Literaturrecherche Partial protection against tissue cysts formation in pigs vaccinated with crude rhoptry proteins of Toxoplasma gondii J. L. Garcia et al. Veterinary Parasitology 129, 2005, 209-217 Toxoplasma gondii sind Protozoen, welche Menschen und warmblütige Tiere infizieren können. Die Infektion läuft meist klinisch asymptomatisch ab, führ aber bei Erstinfektionen während der Schwangerschaft bei Mensch und Tier zu Abort, fetalen Anormalitäten und perinatalen Todesfällen. Menschen können sich über den Verzehr von rohem oder ungenügend gekochtem Fleisch, welches Gewebszysten enthält, anstecken. Diese Zysten können bei Schweinen für mehr als 2 Jahre persistieren. Deshalb scheint die Entwicklung eines Impfstoffes, der vor der Bildung von Zysten schützt sinnvoll. Lebendvakzinen, welche nicht-persistierende Tachyzoiten enthalten, zeigten einen guten Schutz gegen Toxoplasmose. Sie haben jedoch den Nachteil, dass sie wieder zu zystenbildenden Stränge mutieren können. Für diesen Versuch wurden drei T. gondii Strängen (RH, LIV-5, VEG) verwendet. 38 weibliche und kastrierte Schweine im Alter von 6.5 bis 7.5 Wochen wurden in vier Gruppen unterteilt. Alle Tiere wurden mittel ELISA und indirekter Immunfluoreszenz negativ auf T. gondii untersucht. Nach einer Akklimatisationszeit von 6 Tagen wurden die Tiere in 4 Gruppen unterteilt, wobei die Gruppen 1-3 aus jeweils 10 Tieren bestanden und die Gruppe 4 aus 8 Tieren bestand. Die Gruppe 1 erhielt an den Tagen 0 und 21 subkutan eine Impfung mit Proteinfragmenten des LIV-5 Stranges. Die Gruppe 2 wurde mittels lebenden Tachyzoiten vom RH Strang am Tag 0 intramuskulär geimpft. Die Gruppen 3 und 4 wurden als ungeimpfte infizierte bzw. ungeimpfte nicht infizierte Tiere genutzt. Die Schweine der Gruppen 1, 2 und 3 wurden am Tag 57 mit 4x104 Oozysten vom VEG Strang oral infiziert. Am Tag 62 wurden die Gruppen 1 und 3 mit Sulfadiazine (3 mg/kg) und Trimethoprim (15 mg/kg) intramuskulär behandelt. Vor und nach der Toxoplasmen Infektion wurden die Tiere klinisch untersucht. Serum wurde an folgenden Tagen gesammelt: -6, 0, 7, 14, 21, 28, 35, 42, 50, 57, 66, 73, 86 und bei der Schlachtung. Zusätzlich wurden Muskelgewebeproben gesammelt von Herz, Zunge, Zwerchfell und Masseter, sowie Hirngewebe. Die Blutproben wurden mittels Immunfluoreszenztest ausgewertet. Die Gewebeproben wurden einem Maus-Bioassay unterzogen, d. h. die Proben wurden verarbeitet und Mäusen subkutan verabreicht. Anschliessend wurden Blutproben der Mäuse ebenfalls mittels Immunfluoreszenztest nach IgG gegen T. gondii untersucht. Gewebeproben von Hirn und Lunge wurde mikroskopisch untersucht. Die Immunantwort auf die Injektion der Tachyzoiten (Gruppe 2) führte zu hohen IgG gegen T. gondii. Der Antikörperspiegel blieb vor und nach der Infektion hoch. Alle Schweine aus der Gruppe 1, welche mittels Proteinfragmenten vakziniert wurden entwickelten niedrigere Antikörperspiegel nach erfolgtem Booster. In den Serumproben der Gruppen 3 und 4 konnten vor erfolgter Infektion keine T. gondii Antikörper gefunden werden. Die Schweine der Gruppe 2 entwickelten 4 Tage nach der Infektion Fieber, zeigten aber nach der Infektion keine klinischen Anzeichen. Die Tiere aus den Gruppen 1 und 3 zeigten 4 bis 7 Tage nach der Infektion folgende Krankheitsbilder: Augenausfluss, Husten, Anorexie, Erschöpfung und hohes Fieber. Nach der durchgeführten Behandlung erholten sich diese Tiere ab dem Tag 8 wieder vollständig. Mittels Mäuse-Bioassay konnte gezeigt werden, dass in 2 von 10 Tieren (Gruppe 1) bzw. in 3 von 10 Tieren (Gruppe 2) keine Gewebszysten ausgebildet wurden. Die errechnete Wirksamkeit der Impfungen lag bei 20.8 (Gruppe 1) bzw. 28.9% (Gruppe 2). Der Bioassay entdeckte weniger T. gondii in den Gewebeproben der Gruppe 2 als bei den Tieren aus der Gruppe 1 und 3, wobei die Gruppe 1 weniger Zysten zeigten als die Gruppe 3. In den Tieren der Gruppe 4 konnten keine T. gondii Zysten nachgewiesen werden. Die Studie hat gezeigt, dass Schweine, welche mittels Proteinfragmenten vakziniert wurden einen partiellen Schutz vor der Zystenbildung entwickelten. Die erhaltenen Resultate weisen darauf hin, dass bei einem nachfolgenden Versuche mit Subunit-Vakzinen ein Impfstoff mit mehreren verschiedenen Antigenen aus allen Entwicklungsstadien der Parasiten kreiert werden sollte um eine adäquate Immunisierung zu erreichen. Ersteller : Riccarda Ursprung Datum : 31.10.2005 Seite 1 von 2 - - - - Zysten von Toxoplasma gondii können während 2 Jahren in Schweinen persistieren. Der Mensch kann sich an rohem oder ungenügend gekochtem Fleisch anstecken. Eine Erstansteckung bei Schwangerschaft kann bei Mensch und Tier zu Abort, fetalen Anormalitäten und perinatalen Todesfällen führen In diesem Versuch wurden 2 mögliche Impfstoffe gegenüber gestellt. Zum einen wurde eine einmalig Vakzination mit Tachyzoiten, welche nicht persistieren bzw. keine Zysten bilden, verwendet. Der zweite Impfstoff bestand aus Proteinfragmenten eines anderen T. gondii Stranges. Mit dieser Vakzine mussten 2 Anwendungen durchgeführt werden. Anschliessend wurden die Tiere mit Oozysten peroral infiziert. Der Antikörpertiter, welcher über den Lebendimpfstoff erreicht wurde war höher. Auch die errechnete Wirksamkeit (28.9%) war gegenüber der Subunit-Vakzine (20.8%) besser. Die Tiere, die mit der Subunit-Vakzine geimpft wurden und die Tiere aus der Kontrollgruppe, welche ebenfalls mit Toxoplasmen peroral infiziert wurden, entwickelten zwischen dem 4. und 7. Tag p.i. folgende Krankheitsbilder: Augenausfluss, Husten, Anorexie, Erschöpfung und hohes Fieber. Sie mussten mittels Sulfadiazine und Trimethoprim i.m. behandelt werden. Die erhaltenen Resultate weisen darauf hin, dass bei einem nachfolgenden Versuche mit Subunit-Vakzinen ein Impfstoff mit mehreren verschiedenen Antigenen aus allen Entwicklungsstadien der Parasiten kreiert werden sollte um eine adäquate Immunisierung zu erreichen. Ersteller : Riccarda Ursprung Datum : 31.10.2005 Seite 2 von 2