Christian-von-Dohm-Gymnasium Goslar Fachgruppe Musik Glossar musikalischer Grundbegriffe zum Nachschlagen und zum Selbststudium Für meine Schülerinnen und Schüler erstellt Ursula Rissmann-Telle 2010 1 Glossar musikalischer Grundbegriffe D d Tonname. Die Erhöhung um einen halben Ton heißt dis, die Erniedrigung um einen halben Ton heißt des da capo al ital. "von vorn (bis zum Schluss)" - wenn aus Gründen der Sparsamkeit der zu fine (d. c. al wiederholende Anfang nicht noch mal ausgedruckt ist, steht dies am Ende des fine) vorherigen Teils. Das Ende des Anfangsteils wird dann mit "fine" gekennzeichnet. decrescendo ital. "abnehmend" dynamische Bezeichnung für das allmähliche Abnehmen der Lautstärke Dezim(e) lat. "der zehnte" - Intervall, Abstand von 10 Tönen (Oktav + Terz) diatonisch griech. "durch die (Ganz)töne gehend" Dieser Begriff bedeutet in der Regel den Gegensatz zu >>>chromatisch. Gemeint damit sind Tonleitern, die sich überwiegend aus fünf Ganztonschritten und zwei Halbtonschritten zusammensetzen: die Tongeschlechter >>> Dur und >>>Moll sowie die >>> Kirchentonarten. diminuendo allmählich abnehmend in der Lautstärke, gleichbedeutend mit >>> decrescendo Diminuition lat. "Verkleinerung", das Gegenstück zur >>> Augmentation, Veränderung eines Themas durch Halbierung der Notenwerte, Art der Themenvariation z. B. in einer Fuge dirty tones Art und Weise in Blues, Jazz und Rock, sein Gefühl besonders durch gepresste und unsaubere Töne zum Ausdruck zu bringen dissonant lat. "misstönend, auseinanderklingend" - ein aus zwei oder mehr Tönen bestehender Klang, der eine Spannung enthält, die das Ohr als unangenehm empfinden kann, dissonante Intervalle sind: Sekund, Tritonus und Septim Dodekaphonie griech. Jedem Stück liegt eine Reihe aller 12 vorhandenen Töne zu "zwölf Grunde, die gewährleistet, dass jeder Ton gleich viel Bedeutung Töne", hat und somit keine tonalen Räume entstehen können. Begründer Zwölftondieser Technik: Arnold Schönberg. Hier eine mögliche Reihe musik, eine und ihre Abwandlungen besonders konsequente Richtung atonaler d. h. nicht tonartbezoge ner Musik Dominante lat. "die Herrschende" - der fünfte Ton einer Dur- oder Molltonart und der auf ihr stehende Akkord. Die Dominante von GDur ist D bzw. D-Dur, ebenso von harmonisch g-Moll, siehe auch >>> Subdominante. 2 Dominantseptakkord Der Akkord auf der o. a. Dominante, dem ein vierter Ton hinzugefügt wird, der eine kleine Septim vom Grundton entfernt ist und eine weitere kleine Terz über dem obersten Akkordton bedeutet. Diese Septim fügt dem Akkord eine >>> Dissonanz zu und verstärkt dadurch die Tendenz der Dominante, sich in die >>> Tonika aufzulösen Doppelrohrblatt Mundstück von Holzblasinstrumenten z. Rohrblätter von Oboe (links) B. Fagott und Oboe, das aus zwei und Fagott: aufeinander gepassten Rohrblättchen aus http://url.bb6.org/3035 Schilf- oder Zuckerrohr hergestellt ist. Beim Blasen schwingen die beiden Blättchen gegeneinander. dorisch >>> Kirchentonarten Dreiklang Zusammenklang dreier Töne im Abstand einer >>> Terz, wobei in der Grundform die beiden Ecktöne eine >>> Quint bilden. Die gängigsten Dreiklänge, die zugleich auch >>> konsonant sind: Dur-Dreiklang, bestehend aus einer großen Terz zwischen Grundton und mittlerem Ton und aus einer kleinen Terz vom mittleren Ton zum oberen Ton (Quint). Beim Moll-Dreiklang ist die Reihenfolge dieser Terzen umgekehrt. >>>Dissonante Arten von Dreiklängen sind der verminderte Dreiklang, bestehend aus zwei kleinen Terzen übereinander, und der übermäßige Dreiklang, bestehend aus zwei großen Terzen übereinander. Dur lat. "hart" - häufigstes Tongeschlecht in der Musik ab ca. 1600. Das Merkmal der Durtonleiter: zwei Halbtonschritte zwischen dem 3. und 4. sowie zwischen dem 7. und 8. Ton. Der 7. Ton bekommt durch seine Nähe zum Grundton einen >>>Leittoncharakter, d. h. er hat eine starke Tendenz zu diesem hin. Rechts: die Darstellung der C-Dur-Tonleiter auf der Tastatur lässt die Halbtonschritte klar erkennen. durchbrochene Verteilung einer Melodie oder eines melodischen Zusammenhangs auf Arbeit mehrere Stimmen. berühmtes Beispiel: Tschaikowsky, 6. Sinfonie "Pathétique", letzter Satz, Thema. Jede Stimme spielt eine sehr sprunghafte Melodie. Erst im Zusammenwirken aller Stimmen ist das eigentliche Thema zu erkennen. Durchführung ist die Verarbeitung der musikalischen Themen eines Stückes. Das kann Zerlegung der Themen in ihre Einzelmotive und deren >>>Sequenzierung, >>>Umkehrung, >>>Augmentation, >>>Diminuition, Kettenbildung etc. bedeuten, womit in der Regel auch eine >>>Modulation verbunden ist. durchkomponiertes ein Lied, das musikalisch keine Strophenstruktur z. B. in Form von Lied wiederkehrenden Melodien aufweist, auch wenn der ihm zu Grunde liegende Text in Strophen gegliedert ist. Beispiel: Franz Schubert: Erlkönig 3 Dynamik griech. "Kraft" - Bezeichnung für musikalische Lautstärke, entweder stufenweise wie >>> forte, >>> piano oder allmählich sich ändernd wie >>> crescendo oder >>> decrescendo. s. auch >>> Terrassendynamik E e, es, eis Tonname mit seinen Abwandlungen durch Kreuz und b E-Gitarre eine Gitarre, deren Klang nicht akustisch über einen Klangkörper, sondern über elektromagnetische Tonabnehmer abgetastet und elektrisch verstärkt und über Lautstärker wiedergegeben wird. Verwendet in Rock und Jazz elektronische Musik Sammelbegriff für jede Musik, bei deren Entstehung oder Wiedergabe elektronische Mittel eingesetzt werden. Das Grundmaterial elektronischer Musik sind >>> Sinustöne (reine Töne ohne Obertöne), >>> Geräusche, Tongemische und Impulse, die von speziellen Generatoren erzeugt werden. Ziel der elektronischen Musik ist es, neue Klangräume zu entdecken. Mit elektronischen Mitteln ist es aber auch möglich, traditionelle Klänge in ihrer Struktur zu imitieren (=samplen). Dies findet seinen Niederschlag z. B. in Keyboards und E-Pianos mit Presets (= elektronisch vorgefertigten Klängen). E-Musik Abkürzung für "ernste Musik" , verwendet als Gegensatz zur >>> U-Musik (Unterhaltungsmusik). Diese Zweiteilung entstand in den 1920er Jahren, als die >>> GEMA zwecks Wahrung von Urheberrechten die verlegte Musik in diese beiden Kategorien einordnete. Ansonsten ist diese Einteilung eher fragwürdig, hat doch z. B. Mozart, dessen Musik allgemein der E-Musik zugerechnet wird, in seinen Serenaden und konzertanten Sinfonien durchaus Musik allein zum Zweck der Unterhaltung geschrieben. Andererseits wird der Dead Man Blues technisch zur U-Musik zugerechnet, inhaltlich ist er jedoch E-Musik. Engführung ist der eng Das folgende Beispiel entstammt der d-Moll-Fuge aus dem aufeinander ersten Band des Wohltemperierten Klaviers von J. S. Bach. folgende Einsatz, (Stimme 2 und 3 bilden eine Engführung) das "Ins-WortFallen" mehrerer Stimmen z. B. in einer Fuge: Eine Stimme setzt mit dem Thema ein, bevor die vorige damit fertig ist. 4 Englischhorn enharmonische Verwechslung frz. cor anglais - Das Englischhorn ist ein Instrument der >>>Oboenfamilie verballhornt aus in >>>Altlage. "cor anglé" = Bild von Oboe, Oboe d'amore und Englischhorn gebogenes (von oben nach unten) http://url.bb6.org/3036 Horn, womit das geknickte Rohr gemeint ist, das sich zwischen >>> Doppelrohrblatt und dem eigentlichen Instrument befindet. bezeichnet lediglich eine alternative Schreibung einer Note, indem man das Vorzeichen und den Stammton ändert. Beispiel: es = dis Exposition lat. "Darlegung" - die erste Themenvorstellung zu Beginn eines Musikstückes. In der Fuge heißt die Exposition d. h. die Vorstellung des Themas in allen Stimmen auch erste >>>Durchführung. In der >>>Sonatenhauptsatzform ist die Exposition der erste große Abschnitt, in dem die oft gegensätzlichen Themen vorgestellt werden. Gefolgt von der >>>Durchführung, wird die Exposition als >>>Reprise abgewandelt wiederholt. Expressionismus lat. "Ausdruck" - Richtung früher >>>atonaler Musik , die nach freiem, spontanem Ausdruck innerer menschlicher Zustände strebt, indem extreme Übersteigerungen musikalischer Parameter wie >>>Melodik, >>>Rhythmik , >>>Dynamik etc. zugelassen werden. Diese menschlichen Zustände können mitunter sehr elementar-triebhaft sein (Angst, Grauen...) F f, fis, fes Fagott Tonname mit seinen Abwandlungen durch Kreuz und b ital. "Bündel", der Name hat mit dem Knicken, der Bündelung des ca. 2,5 m langen Fagottrohres aus Gründen der Spielbarkeit zu tun. Ein s-förmig gebogenes Metallrohr befindet sich zwischen Hauptrohr und Doppelrohrblattmundstück, das ähnlich dem einer Oboe ist, damit der Spieler das Instrument bequem spielen kann. Das moderne Fagott ist mit einem komplizierten Klappensystem versehen. Das Kontrafagott (rechte Abbildung) ist doppelt so lang, eine Oktave tiefer und entsprechend häufiger gebündelt. Im Orchester repräsentiert es das tiefste Instrument. 5 Fagott: http://url.bb6.org/3037 Kontrafagott: http://url.bb6.org/3038 oder andere Bilder aus Google Fermate ital. "Haltestelle" , ein Zeichen über oder unter einer Note oder Pause, das ein längeres Aushalten derselben bedeutet Figur, FiguralVariation, figurieren eine Art Verzierung, um einen Melodieton zu umspielen oder um einen Akkord in seine Einzeltöne aufzulösen. Angewendet z. B. bei Figuralvariationen über ein Thema. Beispiel rechts: Figuralvariation über "Morning has broken" Finale lat. "Ende" Schlussstück am Ende einer Oper und eines Opernaktes. Es ist durchkomponiert (in einem Stück komponiert, ohne längere Pausen), lässt in der Regel alle Personen auftreten und endet häufig mit einer >>>Stretta. Flageoletttöne Flageolett = franz. "Flötchen" - sind Töne, die auf Saiteninstrumenten erzeugt werden können. Sie beruhen auf den >>>Obertönen eines Saitentons und werden erzeugt, indem der Finger die Saite an solchen Stellen ganz leicht herunterdrückt, die sie im Verhältnis der Obertöne teilen. Beispiel: In der Mitte (leicht!) aufgesetzt halbiert er die Saite, was dem 1. Oberton entspricht, der eine Oktave höher liegt. Weil diese Töne leicht flötenartig klingen, bekamen sie diesen Namen. Flöte wahrscheinlich das älteste (Holz-) Blasinstrument überhaupt, da bereits in Knochenfunden (40000 - 11000 v. Chr.) nachweisbar. Panflöte Allen Flöten gemeinsames Prinzip der Tonerzeugung: Der Spieler richtet seine Luft gezielt und dosiert gegen eine Kante, an der sie http://url.bb6.org/303 9 sich teilt. Die ins Innere der Flöte gelangende Luft wirbelt und erzeugt so den Ton. Eine Veränderung der Tonhöhe erfolgt durch durch Schließen oder Öffnen von Grifflöchern, durch Anblasen anderer Blasrohre (Panflöte, s. rechts) oder durch >>>Überblasen. Bei der >>>Blockflöte liegt die Blaskante in einem Windkanal. Abbildung unten: moderne Querflöte aus Neusilber Flügel Klavier in Form eines Vogelflügels, bei dem die Saiten waagerecht gespannt sind. Flügelhorn >>>Horn in Trompetenform, jedoch in konischem (= im Durchmesser größer werdendem) Rohrverlauf, gestimmt wie eine >>>Trompete http://url.bb6.org/3040 http://url.bb6.org/3041 6 Formenlehre eine Systematik musikalischer Gestaltungen, die danach strebt, eine gewisse Einheitlichkeit, Gesetzmäßigkeit oder Schematik festzulegen, vor allem in der Instrumentalmusik. Beispiel: >>>Sonatenhauptsatzform, >>>Fuge, >>>Rondo oder >>>Liedform. Formenlehre ist ein Unterrichtsfach in der musikalischen Grundausbildung an Musikhochschulen. forte ital. "stark, laut" - Lautstärkebezeichnung, die "laut" bedeutet. Gegensatz : >>> piano. Abgekürzte Schreibweise: f . mf = mezzoforte = mittellaut. Steigerungen: ff = fortissimo = sehr laut, fff = forte fortissimo = extrem laut; Modifizierungen: fp = fortepiano = plötzlich laut und sofort wieder leise, sfz = sforzato = besonders lauter Akzent Fortspinnung Weiterführung eines Themas oder einer Melodie meistens durch >>> Sequenz. Häufig Beispiel: Mozart, Sonata facile KV 545, 1. Satz, angewendet in Durchführung >>> Durchführungen Fuge lat. "Flucht", "zusammengefügt" - eine musikalische Form, die ähnlich dem Kanon mit einem Thema alleine einsetzt, gefolgt von weiteren Einsätzen dieses Themas, zunächst in der >>>Dominante, dann wieder in der >>>Tonika, dann wieder in der Dominante usw. Man spricht hier von >>>Imitation. Bei allen weiteren Themeneinsätzen spielen die bereits eingesetzt habenden Stimmen Motive, die zum Thema in Melodierichtung und Rhythmus meist gegensätzlich sind. Diese heißen >>>Kontrapunkt. Die Fuge ist die Beispiel: Beginn der Fuge d-Moll aus dem verfeinertste Art aller Wohltemperierten Klavier I von J. S. Bach kontrapunktischen Formen neben >>> Kanon, >>> Ricercar >>>Bicinium, Choralvorspiel etc. Blütezeit: das Zeitalter des Barock 1600 - 1750 Funk, funky engl. "deprimiert", amerik. "miefig" - bluesbetonte, gospelartige Musik 7 Funktion Hugo Riemann, deutscher Musiktheoretiker und Verfasser eines berühmten Musiklexikons, entwickelte das System der Dreiklangsfunktionen, in dem jeder Dreiklang in den Tongeschlechtern Dur und Moll auf die drei Hauptdreiklänge >>>Tonika, >>>Dominante und >>>Subdominante zu beziehen ist. So sind danach die sogenannten Nebenstufen (II., III., VI. und VII. Stufe) Vertreter der Hauptstufen oder -funktionen: II für IV (Subdominante), III und VII für V (Dominante) , VI für I (Tonika) Oberes Beispiel: die Haupt- und Nebenfunktionen bzw. -stufen in C-Dur Unteres Beispiel: Das Lied "Alle meine Entchen wird zuerst mit den Haupt-, dann mit Nebenfunktionen begleitet. G G Tonname: die Erhöhung um einen halben Ton heißt gis, die Erniedrigung ges Galliarde Gaillarde Gagliarda Gambe Ganzschluss Ganzton, Ganztonschritt Ganztonleiter ital. "rasch" - lebhafter Tanz im 3er-Takt seit dem 15. Jahrhundert in Europa. Oft folgt die Galliarde auf eine >>>Pavane, die das gleiche musikalische Material enthält: Die Musiker improvisierten oft aus einer Pavane eine Galliarde. Abkürzung für >>>Viola da gamba Schluss einer Melodie oder eines mehrstimmigen Stücks auf der >>>Tonika oder dem Grundton gleichbedeutend mit der großen Sekunde Eine Tonleiter, die nur aus Ganztonschritten besteht. Sie hat ähnliche Eigenschaften wie die >>>chromatische Tonleiter: kein Grundton, da die Halbtonschritte fehlen. Sie kann auf jedem ihrer Töne beginnen und schließen. 8 Das verleiht ihr einen etwas schwebenden Charakter. In der Epoche des >>>Impressionismus z. B. in Werken von Debussy wurde sie verwendet, wodurch diese nicht mehr oder kaum noch in einer bestimmten Tonart stehen. Gavotte provencal. "Tanz der Gavots, der provencalischen Alpenbewohner", mäßig schneller Tanz im 2/2-Takt, der heute noch im Baskenland und der Bretagne lebendig gehalten wird. Sie wurde im 17. Jahrhundert Hoftanz und fand Eingang in viele >>>Suiten. Besonderheit: Er fängt generell auftaktig an, jedoch mit 2 Vierteln oder einer Halben vor dem ersten Taktstrich gedackte "gedeckte" Pfeife, Blasinstrument oder Orgelpfeife, das bzw. die am Ende Pfeife, geschlossen ist, weshalb die Luft den doppelten Weg zurückzulegen hat, die gedackte Luftsäule doppelt so lang ist und demzufolge der Ton eine Oktave tiefer ist als er Instrubei einer offenen Flöte bzw. Pfeife wäre. Sie hat außer ihrem Grundton mente weitestgehend ungradzahlige >>> Obertöne (bei C wäre das: g, e', b', d'' etc.), was ihr eine etwas weiche und nicht sehr durchdringende Klangfarbe verleiht. Gedackte Instrumente sind: Panflöte und Gämshorn und die gedackten Register der Orgel. GegenMittel der Satztechnik u. a. im >>> polyphonen Satz wie >>> Fuge, >>> Ricercar bewegung etc. Gemeint ist, dass zwei Stimmen in ihrer melodischen (und rhythmischen) Gestaltung durch Gegensätzlichkeit aufeinander bezogen sind, z. B. Aufwärtsgegen Abwärtsbewegung, große Notenwerte gegen kleine Notenwerte. Siehe auch >>> Kontrapunkt Geige >>>Violine GEMA Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte. Die GEMA wacht darüber, dass Urheber- bzw. Copyright-Rechte eingehalten werden. So ist ein Teil des Erlöses eines jeden Tonträgers die GEMA-Gebühr, die sogenannten Tantiemen, die diese Gesellschaft bekommt und zumindest in Teilen an den Komponisten, Arrangeur, Verleger etc. weiterleitet. General- siehe >>>Basso continuo bass General- abgekürzt G. P. - eine Pause, die gleichzeitig für alle mitwirkende Instrumente gilt pause Geräusch im Unterschied zum >>>Ton ein Schallereignis, das keine genau bestimmbare Tonhöhe hat. Es besteht aus lauter Tönen, deren Schwingungen nicht durch ein besonderes Zahlenverhältnis wie 1:2 oder 3:4 miteinander verwandt sind. Dehnt man das Geräusch zeitlich aus, nennt man es Rauschen. Umfasst es alle denkbaren Töne, so handelt es sich um das "weiße Rauschen" Gigue altfranz. "Tanz" - lebhafter Tanz, im 17. Jahrhundert entstanden. War im Barock weit verbreitet und wurde Bestandteil der instrumentalen >>> Suite, in der er meistens den Schlusssatz bildete. Typische Rhythmen bzw. Taktarten: punktiert, triolisch, Dreiertakt, auch 6/8 oder 12/8-Takt giocoso ital. Tempo- bzw. Charakterbezeichnung: scherzhaft, ausgelassen 9 Gitarre, Zupfinstrument mit langer Tradition, Vorläufer gab Konzertgitarre Guitarre es schon in der altgriechischen Musik (kithara). Seit http://url.bb6.org/3042 dem 18. Jahrhundert besitzt die Gitarre die auch heute übliche Saitenausstattung und -bespannung: 6 Saiten, gestimmt in den Tönen E A d g h e'. Sie ist Westerngitarre in den unteren vier Tönen in Quarten und somit wie ein Kontrabass gestimmt. Die 5. Saite entspricht auch der 5. des fünfsaitigen Kontrabasses. Notiert werden diese Töne eine Oktave höher im Violinschlüssel. Eine erste Blütezeit hatte sie im 17. Jahrhundert, in dem ein Großteil der barocken Pedal Steel Guitar Gitarrenliteratur entstand. Durch die >>>Jugendbewegung im 20. Jahrhundert wurde sie zu einer http://url.bb6.org/3043 Art Standardinstrument (Klampfe, Zupfgeige), da sich mit ihr auf einfachste Art Lieder begleiten lassen. Neben dem Jazz findet sie heute vor allem auch im Rock als >>>E-Gitarre große Verbreitung. Während die Konzert- und Wandergitarre Nylonsaiten (früher: Darm) hat, sind die Western- und die Steelguitar mit Stahlsaiten gespannt. Beide werden mit einem Plektron gezupft. Letztere wird in der Country- und Westernmusik verwendet und horizontal wie die Zither gespielt. Ein besonderer Effekt ist die Bottleneck-Technik, bei der sich ein Spieler einen Flaschenhals, der später ersetzt wurde durch ein Metall- oder Plastikröhrchen, über einen Finger der linken Hand zieht und durch Gleiten über das Griffbrett >>>Glissandoeffekte erzeugt. glissando ital. "gleitend" -schnelles Gleiten von einem tieferen Ton zu einem höheren Ton. Machbar auf dem Klavier durch schnelles Gleiten mit der Fingernagelseite über die Tasten, bei Streichinstrumenten durch schnelles Gleiten des Fingers auf dem Griffbrett, realisierbar auch auf Blasinstrumenten, Pedalharfe, Pauke und natürlich mit der Stimme. 