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Die Familien
GÖLZER
aus Mimbach
Bernd Gölzer
Folge xx der
Saarländischen Ahnen- und Stammreihen
Arbeitsgemeinschaft für
Saarländische Familienkunde
Neunkirchen/Saar 1998
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DIE FAMILIEN GÖLZER AUS MIMBACH
Bearbeiter: Bernd Gölzer, Birkenweg 43, D-66539 Neunkirchen
(Bearbeitungsstand: 06.10.1998, Silbentrennung einschalten !)
Inhaltsverzeichnis
1. Allgemeines
1.1 Einführung
1.2 Aussprache und Schreibweise des Familiennamens
1.3 Archivalien als Grundlage der Familienforschung
1.4 Beinamen und Familiennamen
2. Familienteil
2.1 Anleitung zur Benutzung des Familienteils
2.2 Abkürzungen und Symbole
GÖLZER Bierbach
GÖLZER Böckweiler
GÖLZER Breitfurt
GÖLZER Brenschelbach
GOELZER Germantown, WI
GELSER Grove, NY
GÖLZER Homburg/Saar
GÖLZER Mimbach
GÖLZER Mittelbach
GÖLZER Mittelbexbach
GÖLZER Nünschweiler
GOELZER Oak Creek, WI
GÖLZER Rimschweiler
GÖLZER Wahlerhof
GÖLZER Wattweiler
GÖLZER Webenheim
GÖLZER Zweibrücken
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1.1 Einführung
Die hier vorgelegte Familiengeschichte der Familien Gölzer habe ich zusammen
mit meinem verstorbenen Vater Erich Gölzer in den Jahren von 1980 bis 1984
erforscht. In unserer Familie hat meine Mutter Marianne geborene Knecht das
ein oder andere von ihren Großeltern erzählt, dazu gibt es heute noch in ihrem
Besitz zwei Kirschenstücker von ihren Hengstbacher Großeltern und von ihrem
Eisenberger Großvater einige gußeiserne Kuchenformen. Von den Großeltern
meines Vaters ist dagegen in unserer Familie fast nichts überliefert. Seine
Mittelbacher Großeltern hat mein Vater beide nicht mehr gekannt und von
seinen Krähenberger Großeltern hat er auch keine Einzelheiten erzählt. So wird
es mir nicht anders ergehen als den meisten Menschen: von den eigenen
Großeltern habe ich noch eine gewisse lückenhafte Vorstellung was ihren
Lebenslauf betrifft, schon von den Urgroßeltern habe ich keinerlei Vorstellung
mehr, kein Bild, kein materielles Erbstück, kein Dokument, keine Unterschrift.
Ich weiß weder wie ihr Wohnhaus ausgesehen hat noch wo sie begraben sind.
Und dennoch verbindet uns manches mit den unbekannten Voreltern: von ihnen
allen sind Anlagen für Körperbau, Begabung, Aussehen, Krankheiten und
Lebenserwartung ererbt, von der Mutter und ihren Müttern her kommt die
Sprache, vom Vater und seinen Vätern der Familienname.
Herr Rudolf Budenz, Ehrenmitglied der Arbeitsgemeinschaft für Saarländische
Familienkunde, weist gerne darauf hin, daß nur die Linie der Mütter wirklich
sicher feststeht, während beim Vater eines Kindes ja geschummelt werden kann.
Tatsächlich müssen die Väter sich, – und das betrifft schon die tierischen
Vorfahren des Menschen – irgendwie ihrer Kinder versichern. Ich las neulich,
daß sogar kleine Kinder zuerst ihren Vätern mehr gleichen als den Müttern,
damit der Vater das Kind erkennt. Gerade der Aspekt der gesicherten
Vaterschaft hat sicher eine große Rolle bei der Ausbildung der Institution der
Ehe, der Familie und der Übertragung des Familiennamens vom Vater auf die
ehelichen Kinder gespielt. Dies alles ist heute in den gesetzlichen Regelungen
des Familienrechts festgelegt. Bei der Familienforschung stößt man immer
wieder darauf, wie sehr sich alles mit der Zeit wandelt: Staat, Länder, Autos,
Währung wie wir sie heute kennen, sind kaum 50 Jahre alt, die Schreibschrift
60 Jahre. Je weiter man in der Zeit zurückgeht, desto fremder werden Maße,
Gewichte, Verkehrsmittel und Rechtsnormen, Berufe, Namen und
Handschriften, am Ende wird die Sprache selbst unverständlich.
