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Herzinfarkt:
Was ist ein Herzinfarkt?
Bei einem Herzinfarkt stirbt ein Teil des Herzmuskels durch den Verschluss eines Herzkranzgefäßes ab. Das Herz wird
in der Regel von drei großen Blutgefäßen, den Herzkranzgefäßen (Koronararterien), mit Blut und Sauerstoff versorgt.
Wird eines dieser Gefäße durch ein Blutgerinnsel verstopft, kann das Blut nicht mehr zirkulieren. Die Sauerstoff- und
Nährstoffzufuhr ist somit unterbrochen. Gelingt es nicht innerhalb von wenigen Stunden das verschlossene Gefäß
wieder zu eröffnen, stirbt der von diesem Gefäß versorgte Herzmuskel ab.
In Deutschland erleiden jährlich mehr als eine halbe Million Menschen einen Herzinfarkt. Der Herzinfarkt ist eine
lebensbedrohliche Erkrankung. In den ersten vier Wochen sterben 40 bis 50 Prozent der Patienten, Frauen häufiger als
Männer.
Wie entsteht ein Herzinfarkt?
Die häufigste Ursache des Herzinfarktes ist die Arteriosklerose. Ein gewisser Grad von Arterienverkalkung
(Arteriosklerose) ist bereits oft bei jungen Erwachsenen nachzuweisen. Dieser Prozess ist nicht nur auf die
Herzkranzgefäße beschränkt sondern betrifft alle Gefäße des Körpers. Die Verkalkung steigt mit zunehmendem Alter
und je nach Anzahl der Risikofaktoren an. In Gefäßablagerungen können sich kleine Risse entwickeln. Geschieht das,
bildet sich ein kleines Gerinnsel aus Blutplättchen (Thrombus). Diese Gerinnsel hat die Aufgabe, den Riss zu
verschließen. Allerdings kann durch dieses Gerinnsel das ohnehin verengte Gefäß auch ganz verstopfen werden. Das
führt zu einem Herzinfarkt.
Wie stellt der Arzt die Diagnose?
Neben der Krankengeschichte (Anamnese) sind folgende Untersuchungen wegweisend:



Elektrokardiogramm (EKG)
Konzentration der Herzenzyme (CK-Wert) im Blut
Konzentration von Proteinen aus dem Herzen (Troponin T oder Troponin I) im Blut
In den meisten Fällen werden für einen Herzinfarkt typische Veränderungen festgestellt. Blutprobe und EKG lassen
auch auf die Größe des Infarkts schließen.
Was sind Herzenzyme?
Wie in allen Zellen, so sind auch im Herzmuskel Enzyme nötig, um den Stoffwechsel der Herzmuskelzelle aufrecht zu
erhalten. Bei Schädigung dieser Zellen, zum Beispiel durch einen Herzinfarkt oder eine Herzmuskelentzündung
(Myokarditis), werden die Enzyme freigesetzt und können dann im Blutserum vermehrt nachgewiesen werden.
Es gibt eine Reihe von Enzymen, die fast nur oder überwiegend im Skelettmuskel oder Herzmuskel vorkommen. Ein
Anstieg dieser Enzymwerte im Serum zeigt eine Schädigung von Muskelzellen, bei bestimmten Kombinationen von
erhöhten Werten eine Schädigung speziell der Herzmuskelzellen an.
Die Höhe des Anstiegs gibt Hinweise auf das Ausmaß der Schädigung. Dabei ist zu beachten, dass diese Enzymwerte
erst mit einer Verzögerung von einigen Stunden ansteigen und daher unmittelbar nach einer Schädigung noch nicht
erhöht sein müssen.
CK
Creatinkinase
GOT = AST
Glutamat-Oxalacetat-Transaminase
LDH
Lactatdehydrogenase
Herzmuskelrelevante Eiweiße:
Cardiale Troponine
Troponin I und Troponin T
Für die Untersuchung der Enzyme ist Blutserum nötig. Einige der Enzyme eignen sich auch zur Spätdiagnostik,
beispielsweise nach einem Herzinfarkt, da sie bis zu zwei Wochen danach nachweisbar sind.
In jüngerer Zeit gewinnen aber auch, neben den Herzenzymen, andere Bestandteile der Herzmuskelzelle an
diagnostischer Bedeutung. Zu nennen wären hier vor allem die kardialen Troponine. Diese gehören zu den Eiweißen
und sind wichtig für die Kontraktion (Anspannung) des Herzmuskels. Ähnlich wie die Enzyme werden sie ebenfalls bei
einer Schädigung des Herzmuskels freigesetzt und können dann im Blut nachgewiesen werden.
Serumdiagnostik
Neue biochemische Marker für akute ischämische Herzerkrankungen
Anforderungen an kardiale Marker






