HBO FILMS präsentiert in Zusammenarbeit mit NEWMARKET FILMS eine LAVOO Produktion ECHTE FRAUEN HABEN KURVEN (Real Women Have Curves) Ein Film von Patricia Cardoso Sundance Film Festival 2002 Publikumspreis Darstellerpreis für America Ferrara und Lupe Ontiveros Filmfestival Toronto 2002 im Wettbewerb Filmfestival San Sebastián 2002 im Wettbewerb Kinostart: 6. Mai 2004 Verleih Alamode Film Nymphenburger Str. 36 80335 München Tel. 089-17 99 92 11 Fax. 089-17 99 92 13 [email protected] www.alamodefilm.de Pressebetreuung Wolfgang. W.Werner PR Leopoldstr. 35 80802 München Tel. 089-38 38 67 0 Fax. 089-38 38 67 11 [email protected] Presseheft und Fotos zum Film können ohne Passwort heruntergeladen werden unter www.alamodefilm.de Besetzung Ana ……………………………………………... America Ferrera Carmen ……………………………………......... Lupe Ontiveros Estela …………………………………………… Ingrid Oliu Mr. Guzman ……………………………………. George Lopez Jimmy …………………………………………... Brian Sites Pancha ………………………………………….. Soledad St. Hilaire Rosali …………………………………………... Lourdes Perez Raul …………………………………………….. Jorge Cervera Jr. Großvater...………………………………………Felipe De Alba Stab Regie …………………………………………… Patricia Cardoso Produzenten ……………………………………. George LaVoo Effie T. Brown Drehbuch ……………………………………….. George LaVoo Josefina Lopez Basierend auf dem Theaterstück von …………... Josefina Lopez Musik …………………………………………... Heitor Pereira Schnitt ………………………………………….. Sloane Klevin Produktions-Design ……………………………. Brigitte Broch Kamera ………………………………………… Jim Denault Technische Angaben Länge……………………………………………. 90 Minuten Bildformat………………………………………. 1:1,85 Tonformat………………………………………..Dolby SR Produktionsland …………………………………USA Produktionsjahr ………………………………… 2002 Gefördert mit Mitteln des FilmFernsehFond Bayern 2 Synopsis Für Ana (America Ferrera), Tochter einer mexikanischen Einwandererfamilie in Los Angeles, läuft eigentlich gerade alles bestens. Sie hat das High-School-Zeugnis in der Tasche, einen netten Jungen kennengelernt und in New York wartet ein CollegeStipendium nur darauf, dass sie es antritt. Doch vor allem Anas Mutter Carmen (Lupe Ontiveros) hat für die Zukunft ihrer Tochter andere Pläne: sie soll kochen lernen, sich einen passenden Ehemann suchen und am besten eine ganze Schar von Kindern großziehen. Dabei gibt es allerdings ein Problem: Ana bringt einige Pfunde zu viel auf die Waage! Und sie ist wild entschlossen, zu ihrem Körper und ihren eigenen Vorstellungen vom Leben zu stehen und vor allem: niemals so zu werden wie ihre Mutter. Dennoch lässt sich Ana darauf ein, in der Näherei ihrer Schwester Estela (Ingrid Oliu), in der auch die Mutter arbeitet, auszuhelfen. Sie kann es kaum fassen, wie viel harte Arbeit die Näherinnen dort leisten, um für reiche Frauen teure Kleider herzustellen – Kleider, die sie sich niemals leisten kann und in die sie vermutlich auch nie hineinpassen wird. Ana entwickelt großen Respekt vor den Anstrengungen, die Carmen und Estela schon jahrelang auf sich genommen haben. Und sie schafft es mit ihrer ungeheuren Kraft und Freude am Leben, den Frauen in der Näherei, deren Welt sich immer nur um die anderen dreht, wieder ein Gefühl für etwas ganz wichtiges zu geben: sich selbst und ihren Körper zu lieben, mit all den Fehlern und Kurven, die echte Frauen ausmachen. Und auch Ana findet dadurch ihren eigenen Weg. Patricia Cardosos Spielfilm-Debüt ECHTE FRAUEN HABEN KURVEN erzählt warmherzig und voller Humor von Sorgen und Nöten, aber auch von vielen kleinen und großen Freuden, die nicht nur Frauen bewegen, sondern auch Männer in bester Laune und versöhnt mit jedem überschüssigen Pfund aus dem Kino entlassen! 