3 Phosphate

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Abbau von Molekülen
Zusammenfassung / Stoffsammlung
für den Schwerpunkt Bio-Chemie
Aeneas Wiener
Biologischer Abbau von Molekülen
13. Mai 2016
Aeneas Wiener
Inhalt
1
Eiweisse ----------------------------------------------------------------- 3
1.1
Darstellung (Erinnerung) ---------------------------------------------------- 4
1.2
Der Ubiquitin-vermittelte Proteinabbau ---------------------------------- 4
1.3
Auswirkungen des Eiweissabbaus ----------------------------------------- 5
1.4
Quellen ------------------------------------------------------------------------- 5
2
FCKW ------------------------------------------------------------------- 6
2.1
Schema ------------------------------------------------------------------------- 6
2.2
Reaktionen--------------------------------------------------------------------- 7
2.3
Quelle--------------------------------------------------------------------------- 7
3
Phosphate --------------------------------------------------------------- 7
3.1
Gewinnung -------------------------------------------------------------------- 7
3.2
Verwendung ------------------------------------------------------------------- 8
3.3
Eigenschaften ----------------------------------------------------------------- 8
3.4
Bedeutung in der Biochemie ------------------------------------------------ 8
3.5
Aufbau der DNA -------------------------------------------------------------- 9
3.6
Quellen: -----------------------------------------------------------------------11
4
Kohlenstoffe ------------------------------------------------------------ 11
4.1
Mitochondrien ----------------------------------------------------------------11
4.2
ATP-----------------------------------------------------------------------------13
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4.2.1
ATP als Energieträger ----------------------------------------------------13
4.2.2
ATP als Cosubstrat (Coenzym) -----------------------------------------13
4.2.3
Regeneration des ATP ----------------------------------------------------14
4.2.4
ATP-Konzentrationen ----------------------------------------------------15
Beilagen:
1. Zusammenfassung Aminosäuren und Proteine
2: Zusammenfassung Verdauung
1
Eiweisse
Der Nobelpreis für Chemie 2004 ging an die zwei Israelis Avram Hershko und
Aaron Ciechanover sowie an ihren amerikanischen Forschungskumpel Irwin Rose.
Die drei forscher entwickelten eine Theorie über den Eiweissabbau im Körper.
Proteine haben viele verschiedene lebenswichtige Aufgaben. Sie wirken als
Katalysatoren (Enzyme), als Botenstoffe (Hormone), als Abwehrzellen des
Immunsystems und Strukturproteine in Zellen. Ihre Synthese war bereits gut
erforscht (Proteinsynthese: D N A Translation in R N A, R N A an den
Ribosomen Translation in Eiweiss) nun haben die 3 Nobelpreisträger auch noch
das Geheimnis über die Funktion des „Eiweissschredders“ gelüftet, der die
Eiweisse nach gebrauch wieder in ihre Teile zerlegt. Eiweisse überleben zwischen
wenigen Sekunden (Botenstoffe) und bis zu 100 Tagen (Hemoglobin).
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1.1
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Darstellung (Erinnerung)
Eiweisse entstehtn durch Polykondensation von Aminosäuren:
Reagiert zu:
Und Wasser. Die sich wiederholende Einheit. Vgl. ZF Aminosäuren!
1.2
Der Ubiquitin-vermittelte Proteinabbau
Die nicht mehr gebrauchten Proteine werden durch das
Polypeptid Ubiquitin1 (76 Aminosäuren lang / siehe
Abbildung) markiert. Diese Markierung des Substrats durch
Ubiquitin wurde vom Nobelpreiskomitee als „kiss of death“
bezeichnet, da sie zur entgültigen Zerstörung des Proteins in einem
Proteasom führen. Dabei wird das Protein in seine Bestandteile zerlegt und die
Ubiquitin-Moleküle werden wieder freigesetzt. Jede einzelne Zelle besitzt etwa
30'000 derartige Proteasome und dort werden nicht nur alte, sondern auch
fehlerhaft produzierte Proteine „geschreddert“. (ca. ein Drittel aller
hergestellten Proteine sind defekt).
