Die Textwiedergabe mit indirekter Rede

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Zur Vorbereitung auf den unmittelbaren
Eintritt in einen Fachhochschulreifelehrgang
der Bundeswehrfachschule
DEUTSCH
VK
Lehreinheit
05
Die Textwidergabe mit indirekter Rede
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Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00
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Inhaltsverzeichnis zu Lehrbrief 5
- Deutsch (VK) –
Die Textwiedergabe mit indirekter Rede
Anleitung und Übungen (Hauptteil des Lehrbriefs)
Seite 3
Übungen zur Rechtschreibung
(Ergänzungsteil des Lehrbriefs)
Seite 14
Anhang: Lösungen zu den Übungen
Seite 18
Test (einzusenden)
Seite 22
(Der Fernunterrichtskurs enthält an 4. Stelle bereits einen ersten Lehrbrief zur
Textwiedergabe. Zur Bearbeitung der Aufgaben im Ergänzungsteil dieses 5. Lehrbriefs
im Fach Deutsch VK empfiehlt es sich, die Anleitungen und Übungen in den
Lehrbriefen 2 und 3 zu wiederholen. Der Kurs als Ganzes enthält Übungen zur
Sprachrichtigkeit und zur Anfertigung bestimmter Textarten.)
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Lehrbrief 5
Die Textwiedergabe mit indirekter Rede
Liebe Teilnehmer am Fernunterricht!
In diesem Lehrbrief wollen wir uns näher mit der sprachlichen Form auseinander setzen, in der
wir Aussagen und Meinungen anderer, Dritter, wiedergeben. Dabei werden Sie vielleicht
feststellen, dass Ihnen diese Formen nicht immer geläufig sind und mitunter fremd
erscheinen. Das liegt daran, dass wir sie selbst in der Umgangssprache im Alltag nur selten
verwenden.
Wenn Sie allerdings Radio- oder Fernsehmeldungen verfolgen, wird Ihnen auffallen, wie oft
diese Formen dennoch auftreten. Häufig werden Sie auf Meldungen stoßen wie:
Die Nachrichtenagentur XY verbreitete heute in den Abendstunden die Meldung, der
Regierungschef werde morgen eine näher bezeichnete Initiative ergreifen, es sei aber nicht
sicher, ob dadurch die Sachlage verbessert werden könne.
Gewöhnlich hören wir nicht so genau hin und verstehen in Gedanken diese Meldung so:
Der Regierungschef wird morgen eine näher bezeichnete Initiative ergreifen. Es ist aber nicht
sicher, ob dadurch die Sachlage verbessert werden kann.
Wird durch die unterschiedlichen Formen der Meldung genau dasselbe ausgedrückt?
Der zuerst genannte Wortlaut erweckt den Anschein, als ob der Sprecher sich nicht dafür
verbürgen möchte, dass die Meldung ganz zuverlässig ist. Genau das meint er auch: Er
überlässt die Verantwortung für die Richtigkeit der Nachricht der Agentur. Er gibt ihre Meldung
zwar weiter, hütet sich aber zugleich davor zu behaupten, dass sie inhaltlich zutrifft oder dass
sie genau übermittelt wurde.
Die beiden Fassungen der Meldung unterscheiden sich nur an wenigen Stellen voneinander.
Die verschiedenen Formen des Verbs heißen „Konjunktiv“
(in Version 1) und „Indikativ“ (in Version 2).
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Indikativ:
Konjunktiv:
(er)
(er)
(sie)
wird
ist
kann
(er)
(er)
(sie)
werde
sei
könne
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Der Konjunktiv für die 3. Person Singular (er, sie, es) wird hier nach einer Faustregel gebildet:
durch Weglassen des am Ende des Wortes stehenden –n von Infinitiv (der Nennform) des
Verbs: werden – werde, sein – sei, können – könne.
Sehen wir uns noch ein Beispiel an. Versetzten wir uns in eine Schulklasse. Der Lehrer stellt
nüchtern fest: Ein Schüler fehlt. Er fragt Peter: „Weißt du, wo Paul ist?“ Peter antwortet: „Paul
ist krank.“
Nachher fragt der Schulleiter den Lehrer nach Paul und der Lehrer antwortet nun nicht: „Paul
ist krank“, sondern: „Peter sagte, Paul sei krank.“
Damit drückt er nicht das aus, was er selbst denkt (vielleicht denkt er sogar: Paul ist gar nicht
krank, er schwänzt wahrscheinlich), sondern er gibt wieder, was ein anderer gesagt hat, und
gibt zugleich zu verstehen: Ich weiß nicht, ob er wirklich krank ist, ich habe es nicht geprüft.
Mir ist lediglich von einem Mitschüler berichtet worden, dass Paul krank sei.
Dieser andere, der Mitschüler Peter, redet allerdings in diesem Augenblick nicht „direkt“ mit
dem Schulleiter, sondern der Lehrer übernimmt die Mitteilung und gibt sie weiter, er
„vermittelt“ die Auskunft; die Nachricht wird also nicht „unmittelbar“, sondern „mittelbar“
ausgesprochen.
Diese Form der Mitteilung nennt man indirekte Rede.
Die folgenden unterschiedlichen Fassungen derselben Tierfabel sollen zeigen, welche
Veränderungen der Verbformen eintreten, wenn man direkte in indirekte Rede umwandelt:
Ein Grille kommt zu einer Ameise und sagt: „Liebe Frau Nachbarin, Sie müssen mir helfen, ich
bin so hungrig. Ich habe nicht ein Bröckchen in meiner Speisekammer, wenn Sir mir nichts
leihen, dann muss ich sterben.“ Darauf antwortet die Ameise: „Ich brauche meine Vorräte für
mich selbst. Wieso haben Sie nichts im Sommer gesammelt?“ „Oh“, entgegnete da die Grille,
„Im Sommer muss ich tanzen.“ „Dann müssen Sie auch jetzt tanzen. Wer nicht arbeitet, soll
auch nicht essen.“
Eine Grille bittet eine Ameise um Hilfe und sagt, sie sei hungrig, sie habe nicht ein Bröckchen
in ihrer Speisekammer. Wenn die Ameise ihr nicht helfe, müsse sie sterben. Die Ameise
antwortet, sie brauche ihre Vorräte für sich selbst, dann fragt sie, weshalb die Grille nichts im
Sommer gesammelt habe. Die Grille entgegnet, im Sommer müsse sie tanzen. Nun erklärt
die Ameise, dass die Grille auch jetzt tanzen müsse, wer nicht arbeite, der solle auch nicht
essen.
Vergleich dessen, was gesagt wird:
Indikativ (direkte Rede):
Konjunktiv (indirekte Rede):
ich bin hungrig
ich habe nicht in Bröckchen
muss ich sterben
ich brauche
Wieso haben Sie nichts gesammelt?
im Sommer muss ich tanzen
Dann müssen Sie auch jetzt tanzen.
wer nicht arbeitet
soll auch nicht essen
sie sei hungrig
sie habe nicht ein Bröckchen
müsse sie sterben
sie brauche
weshalb die Grille nichts gesammelt habe
im Sommer müsse sie tanzen
dass die Grille auch jetzt tanzen müsse
wer nicht arbeite
solle auch nicht essen
Ihnen fällt auf, dass nicht nur die Verbformen verändert sind, sondern unter Umständen auch
die Pronomen: ich – sie, Sie – sie.