Es ergibt sich mit der Zeit, daß man dem eigenen Familiennamen hier und dort
wiederbegegnet und auch gelegentlich von anderen Familienforschern, die bei
ihren Forschungen auf eben den Familiennamen stoßen, danach gefragt wird.
Vor einem Jahr schrieb mir Mr. Warren W. Roberts und fragte genau auf die Art
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nach einem Lewis Gölzer, der 1801 anscheinend in Mimbach bei Zweibrücken
geboren war:
Dear Dr. Gölzer:
I am writing in the hope that you may be able to help me obtain additional
genealogical information on my great-great-grandfather, Lewis Gölzer, who I
believe was born in Mimbach in 1801. Because of your published paper on
Mimbach and the name similarity, I have thought that you may have done
extensive research on the Gölzer Family of Mimbach and the Zweibrucken
area. [Mtg-Roberts].
Dieser Brief gab den Anstoß zu dieser Arbeit. Diese Arbeit will allen
Interessierten mitteilen, was mein Vater und ich über die Familien Gölzer
herausgefunden haben. Es soll dabei die Vorgehensweise geschildert werden
und die Quellen genannt werden, denn bei der Familienforschung muß erstens
die Methode stimmen und zweitens muß es irgendwie nachprüfbar sein, denn
leider ist die Gefahr riesengroß, Unsinn zu erzählen, wenn man von Leuten und
Zeiten spricht, die man nicht selbst erlebt hat.
Am Anfang standen Notizen meiner Tante Hedwig Gölzer, die anläßlich ihrer
Heirat 1942 den Nachweis ihrer arischen Abstammung liefern mußte. Dazu fuhr
sie mit dem Fahrrad über die Dörfer und brachte unter anderem vom Pfarramt
oder Standesamt Mittelbach Beurkundungen über die Gölzer-Vorfahren in
Mittelbach (4 km südlich von Zweibrücken).
1952 tauchten überraschend Mr. und Mrs. Tomlinson in Zweibrücken auf. Sie
fragten im Hotel nach dem Namen Gelser, da Mrs. Tomlinsons Großmutter aus
Zweibrücken ausgewandert war. Jemand verwies sie an die Druckerei Gölzer &
Nicklas. Die beiden suchten meinen Vater auf, draußen wartete das Taxi,
irgendjemand mußte dolmetschen, da sie kein Deutsch sprachen und mein Vater
kein Englisch. Der kurzen Begegnung folgte ein Briefwechsel. Mein Vater ließ
durch den Zweibrücker Genealogen und Standesbeamten Karl Jost ihre
Vorfahren erforschen. Die Vorfahren der Mrs. Tomlinson fanden sich in
Mimbach (8 km südwestlich von Zweibrücken). Auch der erste Gölzer in
Mittelbach stammte aus Mimbach, doch über seiner Geburt lag ein Geheimnis,
denn in den Mittelbacher Akten waren nirgends seine Eltern genannt, es hieß im
Heirats- und im Sterbeakt nur: aus Mimbach. So konnte die genaue
Verwandtschaft zur Mrs. Tomlinson seinerzeit nicht aufgeklärt werden, doch
man blieb über Jahrzehnte in Briefkontakt mit der "Tante aus Amerika" und
tauschte Weihnachtsgrüße aus. Sie starb im August 1980 93jährig. Karl Jost
fand auch den allerersten Gölzer-Eintrag vom Jahr 1642, nämlich die Taufe
eines Sohnes des Barthel Gelzer von Mimbach in der Stadtkirche in
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Zweibrücken während des 30jährigen Krieges, der jetzigen Alexanderskirche.