1
Kommt vom lateinischen „ubique“ = „überall“, da Ubiquitin in allen Zellen gefunden wurde
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1.3
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Auswirkungen des Eiweissabbaus
Bei der Meiose werden die Chromosomen übereinander gelegt und durch
Eiweisse zusammengebunden. Wenn nun die Zerstörung dieser
Eiweissumklammerung nicht rechtzeitig stattfindet, kann es zu einer
fehlerhaften Zellteilung und damit zu Falschen Chromosomensätzen (Trisomie
21 etc.) kommen. Die Kenntnis über den gezielten Eiweissabbaus verspricht
eine bessere Erforschbarkeit solcher Probleme.
Das p53-Wächtersystem ist zentral bei Krebserkrankungen. In jeder gesunden
Zelle werden ständig p53-Proteine produziert und gleich wieder geschreddert.
Dadurch hält die Zelle sich warm für den Fall einer Beschädigung des Erbguts.
Kommt es zu einer solchen Beschädigung (z.B. durch Strahlung), werden
sofort p53-Proteine freigesetzt, welche dann die Reparatur des Erbguts
auslösen. Gelingt dies nicht, wird durch eine erneute Produktion von sehr
vielen p53-Molekülen der Selbstmord der Zelle ausgelöst. Das klingt radikal,
ist jedoch überlebenswichtig. Es wird vermutet, dass ein Fehler im p53Wächtersystem in 50% aller Krebserkrankungen eine zentrale Rolle spielt.
1.4
Quellen
 Flashfilm: http://nobelprize.org/chemistry/laureates/2004/animation.html
 Artikel aus Die Zeit: http://www.zeit.de/2004/42/nobelpreis_chemie
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 Nobelpreiskomitee: http://nobelprize.org/chemistry/laureates/2004/public.html
 Proteasome: http://www.uni-stuttgart.de/ibc/wolf/proteasome_deutsch.html
2
FCKW
2.1
Schema
Die meisten künstlich hergestellten
Verbindungen werden nach wenigen
Wochen abgebaut. Entweder durch
solare Strahlung (Photolyse), durch
Reaktion mit Hydroxyl-Radikalen
bzw. Ozon oder sie lösen sich in
Wasser und werden durch Regen aus
der Atmosphäre „ausgewaschen“.
Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe
(FCKWs) waren früher in
Kühlmitteln enthalten. Sind jedoch
durchsicht, wasserunlöslich und
unreaktiv bezüglich den atmosphärischen Substanzen, damit werden sie von
keinem der natürlichen Reinigungssysteme erfasst und überdauern damit
zwischen 50 und 100 Jahre. Die FCKWs bleiben nun so lange in der
Troposphäre, bis sie am Äquator angekommen sind und dort über vertikale
Winde (ITC) die Stratosphäre erreichen. In der Stratosphäre reicht die
Strahlung aus, um die FCKWs zu zerteilen, wodurch Chlorradikale frei werden
(lösen Ozonabbau aus).
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2.2 Reaktionen
 Cl + O3 ClO + O2
 O3 + hO2 + O
 ClO + O Cl + O2
2.3 Quelle
 Dissertation: http://www.diss.fu-berlin.de/2001/94/indexe.html
3
Phosphate
Als Phosphate bezeichnet man die Salze der Phosphorsäuren. Meistens sind die
Salze der ortho-Phosphorsäure (H3PO4) gemeint. z.B. Natriumphosphat
Na3PO4, Kaliumphosphat und Calciumphosphat.
Durch die teilweise Neutralisation der Phosphorsäure erhält man Hydrogenoder Dihydrogenphosphate. Diese können sowohl mit Säuren als auch mit
Laugen reagieren. Wegen dieser Eigenschaft enthalten viele Pufferlösungen
Hydrogenphosphate. Beispiele:
 NaH2PO4 Natriumdihydrogenphosphat
 Na2HPO4 Dinatriumhydrogenphosphat
 Na3PO4 Trinatriumphosphat
3.1
Gewinnung
Phosphate werden aus Erzen gewonnen (z. B. Apatit, Ca5 (PO4)3F). Die
Hauptvorkommen liegen auf der Pazifikinsel Nauru (höchste Konzentration;
"Nauruit") sowie im nördlichen Afrika (Marokko, Westsahara).
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3.2 Verwendung
Die Hauptmenge der Phosphate kommt als Dünger zum Einsatz. Weitere
Verwendungzwecke sind Wasserenthärter, Waschmittel und Ausgangsstoff für
weitere Phosphorverbindungen. Phosphate spielen auch bei der
Lebensmittelherstellung (vor allem in der Fleischindustrie) eine sehr große
Rolle.
