Liebelei

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Schwab Markus 4BHELI
Liebelei
von
Arthur Schnitzler
Die Liebelei ist ein Schauspiel in drei Akten und wird von Schnitzler als eine „rührende
Tragikkomödie“ bezeichnet. Ein Schauspiel bezeichnet eine Theateraufführung in Form eines Dramas.
Das Hauptkennzeichen eines Dramas ist die Darstellung der Handlung durch Dialoge, da sie dafür
geschrieben sind, durch Schauspieler im Theater aufgeführt zu werden. Oft enthalten sie daher neben
den Dialogtexten auch Anweisungen für die Schauspieler und den Regisseur. Das klassische Drama
gliedert sich in fünf Akte. Die Schlussszene der einzelnen Akte wird als Finale bezeichnet.
Literaturepoche:
Das Stück „Liebelei“ entstand in der Literaturepoche Impressionismus und Symbolismus (1883-1923).
Der Impressionismus (1890-1910) ist die Blütezeit des Imperialismus und die Ablehnung des
Naturalismus. Er ist das Leben in einer Scheinwelt und die Flucht vor der Realität. Es werden oft
Verben weggelassen und die Anzahl von Nomen häuft sich. Außerdem ist der Impressionismus sehr
unpolitisch da er Themen wie Liebe, Tod, Kunst und Leben verkörpert. Diese Themen werden
meistens durch persönliche Eindrücke geschildert. Der Impressionismus ist außerdem ein um die Mitte
des l9. Jh. in Frankreich entwickelter Kunststil. Die wichtigsten Vertreter der Impressionismus sind
Hugo von Hofmannsthal, Detlev von Liliencron, Rainer Maria Rilke und Arthur Schnitzler.
Der Symbolismus (1890-1910) ist eine von Frankreich ausgehende literarische Bewegung. Er ist ein
Widerspruch zur objektiven Realitätsdarstellung des Naturalismus. Es wird versucht, den
Zusammenhang zwischen Idee, Mensch und Ding in der dichterischen Aussage zu formen. Der
Symbolismus schließt die Vorstellung persönlicher Empfindungen oder äußere Stimmungseindrücke
aus. Er besteht im Großen und Ganzen aus Metaphern und Bildern. Die wichtigsten Vertreter des
Symbolismus sind Stefan George, Hugo von Hofmannsthal und Rainer Maria Rilke.
Geschichtliche Voraussetzungen:
Die Handlungen der Werke Schnitzlers spielen meistens in der konkreten Umgebung von Wien. Ihre
handelnden Personen sind typische Gestalten der damaligen Wiener Gesellschaft. Offiziere und Ärzte,
Künstler und Journalisten, Schauspieler und nicht zuletzt das Vorstadtmädl, das zu so etwas wie einem
Erkennungszeichen für Schnitzler wurde. Es geht Schnitzler nicht um die Darstellung krankhafter
seelischer Zustände, sondern um die Vorgänge im Inneren gewöhnlicher, durchschnittlicher Menschen
mit ihren gewöhnlichen Lebenslügen. Wie Sigmund Freud in der Psychoanalyse bringt Arthur
Schnitzler etwa zur gleichen Zeit jene, vor allem sexuellen, Tabus zur Sprache, die die damalige ganz
auf Rationalität und Fortschritt orientierte Gesellschaft in verborgene Regionen verdrängt, im
öffentlichen Leben ebenso wie im Bewusstsein des Einzelnen. Er zeigt, dass im Unterbewussten des
Menschen Kräfte wohnen, die sich der Kontrolle des Verstandes entziehen.
Jugendstil
Der Jugendstil ist eine kunstgeschichtliche Epoche um die Jahrhundertwende des 19. zum 20.
Jahrhundert und ist in Österreich eng mit dem Begriff Wiener Secession verbunden. Der Begriff ist
nur im deutschsprachigen Raum, den Niederlanden und in Lettland in Gebrauch und wurde nach der
1896 gegründeten Münchner illustrierten Kulturzeitschrift Die Jugend benannt. Der Jugendstil war
international verbreitet und entwickelte sich gleichzeitig in Frankreich aus dem Symbolismus, wurde
aber auch durch japanische Farbholzschnitte, und in England aus den kunstgewerblichen Aktivitäten
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der Präraffaeliten beeinflusst. Er nahm Einfluss auf alle Künste, hatte aber seinen Schwerpunkt im
Bereich der bildenden Künste.