10 Glockenspiel Ursprünglich ein Rahmen, in dem nach Tonhöhen geordnet röhrenförmige Glocken aufgehängt sind, die mit einem Hammer oder einem Stab angeschlagen werden. Das Kirchturm-Glockenspiel kann automatisch durch eine Stiftwalze funktionieren, die bestimmte Glocken zu bestimmten Zeiten anschlagen lässt, um eine Melodie zu spielen, sie kann aber auch über eine Klaviatur spielbar sein, die mit Fäusten angeschlagen wird. Als Ersatz für die Glocken wurden seit dem 17. Jahrhundert stählerne Klangplatten verwendet, die auf einem flachen Resonanzkasten angeordnet sind und mit Holz- oder Metallschlägeln angeschlagen werden. Im Instrumentarium von Carl Orff hielt das Glockenspiel Einzug als für Anfänger und erste praktische musikalische Erfahrungen sehr geeignetes Instrument. Auch in der Militärmusik spielt das Glockenspiel aus Metallplatten eine große Rolle. Als Orgelregister ist es seit dem 18. Jahrhundert bekannt. Gogo Bells, zwei fest verbundene, unterschiedlich auch Agogo Bells gestimmte trichterförmige Metallglocken, die genannt mit einem kleinen Stab aus Holz oder Metall angeschlagen werden. Herkunft: Westafrika, heute oft verwendet in der lateinamerikanischen Tanz- und Jazzmusik Gong metallenes Schlaginstrument in Form einer runden, am http://url.bb6.org/3044 Rand nach innen gebogenen Metallplatte. In der größeren Version bis 150 cm Durchmesser heißt es Tamtam. In der Regel tritt es einzeln unter mehreren Schlaginstrument auf, ist hinterasiatischer Herkunft und tritt nur in den Gamelanorchestern Balis in Gruppen auf. Gospel engl. "Gottes Wort = Godspell = gospel = Evangelium - eine Form religiösen Gesangs der Afro-Amerikaner, entwickelt aus dem >>>Spiritual, das schon eine Art Wechselgesang zwischen Prediger oder Vorsänger und Gemeinde ist. Aus spontanen Zwischenrufen einzelner Gemeindemitglieder beim Spiritual entwickelte sich der Gospelgesang. Er wird solistisch und chorisch dargeboten und enthält auch Elemente des frühen Jazz wie z. B. die >>> hot intonation oder die >>> blue notes. Die Stil- und Ausdruckmerkmale finden sich auch später im Hardbop und im >>>Soul Gothic engl. "schaurig, gruselig" - eine Richtung der Rockmusik, die geprägt ist von dumpfen, tiefen Klängen, von gruseligen Themen, und deren Anhänger sich entsprechend zum Fürchten kleiden. Vertreter u. a. "Sisters of Mercy" grave ital. "schwer" - Tempobezeichnung für schwere, langsame, behäbige Stücke 11 gregorianischer einstimmiger Gesang der katholischen Neumen: Gesang Kirche in der Liturgie der Messe. Papst Gregor dem Großen wurde ursprünglich zugeschrieben, um 600 die bis dahin bestehenden Gesänge neu geordnet zu haben. Die heutige Sammlung gregorianischer Gesänge setzt sich aus zu Choralnotation: sehr unterschiedlichen Zeiten entstandenen Stücken zusammen (zwischen 400 und ca. 1400). Neben >>> syllabischem Gesang (ein Ton pro Silbe) z. B. bei Phasen, die der Chor zu singen hat, finden sich auch >>> melismatische Stellen, die eher den Solisten vorbehalten sind (z. T. ausschweifende Melodien auf einer Silbe). Bis zum 9. Jahrhundert wurden die gregorianischen Gesänge mündlich überliefert. Erste Aufzeichnungen waren Neumen über dem geschriebenen Text, im 11. Jahrhundert sorgte Guido von Arezzo für eine einheitliche Choralnotation auf vier Linien im Terzabstand, dem Vorläufer des heute noch gültigen fünflinigen Notensystem. In dieser Notation gab es kaum Angabemöglichkeiten über Tondauern. Groove englisch "gut drauf" - das "gute" Gefühl für den Rhythmus und die rhythmische Spannung in Jazz und Rock. Jazz- und Rockmusiker bezeichnen solche Rhythmen, die z. B. geprägt sind von Synkopen, OffBeats, Verzögerungen, Vorausnahmen etc., selbst auch als "Grooves". Grundton Harmonielehre: der erste Ton einer Tonleiter, auch Tonika genannt Generalbass: der tiefste Ton, auf dem sich ein Akkord aufbaut Akustik: der tiefste Teilton eines Klanges, siehe auch >>>Obertöne Guiro span. "Flaschenkürbis" - flaschenförmiges hohles Holzgebilde mit einem Schallloch und einer geriffelten Oberfläche. Beim Bestreichen mit einem Holzstäbchen entsteht ein kratzendes Geräusch, das typisch für den Guiro ist. Er wird in der lateinamerikanischen Tanz- und Jazzmusik überwiegend verwendet. H H, h Tonname, ursprünglich hieß der Ton "b" wie im Englischen z. B., da er gemäß der alphabetischen Reihenfolge einen Ganzton über dem "a" liegt. Im Laufe der Zeit ließ man den unteren Abschlussstrich beim Schreiben des Notennamens "b" weg, so dass es wie ein "h" aussah. Das erniedrigte "b" schrieb man mit weich gerundetem "b", woraus sich auch das Vorzeichen "b" entwickelte, das nicht erniedrigte "b" schrieb man kantig und als "h", aus dieser Schreibweise entstand auch das >>>Auflösungszeichen. 12 Habanera spanisch-kubanischer Tanz, nach der Hauptstadt Kubas benannt, in eher langsamem 2/4-Takt. Aus der Habanera entwickelte sich der Tango. Bekannteste Habanera ist das Lied Carmens in der gleichnamigen Oper von Bizet. (s. Notenbeispiel rechts) Halbe Note Notenwert, der der Dauer von zwei Grundschlägen=Vierteln entspricht Halbschluss Der offene Schluss am Ende eines musikalischen Abschnitts oder eines Stücks, es bedeutet harmonisch der Schluss auf der >>>Dominante. Der Schluss wirkt oft so, als gäbe es noch eine Fortsetzung im Gegensatz zum >>> Ganzschluss Halbton, kleinstes Intervall im abendländischen Halbtonschrit Tonsystem, das aus 12 verschiedenen t Tönen besteht. Beispiele: e-f. h-c', fis-g Berühmtes Beispiel: das Lied "Guantanamera" endet melodisch und harmonisch auf der fünften Stufe Harfe Die Harfe ist ein Zupfinstrument von sechseinhalb Oktaven Umfang , bei dem 48 Saiten in einem dreieckigen Holzrahmen gespannt sind, der teilweise hohl ist, um die Töne zu verstärken. Bei der modernen Orchesterharfe sind die Saiten diatonisch in Ces-Dur gestimmt. Mit sieben einrastbaren Pedalen kann jeder Ton (alle ces, alle des etc....) um einen halben oder einen ganzen Tonschritt höher gestimmt werden, sodass alle Töne auf der Harfe gespielt werden können. Der Mechanismus dieser Pedale ist äußerst kompliziert, was die Produktion sehr verteuert. Vorläufer der Doppelpedalharfe, die Bestandteil des Sinfonieorchesters ist, sind die Hakenharfe und die keltische Dagmar Flemming an Harfe. Auf der Flagge Irlands befindet sich das Abbild einer der Doppelpedalharfe keltischen Harfe. Harmonie griechisch "Fügung" - Einklang, Ausgeglichenheit, meint mit der SphärenHarmonie die göttliche Ordnung der Welt (griechische Antike), im Mittelalter teilt sie sich in Musica mundana (Welt-H.), humana (menschliche H.) und in instrumentalis (die erklingende Musik) . Im letzteren Bereich meint Harmonie die verschiedenen Tonordnungen (Intervalle, Zusammenklänge) Harmonielehre Die Lehre von den >>>Akkorden und Akkordfolgen in der Dur-Molltonalen Musik des 18. und 19. Jahrhunderts. Das Grundelement ist der aus zwei Terzen gebildete Akkord bzw. Dreiklang. Sein Grundton ist sein Erkennungszeichen. Die Harmonielehre ist eine Weiterentwicklung der >>>Generalbasslehre. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich zusätzlich die Funktionstheorie, die alle Akkorde auf eine Tonika und die ihr beigeordneten Hauptfunktionen bezieht. siehe auch >>> Hauptstufen Hauptstufen Die drei wichtigsten Töne und ihre darüber gebildeten Akkorde einer jeden Tonart: Stufe I = Tonika, Stufe IV = Subdominante, Stufe V = Dominante 13 Heckelphon Eine Oboe in Baritonlage mit http://url.bb6.org/3047 kugelförmigem Schallstück, eine Oktave tiefer als die Oboe, hat einen vollen Klang. Sie wurde erbaut vom Instrumentenbauer Wilhelm Heckel. Richard Strauss verwendete es erstmals in seinen Orchesterwerken. Helikon griechisch "Windung, Spirale" - ein http://url.bb6.org/3046 Blechblasinstrument in der Lage der Basstuba. Sein Rohr ist kreisrund gewunden und der Spieler legt es sich zum Spielen um den Oberkörper. Es wird heute noch in der Militärmusik verwendet. Bild rechts: HelikonSpieler Rudî Treczka Hemiole griechisch "anderthalb" - bezeichnet einen Wandel in der Taktgliederung meist gegen Schluss eines Abschnitts oder eines Stückes: bei einem Stück in einem Dreier-Takt, z. B. 3/4-Takt, werden zwei Takte zu einem "großen Dreier", einem 3/2-Takt zusammengefasst. Dieses findet sich häufig in Chorkompositionen der Renaissance- und Barockzeit. Hi-Hat englisch "hoher Hut" . Teil des Drumsets, das aus zwei Becken besteht, die so auf einem Bild siehe "Becken" Ständer montiert sind, dass man das obere mittels eines Pedals vom unteren festen weg oder darauf zu bewegen kann. >>> Becken Hip-Hop lautmalerisch für schnellen Wechsel von hoch nach tief - meint eine Richtung der Popmusik, in der der rhythmische Sprechgesang, der Rap, vorherrschend ist. Entstehungsort ist New York, Vorläufer waren gesprochene Anweisungen von DJs an das tanzende Publikum. In der Regel hat jeder Hip-Hop-Song einen kurzen gesungenen Refrain. homophon, griechisch "gleichklingend, Gleichklang" bezeichnet eine Art Homophonie musikalischen Satzes, bei dem sich die Begleitstimmen einer Hauptstimme völlig unterordnen. Klassisches Beispiel: die Akkordbegleitung für ein Lied. Den Gegensatz dazu bildet die >>> Polyphonie, bei der alle Stimmen das gleiche Gewicht haben wie z. B. in einer >>> Fuge Horn, Blechblasinstrument mit konischer Röhre, Waldhorn d. h. mit einer Röhre, deren Durchmesser allmählich zunimmt. Es gibt zahlreiche Vorformen und Abarten des Horns auf seinem Wege zum modernen OrchesterDoppelhorn mit vier Ventilen. Auch wurde es früher aus anderen Materialien gemacht: Tierhörner, Holz (Alphorn). Im Unterschied zu Trompete und Posaune, die Kesselmundstücke haben, ist das Mundstück des Horn trichterförmig (rechte Abbildung: der Hornist Heinrich Schnitzler) 14 hot englisch "heiß" - bezeichnet für den >>> Jazz typische Ausdrucksarten z. B. bei der Tonerzeugung: Vibrato, heftiges Einsetzen des Tons, gepresste Töne), aber auch bei der Melodik (>>> Blue Notes) und der Rhythmik (Off-Beat, Swing) I Idée fixe frz. "fester Gedanke" - so nannte Hector Berlioz das Hauptthema seiner "Symphonie Fantastique" von 1830. Sie symbolisiert die Geliebte des jungen Künstlers und zieht sich als roter Faden durch alle Sätze, jedoch in variierter Form entsprechend dem Programm des Stückes. Imitation lat. Nachahmung - die Imitation ist ein wichtiger Bestandteil >>> polyphoner Satztechnik. Von ihr spricht man, wenn ein Thema oder Motiv nacheinander durch mehrere Stimmen geht, auch in Gegenbewegung (Umkehrung), Augmentation oder Diminution. Impressionismus von französisch "Eindruck" - Ursprünglich wurde ein Malereistil so bezeichnet, der die fotografisch genaue Abbildung ablöste durch lichtbedingte Verfremdungen von Linien und Farben. So ist auch die impressionistische Musik auf den Eindruck konzentriert, die sie auf den Hörer macht, die Stimmung durch reizvolle Klangfarben, Schwebendes in Rhythmus und Tonalität: Pentatonik (fernöstlicher Einfluss), Chromatik, Ganztonleiter, frei schwebende Dissonanzen, die sich nicht mehr in Konsonanzen auflösen. Vertreter: Claude Debussy, Gabriel Fauré, Maurice Ravel Impromptu frz. "zur Verfügung" - häufige Bezeichnung für Stücke der Romantik, die an keine bestimmte Form gebunden und eine Art aufgeschriebener >>> Improvisation sind. Berühmt sind die Impromptus Frédéric Chopins und Franz Schuberts. Improvisieren, lat. improvisus = nicht vorhergesehen - spontanes, aus-dem-StegreifImprovisation Musizieren, nicht nach Noten, entweder ganz frei oder über ein Thema oder eine Harmoniefolge wie im Jazz, wobei jedoch gängige Melodiemuster und Satzelemente verwendet werden. Das Improvisieren war durch das ganze Barockzeitalter hindurch gängige Musikzierpraxis und ging erst um 1800 zurück. In den Solokadenzen der Instrumentalkonzerte ist es durch die Klassik hindurch noch erhalten. Im Jazz erst war die Improvisation wieder wichtiger Bestandteil. Man improvisierte über Harmonieschemata, zunächst kollektiv wie im New Orleans-Jazz und später solistisch. Instrumentation ist die Ausarbeitung eines komponierten Stückes für verschiedene Instrumente. Darüber gibt es verschiedene Systematiken und Lehren, die u. a. vorschreiben, für welche Art von Melodie welches Instrument genommen werden muss, darunter von Michael Praetorius (Syntagma Musicum) und Hector Berlioz. Intervall lat. "Zwischenraum" - der Die Intervalle in numerischer Reihenfolge: Prim Abstand zweier Töne, zugleich = Einklang, Tonwiederholung / Sekund, klein: oder nacheinander erklingend. e'-f' ; Sekund, groß : c'-d' / Terz, klein: e'-g'; Die Namen der Intervalle Terz, groß: c'-e' / Quart, rein: c'-f' ; Quart, entsprechen den lateinischen übermäßig: c'-fis' / Quint, vermindert : h-f'; Ordnungszahlen: Prim (Primus Quint, rein: c'-g' / Sext, klein: h-g'; Sext, groß: = der erste) Sekund (Secundus c'-a' / Sept(im), klein: d'-c'; Sept(im), groß: c'-h'; = der Zweite) etc. Oktav: c'-c'' Intonation, lat. "erdröhnen" - das richtige Angeben des Anfangstones oder tonalen Raums intonieren z. B. vor dem Einsetzen des Chores. Bei Instrumenten: die Art, in der ein Instrument gestimmt ist Introduktion lat. "Einführung" - ein Einleitungsstück zu Beginn einer Suite, eines Sinfoniesatzes, der meist feierlich-langsam gespielt wird. 15 Invention lat. "Erfindung" - eine Art "Lehrstück" , das Meister des Barock komponierten, einerseits um polyphone Satztechnik zu demonstrieren (für den Kompositionsunterricht), andererseits, um Klavierschülern moderne Stücke als Anreiz zum Spielen zu geben. Berühmte Inventionen sind die zwei- und dreistimmigen von J. S. Bach Inversion lat. "Umkehrung" >>> Umkehrung ionisch Kirchentonart, entspricht in ihrer Struktur der Durtonleiter, >>> Kirchentonarten isometrisch griech. "im gleichen Maß" - Mehrstimmigkeit von metrisch gleich geführten Stimmen, d. h. im gleichen Taktmaß isorhythmisch griech. "im gleichen Rhythmus" - Mehrstimmigkeit von rhythmisch gleichen Stimmen (>>> Homophonie) J Jamsession engl. "Marmelade" als Bild für komprimiertes Zusammentreffen und -spielen von Musikern, bezeichnet ursprünglich das zwanglose, meist improvisierte Zusammenspiel von beliebig zusammen gekommenen Jazzmusikern. In der heutigen Zeit werden solch Jamsessions eher organisiert und als Konzerte dargeboten. Jazz die frühesten Wurzeln des Jazz sind die einfachen Rufe (Calls, field hollers) , Lieder, Spirituals und Worksongs und der ländliche Blues der Landarbeiter und ihrer Vorfahren afrikanischen Ursprungs, die einst mit Gewalt gezwungen worden waren, ihre Heimat Westafrika zu verlassen, und die in den USA als Sklaven auf den Plantagen arbeiten mussten.. Der erste echte Jazz entstand in den 1910er Jahren, als Bands, die in ihrer Zusammensetzung eine Imitation der weißen Marching Bands darstellten, eigene Bluesmelodien spielten und unter gleichzeitiger Einbeziehung aller Mitwirkenden darüber improvisierten. Notenlesen konnte niemand von den ersten Musikern. In den 1920er Jahren begeisterten sich erstmalig Weiße für diese Musik, die ihr auch den Namen Jazz (auch Jass) gaben, dessen Bedeutung unklar geblieben ist, und diesen verbreiteten. Aus der anfänglichen Kollektivimprovisation entwickelte sich die Soloimprovisation, aus den einfach besetzten Bands die Bigbands mit chorischer Bläserbesetzung (Swing). Nach dem zweiten Weltkrieg gab es neben neuen, bahnbrechenden Stilen immer wieder Rückbesinnungs- und Revivalphasen. In der heutigen Zeit hat die Globalisierung auch hier ihre Spuren hinterlassen: Der Jazz vermischte sich (fusionierte) mit allem Möglichen und tut dies heute noch. Viele Elemente des Jazz haben Eingang in andere Musikrichtungen gefunden, darunter auch in den Rock, dessen rasante Entwicklung durch Rhythm & Blues und Rock 'n' Roll eingeleitet wurde: die 12taktige Bluesstrophe, der >>> Swing d. h. das rhythmische Verzögern oder Vorausnehmen von Schwerpunkten, die >>> Blue Notes, die Verwendung von >>> Riffs, die individuelle Tongebung, die sich nicht mehr an klassischen Idealen orientiert. Weitere Informationen zum Jazz sind im Material "Geschichte und Elemente des Jazz" auf www.4teachers.de zu finden. Jingle engl. "Geklingel" - bezeichnet musikalische Erkennungsmelodien in der Werbung (gesungene Slogans oder instrumentale Melodien) und in Funk und Fernsehen, z. B. die Erkennungsmelodien bestimmter Sender, Sendungen, Sendungsabschnitten etc. Das Jingle ist die musikalische Entsprechung des visuellen Logos. 16 Jodeln bezeichnet eine Form des Singens, bei dem die Stimme ständig zwischen Kopf- und Bruststimme, zwischen Hoch und Tief wechselt. Es wird kein Text mit Bedeutung gesungen, nur bestimmte Silbenreihen, die den Stimmwechsel besonders unterstützen. Die Melodiefolgen des Jodelns bestehen meist aus gebrochenen Akkorden, was jederzeit ein mehrstimmiges Jodeln möglich macht, denn die zweite und dritten Stimme singen von jedem Akkord die Ergänzungstöne. Die ursprüngliche Funktion des Jodelns war die akustische Verständigung über weite Strecken, wobei es durchaus einen Bedeutungscode gab, d. h. bestimmte Ton- und Silbenfolgen hatten einen bestimmten Inhalt. Heute, da diese Funktion nicht mehr benötigt wird, ist das Jodeln zu einem Bestandteil der zu Unterhaltungszwecken gespielten und gut vermarkteten Volksmusik geworden. Gegenden, in denen das Jodeln praktiziert wurde sind das Alpengebiet, deutsche Mittelgebirge, aber auch die Appalachen und andere Landstriche in den Vereinigten Staaten. Jugendmusikbewegung Sie entstand im Zusammenhang mit der deutschen Jugendbewegung nach dem Ende des ersten Weltkrieges und strebte eine selbstverständliche Integration der Musik in das tägliche Leben eines jeden Menschen an z. B. durch verstärkte musikalische Aktivität der Jugend. Der Wandervogel, dessen musikalisches Vermächtnis das Liederbuch "Der Zupfgeigenhansl" von Hans Breuer ist, sah im Singen die natürlichste Form musikalischer Aktivität. Daneben bemühten sich in den 1920er Jahren Komponisten wie Cesar Bresgen und Paul Hindemith durch Kompositionen eingängiger und leichter Spielmusiken um die Einbindung instrumentalen Musizierens in die Musikbewegung. Eine Unterbrechung ihrer eigentlichen Arbeit durch politische Ausnutzung und Fremdbestimmung erfuhr die Bewegung während des Dritten Reiches. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde an die alte Bewegung wieder angeknüpft und beispielsweise die Breitenarbeit der musikalischen Basiserziehung in Form von häuslichem Unterricht, von Singewochen, von Schulmusik verstärkt. Die künstlerische Seite fand daneben wieder mehr Eingang in Werke, die diesem Gedanken verpflichtet waren. K Kadenz von lat. "fallen" - Der Name rührt von den fallenden Bewegungen (Quinten) des Basses bei der Kadenz. Die Kadenz ist eine Folge der wichtigsten Akkorde einer Tonart und bekräftigt diese, in dem sie sich einmal von ihr (Tonika, I. Stufe) fort bewegt zur Subdominante oder IV. Stufe , dabei fällt der Bass eine Quint nach unten, um dann über die anschließende Dominante bzw. V. Stufe sich wieder zurück zur Tonika zu bewegen. Hierbei kann der Bass auch wieder eine Quint abwärts fallen. Kadenzen in Dur und Moll: 17 Kammermusik Instrumentalmusik und Vokalmusik für kleine Gruppen, bei denen jede Stimme nur einfach oder in geringer Zahl besetzt ist, z. B. Werke für Streichquartett, -trio, vom Klavier begleitete Solostücke Kammerton der Ton a', der zum Stimmen und Abgleichen der Instrumente untereinander dient, und der auf 440 hz (=440 Schwingungen pro Minute) festgelegt wurde. Chorleiter benutzen zum Anstimmen eine Stimmgabel, die beim Anschlagen das a' erzeugt, und von dem sie die anderen Töne ableiten. Beim Stimmen des Orchesters macht die Oboe wegen ihres klaren, scharfen, etwas durchdringenden Tons den Anfang. Kanon Melodie, die von mehreren Stimmen nacheinander einsetzend gesungen wird, und die so komponiert ist, dass sie allezeit einen harmonisch klingenden mehrstimmigen Satz ergibt. Beispiel: Dona nobis pacem, I like the flowers Kantate lat. "Singet", "Gesangsstück" - ein größeres Gesangswerk, das aus mehreren verschiedenartigen Sätzen besteht: Instrumentalsätze, Chorsätze, Choralvorspiele, Arien, Rezitative, Choräle, Duette. Bach schrieb weit mehr als 200 Kantaten, die fast alle anlässlich eines bestimmten Sonntags im Kirchenjahr entstanden. Berühmtester Kantatensatz: "Jesus bleibet meine Freude" mit dem triolischen Trompetensolo als Gegenstimme zur Cantus-Firmus-Melodie des Chorals im Eingangssatz. Kantor lat. "Sänger" - Berufsbezeichnung für einen Kirchenmusiker meist an einer größeren Kirche. Als "Thomaskantor" in Leipzig während der letzten 27 Jahre seines Lebens schrieb Johann Sebastian Bach Musikgeschichte. Kapellmeister der Dirigent eines Orchesters. Bei einem größeren Orchester heißt die oberste Leitung "Generalmusikdirektor", der 2. und/oder 3. Dirigent "Kapellmeister" Kapodaster auch "capodastro" Klemmvorrichtung, die den Barrégriff auf Dauer ersetzt und das Spielen von Akkorden in schwierigen Tonarten auf der Gitarre erleichtert. Beispiel: Cis-Dur spielt man, indem man den Capodaster im ersten Bund anbringt und so alle Saiten um einen halben Ton höher setzt und dann C-Dur greift. Kastagnetten span. "kleine Kastanie" Rhythmusinstrument, das aus zwei hölzernen muschelförmigen Schalen besteht, die mit einer Schnur verbunden sind. Sie werden zwischen Daumen und Mittelfinger gehalten und mit den übrigen Fingern so bewegt, dass sie aufeinander schlagen. In Spanien wird die Kastagnette zum Flamencotanz gespielt, sie ist aber auch ein Orchesterinstrument. Kastrat ein Sänger, der bereits als Kind kastriert wurde, wenn er eine sehr schöne Stimme hatte, um diese vor dem Bruch in der Geschlechtsreife zu bewahren. Trotz Verbots der Kastration durch die katholische Kirche war sie eine Mode, die erst erlosch, als die allzu große Künstlichkeit dieses Stimmideals abgelöst wurde durch die Tendenz zur Natürlichkeit mit der aufkommenden Aufklärung und der Emanzipation des Bürgertums. (ab ca. 1780) 18 Keyboard Bezeichnung, die allgemein Tasteninstrument heißt, die aber die elektronisch arbeitenden Tasteninstrumente meint, auch Synthesizer, E-Orgel etc.. Kirchentonarten auch "Modi" genannt, sind die Skalen, die vor dem Herausbilden von Dur und Moll das melodische und harmonische Baumaterial der Musik waren. Man kann sie sich am besten veranschaulichen, indem man sich die Töne von C-Dur auf der Tastatur vorstellt, die aus allen weißen Tasten besteht. Lässt man die Tonleiter nun statt mit c mit d beginnen und enden, erhält man die Kirchentonart dorisch d-e-f-g-a-h-c-d usw. Hier die Kirchentonarten und ihre Besonderheiten im Überblick: d-e-f-g-a-h-c-d dorisch ähnlich Moll, jedoch 6. Ton ist höher e-f-g-a-h-c-d-e phrygisch ähnlich Moll, es beginnt jedoch mit einem Halbtonschritt (Leitton von oben) f-g-a-h-c-d-e-f lydisch ähnlich Dur, jedoch 4. Ton ist höher g-a-h-c-d-e-f-g mixolydisch ähnlich Dur, jedoch 7. Ton ist tiefer (kein Leitton) a-h-c-d-e-f-g-a hypodorisch gleichbedeutend mit Moll, natürlich, äolisch ohne Erhöhungszeichen c-d-e-f-g-a-h-c ionisch entspricht der Durtonleiter Bekannte Lieder in Kirchentonarten: What shall we do with the drunken sailor (dorisch), O Haupt, voll Blut und Wunden (phrygisch) Klangfarbe damit ist der Charakter eines Klangs gemeint, der ihn typisch macht z. B. für ein bestimmtes Musikinstrument. So besteht die Klangfarbe sowohl aus dem Geräusch, das bei der Tonerzeugung entsteht (z. B. das Hauchen bei der Flöte oder das Schaben des Bogens auf der Saite beim Streichinstrument) als auch aus dem ihm eigenen Klangspektrum, das sich aus dem Grundton und den leiser mitschwingenden Obertönen zusammensetzt. Typisch für die Klarinette sind stärkere ungradzahlige Obertöne, typisch für die Flöte: fast nur der erste Oberton ist vorhanden, die anderen kaum) 19 Klarinette Klassik ital. "Trompetchen" - war ursprünglich im Barock gedacht als Ersatz für die sehr schwer zu spielenden Clarintrompeten, die noch keine Ventile hatten und die deswegen in einem sehr hohen Register, d. h. mit sehr gespannten Lippen gespielt werden mussten. Sie ist ein Holzblasinstrument mit einem schnabelförmigen und seitlich offenen Mundstück, über dessen Öffnung ein Bambusblatt (einfaches Rohrblatt) befestigt ist, das beim richtigen Hineinblasen schwingt und so im Innern der Klarinette den Ton erzeugt. Im Überblasregister spielt die Klarinette nicht wie die Flöte zuerst eine Oktav höher, sondern eine Duodezim (Oktav + Quint) höher, was mit den ungradzahligen Obertönen zu tun hat. Die häufigsten Klarinetten sind in A (für die Kreuztonarten) und in B (für die B-Tonarten) gestimmt. Die höhere Es-Klarinette kommt eher in der Militärmusik vor, die tieferen Klarinetten Bassetthorn (in Alt/Tenorlage) und die Bassklarinette runden den Klang der Klarinettengruppe im Sinfonieorchester ab. lat. "mustergültig" - allgemein bezeichnet man mit "klassisch" etwas Formvollendetes, das ein Vorbild für Anderes ist. Im heutigen Musikkonsum bezeichnet man mit "Klassik" alles, was nicht Pop, Rock , Folk und Jazz ist, obwohl dieser Begriff nicht ganz logisch ist, denn die Musik Mozarts erhob zu einem großen Teil den Anspruch zu unterhalten und hatte mit den damaligen Maßstäben den Rang von Popmusik (Beispiel: "eine kleine Nachtmusik"). In der Musikgeschichte bezeichnet Klassik die Zeit zwischen 1770 und 1820, auch Wiener Klassik genannt, weil die drei berühmtesten Vertreter Haydn, Mozart und Beethoven in Wien wirkten. Mit sparsamen musikalischen Mitteln, z. B. mit geringem Themenmaterial formvollendet zu arbeiten war eine Errungenschaft der Klassik und hatte ihren Höhepunkt in den Sinfonien der drei Komponisten Haydn, Mozart und Beethoven. 20 Klaviatur lat. clavis = Taste - meint eine Tastenreihe bei Tasteninstrumenten, sowohl die von Klavieren als auch die Manual- und Pedalreihen einer Orgel. Sie besteht aus einer unteren Reihe weißer Tasten für die Töne der Tonart CDur (diatonisch) sowie einer Reihe schwarzer Tasten, die die weißen Tasten zu einer chromatischen Reihe von Tönen ergänzen. Klavier Der Name kommt von "clavis" = Taste, auch Schlüssel, womit eigentlich nur die Tastenreihe gemeint ist. Ein Holzhammer, der mit Filz beschichtet ist und der über einen sehr komplizierten Mechanismus mit der Taste verbunden ist, schlägt die Saite beim Herunterdrücken der Taste an. Durch die Stärke des Anschlags hatte man erstmalig bei einem Tasteninstrument die Möglichkeit, laut und leise zu spielen, weshalb das Klavier auch "Pianoforte" bzw. "Fortepiano" hieß. Die Repetitionsmechanik, die den Hammer schnell zurückfallen lässt und so schnelle Tonwiederholungen ermöglichen, wurde die technische Bandbreite des Klaviers stark erweitert. Im 19. Jahrhundert war das Klavier das allerwichtigste Instrument, nicht nur weil es Einzug hielt in viele bürgerliche Haushalte und dort von Töchtern gespielt wurde, sondern auch, weil einige Virtuosen seinen Rang als Königsinstrument festigten wie z. B. Franz Liszt oder Clara Schumann. Klavierauszug Klezmer aufrechtes Klavier Flügel http://url.bb6.org/3048 siehe unter "Flügel" Bearbeitung eines Werkes für viele Instrumente für Klavier, im Französischen heißt es treffender "Réduction au piano"=Reduzierung auf die beiden Notensysteme des Klaviers. Bei Opern ist z. B. das Anfertigen von Klavierauszügen sinnvoll, weil auf die Weise die Sänger ihre Partien üben können, wenn ein Pianist ihnen den Orchesterpart dazu auf dem Klavier vorspielt. hebr. "Musiker" - traditionelle Instrumentalmusik der Juden Osteuropas, meist in der Besetzung von Klarinette, Cymbalon (eine Art Hackbrett), Streichinstrument. Die Klezmermusik kam mit den jüdischen Auswanderern nach Amerika und wurde dort zunächst in kleinen Kreisen weiter gepflegt, bis sie als Auswirkung der 68er Folkwelle in den 1980er Jahren eine starke Wiederbelebung erfuhr und auch wieder in Europa sehr beliebt wurde. 21 Koloratur ital. "Ausmalung, Färbung" , ist eine mit Läufen, Figuren, Trillern , die meist auf einer einzigen Silbe gesungen werden, stark verzierte Gesangsstimme, meist innerhalb einer Arie. Im Barock und noch zu Mozarts Zeiten machten Sängerinnen und Sänger bei Komponisten ihre Wünsche geltend, indem sie für ihre Partien viele Koloraturen forderten, damit sie mit ihrem technischen Können vor den Zuhörern glänzen konnten. Berühmtestes Beispiel einer Koloraturarie: die zweite Arie der Königin der Nacht in der "Zauberflöte". Konservatorium von ital. "erhalten" - allgemein: Institution, die die Ausbildung von Musikern zum Ziel hat. Die Konservatorien, die den Status von Hochschulen haben, heißen in Deutschland "Hochschule für Musik", in Deutschland heißen heute kleinere private Institute Konservatorium. Konsonanz lat. zusammenklingend, Zusammenklang von Tönen, die angenehm fürs konsonant Ohr klingen im Unterschied zur >>> Dissonanz. Die vollkommenste Konsonanz ist die Oktav, gefolgt von der Quint, sodann gefolgt von der Quart und der großen Terz. Kontrabass das tiefste und größte Streichinstrument. Normalerweise besitzt der http://url.bb6.org/ Kontrabass vier Saiten im Quartabstand wie die unteren vier Saiten der 3050 Gitarre: Kontra-E, Kontra-A, großes D, großes G. Gebräuchlich ist auch der fünfsaitige Kontrabass mit hinzugefügtem Kontra-C oder Subkontra-H. das Instrument wird mit einem im Korpus versenkbaren Stachel auf den Boden gestellt. Der Spieler steht oder sitzt auf einem hohen Stuhl. Der Kontrabass wird mit dem Bogen gestrichen. Ins Orchester eingezogen, verstärkte er die Violoncellostimme in der Oktav. Ab 1850 erlangt er größere Selbstständigkeit. Im Jazz ist er als gezupftes Bassinstrument in der Rhythmusgruppe wichtig. Kontrafaktur lat. "Dagegen-, nachmachen" das Versehen eines bekannten Liedes mit einem neuen Text mit dem Ziel, diesen rasch zu verbreiten. Bekanntes Beispiel: das Bürgerlied (Ob wir rote, gelbe Kragen) wurde passend auf die Melodie des damals bekannten Liedes "Prinz Eugen" geschrieben. Häufige Kontrafakturen sind auch die Verwendungen weltlicher Melodien für geistliche Zwecke, z. B. das Liebeslied "Mein G'müt ist mir verwirret", dessen Melodie Pate stand für das geistliche Lied "O Haupt voll Blut und Wunden". 22 Kontrapunkt lat. "Note gegen Note" - bezeichnet 1. die Tonsatzlehre, die dem polyphonen Satz verpflichtet ist, in dem alle Stimmen eine gewisse Gleichwertigkeit haben, 2. die Gegenstimme zur Hauptstimme in einem ebensolchen Satz. Beispiel: der Beginn einer Fuge. Nachdem das Thema in einer Stimme vorgestellt wurde, greift es eine weitere Stimme auf, während die Stimme, die es zuerst vorstellte, nun eine Gegenstimme, einen Kontrapunkt dazu spielt, der eine andere Richtung und andere Notenwerte hat.. Konzert ital. "Wettstreit" "Zusammenwirken" - eine Komposition, in der verschiedene Klanggruppen zusammenwirken. Der Ursprung lag in der >>> Mehrchörigkeit, in der mehrere Chöre in Kirchen mit verschiedenen Emporen gegeneinander sangen. Als die Instrumentalmusik im Laufe des 17. Jh. selbstständiger wurde, übernahm sie dieses Muster z. B. im >>> Concerto grosso und später im Solokonzert. Mit "Konzert" ist aber auch seit dem Aufstieg des Bürgertums eine öffentliche Musikdarbietung gemeint, für die ein Publikum Eintrittskarten gelöst hat. Zur Unterscheidung dieser beiden Begriffe heißt es im Englischen treffender für die erste Bedeutung "concerto" und für die zweite "concert", wenn es sich um viele Mitwirkende handelt, und "recital" für ein Kammerkonzert. der erste unter den ersten Geigern eines Orchesters, der die Autorität hat, Fingersätze und Stricharten einheitlich zu regeln und Soloviolinstellen in Orchesterstücken übernimmt. In Proben kann er den abwesenden Dirigenten vertreten. In Hofkapellen war der Konzertmeister noch zugleich Leiter des Orchesters. Er dirigierte dann meistens vom Notenpult aus. Von Krebs oder Krebsgang spricht man (obwohl der Krebs seitwärts statt rückwärts geht) in der Musik, wenn ein Thema, eine Melodie in umgekehrter Richtung, d. h. von hinten nach vorn gespielt wird. Beispiel unten: Die Zeilen ein bis drei stellen den Kanon "Es tönen die Lieder" dar, die Zeilen vier bis sechs den Krebs dieses Kanons, der sich gut als weitere Stimme zu dem normalen Kanon singen lässt. Konzertmeister Krebs 23 L Lage a) der Tonbereich einer Stimme, z. B. Sopranlage = c' bis g'' b) in der Harmonielehre: der in der Oberstimme liegende Ton eines Akkords bestimmt den Namen der Lage, z. B. Terzlage = die Terz des Akkords, beispielsweise der Ton e im C-Dur-Akkord, liegt in der Oberstimme c) bei Streichinstrumenten: die Spiellage der linken Hand auf dem Griffbrett. der Zeigefinger liegt auf dem Punkt der Saite, der eine kleine Sekund höher ist als der Ton der leeren Saite, also z. B. b' auf der a'-Saite, der Mittelfinger liegt wieder einen Halbton (kleine Sekund) höher, also auf h', der Ringfinger auf c'', der kleine Finger auf cis''. Muss man nun einen Ton spielen, der über diesem cis'' auf derselben Saite liegt, dann muss man die ganze Hand verschieben, so dass der Zeigefinger auf d'', der Mittelfinger auf dis'', der Ringfinger auf e'' und der kleine Finger auf f'' liegt., d. h. man wechselt auf diese Weise von der ersten Lage (dem ersten Griffbereich der linken Hand) in die zweite Lage. Largo, Largo (ital. "reichlich") ist eine Tempovorschrift, die "breit" bedeutet und larghetto langsamer als >>> Adagio ist. Larghetto ist eine Verkleinerungsform desselben und meint ein weniger breites Tempo. Laute Es gibt verschiedene Formen der Laute, eines im Prinzip recht alten Zupfinstruments, die auf Bild einer Laute unter http://url.bb6.org/3051 der ganzen Welt verbreitet sind. Die ersten Formen stammen aus Arabien, woher auch der Wortstamm "al'ud" kommt, was "Holzinstrument" bedeutet. Bei der heute als Renaissanceinstrument bekannten Laute ist die Stimmung ähnlich der Gitarre, auf ihr sind die Saiten genauso über den Resonanzkörper gespannt wie bei jener. Allerdings ist der Bereich, in dem die Saiten befestigt sind und gespannt werden, der Wirbelkasten, in rechtem Winkel abgeknickt, die Wirbel sind seitlich bedienbar, nicht unterhalb wie bei der Gitarre. Der Korpus der Laute ist auf der Rückseite bauchig. Eine besondere Art der Laute ist die Chitarrone oder Theorbe, bei der parallel zu den gegriffenen Saiten Resonanzsaiten gespannt sind. legato Vortragsbezeichnung, die ein Aneinanderbinden der Tönen beim Spielen meint, d. h. zwischen den Tönen darf es keine Unterbrechung geben. In der Notenschrift wird dies durch einen Bogen zum Ausdruck gebracht. 24 Leitmotiv eine musikalische Sinneinheit (>>> Motiv) , die in einem wortgebundenen Musikstück, z. B. in einer Oper oder einem Instrumentalstück, das einen nichtmusikalischen Bezug hat (>>> Programmmusik), häufiger wiederkehrt und etwas Charakteristisches ausdrückt, z. B. eine bestimmte Person, ein Gefühl etc.. Richard Wagner begleitet alle Personen in seinen Hier das Schicksalsmotiv in Opern sowie gewisse Begebenheiten mit sog. "Carmen", so wie es erstmalig im Leitmotiven. Ein sehr bekanntes Leitmotiv in Vorspiel erklingt der Opernliteratur ist das Schicksalsmotiv in der Oper "Carmen" von Bizet, das auf der >>> Zigeuner-Molltonleiter basiert, die zwei übermäßige Schritte enthält. Leitton Damit ist allgemein jeder Ton gemeint, der innerhalb einer Tonart oder eines Satzes eine ausgeprägte Tendenz zum Weiterschreiten nach oben oder nach unten hat. Voraussetzung ist, dass der Leitton von dem Nachbarton nur einen Halbtonschritt entfernt ist. In der Durtonleiter gilt vor allem der 7. Ton als Leitton. Da das natürliche Moll keinen Leitton auf der 7. Stufe hat, entstand 1. Durtonleiter das harmonische >>> Moll mit erhöhter 7. Stufe. 2. Molltonleiter natürlich Einen Leitton, der abwärts zum Grundton führt, 3. Molltonleiter harmonisch hat die >>> Kirchentonart Phrygisch, die sogleich 4. Phrygisch mit einem Halbtonschritt beginnt. Libretto ital. "Büchlein" - das Textbuch zu musikalischen Bühnenwerken z. B. zu einer Oper Lied eine Musikart, in der die Melodie auf einen Text gesungen wird, der meistens die Struktur eines Gedichtes, zumindest ein Versmaß und Reimschema hat. Im Volkslied, das ursprünglich mündlich überliefert wurde, sind schon die Grundelemente musikalischer Formen angelegt, s. auch >>> Liedformen. Eine Verfeinerung des Volksliedes, auf dem es basiert, ist das Klavierlied, das als Musikgattung erste Vorläufer im Barock hatte und sich zu einem typisch romantischen Werktyp entwickelte. Gesangspart und Klavierbegleitung sind kunstvoll daraufhin angelegt, den Inhalt des Textes mit lautmalerischen (z. B. das Imitieren von Tierstimmen wie z. B. das Krähen der Hähne) und psychologischen Mitteln (z. B. schwere Mollakkorde, wo vorher Dur erklang, für einen starken Stimmungswechsel zur Traurigkeit hin) zum Ausdruck zu bringen. Man unterscheidet bei den Formen des Klavierliedes die reine und die variierte Strophenform von der durchkomponierten Form. Beispiele: "Heideröslein" (Schubert) : reines Strophenlied, "Der Lindenbaum" (Schubert) - variiertes Strophenlied , da die Strophenstruktur erkennbar ist und zwei verschiedene Melodien verwendet werden, "Der Erlkönig" (Schubert) - durchkomponiertes Lied, da keine Strophenstruktur mehr erkennbar ist, und kaum vorher Dagewesenes wiederkehrt. Franz Schubert schrieb mehr als 600 Klavierlieder, von denen ein Teil in >>> Liederzyklen zusammengefasst ist. Eine Weiterentwicklung des Klavierliedes der Frühromantik ist das Orchesterlied der Spätromantik, deren wichtigster Vertreter Gustav Mahler ist. 25 Liedermacher Bezeichnung für Musiker, die Lieder selbst komponieren und in ihnen häufig aktuelle und zeitkritische, satirische, aber auch bewusst unsinnige und auch sehr persönliche, individuelle Themen zum Ausdruck und diese selbst zu Gehör bringen. Sie gingen ursprünglich aus der Folkbewegung hervor, die Ende der 1950er und in den 1960er Jahren Feste auf Burg Waldeck veranstalteten. Bekannte Liedermacher: Reinhard Mey, Hannes Wader, Wolf Biermann, Franz Josef Degenhardt, Klaus Hoffmann, Peter Horton, Bettina Wegner, Dieter Süverkrüp Liederzyklus eine Reihe von Klavierliedern, die thematisch zusammengehören. Beispiele: "Die schöne Müllerin" und die ""Winterreise" von Schubert, die "Kindertotenlieder" von Gustav Mahler. 