1/ 26 LE_05_Deutsch_VK Zur Vorbereitung auf den unmittelbaren Eintritt in einen Fachhochschulreifelehrgang der Bundeswehrfachschule DEUTSCH VK Lehreinheit 05 Die Textwidergabe mit indirekter Rede 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 2/ 26 LE_05_Deutsch_VK Inhaltsverzeichnis zu Lehrbrief 5 - Deutsch (VK) – Die Textwiedergabe mit indirekter Rede Anleitung und Übungen (Hauptteil des Lehrbriefs) Seite 3 Übungen zur Rechtschreibung (Ergänzungsteil des Lehrbriefs) Seite 14 Anhang: Lösungen zu den Übungen Seite 18 Test (einzusenden) Seite 22 (Der Fernunterrichtskurs enthält an 4. Stelle bereits einen ersten Lehrbrief zur Textwiedergabe. Zur Bearbeitung der Aufgaben im Ergänzungsteil dieses 5. Lehrbriefs im Fach Deutsch VK empfiehlt es sich, die Anleitungen und Übungen in den Lehrbriefen 2 und 3 zu wiederholen. Der Kurs als Ganzes enthält Übungen zur Sprachrichtigkeit und zur Anfertigung bestimmter Textarten.) 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 3/ 26 LE_05_Deutsch_VK Lehrbrief 5 Die Textwiedergabe mit indirekter Rede Liebe Teilnehmer am Fernunterricht! In diesem Lehrbrief wollen wir uns näher mit der sprachlichen Form auseinander setzen, in der wir Aussagen und Meinungen anderer, Dritter, wiedergeben. Dabei werden Sie vielleicht feststellen, dass Ihnen diese Formen nicht immer geläufig sind und mitunter fremd erscheinen. Das liegt daran, dass wir sie selbst in der Umgangssprache im Alltag nur selten verwenden. Wenn Sie allerdings Radio- oder Fernsehmeldungen verfolgen, wird Ihnen auffallen, wie oft diese Formen dennoch auftreten. Häufig werden Sie auf Meldungen stoßen wie: Die Nachrichtenagentur XY verbreitete heute in den Abendstunden die Meldung, der Regierungschef werde morgen eine näher bezeichnete Initiative ergreifen, es sei aber nicht sicher, ob dadurch die Sachlage verbessert werden könne. Gewöhnlich hören wir nicht so genau hin und verstehen in Gedanken diese Meldung so: Der Regierungschef wird morgen eine näher bezeichnete Initiative ergreifen. Es ist aber nicht sicher, ob dadurch die Sachlage verbessert werden kann. Wird durch die unterschiedlichen Formen der Meldung genau dasselbe ausgedrückt? Der zuerst genannte Wortlaut erweckt den Anschein, als ob der Sprecher sich nicht dafür verbürgen möchte, dass die Meldung ganz zuverlässig ist. Genau das meint er auch: Er überlässt die Verantwortung für die Richtigkeit der Nachricht der Agentur. Er gibt ihre Meldung zwar weiter, hütet sich aber zugleich davor zu behaupten, dass sie inhaltlich zutrifft oder dass sie genau übermittelt wurde. Die beiden Fassungen der Meldung unterscheiden sich nur an wenigen Stellen voneinander. Die verschiedenen Formen des Verbs heißen „Konjunktiv“ (in Version 1) und „Indikativ“ (in Version 2). 75897321 Indikativ: Konjunktiv: (er) (er) (sie) wird ist kann (er) (er) (sie) werde sei könne © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 4/ 26 LE_05_Deutsch_VK Der Konjunktiv für die 3. Person Singular (er, sie, es) wird hier nach einer Faustregel gebildet: durch Weglassen des am Ende des Wortes stehenden –n von Infinitiv (der Nennform) des Verbs: werden – werde, sein – sei, können – könne. Sehen wir uns noch ein Beispiel an. Versetzten wir uns in eine Schulklasse. Der Lehrer stellt nüchtern fest: Ein Schüler fehlt. Er fragt Peter: „Weißt du, wo Paul ist?“ Peter antwortet: „Paul ist krank.“ Nachher fragt der Schulleiter den Lehrer nach Paul und der Lehrer antwortet nun nicht: „Paul ist krank“, sondern: „Peter sagte, Paul sei krank.“ Damit drückt er nicht das aus, was er selbst denkt (vielleicht denkt er sogar: Paul ist gar nicht krank, er schwänzt wahrscheinlich), sondern er gibt wieder, was ein anderer gesagt hat, und gibt zugleich zu verstehen: Ich weiß nicht, ob er wirklich krank ist, ich habe es nicht geprüft. Mir ist lediglich von einem Mitschüler berichtet worden, dass Paul krank sei. Dieser andere, der Mitschüler Peter, redet allerdings in diesem Augenblick nicht „direkt“ mit dem Schulleiter, sondern der Lehrer übernimmt die Mitteilung und gibt sie weiter, er „vermittelt“ die Auskunft; die Nachricht wird also nicht „unmittelbar“, sondern „mittelbar“ ausgesprochen. Diese Form der Mitteilung nennt man indirekte Rede. Die folgenden unterschiedlichen Fassungen derselben Tierfabel sollen zeigen, welche Veränderungen der Verbformen eintreten, wenn man direkte in indirekte Rede umwandelt: Ein Grille kommt zu einer Ameise und sagt: „Liebe Frau Nachbarin, Sie müssen mir helfen, ich bin so hungrig. Ich habe nicht ein Bröckchen in meiner Speisekammer, wenn Sir mir nichts leihen, dann muss ich sterben.“ Darauf antwortet die Ameise: „Ich brauche meine Vorräte für mich selbst. Wieso haben Sie nichts im Sommer gesammelt?“ „Oh“, entgegnete da die Grille, „Im Sommer muss ich tanzen.“ „Dann müssen Sie auch jetzt tanzen. Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.“ Eine Grille bittet eine Ameise um Hilfe und sagt, sie sei hungrig, sie habe nicht ein Bröckchen in ihrer Speisekammer. Wenn die Ameise ihr nicht helfe, müsse sie sterben. Die Ameise antwortet, sie brauche ihre Vorräte für sich selbst, dann fragt sie, weshalb die Grille nichts im Sommer gesammelt habe. Die Grille entgegnet, im Sommer müsse sie tanzen. Nun erklärt die Ameise, dass die Grille auch jetzt tanzen müsse, wer nicht arbeite, der solle auch nicht essen. Vergleich dessen, was gesagt wird: Indikativ (direkte Rede): Konjunktiv (indirekte Rede): ich bin hungrig ich habe nicht in Bröckchen muss ich sterben ich brauche Wieso haben Sie nichts gesammelt? im Sommer muss ich tanzen Dann müssen Sie auch jetzt tanzen. wer nicht arbeitet soll auch nicht essen sie sei hungrig sie habe nicht ein Bröckchen müsse sie sterben sie brauche weshalb die Grille nichts gesammelt habe im Sommer müsse sie tanzen dass die Grille auch jetzt tanzen müsse wer nicht arbeite solle auch nicht essen Ihnen fällt auf, dass nicht nur die Verbformen verändert sind, sondern unter Umständen auch die Pronomen: ich – sie, Sie – sie. 