Secession
Die Wiener Secession ist eine Künstlervereinigung und bezeichnet die Wiener Variante des
Jugendstils. Die Wiener Secession wurde am 3. April 1897 von mehreren Künstlern als
Abspaltung (Secession) vom Wiener Künstlerhaus gegründet, da die Künstler den am
Künstlerhaus vorherrschenden Konservatismus und traditionellen am Historismus orientierten
Kunstbegriff ablehnten.
Außerliterarische Kulturleistungen:
Erfindungen
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1861 erfand Reis das Telefon
1879 erfand Edison die Glühbirne. Werner von Siemens baute im gleichen Jahr die erste
Elektrolokomotive.
1885 wurde das erste Motorrad von Gottlieb Daimler gebaut. Im selben Jahr baute Karl Benz,
ohne dass er etwas von Gottlieb Daimler wusste, ein motorisiertes Dreirad
1902 wurde die erste elektrische Schreibmaschine von der Firma George Blickesnderfer
gebaut.
1914 wird die erste funktionierende Verkehrsampel in Cleveland, USA, in Betrieb genommen
1929 baute der Amerikaner W. Marrison die erste Quarzuhr
Ereignisse
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1860-1864 Amerikanischer Bürgerkrieg. Ende des Sklavenhandels
1870 kommt es zur Einnahme Roms
1900 wird ausschließlich die Österreichische Krone Zahlungsmittel in Österreich-Ungarn
1903 findet in Frankreich die erste Tour de France statt
1912 war der Untergang des Luxusdampfers Titanic
1914-1918 erster Weltkrieg
Verfasser:
Arthur Schnitzler wurde am 15. Mai 1862 in Wien als Sohn des berühmten Medizinprofessors Johann
Schnitzler geboren. Von 1871 bis 1879 besuchte er ein Akademisches Gymnasium und einige Jahre
später studierte er in seiner Heimatstadt Medizin. Bis 1894 praktizierte er als Arzt, betätigte sich aber
bereits in dieser Zeit als Schriftsteller. 1903 heiratet Schnitzler die deutlich jüngere Schauspielerin
Olga Gussmann mit welcher er später zwei Kinder hatte. Mit Beginn des 1. Weltkrieges ging das
Interesse an seinen Werken zurück, dies lag auch daran, dass er sich als einer der wenigen
österreichischen Intellektuellen nicht für die Kriegstreiberei begeistern konnte. 1921 zog er seine
Aufführungsgenehmigung zurück, da ihm anlässlich der Uraufführung des Reigen der Prozess wegen
Erregung öffentlichen Ärgernisses gemacht wurde. Im selben Jahr wurde er von seiner Frau
geschieden und musste daraufhin seinen Sohn Heinrich und seine Tochter Lilli alleine erziehen. In der
Folgezeit isolierte sich der Schriftsteller wegen physischer und psychischer Probleme immer mehr,
welche unter anderem durch die Scheidung entstanden. Der Freitod seiner Tochter 1928 erschütterte
ihn sehr. 1931 starb Schnitzler, einer der einflussreichsten deutschsprachigen Autoren des frühen 20.
Jahrhunderts, an einer Gehirnblutung.