26 Liedformen a) einteilig A - Jetzt fängt das schöne Frühjahr an b) zweiteilig AA' - Ich hab' die Nacht geträumet c) zweiteilig AB - Es kommt ein Schiff, geladen d) dreiteilig ABA (Reprisenform)- Es geht eine helle Flöte e) dreiteilig AAB (Barform) - Chume, chume, Geselle min f) dreiteilig ABC - Die Blümelein, sie schlafen g) vierteilig AABA (Reprisenbarform) - Freude, schöner Götterfunken siehe auch >>> Barform 27 lombardischer Rhythmus eine Art punktierter Rhythmus, bei dem die Gewichtung gegenüber dem üblichen punktierten Rhythmus genau umgekehrt ist: nicht die längere, die punktierte Note wird betont, sondern die kurze Note. Der Rhythmus klingt etwas manieriert, hinkend und gestelzt. Er war eine Modeerscheinung im Zeitalter des Barock. Beispiel: lydisch >>> Kirchentonarten M Madrigal von ital. "Muttersprache" - mehrstimmiges Lied mit weltlichem Text, gesungen in der Muttersprache und nicht, wie in der Motette mit kirchlichem Text, in lateinischer Sprache. Erste Madrigale gab es in Italien seit Beginn des 14. Jahrhunderts. Berühmt ist das Madrigal für seine tonmalerischen Effekte, so wird z. B. das Word "Wellen" in einem Text durch wellenförmige Bewegungen in der Melodik ausgedrückt. Weil diese tonmalerischen Effekte so typisch für das Madrigal sind, werden sie auch Madrigalismen genannt. Bekannte Madrigalkomponisten waren Monteverdi (Italien), Hassler (Deutschland), Janequin (Frankreich) und Morley (England). Mandoline ital. "kleine Mandola" - Zupfinstrument, dessen Bild einer Mandoline http://url.bb6.org/3052 Korpus rund wie der einer Laute und leicht birnenförmig ist. Der Hals, der Bünde hat, ist kurz. Das Wirbelbrett ist leicht nach hinten abgeknickt wie bei einer Laute. Das Schallloch ist verziert. Die Mandoline hat vier Saiten, die doppelt gespannt sind und die Stimmung g - d' a' - e'' haben. Für den typischen rauschenden Mandolinenklang braucht man ein Plektron, das man rasch über die Saiten hin und her bewegt. Mannheimer Gruppe von Komponisten, die am Hof des pfälzischen Kurfürsten Karl Schule Theodor von Mannheim in den Jahren zwischen Barock und Wiener Klassik wirkten. Die Neuerungen in der Instrumentalmusik, die sie bewirkten: Abkehr vom Generalbass, größte klangliche und dynamische Gegensätze auf engem Raum, crescendi, decrescendi, und die Verwendung gegensätzlicher Themen, die die >>>Sonatenhauptsatzform vorbereitet. Berühmt für die Mannheimer sind Themen, die dreiklangsartig aufsteigen und einen großen Tonraum durchmessen, auch "Mannheimer Raketen" genannt. (Beispiel: Beethoven, Klaviersonate f-Moll op. 2,1 1. Satz, 1. Thema Vertreter: Stamitz, Cannabich, Danzi u. a. Manual lat. "zur Hand gehörig" - eine Tastenreihe bei Bild http://url.bb6.org/3053 Orgel und Cembalo, die mit einer Hand gespielt wird. Es umfasst circa 4-5 Oktaven. Eine Orgel hat bis zu 5 Manuale, ein Cembalo zwei. Bild rechts: Moderne Elektronische Orgel mit zwei Manualen 28 Maracas auch Rumbakugeln genannt, ursprünglich aus hohlen Zierkürbissen mit Körnern im Innern Bild http://url.bb6.org/3054 bestehend, später aus Holz nachgebaut und mit einem Stiel versehen. Durch das Schütteln der Maraca entsteht ein kurzes Rasselgeräusch. Sie gehört zu den lateinamerikanischen Percussionsinstrumenten. marcato Vortragsbezeichnung. Die Töne werden hervorgehoben, markiert gespielt Marimbaphon ein xylophonartiges Schlaginstrument, unter dessen Klangplatten sich Resonanzröhren befinden. Das Marimbaphon, ein in Jazz und klassischer http://url.bb6.org/30 Musik beliebtes Instrument, stammt von der Marimba ab, einem 55 afrikanischen Instrument, bei dem die Resonanzröhren ursprünglich Kürbisse waren. oben: Abbildung Die Marimba (s. Bild links) bzw. eines die Kenntnis von deren Bauweise Marimbaphons wurde mit den Sklaven von Westafrika nach Amerika importiert. s. auch http://www.quadrums.ch/index_en.html und http://de.wikipedia.org/wiki/Marimba Mehrchörigkeit bezeichnet eine Methode, für mehrere gleiche oder verschiedene vokaloder Instrumentalgruppen zu komponieren. Entstanden in Venedig um 1600, angeregt durch den Emporenreichtum mancher Kirchen, die das Aufstellen mehrerer Chöre im Raum nahelegten, wurde sie kultiviert durch Gabrieli und Monteverdi. Die mehrchörige Musik wurde später in der Instrumentalmusik kopiert, wobei das Konzert entstand, denn das Mitund Gegeneinandermusizieren verschiedener Chöre nannte man bereits "concertare". >>> Venezianische Schule Melisma, griech. "melos"= Lied, Gesang - meint melismatisch eine Folge von Tönen, die auf nur einer Textsilbe gesungen werden. Demzufolge bezeichnet man solchen Gesang als melismatisch im Unterschied zum >>>syllabischen Gesang. Melodie ganz allgemein: eine Folge von Tönen, die eine unterschiedliche Tonhöhe haben. Weitere Merkmale der Melodie sind unterschiedliche Dauern der Töne und daraus folgende Betonungsschwerpunkte. Außerdem ergibt sich aus allem Vorigen die Form d. h. die Entwicklung von Unterabschnitten, die einander ähnlich oder verschieden sind. Die Melodie ist eins der Hauptparadigmen (Grundmerkmale) von Musik neben Rhythmus, Metrum, Harmonie, Dynamik und Klangfarbe. >>> Liedformen Menuett frz. "winzig" - höfisch-volkstümlicher Paartanz im langsamen Dreivierteltakt. Die Musik fand Eingang in die Satzfolge einer Sonate bzw. Sinfonie und stand oft an dritter Stelle. Beliebt war die Kombination zweier Menuette, die in der Folge I - II - I gespielt wurden. Metallophon im weiteren Sinn Bezeichnung für alle Idiophone (=Selbstklinger) aus Metall wie z. B. Becken, Gong etc., im engeren Sinn die xylophonartigen Schlaginstrumente, deren Klangplatten aus Metall sind. 29 Metronom griech. "Gesetz des Maßes, Taktes" , bezeichnet ein Gerät, das durch laute kurze regelmäßige Geräuschimpulse das Taktmaß angibt. Im Inneren befindet sich ein aufziehbares Uhrwerk. Mit jedem Schlag bewegt sich ein Pendelstab hin und her, an dem ein Gewicht befestigt ist, und der mit einer Skala versehen ist. Schiebt man das Gewicht zur Zahl 120, so bedeutet dies, dass 120 Mal in der Minute ein Schlag zu hören ist. Mälzel baute das erste Metronom, das Komponisten erstmalig ermöglichte, genauere >>> Tempoangaben zu machen z. B. Viertel = 60 ,was etwa "largo" bedeutet , also "breit im Tempo". Zur Klangverstärkung wurde das Metronom in ein pyramidenförmiges Gehäuse gesteckt. Orginal-Metronome gibt es immer noch und sie sind sehr teuer, daneben gibt es mechanische mit Plastikgehäuse, die jedoch anders heißen müssen, da der Name "Metronom" geschützt ist, und elektrische, sogar solche, die auch ein Lichtsignal statt eines akustischen Signals geben. Metrum griech. "Maß" , bezeichnet den Nenner in dem Bruch, der zur Darstellung einer Taktart herangezogen wird. Die häufigsten Metren sind Halbe (2/2-Takt), Viertel (2/4-, 3/4-, 4/4-Takt) und Achtel (6/8-Takt). Anstelle von "Metrum" könnte man auch von "Grundschlag" oder "Puls" sprechen. Im Englischen und in der Jazz- und Rockmusik verwendet man den Begriff "Beat" Mezzosopran weibliche Stimmlage, die zwischen Sopran und Alt liegt. Die entsprechende männliche Stimmlage ist >>> Bariton MIDI Abkürzung für musical instrument digital interface - ein System, bei dem einzelne Klangsignale eines digitalen Musikinstruments über eine spezielle Schaltung, dem MIDI, auf einen Computer überspielt werden und von diesem bearbeitet werden können. Minimal Die Minimal Music, ab ca. 1960 entstanden, ist weder nach den Prinzipien Music klassischer Musik noch nach denen moderner Musikströmungen komponiert worden. Ihr Konstruktionsprinzip sind winzig kleine Bausteine (Motive wäre zu viel gesagt, eher: Morpheme), die in großer Zahl und mit allmählich spürbarer Abwandlung eingesetzt werden. Harmonisch bewegt sich die Minimal Music meist im tonalen Bereich (Dur, Moll, Kirchentonarten). Dadurch enthält sie eigentlich auch keinerlei dramatische Entwicklungen, Höhepunkte oder gar Gegensätze. Vertreter: Philipp Glass, Steve Reich, Michael Nyman ( Das Piano), Yann Thiersen (ebenfalls Filmkomponist, u. a. von "Die wunderbare Welt der Amélie") u. a. m. Minnesang >>> Mittelalter Mittelalter Zeitraum zwischen ca. 500 und 1500 in Europa. Mittelpunkt dieser Zeit war der Gregorianische Choral, einstimmig gesungen, aber auch im weltlichen Bereich sorgten Minnesänger, Meistersänger, Trouvères und Troubadoure für die Verbreitung des einstimmigen Gesanges. Die früheste Form der Mehrstimmigkeit kam durch das Organum auf, eine Art gregorianischer Gesang, bei dem eine zweite Stimme in meist langen, liegenden Noten gesungen wurde. Diese wurde nach und nach zur Drei- und Vierstimmigkeit erweitert. Die frühen mehrstimmigen Stücke sind rhythmisch sehr vielschichtig und melodisch sehr verschachtelt. Es dauerte lange, bis es Komponisten wie z. B. Landini gelang, den Melodien einen gewissen Schwung und Glanz zu geben. mixolydisch >>> Kirchentonarten moderato ital. "mäßig" - gemäßigt im Tempo, nicht zu schnell und nicht zu langsam Modulation der Übergang von einer Tonart in eine andere innerhalb eines Musikstücks. Die neue Tonart wird harmonisch bekräftigt, indem sie mit ihrer eigenen >>>Dominante eingeleitet wird. Beispiel: C-Dur >>> D-Dur>>> G-Dur (DDur ist die Dominante von G-Dur) 30 Moll lat. "weich" - das neben Dur existierende heute gebräuchlichste Tongeschlecht. Es zeichnet sich durch die kleine Terz zwischen 1. und 3. Ton aus (1 1/2-Tonabstand). Rechts von oben: Moll natürlich, Moll harmonisch mit erhöhtem 7. Ton (>>>Leitton), Moll melodisch mit aufwärts erhöhtem 6. und 7. Ton und abwärts wie natürlich Moment Musical frz. "musikalischer Moment, Einfall" - bezeichnet ein kürzeres instrumentales Charakterstück, meist für Klavier und ohne eine bestimmte Form. Franz Schubert schrieb einige Moments musicaux. Monodie griech. "Einzelgesang" - war in der griech. Tragödie der Sologesang, der nur von einem Instrument begleitet wurde. Als die Renaissance die Rückbesinnung auf die Werte der Antike mit sich brachte, kam in dem Kreis der Florentiner Camerata eine Art Monodie auf, die sich stark an das griechische Vorbild anlehnte. Neu war die akkordische, generalbassartige Begleitung, neu war auch der Gesang, der sich teils sehr sprachähnlich verhielt (stilo recitativo), teils sehr affektbetont und liedhaft war (stilo concitato). Die Monodie war wichtiger Bestandteil der um 1600 neu entstandenen >>> Oper. Später verschwand die Monodie und wurde ersetzt durch das Rezitativ, entstanden aus dem Stilo recitativo, und die Arie, entstanden aus dem Stilo concitato. Die berühmteste Monodie dieser Zeit ist wohl das Lamento d'Arianna von Claudio Monteverdi, das einzige erhaltene Stück der sonst verschollenen Oper "Arianna". Mordent ital. "Beißer" - kurze trillerartige Verzierung eines Tons, die darin besteht, dass man diesen Ton zunächst anschlägt, dann den unteren Nachbarton, sodann wieder den Ausgangston. Motette lat. "Wort" - bedeutende Form mehrstimmiger Vokalmusik, meist mit geistlichen Texten. Sie ging hervor aus frühen Organa der Notre-Dame-Schule im 13. Jahrhundert, eine Art mehrstimmiger gregorianischer Choral, zu denen hohe Stimmen hinzugefügt wurden, die man mit einem gesonderten Text versah. Diese hohen Stimmen, wurde "motetus" genannt, was bald dem ganzen Stück diesen Namen gab. Im 16. Jahrhundert prägten niederländische Komponisten wie Desprez die Motette als durchimitiertes mehrstimmiges Stück mit einem fast völligen Gleichgewicht der Stimmen untereinander. Gleichzeitig wurde eine ausschließliche Bindung an kirchliche Texte festgelegt. Neben lateinischen Motetten entwickelten Komponisten wie Schütz und später Bach großartige deutschsprachige Motetten. Motiv lat. "Beweggrund" - die kleinste sinnvolle musikalische Einheit, der kleinste musikalische Baustein, der nicht mehr sinnvoll weiter zu unterteilen ist. Das kürzeste Motiv besteht demzufolge aus wenigstens zwei Tönen, denn Töne müssen sich aufeinander beziehen in einem Motiv, z. B. ein kurzer Ton auf einen anschließenden längeren, der kurze ist wie ein Auftakt zum folgenden, wie ein Zeigefinger: "Schaut her, jetzt kommt's". Dieses kürzeste Motiv heißt Jambus. Auch ein musikalisches Thema kann aus einem einzelnen Motiv bestehen (berühmtestes Beispiel: das Thema der 5. Sinfonie c-Moll von L. van Beethoven), aber auch aus mehreren. Mit einem solchen Motiv "arbeitet" der Komponist, in dem er es verändert: mit halbierten Notenwerten (Diminution) , mit verdoppelten Notenwerten (Augmentation), mit umgetauschter Melodierichtung (Umkehrung) oder mit rückwärtsgewandter Melodierichtung (Krebs). 31 Musical ursprünglich nur ein Adjektiv in "musical play" oder "- comedy", eine Art Bühnenwerk mit Musik, dessen Wurzeln sowohl in Amerika als auch in Europa zu finden sind: in Amerika mehr das Musical als solches, in Europa mehr die vielen kleinen Unterformen, die in irgendeiner Weise eingegangen sind in die Gattung "Musical" wie z. B. die Gesangsform des >>> Vaudeville. Das Musical besteht in der Regel aus zwei Akten. Wie in der Operette und im Singspiel werden die Dialoge gesprochen. Daneben gibt es zahlreiche Tanzeinlagen, was einige Anforderungen an die Darsteller stellt. Das erste große erfolgreiche Musical war "Show Boat" 1927. Durch die Jahre war das Musical immer auch ein Spiegel der Geschichte. So kamen beispielsweise in den Vierziger Jahren Musicals in die Theater, die den Amerikanern ein größeres Heimatgefühl vermitteln sollten, damit sie den 2. Weltkrieg besser durchhielten. Film und Fernsehen waren Anfechtungen für die Gattung, die immer wieder große Umwälzungen zu überstehen hatte. Längst ist der Broadway nicht mehr, wie er es in den 1950er Jahren noch war, Prüfstein und Garant für ein erfolgreiches Musical. Längst gibt es Produktionen abseits des Broadway und im Zuge der Globalisierung in fast allen Ländern der Erde eine eigene Musical-Kultur. Musik "Musenkunst" - bei den antiken Griechen war damit die Beschäftigung mit Dingen gemeint, die den Geist und das Gemüt bildeten, im Unterschied zur Gymnastik, die den Körper bildete. Nach der griechischen Mythologie schenkten einst Apoll und die Musen den Menschen die Musik. Die Musik beruht darauf, dass die Töne durch Komposition und Wiedergabe in eine Beziehung zueinander gebracht werden. Diese Beziehungen können vielschichtig sein: Sie werden bestimmt durch Tondauern (Rhythmus), Tonhöhen (Melodien), Zusammenklänge (Intervalle, Harmonien), Klangfarbe und Dynamik (Lautstärke). Während noch bis zu J. S. Bach Musik die Weltordnung darstellte, ist Musik heutzutage eine Art flüchtige, d. h. innerhalb eines bestimmten Zeitraumes stattfindende und nur für das Ohr bestimmte Kunst. N Nationalhymne Naturtöne Ein Lied, das nationales Selbstverständnis und Patriotismus ausdrückt und das bei feierlichen und öffentlichen Anlässen gespielt wird. Die älteste Nationalhymne ist das Geusenlied, die Nationalhymne der Niederlande. Populär wurden Nationalhymnen seit dem Entstehen der Marseillaise, der Nationalhymne Frankreichs. Die Melodie ist z. T. volkstümlich-leicht (z. B. die Österreichs), z. T. martialisch-militärisch (z. B. die Frankreichs). Bezeichnung für die Naturtöne der Trompete Töne bei einem Blasinstrument, die ohne Verwendung von Klappen, Ventilen oder Zügen erzeugt werden können. Die Folge der Naturtöne entspricht der Obertonreihe. 32 Akkord, der als Er bekam seinen Namen von der „neapolitanischen Vertreter der Schule“ (18. Jh.) Subdominante hin Beispiel in C-Dur: und wieder eingesetzt wird. Er steht auf der tiefalterierten (d. h. um einen Halbtonschritt tiefer gesetzten) II. Stufe, C-Dur Des-Dur G-Dur C-Dur wobei die Terz des I II V I Akkords im Bass Sextakkord steht. Nebendreiklänge Damit sind die Die Hauptstufen und ihre Vertreter haben jeweils Dreiklänge gemeint, zwei Akkordtöne gemeinsam. die die II vertritt IV / III vertritt V / VI vertritt I / VII Hauptdreiklänge vertritt V mitunter vertreten können, um einen Satz harmonisch abwechslungsreicher zu machen. Neue Musik Musikströmungen des 20. Jahrhunderts, deren erste die >>> atonale Musik Arnold Schönbergs, die Zwölftonmusik (>>> Dodekaphonie) ist, eine radikale Abkehr von der romantischen, dur-moll-tonalen Musik. Daneben entwickelte sich der Neoklassizismus als Rückbesinnung auf klassisch-barocke Formen. Mit dem Bruitismus begann eine lange Entwicklung über die Musique concrète bis hin zur elektronischen Musik. Ein Einschnitt bedeutete das Jahr 1945 (Ende des 2. Weltkrieges) Danach entstanden Musikströmungen, die radikal mit den Traditionen brachen, z. B. die >>> Aleatorik, und die experimentelle Musik. Anfang der 1980er Jahre erfolgte eine erneute Rückbesinnung auf romantische Musik, die wieder ansprechender, sinnlicher wird, auch ist durch Anleihen an Musikarten anderer Kontinente eine „Globalisierung“ wie auch in der Jazzmusik“ zu spüren. siehe auch >>> Minimal Music Neumen griech. „Wink“ – der Name verrät schon, Beispiel für Neumen: dass Notenzeichen überhaupt von Bewegungen der Hand (eines Dirigenten z. B.) abgeleitet wurden. Erste frühe Neumen des Mittelalters waren Zeichnungen, Striche, Ornamente, die ÜBER einen Text, noch ohne Beispiel für Mensuralnotation: Notenlinien, geschrieben wurden. Neumenschriften entstanden zeitlich etwa parallel in verschiedenen Klöstern Süd- und Osteuropas. Da diese keinen Kontakt zueinander hatten, waren sie sehr unterschiedlich voneinander. Um eine Vereinheitlichung machte sich hier Guido von Arezzo (um 1000) verdient, der die Notation auf vier Linien erfand. (Choral- und Mensuralnotation) neapolitanischer Sextakkord 33 New Age Der Name bezeichnet eine ganze philosophisch-kulturell-kommerzielle Richtung, die nach 1968 entstand und die als ein wichtiges Element die Abkehr von der Fortschrittsphilosophie westlicher Länder propagierte durch Selbsterfahrung, transzendentale Meditation u. a. m. Die Musik, die meditative Prozesse unterstützen sollte, wurde eigens für diesen Zweck komponiert und war harmonisch einfach, formal, dynamisch und rhythmisch gleichmäßig. Mitunter machte sie Anleihen bei klassischer Musik wie z. B. beim Pachelbel-Kanon, aber auch bei indischer Musik, die ja schon das meditative Element in sich trägt. New-Age-Musik wird sowohl elektronisch als auch mit realen Instrumenten und auch mit einem Mix aus beiden erzeugt. Vertreter: Kitaro, Andreas Vollenweider u. a. m. Niederländische Sammelbegriff für die Chormusik der Renaissance (v. a. 15. und 16. Schule Jahrhundert), die in dem geografischen