hoch spezifisch für Herzmuskel
schneller Anstieg im Blut nach kardialem Ereignis
deutlicher Anstieg bereits bei geringer Myokardschädigung (z. B. instabile Angina pectoris)
nicht nachweisbar bei Gesunden
einfache und schnelle Bestimmung
geringe Kosten
1.5 Ideale biochemische Infarktmarker
Der ideale Herzinfarktmarker wird von mehreren Autoren folgendermaßen beschrieben
(36, 7):
Er sollte
- absolut herzspezifisch sein, um eine zuverlässige Diagnose eines Herzmuskelschadens
zu ermöglichen, auch wenn der Patient unter anderen Erkrankungen (v. a.
Skelettmuskelschäden,
Nierenversagen, Leberschäden, etc.) leidet.
- hochsensitiv sein, um auch kleinere Herzmuskelschäden z. B. bei instabiler Angina
oder Myokarditis zu entdecken.
- unterscheiden können zwischen reversiblem und irreversiblem Myokardschaden.
- als Reperfusionsmarker einsetzbar sein.
- die Infarktgröße und damit die Prognose des Patienten abschätzen können.
- vor allem zur Frühdiagnose eines Infarkts geeignet sein.
- präzise, rasch und kostengünstig zu messen sein.
Biochemische Marker einer Myokardschädigung



Bisher: Enzymaktivitäten von GOT (AST), CK, CKMB, LDH, HBDH
neue notfalltaugliche Marker: Myoglobin, CKMB-Masse, kardiale Troponine
Marker in Entwicklung: Myosin-Leichtketten, CK-Isoformen, Fettsäure-bindendes Protein, GlykogenPhosphorylase-lsoenzym BB
Parameter Anstieg Maximum
Myoglobin 2-6h
6-12h
Troponin-T 3-8h
12-96h
CK
3-12h
12-24h
CK-MB
3-12h
12-24h
GOT
6-12h
18-36h
LDH
6-12h
48-144h
HBDH
6-12h
48-144h
Labordiagnostik


Herzenzyme (Abb.
): Gesamt-CK, CK-MB, LDH, HBDH, GOT, Myoglobin,
kardiales Troponin T bei Aufnahme. Kontrolle nach 12 und 24 h
Sonst. Labor: BB (Anämie, Leukozytose), Blutgruppe (2 EK in Bereitschaft für evtl.
Lysetherapie!), Krea und E'lyte, Gerinnung (vor Antikoagulation, Fibrinolyse), Lipase
(DD Pankreatitis), AP, Bili (DD Gallenkolik, Cholestase), BGA (kardiogener Schock,
Lungenembolie), BZ, Laktat.
Labordiagnostik bei V.a. Herzinfarkt
Enzyme
Anstieg Maximum Bemerkung
GesamtCK
4–8 h
16–36 h
> 150 mU/ml für etwa 2–4 Tage
CK-MB
4–8 h
12–18 h
CK-MB > 6–10 % der Gesamt-CK
LDH
6–12 h
24–60 h
zur Spätdiagnose*
HBDH
6–12 h
30–72 h
HBDH: herzspezifische LDH. Quotient
LDH/HBDH < 1,3  Infarkt, Hämolyse
GOT
4–8 h
16–48 h
Myoglobin 3–6 h
8–12 h
normal < 10 mol/l, nicht herzmuskelspezifisch
Troponin T 3–8 h
24–48 h
herzmuskelspezifisch, normal nicht nachweisbar, erhöht bis 7 bis
max. 14 Tage nach Infarkt
* Gesamt-LDH ist bei Herzinfarkt durch Erhöhung des Isoenzyms HBDH erhöht.
Herzinfarkt: Gesamt-CK , CK-MB (CK-MB-Anteil an der Gesamt-CK zwischen 6–25 %),
CK-MB-Masse , Troponin T und I , Myoglobin (unspezifisch).
Kreatinkinase
Anaerobe Energiegewinnung
ATP muss ständig bereitgestellt werden im Muskel. Energiereiches Phosphat ist mit Kratin zu
Kreatinphosphat verbunden. Kreatinphosphat kommt im Muskel intwa sechfach höherer
Konzentartion als ATP vor. Die cytosolische Kreatinkinase bildet aus ADP und
Kratinphosphat neues ATP und Kreatin. (Eine mitochondriale CK rephosphoryliert Kreatin in
der Erholungsphase zu Kreatinphosphat.
Kinasen sind Enzyme (=Biokatalysatoren) die helfen, Phosphatgruppen an andere
Moleküle zu koppeln. Die Kreatinkinase koppelt Phosphate an Kreatin.
Was ist die Creatinkinase?
Die Creatinkinase (CK) ist ein Leitenzym für die Diagnose von Schädigungen der Herz- und Skelettmuskulatur. Dabei
kann von der Höhe des CK-Anstiegs auf die Größe der Schädigung geschlossen werden. Die Gesamt-CK im Blutserum
ist die Summe von meist drei, selten vier Untertypen:

CK-MB (Myokardtyp = Herzmuskeltyp)

CK-MM (Skelettmuskeltyp)

CK-BB (Hirntyp)

Selten Makromolekulare CK; meist vom Mitochondrientyp (CK-MiMi).
Entscheidend für die Diagnose eines Herzinfarkts oder einer Herzmuskelentzündung bei einer Erhöhung der Gesamt-CK
ist die Bestimmung des Untertyps CK-MB. Wichtig ist der Anteil der CK-MB an der erhöhten Gesamt-CK.

