Blut und Immunfunktion Das Blutgewebe besteht aus roten (Erythrozyten), weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten). Der Volumenanteil der Blutzellen vom Gesamtblutvolumen wird als Hämatokritwert bezeichnet und beträgt beim Mann 47% und bei der Frau 43% Gesamtblutmenge bei 8% des Körpergewichts Wenn man viel schwitzt, verliert man viel Wasser, darum steigt der Hämatokritwert an. Dadurch steigt die Viskosität des Blutes und das Herz muss mehr arbeiten. Hypovolämie = erniedrigtes Blutvolumen: durch akute Verluste (ab 50% lebensgefährlich) Hypervolämie = erhöhtes Blutvolumen: relativ zum Körpergewicht. (Plasma steigt an Verdünnungseffekt Hämatokritwert niedrig Blut fließt besser) Aufgaben des Blutes: Transportfunktion: Erythrozyten übernehmen den Transport der Atemgase (Sauerstoff und Kohlendioxid), Blutplasma transportiert Nährstoffe, Stoffwechselprodukte, Hormone Abwehrfunktion: Leukozyten dienen der Abwehr von Krankheitserregern und körperfremden Stoffen Abdichten: Wandverschluss nach außen, Verschluss innerer Blutungen Wärme-/Temperaturregulation: hoher Wassergehalt wichtig für gute Wärmespeicherung, durch Körperzirkulation Wärmeausgleich und konstante Temperatur, überschüssige Wärme wird zur Haut abgegeben Pufferfunktion: Ph-Wertschwankungen werden ausgeglichen Begriffe: Blutplasma ist eine klare, gelbliche Flüssigkeit ohne Blutzellen, die man erhält, in dem man durch Zentrifugation die zellulären Blutbestandteile trennt Osmoregulation ist die hormonell gesteuerte Kontrolle des Wasser- und Salzhaushaltes (Elektrolytkonzentration) Plasmaelektrolyte sind dazu ^ sehr wichtig merke: bei Verwendung von Salzlösungen für Infusionen müssen diese denselben osmotischen Druck wie das Plasma haben isotone Lösung ist eine Lösung, die den gleichen osmotischen Druck wie das Blut (7,5 Bar) hat hypertone Lösung hat höhere Konzentration (Cola, generell Zucker) hypotone Lösung hat niedrigere Konzentration Blutserum (90% Wasser, 10% gelöste Stoffe: Eiweiße, Vitamine, Hormone, Elektrolyte) ist die flüssige Phase ohne Gerinnungsfaktoren Plasmaproteine: Albumine: Globuline: mengenmäßig am wichtigsten. Funktion: Aufrechterhaltung des kolloidosmotischen Drucks, Trägerfunktion (Fettsäure, Hormone), Proteinspeicher 1 , 2 und . Transport von Lipiden, freiem Hämaglobin,B12 usw; Nebennierenrindenhormone; einige bilden wichtige Bestandteile des Gerinnungssystems (z.B. Fibrinogen); wichtig, weil sie im Blutplasma wasserunlösliche Lipide transportieren -Globuline: Immunglobuline – Abwehrstoffe des Blutplasmas Erythrozyten: Funktion: Bau: Abbau: Hämolyse: durch Atemgastransport, PH-Wertregulation gebunden an Hämoglobin runde, scheibenförmige Gebilde ( d 7,5m ), auf beiden Seiten eingedellt optimales Oberflächen/Volumen-Verhältnis begünstigt Sauerstoffaufnahme und –abgabe (kurze Diffusionsstrecken) Bildungs- und Reifungsstätte ist rotes Knochenmark, aus Stammzellen in Milz und Leber bezeichnet man als die Zerstörung der roten Blutkörperchen; z.B. hypotone Lösung E nehmen Wasser auf und platzen Freisetzung von Hämoglobin Zellen werden durchsichtig Hämoglobin: eisenhaltiges, rotes Blutfärbemittel in den Erythrozyten an jedes Eisenatom wird in der Lunge ein Molekül O2 gebunden (Oxygenisierung) Leukozyten: bilden zusammen mit den lymphatischen Organen (Milz, Lymphknoten, Mandeln) das spezifische und unspezifische Immunsystem 4000 – 8000 pro Mikroliter, Lebensdauer schwankt zwischen Stunden und Jahren bei Entzündungen: > 10 000 Leukozytose, < 2000 Leukopenie Bildungs- und Reifungsstätte ist rotes Knochenmark, aus Stammzellen Einteilung in Granulozyten, Lymphozyten, Monozyten Granulozyten sind wiederum eingeteilt in neutrophile: „Fresszellen“ (unspezifisches Immunsystem; erste am Entzündungsort) viele lyosomale Enzyme zur Abtötung von Krankheitserregern Eiterbildung eosinophile: Hauptaufgabe: Begrenzung allergischer Reaktionen binden überschüssiges, ausgeschüttetes Histamin und inaktivieren es aggressive Enzyme: bei Bedarf Zielzellen schädigen basophile: enthalten Histamin (für Sofortreaktionen gegen Allergien) und Heparin (wirkt Blutgerinnung entgegen) Gefäßerweiterung Thrombozyten: wichtige Rolle bei Blutgerinnung und Blutstillung aus Knochenmarksriesenzellen: unregelmäßig geformte Plättchen (kernlos) Lebensdauer von 5 – 10 Tage und werden in der Milz abgebaut Primäre Hämostase (Blutstillung): nach Verletzung folgt Gefäßverengung (Vasokonstriktion) durch Kontraktion der glatten Gefäßwandmuskulatur Entstehung eines Blutpfropfes durch Anlagerung von Thrombozyten Aktivierung der T ändern ihre Form gespeicherte Stoffe werden freigesetzt Bildung des eigentlichen Blutgerinnsels (Thrombus) durch Aggregation (Verkleben) Sekundäre Hämostase (Blutgerinnung): durch Thrombokinase wird das im Plasma gelöste Prothrombin in Thrombin umgewandelt durch Thrombin entsteht aus Fibrinogen und 12 weiteren Gerinnungsfaktoren das faserige Fibrin das bildet den Thrombus, der sich nach der Gerinnung verfestigt (Retraktion) Immunsystem unspezifische Immunabwehr: zelluläre: erste Abwehrmaßnahmen; diese sind angeboren neutrophile Granulozyten, Monozyten, Makrophagen typische Entzündungszeichen: Rötung, Schwellung, Erwärmung, Schmerz Killerzellen durchlöchern mit Perforine (spezielle Proteine) das Zellmembran der infizierten Zelle und somit kann der Virus sich am Enzymapparat der Wirtszelle nicht mehr bedienen humorale: Komplementsystem (20 lösliche Plasmaproteine), durch Kohlenhydrate bakterieller Zellwände oder durch Antigen-Antikörper-Komplexe aktiviert werden Membranangriffskomplex perforiert Bakterienaußenwand spezifische Immunabwehr – gegen bestimmte Erreger; nicht angeboren, sondern erlernt Aktive Immunisierung Bilder der Organismus bei einer Auseinandersetzung mit Krankheitskeimen die Antikörper selbst, spricht man von aktiver I. Passive Immunisierung: Unter passiver I versteht man, wenn dem Organismus keine Antigene, sondern fertige, durch aktive I in einem anderen Organismus erzeugte Antikörper zugeführt werden. Diese passive I hält jedoch meist nur wenige Wochen an, da die Antikörper vom Organismus abgebaut werden