Musikalische Grundlagen • • • • • • • GM B1: Selber Orff-Sätze schreiben: Voraussetzungen GM B2: Die Grundlage für jede akkordische Begleitung: Die Stufen GM B3: Wie finde ich die im Lied gültigen Stufen heraus? GM B4: Der Pendelbegleit und der Parallelbegleit GM B5: Diese Intervalle verwendet man bei Orff-Begleitungen GM B6: Oktav-Einteilungen GM B7: Glossar zu den musikalischen Grundlagen Selber Orff-Sätze schreiben: Voraussetzungen Sei es, dass sie eine Orff-Stabspielbegleitung spontan für sich selber erfinden wollen - sei es, dass sie eine solche für ihre Schülerinnen und Schüler aufschreiben wollen: Grundlage für das eine wie das andere bilden immer die Stufen einer Tonart. Klar, man kann auf einem Xylophon oder einem Metallophon auch Melodien spielen - dies wird aber nicht unbedingt das sein, was ihre SchülerInnen vorallem spielen wollen. Wirklich schön klingen die OrffStabspiele in der akkordischen Begleitung; im Zusammenklingen von Holz und Metall Die Grundlage für jede akkordische Begleitung: Die Stufen Gundlage bilden die STUFEN einer Tonart: Unter Stufen versteht man den jeweiligen Dreiklang auf JEDEM Ton der (Dur-)Tonleiter. Da eine Tonleiter aus sieben Tönen besteht (der Achte ist wieder derselbe wie der Erste), gibt es in jeder Tonart 7 Stufen I II III IV V VI VII Sie sehen hier die 7 Töne der C-Dur-Tonleiter (wie oben erwähnt: der 8. Ton wäre wieder derselbe wie der Grundton - allerdings eine Oktave höher klingend). Auf jedem dieser 7 Töne kann ich eine Stufe "errichten", indem ich auf dem Grundton den Dreiklang aufbaue. So entsteht auf dem Ton "C" die erste Stufe (mit römisch I bezeichnet) - auf "D" die zweite Stufe (mit römisch II bezeichnet) auf dem Ton "E" die dritte Stufe, mit römisch III bezeichnet, usw. Die Stufen -beginnend auf "C"- heissen demnach: I - II - III - IV - V - VI VII (VIII) >man spricht von "erster Stufe", "zweiter Stufe", usw.< Beispiele: • • • • Wenn wir in einem Lied in C-Dur die V. Stufe spielen wollen, suchen wir erst den 5. Ton der C-Dur-Tonleiter; das "G". Auf diesem "G" bauen wir nun den Dreiklang auf - wir erhalten die Töne G - H - D; also den Dreiklang auf dem Ton "G". Wenn wir in F-Dur die IV. Stufe spielen wollen, suchen wir erst den 4. Ton der F-Dur-Tonleiter; das "B" . Auf diesem "B" bauen wir nun den Dreiklang auf - wir erhalten die Töne B - D - F; also den Dreiklang auf dem Ton "B". Wenn wir die V. Stufe von D-Dur spielen wollen, suchen wir erst den 5. Ton der D-Dur-Tonleiter; das "A". Auf diesem "A" bauen wir den Dreiklang auf -wir erhalten die Töne A - Cis - E; also den Dreiklang auf dem Ton "A". usw. Das System ist immer dasselbe; es funktioniert in jeder beliebigen Tonart. Wie finde ich die im Lied gültigen Stufen heraus? Die meisten Lieder sind in den heutigen Singbüchern der Primarstufe bereits mit Akkordsymbolen versehen. Man kann sich also als Lehrerin/Lehrer getrost auf jene Lieder konzentrieren, die bereits Akkordsymbole eingetragen haben. Der Vorrat wird nicht so schnell zur Neige gehen..... Die Lieder enthalten häufig bloss drei Stufen (es gibt auch solche, die bloss deren zwei verwenden oder sogar nur eine). Üblich ist, dass es sich bei einer Anzahl von drei Stufen um die I., IV. und V. Stufe handelt. Es gibt aber auch Lieder, in denen zum Beispiel eine III. Stufe oder eine VI. Stufe und -seltener- eine II. Stufe vorkommt. Wie oben beschrieben, ist der Vorgang immer derselbe: Untersuchen, um welchen Tonleiterton es sich in der entsprechenden Tonart handelt und auf diesem "Grundton" den Dreiklang aufbauen. Im Gegensatz zum Klavier verwenden wir aber bei den Orff-Begleitungen bloss diesen Dreiklang, um die Lieder zu begleiten. Wir setzen also nicht noch einen zusätzlichen Basston dazu. Der Pendelbegleit und der Parallelbegleit Bei den Orff-Stabspielen gibt es zwei Begriffe, die immer wieder auftauchen und deshalb entsprechend wichtig sind. Pendelbegleit: Die Hände spielen abwechslungsweise; mal links, mal rechts, mal links, mal rechts usw.: Die linke Hand spielt immer "C"; die rechte Hand spielt immer "E" Parallel angeschlagen: Beide Hände spielen/schlagen gleichzeitig auf die Klangstäbe: Beide Hände schlagen gleichzeitig: die Linke immer "C"; die Rechte immer "E". Von diesen beiden Grundmustern/Grundbegleitarten gibt es unzählige Varianten! Es ist unser Job als Lehrerin oder Lehrer, die für das Kind im Moment geeignetste Variante zu finden..... Diese Intervalle verwendet man bei Orff-Begleitungen Es gibt auf den Orff-Stabspielen drei Varianten von Intervallen, in welchen man begleiten kann. In der Prim (auch Grundtonbegleit genannt): in der Terz: und in der Quinte (den Quintbegleit nennt man auch BORDUN): Von allen drei Begleitarten gibt es unzählige Varianten, sei dies melodischer, aber auch rhythmischer Art. Oktav-Einteilungen Beim Bedienen der Orff-Stabspiele wird oft von der sogenannten "Oktaveinteilung" gesprochen. Da der selbe Notenname (z.Bsp das "c") auf ganz unterschiedlichen Oktaven vorkommen kann, brauchen wir eine Möglichkeit, um anzugeben, in welcher Oktave wir uns genau befinden resp. in welcher Oktave der Ton angeschlagen werden soll. Dazu teilen wir den Tonumfang in verschiedene Oktav-Abschnitte ein: Glossar zu den musikalischen Grundlagen Akkord Auftakt Bordun Dreiklang Einzelstimme Intervall(e) Klangstäbe Metronom Metrum Notenwert Oktave Ostinato parallel angeschlagen Partitur Pendelbegleit Prim Puls Quinte Quintenzirkel Rhythmus Stabspiel(e) ein gleichzeitiges Erklingen von mehr als zwei Tönen der unvollständige Takt zu Beginn eines Musikstückes. Beispiel: im Lied "Happy Birthday" fällt der Auftakt auf die beiden Silben "hap"-"py" eine nicht akkordische Begleitung in Quinten; meistens parallel angeschlagen Ein (>)Akkord, bestehend aus drei Tönen im Gegensatz zur Partitur steht auf dem Einzelstimmen-Notenblatt bloss eine Stimme, zum Beispiel jene für das Sopran-Xylophon; jedes Kind hat auf seinem Notenblatt bloss seine eigene Stimme Der Abstand zwischen zwei Tönen: Die Intervalle in ihrer Reihenfolge: Prim, Sekund, Terz, Quart, Quinte, Sexte, Septime, Oktave die "Töne" (Klangplatten) eines Stabspieles Gerät zum Bestimmen des Tempos eines Musikstückes die Schläge im Takt; jene Notenwerte, die durch den "Nenner" in der Taktart definiert werden. Ein Metrum ist regelmässig und bestimmt das Tempo eines Musikstückes. Das Gerät, mit welchem das Metrum angegeben wird, nennt man "Metronom" die Länge/Dauer einer Note: halbe Note, ganze Note, Viertelnote, Achtelnote usw. Tonabstand (>Intervall) von 8 Tönen (z.Bsp. c' - c'') eine immer gleichbleibende Begleitmelodie, häufig auf dem Grundton gespielt oder auf der Quinte. Die von Carl Orff komponierten Orchesterwerke enthalten häufig Ostinati und klingen deshalb teilweise recht "archaisch" Begleitform auf den Stabspielen, bei der die linke und die rechte Hand gleichzeitig