Liegt der Anteil der CK-MB an der Gesamt-CK zwischen sechs und 20 Prozent, spricht das für eine
Enzymfreisetzung aus der Herzmuskulatur.

Ein Anteil unter sechs Prozent spricht für eine Enzymfreisetzung aus der Skelettmuskulatur.

Ein Anteil der CK-MB von über 20 Prozent findet sich bei Störungen durch die anderen Enzym-Untertypen.
Der Gesamt-CK-Wert steigt bei einem Herzinfarkt nach vier bis sechs Stunden an und erreicht nach 16 bis 36 Stunden
seinen höchsten Wert. Der CK-MB-Wert steigt ebenfalls nach ca. vier Stunden an, erreicht sein Maximum jedoch
bereits nach zwölf bis18 Stunden. Zusätzlich kann mittlerweile auch die so genannte "CK-MB Masse" im Blut bestimmt
werden. Im Regelfall werden diese Werte bei einem Verdacht auf Herzinfarkt oder bei einem tatsächlichen Herzinfarkt
mehrfach im Verlauf gemessen.
Wo wird Creatinkinase gemessen?
Für die Blutabnahme ist Blutserum erforderlich. Vor der Blutentnahme sollten keine intramuskulären Spritzen gegeben
werden, körperliche Anstrengungen sind zu vermeiden, weil beides die Enzymwerte erhöhen kann.
REFERENZ-/NORMALWERTE
IFCC-Einheit
Männer
bis 174 U/l
Frauen
bis 140 U/l
Die Kreatinkinase (CK) ist ein Enzym, das den Transfer energiereicher Phosphate
zwischen Adenosintriphosphat und Kreatin katalysiert. Sie kommt in drei Isoenzymen,
der MM-, BB- und der MB-Form vor. Die MM-Form ist vorwiegend im Skelettmuskel
vorhanden, während das BB-Isoenzym hauptsächlich im Gehirn und in
der Niere vorkommt. Im Herzmuskel liegen sowohl die MM- als auch die MB-Form
vor.
Die Aktivität der Kreatinkinase überschreitet den Normbereich innerhalb von vier
bis acht Stunden nach Infarktbeginn und erreicht ihn wieder nach zwei bis drei Tagen.
Die durchschnittliche Maximalaktivität der CK wird 24 Stunden nach Infarktbeginn
erreicht, bei erfolgreicher Reperfusion wird die Maximalaktivität jedoch früher
erreicht. Die CK ist auch ein geeigneter Marker zur Einschätzung der Infarktgröße.
Die Kreatinkinase ist zwar ein sensitiver enzymatischer Detektor des akuten Myokardinfarkts,
ihre diagnostische Spezifität wird jedoch dadurch eingeschränkt, daß
sie z. B. bei Muskelerkrankungen, Diabetes mellitus, nach sportlicher Anstrengung,
Krämpfen oder intramuskulären Injektionen ihren Referenzwert überschreitet und so
hinsichtlich der myokardialen Schädigung zu falsch-positiven Ergebnissen führt (1,
4).
Die Kreatinkinase MB (CK-MB) stellt eines von drei zytoplasmatischen Isoenzymen
der Kreatinkinase dar und besteht aus den Untereinheiten CK-M und CK-B.
Mit einem Anteil von ca. 25 % der Gesamt-CK stellt der Herzmuskel die Hauptlokalisation
der CK-MB dar. In geringerem Anteil findet man sie jedoch auch in der
Skelettmuskulatur mit ein bis drei % der Gesamt-CK.
Die Aktivität der Kreatinkinase MB überschreitet nach 3-12 Stunden den Schwellenwert,
erreicht ihre Maximalaktivität nach durchschnittlich 24 Stunden und kehrt
nach zwei bis drei Tagen in den Normalbereich zurück.
Trotz der größeren Herzspezifität der CK-MB gegenüber der CK beobachtet man
hier z. B. bei Langstreckenläufern fälschlich erhöhte Werte (1, 4).
Die Kreatinkinase (CK, CPK) wird aus den genetisch determinierten Untereinheiten CK-M
und CK-B gebildet. Daraus werden die drei dimeren Isoenzyme CK-MB (Myokardtyp), CKMM (Muskeltyp) und CK-BB (Gehirntyp) gebildet.
In hoher Aktivität kommt die CK v.a. in der Skelettmuskulatur, im Herzmuskel und im
Gehirn, in geringerer Aktivität in Lunge, Uterus, Gastrointestinaltrakt und Urogenitalsystem
vor. Die relative Verteilung der Isoenzyme gibt Hinweise auf das Herkunftsorgan. Die HWZ
beträgt für die CK-MB 12 h, für die CK-MM 18 h und für die CK-BB 3 h.
Die CK-MB erreicht im Myokard ihre höchste Konzentration. Obwohl sie nicht vollständig
kardiospezifisch ist, wird sie in Verbindung mit der Gesamt-CK weiterhin als bevorzugter
biochemischer Marker für den akuten Herzinfarkt eingesetzt. Die Bestimmung der CK-MBMasse hat wegen ihrer methodisch bedingten höheren Kardiospezifität klinische Bedeutung.
Referenzbereiche Kreatinkinase
Gesamt-CK
< 80 U/l ( )
CK-MB
< 10 U/l
CK-MB-Masse
< 5,0 g/l
Relativer Index (RI)
< 2,5
< 70 U/l ( )
Angaben für optimierte Standardmethode der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie, Meßtemperatur 25 °C
Erhöhte Werte

