Zebra Trio Ernst Kovacic, Violine Steven Dann, Viola Anssi Karttunen, Cello Das Streichtrio, ein einzigartiges und in weiten Teilen unerschlossenes Genre, das Meisterwerke aller musikalischen Epochen beinhaltet, hat in der Zusammenarbeit dreier bemerkenswerter Musiker einen neuen Botschafter gefunden. Gemeinsam bringen Ernst Kovacic, Steven Dann und Anssi Karttunen eine Fülle an Erfahrung, Engagement und Virtuosität in ein, die dieser transparenten und äußerst individuellen Form der Kammermusik unerhörte Vitalität verleihen. Mit dem wendigen, kreativen und höchst anpassungsfähigen Zebra haben die drei Musiker eine Tierart gefunden, die ihre Identität als Kammerensemble perfekt repräsentiert, wie sie augenzwinkernd erklären: „Trotz der Tatsache, dass kein Zebra dem anderen gleicht, da jedes ihrer Streifenmuster einmalig ist, vermittelt eine Ansammlung von Zebras den Eindruck eines einzigen Organismus. Diese Verschmelzung ihrer Eigenheiten ermöglicht es ihnen, einen starken kollektiven Eindruck auf Löwen, Leoparden, Hyänen – und das Publikum zu machen. Allerdings ist die wohl wichtigste Eigenschaft der Zebras ihre Weigerung, sich von der öffentlichen Meinung lenken zu lassen. Zebras sind die einzigen Pferde, die nicht domestiziert wurden. Sie sind einfach zu stur. Könnten wir diese ganze neue Musik in die Welt tragen, ohne auch ein bisschen in diese Richtung zu tendieren?“ Ernst Kovacic, Steven Dann und Anssi Karttunen erfreuen sich besonderer Beziehungen zu bedeutenden Komponistinnen und Komponisten unserer Zeit und sind bestrebt, ihre Leidenschaft mit dem Publikum zu teilen, indem sie neue und unbekannte Werke mit den großen Werken der Streichtrioliteratur verbinden. Die ersten Komponisten, die Werke für das Zebra Trio geschrieben haben, waren Pablo Ortiz und Michael Spassov. Nach ersten Konzerten in Kanada und ihrem europäischen Debüt im Museo Reina Sofia in Madrid brachten die Musiker 2010 eigens für sie komponierte Trios von Kaija Saariaho, Friedrich Cerha, Rolf Wallin und Miroslav Srnka zur Uraufführung. Konzerte in der Saison 2010/11 führten das Zebra Trio nach Österreich (Styriarte Graz, Arcana Festival, Konzerthaus Wien) und Frankreich (Musica Strasbourg). In der Saison 2011/2012 waren die Musiker auf beiden Seiten des Atlantiks zu Gast und veröffentlichten ihre erste gemeinsame CD mit Werken von Brahms bei Toccata Classics.. Unter den Komponistinnen und Komponisten, die Werke für das Zebra Trio planen, sind Simon Bainbridge, Luca Francesconi, Beat Furrer, HK Gruber, Asbjørn Schaathun und Johannes Maria Staud. Ernst Kovacic, Violine Wien mit seinem starken Spannungsfeld zwischen Tradition und innovativen Kräften prägte Ernst Kovacic nachhaltig und wirkt als spürbarer Einfluss in seinem Spiel. Durch die Interpretation der Bach’schen Solowerke, der Violinkonzerte Mozarts und durch seinen Einsatz für das zeitgenössische Musikschaffen nahm er früh einen hervorragenden Platz innerhalb der Solisten seiner Generation ein. Viele Komponisten wie Krenek, Holloway, Osborne, Gruber, Schwertsik, Eröd, Bischof, Haas und Essl www.karstenwitt.com schrieben Werke für Ernst Kovacic. In den vergangenen Spielzeiten standen Uraufführungen von Violinkonzerten Beat Furrers und Django Bates´ mit den Wiener Philharmonikern und der London Sinfonietta auf dem Programm, außerdem von Friedrich Cerhas neuem Violinkonzert mit dem RSO Wien. Er konzertiert als Solist prominenter Orchester unter Dirigenten wie Franz Welser-Möst, Roger Norrington, Simon Rattle, Esa Pekka Salonen und Michael Gielen in Europa, Asien, Australien, Afrika und Amerika. Als Geiger und Kammermusiker war er bei zahlreichen Festivals (darunter Wien, Berlin, Salzburg, Edinburgh, Proms London) zu Gast. Daneben arbeitet Ernst Kovacic