3.3 Eigenschaften
Die meisten Phosphate, mit Ausnahme der von
Natrium, Kalium und Ammonium, sind schlecht
wasserlöslich.
3.4 Bedeutung in der Biochemie
Phosphate bzw. Phosphatreste spielen eine wichtige
Rolle in der Biochemie. Sie sind beteiligt am Aufbau
biologisch höchst bedeutsamer Moleküle, etwa der
Desoxyribonukleinsäure und des Adenosintriphosphats.
Phosphatreste sorgen dafür, dass viele biologisch
wichtige Moleküle energetisch "aufgeladen" werden.
Hier treten auch Tri- und Diphosphate auf. Wichtig
in der Biochemie ist auch das Phosphat als molekularer Schalter an Proteinen.
Sie steuern einen großen Teil der Proteinregulation. Übertragen werden sie hier
von der großen Klasse der Proteinkinasen, wieder abgespalten von
Proteinphosphatasen.
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3.5 Aufbau der DNA
Die Desoxyribonukleinsäure ist ein langes
Polymer, also eine Kette von
Einzelbausteinen, den
Desoxyribonucleotiden. Es gibt vier
verschiedene dieser Bausteine, jedes
Nucleotid ist eine Verbindung aus dem
Zucker Desoxyribose, einer heterocyclischen
Nucleobase (Adenin, Thymin, Guanin oder
Cytosin) und einem Phosphorsäure-Molekül.
Die 5 Kohlenstoffatome einer Desoxyribose
sind von 1' bis 5' nummeriert. Bei jedem in
der DNA vorkommenden Nucleotid sitzt
am 5'-Ende der Desoxyribose ein Phosphatrest, am 3'-Ende eine OH-Gruppe.
Letztere reagiert bei der Verknüpfung der Nucleotide unter Wasserabspaltung
mit der Phosphatgruppe des jeweils nächsten Nucleotids (s. u.). Nach dem
Modell von Watson und Crick ist die DNA insgesamt aus zwei gegenläufigen
DNA-Einzelsträngen aufgebaut, die je ein 5'-Ende mit einer Phosphat-Gruppe
und ein 3'-Ende mit einer OH-Gruppe besitzen.
Die DNA besitzt eine Strickleiter-Struktur, bei der die zwei Holme der Leiter
um eine gedachte Achse schraubenförmig gewunden sind (Doppelhelixstruktur).
Die beiden Holme der Strickleiter werden aus Hunderttausenden sich
abwechselnder Zucker- (Desoxyribose-) und Phosphat-Bausteine gebildet, die
innerhalb jedes DNA-Einzelstrangs (Holms) über feste Atombindungen
miteinander verknüpft sind. Die Sprossen der Strickleiter bestehen aus je zwei
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organischen Basen (einem so genannten Basenpaar), die über
Wasserstoffbrücken (schwächere Bindungskräfte) miteinander verbunden sind
und so dafür sorgen, dass die beiden Holme auch im schraubenförmigen
Zustand der Strickleiter verknüpft bleiben und im gleichen Abstand
nebeneinander liegen. Insgesamt gibt es in der DNA vier verschiedene organische
Basen: Adenin, Thymin, Guanin und Cytosin, die mit den Anfangsbuchstaben A,
T, G und C abgekürzt werden. Die Basenpaare werden von den jeweils
komplementären Basen Adenin und Thymin sowie Guanin und Cytosin gebildet.
Zwischen Adenin und Thymin bilden sich dabei zwei Wasserstoffbrücken aus;
Cytosin und Guanin sind über drei Wasserstoffbrücken miteinander verknüpft.
Das Riesenmolekül DNA ist demzufolge aus einer Vielzahl von vier
verschiedenen Nukleotiden "zusammengesteckt", die in einem DNA-Einzelstrang
in beliebiger Reihenfolge aneinander gebunden werden können und sich dadurch
unterscheiden, dass sie jeweils nur eine von vier möglichen organischen Basen
enthalten.