Herzinfarkt:
o Gesamt-CK: Aktivitätsanstieg frühestens nach 4 h, regelmäßig 8–24 h nach
Infarkteintritt. Maximale Erhöhung nach ca. 20 h.
o CK-MB: üblich 6–25 % der Gesamt-CK-Aktivität. CK-MB < 6 % und erhöhte
Gesamt-CK V.a. Skelettmuskelschaden. CK-MB > 25 %  V.a. Makro-CK
oder CK-BB. Bei Herzinfarkt sind diagnostische Sensitivität und Spezifität der
CK-MB in Verbindung mit der Gesamt-CK hoch. Sie liegen bei 99 % bzw. 98
%.
o CK-MB-Masse und RI: höhere Spezifität für Infarkt als CK-MB- Aktivität.
Erhöhung spricht für Herzinfarkt. Kinetik wie Gesamt-CK
Diagnostische Bedeutung der CKMB-Masse



Abklärung unklarer CK-Erhöhungen
evt. Ersatz für die Bestimmung der CKMB-Aktivität
relativer Frühmarker für kardiales Ereignis
CKMB-Masse



Anstieg ca. 2-4h nach Schmerzbeginn bei kardialem Ereignis
keine Störungen durch andere CK-lsoformen
nur bedingt myokardspezifisch, da 1. CKMB-Konzentration des Myokards variabel
2. CKMB-Anteil auch in anderen Geweben

CK, CK-MB
Überwiegend muskelspezifisches Enzym. 3 Isoformen: CK-MM (v.a.
Skelettmuskel), CK-MB (v.a. Herzmuskel) und CK-BB (Hirn).
- Normwerte: CK < 80 U/l, CK-MB bis 12 U/l.
- Kinetik: Normwertüberschreitung 4–8 h nach Infarkt, Höchstwert nach etwa 21 h. CK
ist 2–3 Tage nachweisbar. Bei erfolgreicher Fibrinolyse Enzym-Auswaschphänomen
("washout"), d.h. CKmax schon ca. 8–17 h nach Infarkt.
- Bewertung: Infarkt-Sensitivität bei ca. 99 %! Myokardinfarkt wahrscheinlich, wenn
Gesamt-CK erhöht und CK-MB > 6–8 %. Bei erfolgloser bzw. nicht durchgeführter
Fibrinolyse korreliert die CKmax mit der Nekrosegröße.
- Neuere Spezialanalytik
- CK-Masse: Normwert: < 7 mg/l. Die übliche CK-Bestimmungsmethode ist die
quantitative Messung der CK-Enzymaktivität. Seit kurzem kann die CK-MB spezifisch
durch Antikörper nachgewiesen werden. Der Nachweis wird bei Infarkt ca. 1 h früher
pathologisch als die übliche CK-Messung.
- CK-MB-Isoformen: 2 Isoformen der CK-MB. Die vom Herzen freigesetzte CK-MB2
wird im Blut teilweise zu CK-MB1 gespalten. Frühe sensitive und spezifische
Infarktdiagnose (nach 6 h Sensitivität und Spezifität > 90 % bei CK-MB2/CK-MB1 Verhältnis > 1,5).
Eine nur einmalige Bestimmung der CK-MB wird meistens zu wenig sein: Wie
aus der Abbildung ersichtlich, muss man die CK-MB und andere Herzmarker in den
meisten Fällen öfter messen. Insbesondere, wenn die ersten Messungen ein
normales Ergebnis brachten.
Für die Spätdiagnose ist die CK-MB nicht geeignet: Aus der Abbildung oben ist
ebenfalls ersichtlich, dass die CK-MB nach 2-3 Tagen wieder im Normalbereich ist.
Für die Spätdiagnose bestimmt man besser das Troponin.
Wie unterscheidet man, ob die CK-MB im Blut aus dem Skelett-Muskel oder aus
dem Herz-Muskel gekommen ist?
Da CK-MB auch im Skelettmuskel vorkommt, führen auch Muskelschäden,
Verletzungen, ev. Injektionen zu einem Anstieg der CK-MB.
Zur Unterscheidung hilft die sog. 6% Regel. Dazu bestimmt man die Gesamt-CKAktivität und die Aktivität der CK-MB. Im Muskel ist viel CK aber nur wenig CK-MB.
Gehen Muskelzellen zu Grunde wird also viel CK aber nur wenig CK-MB freigesetzt.
Der Anteil der freigesetzten CK-MB wird also klein sein. Im Herzmuskel, besonders
im längere Zeit vorgeschädigten, ist aber viel CK-MB. Gehen Herzmuskelzellen zu
Grunde wird der Anteil der CK-MB also höher sein.
Als Grenze hat sich 6% bewährt. Beträgt der Anteil der CK-MB mehr als 6% der
Gesamt-CK, dann spricht dies dafür, dass der Herzmuskel geschädigt ist (gilt aber
nur, wenn auch die Gesamt-CK über einen bestimmten Wert erhöht ist).
Bereich
Einheit Bereich Einheit
Aktivität
unter 12
U/l
Konzentration
("CK-MB Masse")
unter 6
µg/l
Anteil der CK-MB-Aktivität
an der Gesamt-CK-Aktivität
unter 6
%
unter 6
ng/ml
Verhältnis CK-MB-Masse (µg/l) /
unter 0.025
Gesamt-CK-Aktivität (37°C)
Troponin T, Troponin I
Was ist Cardiales Troponin T/I?
Die Verkürzung eines Muskels im menschlichen Körper beruht auf dem aktiven Ineinandergleiten von verschiedenen
Eiweißstrukturen. An diesem Prozess sind auch die Eiweiße (Proteine) Troponin T und Troponin I beteiligt.
Im menschlichen Körper werden drei verschiedene Arten von Muskulatur unterschieden:

Die Skelettmuskulatur: Skelettmuskulatur ist diejenige Muskulatur, die willkürlich kontrollierbar ist, also zum
Beispiel die Oberarmmuskulatur oder Beinmuskulatur.

Die glatte Muskulatur: Diese Muskulatur können wir nicht rein willkürlich kontrollieren.Dazu zählt zum Beispiel
die Wandmuskulatur in den Blutgefäßen, die Muskulatur, die für rhythmische Darmbewegungen (Peristaltik)
zuständig ist, aber auch die Muskulatur der Gebärmutter.

Der Herzmuskel: Diese Form des Muskelgewebes kommt nur in der Muskelwand des Herzens vor und kann
ebenfalls im Regelfall nicht willentlich kontrolliert werden.
Jeder dieser Muskeln besitzt eine große Anzahl der oben genannten Eiweißstrukturen, die mit für den Vorgang der
Anspannung und Entspannung verantwortlich sind. Aber nicht alle dieser Eiweiße sind identisch, sondern es existieren
für unterschiedliche Muskelgewebe unterschiedliche Formen der Eiweiße, die zwar zum Großteil dieselbe Funktion
haben, sich aber je nach Muskelart in ihrer Aminosäuresequenz unterscheiden.
Das Cardiale Troponin T sowie das Cardiale Troponin I sind beim Erwachsenen (das Cardiale Troponin I immer) typisch
für die Muskulatur des Herzens. Kommt es nun, zum Beispiel auf Grund einer mangelnden Durchblutung des
Herzmuskels (wie es bei starker Arteriosklerose geschehen kann), zu einer Unterversorgung der Muskulatur mit
Sauerstoff, stirbt ein Teil des Herzmuskelgewebes ab, es kommt zu einem Herzinfarkt.
Aus diesem abgestorbenen Gewebe entweichen die darin enthaltenen Eiweiße und gelangen in die Blutbahn, darunter
auch das Cardiale Troponin T und das Cardiale Troponin I. In einer Blutprobe können nun beide bereits kurz nach
einem Herzinfarkt nachgewiesen werden. Ab dem dritten bis vierten Tag nach dem Ereignis ist es auch möglich,
Rückschlüsse auf die ungefähre Größe des Herzinfarkts zu treffen.
Troponin T (TnT) ist ein Regulatorprotein der gestreiften Muskulatur. Es gehört
zum Troponinkomplex der dünnen Muskelfilamente, in dem außer Troponin T noch
Troponin I (TnI) und Troponin C enthalten sind.
TnT bindet an Tropomyosin und verknüpft damit den Troponinkomplex mit den
dünnen Muskelfilamenten. Der größte Anteil des TnT ist in diesem Komplex gebunden,
sechs Prozent befinden sich jedoch gelöst im Zytosol. Die verschiedenen
Troponine besitzen trotz ihres gemeinsamen Vorkommens in Herz- und Skelettmuskulatur
unterschiedliche Aminosäurensequenzen und werden von unterschiedlichen
Genen codiert. Dies ermöglicht die Herstellung von Antikörpern, die hochspezifisch
für die kardiale Form des Troponin T sind und zur Entwicklung von quantitativen
Bestimmungsmethoden dieses Proteins geführt haben.
Viele Studien haben bisher die Zuverlässigkeit dieser Tests in der Diagnose eines
myokardialen Schadens bestätigt. Kardiales TnT hat sich auch als hilfreicher, herzspezifischer
Marker in der Diagnose des akuten Herzinfarkts erwiesen.
Troponin T übersteigt beim akuten Myokardinfarkt frühestens drei Stunden nach
Schmerzbeginn die obere Referenzschwelle und kann bis zu 14 Tage lang erhöht
bleiben, was sich bei der Spätdiagnose des Infarkts als nützlich erweist. Maximale
Konzentrationen überschreiten häufig den 20-fachen Schwellenwert. Auch als
Reperfusionsmarker
ist Troponin T gut geeignet, da es bei erfolgreicher Wiedereröffnung
eines Koronargefäßes schnell ansteigt und ein typisches Freisetzungsprofil
(früher Anstieg und hohe Maximalkonzentration im Vergleich zu nicht stattgefundener
Reperfusion) zeigt (1, 4).
Troponin I (TnI) ist eine der drei Untereinheiten des Troponinkomplexes, der den
Kontraktionsvorgang
der gestreiften Muskulatur reguliert. TnI bindet an ein Aktinmolekül und
hemmt die Aktin-Myosin-Interaktionen. Der größte Anteil des Troponin I ist in diesem
Komplex gebunden, ein geringer Teil (zwei bis drei Prozent) befinden sich in einem
zytosolischen
Pool. Auch bei TnI existieren skelettmuskuläre und herzmuskuläre Isoformen.
Gegen kardiales Troponin I lassen sich hochspezifische Antikörper herstellen. Diese
Antikörper
erlauben die genaue Bestimmung des Gehalts an herzspezifischem, kardialem Troponin
I im Serum mittels immunometrischer Tests.
Bei einem Myokardinfarkt steigt die kardiale Troponin I-Konzentration 3-12 Stunden nach
Schmerzbeginn über den Diskriminationswert, erreicht ihr Konzentrationsmaximum nach
etwa 24 h und kehrt nach 5-10 Tagen in den Normalbereich zurück. Die prolongierte
Erhöhung
des kardialen Troponin I erlaubt auch die retrospektive Diagnose eines länger
zurückliegenden
Infarkts (1, 4).
Troponin T und I sind Bestandeile der kontraktilen Elemente des Herzmuskels. Einzige
herzmuskelspezifische Marker für Muskelschaden.
- Normwert: negativ bzw. < 0,1 ng/ml.
- Kinetik : Troponin T und I werden ca. 3,5 h nach Infarkt im Serum nachweisbar.
Biphasische Freisetzung, erster Gipfel nach ca. 20 h, bei erfolgreicher Fibrinolyse nach
11 h. Troponin T bleibt ca. 6–14 Tage nachweisbar.
- Bestimmungsmethode
- Quantitativ: ELISA, Normwert: nicht nachweisbar, pathologisch: > 0,1 ng/ml.
- Qualitativ: Troponin T Schnelltest®, dem Schwangerschaftstest entsprechender
Streifentest. Positives Ergebnis, wenn Troponin T > 0,1 ng/m
- Bewertung: sensitivste Marker eines Herzmuskelschadens, ein Myokardinfarkt liegt
bei Spiegeln > 1,5 ng/ml vor (Sensitivität und Spezifität > 95 %). Früh positiv, d.h. es
kann noch mit Fibrinolyse oder PTCA reagiert werden. Ein positiver Streifentest ist
Indikator höhergradiger Koronarstenosen und einer schlechten Prognose
(Koronarangiographie sinnvoll).
Myofibrillärer regulatorischer Proteinkomplex, der aus den Einheiten Troponin T (TnT),
Troponin I (TnI) und Troponin C (TnC) besteht. Er kommt in der quergestreiften Muskulatur
vor. TnT bewirkt physiologisch die Bindung des Troponin-Komplexes an Tropomyosin, TnI
hemmt die Aktomyosin ATPase und TnC bindet Kalziumionen. Der größte Anteil des
Troponins ist an die kontraktilen Strukturelemente gebunden, ein kleiner Teil ist frei gelöst im
Zytoplasma. Die kardialen Troponine unterscheiden sich in ihrer Aminosäuresequenz von den
Troponinen der Skelettmuskulatur. Durch die Entwicklung monoklonaler Antikörper gegen
die kardiospezifischen Untereinheiten von TnT und TnI ist es möglich, kardiales TnT und TnI
selektiv zu bestimmen. Die Bestimmung hat eine wesentliche Bedeutung in der Diagnostik
von Myokardschäden.
Referenzbereiche kardiale Troponine
Kardiales TnT
< 0,2 g/l
Kardiales TnI
< 0,1 g/l
Erhöhte Werte