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Weitere Werke:
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Anatol (Schauspiel, 1893)
Sterben (Novelle, 1895)
Liebelei (Schauspiel, 1895)
Reigen (Komödie, 1896/97)
Paracelsus (Schauspiel, 1899)
Der grüne Kakadu (Groteske, 1899)
Leutnant Gustl (Erzählung, 1901)
Der einsame Weg (Schauspiel, 1904)
Der Weg ins Freie (Roman, 1908)
Komtesse Mizzi oder Der Familientag (Schauspiel, 1909)
Der junge Medardus (Schauspiel, 1910)
Das weite Land (Tragikomödie, 1911)
Professor Bernhardi (Schauspiel, 1912)
Casanovas Heimfahrt (Novelle, 1918)
Komödie der Verführung (Schauspiel, 1924)
Fräulein Else (Erzählung, 1924)
Traumnovelle (Novelle, 1926)
Spiel im Morgengrauen (Erzählung, 1926/27)
Therese (Roman, 1928)
Flucht in die Finsternis (Erzählung, 1931)
Jugend in Wien (Autobiographie, herausgegeben 1968)
Tagebuch 1879-1931 (zehn Bände, ersch. 1981-2000)
Hauptpersonen:
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Hans Weiring, Violinspieler am Josefstädter Theater
Christine Weiring, seine Tochter
Mizi Schlager, Modistin und Freundin von Christine
Katharina Binder, Bekannte von Christine
Lina, ihre neunjährige Tochter
Fritz Lobheimer und Theodor Kaiser, junge Männer
Ein Herr
Inhaltsangabe:
1. Akt:
Theodor will seinen Freund Fritz von einer alten Liebe ablenken und organisiert deshalb ein
Abendessen mit zwei Damen namens Mizi und Christine. Christine, die vorher ihren Vater noch zum
Theater gebracht hat, bringt Fritz als Geschenk einen Blumenstrauß mit. Während und nach dem
Abendessen unterhalten sich die vier ausgezeichnet und haben viel Spaß miteinander. Noch am selben
Abend kommt plötzlich der Ehemann der ehemaligen Geliebten von Fritz bei der Tür herein und wirft
ihm seine Liebesbriefe an dessen Frau auf den Tisch. Die anderen drei befinden sich zu diesem
Zeitpunkt im Nebenzimmer und wissen von all dem nichts was sich zwischen den beiden abspielt. Der
Herr fordert von Fritz die Liebesbriefe von seiner Gattin, welche der ihm aber nicht gibt. Damit lässt
Fritz den Herrn wissen, dass er jederzeit eine Herausforderung zu einem Duell annehmen würde.
Theodor ermutigt Fritz nach dem Abgang des Herrn noch, indem er ihm sagt dass solche Sachen zu
90% immer gut ausgehen. Nachdem sich Fritz und Christine für den nächsten Tag verabredet haben,
begleitet Theodor anschließend die beiden Damen nach Hause.
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2. Akt:
Katharina will Christine in den Lehnergarten einladen, da sie diese mit einem Herrn Binder
verkuppeln möchte. Christine lehnt aber ab, da sie an diesem Herrn keinerlei Interesse hat. Katharina
spricht über Christines Freundin Mizi sehr verächtlich und meint, dass Mizi kein Umgang für sie sei
und sie nur in Verruf bringen würde. Herr Weiringer und Katharina unterhalten sich anschließend
noch ein wenig über ihre Jugend. Herr Weiringer erzählt ihr, dass er nicht den gleichen Fehler wie bei
seiner verstorbenen Schwester machen will, und sie so ihr Leben genießen lassen möchte. Mizi, die zu
dem Gespräch hinzukommt, erkundigt sich nach Christine. Diese jedoch kommt wenige Minuten
später und gibt an, dass sie Kopfschmerzen habe. Christine erzählt Mizi anschließend, dass Fritz sie
hätte sitzen lassen. Diese versucht sie anschließend zu trösten, indem sie ihr erklärt, dass es kein Mann
Wert sei sich wegen ihm die Augen auszuweinen. Als Fritz, nachdem Mizi gegangen ist, doch kommt,
und Christine zu erklären versucht, dass er sie liebt, erscheint plötzlich Theodor und gibt vor, dass er
und Fritz für einige Tage auf das Gut dessen Eltern fahren. Mit einem "Lebe wohl" verabschiedet sich
Fritz anschließend von Christine.
3. Akt:
Christine berichtet Mizi, dass sie ihre Liebe zu Fritz ihren Vater gebeichtet hat, und bittet sie bei
Theodor nachzusehen, ob die beiden schon von ihrem Besuch am Gut zurück seien.
Herr Weiringer, der erfahren hat, dass Fritz bei einem Duell ums Leben gekommen ist, versucht
Christine auf die schönen Dinge des Lebens aufmerksam zu machen, um ihre Fixiertheit an Fritz etwas
zu schwächen. Christine ahnt aber etwas von dem Unglück und erfährt schließlich von Theodor, dass
Fritz bei einem Duell um eine andere Frau ums Leben gekommen sei. Sie kann dieses Unglück nicht
verkraften und stürzt sich anschließend aus dem Fenster.
Interpretation:
Schnitzler hatte mit Liebelei seinen ersten und größten Bühnenerfolg. Er verwandelt hier den Typus
des gemütvollen Wiener Volksstücks in ein sozialpsychologisches Drama, wobei der ironische
Unterton im Titel bereits auf die ambivalente Tragik der Handlung verweist. In diesem Drama befasst
sich Schnitzler hauptsächlich mit erotischen Problemen und mit der Darstellung schwieriger und
absonderlichen seelischen Zuständen.
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