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Übung 1
Stellen Sie listenförmig die voneinander abweichenden Formen in den beiden folgenden
Textfassungen derselben Aussage zusammen!
Kishon erzählt: Was den technischen Fortschritt betrifft, so hält der winzige Fleck, der auf der
Landkarte des Nahen Ostens den Staat Israel repräsentiert, natürlich keinen Vergleich mit
dem hoch industrialisierten Westen aus. Man wird somit den Stolz ermessen können, der mich
durchdringt, wenn eine israelische Elektronikfirma das ausgefeilteste Diebstahlsicherungssystem entwickelt, das auf dem Weltmarkt angeboten wird. Selbst wenn dieses Alarmsicherungssystem einem Einbrecher in die Hände fällt, ist das kein Problem. Die Firma zögert
keinen Augenblick, alle nötigen Konsequenzen zu ziehen, stellt einen alten Beduinen als
Nachtwächter ein und verkauft ihr ausgefeiltes Produkt nur noch auf dem israelischen Markt.
Kishon erzählt, was den technischen Fortschritt betreffe, so halte der winzige Fleck, der auf
der Landkarte des Nahen Ostens den Staat Israel repräsentiere, natürlich keinen Vergleich mit
dem hoch industrialisierten Westen aus. Man werde somit den Stolz ermessen können, der ihn
durchdringe, wenn eine israelische Elektronikfirma das ausgefeilteste Diebstahlsicherungssystem entwickle, das auf dem Weltmarkt angeboten werde. Selbst wenn dieses Alarmsicherungssystem einen Einbrecher in die Hände falle, sei das kein Problem. Die Firma zögere
keinen Augenblick, alle nötigen Konsequenzen zu ziehen, stelle einen alten Beduinen als
Nachtwächter ein und verkaufe ihr ausgefeiltes Produkt nur noch auf dem israelischen Markt.
Lösung: siehe Anhang
Übung 2
Geben Sie bitte folgende Tierfabel wieder und setzen Sie dabei die indirekte Rede in direkte
Rede um!
Ein Fuchs sieht einen Raben, der ein Stück Käse im Schnabel hat. Da er hungrig ist, sagt er zu
dem Raben, er sei hungrig, Käse sei seine Lieblingsspeise, er könne sich nichts Besseres
vorstellen, Käse schmecke himmlisch, Käse sei teuflisch gut. Der Rabe entgegnet, er sei sich
bewusst, dass Käse eine vorzügliche Speise sei, aber er teile Käse nicht mit jedem; sein Käse
sei gerade gut genug für ihn. Jetzt denkt der Fuchs, dass das wirklich Käse sei, aber er wolle
doch einmal sehen, ob er nicht den Käse des Raben bekommen könne. Deshalb erklärt er,
dass der Rabe wie Caruso singen könne. Als der Rabe das hört, öffnet er den Schnabel und
krächzt ganz schauerlich, dabei lässt er seinen Käse fallen. Der Fuchs schnappt ihn auf und
sagt, dass jemand, der so schön singen könne, keinen Käse brauche.
Lösung: siehe Anhang
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Übung 3
Führen Sie die folgenden Text aus der indirekten Rede auf die direkte Form zurück! Es genügt,
die Formen, die sich ändern, zu unterstreichen und am Rande die veränderten Wörter zu
notieren!
(a)
Immer das gleiche Gejammer: Das Buch werde __________________________________
verschwinden, der Film auch. Das Fernsehen,
__________________________________
so die wiederkehrende Klage, fresse Freizeit
__________________________________
und Lebenszeit. Der moderne Mensch wollte
__________________________________
sich nichts mehr erzählen lassen, weil er gar
__________________________________
keine Zeit mehr dafür habe. Die Kultur
__________________________________
verflache, weil keiner mehr sich anstrengen
__________________________________
wolle. Jeder wolle sich nur noch amüsieren.
__________________________________
Natürlich sei der Druck auf die Fernbedienung
__________________________________
bequemer als das Lesen oder der Gang ins
__________________________________
Kino. Wo aber der Film nur noch den angeblich
__________________________________
spannenden Plot hinhaue, da brauche sich der
__________________________________
Verteidiger der Kultur nicht zu wundern, wenn
__________________________________
dem verhinderten Leser oder Kinogänger die
__________________________________
billige Form der Literatur durchaus genüge.
__________________________________
Die schnellen Bilder seien auf dem Weg, die
__________________________________
Sprache zu verdrängen, und das, so der
__________________________________
Kurzschluss, werde endgültig den Untergang
__________________________________
des Abendlandes herbeiführen.
__________________________________
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(b)
Heinrich von Kleist las im „Nürnberger
__________________________________
Korrespondenten“ vom 16. August 1810 die
__________________________________
Bemerkung über Sommerings Erfindung des
__________________________________
elektrischen Telegrafen: Sehr überraschend
__________________________________
und ergötzlich bleibe immer die Möglichkeit,
__________________________________
eine Vorstellung des Geistes einem Entfernten
__________________________________
durch viele Meilen hin in demselben Augenblick __________________________________
mitzuteilen, wo sie in uns aufsteige. Daraufhin
__________________________________
setzte Kleist am 10. Oktober 1810 die Mitteilung __________________________________
in seine „Berliner Abendblätter“, man habe in
__________________________________
diesen Tagen zur Beförderung des Verkehrs
__________________________________
innerhalb der Grenzen der Weltteile einen
__________________________________
elektrischen Telegrafen erfunden, der in
__________________________________
kürzerer Zeit, als irgendein chronometrisches
__________________________________
Instrument angeben könne, Nachrichten
__________________________________
mitteile, dergestalt, dass wenn jemand einen
__________________________________
guten Freund, den er unter den Bewohnern
__________________________________
der entgegengesetzten Seite der Erdkugel habe, __________________________________
fragen wolle, wie es ihm gehe, dieser, ehe man __________________________________
noch eine Hand umkehre, antworten könne:
__________________________________
recht gut. Gern gestehe er dem Erfinder dieser
__________________________________
Post, die auf Flügeln des Blitzes reite, die Krone __________________________________
des Verdienstes zu.
__________________________________
Lösung: siehe Anhang
In dieser Regel finden wir sowohl zu Beginn einer direkten Rede als auch am Anfang einer
indirekten Rede einen Einleitungssatz vor, etwa:
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Kishon erzählt, ....
Eine Grille bittet eine Ameise um Hilfe und sagt, .............
Dieser Einleitungssatz steht immer im Indikativ, enthält in der Regel ein Verb des Sagens
(z.B. „erzählt“, „bittet“, „berichtet“, „fordert“ usw.) und gibt meist an, wer der Urheber der
Aussage ist.
- Übung 4 Wie lauten die im Indikativ stehenden einleitenden Sätze in Text b) in Übung 3?
Lösung: siehe Anhang
bisher haben wir uns in den Übungen auf die Verbformen konzentriert. Sie wissen inzwischen,
dass sich bei der Umwandlung einer Äußerung von der direkten in die indirekte Rede die
Verbform verändert: Sie verwenden statt des Indikativs den Konjunktiv.
Vielleicht ist Ihnen bei der Analyse der Einleitungssätze auch aufgefallen, dass die Zeichensetzung sowohl in direkter als auch in indirekter Rede eine wichtige Rolle spielt und dass auch
hier Veränderungen auftreten.