3 Produktionsnotizen Mit ECHTE FRAUEN HABEN KURVEN feiert Patricia Cardoso, die bereits für The Water Carrier mit einem Student Academy Award® ausgezeichnet wurde, ihr Spielfilmdebüt als Regisseurin. Das Drehbuch zu dieser Produktion schrieben George LaVoo (Getting to Know You, 1999) und Josefina Lopez, deren gleichnamiges Bühnenstück, in dem sie persönliche Erlebnisse verarbeitete, als Vorlage diente. Für die Kamera zeichnete Jim Denault (Boys Don’t Cry, 1999) verantwortlich, während Maud Nadler, Vizepräsidentin von HBO Films, für die Produktion zuständig war. Die Hauptdarstellerinnen von ECHTE FRAUEN HABEN KURVEN sind America Ferrera („Gotta Kick It Up", 2002, TV) als Ana, Lupe Ontiveros (Chuck and Buck, 2000) als ihre Mutter Carmen und Ingrid Oliu (Stand and Deliver, 1988) als ihre Schwester Estela. Beim Sundance Film Festival 2002 wurde der Film mit zwei Auszeichnungen geehrt, dem Dramatic Audience Award und einem Spezialpreis der Jury für die schauspielerische Leistung von America Ferrera und Lupe Ontiveros. Der Film war in demselben Jahr auch bei den internationalen Filmfestspielen von Toronto und San Sebastián zu sehen. Für die in Los Angeles geborene, 18 Jahre alte America Ferrera (Ana) ist dies der zweite Spielfilm, nachdem sie bereits eine Nebenrolle in dem TV Film „Gotta Kick It Up“ gespielt hatte. Lupe Ontiveros (Carmen) wiederum kann auf Nebenrollen in den Filmen Selena - Ein amerikanischer Traum (Selena, 1997), Storytelling (2001) und Besser geht’s nicht (As Good As It Gets, 1997) zurückblicken. Darüber hinaus spielte sie in Chuck and Buck, was ihr eine Nominierung für den Independent Spirit Award und einen Kritikerpreis einbrachte. Außerdem war sie wiederholt in Fernsehproduktionen wie „Pasadena“, „Veronica’s Closet“ und „Caroline in the City“ zu sehen. Ingrid Oliu (Estela) war in Stand and Deliver eine der Hauptdarstellerinnen. Weitere Rollen hatte sie in Flatliners (1990) und American Drive-In (1984). George Lopez (Mr. Guzman) ist ein in Los Angeles äußerst beliebter Radiosprecher und Schauspieler. Was den Spielfilm betrifft, so war er unter anderem in Bread and Roses (2000) zu sehen. Außerdem moderiert er derzeit die „George Lopez Show“. Jorge Cevera Jr. (Raul) hat u.a. in Doc Savage – Der Mann aus Bronze (Doc Savage- The Man of Bronce, 1974), Shoot the Sun Down (1981) und Drei Amigos (Three Amigos, 1986) gespielt. Felipe de Alba (Großvater Miguel) schließlich kann bereits auf über 35 Hauptrollen in diversen Spielfilmen zurückblicken, die alle in Mexiko und in spanischer Sprache gedreht wurden. Hierzu zählen unter anderem Bugambilia (1945), wo er an der Seite von Dolores Del Rio zu sehen war, sowie die Hauptrolle in Luis Buñuels Robinson Crusoe (Las Aventuras de Robinson Crusoe, 1954). Die Regisseurin Patricia Cardoso wurde für ihren 50 Minuten langen Kurzfilm The Water Carrier, den sie selbst geschrieben und realisiert hat, mit einem Student Academy Award® ausgezeichnet. Die in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá aufgewachsene Filmemacherin lebt jetzt bereits seit 1987 in den USA. Nachdem sie zunächst ein Studium der Archäologie mit dem Master’s Degree absolviert hatte und anschließend auch Anthropologie an der Universidad Javeriana unterrichtet hatte, kam sie als FulbrightStipendiatin nach Los Angeles, um dort an der Filmhochschule der UCLA zu studieren. 