Jeweils drei solcher Basen, wie sie in einem DNA-Einzelstrang direkt
hintereinander liegen, bilden ein so genanntes Basentriplett. Jedes
Basentriplett steht für eine von 20 Aminosäuren, aus denen die Proteine
aufgebaut sind. Die Reihenfolge der Basen - und damit der Basentripletts bestimmt also die Reihenfolge der Aminosäuren in den Proteinen. Dadurch wird
der Aufbau der Proteine mit Hilfe der Basensequenz innerhalb der DNA
beschrieben. Die Basenabfolge (Basensequenz) eines Genabschnitts der DNA
wird bei der Proteinbiosynthese zunächst durch die Transkription in die
komplementäre Basensequenz der m-RNA-Moleküle überschrieben. Die von der
mRNA übermittelte Information wird dann durch Translation am Ribosom in
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die Abfolge der Aminosäuren (Aminosäuresequenz) einer Polypeptidkette
übersetzt.
3.6 Quellen:
 http://de.wikipedia.org/wiki/Desoxyribonukleins%C3%A4ure
 http://de.wikipedia.org/wiki/Phosphat
4
Kohlenstoffe
4.1
Mitochondrien
Ein Mitochondrium ist ein von einer Doppelmembran (Hülle) umschlossenes
Organell, das als "Kraftwerk" der eukaryontischen Zelle fungiert. Die
Hauptfunktion des Mitochondriums ist es, im Rahmen der Zellatmung unter
Sauerstoff-Verbrauch ATP, die universelle Energiewährung der Zelle,
herzustellen. Mitochondrien kommen verteilt im Cytosol der meisten
Eukaryoten vor. Ihre Größe beträgt meist etwa 1 bis 10µm in der Länge.
Besonders viele Mitochondrien finden sich in Zellen, die viel Energie
verbrauchen (z.B. Muskelzellen, Nervenzellen, Sinneszellen, Eizellen). Bis vor
kurzem nahm man an, dass Mitochodrien über das Plasma der Eizelle nur von
der Mutter vererbt werden, was Anlass zur Erforschung mütterlicher
Verwandtschaftslinien gab. Doch hat sich mittlerweile herausgestellt, dass auch
bei der Befruchtung durch das Spermium einige männliche Mitochondrien in das
Plasma der befruchteten Eizelle (Zygote) importiert werden.
Der Transport von Proteinen in die Mitochondrien erfolgt über die äußere
Membran durch den TOM-Komplex (Translocase of outer mitochondrial
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membrane) und über die innere Membran durch den TIM-Komplex (Translocase
of inner mitochondrial membrane) und beinhaltet die Funktion von
Chaperonen, besonders Hsp70. Durch eine defekte Mitochondrien-Funktion
(Mitochondriopathien) können Krankheiten hervorgerufen werden.
Mitochondrien vermehren sich durch Teilung, wobei die Anzahl der
Mitochondrien einer Zelle deren Energiebedarf angepasst werden kann. Eine
eukaryotische Zelle, die alle ihre Mitochondrien verliert, ist nicht in der Lage
diese zu regenerieren.
Atmungskette: Dabei wird mit Hilfe von Elektronen-Transportvorgängen und
durch Anreicherung von Wasserstoffionen ein elektrochemischer Gradient
aufgebaut, der dazu dient, mittels spezieller, in die innere Membran
eingebundener Enzyme (ATPasen), ATP herzustellen (siehe chemiosmotische
Kopplung). Die zur Herstellung des Gradienten benötigten Elektronen und
Wasserstoffatome werden durch oxidativen Abbau aus den vom Organismus
aufgenommenen Nährstoffen (z.B. Glucose) gewonnen. Zunächst läuft im
Cytoplasma die Glykolyse ab, diese mündet nach oxidativer Decarboxylierung
von Pyruvat in den Acetyl-CoA-Pool. Eine andere Quelle des Acetyl-CoA ist
der Fettsäureabbau, so dass sich hier katabole Wege vereinigen. Aus AcetylCoA wird im Krebs-Zyklus (Citrat-Zyklus, Tricarbonsäure-Zyklus) in der
Mitochondrien-Matrix der überwiegende Teil der Reduktionsäquivalente
(NADH,H+, FADH2, Succinat) gewonnen, die dann in der
Mitochondrienmembran innerhalb der Atmungskette bzw. im Q-Zyklus in
Zellenergie (ATP) umgewandelt werden.
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4.2 ATP
4.2.1
ATP als Energieträger
Da für die meisten in Zellen
ablaufenden Reaktionen Energie
benötigt wird, muss diese in irgend
einer Form bereitgestellt werden.
Dies geschieht über das Molekül
ATP. Die Bindungen der drei
Phosphatreste sind sehr
energiereiche chemische Bindungen.