Herzinfarkt: hohe diagnostische Sensitivität und Spezifität bei Herzinfarkt (Sensivität
zwischen 90 % und 100 % bei Bestimmung 12 h nach Schmerzeintritt, jedoch noch
differierende Angaben in der Literatur). Anstieg 3–4 h nach Schmerzeintritt. Typisch
zweigipfliger Verlauf mit Maximum nach 10–24 h sowie 40–120 h. Ursache ist die
Freisetzung von zunächst zytosolischem (Frühphasenparameter), später
strukturgebundenem (Spätphasenparameter) Troponin. Unter erfolgreicher
Thrombolyse-Therapie früheres Erreichen des ersten Maximums. Die Troponin-TKonzentration korreliert mit der Infarktgröße (zuverlässiger als CK).
Myoglobin
Sauerstoffbindendes Hämoprotein mit niedriger Molekülmasse. Es kommt in der
Skelettmuskulatur und im Herzmuskel vor. Das bei Gesunden im Plasma zirkulierende
Myoglobin stammt ausschließlich aus quergestreifter Muskulatur. Bei Schädigungen der
Skelettmuskulatur korreliert die Höhe der Myoglobinkonzentration mit der Schwere der
Erkrankung. Daneben bewirken Myokardnekrosen einen Anstieg von Myoglobin. Als
kleinmolekulares Protein wird Myoglobin glomerulär filtriert und im proximalen Tubulus
reabsorbiert. Bei hohem Myoglobinanfall wird die tubuläre Kapazität überschritten 
Myoglobinurie (prärenale Proteinurie) und vermehrte Speicherung des reabsorbierten Proteins
(Myoglobinniere).
Referenzbereiche Myoglobin
Männer
< 55 g/l
Frauen
< 35 g/l
Urin
< 0,3 mg/l
Erhöhte Werte