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 5/ 26 LE_05_Deutsch_VK Übung 1 Stellen Sie listenförmig die voneinander abweichenden Formen in den beiden folgenden Textfassungen derselben Aussage zusammen! Kishon erzählt: Was den technischen Fortschritt betrifft, so hält der winzige Fleck, der auf der Landkarte des Nahen Ostens den Staat Israel repräsentiert, natürlich keinen Vergleich mit dem hoch industrialisierten Westen aus. Man wird somit den Stolz ermessen können, der mich durchdringt, wenn eine israelische Elektronikfirma das ausgefeilteste Diebstahlsicherungssystem entwickelt, das auf dem Weltmarkt angeboten wird. Selbst wenn dieses Alarmsicherungssystem einem Einbrecher in die Hände fällt, ist das kein Problem. Die Firma zögert keinen Augenblick, alle nötigen Konsequenzen zu ziehen, stellt einen alten Beduinen als Nachtwächter ein und verkauft ihr ausgefeiltes Produkt nur noch auf dem israelischen Markt. Kishon erzählt, was den technischen Fortschritt betreffe, so halte der winzige Fleck, der auf der Landkarte des Nahen Ostens den Staat Israel repräsentiere, natürlich keinen Vergleich mit dem hoch industrialisierten Westen aus. Man werde somit den Stolz ermessen können, der ihn durchdringe, wenn eine israelische Elektronikfirma das ausgefeilteste Diebstahlsicherungssystem entwickle, das auf dem Weltmarkt angeboten werde. Selbst wenn dieses Alarmsicherungssystem einen Einbrecher in die Hände falle, sei das kein Problem. Die Firma zögere keinen Augenblick, alle nötigen Konsequenzen zu ziehen, stelle einen alten Beduinen als Nachtwächter ein und verkaufe ihr ausgefeiltes Produkt nur noch auf dem israelischen Markt. Lösung: siehe Anhang Übung 2 Geben Sie bitte folgende Tierfabel wieder und setzen Sie dabei die indirekte Rede in direkte Rede um! Ein Fuchs sieht einen Raben, der ein Stück Käse im Schnabel hat. Da er hungrig ist, sagt er zu dem Raben, er sei hungrig, Käse sei seine Lieblingsspeise, er könne sich nichts Besseres vorstellen, Käse schmecke himmlisch, Käse sei teuflisch gut. Der Rabe entgegnet, er sei sich bewusst, dass Käse eine vorzügliche Speise sei, aber er teile Käse nicht mit jedem; sein Käse sei gerade gut genug für ihn. Jetzt denkt der Fuchs, dass das wirklich Käse sei, aber er wolle doch einmal sehen, ob er nicht den Käse des Raben bekommen könne. Deshalb erklärt er, dass der Rabe wie Caruso singen könne. Als der Rabe das hört, öffnet er den Schnabel und krächzt ganz schauerlich, dabei lässt er seinen Käse fallen. Der Fuchs schnappt ihn auf und sagt, dass jemand, der so schön singen könne, keinen Käse brauche. Lösung: siehe Anhang 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 6/ 26 LE_05_Deutsch_VK Übung 3 Führen Sie die folgenden Text aus der indirekten Rede auf die direkte Form zurück! Es genügt, die Formen, die sich ändern, zu unterstreichen und am Rande die veränderten Wörter zu notieren! (a) Immer das gleiche Gejammer: Das Buch werde __________________________________ verschwinden, der Film auch. Das Fernsehen, __________________________________ so die wiederkehrende Klage, fresse Freizeit __________________________________ und Lebenszeit. Der moderne Mensch wollte __________________________________ sich nichts mehr erzählen lassen, weil er gar __________________________________ keine Zeit mehr dafür habe. Die Kultur __________________________________ verflache, weil keiner mehr sich anstrengen __________________________________ wolle. Jeder wolle sich nur noch amüsieren. __________________________________ Natürlich sei der Druck auf die Fernbedienung __________________________________ bequemer als das Lesen oder der Gang ins __________________________________ Kino. Wo aber der Film nur noch den angeblich __________________________________ spannenden Plot hinhaue, da brauche sich der __________________________________ Verteidiger der Kultur nicht zu wundern, wenn __________________________________ dem verhinderten Leser oder Kinogänger die __________________________________ billige Form der Literatur durchaus genüge. __________________________________ Die schnellen Bilder seien auf dem Weg, die __________________________________ Sprache zu verdrängen, und das, so der __________________________________ Kurzschluss, werde endgültig den Untergang __________________________________ des Abendlandes herbeiführen. __________________________________ 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 7/ 26 LE_05_Deutsch_VK (b) Heinrich von Kleist las im „Nürnberger __________________________________ Korrespondenten“ vom 16. August 1810 die __________________________________ Bemerkung über Sommerings Erfindung des __________________________________ elektrischen Telegrafen: Sehr überraschend __________________________________ und ergötzlich bleibe immer die Möglichkeit, __________________________________ eine Vorstellung des Geistes einem Entfernten __________________________________ durch viele Meilen hin in demselben Augenblick __________________________________ mitzuteilen, wo sie in uns aufsteige. Daraufhin __________________________________ setzte Kleist am 10. Oktober 1810 die Mitteilung __________________________________ in seine „Berliner Abendblätter“, man habe in __________________________________ diesen Tagen zur Beförderung des Verkehrs __________________________________ innerhalb der Grenzen der Weltteile einen __________________________________ elektrischen Telegrafen erfunden, der in __________________________________ kürzerer Zeit, als irgendein chronometrisches __________________________________ Instrument angeben könne, Nachrichten __________________________________ mitteile, dergestalt, dass wenn jemand einen __________________________________ guten Freund, den er unter den Bewohnern __________________________________ der entgegengesetzten Seite der Erdkugel habe, __________________________________ fragen wolle, wie es ihm gehe, dieser, ehe man __________________________________ noch eine Hand umkehre, antworten könne: __________________________________ recht gut. Gern gestehe er dem Erfinder dieser __________________________________ Post, die auf Flügeln des Blitzes reite, die Krone __________________________________ des Verdienstes zu. __________________________________ Lösung: siehe Anhang In dieser Regel finden wir sowohl zu Beginn einer direkten Rede als auch am Anfang einer indirekten Rede einen Einleitungssatz vor, etwa: 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 8/ 26 LE_05_Deutsch_VK Kishon erzählt, .... Eine Grille bittet eine Ameise um Hilfe und sagt, ............. Dieser Einleitungssatz steht immer im Indikativ, enthält in der Regel ein Verb des Sagens (z.B. „erzählt“, „bittet“, „berichtet“, „fordert“ usw.) und gibt meist an, wer der Urheber der Aussage ist. - Übung 4 Wie lauten die im Indikativ stehenden einleitenden Sätze in Text b) in Übung 3? Lösung: siehe Anhang bisher haben wir uns in den Übungen auf die Verbformen konzentriert. Sie wissen inzwischen, dass sich bei der Umwandlung einer Äußerung von der direkten in die indirekte Rede die Verbform verändert: Sie verwenden statt des Indikativs den Konjunktiv. Vielleicht ist Ihnen bei der Analyse der Einleitungssätze auch aufgefallen, dass die Zeichensetzung sowohl in direkter als auch in indirekter Rede eine wichtige Rolle spielt und dass auch hier Veränderungen auftreten. Vergleichen Sie: 1. Peter sagt: 2. Peter sagt, 3. Peter sagt, „Paul ist krank.