2008 war sie am Schlossplatztheater Köpenick (Dr. Ox) und bei Oper Dynamo West in Tropfen auf heiße Steine zu hören. Regelmäßig
tritt sie bei Produktionen von Karin Müller auf, z. B. im Bettelstudent, in Hänsel und Gretel oder Frau Luna.
Sabine Hill geht einer aktiven Konzerttätigkeit nach und gibt Liederabende.
Mit Robert Schumanns Liederkreis unter der Regie von Beate Baron war sie bereits im Rahmen von K.O.7, einer Kooperation
der Berliner Musikhochschulen und der Komischen Oper Berlin zu hören.
Sijia Lu – Figur 2
wurde 1982 in Kunming (Provinz Yunnan) geboren. Mit sieben Jahren erlernte sie ihr erstes Instrument, das Akkordeon. Von 2001 bis
2004 besuchte sie die Musikhochschule in Shanghai und studierte Gesang bei Prof. Le Xie. 2004/2005 nahm sie am Studienjahr für
Chinesen des Hamburger Konservatoriums teil und erhielt Unterricht durch die Kammer-sängerin Jeanette Scovotti. 2005 wechselte sie
an die Universität der Künste Berlin zu Frau Prof. Anke Eggers. Im selben Jahr nahm sie ihre erste CD auf. Sie ist Stipendiatin der
Paul-Hindemith-Gesellschaft in Berlin. Seit Oktober 2007 setzt sie ihr Gesangsstudium an der Universität der Künste bei Frau Prof.
Beatrice Niehoff fort. Im Jahre 2008 sang sie gemeinsam mit Sabine Hill den Liederkreis op. 39 von Robert Schumann in der
Produktion Schumann im Liegen im Rahmen der Zusammenarbeit der Akademie K.0.7 der Komischen Oper Berlin und der UdK
Berlin.
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Ein Liederkreis
Kurz und bündig
Künstlerisches Leitungsteam
Konzeption, Regie, Videos......................... ........................................................................... ...........Beate Baron
Musikalische Leitung, Einstudierung und Klavier ......................................................................... Jenny Richter
Bühne Matthias Winkler
Kostüm ......................................................................................................................................... Noelie Verdier
Dramaturgie ..................................................................................................................................... Sarah Peters
Ensemble
Figur 1......................... ............................................................................................................ ...........Sabine Hill
Figur 2 ..................................................................................................................................................... Sijia Lu
Termine
Foto- und Fernsehprobe ................................Montag, 15. September 2008, 19.00 Uhr
Generalprobe ............................................... Dienstag, 16. September 2008, 20.00 Uhr
Uraufführung ........................................ Mittwoch, 17. September 2008, 20.00 Uhr
Spieltermine
17. /25./27.,28. September sowie 4./5., 10., 15. und 22. Oktober 2008, 20 Uhr
Spielort
NEUKÖLLNER OPER Studio,
Karten
9-18 Euro, Vorbestellung unter 030 / 6889 0777, unter [email protected]
sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen
Karl-Marx-Str. 131-133, 12043 Berlin
Verkehrsanbindung: U 7 - Karl-Marx-Straße, S 41/42/46/47 – Neukölln, Bus 104
NEUKÖLLNER OPER • Karl-Marx-Str.
131-133 • 12043 Berlin • Tel: 030/68 89 07-0 • Fax: 030/68 89 07 89 • [email protected]
www.neukoellneroper.de
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