Analysis I , WS 06/07 M. Hortmann Blatt 4 1. Zur Definition der natürlichen Ordnung auf ℕ setzt man zunächst ab : ⇔ ∃ x ∈ℕ: a x=b und dann ab :⇔a=b∨ab . Nur unter Benutzung der obigen Definition, der Peano-Axiome, der rekursiven Definition der Addition, sowie ggf. des Assoziativ- oder Kommutativgesetzes zeige man a) daß ≤ eine totale Ordnung auf ℕ ist, daß also gilt: 1. 2. 3. 4. ∀ n∈ℕ: nn ∀ n , m∈ℕ : nm ∧ mn n=m ∀ n , m , k ∈ℕ: nm ∧ mk nk ∀ n , m∈ℕ : nm ∨ mn b) Sind a , b∈ℕ und gibt es ein x ∈ℕ so daß a x=b , so ist x eindeutig bestimmt. 2. Ist M eine Menge, so heißt eine Relation ~ auf M Äquivalenzrelation, wenn 1. ∀ x ∈M : x ~ x 2. ∀ x , y ∈M : x ~ y y ~ x 3. ∀ x , y , z ∈M : x ~ y ∧ y ~ z x ~ z Man definiert die Äquivalenzklasse eines Elements x ∈M als x :={ y ∈M ∣x ~ y } . Es wurde gezeigt, daß x ~ y ⇔ x= y und x≠ y ⇔ x∩ y=∅ . Die Äquivalenzklassen einer Äquivalenzrelation bilden also eine Zerlegung einer Menge in paarweise disjunkte Teilmengen. Wir hatten die Menge der ganzen Zahlen ℤ definiert als Menge der Äquivalenzklassen bezüglich n , m ~ n ' , m ' : ⇔ nm ' =n ' m und die der folgenden Äquivalenzrelation auf ℕ×ℕ : Multiplikation solcher Äquivalenzklassen durch n , m⋅a , b := namb , nbma . Zeigen Sie a) diese Multiplikation ist wohldefiniert, also unabhängig von den gewählten Repräsentanten, also n , m=n ' , m ' und a , b=a ' , b ' ⇒ namb , nbma = n ' a ' m ' b ' , n ' b ' m ' a ' b) diese Multiplikation ist assoziativ, d.h. n1 , m1 ⋅n2 , m2 ⋅n3 , m3 =n1 , m1⋅n2 , m2 ⋅n3 , m3 c) Das Nullelement in ℤ := {n , m∣n , m∈ℕ } ist gegeben durch 0 := 1,1 . Seien x , y ∈ℤ und x⋅y=0 und x≠0 . Zeigen Sie, daß dann y=0 . d) Eine ganze Zahl n , m heißt positiv, wenn mn . Zeigen Sie, daß diese Definition nicht repräsentantenabhängig ist. Betrachten sie dann die Menge P der positiven ganzen Zahlen und zeigen Sie daß die Abbildung : ℕ P , n n1,1 bijektiv ist und daßfür alle n , m∈ℕ gilt nm=nm und n⋅m=n⋅m Bewertung: 1a, b, 2a, b, c, d gleichgewichtig.