“ dass Paul krank sei. Paul sei krank. Beispiel 1 ist klar: Die wörtliche Rede wird durch den Doppelpunkt angekündigt und durch die Anführungsstriche begrenzt. Im Beispiel 2 stoßen wir auf die indirekte Rede. Hier trennt ein Komma den einleitenden Hauptsatz (Peter sagt) von dem nachfolgenden Nebensatz ab (...., dass er krank sei). Auch in Beispiel 3 liegt indirekte Rede vor. Allerdings wurden hier die Konjunktion „dass“ weggelassen und der Nebensatz verkürzt; dadurch ändert sich die Satzstellung ein wenig, es handelt sich aber auch hier um einen vollständigen Satz, der durch ein Komma vom einleitenden Hauptsatz abgetrennt werden muss. Während die wörtliche Rede meist durch Doppelpunkt und immer durch Anführungszeichen gekennzeichnet wird, folgt dem Einleitungssatz in der indirekten Rede ein Komma. Die Anführungszeichen entfallen. Einen Satz in der indirekten Rede beschließt in der Regel ein Punkt. Er forderte: „Es muss unbedingt eine Lösung gefunden werden!“ Er forderte, dass unbedingt eine Lösung gefunden werden müsse. oder: Er forderte, es müsse unbedingt eine Lösung gefunden werden. Sie fragte: „Wer kann einen Vorschlag machen?“ Sie fragte, wer einen Vorschlag machen könne. Sie fragte: „Kann er das Problem lösen?“ Sie fragte, ob er das Problem lösen könne. 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 9/ 26 LE_05_Deutsch_VK Das bedeutet, dass in der indirekten Rede Befehle, Aufforderungen und Fragen meist in Aussagesätze umgeformt werden. Die Umwandlung von wörtlicher in indirekte Rede kann also unter anderem die Verbformen, den Satzbau und die Zeichensetzung beeinflussen. - Übung 5 - Unterstreichen Sie die Stellen, die in indirekter Rede stehen, und formulieren Sie diese als direkte Rede. Achten Sie dabei auf korrekte Zeichensetzung in der direkten Rede. Nähere Informationen zur Zeichensetzung erhalten Sie übrigens in den Lehrbriefen 6 – 8. Eine Geschichte zum Nachdenken Zwei gleichaltrige junge Leute wurden gleichzeitig in einem Geschäftshaus angestellt. Der eine, Karl, rückte rasch auf, der andere, Fritz, blieb in seiner bescheidenen Stellung. Fritz beklagte sich daher eines Tages bei seinem Chef. Dieser hörte ihn wohlwollend an und erklärte sich bereit, ihm den Unterschied klarzustellen. Er sagte ihm, er solle einmal auf den Markt hinübergehen und nachsehen, was am Morgen angekommen sei. Fritz kam zurück mit der Meldung, bis jetzt sei nur ein Fuhrmann da mit einem Wagen Roggen. Der Chef fragte, wie viel Roggen der Fuhrmann geladen hatte. Fritz setzte den Hut auf, ging fort und berichtete dann, dass es vierzig Sack seien. Als der Chef weiter frage, wie viel der Sack Roggen koste, ging Fritz zum dritten Mal und brachte endlich des Bauern Forderung. Nun bat der Chef Fritz, er möge sich setzen, kein Wort mehr sprechen und gut zuhören. Er rief Karl, dem er auch befahl, auf dem Markte nachzusehen, was es dort gebe. Bald kam Karl zurück und berichtete, der Bauer, der bis jetzt allein sei, habe vierzig Sack Roggen, er verlange zwar etwas viel, doch sei anzunehmen, dass auch ein billigeres Gebot Annahme finden werde. Der Roggen sei einwandfrei, wie das mitgebrachte Muster erweise. Der Bauer habe auch einige Säcke Hafer, der sehr billig sei. Da der Hafer zur Neige gehe, rate er rasch zuzugreifen, und er habe daher nicht nur ein Muster des Hafers, sondern auch gleich den Bauern mitgebracht, der draußen warte. Der Geschäftsinhaber fragte Fritz, ob er nun wisse, warum Karl ein höheres Gehalt bekomme. Schweigend verließ jener das Kontor. Armer Fritz. Lösung: siehe Anhang 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 10/ 26 LE_05_Deutsch_VK Nicht immer signalisiert die Zeichensetzung zuverlässig, ob direkte oder indirekte Rede vorliegt. Der Kishon-Text in Übung 1 enthält beispielsweise in beiden Fassungen keine Anführungszeichen und das ist erlaubt und durchaus üblich. Der erste Text beginnt mit der Einleitung: Kishon erzählt, dann folgt ein Doppelpunkt und danach steht ohne Anführungszeichen der Gedankengang, der vorgetragen wird, nämlich: Was den technischen Fortschritt betrifft, so hält der winzige Fleck, der auf der Landkarte des Nahen Ostens den Staat Israel repräsentiert, natürlich keinen Vergleich mit dem hoch industrialisierten Westen aus. – Selbstverständlich ist dieser Satz direkte Rede, und zwar die des mit Namen genannten Textverfassers Kishon. Dabei ist es nicht unbedingt wichtig, dass der Name in einem einleitenden Satz genannt wird. Er kann auch in der Überschrift stehen oder in der Unterschrift und braucht nicht in einem richtigen Satz mit einem Verb (z.B. „erzählt“) erwähnt zu sein. Trotzdem ist der Bericht in jedem Falle der Form nach eine direkte Rede. Inhaltlich ist sie die eigene Aussage des Verfassers. Häufig bilden die Texte, die mehr oder weniger übernommene Angaben wiedergeben, eine Mischform aus eigenen Aussagen und indirekter Rede. Im Indikativ stehen dann nicht nur die Einleitungssätze, sondern auch ergänzende Erläuterungen des Textverfassers. Hierfür ein Beispiel: Ein Sprecher der Bürgergemeinschaft forderte gestern in einer Anhörung durch die Vertreter der Verkehrsbetriebe, die Linienführung der Buslinie 39 müsse auf das Schulzentrum und die Grundschule Am Sandberg Rücksicht nehmen. Die Fahrzeiten seien so schlecht auf den Schulschluss abgestimmt, dass so manches Schulkind oft nur noch die Schlusslichter sehe und auf den nächsten Bus warten müsse, der nur jede halbe Stunde fahre. Die Buslinie 39 ist die einzige öffentliche Nahverkehrsverbindung zwischen den alten Vorortgemeinden mit ihrer dichteren Wohnbevölkerung und den beiden Schulen. Das neue Schulzentrum musste an den Ortsrand gelegt werden, wo es noch genügend Bauland gab, während die Busfahrpläne unverändert geblieben sind. Die Frage wird noch das Stadtparlament beschäftigen. Es fällt Ihnen sicherlich leicht, die Bestandteile dieser Darstellung voneinander zu trennen: Am Anfang steht die Einleitung im Indikativ: Ein Sprecher forderte. Dann folgen einige Sätze in indirekter Rede bis zu der Stelle, dass der Bus „nur jede halbe Stunde fahre.