Vergleichen Sie:
1. Peter sagt:
2. Peter sagt,
3. Peter sagt,
„Paul ist krank.“
dass Paul krank sei.
Paul sei krank.
Beispiel 1 ist klar: Die wörtliche Rede wird durch den Doppelpunkt angekündigt und durch die
Anführungsstriche begrenzt.
Im Beispiel 2 stoßen wir auf die indirekte Rede. Hier trennt ein Komma den einleitenden
Hauptsatz (Peter sagt) von dem nachfolgenden Nebensatz ab (...., dass er krank sei).
Auch in Beispiel 3 liegt indirekte Rede vor. Allerdings wurden hier die Konjunktion „dass“
weggelassen und der Nebensatz verkürzt; dadurch ändert sich die Satzstellung ein wenig, es
handelt sich aber auch hier um einen vollständigen Satz, der durch ein Komma vom
einleitenden Hauptsatz abgetrennt werden muss.
Während die wörtliche Rede meist durch Doppelpunkt und immer durch Anführungszeichen
gekennzeichnet wird, folgt dem Einleitungssatz in der indirekten Rede ein Komma. Die
Anführungszeichen entfallen.
Einen Satz in der indirekten Rede beschließt in der Regel ein Punkt.
Er forderte: „Es muss unbedingt eine Lösung gefunden werden!“
Er forderte, dass unbedingt eine Lösung gefunden werden müsse.
oder: Er forderte, es müsse unbedingt eine Lösung gefunden werden.
Sie fragte: „Wer kann einen Vorschlag machen?“
Sie fragte, wer einen Vorschlag machen könne.
Sie fragte: „Kann er das Problem lösen?“
Sie fragte, ob er das Problem lösen könne.
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Das bedeutet, dass in der indirekten Rede Befehle, Aufforderungen und Fragen meist in
Aussagesätze umgeformt werden.
Die Umwandlung von wörtlicher in indirekte Rede kann also unter anderem die Verbformen,
den Satzbau und die Zeichensetzung beeinflussen.
- Übung 5 -
Unterstreichen Sie die Stellen, die in indirekter Rede stehen, und formulieren Sie diese als
direkte Rede. Achten Sie dabei auf korrekte Zeichensetzung in der direkten Rede.
Nähere Informationen zur Zeichensetzung erhalten Sie übrigens in den Lehrbriefen 6 – 8.
Eine Geschichte zum Nachdenken
Zwei gleichaltrige junge Leute wurden gleichzeitig in einem Geschäftshaus angestellt. Der
eine, Karl, rückte rasch auf, der andere, Fritz, blieb in seiner bescheidenen Stellung. Fritz
beklagte sich daher eines Tages bei seinem Chef.
Dieser hörte ihn wohlwollend an und erklärte sich bereit, ihm den Unterschied klarzustellen. Er
sagte ihm, er solle einmal auf den Markt hinübergehen und nachsehen, was am Morgen
angekommen sei. Fritz kam zurück mit der Meldung, bis jetzt sei nur ein Fuhrmann da mit
einem Wagen Roggen. Der Chef fragte, wie viel Roggen der Fuhrmann geladen hatte. Fritz
setzte den Hut auf, ging fort und berichtete dann, dass es vierzig Sack seien. Als der Chef
weiter frage, wie viel der Sack Roggen koste, ging Fritz zum dritten Mal und brachte endlich
des Bauern Forderung.
Nun bat der Chef Fritz, er möge sich setzen, kein Wort mehr sprechen und gut zuhören. Er rief
Karl, dem er auch befahl, auf dem Markte nachzusehen, was es dort gebe. Bald kam Karl
zurück und berichtete, der Bauer, der bis jetzt allein sei, habe vierzig Sack Roggen, er
verlange zwar etwas viel, doch sei anzunehmen, dass auch ein billigeres Gebot Annahme
finden werde. Der Roggen sei einwandfrei, wie das mitgebrachte Muster erweise. Der Bauer
habe auch einige Säcke Hafer, der sehr billig sei. Da der Hafer zur Neige gehe, rate er rasch
zuzugreifen, und er habe daher nicht nur ein Muster des Hafers, sondern auch gleich den
Bauern mitgebracht, der draußen warte.
Der Geschäftsinhaber fragte Fritz, ob er nun wisse, warum Karl ein höheres Gehalt bekomme.
Schweigend verließ jener das Kontor.
Armer Fritz.
Lösung: siehe Anhang
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Nicht immer signalisiert die Zeichensetzung zuverlässig, ob direkte oder indirekte Rede
vorliegt.
Der Kishon-Text in Übung 1 enthält beispielsweise in beiden Fassungen keine Anführungszeichen und das ist erlaubt und durchaus üblich. Der erste Text beginnt mit der Einleitung:
Kishon erzählt, dann folgt ein Doppelpunkt und danach steht ohne Anführungszeichen der
Gedankengang, der vorgetragen wird, nämlich: Was den technischen Fortschritt betrifft, so
hält der winzige Fleck, der auf der Landkarte des Nahen Ostens den Staat Israel repräsentiert,
natürlich keinen Vergleich mit dem hoch industrialisierten Westen aus. – Selbstverständlich ist
dieser Satz direkte Rede, und zwar die des mit Namen genannten Textverfassers Kishon.
Dabei ist es nicht unbedingt wichtig, dass der Name in einem einleitenden Satz genannt wird.
Er kann auch in der Überschrift stehen oder in der Unterschrift und braucht nicht in einem
richtigen Satz mit einem Verb (z.B. „erzählt“) erwähnt zu sein. Trotzdem ist der Bericht in
jedem Falle der Form nach eine direkte Rede. Inhaltlich ist sie die eigene Aussage des
Verfassers.
Häufig bilden die Texte, die mehr oder weniger übernommene Angaben wiedergeben, eine
Mischform aus eigenen Aussagen und indirekter Rede. Im Indikativ stehen dann nicht nur die
Einleitungssätze, sondern auch ergänzende Erläuterungen des Textverfassers. Hierfür ein
Beispiel:
Ein Sprecher der Bürgergemeinschaft forderte gestern in einer Anhörung durch die Vertreter
der Verkehrsbetriebe, die Linienführung der Buslinie 39 müsse auf das Schulzentrum und die
Grundschule Am Sandberg Rücksicht nehmen. Die Fahrzeiten seien so schlecht auf den
Schulschluss abgestimmt, dass so manches Schulkind oft nur noch die Schlusslichter sehe und
auf den nächsten Bus warten müsse, der nur jede halbe Stunde fahre. Die Buslinie 39 ist die
einzige öffentliche Nahverkehrsverbindung zwischen den alten Vorortgemeinden mit ihrer
dichteren Wohnbevölkerung und den beiden Schulen. Das neue Schulzentrum musste an den
Ortsrand gelegt werden, wo es noch genügend Bauland gab, während die Busfahrpläne
unverändert geblieben sind. Die Frage wird noch das Stadtparlament beschäftigen.
Es fällt Ihnen sicherlich leicht, die Bestandteile dieser Darstellung voneinander zu trennen: Am
Anfang steht die Einleitung im Indikativ: Ein Sprecher forderte. Dann folgen einige Sätze in
indirekter Rede bis zu der Stelle, dass der Bus „nur jede halbe Stunde fahre.“ Bis zu dieser
Stelle reicht die Wiedergabe dessen, was der Sprecher der Bürgergemeinschaft gesagt hat. Es
folgen noch Erläuterungen des Berichterstatters: „Die Buslinie 39 ist die einzige“ usw., diese
Bemerkungen sind Kommentare; der Sprecher der Bürgergemeinschaft hat das nicht gesagt.