4 Mittlerweile hat sie der Archäologie den Rücken zugekehrt, um sich ganz dem Filmen zuzuwenden. Drehbuchautorin Josefina Lopez ist gleichzeitig Dramatikerin, Dichterin, Photographin, Filmemacherin und Performance-Künstlerin. Sie war gerade fünf Jahre alt, als ihre Familie aus San Luis Potosí in Mexiko nach Los Angeles zog, wo sie bis zu ihrer endgültigen Einbürgerung dreizehn Jahre lang als illegale Einwanderer lebten. Mit 17 wurde Lopez als junge Dramatikerin Mitglied des Los Angeles Theater Center. Bereits ihr erstes Bühnenstück, „Simply Maria or the American Dream“, brachte ihr einen Emmy® ein. Nach ihrer Ausbildung zur Drehbuchautorin an der Universität von Los Angeles gründete sie die „CASA 0101“, ein Kulturzentrum in East Los Angeles, wo sie jugendliche Latinos derzeit im Schreiben von Bühnenstücken und Drehbüchern sowie in der Herstellung von Filmen mit der Digitalkamera unterrichtet. Zu Lopez‘ weiteren Bühnenstücken zählen „Confessions of Women from East L.A.“, „Food for the Dead“ und „La Pinta“. Produzent George LaVoo konnte sich insbesondere mit der Produktion Tarantella (1995), für die er Mira Sorvino engagierte, sowie mit dem Spielfilm Getting to Know You einen Namen machen. Letzterer wurde nicht nur im Wettbewerb des Sundance Film Festivals und in der „Critics Week“ der internationalen Filmfestspiele von Venedig gezeigt, sondern gewann darüber hinaus auch den Preis der Filmkritik beim Filmfest von Stockholm. Des weiteren war LaVoo als Produzent und Drehbuchautor am Spielfilm Frisk (1995) mit Parker Posey beteiligt, der unter anderem bei den Filmfestspielen von Berlin, Toronto und Sundance sowie beim New York Underground Film Festival gezeigt wurde. Die Filmographie der Produzentin Effie Brown umfasst unter anderem Stranger Inside (2000), der beim Sundance Film Festival 2001 in einer Sondervorführung gezeigt wurde und außerdem beim Miami Gay & Lesbian Film Festival den Spezialpreis der Jury erhielt. Darüber hinaus war Effie Brown leitende Produzentin in dem Film Gefühle, die man sieht (Things You Can Tell Just by Looking at Her, 2000), der in der Reihe „Un Certain Regard“ des Filmfestivals von Cannes prämiert wurde. Weitere Filme, an denen Effie Brown als Produzentin mitwirkte, sind Weil ich ein Mädchen bin (But I’m a Cheerleader, 1999), Speedway Junky (1998), Desert Blue (1998), Spark (1998) und Stripping for Jesus (1998). Im Jahr 2001 erklärten sich Colin Callender und Maud Nadler von HBO FILMS bereit, mit den Produzenten LaVoo und Brown zusammenzuarbeiten: „Die Geschichte dieses Films ist wirklich bemerkenswert,“ meint Callender, „denn hier werden auf ehrliche Weise und mit zärtlichem Blick die Lebenserfahrungen der Latinos thematisiert.“ 5 Über die Filmemacher GEORGE LaVOO Produzent und Drehbuchautor Nachdem er das gleichnamige Bühnenstück im Jahr 1998 gesehen hatte, interessierte sich George LaVoo auf Anhieb für das Projekt ECHTE FRAUEN HABEN KURVEN. Noch heute erinnert er sich bestens daran, welchen Eindruck das Stück auf ihn damals gemacht hatte: „Ich flog von New York nach Los Angeles und fuhr dann auf dem Sunset Boulevard immer weiter nach Osten, bis ich schließlich in einen mir völlig fremden Teil der Stadt gelangte. Während der Vorführung saß ich zusammen mit den anderen Zuschauern – größtenteils waren es Latinos – auf einfachen Klappstühlen und war zunehmend beeindruckt davon, wie das Leben dieser Frauen auf der Bühne dargestellt wurde.“ Das Stück sprach LaVoo nicht zuletzt deshalb besonders stark an, weil ihm eines der Grundthemen, nämlich das Problem des Aussehens, aus eigener Erfahrung bestens vertraut ist: Auch wenn er heute gertenschlank ist, war er als Kind doch eindeutig übergewichtig. „In der High School erfuhr ich am eigenen Leib, wie sehr man als Kind unter den Vorurteilen der anderen zu leiden hat.