“ Bis zu dieser Stelle reicht die Wiedergabe dessen, was der Sprecher der Bürgergemeinschaft gesagt hat. Es folgen noch Erläuterungen des Berichterstatters: „Die Buslinie 39 ist die einzige“ usw., diese Bemerkungen sind Kommentare; der Sprecher der Bürgergemeinschaft hat das nicht gesagt. Diese Gliederung des Textes ist noch übersichtlich. Man kann sie sich am Rande der Zeilen verdeutlichen, indem man entsprechend lange Anstreichungen anbringt und daneben jeweils „eigene Aussage des Textverfassers“ oder „indirekte Rede“ notiert: Eine Mutter schimpfte, sie habe noch nie erlebt, dass der Bus pünktlich war. So werde die Schuljugend wohl kaum zur Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel erzogen. Ihr Sohn warte im Winter ohne Wartehäuschen bis zu einer halben Stunde im Schnee. Es helfe auch wenig, wenn sie nach einiger Zeit vergeblichen Wartens mit dem Wagen losfahre und das Kind abhole. Dann sei es schon durchgefroren. Die Vertreter der Verkehrsbetriebe sagten denn auch zu, die Busfahrzeiten dem Schulschluss anzupassen. 75897321 1. 1. eigene Aussage 2. des Textverfassers 2. indirekte Rede 3. 3. eigene Aussage © Bundeswehrfachschule des Textverfassers Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 11/ 26 - LE_05_Deutsch_VK Übung 6 – Trennen Sie die Bestandteile des folgenden Berichts, die eine direkte Aussage des Berichterstatters enthalten, von den in der Form der indirekten Rede wiedergegebenen Bestandteilen. (Streichen Sie die Stellen am Rand mit entsprechend langen Strichen an, bringen Sie eine fortlaufende Bezifferung dieser Striche an, und notieren Sie unter Verwendung der Ziffern jeweils am Rande, ob eigene Aussage des Berichterstatters oder indirekte Rede vorliegt!) Ein Fracht-Jumbo der israelischen Fluggesellschaft EL AL ist gegen Abend beim Landeanflug auf den Flughafen von Amsterdam in der Luft explodiert. Brennende Trümmer stürzten im weiten Umkreis in ein dicht bebautes Wohngebiet. Das niederländische Fernsehen sprach in ersten Berichten von möglicherweise 200 Todesopfern. Die Flugsicherung des Amsterdamer Flughafens Schiphol teilte mit, die Boing 747 mit vier Mann Besatzung sei gegen 18.45 Uhr in der Luft explodiert. Vermutlich sei eine Bombe an Bord gewesen, da die Besatzung beim Anflug auf Schiphol keinerlei Schwierigkeiten gemeldet habe. Demgegenüber hieß es im israelischen Armeerundfunk, das Unglück sei nicht auf einen Terroranschlag zurückzuführen. Der Sender berichtete weiter, einer der Piloten habe von Schwierigkeiten mit zwei der vier Triebwerke gesprochen. Nach Angaben eines Augenzeugen sei die Maschine in sehr geringer Höhe nordwärts geflogen. Eine Rauchfontäne sei aus der rechten Tragfläche gekommen. Ein Sprecher der niederländischen Fluggesellschaft KLM berichtete von Beobachtungen der Fluglotsen. Man habe einen großen Feuerball gesehen. Es sei dunkel gewesen und klare Sicht. Man habe genau sehen können, wie es passierte. Der Kontrollturm von Schiphol ist der höchste in Europa. Die Fluglotsen können bis zu 50 Kilometer weit sehen. Der Pilot habe eine Notlandung auf dem Flughafen versuchen wollen. Er sei mit dem Jumbo über einen nahe gelegenen See geflogen, um Treibstoff abzulassen. Ein Sprecher der Flughafenpolizei sagte im israelischen Rundfunk, das Letzte, was er gehört habe, sei „Mayday“ gewesen. Dann sei nichts mehr gekommen. Nachbarn aus den umliegenden Hochhäusern schauten von ihren Balkonen auf das schreckliche Schauspiel, viele sprachlos. Es sei alles sehr schnell gegangen. Wie eine brennende Fackel sei die Frachtmaschine zwischen zwei Hochhäuser geknallt, glühende Teile seien in zahlreiche Wohnungen geflogen. Viele Bewohner seien in Panik von den Balkonen der neunstöckigen Hochhäuser in den Tod gesprungen. Das 320 Tonnen schwere Flugzeug hatte eine sechs Wohnungen breite und fünf Stockwerke hohe Schneise in das lang gestreckte Hochhaus gerissen. Lösung: siehe Anhang Sicher haben Sie nach diesen Übungen längst den engen Zusammenhang erkannt, der zwischen indirekter Rede und Textwiedergabe besteht. 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 12/ 26 LE_05_Deutsch_VK Bei der Textwiedergabe geben Sie den Gedanken eines anderen, nämlich den des Autors der Textvorlage wieder. Sie leisten im Grunde nichts anderes, als der Lehrer in unserem Ausgangsbeispiel, der die Aussage eines Dritten, nämlich seines Schülers, in indirekter Rede wiedergibt. In beiden Fällen muss deutlich gemacht werden, dass es sich um die Aussagen eines anderen handelt, zu denen der Sprecher bzw. der Schreiber einer Textwiedergabe eine gewisse Distanz hat: Um als Verfasser einer Textwiedergabe ihre sachlich-nüchterne Distanz zu den Auffassungen, die der Autor der Textvorlage vertritt, deutlich zu machen, verwenden Sie – ähnlich wie in der indirekten Rede – den Konjunktiv. - Übung 7 Übertragen Sie die folgenden Aussagen, die ein bekannter Computerwissenschaftler unlängst in einem Interview machte, in die indirekte Rede. Es genügt, dabei die Passagen aufzuschreiben, in denen Veränderungen gegenüber der direkten Rede auftreten. „Der Umgang mit dem Computer ersetzt das gemeinsame Lernen in der Schule nicht. Man muss eine Idee haben, was der Zweck der Schule ist, dann muss man die Schwerpunkte setzen. Ich meine, dass die wichtigste Aufgabe der Schule ist, den Schülern ihre eigene Sprache beizubringen. Der Computer kann das nicht. Man lernt die Sprache in der Familie als kleines Kind, im Zusammenleben mit Gleichaltrigen, in der Schule. Ich sehe aber, dass es in unserer Kultur nicht mehr vorrangiges Ziel zu sein scheint, sich jemand anderem verständlich zu machen.