Diese Gliederung des Textes ist noch übersichtlich. Man kann sie sich am Rande der Zeilen
verdeutlichen, indem man entsprechend lange Anstreichungen anbringt und daneben jeweils
„eigene Aussage des Textverfassers“ oder „indirekte Rede“ notiert:
Eine Mutter schimpfte, sie habe noch nie
erlebt, dass der Bus pünktlich war. So werde die Schuljugend wohl kaum zur Benutzung
öffentlicher Verkehrsmittel erzogen. Ihr
Sohn warte im Winter ohne Wartehäuschen
bis zu einer halben Stunde im Schnee. Es
helfe auch wenig, wenn sie nach einiger
Zeit vergeblichen Wartens mit dem Wagen
losfahre und das Kind abhole. Dann sei
es schon durchgefroren. Die Vertreter der
Verkehrsbetriebe sagten denn auch zu,
die Busfahrzeiten dem Schulschluss anzupassen.
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1.
1. eigene Aussage
2.
des
Textverfassers
2. indirekte Rede
3.
3. eigene Aussage
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des
Textverfassers
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Übung 6 –
Trennen Sie die Bestandteile des folgenden Berichts, die eine direkte Aussage des
Berichterstatters enthalten, von den in der Form der indirekten Rede wiedergegebenen Bestandteilen. (Streichen Sie die Stellen am Rand mit entsprechend
langen Strichen an, bringen Sie eine fortlaufende Bezifferung dieser Striche an, und
notieren Sie unter Verwendung der Ziffern jeweils am Rande, ob eigene Aussage des
Berichterstatters oder indirekte Rede vorliegt!)
Ein Fracht-Jumbo der israelischen Fluggesellschaft EL AL ist gegen Abend
beim Landeanflug auf den Flughafen von Amsterdam in der Luft explodiert.
Brennende Trümmer stürzten im weiten Umkreis in ein dicht bebautes
Wohngebiet. Das niederländische Fernsehen sprach in ersten Berichten von
möglicherweise 200 Todesopfern. Die Flugsicherung des Amsterdamer
Flughafens Schiphol teilte mit, die Boing 747 mit vier Mann Besatzung sei
gegen 18.45 Uhr in der Luft explodiert. Vermutlich sei eine Bombe an Bord
gewesen, da die Besatzung beim Anflug auf Schiphol keinerlei Schwierigkeiten gemeldet habe. Demgegenüber hieß es im israelischen Armeerundfunk, das Unglück sei nicht auf einen Terroranschlag zurückzuführen.
Der Sender berichtete weiter, einer der Piloten habe von Schwierigkeiten
mit zwei der vier Triebwerke gesprochen. Nach Angaben eines Augenzeugen sei die Maschine in sehr geringer Höhe nordwärts geflogen. Eine
Rauchfontäne sei aus der rechten Tragfläche gekommen. Ein Sprecher der
niederländischen Fluggesellschaft KLM berichtete von Beobachtungen der
Fluglotsen. Man habe einen großen Feuerball gesehen. Es sei dunkel
gewesen und klare Sicht. Man habe genau sehen können, wie es passierte.
Der Kontrollturm von Schiphol ist der höchste in Europa. Die Fluglotsen
können bis zu 50 Kilometer weit sehen. Der Pilot habe eine Notlandung auf
dem Flughafen versuchen wollen. Er sei mit dem Jumbo über einen nahe
gelegenen See geflogen, um Treibstoff abzulassen. Ein Sprecher der Flughafenpolizei sagte im israelischen Rundfunk, das Letzte, was er gehört habe,
sei „Mayday“ gewesen. Dann sei nichts mehr gekommen. Nachbarn aus den
umliegenden Hochhäusern schauten von ihren Balkonen auf das schreckliche
Schauspiel, viele sprachlos. Es sei alles sehr schnell gegangen. Wie eine
brennende Fackel sei die Frachtmaschine zwischen zwei Hochhäuser geknallt,
glühende Teile seien in zahlreiche Wohnungen geflogen. Viele Bewohner
seien in Panik von den Balkonen der neunstöckigen Hochhäuser in den Tod
gesprungen. Das 320 Tonnen schwere Flugzeug hatte eine sechs Wohnungen
breite und fünf Stockwerke hohe Schneise in das lang gestreckte Hochhaus
gerissen.
Lösung: siehe Anhang
Sicher haben Sie nach diesen Übungen längst den engen Zusammenhang erkannt, der
zwischen indirekter Rede und Textwiedergabe besteht.
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Bei der Textwiedergabe geben Sie den Gedanken eines anderen, nämlich den des
Autors der Textvorlage wieder. Sie leisten im Grunde nichts anderes, als der Lehrer in
unserem Ausgangsbeispiel, der die Aussage eines Dritten, nämlich seines Schülers, in
indirekter Rede wiedergibt. In beiden Fällen muss deutlich gemacht werden, dass es
sich um die Aussagen eines anderen handelt, zu denen der Sprecher bzw. der
Schreiber einer Textwiedergabe eine gewisse Distanz hat:
Um als Verfasser einer Textwiedergabe ihre sachlich-nüchterne Distanz zu den
Auffassungen, die der Autor der Textvorlage vertritt, deutlich zu machen, verwenden
Sie – ähnlich wie in der indirekten Rede – den Konjunktiv.
- Übung 7 Übertragen Sie die folgenden Aussagen, die ein bekannter Computerwissenschaftler
unlängst in einem Interview machte, in die indirekte Rede. Es genügt, dabei die
Passagen aufzuschreiben, in denen Veränderungen gegenüber der direkten Rede
auftreten.
„Der Umgang mit dem Computer ersetzt das gemeinsame Lernen in der Schule nicht.
Man muss eine Idee haben, was der Zweck der Schule ist, dann muss man die
Schwerpunkte setzen. Ich meine, dass die wichtigste Aufgabe der Schule ist, den
Schülern ihre eigene Sprache beizubringen. Der Computer kann das nicht. Man lernt
die Sprache in der Familie als kleines Kind, im Zusammenleben mit Gleichaltrigen, in
der Schule. Ich sehe aber, dass es in unserer Kultur nicht mehr vorrangiges Ziel zu
sein scheint, sich jemand anderem verständlich zu machen.“
Lösung: siehe Anhang
Die indirekte Rede ist eine Möglichkeit, die Aussagen Dritter wiederzugeben. Natürlich
kann man einen ganzen Text einfach in die indirekte Rede übertragen, wie Sie es in
Übung 7 soeben versucht haben. Damit werden wir aber wesentlichen Forderungen
der Textwiedergabe kaum gerecht: Durch reine Umformung in die indirekte Rede
gelingt es uns nicht, nur die wesentlichen Informationen herauszufiltern und
zusammenzufassen, uns vom Wortlaut der Textvorlage zu lösen und eigene
Formulierungen zu finden.