“ Am Tag nach der Vorstellung traf sich LaVoo mit der Autorin des Stücks, Josefina Lopez. Im Verlauf der folgenden Monate arbeiteten sie gemeinsam daran, das Fünf-PersonenStück, das ursprünglich für ein einziges Bühnenbild konzipiert war, in eine Vorlage für einen Film umzuwandeln. Als sich dann auch HBO an dem Vorhaben beteiligte, nahm das Projekt schnell Gestalt an. Bei der Premiere von ECHTE FRAUEN HABEN KURVEN, die der Film schließlich im Jahr 2002 beim Sundance Film Festival erlebte, wurde er von den Zuschauern begeistert gefeiert. Er wurde dort nicht nur mit dem Dramatic Audience Award, sondern auch mit einem Spezialpreis der Jury für die schauspielerische Leistung von America Ferrera und Lupe Ontiveros ausgezeichnet. Kurz darauf wurde ECHTE FRAUEN HABEN KURVEN als Eröffnungsfilm für die angesehene Reihe „New Director / New Films“ am New Yorker Museum of Modern Art ausgewählt und außerdem in das Programm der Filmfestspiele von Toronto und San Sebastián aufgenommen. LaVoo und Lopez wurden überdies gemeinsam mit dem begehrten Humanitas-Preis 2002 für das Drehbuch ausgezeichnet. In seiner Eigenschaft als Einkäufer bei Fine Line Features hatte LaVoo zuvor Tarantella produziert, einen Film der Videokünstlerin Helen DeMichiel mit Mira Sorvino und Matthew Lillard. Zu seinen weiteren Produktionen zählen Getting to Know You von Lisanne Skyler nach Erzählungen von Joyce Carol Oates, sowie Frisk mit Parker Posey, der auf einer Novelle von Denis Cooper basiert. So kam es nicht überraschend, dass George LaVoo beim Filmfestival von Cannes 2002 von Variety zu den „10 vielversprechendsten Produzenten“ gezählt wurde. Der in South Dakota geborene George LaVoo war nach New York gezogen, um an der dortigen NYU Film zu studieren. Nach seinem Abschluss verfasste er früh am Morgen Drehbücher und war tagsüber in verschiedenen Jobs tätig, um Geld zu verdienen. So kümmerte er sich beispielsweise bei DuArt Video um die Postproduktion und bei Cinecom um den Vertrieb. 6 Als er bei Fine Line Features einstieg, betreute er unter anderem Gus van Sants My Private Idaho (My Own Private Idaho, 1991), Jane Campions Ein Engel an meiner Tafel ( An Angel at My Table, 1990) und Robert Altmans The Player (1992). Darüber hinaus produzierte LaVoo auch einen von ihm selbst geschriebenen und in eigener Regie gedrehten Film, nämlich den dokumentarischen Spielfilm By Reason of Insanity (1985) für Court TV. Derzeit plant er mit The Kid nach einer Vorlage von Dan Savage einen weiteren eigenen Film. PATRICIA CARDOSO Regie Die aus Kolumbien stammende Regisseurin Patricia Cardoso lebt seit 1987 in den USA. Als Tochter zweier Architekten erwarb sie zunächst einen Studienabschluss in Archäologie und Anthropologie, was ihre kreativen Neigungen jedoch nicht wirklich befriedigte: „Ich habe meine Diplomarbeit mit roter Tinte geschrieben, um meine Frustration auszudrücken“, erinnert sie sich. Trotzdem hat Cardoso auch als Archäologin ihre Spuren hinterlassen. So gelang ihr beispielsweise die Entdeckung des ältesten C-14-Datums für die Tairona-Kultur. Darüber hinaus veröffentlichte sie mehrere Artikel in wissenschaftlichen Fachzeitschriften, unterrichtete an der Universidad Javeriana und arbeitete als Assistentin am kolumbianischen Kulturinstitut. Als Cardoso in Kolumbien aufwuchs, war nicht daran zu denken, eine Karriere als Filmregisseurin ins Auge zu fassen. Das hinderte sie jedoch nicht daran, sich mithilfe von Pappschachteln, Zahnstochern und bemalten Papierrollen ein ganz eigenes Kino zu schaffen. Ein Fulbright-Stipendium sollte es ihr später ermöglichen, an der Universität von Los Angeles ein Studium im Fach Film zu absolvieren, das sie 1994 erfolgreich abschloss. Bereits im Verlauf ihrer kargen Ausbildungsjahre gelang es der ideenreichen Filmstudentin immer wieder, interessante Jobs zu finden. So arbeitete sie seit 1991 fünf Jahre lang für das Sundance Film Festival, wo sie erst als Praktikantin begann und schließlich Leiterin der lateinamerikanischen Reihe wurde. Außerdem