schlagen bei einem mehrstimmigen Stück jenes Notenblatt, auf welchem alle Stimmen übereinander notiert sind. So hat der Dirigent die Übersicht, wer wann was spielen muss(sollte....). Das Gegenstück dazu ist die Einzelstimme Begleitform auf den Stabspielen, bei der die linke und die rechte Hand abwechslungsweise schlagen (pendeln) = Gleichklang = Metrum oder Tempo: die Schläge im Takt; jene Notenwerte, die durch den "Nenner" in der Taktart definiert werden. Tonabstand (>Intervall) von 5 Tönen (z. Bsp c-g, c-ges, c-gis) die kreisförmige Darstellung aller Dur- und Molltonarten. Der Quintenzirkel ist u.a. ein wichtiges Hilfsmittel beim Transponieren eine Folge von verschiedenen Notenwerten Gesamtbegriff für alle Orff-Xylophone und -Metallophone. Dementsprechend nennt man die einzelnen "Töne" Klangstäbe (fast) jedes Instrument kann man stimmen. stimmen Streichinstrumente / Gitarre / Ukulele: hier werden die leeren Saiten gestimmt, indem man an den Wirbeln dreht. Kinder, welche ein Streichinstrument spielen, müssen oft jahrelang üben, bis sie imstande sind, ihr Instrument selber zu stimmen.... Blechblasinstrumente: Hier stimmt man das Instrument mit Hilfe des "Zuges": dieser wird herausgezogen (Resultat: das Instrument klingt ein wenig tiefer) oder hineingestossen (Resultat: das Instrument klingt ein wenig höher) Holzblasinstrumente: das selbe Prinzip wie bei den Blechblasinstrumenten: man verlängert das Rohr oder man verkürzt es. Stufe System Taktart Terz Klavier: Ein Klavier zu stimmen ist eine unglaubliche Kunst, welche nur der Profi-Klavierstimmer beherrscht... der Dreiklang auf einem Ton einer Tonleiter: Die Stufe wird immer mit einer römischen Zahl (I - VII) bezeichnet diesen Begriff verwendet man vorallem dann, wenn es sich um ein mehrstimmiges Musikstück handelt, welches als Partitur notiert ist. Dann spielt zum Beispiel das Sopranxylophon das oberste System (=die oberste Notenzeile), das Alt-Metallophon das zweite System (=die zweite Notenzeile) usw. die Bruchzahl, welche zu Beginn eines jeden Musikstückes notiert ist. Sie besteht aus einem "Zähler" (dieser sagt, wie viele Schläge pro Takt zu zählen sind) und einem "Nenner" (dieser sagt, welcher Notenwert als Schlag gezählt werden soll. Beispiel: 3/4-Takt: Die Zahl 3 ist der "Zähler" (in jedem Takt auf 3 zählen) / Die Zahl 4 ist der "Nenner" (die gezählten Schläge sollen "Viertelnoten" sein. Tonabstand (>Intervall) von 3 Tönen (z. Bsp c-e, c-es, c-eis) Eine Kombination aus einem Grundton und einem Tongeschlecht: Beispiel: Tonart Der Grundton "D" kombiniert mit dem Tongeschlecht "Dur" ergibt die Tonart "D-Dur" = "in eine andere Tonart umschreiben". Dies ist bei den sogenannten "transponierenden Instrumenten" nötig, da bei diesen transponieren der notierte Ton und der klingende Ton nicht übereinstimmen. Meistens erklingt ein tieferer Ton als jener, welcher notiert ist. Jene Art "Vorzeichen" (Kreuz oder Be), die im Takt vor einem einzelnen Ton stehen. Versetzungszeichen gelten immer nur bis Versetzungszeichen zum nächsten Taktstrich. Falls derselbe Ton im nächsten Takt wiederum erhöht oder erniedrigt werden soll, muss das Versetzungszeichen erneut geschrieben werden! Vierklang Ein (>)Akkord, bestehend aus 4 Tönen Jene Zeichen (Kreuze oder Be's), die zu Beginn einer jeden Vorzeichen Notenzeile eines Musikstückes stehen. Sie gelten immer, wenn eine Ton der entsprechenden Tonhöhe vorkommt im Stück