“ Lösung: siehe Anhang Die indirekte Rede ist eine Möglichkeit, die Aussagen Dritter wiederzugeben. Natürlich kann man einen ganzen Text einfach in die indirekte Rede übertragen, wie Sie es in Übung 7 soeben versucht haben. Damit werden wir aber wesentlichen Forderungen der Textwiedergabe kaum gerecht: Durch reine Umformung in die indirekte Rede gelingt es uns nicht, nur die wesentlichen Informationen herauszufiltern und zusammenzufassen, uns vom Wortlaut der Textvorlage zu lösen und eigene Formulierungen zu finden. In einer ersten Überarbeitungsstufe entfernen wir uns deshalb etwas weiter von der von Ihnen verfassten Übertragung in die indirekte Rede. Wir bemühen uns um eigenständige Wortwahl, benutzen aber, abgesehen vom Einleitungssatz, durchwegs den Konjunktiv: Der Professor für Computerwissenschaften J. Weizenbaum vertritt die Auffassung, dass Schule in erste Linie die Ausdrucksfähigkeit fördern müsse. der Computer sei dazu nicht in der Lage. Diesem Ziel werde derzeit jedoch nicht genügend Bedeutung beigemessen. 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 13/ 26 LE_05_Deutsch_VK Durch geschickte Formulierung kann man noch größere Unabhängigkeit vom Wortlaut der Textvorlage erlangen. Dadurch lassen sich die indirekte Rede und der Konjunktiv teilweise vermeiden: J. Weizenbaum sieht eine Hauptaufgabe der Schule darin, die sprachlichen Fähigkeiten der Schüler zu fördern. Er sieht den Computer hierfür als ungeeignet an. Der Wissenschaftler beklagt allerdings auch die Vernachlässigung dieses Ziels durch die Gesellschaft. Da dieser Grad an selbständiger Formulierung nicht immer gelingt und gerade bei den ersten Versuchen zur Textwiedergabe nicht erwartet werden kann, wird Ihnen die Kenntnis der Regeln zur indirekten Rede beim Verfassen einer Textwiedergabe sehr hilfreich sein. 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 14/ 26 LE_05_Deutsch_VK Übungen zur Rechtschreibung (Ergänzungsteil) Liebe Teilnehmer am Fernunterricht, nachdem wir uns ausführlich mit einem wesentlichen Bestandteil wiedergegebener Texte beschäftigt haben – der indirekten Rede -, wollen wir uns nun im zweiten Teil dieses Lehrbriefes noch einmal verstärkt zwei weiteren wichtigen Bereichen des Verfassens von Texten zuwenden – der Rechtschreibung, insbesondere der Groß- und Kleinschreibung. Die Rechtschreibung verbessert man durch viel Übung. Deswegen soll hier noch ein ergänzender Übungsteil folgen. Er enthält nicht ganz leichte Aufgaben, aber keine Angst, es ist zu schaffen! - Übung 8 - Bitte korrigieren Sie am Rande die Rechtschreibung! (Unterstreichen Sie im Text die korrigierten Stellen!) zwei zollbeamte im holsteinischen mussten ___________________________________ einmal erfahren, wie ein bauer seinen stand- ___________________________________ punkt auf das hartnäckigste verteidigte. ___________________________________ sie kamen auf sein anwesen und forderten ___________________________________ ihn auf, zum zählen der tabakpflanzen mit ___________________________________ ihnen auf das feld zu gehen. der bauer ___________________________________ sagte, es tue ihm leid, aber sie seien gerade ___________________________________ zu spät gekommen. dabei wies er auf ein ___________________________________ schild an seiner haustür, dass der betrieb ___________________________________ zur zeit mittagsruhe habe. die beamten ___________________________________ meinten zunächst, das sei wohl ein scherz ___________________________________ und es könne doch nicht in frage kommen, ___________________________________ sie hier über mittag stundenlang warten zu ___________________________________ lassen. aber der bauer erklärte, dass er kei- ___________________________________ neswegs zum scherzen aufgelegt sei; im ___________________________________ übrigen sei es ja nichts neues, dass auch er ___________________________________ 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 15/ 26 LE_05_Deutsch_VK mittags um diese stunde vor dem landratsamt ___________________________________ warten müsse. was dem einen recht sei, ___________________________________ müsse dem anderen billig sein. da die beamten ___________________________________ glaubten, dass er sie lediglich zum besten ___________________________________ haben wolle, machten sie ihrem unwillen un- ___________________________________ missverständlich luft. als sich aber der bauer ___________________________________ kurzerhand zum mittagsschläfchen zurückzog, ___________________________________ kann man sich vorstellen, wie den beiden ange- ___________________________________ sichts der lage zumute war. da sie aber ___________________________________ nicht unverrichteter dinge wieder abziehen ___________________________________ wollten, blieb ihnen nichts anderes übrig, ___________________________________ als auf der bank vor dem hause die zeit zu- ___________________________________ zubringen. endlich ging die mittagsruhe zu ___________________________________ ende und das zählen des tabaks konnte ___________________________________ ungestört vonstatten gehen. mittlerweile ___________________________________ hatten sich die beamten beruhigt, weil sie ___________________________________ eingesehen hatten, dass sie von rechts wegen ___________________________________ nichts unternehmen konnten. nach einem ___________________________________ kleinen imbiss, den der bauer ihnen vor- ___________________________________ setzte, verabschiedeten sich die beiden ___________________________________ auf das herzlichste. ___________________________________ Lösung: siehe Anhang - Übung 9 - Unterstreichen Sie in den folgenden Texten die richtige Schreibweise! (a) In der Stoffabteilung eines Kaufhauses Kundin: Haben Sie auch etwas K/klein G/gemustertes? Verkäufer: Die K/k lein G/gemusterten Sorten sind ziemlich ausverkauft. Aber hier habe ich noch etwas ganz B/bbesonders. Das H/hellblau würde Ihnen gut stehen. 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 16/ 26 LE_05_Deutsch_VK K: Ach nein, ich habe schon so viele H/hellblaue Sachen. Außerdem ist das ein etwas V/verwaschenes B/blau. Aber können Sie mir nicht den Ballen da oben mal zeigen, den G/großen ganz links?! V: Ja, das ist ein B/besonders I/interessanter Entwurf, dieser K/karierte hier, das I/interessanteste, was wir auf Lager haben. K: Gut, das K/karierte nehme ich. Schneiden Sie mir bitte drei Meter davon ab. V: Sehr gern. Aber ich mache Sie darauf aufmerksam: D/der Stoff liegt doppelt breit. (b) Der Zeitungsleser Im A/allgemeinen, las der A/alte Herr die F/frankfurter A/allgemeine, mitunter aber auch die S/süddeutsche, den M/münchener M/merkur oder andere D/deutsche Tageszeitungen. Keiner wagte es, den A/alten beim L/lesen zu stören. Heute meldeten die Blätter nichts B/besonderes. Das I/interessanteste war noch die letzte Seite, wo unter der Überschrift „D/das L/letzte“ alles M/mögliche aus aller Welt zu L/lesen war, W/wahres und E/erfundenes. Seine Augen waren müde von dem vielen G/gedruckten. „Im G/großen und G/ganzen,“ sagte er sich, „W/wiederholt sich alles. Es gibt nichts N/neues auf der Welt. Es ist zum E/eeinschlafen.