beteiligte sie sich an den Recherchen zu den Dokumentarfilmen der Oscar®-Preisträger Terry Sanders und Freida Lee Mock. Mit ihrer Kurzgeschichte „Big Blue Bus“ gewann Cardoso die 70. Auflage des „Santa Monica Bus Writing Contest“, woraufhin ihr Porträt ein Jahr lang in sämtlichen Bussen der Stadt zu sehen war, in denen zugleich auch ihre Kurzgeschichte zur Lektüre bereitlag. Cardoso hat vier lange Bühnenstücke geschrieben: „Jose Gregorio“, die Geschichte eines venezolanischen Arztes, der sich in einen Heiligen verwandelt, danach „Milky Way Dream Land“, eine Auftragsarbeit für die mittlerweile eingestellte französische Firma Ciby 2000, ferner „Alien of Extraordinary Abilities“ und „Little Saints“. Cardosos filmisches Schaffen, zu dem auch der 12 Minuten lange Kurzfilm The Air Globes (1990) zählt, wurde mehrfach bei internationalen Filmfestspielen sowie auch im Fernsehen gezeigt. Für ihre Projekte erhielt sie finanzielle Förderung vom Hubert Bals Fund in den Niederlanden, vom Toronto Film Festival sowie von der MacArthur Foundation. Cardoso lebt gegenwärtig mit Ehemann und Kind in Los Angeles. 7 JOSEFINA LOPEZ Koautorin des Drehbuchs Ihre eigenen Erfahrungen als illegale Arbeiterin in einer Schneiderei im östlichen Los Angeles lieferten Josefina Lopez jede Menge Stoff für ihr Bühnenstück „Echte Frauen haben Kurven“. Seit der Erstaufführung im Jahr 1990 am Teatro de la Esperanza in San Francisco ist der Erfolg der Inszenierung ungebrochen: Ob im Group Theatre von Seattle, im Asolo Theatre von Sarasota, im Dallas Theatre Center, im Victory Gardens in Chicago oder bei den zahlreichen Aufführungen in Schulen und Universitäten, stets schaffte es das Stück sein Publikum zu Tränen zu rühren und zum Lachen zu bringen. „Das Stück war auf Anhieb ein großer Erfolg“, sagt Lopez. „Ich glaube, das Publikum ist vor allem deshalb so überwältigt, weil es so viele verschiedene Themen anspricht, auch wenn es als eine ganz simpel gestrickte Komödie über ein heranwachsendes Mädchen daherkommt.“ Die in San Luis de Potosí in Mexiko geborene Josefina Lopez war gerade fünf Jahre alt, als ihre Familie in die USA auswanderte. Hier lebte sie fast 13 Jahre lang illegal in Boyle Heights, bis ihr das Amnestie-Gesetz von 1987 die Möglichkeit bot, eine offizielle Aufenthaltserlaubnis zu erhalten. Lopez erinnert sich: „Meine Mutter war Näherin und meine ältere Schwester Catalina half ihr bei der Arbeit. Eine andere Schwester nutzte später die Versicherungssumme, die ihr nach einem Autounfall ausbezahlt wurde, um damit eine kleine Schneiderei zu kaufen. Dort habe dann auch ich gearbeitet.“ Der Produzent LaVoo bekundete auf Anhieb sein großes Interesse an dem Stück, nachdem er es im Glaxa Studio in Silver Lake gesehen hatte. Gemeinsam machten er und Lopez sich daran, es in ein Skript für einen Film umzuwandeln. Eine der größeren Veränderungen des Stücks bestand darin, dass anstelle von Estela nun ihre jüngere Schwester Ana zur Hauptfigur wurde. Lopez erklärt dazu: „Mein Stück handelte von fünf Frauen und einem Radiogerät. Der Schauplatz war eine Schneiderei, wo die Frauen ständig Angst davor hatten, dass jeden Augenblick eine Razzia stattfinden könnte. Die Figuren und Situationen des Stücks sind allesamt durch Frauen inspiriert, mit denen ich wirklich zusammengearbeitet habe, sowie durch die Geschichten, die wir uns dabei erzählt haben.“ Eine weitere Veränderung bei der Niederschrift des Filmskripts betraf die Figur der Mutter, „da wir noch eine wirkliche Antagonistin in unserem Film benötigten.