Bereich zwischen dem heutigen Belgien und Burgund entstand. Komponisten dieser Schule setzten sich mit der italienischen Musik der Zeit auseinander. Was die Musik besonders prägt, ist die durchgängige >>> Polyphonie, die ein völliges Gleichgewicht der Chorstimmen untereinander als Folge hat. Vertreter. Orlando di Lasso, Josquin Desprez, Guilleaume Dufay, J. P. Sweelinck (nur Orgel- und Cembalowerke) Nocturne frz. Nacht, nächtens - häufige Bezeichnung romantischer Klavierstücke mit ruhigem, träumerischem Charakter. Den Namen verwendete der englische Komponist John Field erstmals für seine Klavierstücke. Frédéric Chopin komponierte zahlreiche Nocturnes. Sie weisen oft eine zyklische Form auf: ABA oder ABACA. None Intervall von neun Tönen, vom Charakter her eine Sekund, da sie aus Oktav + Sekund besteht. Beispiel rechts: kleine None (h-c’’) und große None c’-d’’) 34 Notenschrift – die heutige Notenschrift entstand um 1600 und bezeichnet neben der Höhe eines Tons auch seine Dauer, was schon in der Mensuralnotation vorbereitet worden war. Die Note besteht aus einem Notenkörper, dessen Lage die Höhe eines Tons angibt, einem Hals (mit Ausnahme der ganzen Note) und einem Fähnchen (Achtelnoten und kleiner). Mehrere Achtel, Sechzehntel, Zweiunddreißigstel werden meist mit einem Balken verbunden statt sie mit einzelnen Fähnchen zu versehen. Die Notenwerte sind immer so festgelegt worden, dass der nächsthöhere Notenwert den vorigen verdoppelt, z. B. dass der nächstniedrigere Notenwert den vorigen halbiert. So lautet die Reihenfolge der Notenwerte: Ganze, Halbe, Viertel, Achtel, Sechzehntel, Zweiunddreißigstel usw. Der Punkt hinter einer Note verlängert diese um die Hälfte ihres Wertes. Dieser Punkt ist ebenfalls aus einem Notensymbol hervorgegangen. Eine punktierte Halbe ist demnach eine Note, die dem Wert einer Halben und einer Viertel entspricht. Eine Note, die über den Taktstrich hinaus dauert, wird durch einen Haltebogen mit der nächsten Note verbunden. Will man diese Noteneinteilung verlassen, greift man zu solchen Einteilungen wie Triole etc: Eine Triole bedeutet: da, wo sonst zwei Töne gespielt werden, erklingen nun drei, die in der Dauer den zwei Tönen entsprechen. Zu jedem Notenwert gibt es auch einen entsprechenden Pausenwert. Die Tonhöhen werden durch die Lage der Note im Notensystem zum Ausdruck gebracht. Dabei bedeutet: je höher im Notensystem die Note, desto höher der Ton. Da das Notensystem mit seinen fünf Linien sehr begrenzt ist, was die Darstellung aller gängigen Noten betrifft, hat man Noten>>>schlüssel erfunden, die zu Beginn eines Notensystems stehen und den Tonraum der folgenden Noten bestimmen. Die gängigsten Notenschlüssel, die heute noch gebraucht werden, sind der Violinschlüssel, der Alt- oder Bratschenschlüssel und der Bassschlüssel. Es gibt zwar nur sieben Stammtöne (c, d, e, f, g, a, und h), jedoch 6 – 8 verschiedene Lagen, d. h. Höhenbereiche, in denen diese Töne vorkommen: Kontra, groß, klein, eingestrichen, zweigestrichen, dreigestrichen etc. Die Schlüssel sind aus Buchstaben entstanden, mit denen man Stammtöne bezeichnet hat. Diese Buchstaben markierten bestimmte Linen des Notensystems. Der >>> Violinschlüssel entstammt dem Buchstaben g. Er bezeichnet alle Noten auf der zweituntersten Linie als g’ (eingestrichenes g). Der Altschlüssel ist vom Buchstaben C abgeleitet worden und markiert die Noten auf der mittleren Linie als c’ (eingestrichenes c). Der Bassschlüssel ist vom 35 Buchstaben F abgeleitet und markiert alle Noten auf der zweitoberen Linie als f (kleines f) Die folgende Darstellung zeigt die drei Schlüssel und den Notenbereich, den sie abdecken: Nôtre-DameSchule Es handelt sich hier um Komponisten, deren Wirkungskreis die NôtreDame-Kirche zu Paris in der Zeit zwischen 1150 und 1250 war und die erstmals mehrstimmig komponierten. Sie orientierten sich noch stark an den gregorianischen Gesängen und kreierten Begleitstimmen, die sie mithilfe der Mensuralnotation rhythmisch genau aufzeichnen konnten. Der gregorianische Cantus firmus lag in sehr langen Notenwerten unter der mitunter sehr komplizierten Begleitstimme. Diese frühe Art der Mehrstimmigkeit heißt Organum. Es gab sehr bald auch drei- und vierstimmige Organa. Typisch für sie sind die fremdartigen Harmonien, die sie so gar nicht nach Mittelalter klingen lassen, sondern einen ungeübten Hörer vermuten lassen, dass sie eher in der Neuzeit entstanden sind. Grund dafür sind die oft dissonant wirkenden Quart- und Quintparallelen und die teilweise große harmonische Entfernung vom unten liegenden Ton des Cantus Firmus. Vertreter: Leoninus und Perotinus. S. auch >>> Organum O Obertöne Das sind Töne, die zusammen mit einem natürlich erzeugten Ton schwingen, über diesem liegen, leiser als der erzeugte Ton sind (damit dieser weiterhin dominiert) und zu diesem in bestimmten harmonischen Verhältnissen bzw. Abständen stehen. Man hört in der Regel diese Obertöne nicht als einzelne Töne, sondern zusammen mit dem Hauptton als dessen Klangfarbe. Der erste Oberton (Nr. 2) steht zum Hauptton (Nr. 1) im Oktavverhältnis. Nr. 3 ist eine Oktav+Quint über Nr. 1, Nr. 4 zwei Oktaven, Nr. 5 zwei Oktaven + große Terz, Nr. 6 zwei Oktaven + Quint, Nr. 7 zwei Oktaven + nicht ganz reine kleine Septim, Nr. 8 drei Oktaven etc. Im Notenbild sieht dies am Beispiel des großen C (C) wie folgt aus: Oboe der Name ist abgeleitet vom französischen „Hautbois“, was soviel bedeutet wie „hohes Holz(blasinstrument)“. Das Mundstück ist dem des Fagottes und des Englisch Horns sehr ähnlich: zwei tropische Schilfblätter, zurecht geschnitten und geschliffen, zusammen gebunden und auf den Korpus des Instruments gesetzt, der aus Holz besteht. Der Spieler befeuchtet das Doppelrohrblatt vor dem Spielen. Beim Hineinblasen schwingen die beiden Rohrblätter gegeneinander und erzeugen so den Ton. Die Oboe ist in C-Dur gestimmt, d. h. die Grundgriffe entsprechen denen einer Sopranblockflöte. Für die Reinheit der zahlreichen Zwischentöne und die der darüber liegenden Oktaven haben Instrumentenbauer im Laufe der Jahrhunderte ein ausgeklügeltes Klappensystem entwickelt. 36 Wegen des engen Rohres erfordert das Spiel auf der Oboe eine besondere Blas- und Atemtechnik, denn beim Spielen wird weniger Luft verbraucht als z. B. bei der Flöte oder Klarinette. http://url.bb6.org/3056 Off-Beat engl.: weg vom Grund)schlag, in der Jazzmusik auch als >>> Swing bezeichnet, gemeint ist eine Rhythmusstruktur, die sich an einem Grundschlag (z. B. 4/4) orientiert, indem sie häufiger die Räume zwischen den Schlägen ausfüllt. Das führt zu einer gewissen rhythmischen Spannung, die gelegentlich nach körperlicher Entladung z. B. in Form von Tanzen strebt. Off-Beat-Rhythmen machen eine Melodie immer peppiger, interessanter, wie man an dem folgenden Beispiel sehen kann. In der oberen Zeile steht der Beginn des bekannten Liedes „99 Luftballons“ ohne Off-Beats, in der unteren Zeile so, wie es bekannt ist, nämlich mit Off-Beats. Oktave lat. octo = acht / octavus = der achte - Intervall von acht Tönen. Eine Oktav wird immer von zwei Tönen desselben Namens gebildet, z. B. c-c’ oder g’-g’’ Oper lat.: das Werk - Die Oper entstand um 1600 in Italien und verband das Szenische mit der Musik. Die Art und Weise dieser Verbindung veränderte sich im Laufe der Operngeschichte von 1600 bis heute mehrfach. Aus der Oper heraus entstanden verwandte musikalische Bühnenwerke wie Singspiel, Operette und Musical. Ursprung der frühen italienischen Oper war das Bemühen, der griechischen Antike nachzueifern und den antiken griechischen Sologesang nachzuempfinden. Man wählte auch Stoffe der altgriechischen Mythologie. Früheste Gesangsform war die >>> Monodie, die sich später aufteilte in Rezitativ und Arie. Weitere Zentren der italienischen Oper waren Florenz und Neapel. Über Italiens Grenzen ging die Oper weiter nach Frankreich (Opéra ballet) und später nach Deutschland und England. Die Neigung zu ernsten Stoffen (Opera seria) fand einen wichtigen Gegenpol in der Verwendung komischer Sujets (Opera buffa) . Eine Sonderstellung nehmen hier die Opern und Singspiele Mozarts ein, die in ihrer Dramatik besonders sind und trotz entsprechender Zuweisung zu den Kategorien „seria“ und „buffa“ innerlich keine solche Einteilung zulassen. Carl Maria von Webers „Freischütz“ war die erste romantische deutsche Oper. Von nachhaltigem Einfluss auf die Operngeschichte waren die Musikdramen Richard Wagners, der die Textvorlage und die Musik schrieb und die vorherige Nummernoper ablöste durch die durchkomponierte Oper. Besonders reichhaltig ist der von ihm verwendete Orchesterapparat, dem er auch meistens die Aufgabe zukommen lässt, Personen, Zustände etc. durch >>> Leitmotive anzukündigen. Wagners Einfluss lässt sich z. B. bei Puccini feststellen, dessen Opern auch durchkomponiert sind. Operette lat. „Werkchen“ – musikalisches Bühnenstück mit meist heiteren Stoffen und gesprochenen Dialogen Opus lat.: Werk – bezeichnet ein einzelnes Werk eines Komponisten, meist in Verbindung mit einer Zahl, die oftmals der Komponist selbst schon vergibt. Sie erscheinen als Zusatz zur Werkbezeichnung z. B. Sinfonie c-Moll op. 52. Werke, die nach dem Tode eines Komponisten erst veröffentlicht werden und nicht in die Opusreihe einzuordnen sind, erhalten oft den Zusatz „posthum“. Oratorium lat. orare = beten, reden – komplexes Werk für Chor, Gesangssolisten und Orchester, das einen geistlichen Inhalt hat, jedoch nicht an den Ablauf einer Messe gebunden ist. Oft stellt das O. das Leben eines Menschen z. B. von Jesus Christus dar, wie in Händels "Messias", jedoch erzählend und nicht szenisch wie eine Oper es tun würde. In Rezitativen erfolgt die eigentliche Erzählung, in Arien und Chorälen reflektieren einzelne Personen oder die Gemeinde das Geschehene. In den sog. Turba-Chören kommt dem Chor jedoch auch eine dramatischere Rolle zu, wenn er z. B. die Volksmenge darstellt, die Jesus’ Tod fordert. 37 Orchester griech. „Tanzplatz“ – im antiken griechischen Theater bezeichnete man den halbrunden Platz zwischen den im Halbkreis ansteigenden Zuschauerrängen und der Bühne des Amphitheaters als Orchester. Diesen Namen übernahm man im 17. und 18. Jahrhundert für den entsprechenden Raum vor der Bühne des Opernhauses. Erst später übertrug man ihn auf die Gesamtheit der dort platzierten Instrumentalisten. Das Orchester im musikalischen Sinn bezeichnet die größte Gruppe von Instrumentalisten und setzt sich sehr differenziert zusammen, so z. B. das Sinfonieorchester aus Streichern, Holz- und Blechbläsern und Schlaginstrumenten, das Blasorchester aus Holz- und Blechbläsern und Schlaginstrumenten, das Streichorchester aus Streichinstrumenten. Das Orchester veränderte sich im Laufe seiner jahrhundertelangen Entwicklung sehr stark in Zusammensetzung (Artenvielfalt der Instrumente) und Besetzung (Menge der Instrumente pro Art) u. a. auch bedingt durch neu erfundene Instrumente und Weiterentwicklungen von einzelnen Instrumenten (Klarinette, Trompeten mit Ventilen, tiefe Oboen, Saxophone etc.) Organum griech. : Werkzeug – bezeichnet die früheste mehrstimmige Musik. Ursprung war eine improvisierte bewegte zweite Stimme zu einem gregorianischen Cantus, der in ruhigerem Tempo gesungen wurde. Erste Organa sind aus dem 9. Jahrhundert n. Chr. nachweisbar. Beispiel für ein dreistimmiges Organum: 38 Orgel griech.: Werkzeug - ältestes Tasteninstrument. Sein Klang wird mit Wind aus einem Blasebalg erzeugt, der stets den gleichen Druck aufrecht erhalten muss. Ein kompliziertes Windwerk führt die erzeugte Luft über Windkanäle und –laden und Verteiler zu den einzelnen Pfeifenreihen. Die Orgelpfeifen eines jeden Registers (eine Reihe ein- und derselben Klangfarbe ist ein Register) sind der Größe nach angeordnet (daher der Spruch. „Sie stehen wie die Orgelpfeifen aufgereiht“). Es gibt zwei Arten von Pfeifen: Lippenpfeifen (Labialpfeifen) , die nach dem Prinzip der Flöten (Luft trifft auf Kante, teilt sich und schwingt in der Pfeife) funktionieren und Zungenpfeifen (Lingualpfeifen), die nach dem Prinzip der Mundharmonika (vibrierende Metallzungen) funktionieren. Der Spieltisch, an dem der Spieler sitzt, besteht aus dem Pedal, einer großen Reihe von hölzernen Tasten für die Füße, und einer gewissen Anzahl von Manualen (2-4) sowie den Registerzügen, bei denen er die Klangfarbe durch Zuschaltung oder Weglassung von Registern beeinflussen kann. http://de.wikipedia.org/wiki/Orgel http://www.orgel.ch/ http://members.aol.com/ReinerJank/ http://www.reubke-orgel.de/ http://www.koenig-orgel.de/ http://www.orgelbau.ch/site/index.cfm/id_art/1190/actMenuItemID/783/vsprache/DE/Orgel bau_Kuhn__Restaurierung.cfm (hier sieht man Lippenpfeifen) http://www.wagner-orgel-wusterhausen.de/ http://www.allenorgan.com/www/company/tour/index.html (Tour durch eine Orgelbauwerkstatt) 39 Orgelpunkt Basston, der lange ausgehalten oder ständig wiederholt wird, während sich die darüber befindlichen Stimmen so bewegen, dass sie zu diesem mitunter in Dissonanz stehen. Berühmtes Beispiel für einen Orgelpunkt: die Bassbegleitung zur Habanera in „Carmen“ von Georges Bizet: Das Stück steht in d-Moll, im Bass wird auf der 1 eines jeden Taktes das d wiederholt, auch dort, wo längst andere Harmonien stehen: Ostinato ital.: hartnäckig – bezeichnet eine ständig wiederholte rhythmisch-melodische Figur, meistens im Bass. Das o. a. Beispiel für den Orgelpunkt ist zugleich auch ein Beispiel für den Ostinato, da es sich hier im Bass ebenfalls um eine ständig wiederkehrende rhythmisch-melodische Figur handelt, die genau einen Takt lang ist und die sich von Takt zu Takt kaum verändert. frz. „Eröffnung“ – Name für das rein instrumental gespielte Einleitungsstück zu einem musikalischen Bühnenwerk oder einem komplexeren nicht-szenischen Werk. Ouvertüre P Dynamische Bezeichnung, Abkürzung für piano = leise p Padouana Italienisch, Bezeichnung für einen Tanz der Renaissance-Zeit, benannt nach der Stadt Padua, weitestgehend identisch mit der >>> Pavane Panflöte Flötenart, benannt nach dem griechischen Hirtengott Pan. Bild siehe "Flöte" Sie besteht aus mehreren aneinander befestigten Röhren, die oben offen und unten geschlossen und entsprechend ihrer Länge aneinander gereiht sind. Der Spieler bläst gegen die Kante der oben liegenden Öffnung, die Luft wird dadurch verwirbelt und erzeugt in der Flöte einen Ton. Dadurch, dass das Rohr unten geschlossen (=gedackt) ist, legt die Luft den doppelten Weg zurück im Vergleich zu einer unten offenen Flöte, was den Ton um eine Oktave tiefer macht (genauso ist es bei den gedackten Orgelpfeifen und dem Gämshorn). Melodien spielt der Spieler auf einer Panflöte, indem er in verschiedene der aneinander befestigten Rohre hinein bläst. Je kürzer die Rohre sind, desto kürzer ist der Weg, den die Luft zurücklegt und desto höher ist demzufolge der Ton 40 Paralleltonarten Damit bezeichnet man diejenigen Dur- und Molltonarten, die jeweils die gleichen Vorzeichen haben und die stets zueinander im Abstand einer kleinen Terz stehen: Durtonart parallele Molltonart (natürliches Moll) Parameter Dieser Begriff wurde mit dem Aufkommen der neuen, experimentellen Musikströmungen nach dem zweiten Weltkrieg aus der Mathematik übernommen und teilweise als Ersatz für die bis dahin üblichen Bezeichnungen wie Melodie, Rhythmus etc. genommen. So entspricht der Parameter "Tonhöhe(nverlauf)" dem Begriff "Melodie", der der "Tondauern" dem "Rhythmus". Weitere Parameter: Klangfarbe, Lautstärke, Artikulation 41 Parodie Partitur Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Nebengesang". Seit dem 15. Jahrhundert verwendet man den Begriff für bereits existierende Kompositionen, die in einem neuen Zusammenhang verwendet werden. Hier ist er der >>> Kontrafaktur sehr ähnlich. In sogenannten "Parodiemessen" des 15. und 16. Jahrhunderst werden meist bekannte Volkslieder mit dem lateinischen Messetext versehen (umtextiert). Berühmtes Beispiel: die "Missa l'homme armé" von Guilleaume Dufay (um 1400 - 1474). "L'homme armé" war ein zu der Zeit sehr bekanntes Volkslied. Bis in die heutige Zeit ist die Parodie von Bedeutung, bei der es fast immer um Umtextierung geht. Das Wort bedeutet "Einteilung" und bezeichnet die Notierung aller Stimmen eines Stückes, die gleichzeitig erklingen, wobei jedem Instrument/ jeder Stimme eine Notenzeile zugeordnet ist und diese Notenzeilen mit einem senkrechten Balken zu Beginn des Notensystems verbunden sind. Beispiel für eine Partiturseite: (nächste Seite) 42 Passacaglia Die Passacaglia war ursprünglich ein spanischer Volkstanz, der hoffähig wurde und in die Instrumentalmusik Einzug hielt. Ähnlich wie die Chaconne basiert er auf einer immer wiederkehrenden Bassmelodie, zu der immer neue Oberstimmen erfunden werden. (>>> Ostinato) Die Harmonien bleiben ebenfalls gleich. Berühmtestes Beispiel: die Passacaglia für Orgel c-Moll von J. S. Bach. Beispiel aus neuerer Zeit: die P. in der Oper "Wozzeck" von Alban Berg". Hier das Thema der bachschen Passacaglia: und hier die ersten Variationen: Passion Das Wort bezeichnet die Leidensgeschichte Jesu Christi und vor allem ihre Vertonung, z. B. unter Einsatz von Solostimmen (>>> Rezitative und >>> Arien), Chören und Instrumentalstimmen. Berühmteste Beispiele: die Johannespassion und die Mathäuspassion von J. S. Bach. Eine Passion ist eine besondere Form des >>> Oratoriums Pauke Die Pauke gehört zur Gruppe der Schlaginstrumente und darunter zu den Fellinstrumenten. Sie besteht aus einem halbkugelförmigen Kessel aus Metall oder Kunststoff und einem darüber gespannten Fell aus Leder oder Kunststoff, das mit Schlägeln angeschlagen wird. Die Pauke erzeugt im Unterschied zur Trommel eine bestimmbare Tonhöhe und ist auch stimmbar durch eine Spannvorrichtung rings um das Fell. Eine moderne Pedalvorrichtung macht es möglich, dass die Pauke rasch umgestimmt werden kann. Bild: http://url.bb6.org/3057 Pause Entsprechend den Notenwerten gibt es Zeichen in der Notenschrift, die die Dauer bezeichnen, für die eine Stimme innerhalb eines Musikstückes aussetzt. Setzen alle Stimmen innerhalb eines Musikstückes aus, so spricht man von einer >>> Generalpause. Hier die gängigsten Pausenzeichen: 43 Pavane Die Pavane ist ein alter Tanz in gemessenem, eher schreitendem Tempo (>>> Padouana, der Name deutet aber auch auf "pavo" = Pfau), der als Hoftanz im 16. und 17. Jahrhundert sehr beliebt war. Er stand im 2/4- oder 4/4-Takt. Oftmals wurde er mit einem anschließenden schnellen Tanz im Dreiertanz kombiniert (Saltarello oder Gaillarde), wobei die Musiker das musikalische Material der Pavane nur leicht veränderten. Aus dieser Musizierpraxis von Tanz und Nachtanz (Pavane und Gaillarde) wiederum entstand die >>> Suite Beispiel für Tanz und Nachtanz (nur Melodie) - nächste Seite Pentatonik, Von griechisch "pente" = fünf kommend, pentatonische besteht die pentatonische Tonleiter aus fünf Beispiele für pentatische Tonleiter Tönen, die im Unterschied zu Dur und Moll keinerlei Halbtonschritte bilden, was zu einer Melodien: relativen Spannungsarmut führt. Die ethnische Swing low Musik vieler Völker, darunter der Asiens und Loch Lomond auch Afrikas, basiert auf der Pentatonik. Periode Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet etwas Wiederkehrendes. Es ist ein Begriff aus der musikalischen Formenlehre. Sie bezeichnet einen symmetrisch gegliederten Abschnitt z. B. einer Melodie, besteht oft aus 8 Takten und lässt sich meist noch unterteilen in zwei ähnliche Abschnitte, die einander ergänzen und als Vordersatz und Nachsatz bezeichnet werden. Das Beispiel "Freude, schöner Götterfunken" (erster Teil der Melodie) besteht aus Vordersatz (erste Zeile) und Nachsatz (zweite Zeile), wobei sich Vordersatz und Nachsatz hier nur durch den Schluss unterscheiden. Vordersatz und Nachsatz können auch durchaus verschieden voneinander sein. phrygisch >>> Kirchentonarten Piccolo Bezeichnung für das höchste und kleinste Instrument einer Pikkolo Instrumentenfamilie : Piccoloflöte, Violino piccolo pizzicato Italienisch "gezupft" - eine Spielanweisung für Streichinstrumente, die Saiten mit dem Finger zu zupfen statt sie mit dem Bogen zu streichen. Am Ende des Pizzicato-Spiels steht dann meistens als Anweisung "arco" (=Bogen) Plektron Bezeichnet ein kleines meist dreieckiges Plättchen aus Plastik (früher aus Plektrum harten Naturmaterialien), mit dem Gitarrenspieler ihre Saiten zupfen können, wenn die Töne lauter und brillanter sein sollen. poco Italienisch "ein wenig" - Zusatzbezeichnung zu Spielanweisungen z. b. poco allegro - ein wenig schnell Polymetrik Das gleichzeitige Nebeneinander verschiedener Taktarten. Beispiel: Mozart, Don Giovanni, Finale zweiter Akt 44 polyphon, Poloyphonie Griechisch "vielstimmig" - bezeichnet die Kompositionsweise, bei der die Stimmen eines Stückes ein relatives Gleichgewicht haben d. h. bei dem keine Stimme der anderen untergeordnet ist. Vollendeste polyphone Form ist die Fuge. Der Gegensatz zu polyphon / Polyphonie ist >>> homophon / Homophonie. Polyrhythmik Das gleichzeitige Nebeneinander verschiedener Rhythmen, ist manchmal nicht klar von der Polymetrik abzugrenzen (z. b. Achteltriolen gegen zwei Achtel) Polytonalität Das gleichzeitige Nebeneinander verschiedener Tonarten. Klassisches Beispiel: das Petruschka-Thema, das aus zwei aufsteigenden Dreiklängen in C-Dur und Fis-Dur besteht, um die Zerrissenheit Petruschkas zwischen Mensch und Puppe musikalisch darzustellen (Igor Strawinsky) portato Artikulationsbezeichnung, gleichbedeutend mit >>> tenuto. die Töne werden breit, aber von einander getrennt gespielt. Über oder unter den Noten stehen zur Verdeutlichung kleine Querstriche. Posaune Das Wort kommt von lateinisch "Buccina" . Die Posaune gehört zu den Blechblasinstrumenten. Die Tonerzeugung : Im Kesselmundstück schwingen die Lippen des Spielers beim Hineinblasen. Die Tonhöhe verändert der Spieler a) durch die Lippenspannung b) durch das Herausziehen des Zuges, mithilfe dessen er die Länge des Instrumentes ändert, Bild rechts: Posaunist Marius Priebe Positiv Eine kleine leicht zu transportierende Orgel, ohne Pedal, mit nur einem Manual und wenigen Registern Präludium Lateinisch "Vorspiel" , meint dasselbe, nämlich ein Einleitungsstück zu einem Hauptstück z. B. einer Fuge oder Suite. Beispiel: die je 24 Präludien und Fugen der beiden Bände des "Wohltemperierten Klaviers" von J. S. Bach presto Tempobezeichnung, die "sehr schnell" bedeutet, Superlativ: prestissimo Prim Von lateinisch "primus" = der erste - bezeichnet als Intervall den Weg vom ersten zum ersten Ton, meint also die Wiederholung des Tons oder den Einklang Programmmusik Instrumentalmusik, die einen außermusikalischen Bezug hat, eine Handlung, ein Gedicht. Die Musik kann auf illustrativer und psychologischer Ebene Inhalte des äußeren Programms enthalten z. B. durch lautmalerisches Nachahmen eines Kriegsgetümmels. In den sinfonischen Dichtungen der Romantik liegt häufig ein poetischer Inhalt als Programm zu Grunde. Beispiele: Antonio Vivaldi: Die vier Jahreszeiten Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur "Pastorale" Hector Berlioz: Symphonie Fantastique Modest Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung 45 Q Quart Intervall im Zahlenverhältnis 3:4, d. h. der 3. und 4. Ton einer Obertonreihe bilden eine Quart. Der Name bedeutet: die Entfernung von einem ersten Ton (z. B. c') zum vierten Ton einer diatonischen Tonleiter (= f'). Quartett Gruppe von vier unterschiedlich hohen Instrumenten einer Gattung oder vier Stimmen bzw. ein Werk für eine solche Besetzung. Die gebräuchlichste Quartettbildung ist das Streichquartett, bestehend aus zwei >>> Violinen, einer >>> Viola und einem >>> Violoncello. Quartsextakkord ein Akkord, dessen Töne so angeordnet sind, dass nicht der Grundton an tiefster Stelle steht, sondern die Quinte, der fünfte Ton. Man kann ihn auch als zweite Umkehrung bezeichnen. Den Namen hat der Akkord von den Intervallen, den sein tiefster Ton mit den beiden darüber liegenden Akkordtönen bildet. Beispiel: Besteht der Grundakkord von C-Dur mit dem Grundton an tiefster Stelle aufsteigend aus den Tönen C, E und G, so lauten die Töne des Quartsextakkords von unten nach oben G, C und E. Harmonisch wird der Quartsextakkord oft als instabile Harmonie behandelt, als Vorhaltsakkord, der sich innerhalb einer Kadenz in eine stabile Harmonie auflöst. Beispiel: In der C-Dur-Kadenz kann z. B. der Tonikaakkord als Quartsextakkord auftreten, der sich in den Grundakkord der Dominante auflöst. Querflöte Wie der Name schon sagt, wird die Querflöte im Unterschied zur Blockflöte quer gehalten. Der Name ihres barocken Vorläufers, nämlich "Traversflöte", bedeutet das selbe. Das Mundstück der Querflöte besteht aus einem Blasloch und einer kleinen Ablageplatte für den Bereich zwischen Mund und Kinn. Gegen die Kante des Lochs richtet der Spieler die Luft, die sich dort teilt und die Luftsäule in der Flöte zum Schwingen bringt. Die Tonhöhe verändert er durch Schließen und Öffnen von Löchern, die durch einen Klappenmechanismus abgedeckt sind. Die moderne Querflöte besteht aus Metall. Das Überblasen in die nächsthöheren Lagen erfolgt durch stärkeres Anblasen. Die Querflöte gehört zur Gruppe der Holzbläser und ist in fast allen Orchestern vertreten. 46 Bild siehe "Flöte" Querstand Der Begriff bezeichnet die chromatische Beispiel für einen Querstand in einer Veränderung eines Tones von einem C-Dur-Kadenz: Wechsel von fis nach Akkord zum nächsten, die nicht in der f selben Stimme erfolgt. Der Querstand, der im strengen vierstimmigen Satz eigentlich verboten ist, wurde in der Barockzeit zum Ausdruck gewisser Affekte erlaubt. In der Renaissancemusik z. B. in der englischen Consortmusik kam er häufiger vor. Quint von lateinisch "Quintus" der Fünfte, Beispiel für eine Quint: c-g Bezeichnung für das Intervall von einem ersten zu einem fünften (diatonischen) Ton, in der Obertonreihe bilden der 2. und der 3. Ton eine Quint, was bedeutet, dass sie nach der Oktav das harmonischste Intervall ist. Quintenzirkel In einem Quintenzirkel werden die Tonarten kreisförmig angeordnet sind, die im Quintabstand zu einander stehen und sich von ihren benachbarten Tonarten dadurch unterscheiden, dass sie ein Vorzeichen mehr oder weniger haben. Ausgangstonart ist C-Dur. Im Uhrzeigersinn von C-Dur folgen die Kreuztonarten, im Gegenuhrzeigersinn die B-Tonarten. C-Dur gegenüber liegt Fis-Dur als Kreuztonart mit 6 Kreuzen, die zugleich auch enharmonisch verwechselt als Ges-Dur bezeichnet wird mit 6 Bs. Quintett wie beim Quartett ist hiermit sowohl eine Besetzung aus fünf Instrumenten gemeint als auch ein Stück für besagte Besetzung. Mögliche Zusammensetzungen von Quintetten sind: Streichquintett, Bläserquintett (Querflöte, Klarinette, Oboe, Horn, Fagott), Blechbläserquintett (2 Trompeten, Horn, 2 Posaunen oder 1 Posaune, 1 Tuba) 47 Quintparallele im strengen vierstimmigen Satz ist das Führen von Stimmen in Quintparallelen verboten. Beispiel: In der Kadenz in D-Dur muss man aufpassen, dass die nebeneinander stehenden Akkorde der Subdominante (F-Dur) und der Dominante (G-Dur) so gesetzt werden, dass keine Quintparallelen entstehen. Quintsextakkord falsch: richtig: Bezeichnet einen Dur- oder Molldreiklang mit hinzugefügter Septim, der nicht in seiner Grundform erscheint, sondern mit der Terz im Bass. Beispiel: der Septakkord C-E-G-B wäre in der Reihenfolge E-G-B-C ein Quintsextakkord, der seinen Namen wie der Quartsextakkord von den Intervallen erhält, die sein tiefster Ton mit den darüber liegenden Akkordtönen bildet Der vorletzte Akkord dieser Kadenz ist der Quintsextakkord mit seiner Generalbassbezifferung Quodlibet von lateinisch "was beliebt" , bezeichnet eine Form des Übereinander- und Zusammensingens von Liedern, die alle eigenständig sind, die jedoch wie in einem Kanon oder in einer Fuge kontrapunktisch und harmonisch zusammen passen. Beispiele: Das Lied "Es tönen die Lieder", "Es tönen die Lieder" als Krebs gesungen und die Kanons "Himmel und Erde müssen vergehn" und "C-A-F-F-E-E" können in bestimmter Konstellation als Quodlibet gesungen werden, da sie harmonisch zueinander passen. Besonders beliebt war das Quodlibetsingen im häuslichen Musizieren bis ca. zur Klassik. J. S. Bach schrieb zahlreiche Quodlibets, die er mit seiner Familie musizierte. R race music Ragtime (=zerrissene Takt - Zeit ) rallentando, abgek. rall. Mit diesem teils abstempelnd gemeinten Ausdruck bezeichnete die USamerikanische Schallplattenindustrie die unter Afroamerikanern populäre Musik bis zum Aufkommen des frühen Rhythm & Blues in den Vierziger Jahren Blütezeit um 1880 - 1990, Klaviermusikstil, entwickelt von afroamerikanischen Pianisten. Besondere Kennzeichen: in gleichmäßigen Achteln verlaufender Wechselbass (abwechselnd ein Ton und ein Akkord), wirkt entsprechend marschmäßig, was aber durch die rechte Hand, die synkopisch dagegen läuft und z. T. sehr zerrissen wirkende Melodien spielt, wieder gemildert wird. Es gibt noch keine Improvisation im Ragtime. Berühmte Vertreter: Scott Joplin, Eubie Blake. Durch den Film "The Sting" (Der Clou) berühmt gewordener Ragtime: The Entertainer (Joplin) italienisch "langsamer werdend" (lento = langsam), bedeutungsgleich mit ritardando 48 Rap umgangssprachlich "quasseln" - überwiegend auf rhythmischem Sprechen basierender Musikstil, der sich Ende der siebziger Jahre aus den Ansagen der Diskjockeys entwickelte, mit denen diese ihr Publikum zum Tanzen animierten. Hinzu kommen Scratching (rasches Hin- und Herbewegen des Plattentellers), Schlagzeug, bluesbetonter Bass und Bläsereinwürfe, wie sie im Soul bekannt sind. >>> Hiphop Refrain (frz. Rückprall) Kehrreim, der Teil eines Liedtextes, der zwischen den neuen Textstrophen immer wiederkehrt. Reggae Stilrichtung der Rockmusik, die Ende der 1960er Jahre entstand und die Elemente jamaikanischer Musik enthält (Calypso, Mento) sowohl als auch solche des Rhythm & Blues. Zuvor wurde der Reggae Ska genannt. Besondere Kennzeichen sind die starke Betonung der leichten Taktzeiten 2 und 4 und die rhythmische Spannung zwischen diesem und den z. T. sehr synkopischen Rhythmen der übrigen Instrumente. Berühmt wurde der Reggae durch den früh verstorbenen Bob Marley. Register lat. "Verzeichnis" - Bezeichnung für eine chromatische Reihe von Klangerzeugern (z. B. Orgelpfeifen, Saiten oder Samples beim Synthesizer) vom tiefsten bis zum höchsten Ton der dazu gehörigen Tastatur. Für gewöhnlich hat ein Klavier nur ein Register, ein Cembalo oft drei Register, eine Orgel kann sehr viele Register haben. Unter den Registern gibt es unterschiedliche Tonhöhen: Das der Klavierlage entsprechende Register heißt 8-Fuß, das Register, das insgesamt eine Oktave höher erklingt, 4-Fuß, und das Register, das eine Oktave tiefer erklingt, 16-Fuß. Gemessen wurde früher die jeweils tiefste Orgelpfeife eines Registers in Fuß. Reihe In der Zwölftontechnik oder Beispiel einer Reihe und ihren Modifikationen: >>> Dodekaphonie, begründet durch Arnold Schönberg, liegt jedem Stück eine Reihe zu Grunde, die aus allen zwölf chromatischen Tönen besteht. Jeder Ton der Reihe muss erst erklingen, bevor sie von neuen beginnt. Dadurch wird gewährleistet, dass kein Ton mehr Gewicht bekommt als ein anderer. Es ist auch möglich, die Reihe zu transponieren oder sie rückwärts (Krebs), mit gespiegelter Melodierichtung (Umkehrung) oder dem Krebs der Umkehrung zu verwenden. relatives Fähigkeit, die Relation der Töne zueinander zu erkennen, z. B. das Intervall, Gehör das sie miteinander bilden. >>> absolutes Gehör. Renaissance frz. "Wiedergeburt" - bezeichnet eine Epoche, die das 15. und 16. Jahrhundert umfasst. Der Begriff meint die Wiedergeburt der Antike, ihres Menschenideals und ihrer vor allem bildenden Künste. Die Musik strebt nach Wohlklang, Pracht (z. B. in der venezianischen >>> Mehrchörigkeit, die zugleich das Barockzeitalter einläutet) und Kompliziertheit in der Polyphonie. Madrigal und Motette, Messe als musikalische Vokalformen entstehen in der Renaissance. Die Instrumentalmusik zeigt erste Ansätze von Selbstständigkeit, jedoch noch ohne Festlegung auf bestimmte Instrumente. Reprise frz. "Wiederaufnahme" - bezeichnet die Wiederkehr eines Satzteils innerhalb einer Komposition. So ist die variierte Wiederkehr der Exposition nach der Durchführung innerhalb eines Sonatensatzes der Wiener Klassik eine Reprise. 49 Requiem von lateinisch "Ruhe" - Bezeichnung für eine Totenmesse, benannt nach dem Anfangswort des ersten Satzes des Messetextes: Requiem aeternam dona eis, Domine (= Ewige Ruhe gib ihnen, Herr). Dem Requiem fehlen alle Messetexte, die Freude ausdrücken wie Gloria und Credo. Berühmte Requiems gibt es von Mozart, Brahms, Schütz, Dvorak u. a. m. Resonanzkörper Hohlkörper, die bei Instrumenten den Ton verstärken. Größe, Material und Form dieses Hohlkörpers beeinflussen die Farbe und die Lautstärke des verstärkten Tones. Instrumente mit Resonanzkörper: alle Streichinstrumente, alle Zupfinstrumente inklusive Harfe Rezitativ von lateinisch Secco-Rezitativ: (aus: Matthäuspassion von J. S. Bach) recitare = vortragen, bezeichnet einen sprachähnlichen Gesang, der in Melodieverlauf und Rhythmus möglichst der gesprochenen Sprache angepasst ist. Neben dem Accompagnato-Rezitativ (aus: Arie des Max in "Der einfachen SeccoFreischütz" von C. M. von Weber): Rezitativ, dass nur von Stützakkorden begleitet wird, wirkt das AccompagnatoRezitativ, bei dem mehr Instrumente mitwirken, um den Inhalt des Textes zu unterstreichen, farbiger. Anklänge an das Rezitativ gibt es durchaus auch in der Rockmusik. So ist der Anfang von "American Pie" in der Urfassung von Don McLean durchaus rezitativisch Rhapsodie eine in der Form und im Vortrag freie Komposition, meist instrumental, die sich aber an freien vokalen Formen ursprünglich orientiert. Berühmteste Beispiele: die ungarischen Rhapsodien von Franz Liszt. Rhythm and Blues Stil afroamerikanischer Musik, der in den 1940er Jahren entstand. Besondere Kennzeichen sind: stark betonter Beat, Bläserriffs und Begleitgrooves (Bassriffs), außerdem Jazz- und Blues-Elemente wie OffBeat, Swing, Blue Notes usw. Die E-Gitarre wird zum führenden Instrument. Rhythmus, wichtiges musikalisches Merkmal wie Melodie und Harmonie, wird bestimmt Rhythmik durch die Tondauern und die Betonungen. Der Rhythmus wird meist gegliedert, strukturiert durch Metrum und Takt, ist aber nicht gleichzusetzen mit diesen. 50 Ricercar von italienisch "suchen" - instrumentales Werk, bei dem die Stimmen imitierend nacheinander einsetzen. Es ist ein Vorläufer der Fuge. Berühmte Beispiele: die Ricercari im "Musikalischen Opfer" von J. S. Bach Riff eine ständig wiederkehrende rhythmisch-melodische Figur, die man ohne weiteres auf verschiedenen Stufen spielen kann. Sie wurde erstmals im Jazz verwendet und später in der Rockmusik übernommen. Häufig werden Riffs von der Bassstimme gespielt, sie können aber auch von Melodieinstrumenten ausgeführt werden. Rechts drei Riff-Beispiele Ripieno von italienisch "voll, gefüllt", bezeichnet das Orchester-Tutti im Concerto Grosso im Gegensatz zur Solisten-Gruppe, dem Concertino Ritardando Tempobezeichnung: verzögernd, langsamer werdend, gleichbedeutend mit rallentando Ritornell von italienisch "wiederkehren" , bezeichnet den Instrumental-Refrain im Concerto Grosso und im Solokonzert des Barock-Zeitalters, das deshalb auch Ritornellkonzert genannt wird. Das Ritornell wird immer vom Tutti gespielt. Rockmusik eine von mehreren Bezeichnungen für eine vor allem unter jungen Menschen populäre Musik, deren Wurzeln im Jazz liegen. Anders als in anderen Bereichen von Musik spielt hier die kommerzielle Seite eine große Rolle: Nirgendwo anders wird so viel Geld verdient wie in der Rockmusik. Die erste Epoche der Rockmusik war der Rock 'n' Roll der 1950er Jahre. Mit dem Hören von Rockmusik der jeweiligen Lieblingsgruppe gehen auch oft andere Verhaltensweisen einher wie das Tragen bestimmter Kleidung, bestimmter Frisuren etc. Weitere musikalische Kennzeichen: meist durchgehender, sehr kräftiger Beat, elektrisch verstärkte Instrumente (Bass, Gitarre), immer Verwendung von Schlagzeug, E-Gitarre und E-Bass. Rock 'n' erste Epoche der Rockmusik, entstanden aus dem frühen Rhythm and Blues und Roll der weißen Countrymusik. Das Wort bedeutet "Wiegen und Rollen" 51 Rohrblatt Teil des Mundstücks bei bestimmten http://url.bb6.org/3058 Holzblasinstrumenten. Es wird hergestellt aus einem tropischen Klarinette, Oboe und Fagott Schilfrohr, wenn es sich um ein doppeltes Rohrblatt wie bei der Oboenfamilie und bei den Fagotten handelt und aus Bambus zurechtgeschliffen und -geschnitten bei den Klarinetten und den Saxophonen. Das einfache Rohrblatt wird am schnabelförmigen, seitlich offenen Mundstück befestigt und schwingt im Mund des Spielers, der es mit seiner Unterlippe am nichtschwingenden Teil festhält. Beim doppelten Rohrblatt schwingen die beiden Blätter im Mund des Spielers gegeneinander. Romantik Im musikalischen Sinn bezeichnet der Begriff den Zeitraum von ca. 1810 bis 1910, der sich untergliedern lässt in Frühromantik (Franz Schubert, Carl Maria von Weber), Hochromantik (Robert Schumann, Felix Mendelssohn-Bartholdy) und Spätromantik (Franz Liszt, Richard Wagner). Die Komponisten der Romantik bedienen sich der musikalischen Formen, die die vorangegangenen Epochen hervorgebracht haben (Sonate, Sinfonie etc.) und durchdringen sie mit hoher Emotionalität und Subjektivität. Daneben erschaffen sie Stücke, bei denen das Spontane, Aphoristische das eigentlich formgebende Element ist, was ihnen oft einen fragmentarischen Charakter gibt, sofern keine Anlehnung an einfache Liedformen zu erkennen ist: Impromptu, Fantasie, Caprice etc. Um ein Werk dichterisch stärker auszudrücken, bedienen sich viele Komponisten gerne eines außermusikalischen Programms, was eine Sage, eine Landschaft, ein historisches Ereignis oder eine poetische Grundidee sein kann. Zahlreiche nationale Schulen spiegeln die Sehnsucht der Völker Europas nach politischer und kultureller Eigenständigkeit wider. Der romantische Künstler sieht sich selbst im Spannungsfeld zwischen mehreren Gegensätzen: der Suche nach der Unendlichkeit, der Todessehnsucht, dem Leiden und dem höchsten, meist sehr punktuellen Glücksgefühl. Rondo (von italienisch "rund") eine musikalische Form, die u. a. einen Refrain hat, der zwischen immer neuen Abschnitten wiederkehrt. Typische Rondoformen sind AB-A-C-A-D-A (Reihen- oder Kettenrondo) und A-B-A-C-A-B-A (Bogenrondo). Die Abschnitte, die sich mit dem Refrain ablösen, heißen Couplets. Sie stehen meist in verwandten Tonarten: Dominante, parallele Moll- oder Durtonart und können auch sonst im Kontrast zum Rondorefrain stehen. Berühmtes Beispiel: das Prélude zum Tedeum von Marc-Antoine Charpentier in der Form ABACAA, dessen Refrain seit vielen Jahren unter dem Namen "Eurovisionshymne" bekannt ist. Rückung bezeichnet eine plötzliche, anders als die Modulation nicht vorbereitete Tonartveränderung innerhalb eines Musikstücks. Gerückt wird meistens um einen halben Tonschritt nach oben mit dem Ziel, die Spannung zu steigern. Beispiele: "Danke für diesen guten Morgen" , "Gee, Officer Krupke" aus "West Side Story" und "Summer Nights" aus "Grease". Im letzten Beispiel wird nur vor der letzten Strophe gerückt, in den beiden anderen Beispielen nach jeder Strophe. 