“ Ihm fielen die Augen zu. Lösung: siehe Anhang - Übung 10 - Schreiben Sie den folgenden Text in Normalschrift! Setzen Sie einen Punkt, wo es Ihnen sinnvoll erscheint, einen neuen Satz zu beginnen! 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 17/ 26 LE_05_Deutsch_VK Ein rücksichtsloser Fahrer Nach James Harpole Wirhattensoebeneinvortrefflichesfrühstückzuunsgenommen,alsmirjacksonanbot,michinseinem wagenheimzufahren.Wennmangutgefrühstückhat,gesellschaftundunterhaltungvorzüglichwaren ,dannistmangeneigt,dieweltrosigzusehen. Alsichdenwagenansah,warichmeinersacheschonwenigersichereswareinesvondengrauenriesendingern,dieeigentlichmehrnacheinemtorpedoalsnacheinemwagenaussehenalswirunsdurchdas straßengewirrvonoxfordschlängelten,wurdemirnochzweifelhafterzumutejacksonschienmir,der ichdiejahredervorsichterreichthatte,dieintelligenzvonfußgängernreichlichhocheinzuschätzenund ankreuzungenrechtvertrauensseligheranzufahrenaberalswirunsderstadtentwundenhattenund aufdielondonerchausseehinauskamen,gingesbessermanspürtedieungeheure,gebändigtekraftde rbebendenmaschine,diedazuverlockte,siesichfreiaustobenzulassendasgefühl,alsmüssteman fliegenkönnen,erweckteeinverlangennachgeschwindigkeit,dasgeradezuetwasblutdürstiges hatte.Einefraukamineinemkleinautounerwartetauseinemhoftorherausgefahrenichsaheinen augenblickihreentsetztenaugenunddievergeblichehast,mitdersieversuchte,diebremsen anzuziehen,alswirschonvorübersaustenichfingan,michetwasunbehagtlichzufühlen,undwarfroh,a lswirnachlondonhineinkamen,undalsjackseonvormeinerwohnunghielt,schüttelteichihmdiehand miteinerwärme,diemehrdererleichterung,seinensteuerkünstenheilentkommenzusein,alsreiner dankbarkeitentsprangsicherwerdensiesichähnlichfühlen,wennsiediesentextbewältigthaben! Lösung: siehe Anhang 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 18/ 26 LE_05_Deutsch_VK Anhang zum Lehrbrief 5 – Deutsch VK Lösungsteil Lösung zur Übung 1: Indikativ: Konjunktiv: betrifft hält...aus repräsentiert wird durchdringt entwickelt wird fällt ist zögert stellt verkauft betreffe halte...aus repräsentiere werde durchdringe entwickle werde falle sei zögere stelle verkaufe Lösung zur Übung 2: Ein Fuchs sieht einen Raben, der ein Stück Käse im Schnabel hat. Da er hungrig ist, sagt er zu dem Raben: „Ich bin hungrig, Käse ist meine Lieblingsspeise, ich kann mir nichts Besseres als Käse vorstellen, Käse schmeckt himmlisch, Käse ist teuflisch gut.“ Der Rabe entgegnete: „Ich bin mir bewusst, dass Käse eine vorzügliche Speise ist, aber ich teile Käse nicht mit jedem; mein Käse ist gerade genug für mich.“ Jetzt denkt der Fuchs: „Das ist wirklich Käse, aber ich will doch einmal sehen, ob ich nicht den Käse des Raben bekommen kann.“ Deshalb erklärt er: „Du kannst wie Caruso singen.“ Als der Rabe das hört, öffnet er den Schnabel und krächzt ganz schauerlich, dabei lässt er den Käse fallen. Der Fuchs schnappt ihn auf und sagt: „Jemand, der so schön singen kann, braucht keinen Käse.“ Lösung zur Übung 3: (a) ... wird, ... frisst, will, hat, verflacht, will, will, ist, hinhaut, braucht, genügt, sind, wird (b) bleibt, aufsteigt, hat, kann, mitteilt, hat, will, geht, umkehrt, kann, gestehe ich, reitet 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 19/ 26 LE_05_Deutsch_VK Lösung zur Übung 4: Heinrich von Kleist las im „Nürnberger Korrespondenten“ vom 16. August 1810 die Bemerkung über Sommerings Erfindung des elektrischen Telegraphen:.... Daraufhin setzte Kleist am 10. Oktober 1810 die Mitteilung in seine „Berliner Abendblätter“: .... Lösung zur Übung 5: Zwei gleichaltrige junge Leute wurden gleichzeitig in einem Geschäftshaus angestellt. Der eine, Karl, rückte rasch auf, der andere, Fritz, blieb in seiner bescheidenen Stellung. Fritz beklagte sich daher eines Tages bei seinem Chef. Dieser hörte ihn wohlwollend an und erklärte sich bereit, ihm den Unterschied klarzustellen. Er sagte ihm, 1) er solle einmal auf den Markt hinübergehen und nachsehen, was am Morgen angekommen sei. Fritz kam zurück mit der Meldung, 2) bis jetzt sei nur ein Fuhrmann da mit einem Wagen Roggen. Der Chef fragte, 3) wie viel Roggen der Fuhrmann geladen habe. Fritz setzte den Hut auf, ging fort und berichtete dann, 4) dass es vierzig Sack seien. Als der Chef weiterfragte, 5) wie viel der Sack Roggen koste, ging Fritz zum dritten Mal und brachte endlich des Bauern Forderung. Nun bat der Chef Fritz, 6) er möge sich setzen, kein Wort mehr sprechen und gut zuhören. Er rief Karl, dem er auch befahl, 7) auf dem Markte nachzusehen, was es dort gebe. Bald kam Karl zurück und berichtete, 8) der Bauer, der bis jetzt allein sei, habe vierzig Sack Roggen, er verlange zwar etwas viel, doch sei anzunehmen, dass auch ein billigeres Gebot Annahme finden werde. Der Roggen sein einwandfrei, wie das mitgebrachte Muster erweise. Der Bauer habe auch einige Säcke Hafer, der sehr billig sei. Da der Hafer zur Neige gehe, rate er(,) rasch zuzugreifen(,) und er habe daher nicht nur ein Muster des Hafers, sondern auch gleich den Bauern migebracht, der draußen warte. Der Geschäftsinhaber fragte Fritz, 9) ob er nun wisse, warum Karl ein höheres Gehalt bekomme. Schweigend verließ jener das Kontor. Armer Fritz. 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8) 9) 75897321 Der Chef sagte zu Fritz: „Geh einmal auf den Markt hinüber und sieh nach, was am Morgen angekommen ist.“ Fritz meldete: „Bis jetzt ist nur ein Fuhrmann da mit einem Wagen Roggen.“ Der Chef fragte: „Wie viel Roggen hat der Fuhrmann geladen?“ Fritz berichtete: „Es sind vierzig Sack.“ Der Chef fragte weiter: „Wie viel kostet der Sack Roggen?“ Der Chef bat Fritz: „Setz dich, sprich kein Wort mehr und hör’ gut zu!“ Der Chef befahl Karl: „Sieh auf dem Marktplatz nach, was es dort gibt!“ Karl berichtete: „Der Bauer, der bis jetzt allein ist, hat vierzig Sack Roggen, er verlangt zwar etwas viel, doch ist anzunehmen, dass auch ein billigeres Gebot Annahme finden wird. Der Roggen ist einwandfrei, wie das mitgebrachte Muster erweist. Der Bauer hat auch einige Säcke Hafer, der sehr billig ist. Da der Hafer zur Neige geht, rate ich(,) rasch zuzugreifen(,) und ich habe daher nicht nur ein Muster des Hafers; sondern auch gleich den Bauern mitgebracht, der draußen wartet.