“ Josefina Lopez ist Dichterin, Filmemacherin und Performance-Künstlerin in einem. Derzeit arbeitet sie an einem Dokumentarfilm über ihren 96 Jahre alten Großvater, der noch die mexikanische Revolution miterlebt hat und ihr eine Fülle von Geschichten erzählen konnte. „Die Tradition mündlicher Überlieferungen ist in meiner Familie noch ganz lebendig. Meine Mutter ist eine hervorragende Geschichtenerzählerin, und was mich betrifft, so verfüge ich über ein sehr ausgeprägtes Gedächtnis für Details und Dialoge.“ Mit 17 Jahren nahm Josefina Lopez an einem Seminar für junge Autoren im Los Angeles Theatre Center teil, wo sie auch ihr erstes Bühnenstück, „Simply Maria or the American Dream“, verfasste, für das sie einen Emmy® gewann. Andere Stücke von ihr sind „Confessions of Women from East L.A.“, „Food for the Dead“, „La Pinta“, „Unconquered Spirits“ und „Boyle Heights“. Nach ihrer Ausbildung zur Drehbuchautorin an der Filmhochschule der UCLA, begann Lopez, ihr Stück „Echte Frauen haben Kurven“ zu schreiben. 8 Demnächst wird sie auch als Regisseurin debütieren, und zwar bei der Verfilmung ihres eigenen Drehbuchs „Add Me to the Party“, einer turbulenten Komödie über drei an ADS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom) leidenden Latino-Frauen. Kürzlich erhielt Lopez vom California Arts Council ein Drehbuch-Stipendium. Außerdem gründete sie die „CASA 0101“, eine Art Kulturwerkstatt in East Los Angeles, wo sie jugendlichen Latinos Unterricht im Schreiben sowie in der Handhabung von Digitalkameras erteilt. „Ich betrachte es als meine Mission, die zukünftigen Geschichtenerzähler von Los Angeles mit dem Theater, dem Film, dem Ballett und der Kunst vertraut zu machen. Auf diese Weise möchte ich zur künstlerischen Wiedergeburt von Boyle Heights beitragen.“ 9 Über die Darstellerinnen LUPE ONTIVEROS „Carmen“ Nachdem sie zwei Jahrzehnte lang nur in Nebenrollen zu sehen war, beginnt das neue Jahrtausend für Lupe Ontiveros äußerst verheißungsvoll: Zum einen ist da ihre Rolle in ECHTE FRAUEN HABEN KURVEN, zum anderen ihre Darstellung einer quirligen jungen Großmutter in der neuen Fernsehserie „Greetings from Tucson“. Auch der Überraschungserfolg des Jahres 2001, Chuck and Buck, bot ihr die Möglichkeit, sich mit einer Figur auseinanderzusetzen, die nichts mit ihrer ethnischen Herkunft zu tun hatte. „Allein schon die Tatsache, dass man mir die Rolle einer Frau namens Beverly anbot, ließ mein Herz höher schlagen“, erinnert sie sich. „Ich kann zwar nicht leugnen, dass ich eine Latina bin, und werde auch nicht versuchen, dies zu tun. Aber mein Beruf ist es nun einmal, Illusionen zu erzeugen. Und unabhängig davon, wen ich zu spielen habe, geht es mir in erster Linie immer um die universellen Aspekte der Rolle, denn zuallererst sind wir doch alle einfach nur Menschen.“ Ihre Darstellung einer gerissenen Theaterleiterin in Chuck and Buck brachte Ontiveros einen Kritikerpreis als beste Nebendarstellerin und eine Nominierung für den Independent Spirit Award ein. Beim zurückliegenden Sundance Film Festival wurde sie überdies zusammen mit America Ferrera mit einem Sonderpreis für herausragende schauspielerische Leistungen ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr erschien in der New York Times ein Artikel über die unzähligen Dienstmädchen, die Lupe Ontiveros im Verlauf ihrer Karriere gespielt hat – nach ihrer eigenen Schätzung waren es über 150! Sie bereue das jedoch keineswegs, erklärte sie der Times: „Ich bin im Gegenteil stolz darauf, in die Haut derer zu schlüpfen, die in diesem Land mit beiden Händen arbeiten. Ich habe jedes Dienstmädchen mit Leib und Seele gespielt.