als „directing soloist“ und Dirigent mit vielen Kammerorchestern. Von 1996 bis 1998 war er künstlerischer Leiter des Wiener Kammerorchesters. Regelmäßig musiziert er mit den Scottish, Irish und English Chamber Orchestras, der Northern Sinfonia, der Britten Sinfonia, dem Norwegischen Kammerorchester, Camerata Roman, St. Pauls Chamber Orchestra, dem Stuttgarter Kammerorchester sowie mit dem Klangforum Wien, dem Ensemble Modern, BIT20 Ensemble, der Camerata Salzburg und der Deutschen Kammerphilharmonie. Für die nächsten drei Jahre hat er die künstlerische Leitung des Kammerorchesters Leopoldinum in Wroclaw, Polen, übernommen. Er spielt eine Geige von Giovanni Battista Guadagnini aus dem Jahre 1754. Steven Dann, Bratsche Steven Danns musikalische Laufbahn umfasst die gesamte Bandbreite an Möglichkeiten, die sein Instrument bietet: als Solo-Bratschist einiger der führenden Orchester, im Streichquartett und in der Kammermusik, als Solist und als engagierter Lehrer hat er sich einen ausgezeichneten Ruf erworben. Steven Dann wurde 1953 in Vancouver, Kanada geboren. Sein erster Lehrer war Lorrand Fenyves. Er studierte außerdem bei William Primrose, Robert Pikler und Bruno Giuranna. Steven Dann hat in sechs Sommerkursen das Streichquartett-Repertoire bei Zoltan Szekely und Mitgliedern des Hungarian String Quartet studiert. Nach seinem Abschluss wurde er zum Solo-Bratschisten des National Arts Centre Orchestra in Ottawa, Kanada ernannt. Diese Position hatte er auch beim TonhalleOrchester Zürich, dem Royal Concertgebouw Orchestra und bei den Symphonieorchestern von Vancouver und Toronto inne. Er gastierte als Solo-Bratschist beim Boston Symphony Orchestra unter Seiji Ozawa und beim City of Birmingham Symphony Orchestra unter Sir Simon Rattle. Als Solist bei Konzerten und für Aufnahmen musizierte er mit dem Chamber Orchestra of Europe unter Nicolaus Harnoncourt, Paavo Berglund und Pierre Boulez. Steven Dann hat als Solist mit Dirigenten wie Sir Andrew Davis, Rudolph Barshai, Jiri Belohlavek, Sir John Eliot Gardiner, Jukka-Pekka Saraste, Vladimir Ashkenazy und Oliver Knussen zusammengearbeitet. Er ist einer der Gründer des Axelrod String Quartet und zudem seit 1990 Mitglied der Smithsonian Chamber Players in Washington, D.C. Seine Soloaufnahmen umfassen A Portrait of the Viola, Winter Music für Viola und Orchester von Alexina Louie, Mega4 Meta4 von Christos Hatzis und die Sequenza 6 von Luciano Berio. Im Juni 2006 erschien eine CD mit Violawerken von Johannes Brahms. Zwei weitere CDs für das Label ATMA sind in Planung: Gemeinsam mit den Smithsonian Chamber Players wird er eine Aufnahme im Rahmen der Gesamteinspielung der Kammermusik mit Klavier von Johannes Brahms und Robert Schumann sowie die vollständigen Haydn Baryton-Trios einspielen. www.karstenwitt.com Komponisten wie Peter Lieberson, R. Murray Shafer, Frederick Schipitsky und Christos Hatzis haben Werke für Steven Dann geschrieben. Derzeit konzertiert er außerdem mit Stücken von Giya Kancheli, Wolfgang Amadeus Mozart und Mark-Anthony Turnage. Steven Dann ist regelmäßig bei zahlreichen internationalen Festivals zu Gast. Er unterrichtet Bratsche und Kammermusik an der Glenn Gould School in Torontos Royal Conservatory of Music. Er lebt in Toronto und spielt eine Bratsche von Joseph Gagliano von ca. 1780. Anssi Karttunen, Violoncello Der finnische Cellist Anssi Karttunen ist einer der angesehensten Musiker in der heutigen klassischen Musikszene und ein vielbeschäftigter Kammermusiker und Solist. Er spielt auf modernen, Klassik- und Barockcelli sowie auf dem Violoncello piccolo. Sein Repertoire schließt alle Standardwerke für sein Instrument ein; zudem entdeckte er zahlreiche vergessene Meisterwerke wieder und arrangierte einige Werke für