In einer ersten Überarbeitungsstufe entfernen wir uns deshalb etwas weiter von der
von Ihnen verfassten Übertragung in die indirekte Rede. Wir bemühen uns um
eigenständige Wortwahl, benutzen aber, abgesehen vom Einleitungssatz, durchwegs
den Konjunktiv:
Der Professor für Computerwissenschaften J. Weizenbaum vertritt die Auffassung,
dass Schule in erste Linie die Ausdrucksfähigkeit fördern müsse. der Computer sei
dazu nicht in der Lage. Diesem Ziel werde derzeit jedoch nicht genügend Bedeutung
beigemessen.
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Durch geschickte Formulierung kann man noch größere Unabhängigkeit vom Wortlaut
der Textvorlage erlangen. Dadurch lassen sich die indirekte Rede und der Konjunktiv
teilweise vermeiden:
J. Weizenbaum sieht eine Hauptaufgabe der Schule darin, die sprachlichen
Fähigkeiten der Schüler zu fördern. Er sieht den Computer hierfür als ungeeignet
an. Der Wissenschaftler beklagt allerdings auch die Vernachlässigung dieses Ziels
durch die Gesellschaft.
Da dieser Grad an selbständiger Formulierung nicht immer gelingt und gerade bei den
ersten Versuchen zur Textwiedergabe nicht erwartet werden kann, wird Ihnen die
Kenntnis der Regeln zur indirekten Rede beim Verfassen einer Textwiedergabe sehr
hilfreich sein.
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Übungen zur Rechtschreibung
(Ergänzungsteil)
Liebe Teilnehmer am Fernunterricht,
nachdem wir uns ausführlich mit einem wesentlichen Bestandteil wiedergegebener
Texte beschäftigt haben – der indirekten Rede -, wollen wir uns nun im zweiten Teil
dieses Lehrbriefes noch einmal verstärkt zwei weiteren wichtigen Bereichen des
Verfassens von Texten zuwenden – der Rechtschreibung, insbesondere der Groß- und
Kleinschreibung. Die Rechtschreibung verbessert man durch viel Übung. Deswegen
soll hier noch ein ergänzender Übungsteil folgen. Er enthält nicht ganz leichte
Aufgaben, aber keine Angst, es ist zu schaffen!
- Übung 8 -
Bitte korrigieren Sie am Rande die Rechtschreibung! (Unterstreichen Sie im Text die
korrigierten Stellen!)
zwei zollbeamte im holsteinischen mussten
___________________________________
einmal erfahren, wie ein bauer seinen stand-
___________________________________
punkt auf das hartnäckigste verteidigte.
___________________________________
sie kamen auf sein anwesen und forderten
___________________________________
ihn auf, zum zählen der tabakpflanzen mit
___________________________________
ihnen auf das feld zu gehen. der bauer
___________________________________
sagte, es tue ihm leid, aber sie seien gerade
___________________________________
zu spät gekommen. dabei wies er auf ein
___________________________________
schild an seiner haustür, dass der betrieb
___________________________________
zur zeit mittagsruhe habe. die beamten
___________________________________
meinten zunächst, das sei wohl ein scherz
___________________________________
und es könne doch nicht in frage kommen,
___________________________________
sie hier über mittag stundenlang warten zu
___________________________________
lassen. aber der bauer erklärte, dass er kei-
___________________________________
neswegs zum scherzen aufgelegt sei; im
___________________________________
übrigen sei es ja nichts neues, dass auch er
___________________________________
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mittags um diese stunde vor dem landratsamt
___________________________________
warten müsse. was dem einen recht sei,
___________________________________
müsse dem anderen billig sein. da die beamten ___________________________________
glaubten, dass er sie lediglich zum besten
___________________________________
haben wolle, machten sie ihrem unwillen un-
___________________________________
missverständlich luft. als sich aber der bauer
___________________________________
kurzerhand zum mittagsschläfchen zurückzog,
___________________________________
kann man sich vorstellen, wie den beiden ange- ___________________________________
sichts der lage zumute war. da sie aber
___________________________________
nicht unverrichteter dinge wieder abziehen
___________________________________
wollten, blieb ihnen nichts anderes übrig,
___________________________________
als auf der bank vor dem hause die zeit zu-
___________________________________
zubringen. endlich ging die mittagsruhe zu
___________________________________
ende und das zählen des tabaks konnte
___________________________________
ungestört vonstatten gehen. mittlerweile
___________________________________
hatten sich die beamten beruhigt, weil sie
___________________________________
eingesehen hatten, dass sie von rechts wegen
___________________________________
nichts unternehmen konnten. nach einem
___________________________________
kleinen imbiss, den der bauer ihnen vor-
___________________________________
setzte, verabschiedeten sich die beiden
___________________________________
auf das herzlichste.
___________________________________
Lösung: siehe Anhang
- Übung 9 -
Unterstreichen Sie in den folgenden Texten die richtige Schreibweise!
(a)
In der Stoffabteilung eines Kaufhauses
Kundin:
Haben Sie auch etwas K/klein G/gemustertes?
Verkäufer:
Die K/k lein G/gemusterten Sorten sind ziemlich ausverkauft. Aber hier
habe ich noch etwas ganz B/bbesonders. Das H/hellblau würde Ihnen
gut stehen.
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K:
Ach nein, ich habe schon so viele H/hellblaue Sachen. Außerdem ist das
ein etwas V/verwaschenes B/blau. Aber können Sie mir nicht den Ballen
da oben mal zeigen, den G/großen ganz links?!
V:
Ja, das ist ein B/besonders I/interessanter Entwurf, dieser K/karierte
hier, das I/interessanteste, was wir auf Lager haben.
K:
Gut, das K/karierte nehme ich. Schneiden Sie mir bitte drei Meter davon
ab.
V:
Sehr gern. Aber ich mache Sie darauf aufmerksam: D/der Stoff liegt
doppelt breit.
(b)
Der Zeitungsleser
Im A/allgemeinen, las der A/alte Herr die F/frankfurter A/allgemeine, mitunter aber
auch die S/süddeutsche, den M/münchener M/merkur oder andere D/deutsche
Tageszeitungen. Keiner wagte es, den A/alten beim L/lesen zu stören. Heute
meldeten die Blätter nichts B/besonderes. Das I/interessanteste war noch die letzte
Seite, wo unter der Überschrift „D/das L/letzte“ alles M/mögliche aus aller Welt zu
L/lesen war, W/wahres und E/erfundenes. Seine Augen waren müde von dem vielen
G/gedruckten. „Im G/großen und G/ganzen,“ sagte er sich, „W/wiederholt sich alles.
Es gibt nichts N/neues auf der Welt. Es ist zum E/eeinschlafen.“ Ihm fielen die Augen
zu.
Lösung: siehe Anhang
- Übung 10 -
Schreiben Sie den folgenden Text in Normalschrift! Setzen Sie einen Punkt, wo es
Ihnen sinnvoll erscheint, einen neuen Satz zu beginnen!
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Ein rücksichtsloser Fahrer
Nach James Harpole
Wirhattensoebeneinvortrefflichesfrühstückzuunsgenommen,alsmirjacksonanbot,michinseinem
wagenheimzufahren.Wennmangutgefrühstückhat,gesellschaftundunterhaltungvorzüglichwaren
,dannistmangeneigt,dieweltrosigzusehen.