52 S Saite Salonmusik Sarabande Satz ein dünner elastischer Faden mit rundem Durchmesser, ursprünglich aus Darm und heute aus elastischem Kunststoff hergestellt. Er wird auf bestimmten Instrumenten festgespannt. Mit einem Spannmechanismus kann der Grad der Spannung verändert werden. Die Saite wird entweder durch Streichen mit einem Bogen (Streichinstrumente), durch Zupfen (Cembalo, Gitarre, Harfe, Zither etc.), Schlagen (Cymbalon, Klavier etc.) oder auch einfach durch die Resonanz anderer Töne (Harfe, Zither etc.) zum Schwingen gebracht. Der hölzerne, offene Hohlkörper des Instruments verstärkt den Ton. ursprünglich die Musik, die in gehobenen Salons gespielt wurde (u. a. von Chopin), ab der Biedermeierzeit Musik in Häusern der niederen bürgerlichen Kreise, die etwas auf sich hielten und Salonmusik in ihren eigenen vier Wänden als Statussymbol verstanden. Entsprechend flachte der Stil dieser Musik gegenüber der ursprünglichen Salonmusik ab. Sie wurde sehr eingängig, voller Effekthascherei und Sentimentalität. Klassisches Beispiel für ein Salonstück: Das Gebet einer Jungfrau von Thekla Badarszewska. ein Tanz im Dreiertakt, der Eingang in die Instrumentalmusik des Barock hielt, ursprünglich eher schnell, wurde sie in der späteren Phase des Barock ein eher langsamer Tanz im Gefüge der Suite. Hier der Beginn einer Sarabande von G. F. Händel: 1. ein selbstständiges, meist in sich abgeschlossenes Teilstück eines ganzen musikalischen Werkes, z. B. einer Sinfonie, einer Sonate etc. 2. Die Art und Weise einer Komposition im Sinne von Tonsatz, Instrumentation etc., Verhältnis der Stimmen zueinander (homophon, polyphon) 53 Saxophon ein Blasinstrument, das der Belgier Adolphe Sax 1840 erfand. Sein Mundstück entspricht dem einer Klarinette. Es hat eine konische Mensur, d. h. sein innerer Durchmesser wird zum Ende hin immer größer und es wird in verschiedenen Tonlagen gebaut. Sopranino-, Sopran-, Alt-, Tenor-, Bariton-, Bass-, Kontrabass-, Subkontrabasssaxophon. Gebräuchlich sind Stimmungen in B- und Es-Tonarten. Anders als die Klarinette, die in die Duodezime (Oktav + Quint) überbläst, überbläst das S. in die Oktav. Mit seinem lauten und rauen Klang fand das Saxophon zunächst Einzug in die Militärmusik, ab den 1920er Jahren (Chicago-Stil) auch in die Jazzmusik. Abbildung eines Altsaxophonspielers: Scat bedeutet eigentlich "Stottern", eine zunächst von den Afroamerikanern praktizierte Form des improvisatorischen Gesangs, der auf bedeutungsfreien Singsilben wie "ba-be-bu-bm-bab" das Spiel von Instrumenten nachahmt. Bedeutende Scatter: Louis Armstrong, Al Jarreau und Bobby McFerrin) italienisch "Scherz" - bezeichnet ein Musikstück im Dreiertakt, in schnellerem Tempo und eher heiteren Charakters. In der Wiener Klassik tritt es an die Stelle des langsameren Menuetts. Scherzo 54 Schlagzeug bezeichnet zunächst eine ganze Instrumentengruppe, nämlich die der Schlaginstrumente. Daneben aber auch die besondere Anordnung bestimmter Schlaginstrumente, die von einem Spieler allein gespielt werden und im Englischen "Drum Set" heißen: Basstrommel (mit Pedalmaschine zu spielen), Tom-Toms, Standtom, (Toms sind einfellig) Hi-Hat (zwei Becken, die mechanisch aufeinander schlagen), verschiedene aufgehängte Becken (Ride / Crash), Snare-Drum (Trommel mit Schnarrsaiten). Schlüssel gemeint sind Notenschlüssel, die zu Beginn einer jeden Notenzeile und auch schon mal mittendrin, den Bezugsrahmen für die Töne geben. Sie sind abgeleitet aus den Namen der Noten und definieren bestimmte Notenzeilen als zu gewissen Tönen zugehörig. So stammt der Violinschlüssel vom Buchstaben "g" ab und definiert alle Töne auf der zweituntersten Notenlinie als g'. Der Bassschlüssel stammt vom Buchstaben "f" ab und definiert alle Töne auf der zweitobersten Linie als f (kleines f). Der Bratschen- oder Altschlüssel stammt vom Buchstaben "c" ab und definiert alle Töne auf der mittleren Linie als c'. Hier die gebräuchlichsten Notenschlüssel, die alle den selben Ton c' darstellen: Sekund(e) lateinisch "secundus" = der zweite, der folgende. Intervall zwischen einem ersten und einem zweiten Ton, auch Tonschritt genannt. Man unterscheidet zwischen kleinen Sekunden (=Halbtonschritten) und großen Sekunden (Ganztonschritten). Im Notenbild sind sie größenmäßig nicht zu unterscheiden. Die Tastatur oder die Tabulatur können den Unterschied eher deutlich machen. 55 Sekundakkord bezeichnet eine Umkehrung des Septakkords, bei dem die Septim (hier: b') selbst im Bass liegt. Sie bildet mit dem darüber liegenden Grundton (hier: c'') das Intervall einer Sekund. Daher stammt der Name Sekundakkord. sempre senza Septakkord, Septimenakkord italienisch = immer, durchgehend z. B. sempre staccato italienisch = ohne z. B. senza pedale = ohne Pedal ein Vierklang, der aus drei aufeinander aufgebauten Terzen besteht. Der Akkord hat seinen Namen von dem Intervall bekommen , den der Grundton und der höchste Ton miteinander bilden. Da die Septim ein dissonantes Intervall ist, ist auch der Septakkord dissonant. Es gibt verschiedene Arten von Septakkorden, die sich aus der Zusammensetzung des Akkords aus großen und/ oder kleinen Terzen ergeben: 1. Der Durakkord mit großer Septim, z. B. c-e-g-h 2. Der Durakkord mit kleiner Septim, z. B. c-e-g-b 3. Der Mollakkord mit großer Septim, z. B. c-es-g-h 4. Der Mollakkord mit kleiner Septim, z. B. c-es-g-b 5. Der übermäßige Akkord mit großer Septim, z. B. c-e-gis-h 6. Der verminderte Akkord mit kleiner Septim, z. B. h-d-f-a 7. der verminderte Akkord mit verminderter Septim, z. B. h-d-f-as Sept(im) ist die Bezeichnung für ein Intervall aus sieben Stammtönen, den Ausgangston mitgerechnet, z. B. c' (d'-e'-f'-g'-a')-h' Es gibt große und kleine Septimen. c'-h' ist eine große Septim. Sie ist besonders spannungsreich (=dissonant) und nur einen Halbtonschritt kleiner als eine Oktav. Die kleine Septim (z. B. c'-b') ist spannungsärmer. Beide Septimarten finden sich als Zusatzintervall in Septakkorden . s. auch Septakkord und Sekundakkord von lat. "Folge", eine auf- oder absteigende Wiederholung einer Tonfolge, die ein formgestaltendes Element ist. Die Wiederholung erfolgt in der Regel einen Ton höher oder tiefer, seltener eine Terz oder Quint höher oder tiefer. Beispiel für eine Sequenz: Sequenz 56 serielle Musik Sext(e) von lat. "Reihe". Kompositionstechnik innerhalb der Neuen Musik nach 1945, die das Prinzip der Zwölftonmusik oder Dodekaphonie, die chromatischen Töne in einer Reihenfolge festzulegen und diese einer Komposition zu Grunde zu legen, auf andere musikalische Parameter (Tondauer, Klangfarbe, Oktoavlage, Lautstärke, Artikulation) überträgt. Vertreter dieser Kompositionsrichtung sind u. a. Pierre Boulez und Karlheinz Stockhausen. von lat. "sechste(r)", Bezeichnung eines Intervalls zwischen einem ersten und einem sechsten Ton in der Tonleiter. Es gibt kleine Sexten (z. B. e'-c") und große Sexten (z. B. c'-a'). Sextakkord erste Umkehrung des Dreiklangs oder Akkords, bei dem die Terz im Bass liegt. Seinen Namen bekommt der Akkord von dem Intervall, das der Basston mit dem nächsthöheren Grundton bildet. Beispiel: Der Sextakkord des C-DurAkkordes hat beispielsweise die Tonfolge e'-g'-c''. Das e' und das c" bilden zusammen eine Sext. Simile von ital. "gleich, ähnlich", ein in der Notation üblicher Hinweis, eine bestimmte Spielweise andauernd zu gebrauchen. Gattungsbegriff der Instrumentalmusik. Bereits in der frühen Instrumentalbegriff kommt er vor, in der Zeit der Wiener Klassik bezeichnet er die für diese Zeit repräsentative Form. Eine Sinfonie besteht in der Regel aus vier Sätzen. Der erste Satz ist in der Regel lebhaft und ist nach dem Prinzip der >>>Sonatenhauptsatzform aufgebaut. Der zweite Satz ist im Kontrast zum ersten eher langsam und leiser und weist oft die variierte Liedform auf. Der dritte Satz steht im Dreivierteltakt und ist bei Haydn und Mozart meistens als Menuett bezeichnet. Beethovens dritte Sätze sind meist schneller und heißen "Scherzo". Der vierte und letzte Satz ist wieder eher schnell und lebhaft und steht oft teils in der Sonatenhauptsatzform, teils in der Rondoform. ein Unterbegriff der Programmmusik. In der Zeit Romantik entstand die Gattung der sinfonischen Dichtung, die stets ein außermusikalisches "Programm" hat, zu dem sie musikalischen Bezug hat, d. h. Inhalte des Programms werden musikalisch nachempfunden bzw. umgesetzt. Dennoch ist es nicht unbedingt erforderlich, das Programm zu kennen, um eine sinfonische Dichtung als Musikstück genießen zu können. Berühmtestes Beispiel ist wohl "Die Moldau" des tschechischen Komponisten Bedrich Smetana, die den Verlauf des Flusses von der Quelle bis zur Mündung in die Elbe musikalisch nachzeichnet. Weitere berühmte Beispiele für sinfonische Dichtungen: Franz Liszt: Les Préludes, Hungaria Modest Mussorgsky. Bilder einer Ausstellung Alexander Borodin: Eine Steppenskizze aus Mittelasien Eine Untergattung der Oper. Im Unterschied zur Oper werden die Dialoge zwischen den Arien und Ensembles nicht als Rezitative gesungen, sondern gesprochen. Beispiele: Mozart: Die Zauberflöte Georges Bizet: Carmen Sinfonie, Symphonie sinfonische Dichtung Singspiel 57 Sinuston ist ein elektronisch erzeugter Ton, der nichts als seine Grundschwingung und keine Obertöne enthält. Bei der Darstellung auf einem Oszillographen wird er auf dem Bildschirmj als Sinuswelle dargestellt. http://url.bb6.org/3059 Sixte ajoutée frz "hinzugefügte Sext(e)" - bezeichnet einen Dur- oder Molldreiklang, dem eine große Sext(e) hinzugefügt wird, wodurch er dissonant wird. Am häufigsten wird die Sixte ajoutée bei dem Dreiklang der Subdominante angewandt. Beispiel in C-Dur: Die Subdominante in C-Dur ist der F-DurDreiklang, der mit der Sixte ajoutée beispielsweise aus den Tönen f'-a'-c"-d" besteht. Hier eine Darstellung eines Sixte-Ajoutée-Dreiklangs einzeln und in der Kadenz mit Tonika-Subdominante-Dominante-Tonika: Sonate von ital. "Klangstück", bezeichnet ein Stück für ein Instrument (meist Klavier) oder für wenige Instrumente, das aus mehreren Sätzen besteht. In der Zeit der Wiener Klassik hat die Sonate eine ähnliche Struktur sie die Sinfonie. Man könnte fast sagen, dass eine Sinfonie eine Sonate für Orchester ist. Die Sonatenhauptsatzform ist grob gegliedert ist drei Hauptteile: Exposition (A) - Durchführung (B) - Reprise (A') In der Exposition, der in der Zeit der Wiener Klassik oft eine langsame Einleitung (Beispiel: Beethoven, Sinfonie Nr. 7) vorangestellt wird, werden zwei gegensätzliche Themen nacheinander vorstellt: Das erste Thema, meist lebhaft und schnell, steht in der Haupttonart. Das zweite Thema, eher gegensätzlich, also weich und gesanglich, steht in der Dominante oder in der dritten oder sechsten Stufe (Beispiel: in Beethovens 5. Sinfonie c-Moll erscheint das 2. Thema in Es-Dur, also auf der 3. Stufe). Die Exposition wird im Allgemeinen durch eine Schlussgruppe bzw. einen Epilog abgeschlossen, die/der Motive beider Themen aufgreifen kann. In der folgenden Durchführung werden Motive der Exposition mittels Sequenzierung und Modulation spielerisch verarbeitet. Der Durchführung folgt die Reprise, die eine Art variierter Exposition ist: Hier stehen nun in der Regel beide Themen in der Haupttonart. Oftmals schließt eine Coda (eine Art Anhang) die Reprise und damit den Sonatenhauptsatz ab. von ital. "darüber", bezeichnet die höchste Singstimme. Ihre Stimmlage im Chor deckt in etwa den Bereich zwischen c' und g" ab. In Solopartien kann es durchaus sein, dass dieser Tonraum nach oben und nach unten erweitert wird. Mit Sopran bezeichnet man heute die hohe Frauen- und Knabenstimme, jedoch sangen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts auch >>>Kastraten Sopranpartien. ital. "gehalten, unterdrückt" , hat heute als Gestaltungsanweisung die Bedeutung von "Zurückgehalten, zurückhaltend" bezogen auf die Lautstärke und das Tempo. ital. "unter der Stimme" ist eine Gestaltungsanweisung für SängerInnen, leise, d. h. mit halber Stimme zu singen. von engl "Seele", bezeichnet einen Musikstil der Popularmusik, der erstmals in den 1960er Jahren aufkam. Typisch für den Soul sind Elemente des alten Rhythm and Blues, sehr ausdrucksvollen Gesangsstil, der durchaus auch Schreien beinhaltet, und der Elemente des Gospels wie Call-Response enthält. Der modernere Soul integriert neben den o. g. Elementen auch die neuerer Rockmusik wie z. B. Rap/ Hiphop. Sonatenhauptsatzform Sopran Sostenuto sotto voce Soul 58 Spiritual staccato stakkato Stadtpfeifer Stimmfach Stimmlage Stimmung religiöser Gesang, der in der afroamerikanischen Bevölkerung der USA entstand, indem die Sklaven die religiösen Gesänge ihrer weißen Besitzer nachzuahmen versuchten und ihnen dabei ihren eigenen Stempel aufdrückten: Durch Vorsänger und nachsingende "Gemeinde" entstand hier das CallResponse-Schema, bei Wiederholungen wurden die Melodien variiert und verziert, von Zwischenrufen etc. begleitet. Zwar stehen die Spirituals in der Regel der abendländischen Harmonik (Dur, Moll, Pentatonik) nahe, jedoch enthalten sie durchaus schon die für den später entsandenen Blues und den Jazz typischen Synkopen, Off-Beats und auch Blue Notes. von italienisch "getrennt", ist eine Vortragsbezeichnung. Die Töne werden sehr kurz und stark getrennt voneinander gespielt. Über oder unter den staccato zu spielenden Noten stehen Punkte. Das Gegenteil von staccato ist legato. Berufsmusiker im Mittelalter und der Barockzeit, deren Arbeitgeber die Städte waren. Die Stadtpfeifer, hervorgegangen aus den fahrenden Spielern des Mittelalters, waren zuständig für die musikalische Umrahmung und Gestaltung aller Ereignisse, die eine Stadt betrafen (Feste, Ratsveranstaltungen, Besuche hochstehender Gäste, Turmmusiken), sie spielten aber auch nach entsprechendem Auftrag in Häusern hochstehender Bürger. bezeichnet innerhalb einer Stimmlage unterschiedliche Charaktere und Ausdruckspektren der Stimmen. Beispiel für Sopran: Soubrette (leichter Sopran), Koloratursopran (dramatischer Sopran) Bezeichung der verschiedenen Lagen von Frauen- und Männerstimmen abhängig von ihrem Stimmumfang. Sopran (Chor): c' - g'', Alt: g - e'', Tenor c - g', Bass F - c' Mezzosopran liegt in der Mitte zwischen Sopran und Alt, Bariton liegt in der Mitte zwischen Bass und Tenor. Dieser Artikel bezieht sich nur auf die Stimmung von Tasteninstrumenten. Das Problem: Stimmt man ein Tasteninstrument von c bis c über alle Töne des Quintenzirkels immer in reinen Quinten ( c > g > d > a > e > h > fis/ges > des > as > es > b > f > c) so kommt man nicht wieder bei c an, sondern bei einem Ton, der etwa einen Achtel-Tonschritt höher liegt. Diese Differenz heißt "Pythagoräisches Komma". Es führte bei der Stimmung von Tasteninstrumenten zu Problemen. Bei der reinen Stimmung, d. h. von C aus nach beiden Seiten des Quintenzirkels alles in reinen Quinten gestimmt) klingt eigentlich nur C-Dur rein. Je weiter sich die Tonarten nach beiden Seiten (B- und Kreuztonarten) von C-Dur entfernen, desto unreiner klingt es. Bachs Inventionen und Sinfonien sind noch Zeugnisse dieser Stimmung, enthalten sie doch Tonarten nur bis maximal 4 b (f-Moll) und vier # (E-Dur) Eine Lösung dieses Problems ist die von Werckmeister 1691 propagierte und von J. S. Bach später umgesetzte "(Wohl-)Temperierte Stimmung", die die Oktave in 12 gleich große Halbtonschritte teilt. Zur Demonstration der Praktikabilität dieser Stimmung schrieb J. S. Bach das "Wohltemperierte Klavier" in zwei Bänden mit Präludien und Fugen in chromatisch aufsteigenden Tonarten in Dur und Moll beginnend bei c und endend bei h. 59 Streichinstrumente Streichquartett Stretta stringendo Sturm und Drang Subdominante sind Saiteninstrumente, deren Saiten mit einem Bogen gestrichen werden, der mit Pferdehaaren bespannt ist. Neben den heute noch aktuellen Orchesterinstrumenten Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass sind ältere Vorfahren zu erwähnen wie Fiedel, Viola da gamba, Trumscheit. Weitere Unterarten gibt es in den Ländern Asiens. Bei der Drehleier (s. Bild) , einem mittelalterlichen Streichinstrument, werden die Saiten mittels eines Rades gestrichen, das sich dreht, sobald der Spieler die Kurbel an dem Instrument getätigt. Drehleierspielerin Evelyn Schulze Besetzung eines kammermusikalischen Ensembles bestehend aus zwei Violinen, einer Bratsche und einem Violoncello. Ihre erste Blütezeit hatte diese Formation zur Zeit der Wiener Klassik (Haydn, Mozart, Beethoven) . In der Zeit der Romantik wurden u. a. von Schubert und Dvorak und im 20. Jahrhundert durch den ungarischen Komponisten Bela Bartok bedeutende Werke für diese Besetzung geschrieben. bezeichnet in der Oper Schlusstücke in den Finales von Akten, in denen das Tempo erheblich gesteigert wird. ital. schneller werdend bezeichnet ursprünglich eine Epoche der Literaturgeschichte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Moralische Bildung und die Erweckung der Vernunft des Lesers wurde als die vorrangige Aufgabe der Literatur verstanden. In der Musik bezeichnet Sturm und Drang eine der vielen Strömungen in der Musik in der Übergangszeit zwischen Barock und Wiener Klassik. Der musikalische Sturm und Drang zeichnet sich durch starke Gegensätze in verschiedenen Parametern wie Dynamik und Melodik aus: Stufendynamik (crescendo - decrescendo) statt barocker Terrassendynamik, raumgreifende Melodik ( wie z. B. die "Mannheimer Rakete", deren Themen oft dreiklangsartig über mehrere Oktaven aufsteigen. Diese Merkmale wurden von den Komponisten der Wiener Klassik aufgegriffen. bezeichnet in der Harmonielehre die "Unterquinte" zur Tonika (z. B. F in CDur) bzw. die vierte Stufe einer Tonleiter sowie den Akkord, der auf ihr gebildet wird. Die Subdominante ist ein wichtiger Teil der >>>Kadenz. Die Subdominante von C-Dur ist der Ton f bzw. der Akkord, der auf diesem Ton gebildet wird: f-a-c. 60 Suite Swing syllabischer Gesang Synthesizer frz. "Folge" - bezeichnet eine Folge von Tänzen oder tanzartigen Sätzen, die durch eine gemeinsame Tonart und ggf. gemeinsame Motive miteinander verbunden sind. Wiege der Suite war die Kombination von Tanz und Nachtanz in der Renaissance, Pavane und Galliarde, wobei die Galliarde das musikalische Material der Pavane übernahm und es im 3/4-Takt variierte. Blütezeit der Suite war das Zeitalter des Barock. Grundausstattung der meisten Suiten waren die Tänze Allemande, Courante, Sarabande und Gigue. Diese wechselten einander ab im Charakter langsam - schnell langsam - schnell. Etliche Suiten sind angereichert durch weitere, mitunter exotische Tänze. Berühmte Exemplare sind die Orchestersuiten von J. S. Bach, nach ihrem Eröffnungssatz (der keinen Tanzcharakter hat) Ouvertüren genannt, mit einigen sehr berühmten Einzelsätzen wie der Air aus der Orchestersuite D-Dur und der Badinerie aus der Orchestersuite hMoll. 