Cello. Anssi Karttunen ist ein leidenschaftlicher Verfechter der zeitgenössischen Musik, und seine Zusammenarbeit mit Komponisten wie Magnus Lindberg, Kaija Saariaho, Rolf Wallin, Luca Francesconi und Tan Dun hat zu über 125 Uraufführungen, darunter von 24 Cellokonzerten, geführt. So spielte er Magnus Lindbergs Cellokonzert mit dem Orchestre de Paris (1999), Esa-Pekka Salonens Mania mit Avanti! (2000), Martin Matalons Cellokonzert mit dem Orchestre National de France (2001) und Luca Francesconis Rest mit RAI Torino (2004). Im Auftrag des Boston Symphony Orchestra hat Kaija Saariaho das Cellokonzert Notes on Light für Anssi Karttunen geschrieben. Es erlebte 2007 seine Uraufführung, gefolgt von weiteren Aufführungen unter anderem mit Finnish Radio Symphony Orchestra, Swedish Radio, NDR Sinfonieorchester, Concertgebouw Orkest Amsterdam, Orchestre de Paris und New World Symphony. Im Mai 2010 wurde die Komposition mit einem Royal Philharmonic Society Music Award ausgezeichnet. 2011 war Anssi Karttunen erneut am Royal Opera House Covent Garden mit diesem Werk, für das Wayne McGregor eine hochgelobte Choreographie geschaffen hat, zu Gast. Anssi Karttunen arbeitet mit so namhaften Orchestern wie dem Philadelphia Orchestra, Philharmonia Orchestra, BBC Symphony, NHK Orchestra, Tokyo Metropolitan Orchestra, Orchestre National de France, SWR Sinfonieorchester, den Münchner Philharmonikern, Ensemble Modern, Rotterdam Philharmonisch Orkest, Residentie Orkest, Danish National Radio Symphony Orchestra, Oslo Philharmonic, Luxemburger Philharmoniker, Helsinki Philharmonic und vielen anderen. Bei den bedeutenden Musikfestivals in Europa ist er regelmäßiger Gast, darunter in Edinburgh, Salzburg, Lockenhaus, Spoleto, Berlin, Venedig, Montpellier, Straßburg und Helsinki. Seine Aufnahmen beweisen eine enorme Bandbreite und reichen von den vollständigen Werken für Cello und Fortepiano Beethovens (auf historischen Instrumenten) bis zu Solowerken des 20. Jahrhunderts und Livemitschnitten mit der London Sinfonietta oder dem Los Angeles Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Esa-Pekka Salonen. Anssi Karttunen ist Gründungsmitglied von www.petals.org, einer nichtkommerziellen Organisation für die Produktion und den Verkauf von CDs im Internet. Weiterhin war er bei der ersten CD-ROM mit zeitgenössischer Musik, Prisma, mit Musik von Kaija Saariaho beteiligt. Bei der Deutschen Grammophon erschien eine DVD von Tan Duns The Map für Cello, Orchester und Video, und Sony Classical veröffentlichte die Konzerte von Lindberg, Saariaho und Salonen. In Kürze erscheint bei Ondine eine CD mit Kammermusikwerken Magnus Lindbergs, die er gemeinsam mit dem Komponisten und dem Klarinettisten Kari Kriikku einspielte. www.karstenwitt.com Anssi Karttunen wurde 1960 geboren. Er studierte unter anderem bei Erkki Rautio, William Pleeth, Jacqueline du Pré und Tibor de Machula. Zwischen 1994 und 1998 war er künstlerischer Leiter des Avanti! Chamber Orchestra. Weiterhin leitete er die Helsinki Biennale im Jahr 1995 und das Suvisoitto Festival in Porvoo, Finnland, von 1994 bis 1997. Von Dezember 1999 bis Juni 2005 war Anssi Karttunen erster Cellist der London Sinfonietta. Auch als Dirigent ist er aufgetreten, so beispielsweise im Februar 2000, als er Lindbergs Kraft in Antwerpen dirigierte, sowie beim Los Angeles Philharmonic Cello Ensemble im Januar 2003. Zudem unterrichtet er häufig in Meisterkursen wie beispielsweite 2012 gemeinsam mit Kaija Saariaho an der Carnegie Hall, bei der Cello Biennale Amsterdam 2012 und regelmäßig seit 2008 im Rahmen der in Kooperation mit der Sibelius Akademie veranstalteten Workshopreihe „Creative Dialogue“ in Santa Fe. Anssi Karttunen spielt ein Cello von Francesco Ruggeri. www.karstenwitt.com