Alsichdenwagenansah,warichmeinersacheschonwenigersichereswareinesvondengrauenriesendingern,dieeigentlichmehrnacheinemtorpedoalsnacheinemwagenaussehenalswirunsdurchdas
straßengewirrvonoxfordschlängelten,wurdemirnochzweifelhafterzumutejacksonschienmir,der
ichdiejahredervorsichterreichthatte,dieintelligenzvonfußgängernreichlichhocheinzuschätzenund
ankreuzungenrechtvertrauensseligheranzufahrenaberalswirunsderstadtentwundenhattenund
aufdielondonerchausseehinauskamen,gingesbessermanspürtedieungeheure,gebändigtekraftde
rbebendenmaschine,diedazuverlockte,siesichfreiaustobenzulassendasgefühl,alsmüssteman
fliegenkönnen,erweckteeinverlangennachgeschwindigkeit,dasgeradezuetwasblutdürstiges
hatte.Einefraukamineinemkleinautounerwartetauseinemhoftorherausgefahrenichsaheinen
augenblickihreentsetztenaugenunddievergeblichehast,mitdersieversuchte,diebremsen
anzuziehen,alswirschonvorübersaustenichfingan,michetwasunbehagtlichzufühlen,undwarfroh,a
lswirnachlondonhineinkamen,undalsjackseonvormeinerwohnunghielt,schüttelteichihmdiehand
miteinerwärme,diemehrdererleichterung,seinensteuerkünstenheilentkommenzusein,alsreiner
dankbarkeitentsprangsicherwerdensiesichähnlichfühlen,wennsiediesentextbewältigthaben!
Lösung: siehe Anhang
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Anhang zum Lehrbrief 5 – Deutsch VK
Lösungsteil
Lösung zur Übung 1:
Indikativ:
Konjunktiv:
betrifft
hält...aus
repräsentiert
wird
durchdringt
entwickelt
wird
fällt
ist
zögert
stellt
verkauft
betreffe
halte...aus
repräsentiere
werde
durchdringe
entwickle
werde
falle
sei
zögere
stelle
verkaufe
Lösung zur Übung 2:
Ein Fuchs sieht einen Raben, der ein Stück Käse im Schnabel hat. Da er hungrig ist,
sagt er zu dem Raben: „Ich bin hungrig, Käse ist meine Lieblingsspeise, ich kann mir
nichts Besseres als Käse vorstellen, Käse schmeckt himmlisch, Käse ist teuflisch gut.“
Der Rabe entgegnete: „Ich bin mir bewusst, dass Käse eine vorzügliche Speise ist,
aber ich teile Käse nicht mit jedem; mein Käse ist gerade genug für mich.“ Jetzt
denkt der Fuchs: „Das ist wirklich Käse, aber ich will doch einmal sehen, ob ich nicht
den Käse des Raben bekommen kann.“ Deshalb erklärt er: „Du kannst wie Caruso
singen.“ Als der Rabe das hört, öffnet er den Schnabel und krächzt ganz schauerlich,
dabei lässt er den Käse fallen. Der Fuchs schnappt ihn auf und sagt: „Jemand, der so
schön singen kann, braucht keinen Käse.“
Lösung zur Übung 3:
(a)
... wird, ... frisst, will, hat, verflacht, will, will, ist, hinhaut, braucht, genügt, sind, wird
(b)
bleibt, aufsteigt, hat, kann, mitteilt, hat, will, geht, umkehrt, kann, gestehe ich, reitet
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Lösung zur Übung 4:
Heinrich von Kleist las im „Nürnberger Korrespondenten“ vom 16. August 1810 die
Bemerkung über Sommerings Erfindung des elektrischen Telegraphen:....
Daraufhin setzte Kleist am 10. Oktober 1810 die Mitteilung in seine „Berliner
Abendblätter“: ....
Lösung zur Übung 5:
Zwei gleichaltrige junge Leute wurden gleichzeitig in einem Geschäftshaus angestellt. Der
eine, Karl, rückte rasch auf, der andere, Fritz, blieb in seiner bescheidenen Stellung. Fritz
beklagte sich daher eines Tages bei seinem Chef.
Dieser hörte ihn wohlwollend an und erklärte sich bereit, ihm den Unterschied klarzustellen. Er
sagte ihm, 1) er solle einmal auf den Markt hinübergehen und nachsehen, was am
Morgen angekommen sei. Fritz kam zurück mit der Meldung, 2) bis jetzt sei nur ein
Fuhrmann da mit einem Wagen Roggen. Der Chef fragte, 3) wie viel Roggen der
Fuhrmann geladen habe. Fritz setzte den Hut auf, ging fort und berichtete dann,
4)
dass es vierzig Sack seien. Als der Chef weiterfragte, 5) wie viel der Sack Roggen
koste, ging Fritz zum dritten Mal und brachte endlich des Bauern Forderung.
Nun bat der Chef Fritz, 6) er möge sich setzen, kein Wort mehr sprechen und gut
zuhören. Er rief Karl, dem er auch befahl, 7) auf dem Markte nachzusehen, was es dort
gebe. Bald kam Karl zurück und berichtete, 8) der Bauer, der bis jetzt allein sei, habe
vierzig Sack Roggen, er verlange zwar etwas viel, doch sei anzunehmen, dass auch
ein billigeres Gebot Annahme finden werde. Der Roggen sein einwandfrei, wie das
mitgebrachte Muster erweise. Der Bauer habe auch einige Säcke Hafer, der sehr
billig sei. Da der Hafer zur Neige gehe, rate er(,) rasch zuzugreifen(,) und er habe
daher nicht nur ein Muster des Hafers, sondern auch gleich den Bauern migebracht,
der draußen warte.
Der Geschäftsinhaber fragte Fritz, 9) ob er nun wisse, warum Karl ein höheres Gehalt
bekomme. Schweigend verließ jener das Kontor. Armer Fritz.
1)
2)
3)
4)
5)
6)
7)
8)
9)
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Der Chef sagte zu Fritz: „Geh einmal auf den Markt hinüber und sieh nach, was am
Morgen angekommen ist.“
Fritz meldete: „Bis jetzt ist nur ein Fuhrmann da mit einem Wagen Roggen.“
Der Chef fragte: „Wie viel Roggen hat der Fuhrmann geladen?“
Fritz berichtete: „Es sind vierzig Sack.“
Der Chef fragte weiter: „Wie viel kostet der Sack Roggen?“
Der Chef bat Fritz: „Setz dich, sprich kein Wort mehr und hör’ gut zu!“
Der Chef befahl Karl: „Sieh auf dem Marktplatz nach, was es dort gibt!“
Karl berichtete: „Der Bauer, der bis jetzt allein ist, hat vierzig Sack Roggen, er verlangt
zwar etwas viel, doch ist anzunehmen, dass auch ein billigeres Gebot Annahme finden
wird. Der Roggen ist einwandfrei, wie das mitgebrachte Muster erweist. Der Bauer hat
auch einige Säcke Hafer, der sehr billig ist. Da der Hafer zur Neige geht, rate ich(,)
rasch zuzugreifen(,) und ich habe daher nicht nur ein Muster des Hafers; sondern auch
gleich den Bauern mitgebracht, der draußen wartet.“
Der Geschäftsinhaber fragte Fritz: „Weißt du nun, warum Karl ein höheres Gehalt
bekommt?“
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Lösung zur Übung 6:
1) „Ein Fracht-Jumbo“ bis „teilte mit“: eigene Aussage des Berichterstatters
2) „die Boing 747“ bis „Schwierigkeiten gemeldet habe“: indirekte Rede
3) „Demgegenüber hieß es im israelischen Armeerundfunk“: eigene Aussage des
Berichterstatters
4) „das Unglück sei nicht auf einen Terroranschlag zurückzuführen“: indirekte Rede
5) „Der Sender berichtete weiter“: eigene Aussage des Berichterstatters
6) „einer der Piloten“ bis „Tragfläche gekommen“: indirekte Rede
7) „Ein Sprecher“ bis “Fluglotsen“: eigene Aussage des Berichterstatters
8) „Man habe einen großen Feuerball“ bis „wie es passierte“: indirekte Rede
9) „Der Kontrollturm“ bis „weit sehen“: eigene Aussage des Berichterstatters
10) „Der Pilot habe“ bis „abzulassen“: indirekte Rede
11) „Ein Sprecher“ bis „Rundfunk“: eigene Aussage des Berichterstatters
12) „das Letzte“ bis „gekommen“: indirekte Rede
13) „Nachbarn“ bis „sprachlos“: eigene Aussage des Berichterstatters
14) „Es sei alles“ bis „gesprungen“: indirekte Rede
15) „Das 320 Tonnen schwere Flugzeug“ bis „gerissen“: eigene Aussage des
Berichterstatters
Lösung zur Übung 7:
Ein Computerwissenschaftler äußerte jüngst in einem Interview, ... ersetze ... Man müsse ...