Herzinfarkt:
o Anstieg 2 h nach Schmerzbeginn (schneller als CK-Aktivität). Rascher Abfall
bei kurzer Halbwertszeit (5,5 h). Geeignet für Frühdiagnose sowie zur
Reinfarktdiagnostik.
o Erfolgskontrolle einer Thrombolyse-Therapie: beschleunigter, steilerer Anstieg
mit rascherer Normalisierung.
Myoglobin , das aus einem Polypeptidanteil (Globin) und einer Hämgruppe besteht,
ist ein Muskelfarbstoff, welcher für die reversible Bindung und den Transport des
Sauerstoffs in quergestreifter Muskulatur und Herzmuskulatur verantwortlich ist.
Es wird bei einem Myokardinfarkt aus den geschädigten Zellen in die Zirkulation
freigesetzt und ist bereits ein bis vier Stunden nach Infarktbeginn nachweisbar.
Spitzenkonzentrationen
des Myoglobins werden deutlich früher (ein bis vier Stunden)
nach dem Beginn der Symptome erreicht, als dies bei dem Enzym Kreatinkinase
(CK) der Fall ist. Aufgrund seiner geringen Größe bei einem Molekulargewicht von
nur 18 kD wird es schnell über den Urin ausgeschieden. Sein schnellerer Anstieg bei
einer erfolgten Reperfusion liefert ein zuverlässiges Kriterium für die erfolgreiche
Behandlung eines Koronarienverschlusses. Ebenfalls läßt sich durch die Menge des
freigesetzten Myoglobins die Infarktgröße bestimmen.
Die klinische Wertigkeit des Myoglobins ist eingeschränkt durch seine nur kurzdauernde
Erhöhung ( < 24 h ) im Serum, die die Diagnose eines länger zurückliegenden
Infarkts nicht zuläßt, und seinen Mangel an Spezifität - bereits eine intramuskuläre
Injektion oder größere körperliche Anstrengung, z. B. Sport, läßt die Myoglobinkonzentration
ihren Referenzwert übersteigen - was eine Folge des hohen Myoglobingehaltes
der Skelettmuskulatur ist (1, 4).
Nicht herzspezifischer Marker für Muskelschäden. Schneller als andere Marker im Serum
nachweisbar.
- Normwert: < 50 mg/l.
- Bestimmungsmethode: z.B. Turbiquant Myoglobin® (Behring). Photometer z.B. zum
Betrieb auf der Intensivstation. Bestimmung in Zentrallabor zu zeitintensiv.
- Kinetik (Abb. ): ca. 2–3 h nach Schmerzbeginn signifikant erhöht. Max. nach weiteren
5 h ohne Fibrinolyse bzw. nach 2,1 h bei erfolgreicher Fibrinolyse. Serum-Halbwertzeit
10–15 Min.
- Bewertung
- Infarktdiagnose: bei > 130 mg/l besteht mit einer Spezifität von ca. 95 % und einer
Sensitivität von ca. 80 % ein Herzinfarkt. Myoglobin wird so früh positiv, daß noch
eine Fibrinolyse möglich ist (verdächtig: > 80 mg/l, sehr wahrscheinlich > 130 mg/l).
- Fibrinolyseerfolg: bei Wiedereröffnung des Infarktgefäßes steigt Myoglobin sehr
schnell an ("washout"). Bei Anstieg um 150 mg/l/h bei z.B. stündlicher Messung kann
eine erfolgreiche Fibrinolyse mit einer Sensitivität und Spezifität von ca. 90 %
angenommen werden.
Fehlendes Myoglobin "washout" nach Fibrinolyse: evtl. sofort PTCA
Myoglobin ist nach Skelettmuskelschaden (z.B. i.m. Injektion, Reanimation) nicht
verwertbar!
LDH
Für die Glykolyse ist NAD+ nötig, unter anaeroben Bedingungen allerdings tritt schnell
einMangel auf, da die Atmungskette nicht mehr genügend NADH/H+ zu NAD+ reoxidieren
kann. Dann würde die Glykolyse zum Erliegen kommen. Damit dies nicht geschieht wird