Die Phosphate sind über so genannte Phosphoanhydrid-Bindungen miteinander
verbunden. Werden diese Bindungen enzymatisch gespalten, entsteht das
Adenosindiphosphat (ADP) bzw. das Adenosinmonophosphat (AMP). Dabei
werden jeweils etwa 30kJ/mol Energie frei. Dieser freiwerdende Energiebetrag
ermöglicht überlebenswichtige Stoffwechselreaktionen in den Zellen.
Als Energiequelle wird ATP für die grundlegendsten Stoffwechselprozesse aller
Organismen genutzt: In pflanzlichen und tierischen Zellen liefert es die Energie
für die Synthese von organischen Molekülen. Es spielt aber eine ebenso große
Rolle bei aktiven Transportprozessen in den Zellen und durch Biomembranen
hindurch sowie bei der Muskelkontraktion.
4.2.2
ATP als Cosubstrat (Coenzym)
ATP ist ein Substrat der Kinasen, d.h. einer Gruppe von Phosphatübertragenden Enzymen, die im Metabolismus und bei der
Stoffwechselregulation eine Schlüsselrolle spielen. Bedeutende Mitglieder der
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letzteren Gruppe sind die Proteinkinasen, die je nach ihrem
Aktivierungsmechanismus als Proteinkinase A (PKA, cAMP-abhängig),
Proteinkinase C (PKC, Calcium-abhängig), Calmodulin-abhängige Kinase, oder
Insulin-stimulierte Proteinkinase (ISPK) bezeichnet werden, um nur einige
Beispiele zu nennen. Unter Blutzucker werden einige Grundprinzipien
angesprochen, nach denen eine Serie von Kinasen zu einer Enzymkaskade
zusammengeschaltet sein kann.
4.2.3
Regeneration des ATP
Aus dem entstandenen AMP bzw. ADP regeneriert die Zelle das ATP in den
Mitochondrien mittels dem Enzym ATP-Synthase. Dazu werden erneut
anorganische Phosphatreste an das AMP bzw. ADP gebunden. Um den hohen
Energiebedarf für diesen Bindungstyp zu erlangen gibt es verschiedene
Möglichkeiten:
 Bei der Photosynthese der Pflanzen wird das ATP unter Verwendung der Energie aus
Sonnenlicht im Rahmen der so genannten Photophosphorylierung regeneriert.
 Im tierischen Organismus wird die im Traubenzucker steckende Energie durch
Abbauprozesse während der Zellatmung freigesetzt und zum Aufbau der
energiereichen Bindung verwendet.
 In allen Sauerstoffatmenden Organismen durch die oxidativen Phosphorylierung in
den Mitochondrien (siehe auch Atmungskette. Dabei wird Energie hauptsächlich aus
dem Abbau von Kohlenhydraten und Fetten, aber auch Aminosäuren mithilfe von
Sauerstoff (aus der Luft, deshalb müssen wir atmen) oxidiert („verbrannt“).
 In geringerem Mass durch die Glykolyse im Cytoplasma der meisten Zellen
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 Desweiteren gibt es Organismen, welche z.B. Wasserstoff veratmen (Energie aus
Knallgas-Reaktion) oder ihre Energie aus Konzentrations- oder pH-Differenzen
zwischen Umgebung und Zellinnerem gewinnen.
Allen gemeinsam ist jedoch, dass sie die Energie als ATP speichern.
4.2.4
ATP-Konzentrationen
In der Zelle ist die ATP-Konzentration eine Regelgröße:
 Absinken unter einen Schwellenwert (4-5 mM) aktiviert energieliefernde Reaktionen
(siehe Phosphofructokinase);
 Übersteigen des Schwellenwertes bewirkt Energiespeicherung, z.B. durch
 Bildung von Kreatin-Phosphat als schnell verfügbaren (ATP-liefernden) Speicher im
Muskel;
 Aufbau von Glykogen als „Energiepolster“ in der Leber. Kohlenhydrat- und
Proteinspeicher sind allerdings limitiert; weiterer Energieüberschuss führt (über
Acetyl-CoA) zum Ausbau des Fettspeichers.
Bei einem durchschnittlichen erwachsenen Menschen entspricht die Menge ATP,
die täglich in seinem Körper auf- und wieder abgebaut wird, in etwa seinem
Körpergewicht. Der ATP-Durchsatz ist also sehr hoch: Er kann bei intensiver
Arbeit auf Werte von 0,5 kg pro Minute (!) ansteigen.
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