sei, dann müsse man ... . Er meine, dass die wichtigste Aufgabe der Schule sei, / oder: Er
meine, die wichtigste Aufgabe der Schule sei, ... . ... könne ... . Man lerne ... Er sehe, dass
... zu sein scheine ...
Lösung zur Übung 8:
Zwei Zollbeamte im Holsteinischen ... Bauer ... Standpunkt ... auf das
Hartnäckigste/hartnäckigste ... .
Sie ... Anwesen ... Zählen ... Tabakpflanzen ... Feld ...
Der Bauer ... Leid ...
Dabei ... Schild ... Haustür ... Betrieb ... Zeit Mittagsruhe ...
Die Beamten ... Scherz ... Frage kommen ... Mittag ...
Aber ... Bauer ... Scherzen ... im Übrigen ... Neues, ... Stunde ... Landratsamt ...
Was ... Da ... Beamten ... zum Besten haben ... Unwillen ... Luft.
Als ... Bauer ... Mittagschläfchen ...Lage... zumute, zu Mute
Da ... unverrichteter Dinge ... Bank ... Hause ... Zeit ...
Endlich ... Mittagsruhe ... Ende ... Zählen ... Tabaks ...
Mittlerweise ... Beamten ... Rechts ...
Nach ... Imbiss ... Bauer ... auf das Herzlichste/herzlichste.
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Lösung zur Übung 9:
(a)
etwas klein Gemustertes, die klein gemusterten Sorten, etwas ganz Besonderes, Das Hellblau,
hellblaue, Sachen, verwaschenes Blau, großen (Ballen), ein besonders interessante Entwurf,
karierte (Stoff), das Interessanteste, das Karierte, Der
(b)
Allgemeinen, der alte Herr, Frankfurter Allgemeine, Süddeutsche, Münchner Merkur, deutsche,
Alten, Lesen, Besonderes, Interessantes, Das Letzte, Mögliche, lesen, Wahres, Erfundenes,
Gedruckten, Großen und Ganzen, wiederholt, Neues, Einschlafen
Lösung zur Übung 10:
Wir hatten soeben ein vortreffliches Frühstück zu uns genommen, als mir Jackson anbot(,)
mich in seinem Wagen heimzufahren. Wenn man gut gefrühstückt hat, Gesellschaft und
Unterhaltung vorzüglich waren, dann ist man geneigt(,) die Welt rosig zu sehen. Als ich den
Wagen ansah, war ich meiner Sache schon weniger sicher. Es war eines von den grauen
Riesendingern, die eigentlich mehr nach einem Torpedo als nach einem Wagen aussehen. Als
wir uns durch das Straßengewirr von Oxford schlängelten, wurde mir noch zweifelhafter zu
Mute. Jackson schien mir, der ich die Jahr der Vorsicht erreicht hatte, die Intelligenz von
Fußgängern reichlich hoch einzuschätzen und an Kreuzungen recht vertrauensselig
heranzufahren. Aber als wir uns der Stadt entwunden hatten und auf die Londoner Chaussee
hinauskamen, ging es besser. Man spürte die ungeheure gebändigte Kraft der bebenden
Maschine, die dazu verlockte(,) sie sich frei austoben zu lassen. Das Gefühl, als müsste man
fliegen können, erweckte ein Verlagen nach Geschwindigkeit, das geradezu etwas
Blutdürstiges hatte. Eine Frau kam in einem kleinen Auto unerwartet aus einem Hoftor
herausgefahren. Ich sah einen Augenblick ihre entsetzten Augen und die vergebliche Hast, mit
der sie versuchte(,) die Bremsen anzuziehen, als wir vorübersausten. Ich fing an(,) mich
etwas unbehaglich zu führen(,) und war froh, als wir nach London hineinkamen, und als
Jackson vor meiner Wohnung hielt, schüttelte ich ihm die Hand mit einer Wärme, die mehr der
Erleichterung (,) seinen Steuerkünsten heil entkommen zu sein(,) als reiner Dankbarkeit
entsprang. Sicher werden Sie sich ähnlich fühlen, wenn Sie diesen Text bewältigt haben!
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FERNUNTERRICHT
DER
BUNDESWEHRFACHSCHULE
Test zu Lehrbrief 5 – Deutsch (VK)
Dienstgrad
Einheit
Name
Vorname
Standort
DZE
Email
Privatanschrift
Datum
1. Aufgabe:
Setzen Sie den folgenden Text in direkte Rede um:
Kishon führt aus, Israel sei das einzige Land, das dem Israeli gehöre, das einzige Land auf
Erden, in dem er nicht zu Gast, sondern zu Hause sei und das ihm niemand streitig machen
könne, obwohl die ganze Welt nichts anderes im Sinn zu haben scheine als eben dies. Er
vertritt die Ansicht, es sei das Land, das ihm seine Menschenwürde wiedergegeben habe, und
die sei für sein Kind so etwas Selbstverständliches, dass es gar nicht mehr verstehe, worüber
sich sein Vater aufrege. Kishon erklärt, dass Israel das Land seiner Väter und seiner Enkel sei
(genauer: dass Israel das Land der Vater und der Enkel des Israeli sei). Der Autor erläuterte,
dass der Israeli sein Land mit einer Liebe liebe, die in 2000 Jahren der Zerstreuung nichts von
ihrer Innigkeit eingebüßt habe. Dann behauptet Kishon, der Israeli liebe sein Land mit all
seinen Fehlern und Defekten, die dem Israeli sehr wohl bewusst seien, aber er liebe auch
seine Vorzüge, auch die Leistungen, die er vollbringe. Der Israeli sei stolz darauf, dass er die
Wüste fruchtbar gemacht und Felder und Weingärten angelegt und Städte gebaut habe, er sei
stolz auf seine Universitäten und Bibliotheken, auf seine Theater und Konzerte und seine
Bauern. Aber der Israeli sei auch stolz auf den israelischen Soldaten, der das verteidige. Er
wolle, kurzum, ein Mensch sein wie alle anderen auch.
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2. Aufgabe:
Formulieren Sie bitte folgenden Text durchgehend im Indikativ!