“ So war es denn durchaus passend, dass sie sich jüngst als Erzählerin für den Dokumentarfilm Maid in America engagieren ließ. Als Gründungsmitglied der Latino Theatre Company in Los Angeles hat Ontiveros mit dazu beigetragen, das stereotype Bild der Latinos in der Unterhaltungsindustrie von Grund auf zu ändern. Mit eigenständigen Produktionen wie „August 29th“, „How Else Am I Supposed to Know I’m Still Alive“, „Stone Wedding“ und „Luminarias“ gelang es der Latino Theatre Company, der spanisch sprechenden Bevölkerung in den USA neue Perspektiven zu zeigen. Zu den zahlreichen Preisen, mit denen Ontiveros ausgezeichnet wurde, zählen unter anderem ein Nosotros Golden Eagle und der ALMA Award. Die in El Paso, Texas, als Tochter erfolgreicher Geschäftsleute geborene Lupe Ontiveros besuchte die Texas Women’s University, um dort ein Studium der Fächer Sozialpädagogik und Psychologie zu absolvieren. Nach ihrem Umzug nach Los Angeles, wo sie ihre Karriere als Schauspielerin fortsetzen wollte, arbeitete sie noch 15 Jahre lang als Sozialarbeiterin. Darüber hinaus produzierte sie den in spanischer Sprache gedrehten Lehrfilm „Una vez al ano para toda una vida“, der die Latino-Frauen über die Gefahren des Brustkrebs informierte. Zu den letzten Filmen, in denen Ontiveros zu sehen war, zählen Dan Irelands Passionada (2002) und Todd Solondzs Storytelling, in dem sie ein missbrauchtes Dienstmädchen spielt; des Weiteren Alfonso Araus Picking up the Pieces (2000) mit Woody Allen, James R. Brooks’ Besser geht’s nicht mit Jack Nicholson und Helen Hunt, Johnny Depps The Brave (1996) und Navas Mi Familia (1995). Am besten bekannt ist sie den Latinos ihrer 10 eigenen Einschätzung nach als die Mörderin von Selena im gleichnamigen Spielfilm mit Jennifer Lopez. AMERICA FERRERA „Ana“ Die 18-jährige America Ferrera, die mit ECHTE FRAUEN HABEN KURVEN ihr Debüt auf der Leinwand gibt, unterscheidet sich von den anderen Darstellern des Films darin, dass sie als einzige nicht fließend Spanisch spricht. Die in den Vereinigten Staaten geborene und aufgewachsene Ferrera ist, ganz wie die Figur, die sie im Film verkörpert, eine US-Amerikanerin der ersten Generation. Als jüngstes von sechs Kindern einer aus Honduras stammenden Familie wuchs Ferrera in Woodland Hills auf, einem gutbürgerlichen Wohngebiet im San Fernando Valley. Derzeit plant sie, die University of Southern California zu besuchen, wo sie ein Doppelstudium in den Fächern Internationale Beziehungen und Theater absolvieren will. Nebenher möchte sie freilich auch weiterhin als Schauspielerin arbeiten. Die Handlung von ECHTE FRAUEN HABEN KURVEN kreist beständig um das gespannte Verhältnis zwischen Mutter und Tochter. Ana verabscheut die Knochenarbeit, die ihre Mutter und ihre Schwester in der Näherei leisten. Sie selbst ist fest entschlossen, sich diesem Schicksal zu entziehen. Stattdessen möchte sie viel lieber aufs College gehen, auch wenn sie etwas ratlos ist, wie sie dort hinkommen soll. Von ihrer Mutter bekommt sie keinerlei Unterstützung. Als ihr Lehrer von der High School sich einzuschalten versucht, wird das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter nur noch schlechter. America Ferrera erkannte in der Mutter des Films, die von Lupe Ontiveros gespielt wird, ihre eigene Mutter wieder: „Sie will nur das Beste für ihre Tochter und ist der festen Überzeugung, dass das Beste eben darin besteht, ihr das Schneiderhandwerk beizubringen. Latino-Mütter haben einfach ihre unerschütterlichen Ansichten. Meine Mutter und ich, wir sind uns so ähnlich, dass wir immer wieder kurz davor stehen, uns gegenseitig die Köpfe einzuschlagen.