Prof. Dr. Stefan Kebekus Dr. Andreas Höring WS 2010/11 Übungsaufgaben zur Linearen Algebra I 3. Blatt Abgabetermin: Do, 11.11.2010, 8 Uhr Alle Antworten sind mit einem Beweis zu begründen. Falsche Aussagen widerlegt man am Besten mit einem Gegenbeispiel. Aufgabe 3-1 (4 Punkte): a) Bestimmen Sie x, y ∈ F5 so dass folgende Gleichungen gelten: 2̄x + 3̄y = 1̄ 4̄x + 2̄y = 1̄. b) Bestimmen Sie x, y ∈ C so dass folgende Gleichungen gelten: (1 + i ) x + iy = 1 (2 + i ) x + (1 + 3i )y = 1. Aufgabe 3-2 (4 Punkte): Sei V ein Vektorraum über dem Körper K und V1 , V2 seien Untervektorräume von V. Zeigen Sie: V1 ∪ V2 ist ein Untervektorraum von V ⇔ V1 ⊂ V2 oder V2 ⊂ V1 . Aufgabe 3-3 (4 Punkte): Es sei V ein Vektorraum über dem Körper K. Es sei I eine Menge und {Vi }i∈ I eine Menge von Untervektorräumen von V. Zeigen Sie, dass der Durchschnitt \ Vi := {v ∈ V | v ∈ Vi ∀i ∈ I } i∈ I wieder ein Untervektorraum von V ist. Aufgabe 3-4 (4 Punkte): Es sei N die Menge der natürlichen Zahlen. Wir bezeichnen mit + beziehungsweise · die Addition bzw. Multiplikation der natürlichen Zahlen. Ziel dieser Aufgabe ist es mit Hilfe von Äquivalenzrelationen die aus der Schule bekannten ganzen Zahlen Z sowie die Multiplikation der ganzen Zahlen formell richtig zu definieren. Für beliebige ( a, b) und (c, d) in N × N definieren wir folgende Äquivalenzrelation1 auf der Menge N × N ( a, b) ∼ (c, d) ⇔ a + d = b + c. Wir bezeichnen mit Z die Menge der Äquivalenzklassen N × N/ ∼. a) Wir definieren auf Repräsentantenniveau m : (N × N) × (N × N) → (N × N), ( a, b), (c, d) 7→ ( a · c + b · d, a · d + b · c). 1Sie müssen nicht beweisen, dass ∼ eine Äquivalenzrelation ist. 1 2 Zeigen Sie dass die entsprechende Abbildung m : Z × Z → Z auf den Äquivalenzklassen wohldefiniert ist, das heißt für alle ( a, b), ( a0 , b0 ), (c, d), (c0 , d0 ) in N × N so dass ( a, b) ∼ ( a0 , b0 ) und (c, d) ∼ (c0 , d0 ) gilt ( a · c + b · d, a · d + b · c) ∼ ( a0 · c0 + b0 · d0 , a0 · d0 + b0 · c0 ). b) Zeigen Sie dass (Z, m) ein neutrales Element hat, aber keine Gruppe ist.