“ Der Geschäftsinhaber fragte Fritz: „Weißt du nun, warum Karl ein höheres Gehalt bekommt?“ © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 20/ 26 LE_05_Deutsch_VK Lösung zur Übung 6: 1) „Ein Fracht-Jumbo“ bis „teilte mit“: eigene Aussage des Berichterstatters 2) „die Boing 747“ bis „Schwierigkeiten gemeldet habe“: indirekte Rede 3) „Demgegenüber hieß es im israelischen Armeerundfunk“: eigene Aussage des Berichterstatters 4) „das Unglück sei nicht auf einen Terroranschlag zurückzuführen“: indirekte Rede 5) „Der Sender berichtete weiter“: eigene Aussage des Berichterstatters 6) „einer der Piloten“ bis „Tragfläche gekommen“: indirekte Rede 7) „Ein Sprecher“ bis “Fluglotsen“: eigene Aussage des Berichterstatters 8) „Man habe einen großen Feuerball“ bis „wie es passierte“: indirekte Rede 9) „Der Kontrollturm“ bis „weit sehen“: eigene Aussage des Berichterstatters 10) „Der Pilot habe“ bis „abzulassen“: indirekte Rede 11) „Ein Sprecher“ bis „Rundfunk“: eigene Aussage des Berichterstatters 12) „das Letzte“ bis „gekommen“: indirekte Rede 13) „Nachbarn“ bis „sprachlos“: eigene Aussage des Berichterstatters 14) „Es sei alles“ bis „gesprungen“: indirekte Rede 15) „Das 320 Tonnen schwere Flugzeug“ bis „gerissen“: eigene Aussage des Berichterstatters Lösung zur Übung 7: Ein Computerwissenschaftler äußerte jüngst in einem Interview, ... ersetze ... Man müsse ... sei, dann müsse man ... . Er meine, dass die wichtigste Aufgabe der Schule sei, / oder: Er meine, die wichtigste Aufgabe der Schule sei, ... . ... könne ... . Man lerne ... Er sehe, dass ... zu sein scheine ... Lösung zur Übung 8: Zwei Zollbeamte im Holsteinischen ... Bauer ... Standpunkt ... auf das Hartnäckigste/hartnäckigste ... . Sie ... Anwesen ... Zählen ... Tabakpflanzen ... Feld ... Der Bauer ... Leid ... Dabei ... Schild ... Haustür ... Betrieb ... Zeit Mittagsruhe ... Die Beamten ... Scherz ... Frage kommen ... Mittag ... Aber ... Bauer ... Scherzen ... im Übrigen ... Neues, ... Stunde ... Landratsamt ... Was ... Da ... Beamten ... zum Besten haben ... Unwillen ... Luft. Als ... Bauer ... Mittagschläfchen ...Lage... zumute, zu Mute Da ... unverrichteter Dinge ... Bank ... Hause ... Zeit ... Endlich ... Mittagsruhe ... Ende ... Zählen ... Tabaks ... Mittlerweise ... Beamten ... Rechts ... Nach ... Imbiss ... Bauer ... auf das Herzlichste/herzlichste. 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 21/ 26 LE_05_Deutsch_VK Lösung zur Übung 9: (a) etwas klein Gemustertes, die klein gemusterten Sorten, etwas ganz Besonderes, Das Hellblau, hellblaue, Sachen, verwaschenes Blau, großen (Ballen), ein besonders interessante Entwurf, karierte (Stoff), das Interessanteste, das Karierte, Der (b) Allgemeinen, der alte Herr, Frankfurter Allgemeine, Süddeutsche, Münchner Merkur, deutsche, Alten, Lesen, Besonderes, Interessantes, Das Letzte, Mögliche, lesen, Wahres, Erfundenes, Gedruckten, Großen und Ganzen, wiederholt, Neues, Einschlafen Lösung zur Übung 10: Wir hatten soeben ein vortreffliches Frühstück zu uns genommen, als mir Jackson anbot(,) mich in seinem Wagen heimzufahren. Wenn man gut gefrühstückt hat, Gesellschaft und Unterhaltung vorzüglich waren, dann ist man geneigt(,) die Welt rosig zu sehen. Als ich den Wagen ansah, war ich meiner Sache schon weniger sicher. Es war eines von den grauen Riesendingern, die eigentlich mehr nach einem Torpedo als nach einem Wagen aussehen. Als wir uns durch das Straßengewirr von Oxford schlängelten, wurde mir noch zweifelhafter zu Mute. Jackson schien mir, der ich die Jahr der Vorsicht erreicht hatte, die Intelligenz von Fußgängern reichlich hoch einzuschätzen und an Kreuzungen recht vertrauensselig heranzufahren. Aber als wir uns der Stadt entwunden hatten und auf die Londoner Chaussee hinauskamen, ging es besser. Man spürte die ungeheure gebändigte Kraft der bebenden Maschine, die dazu verlockte(,) sie sich frei austoben zu lassen. Das Gefühl, als müsste man fliegen können, erweckte ein Verlagen nach Geschwindigkeit, das geradezu etwas Blutdürstiges hatte. Eine Frau kam in einem kleinen Auto unerwartet aus einem Hoftor herausgefahren. Ich sah einen Augenblick ihre entsetzten Augen und die vergebliche Hast, mit der sie versuchte(,) die Bremsen anzuziehen, als wir vorübersausten. Ich fing an(,) mich etwas unbehaglich zu führen(,) und war froh, als wir nach London hineinkamen, und als Jackson vor meiner Wohnung hielt, schüttelte ich ihm die Hand mit einer Wärme, die mehr der Erleichterung (,) seinen Steuerkünsten heil entkommen zu sein(,) als reiner Dankbarkeit entsprang. Sicher werden Sie sich ähnlich fühlen, wenn Sie diesen Text bewältigt haben! 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 22/ 26 LE_05_Deutsch_VK FERNUNTERRICHT DER BUNDESWEHRFACHSCHULE Test zu Lehrbrief 5 – Deutsch (VK) Dienstgrad Einheit Name Vorname Standort DZE Email Privatanschrift Datum 1. Aufgabe: Setzen Sie den folgenden Text in direkte Rede um: Kishon führt aus, Israel sei das einzige Land, das dem Israeli gehöre, das einzige Land auf Erden, in dem er nicht zu Gast, sondern zu Hause sei und das ihm niemand streitig machen könne, obwohl die ganze Welt nichts anderes im Sinn zu haben scheine als eben dies. Er vertritt die Ansicht, es sei das Land, das ihm seine Menschenwürde wiedergegeben habe, und die sei für sein Kind so etwas Selbstverständliches, dass es gar nicht mehr verstehe, worüber sich sein Vater aufrege. Kishon erklärt, dass Israel das Land seiner Väter und seiner Enkel sei (genauer: dass Israel das Land der Vater und der Enkel des Israeli sei). Der Autor erläuterte, dass der Israeli sein Land mit einer Liebe liebe, die in 2000 Jahren der Zerstreuung nichts von ihrer Innigkeit eingebüßt habe. Dann behauptet Kishon, der Israeli liebe sein Land mit all seinen Fehlern und Defekten, die dem Israeli sehr wohl bewusst seien, aber er liebe auch seine Vorzüge, auch die Leistungen, die er vollbringe. Der Israeli sei stolz darauf, dass er die Wüste fruchtbar gemacht und Felder und Weingärten angelegt und Städte gebaut habe, er sei stolz auf seine Universitäten und Bibliotheken, auf seine Theater und Konzerte und seine Bauern. Aber der Israeli sei auch stolz auf den israelischen Soldaten, der das verteidige. Er wolle, kurzum, ein Mensch sein wie alle anderen auch. 