1. ein rhythmisches Phänomen des Blues, des Jazz und vieler Stücke der frühen Rockmusik: Unter Swing versteht man a) die rhythmische Vorausnahme ebenso wie die rhythmische Verzögerung von Akzenten in Melodie und Rhythmus gegenüber dem Grundschlag, b) die triolische Realisation von sonst gleichmäßig notierten Achteln. Beispiele: bedeutet das Singen von einem Ton pro Silbe. Gegensatz. >>> Melisma elektronisches Instrument, meist Tasteninstrument, das viele imiterte (gesampelte) Klänge und Geräuscheffekte bietet. Synthesizer können über geeignete Schnittstellen (MIDI) an Computer angeschlossen werden und mithilfe ensprechnender PC-Programme weiter verwendet werden. T Teiltöne Tempo Tenor Terrassendynamik siehe Obertöne Angabe zur Geschwindigkeit eines musikalischen Stückes. Notenwerte sind an sich keine absolute Tempoangabe (sie geben nur das Tempoverhältnis der Notenwerte zueinander exakt an) , ebenso sind Bezeichnungen wie Allegro (schnell), Andante (gehend) nur ungefähre Tempoangaben. Nur eine Angabe wie Viertel = 120 (120 Viertel in der Minute) ist ganz genau. ital. haltende Stimme, bezeichnet die Lage der hohen Männerstimme. Ihr Stimmumfang im Chor reicht vom c bis zum a'. In Solopartien kann dieser Umfang nach oben und unten überschritten werden. bezeichnet die bis zum Ende der Barockzeit übliche stufenweise Veränderung der Lautstärke z. B. durch Änderung der Instrumentenzahl oder durch Änderung der Orgelregister. Im Gegensatz dazu steht die allmähliche Lautstärkeänderung (crescendo, decrescendo) wie sie erstmalig in der Zeit des >>>Sturm und Drang aufkam. 61 Terz Bezeichnung des Intervalls innerhalb der Tonleiter zwischen einem ersten und einem dritten Ton z. B. c - (d) - e. Es gibt die große Terz, auch Durterz genannt, bestehend aus zwei Ganztonschritten, z. B. c - (d) - e, sowie die kleine Terz, auch Mollterz genannt, bestehend aus einem Ganz- und einem Halbtonschritt, z. B. a - (h) - c. Terzquartakkord Thema siehe Sekundakkord griech. "das Gesetzte", ein musikalischer Gedanke, der durch Weiterverarbeitung mittels Wiederholung, Imitation, Umkehrung, Vergrößerung, Verkleinerung, Absplitterung in kleiner Motive und / oder Modulation stark formgebenden Charakter hat und ein Stück entscheidend prägt. Je nach Formtypus (Fuge, Sonate oder Variation) sind Themen unterschiedlich angelegt. Während die Variationenreihe eher den Typ des liedhaften Themas mit fester, symmetrischer Form verwendet, sind Themen von Fugen und Sonaten eher offen, auf Weiterentwicklung angelegt. Ein Thema besteht oft aus mehreren >>>Motiven. Beispiel eines Fugenthemas (Bach, WtKl I, d-Moll) Beispiel eines Sonatenthemas (Beethoven, 3. Klavierkonzert, Satz 1) Beispiel eines Liedthemas (Mozart, Ah, vous dirai-je, Maman) Toccata Tonart Tonika transponieren, Transposition Tremolo von ital. schlagen, berühren, bezeichnet seit der Barockzeit ein Stück, das frei und improvisatorisch angelegt ist und viele schnelle Läufe und Akkorde enthält. Berühmtestes Beispiel ist die Toccata d-Moll BWV 565 von J. S. Bach. Grundton und Tongeschlecht bestimmen die Tonart eines Stückes, z. B. C-Dur oder a-Moll, aber auch die >>>Kirchentonarten und das Zigeuner-Moll sind Tongeschlechter. In der Darstellung einer Tonart bzw. eines Tongeschlechts als Tonleiter lassen sich ihre besonderen Eigenschaften besonders gut feststellen, nämlich Art und Lage der einzelnen Tonschritte. So haben die Positionen der Halbtonschritte entscheidenden Einfluss auf die Bestimmung des jeweiligen Tongeschlechts bezeichnet den Grundton, den namensgebenden Ton einer Tonleiter, z. B. ist C die Tonika von C-Dur, sie bezeichnet aber auch den über diesem Ton liegenden Akkord, im Falle von C-Dur also c-e-g. bedeutet, ein Musikstück exakt unter Beibehaltung aller Intervalle in eine andere Tonart zu versetzen. ital. zittern, bezeichnet die schnelle, mehrfache Wiederholung ein- und desselben Tons. Bei Streichinstrumenten geschieht dies durch schnelle Hin- und Herbewegung des Bogens auf der Saite. 62 Triller bezeichnet die Verzierung von langen oder kurzen Tönen, indem man diesen Ton in raschem mehrfachen Wechsel mit der oberen oder tieferen Nachbarnote spielt. Beispiel eines ausgeschriebenen Trillers: Triole eine Folge von drei Noten, die anstelle von zwei Noten in gleicher Zeitdauer gespielt werden: Tritonus griech. drei Töne, bezeichnet ein Intervall, das aus drei Ganztonschritten besteht. Je nach Notation erscheint es als übermäßige Quart (z. B. f-h) oder als verminderte Quint ( z. B. h-f') . Der Tritonus ist ein besonders dissonantes Intervall. Er ist Bestandteil des Dominantseptakkordes (z. B. g-h-d'-f') oder des verminderten Septakkordes, wo er sogar zweifach vorkommt: h-d'-f'-as') Trommel Bezeichnung für eine Reihe von Schlaginstrumenten. In der Regel sind damit zylindrische Instrumente, die an einer oder an beiden Seiten mit einem Fell bespannt sind. Ihr Fell wird entweder mit Teilen der Hand wie bei den Bongos oder Congas oder mit Schlägeln angeschlagen. Man bezeichnet aber auch hohle Holzblöcke, die mit Schlägeln angeschlagen werden, als Trommel: Holzblocktrommel, Schlitztrommel. Holzblocktrommel und Trommel (Snare Drum): http://url.bb6.org/3060 63 Trompete Die Trompete gehört wie die >>> Posaune zur Familie der Blechblasinstrumente. Die Tonerzeugung ist die selbe wie bei der Posaune und sie ist dort genauer beschrieben. Die Trompete ist eine Oktave höher gestimmt als die Posaune. Das Rohr ist wie bei der Posaune zylindrisch mit Ausnahme des Endstücks, bei dem sich das Rohr allmählich zum Schallbecher weitet. Die Tonhöhenveränderung geschieht mittels Zuschalten von Ventilen, die das Rohr verlängern. Es gibt ein Ganzton-, ein Halbton- und ein Anderthalbtonventil. Mit Hilfe dieser drei Ventile kann der Trompeter alle chromatischen Töne innerhalb des Tonraums der Trompete spielen. Trugschluss Begriff aus der Harmonielehre. Man spricht von einem Trugschluss, wenn innerhalb einer Kadenz, einer Akkordfolge, nach der Dominante (V. Stufe) nicht, wie erwartet, die Tonika kommt, sondern der Akkord der VI. Stufe (Parallele der Tonika). Der Hörer wird quasi um seine Erwartung betrogen, daher der Name. Tuba Instrument aus der Familie der Blechblasinstrumente in Bass- und Kontrabasslage. Zur Tonerzeugung siehe Posaune, zur Tonhöhenveränderung siehe Trompete. Im Unterschied zur Posaune und Trompete ist das Rohr der Tuba konisch gebaut d. h. es wird zum Ende hin stetig weiter, was den Klang wesentlich weicher macht. U Überblasen Durch Verstärkung des Luftdrucks oder Erhöhung der Lippenspannung erreicht der Bläser eine höhere Tonlage. Bei der Blockflöte gibt es als Hilfe auf der Rückseite ein sog. Überblasloch, das beim Überblasen halb zugehalten wird. Die Querflöte und die Oboe überblasen in die Oktave und die Flöte in höheren Lagen in die Quint. Die Klarinette überbläst in die Duodezim (Oktav + Quint) 64 Umkehrung Veränderung einer Melodiefolge, bei der die Richtung der Melodie umgekehrt wird, d. h. statt nach oben verläuft die Melodie nach unten und umgekehrt: Die Umkehrung ist ein übliches Verfahren zur Bearbeitung von Themen z. B. in Durchführungen von Fugen und von Sonatenhauptsätzen. Beispiel einer Umkehrung in Bachs Fuge d-Moll (>>> Thema) Thema: Umkehrung: ......... U-Musik Unisono >>> E-Musik ital. Einklang, das einstimmige Führen von Stimmen sowohl in der gleichen Lage als auch in Oktavabständen. V Variation Vaudeville venezianische Schule lat. Veränderung, Abwandlung oder Veränderung eines gegebenen Themas durch Verzierung, Vergrößerung, Verkleinerung, Umkehrung, Taktveränderung, Rhythmusveränderung etc. (Das Beispiel zeigt Rhythmusveränderung, Umkehrung und Taktveränderung): Eine Sonderform stellt die Cantus-Firmus-Variation dar, bei der in allen Variationen die Hauptmelodie unverändert oder kaum verändert enthalten ist. Beispiele: J. Haydn, Kaiserquartett, 2. Satz und J. s. Bach, Passacaglia c-Moll für Orgel von frz. voix de ville (=Stimme der Stadt). populäres Strophenlied mit Refrain, das ab dem ausgehenden Mittelalter ursprünglich von fahrenden Komödianten zur Auflockerung in ihre Stegreifstücke eingebaut wurde. Der Inhalt dieser Lieder war meist zeitkritisch und satirisch. Die Strophen wurden oft von verschiedenen Personen gesungen, der Refrain stets von allen. Dazu gab es schauspielerische Einlagen zur Veranschaulichung des Textes. Eingang in die Kunstmusik fand das Vaudeville u. a. in Mozarts "Entführung aus dem Serail" (Schlussstück) und in Leonard Bernsteins "West Side Story", hier in dem Stück "Gee, Officer Krupke". eine Gruppe von italienischen Komponisten um 1600, die angeregt durch die innere Architektur der Kirche San Marco in Venedig mehrchörige Musik komponierten. Die Kirche ermöglichte die Positionierung der Klanggruppen auf verschiedenen Emporen der Kirche. Zunächst war diese Mehrchörigkeit rein vokal, später auch instrumental. Das Mit- und Gegeneinander-Musizieren der Klanggruppen fand sich später im Concerto grosso wieder. Vertreter: Claudio Monteverdi, Andrea und Giovanni Gabrieli u. a. m. 65 Ventile Vibraphon von lat. ventus "Wind" - Bei den Blechblasinstrumenten ermöglichen die Ventile, die durch Drücken von Knöpfen bzw. Hebeln dazugeschaltet werden, für eine Verlängerung des Rohrs und somit zum Spielen aller chromatischen Töne. Ohne Ventile könnten lediglich die >>> Naturtöne gespielt werden. siehe auch >>> Trompete. ein Schlaginstrument in der Art eines Metallophons mit metallenen Klangplatten, die chromatisch in der Art einer Tastatur angeordnet sind und mit Schlägeln angeschlagen werden. Unter den Klangplatten befinden sich Röhren zur Klangverstärkung, die unten geschlossen sind und in denen sich kleine runde Plättchen durch elektrischen Antrieb drehen, die auf einer Achse im Innern der Röhren angebracht sind. Das Drehen dieser Plättchen erzeugt ein Vibrieren des Tones. Man kann das Rotieren dieser Plättchen auch ausschalten. Das Vibraphon, das in den 1920er Jahren erfunden wurde, wird hauptsächlich im Jazz verwendet. http://url.bb6.org/3061 Vibrato Viola Viola da gamba Violine Violinschlüssel Violoncello ital. Zittern. ein schwaches und rasches Schwanken der Tonhöhe, dass bei Streichinstrumenten durch eine Schaukelbewegung des Fingers auf der heruntergedrückten Saite erzeugt wird. Ursprünglich bezeichnete Viola fast alle Saiteninstrumente, die mit einem Bogen aus Pferdehaaren gestrichen wurden. Seit ca. 1600 bezeichnet Viola die Viola da braccio, die Bratsche ("Armviola"). Die Bratsche hat vier Saiten, die in den Tönen c, g, d' und a' gestimmt sind. Sie ist damit genau eine Oktave höher gestimmt als das Violoncello. "Beinviola", eine Streichinstrumentenfamilie, die das http://url.bb6.org/3062 Instrument in verschiedenen Lagen von Sopran bis Bass enthält. Die Viola da gamba wird im Sitzen gespielt, zwischen den Knien gehalten (es hat keinen Stachel wie das Violoncello) und ihren Bogen hält man mit Untergriff. (Die Hand befindet sich unter dem Bogen) Die Viola da gamba hat sechs Saiten, die in Quarten und in einer Terz in der Mitte gestimmt sind. Die Form der Violine gleicht der der Bratsche und sie ist eine Quint höher gestimmt als diese mit den Tönen g - d' - a' - e". Notenschlüssel, der aus dem Buchstaben G entstanden ist und der alle Noten auf der zweitunteren Linie als g' bezeichnet. "kleine Violone", "Kontrabässchen" - Streichinstrument der Tenor- bzw. Basslage, das zwischen den Knien gehalten und seit Mitte des 19. Jh. mit einem Stachel gestützt wird, den man zu Transportzwecken in den Klangkorpus hineinschieben kann. Das Cello ist in den Tönen C - G - d - a gestimmt und ist damit eine Oktave tiefer als die Bratsche. Hier die Instrumente eines Streichquartetts: 2 Violinen, Bratsche, Violoncello (von links) http://url.bb6.org/3063 66 Virtuose vivace Vorklassik Vorzeichen ital. fähig, tüchtig, Bezeichnung eines Musikers, der sein Instrument technisch besonders perfekt spielt. Im 19. Jahrhundert hatten einige Virtuosen den Status von Popstars und wurden sehr verehrt. Oftmals waren es Virtuosen, die neue Spieltechniken auf ihrem Instrument erfanden und den Instrumentenbau technisch weiter entwickelten bzw. zu dieser Weiterentwicklung stark anregten. Berühmte Virtuosen des 19. Jh. waren u. a. Niccolo Paganini (Violine) und Franz Liszt (Klavier). Vortrags und Tempobezeichnung: lebhaft Periode der Musikgeschichte zwischen Barock und Wiener Klassik, die stark vom Aufklärungsgedanken geprägt war, der den Menschen und seine Gefühle in den Vordergrund stellt. Verschiedene Teilströmungen dieser Zeit sind der empfindsame Stil, der galante Stil, der >>> Sturm und Drang und die Mannheimer Schule. Vertreter dieser Zeit waren die Söhne J. S. Bachs, Johann und Carl Stamitz u. a. m. auch Akzidentien genannt, sind Zusatzzeichen, die zu Beginn der Notenzeilen nach dem Schlüssel bzw. direkt vor einer Note stehen. Sie bezeichnen die chromatische (d. h. einem Halbton entsprechende) Veränderung der nachstehenden Note nach oben oder nach unten bzw. deren Auflösung. Die Vorzeichen bewirken eine Veränderung des Notennamens: Bei den Noten mit einem # wird -is angehängt, bei Noten mit einem b -es. Ausnahmen sind die Noten es, as und b. Ein Vorzeichen, das zusätzlich zu den bestehenden vor eine Note gesetzt wird, gilt immer für den ganzen Takt. Zusätzlich zu den Vorzeichen b und #, die wie das Auflösungszeichen aus dem Buchstaben b entstanden waren, gibt es noch das Doppel-b und das Doppel-#, die eine Veränderung nach unten oder oben um einen Ganzton bewirken. An die Notennamen wird in diesen Fällen -isis bzw. -eses angehängt. Ein h mit einem Doppel-B heißt dann heses. Die Einführung dieser Zeichen war notwendig geworden seit der Einführung der temperierten >>> Stimmung, die die Verwendung der Tonarten ermöglichte, die eine hohe Zahl von Vorzeichen enthalten (DesDur, Ges-Dur, H-Dur, Fis-Dur etc.). W Waldhorn Walking Bass Walzer Wiederholungszeichen >>> Horn ein im Jazz beheimateter Begriff, er bezeichnet die Auf-und Abbewegung der Bassstimme in gleichmäßigen Notenwerten, der die Struktur der jeweiligen Harmonie zu Grunde liegt, Er hat stark vorwärtstreibende Wirkung und spielt ab ca. 1940 im Jazz eine wichtige Rolle. Tanz im 3/4-Takt, der paarweise getanzt wird und der aus dem langsameren Ländler hervorgegangen ist. Im 19. Jh. wurde er zum anerkannten Gesellschaftstanz. Neben dem langsamen Walzer entstand der Wiener Walzer als eine besonders schnell gespielte und getanzte Art. Wiederholungszeichen werden gesetzt vor und nach Abschnitten, die wiederholt werden sollen. Ausnahme: beim Beginn eines Stückes. 67 Wiener Klassik Worksong siehe Klassik engl. Arbeitslied. Die zwangsweise aus Afrika und zu harter, unfreier Arbeit in Amerika entführten und verschleppten Sklaven sangen während ihrer Arbeit Worksongs, die Arbeitsvorgänge rhythmisierten, der gegenseitigen Verständigung dienten und aber auch seelische Erleichterung bewirkten. Typisch für den Gesang ist der Wechsel von Vorsängern und chorischen Antworten, auch eingeworfenen Shouts. Musikalische Merkmale sind eher kurze und eher fallende als steigende melodische Abschnitte, Pentatonik und gelegentliche Blue Notes. Beispiel : X Xylophon griech xylon = Holz, Schlaginstrument mit Klangstäben aus Holz, die diatonisch oder chromatisch angebracht sind und die mit einem weichen Schlägel geschlagen werden. Y 68 Z Zigeunertonleiter Tonleiter, die es in Dur und Moll gibt und deren Besonderheit zwei übermäßige Sekunden (Anderthalbtonschritte) sind., wodurch sie sehr exotisch klingt. Berühmtestes musikalisches Motiv, das auf der Zigeuner(Moll)tonleiter basiert, ist das Schicksalsmotiv aus der Oper Carmen. siehe auch >>> Leitmotiv. Zitat ähnlich wie in der Literatur und der Sprache gibt es das Zitat auch in der Musik. Musikalische Themen oder Melodien mit deutlichem Wiedererkennungswert werden in ein neues Musikstück gestellt, um etwas Bestimmtes auszudrücken. So zitiert Peter Tschaikowsky in seiner Sinfonischen Dichtung "Anno 1812" die französische Nationalhymne als Erkennungsmelodie des angreifenden napoléonischen Heeres. Zungensind ausnahmlos Instrumente, deren Ton durch einströmende Luft erzeugt instrumente wird. Die Luft setzt entweder eine Zunge in Schwingung, die das Rohr in schneller Folge schließt und öffnet, oder zwei Zungen, die in rascher Folge gegeneinander schlagen und dabei das Rohr öffnen und schließen. Die Zungen sind aus Metall wie bei den Lingualpfeifen der Orgel, dem Akkordeon und der Mundharmonika oder aus Bambus oder Schilfrohr wie bei der Klarinette, dem Saxophon oder der Oboe und dem Fagott. Die letztgenannten beiden sind Doppelzungeninstrumente, währen die übrigen nur eine Zunge (eine Zunge pro Windkanal bei Orgel, Akkordeon und Mundharmonika) haben. ZupfSaiteninstrumente, deren Saiten mit den Fingerkuppen oder einem Plektron instrumente gezupft werden: Gitarre, Laute, Zither, Leier, Mandoline, Harfe, aber auch Tasteninstrumente wie Cembalo und Spinett, da ihre Saiten nicht angeschlagen, sondern mit einem Kiel mechanisch gezupft werden. Zwölftontechnik, >>> Dodekaphonie Zwölftonmusik 69