„Schneewittchen ins Kittchen“ nannte ein Journalist die Untersuchung einiger Märchen der
Brüder Grimm unter strafrechtlichen Gesichtspunkten, die Jörg Michael Günther im Herbst
1990 unter dem Titel „Der Fall Rotkäppchen“ vorgelegt hatte. Das Ergebnis der Betrachtungen
des Ratinger Juristen könne nämlich erschreckender kaum sein:
Das Spieglein an der Wand verleite die Königin zu wiederholten Mordversuchen an ihrer
Stieftochter Schneewittchen. Das Motiv der Täterin, die mit Giftkamm und –apfel zu Werke
gehe, sei krasse Selbstsucht und Neid. Damit seien alle Mordmerkmale nach Paragraph 211
des Strafgesetzbuches (StGB) gegeben. Gering wirke sich dagegen die Schuld des schönen
Kindes aus, das auf der Flucht im Haus der Zwerge von den Tellerchen esse, aus ihren
Becherchen trinke und in ihren Bettchen schlafe. Immerhin müsse ihm aber Hausfriedensbruch und Diebstahl zur Last gelegt werden. Schließlich sei Schneewittchens Bestattung in
einem gläsernen Sarg auf einem Berge ein klarer Verstoß der Zwerge gegen die „Verordnung
über das Leichenwesen“.
Soweit Aschenputtel von der Stiefmutter und deren beiden Töchtern zu erniedrigender Arbeit
in der Asche genötigt werde, sei zunächst der Straftatbestand des Paragraphen 240 StGB
erfüllt. Wenn nun aber die Alte ihre Mädchen zwinge, sich einen Zeh beziehungsweise eine
Ferse abzuhacken, damit der Fuß in den goldenen Schuh passe, sei dies als vorsätzliche
schwere Körperverletzung in mittelbarer Täterschaft zu werten.
Bei Hänsel und Gretel gehe es so schwerkriminell zu, dass die Staatsanwaltschaft alle Hände
voll zu tun habe. Das Geschwisterpaar werde das Opfer einer Kindesaussetzung nach § 221
StGB seitens der Eltern sowie einer schweren Freiheitsberaubung seitens der Hexe. Zwar
werde die Hexe nachher von den Kinder umgebracht, doch müsse ihnen hierbei Notwehr
zugestanden werden. Erstmals nach einer bereits stattlichen Reihe ähnlicher Untersuchungen
verschiedener Autoren, mit denen sich Günther auch – wie unser Journalist meint:
augenzwinkernd – auseinander setzte, rüge er allerdings auch, dass das Knusperhäuschen ein
nicht genehmigter Schwarzbau sei, dem folglich die Abrissbirne drohe.
Immerhin müsse zum Glück der Märchensammler, Verleger, Buchhändler und Eltern
eingeräumt werden, dass sie nach Ansicht des juristischen Gutachters nicht wegen
Verherrlichung von Gewalt im Sinne des Paragraphen 131 StGB strafbar seien. Ein
entsprechend verantwortungsvoller Umgang mit der Materie sei allerdings dringend anzuraten.
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3. Aufgabe:
Entscheiden Sie in folgenden Zweifelsfällen die Groß- oder Kleinschreibung!
(Es genügt, die richtige Schreibweise zu unterstreichen.)
Der erste Unfall auf der Eisenbahnstrecke Leipzig – Dresden
Im A/allgemeinen gilt das F/fahren mit der Eisenbahn als besonders sicher. Doch immer
wieder kommt es zu Unfällen. Als die Eisenbahnstrecke Leipzig-Dresden erst kurze Zeit
eröffnet war, geschah hier etwas V/völlig U/unerwartetes. Eine Lokomotive stieß auf
den Gleisen mit einem Pferdewagen zusammen. Wie war es zu diesem ungewöhnlichen
Z/zusammentreffen gekommen? Im F/folgenden soll die Geschichte kurz berichtet werden:
Ein Gastwirt hatte die Erlaubnis erhalten, nur auf Bahngleisen mit einem dafür eingerichteten
Pferdewagen Holz zu transportieren. Der Pferdeknecht durfte jedoch nur des N/nachts fahren.
Einmal aber siegten Müdigkeit und Trägheit über das Pflichtbewusstsein. Der Knecht, der
vermutlich am A/abend zuvor allerlei E/einschläferndes getrunken hatte, verpasste die Zeit
des A/anspannens und fuhr ein paar Stunden später als sonst ab. Unterwegs hielt er auch
noch an einem Wirtshaus an. Zu spät begriff er das U/unvernünftige seinen T/tuns. Er spannte
die Pferde aus und ließ den Holzwagen einfach auf den Schienen stehen. Er glaubte, es sei am
B/besten, wenn er mit den Tieren vor dem fauchenden Ungeheuer flüchtete. Der Dampfzug
kam bald heran. Da die Lokomotive damals im A/allgemeinen keine Lampen besaß, bemerkte
der Lokomotivführer das Hindernis nicht. Erst das K/krachen und B/bersten brachten ihm zum
Bewusstein, was geschehen war. Zum Glück erlitt er nur Quetschungen. Das S/schlimmste
war nicht eingetroffen. Der Schaden an der Maschine belief sich aber auf 15.000 Taler.
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4. Aufgabe:
Schreiben Sie den folgenden Text von Selma Lagerlöff in Normalschrift.
Setzen Sie Punkte, wo dies möglich ist!
Der Ententeich
Ichkannmichdurchausnichterinnern,dasswirunsjeeinmalüberdenteichgefreuthätten,solangeer
offenwaraberwennerimherbstzufror,waresganzandersandemmorgen,alsunsdaskindermädchen
majamitteilte,dassdaseistrage,warenwirseelenvergnügtundwirkonntennichtraschgenugindie
kleiderkommenach,wieherrlichwardasschlittschuhlaufen,alswirnochkleinwaren! Wastates,dass
wirnureinenkleinenteichhatten,aufdemwirlaufenkonnten!
Undwenngegenweihnachtenschneefiel,musstenwirunsschrecklichabmühen,umunsere
schlittschuhbahnfreizuhaltenwirkehrtenundschaufeltenimmerwiederbisschließlichdasgroße
dreizehntätigeschneegestöbereintratdannmusstenwiresaufgebendafürkamnundasrodelnandie
reihe.
Undbisweilenhörtenwirleutezuvatersagen,esseidochmerkwürdig,dasser,dereinsolcher
schönheitsbewunderersei,diesenententeichsolasse,wieersei,anstattihntrockenzulegenerseija
zureingarnichtsnützejamitdemschlechtengeruch,derinderheißestensommerzeitvonihm
ausströme,könneergeradezuschädlichsein.
Sooftjemandmitdemvaterdavonsprach,wurdenwirkinderängstlichunswareseinerlei,obervoller
kaulquappenwaroderimsommernichtbesondersgutroch,wirdachtennurandasschlittschuhlaufen
ach,esgibtjanichtvielvergnügliches,wasmanimnovemberunddezemberunternehmenkann
deshalbhattenwirdenteichsonötig.
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Anmerkung:
Sicher sind einige Fragen nicht vollständig geklärt worden. Deswegen raten wir Ihnen, eine
Liste von ungeklärten Themen in Stichwörtern zu notieren, die im Kontaktunterricht geklärt
werden sollen.
Hinweise und Beurteilung durch den Fachlehrer:
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