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 23/ 26 LE_05_Deutsch_VK 2. Aufgabe: Formulieren Sie bitte folgenden Text durchgehend im Indikativ! „Schneewittchen ins Kittchen“ nannte ein Journalist die Untersuchung einiger Märchen der Brüder Grimm unter strafrechtlichen Gesichtspunkten, die Jörg Michael Günther im Herbst 1990 unter dem Titel „Der Fall Rotkäppchen“ vorgelegt hatte. Das Ergebnis der Betrachtungen des Ratinger Juristen könne nämlich erschreckender kaum sein: Das Spieglein an der Wand verleite die Königin zu wiederholten Mordversuchen an ihrer Stieftochter Schneewittchen. Das Motiv der Täterin, die mit Giftkamm und –apfel zu Werke gehe, sei krasse Selbstsucht und Neid. Damit seien alle Mordmerkmale nach Paragraph 211 des Strafgesetzbuches (StGB) gegeben. Gering wirke sich dagegen die Schuld des schönen Kindes aus, das auf der Flucht im Haus der Zwerge von den Tellerchen esse, aus ihren Becherchen trinke und in ihren Bettchen schlafe. Immerhin müsse ihm aber Hausfriedensbruch und Diebstahl zur Last gelegt werden. Schließlich sei Schneewittchens Bestattung in einem gläsernen Sarg auf einem Berge ein klarer Verstoß der Zwerge gegen die „Verordnung über das Leichenwesen“. Soweit Aschenputtel von der Stiefmutter und deren beiden Töchtern zu erniedrigender Arbeit in der Asche genötigt werde, sei zunächst der Straftatbestand des Paragraphen 240 StGB erfüllt. Wenn nun aber die Alte ihre Mädchen zwinge, sich einen Zeh beziehungsweise eine Ferse abzuhacken, damit der Fuß in den goldenen Schuh passe, sei dies als vorsätzliche schwere Körperverletzung in mittelbarer Täterschaft zu werten. Bei Hänsel und Gretel gehe es so schwerkriminell zu, dass die Staatsanwaltschaft alle Hände voll zu tun habe. Das Geschwisterpaar werde das Opfer einer Kindesaussetzung nach § 221 StGB seitens der Eltern sowie einer schweren Freiheitsberaubung seitens der Hexe. Zwar werde die Hexe nachher von den Kinder umgebracht, doch müsse ihnen hierbei Notwehr zugestanden werden. Erstmals nach einer bereits stattlichen Reihe ähnlicher Untersuchungen verschiedener Autoren, mit denen sich Günther auch – wie unser Journalist meint: augenzwinkernd – auseinander setzte, rüge er allerdings auch, dass das Knusperhäuschen ein nicht genehmigter Schwarzbau sei, dem folglich die Abrissbirne drohe. Immerhin müsse zum Glück der Märchensammler, Verleger, Buchhändler und Eltern eingeräumt werden, dass sie nach Ansicht des juristischen Gutachters nicht wegen Verherrlichung von Gewalt im Sinne des Paragraphen 131 StGB strafbar seien. Ein entsprechend verantwortungsvoller Umgang mit der Materie sei allerdings dringend anzuraten. 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 24/ 26 LE_05_Deutsch_VK 3. Aufgabe: Entscheiden Sie in folgenden Zweifelsfällen die Groß- oder Kleinschreibung! (Es genügt, die richtige Schreibweise zu unterstreichen.) Der erste Unfall auf der Eisenbahnstrecke Leipzig – Dresden Im A/allgemeinen gilt das F/fahren mit der Eisenbahn als besonders sicher. Doch immer wieder kommt es zu Unfällen. Als die Eisenbahnstrecke Leipzig-Dresden erst kurze Zeit eröffnet war, geschah hier etwas V/völlig U/unerwartetes. Eine Lokomotive stieß auf den Gleisen mit einem Pferdewagen zusammen. Wie war es zu diesem ungewöhnlichen Z/zusammentreffen gekommen? Im F/folgenden soll die Geschichte kurz berichtet werden: Ein Gastwirt hatte die Erlaubnis erhalten, nur auf Bahngleisen mit einem dafür eingerichteten Pferdewagen Holz zu transportieren. Der Pferdeknecht durfte jedoch nur des N/nachts fahren. Einmal aber siegten Müdigkeit und Trägheit über das Pflichtbewusstsein. Der Knecht, der vermutlich am A/abend zuvor allerlei E/einschläferndes getrunken hatte, verpasste die Zeit des A/anspannens und fuhr ein paar Stunden später als sonst ab. Unterwegs hielt er auch noch an einem Wirtshaus an. Zu spät begriff er das U/unvernünftige seinen T/tuns. Er spannte die Pferde aus und ließ den Holzwagen einfach auf den Schienen stehen. Er glaubte, es sei am B/besten, wenn er mit den Tieren vor dem fauchenden Ungeheuer flüchtete. Der Dampfzug kam bald heran. Da die Lokomotive damals im A/allgemeinen keine Lampen besaß, bemerkte der Lokomotivführer das Hindernis nicht. Erst das K/krachen und B/bersten brachten ihm zum Bewusstein, was geschehen war. Zum Glück erlitt er nur Quetschungen. Das S/schlimmste war nicht eingetroffen. Der Schaden an der Maschine belief sich aber auf 15.000 Taler. 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 25/ 26 LE_05_Deutsch_VK 4. Aufgabe: Schreiben Sie den folgenden Text von Selma Lagerlöff in Normalschrift. Setzen Sie Punkte, wo dies möglich ist! Der Ententeich Ichkannmichdurchausnichterinnern,dasswirunsjeeinmalüberdenteichgefreuthätten,solangeer offenwaraberwennerimherbstzufror,waresganzandersandemmorgen,alsunsdaskindermädchen majamitteilte,dassdaseistrage,warenwirseelenvergnügtundwirkonntennichtraschgenugindie kleiderkommenach,wieherrlichwardasschlittschuhlaufen,alswirnochkleinwaren! Wastates,dass wirnureinenkleinenteichhatten,aufdemwirlaufenkonnten! Undwenngegenweihnachtenschneefiel,musstenwirunsschrecklichabmühen,umunsere schlittschuhbahnfreizuhaltenwirkehrtenundschaufeltenimmerwiederbisschließlichdasgroße dreizehntätigeschneegestöbereintratdannmusstenwiresaufgebendafürkamnundasrodelnandie reihe. Undbisweilenhörtenwirleutezuvatersagen,esseidochmerkwürdig,dasser,dereinsolcher schönheitsbewunderersei,diesenententeichsolasse,wieersei,anstattihntrockenzulegenerseija zureingarnichtsnützejamitdemschlechtengeruch,derinderheißestensommerzeitvonihm ausströme,könneergeradezuschädlichsein. Sooftjemandmitdemvaterdavonsprach,wurdenwirkinderängstlichunswareseinerlei,obervoller kaulquappenwaroderimsommernichtbesondersgutroch,wirdachtennurandasschlittschuhlaufen ach,esgibtjanichtvielvergnügliches,wasmanimnovemberunddezemberunternehmenkann deshalbhattenwirdenteichsonötig. 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00 26/ 26 LE_05_Deutsch_VK Anmerkung: Sicher sind einige Fragen nicht vollständig geklärt worden. Deswegen raten wir Ihnen, eine Liste von ungeklärten Themen in Stichwörtern zu notieren, die im Kontaktunterricht geklärt werden sollen. Hinweise und Beurteilung durch den Fachlehrer: 75897321 © Bundeswehrfachschule Erstelldatum 09.05.2003 10:32:00