“ Als wahres Naturtalent hatte Ferrera bereits bei Aufführungen ihres Schultheaters erste Erfahrungen als Schauspielerin gesammelt. Später wirkte sie in Werbefilmen mit. Ihren ersten wirklichen Auftritt vor der Kamera hatte sie allerdings in der Fernsehproduktion „Gotta Kick It Up“ des Disney Channel, wo sie als Cheerleader zu sehen ist. Ferrera befand sich gerade beim sommerlichen Theatertreffen der Northwestern University, als man ihr die Rolle der Ana in ECHTE FRAUEN HABEN KURVEN anbot. „Ich nahm eine Leseprobe auf Band auf, schickte sie zurück, erwartete mir aber überhaupt nichts dabei.“ Das Schicksal meinte es jedoch anders mit ihr. Nach einigem Hin und Her wurde America Ferrera schließlich für die Rolle der Hauptfigur Ana engagiert. „Mich hat diese Rolle sofort angesprochen, denn ich habe in meinem Leben ganz ähnliche Erfahrungen gemacht. Als eine in den Vereinigten Staaten geborene Latina ist man ja ständig mit der Frage konfrontiert, ob man nun eher Lateinamerikanerin oder US-Bürgerin ist.“ Sie fährt fort: „Eigentlich habe ich mich nie als Latina gefühlt, bis ich mich mit meinen Rollen auseinandersetzte. Ich konnte mich sehr wohl in die Situation der Hauptfigur Ana versetzen, und auch das Problem des Aussehens war mir nicht unbekannt. Die Sorge um das Aussehen ist etwas Universelles. Ich kenne 45-jährige Frauen, die immer noch ihren 11 Körper hassen. Es gibt ja auch keine Zeitschriften, die einem den Rat geben, erst sein Inneres anzunehmen und sich danach um das Äußere zu kümmern.“ Was America Ferreras Arbeitsmethode betrifft, so betrachtet sie ihre Ausbildung noch nicht als abgeschlossen: „Irgend jemand sagte einmal, dass es beim Spielen nicht so sehr darum ginge, etwas hinzuzufügen, als vielmehr darum, etwas abzustreifen. Ich versuche, in meinen Figuren irgendein Detail zu entdecken, das mich anspricht, und von da aus alles weitere zu entwickeln.“ INGRID OLIU „Estela“ Als Charakterdarstellerin, die selbst auf eine sehr bewegte Geschichte zurückblicken kann, spielt Ingrid Oliu in ECHTE FRAUEN HABEN KURVEN die gute und hart arbeitende Schwester Estela. Dank Olius einfühlsamer Darstellung erscheint Estela jedoch keineswegs als eine gewöhnliche Frau, sondern als eine höchst bewundernswerte und charmante Figur, an die man sich lange erinnern wird. Ingrid Oliu hat nur in wenigen Spielfilmen mitgewirkt, darunter in dem außerordentlich erfolgreichen Stand and Deliver aus dem Jahr 1987. Sehr viel häufiger war sie im Theater und im Fernsehen zu sehen. Als Tochter nicaraguanischer Eltern wurde Oliu zwar in Los Angeles geboren, doch kehrte sie nach dem Erdbeben von 1972 mit ihrer Familie nach Nicaragua zurück. Als dort die Sandinisten an die Macht kamen, wurden abermals die Koffer gepackt, um in die USA auszuwandern. Sie war später regelmäßig in der Organisation Nosotros zu Gast, einer Initiative spanischsprachiger Entertainer mit einem großen Workshop für Kinder. Als eines Tages Studenten des American Film Institute bei Nosotros auftauchten, brachte ihr das gleich mehrere Rollen in verschiedenen Kurzfilmen ein. Oliu nahm auch Unterricht am Los Angeles Actors Theatre (gegenwärtig das L.A. Theatre Center) und trat in mehreren Produktionen des Latino Theatre Lab, des Boyd Street Theatre und des Padua Playwrights Festival auf. 12 Pressestimmen „Ein Film zum Verlieben … Ungemein unterhaltsam für Kinobesucher jeden Alters“ Chicago Sun-Times „Warm und positiv… eine tolle Überraschung“ LA Times „Der Film ist ein Knaller (Abräumer) und er hat sich vorgenommen klare Verhältnisse zu schaffen darüber, was „Echte Frauen“ wirklich sind…“ The Hollywood Reporter „Großherzig und erfrischend. Zwei wirklich gewinnende schauspielerische Leistungen“ Variety „Patricia Cardosos Debütfilm ist ein Wunder an unverblümtem und scharfem Humor, und die beiden Hauptdarstellerinnen hätten nicht besser sein können. Das Publikum war ganz angetan von Cardosos temperamentvollen ‚Echten Frauen’“ Rolling Stone „Ein wahrer Publikumsliebling“ NY Times 13