Julia Sauter SS 09 5. Präsenzübung zur Linearen Algebra 2 Es bezeichne immer: n, m ≥ 1 ganze Zahlen, K einen Körper, R einen Ring, V einen n-dimensionalen K-Vektorraum. Aufgabe 1: Zeigen Sie, dass die folgenden Matrizen A trigonalisierbar sind. Finden Sie eine invertierbare Matrix P , so dass P −1 AP obere Dreiecksmatrix ist. a) A = 0 ∈ M (n; K) Ç å 0 1 b) A = −1 2 Ö c) A = è 2 −1 0 −1 2 1 0 −1 2 Aufgabe 2: Es sei A ∈ M (n; K) nilpotent. Beweisen Sie, dass A ähnlich zu einer oberen Dreiecksmatrix mit Nullen auf der Diagonalen ist. Aufgabe 3: Es sei A ∈ M (n; K) mit A2 = 2A − En . Beweisen Sie, dass A trigonalisierbar ist. Geben Sie ein Beispiel für so ein A an, das nicht diagonalisierbar ist. Wiederholung aus der VL: Moduln Wir wiederholen kurz die neue Terminologie: Ein Modul ist einfach ein Endomorphismus, wobei man den unterliegenden Vektoraum mit dazuschreibt. Untermoduln (von (V, f )) entsprechen f -invarianten Untervektorräumen. Kurz: (V, f ) Modul :⇔ (U, f |U ) ⊂ (V, f ) Untermodul :⇔ f ∈ End(V ) U ⊂ V Untervektorraum mit f (U ) ⊂ U Direkte Summe von Endomorphismen: Es sei V ein K-Vektorraum mit zwei Untervektorräumen U, W , so dass V = U ⊕W (das heißt V = U +W und U ∩W = {0}, jedes v ∈ U ⊕W läßt sich eindeutig in der Form u + w mit u ∈ U, w ∈ W schreiben). Es seien g ∈ End(U ), h ∈ End(W ). Wir definieren die direkte Summe f := g ⊕ h ∈ End(V ) via f = g ⊕ h : V = U ⊕ W → U ⊕ W = V, u + w 7→ g(u) + h(w). Es gilt U, W sind f -invariante Unterräume, f |U = g, f |W = h. Andersherum ist f ∈ End(V ) und V = U ⊕ W eine direkte Summenzerlegung in f -invariante Unterräume, so ist f = f |U ⊕ f |W . Die Modulnotation für diese Situation ist (V, f ) = (U, f |U ) ⊕ (W, f |W ). Aufgabe 4: Es sei V ein K-Vektorraum mit Basis b1 , b2 , b3 , f ∈ End(V ) festgelegt durch f (b1 ) = b1 + 5b2 − b3 , f (b2 ) = b1 + 2b2 + b3 , f (b3 ) = 2b3 . Es seien U := span(b1 + b3 , b2 ), W = span(b3 ). Zeigen Sie, dass U, W f -invariante Untervektorräume sind und V = U ⊕ W gilt. Es sei B = {b1 + b3 , b2 } die Basis von U , B‘ = {b3 } die Basis von W . Berechnen Sie MB (f |U ), MB‘ (f |W ), MB∪B‘ (f ). Aufgabe 5: Es sei f ∈ EndK (V ). Zeigen Sie : Jeder Untervektorraum von V ist f -invariant ⇔ es gibt ein λ ∈ K mit f = λidV . Insbesondere: Für jeden Untervektorraum U ⊂ V gibt es ein id-invariantes Komplement W , das heißt (V, idV ) = (U, idU ) ⊕ (W, idW ). Aufgabe 6: Ç å 1 1 Wir betrachten den Modul (K , A = ). Es sei U = E(A, 1) = span(e1 ). 0 1 2 a) Zeigen Sie, dass U ein A-invarianter Untervektorraum ist. b) Zeigen Sie, dass es keinen A-invarianten Untervektorraum W von K 2 gibt, so dass K 2 = L U W gilt. Aufgabe 7: Es sei f ∈ EndK (V ) mit 0 < dim V < ∞. Zeigen Sie: χf ∈ K[T ] irreduzibel ⇒ (V, f ) unzerlegbar.