mittels der Laktat-Dehydrogenase im Zytosol NADH/H+ regeneriert. Dabei wird Pyruvat zu
Laktat umgebaut.Rückreaktion wird auch durch LDH vermittelt. Das ISOenzym des
herzmuskels ist die LDH-1, sie ist spezialisiert auf eine schnelle Oxidation von Laktat zu
Pyruvat, um es für den Pyruvat schließlich dem Citratzyklus und dann der Atmungskette zur
Verfügung zu stellen (-> Herzmuskel arbeitet aerob!).
Was ist LDH?
Die Laktat-Dehydrogenase (LDH) ist ein Enzym und kommt in unterschiedlichen Konzentrationen in fast allen
Körperzellen vor. Sie ist daher zunächst ein unspezifischer Parameter, der bei einer Vielzahl von Erkrankungen erhöht
sein kann. Die messbare Gesamt-LDH besteht aus 5 Unterenzymen (Isoenzymen) die für bestimmte Organe
hinweisend sind. Beispielsweise kommen LDH-1 und LDH-2 vorwiegend in Herzmuskelzellen, roten Blutkörperchen
(Erythrozyten) und Nieren vor, LDH-4 und LDH-5 in Leber und Skelettmuskel
Wann wird LDH bestimmt?
Bei einem Herzinfarkt steigt der LDH-Wert nach sechs bis zwölf Stunden an und erreicht nach 24-60 Stunden seinen
höchsten Wert. Es kommt vor allem zu einem prozentualen Anstieg des Unterenzyms LDH-1. Dabei ist der LDH-1 Anteil
meist über 45 Prozent der Gesamt-LDH. Die Werte normalisieren sich erst nach ein bis zwei Wochen wieder, daher
dient LDH1 vor allem der Spätdiagnostik eines Herzinfarkts.
Wie wird LDH bestimmt?
Für die Bestimmung ist Blutserum (s. Blutuntersuchung) erforderlich, das innerhalb einer Stunde zentrifugiert werden
sollte, um eine Erhöhung der Werte durch das in den roten Blutkörperchen vorhandene LDH zu verhindern.
REFERENZ-/NORMALWERTE für gesamt-LDH
IFCC-Einheit
Männer
135-225 U/l
Frauen
135-215 U/l
Die Laktatdehydrogenase (LDH) wird aus den genetisch determinierten Untereinheiten H
(Herz-Typ) und M (Muskel-Typ) gebildet. Es lassen sich die fünf zytoplasmatisch
vorkommenden Isoenzyme LDH1 (H4), LDH2 (H3M), LDH3 (H2M2), LDH4 (HM3) und
LDH5 (M4) unterscheiden. LDH kommt in allen Geweben vor, wobei sich die höchste
Aktivität in Skelettmuskulatur, Herzmuskel, Niere, Gehirn und Leber findet. Erhebliche
Aktivitäten treten ebenfalls in Milz, Lunge, Nebennieren, Erythro-, Thrombo- und
Leukozyten auf. Aufgrund des ubiquitären Vorkommens der LDH im Organismus und der
daraus resultierenden fehlenden Organspezifität eignet sich die Gesamt-LDH allein nur wenig
als diagnostischer Parameter. Da die Isoenzyme LDH1 und LDH2 in Herzmuskel, Niere und
Erythrozyten, LDH3 in Milz, Lunge und Thrombozyten und LDH4 und LDH5 in Leber und
Skelettmuskulatur überwiegen, sind aus der relativen Verteilung der Isoenzyme Schlüsse
bezüglich des Herkunftsorgans zu ziehen. Die HWZ der LDH-Isoenzyme variieren stark. Sie
betragen für die LDH5 8–12 h und für die LDH1 3–7 d.
Falsch hohe Werte: Hämolyse, körperliche Belastung.
Herzmuskelerkrankungen: diagn. Parameter sind vor allem CK, CK-MB, kardiales
Troponin T oder Troponin I. LDH, insbesondere LDH1, ist bei einige Tage zurückliegendem
Herzinfarkt aufgrund mehrtägiger HWZ erhöht. LDH1-Aktivität > 40 % der Gesamt-LDHAktivität.
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