Mr. und Mrs. Tomlinson stifteten einen Geldbetrag zum Wiederaufbau der 1945
zerstörten Alexanderskirche. Eine Kirchenbank erinnert daran. Mrs. Tomlinson
schreibt:
When my husband and I visited Zweibrucken in 1950, I was fortunate enough to
meet a second cousin, Erich Golzer, who has his own engraving business. I
found that he had traced his ancestry back 150 years from Reformed
Evangelical church records. He was required to do this to prove he was not
Jewish when he wished to enter the German submarine service during World
War II. He gave us a beautiful copy of the record and would not accept
compensation for it. So we gave a donation to the Evangelical Reformed church
in Zweibrucken (see page 19) which was being restored to its Gothic beauty.
We meant this gesture to serve as a memorial to my grandmother; instead a
pew is marked with our names as donors. [Reid Family, p. 119].
Mein Vater Erich Gölzer sagte 1952 bestimmt, daß er bei der "Kriegsmarine"
war. Marine verwandelte sich als Folge des Sprachproblems in "submarine",
rückübersetzt: U-Boot, "engraving business" steht vielleicht für "graphischer
Betrieb". Ich werde an anderer Stelle noch auf Mrs. Tomlinson zurückkommen.
Ihre Angaben sind äußerst wertvoll. 1887 geboren, stand sie den alten
Gölzer-Familien zwei Generationen näher als mein Vater. Sie kannte ihre 1823
geborene Großmutter Elisabeth Gölzer/Gelser aus Mimbach noch persönlich
und hat in Notizen festgehalten, was die Großmutter ihr erzählte. Maude Reid
Tomlinson betrieb Familienforschung auf eine ganzheitliche Art: sie wollte
alles von ihren Vorfahren wissen. Erzählungen waren ihr wichtig. In
Zweibrücken dagegen verstand man unter Familienforschung das Aufstellen
von Ahnentafeln. Der Standesbeamte Karl Jost stellte beglaubigte Geburts-,
Heirats- und Sterbeurkunden aus, alles einwandfrei. Erich Gölzer zeichnete
Ahnentafeln auf.
Die so aufgestellten Ahnentafeln hatte ich schon immer mit Interesse studiert.
Es gab in der Familienforschung Gölzer tote Punkte: einer davon war die
Abstammung des ersten Mittelbacher Gölzer aus Mimbach, ein weiterer die
Herkunft des 1642 erstmals in Mimbach genannten Barthel Göltzer. Ein dritter
war die Abstammung des Mimbacher Hufschmieds Otto Philipp Göltzer, die
sich nach dem Studium sämtlicher Pateneinträge des Mimbacher Kirchenbuches
nicht klären ließ. Um 1980 begannen mein Vater und ich Familienforschung in
Archiven zu betreiben. In Archiven ist die schriftliche Überlieferung verwahrt.
Für mich war jedes Dokument von Bedeutung: ein Kaufvertrag, eine
Patenschaft, ein Eintrag in einer Zinsliste waren ebenso wichtig wie eine
Geburtsurkunde. So konnten gleich zwei tote Punkte in der Familienforschung
Gölzer überwunden werden. Der erste tote Punkt berührte die namensrechtliche
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Behandlung unehelicher und legitimierter Kinder. Im 18. Jahrhundert besaß die
eheliche Geburt Geldeswert, war sie doch z. B. Voraussetzung für die
Aufnahme in eine Zunft, der Landesherr konnte – gegen Gebühr versteht sich –
unehelich und außerehelich geborenen bei Bedarf Legitimation erteilen.
Entgegen vielfach verbreiteter Vorstellungen erhielt das unehelich geborene
Kind grundsätzlich den Namen des Vaters, sofern dieser bekannt war. [...].
Diese Praxis der Universität Helmstedt bestätigt die Feststellungen von Eitel
Georg Kopp: "Namensrecht der Unehelichen vor dem Inkrafttreten des BGB in
Deutschland", Frankfurt a. M. 1959, S. 84 bis 89, S. 127.
[Hofpfalzgrafen-Register, Band 1, S. 180].
Der zweite tote Punkt betraf die Herkunft des Barthel Göltzer, des ersten
Mimbacher Gölzer. Auch dies nur ein Namensproblem. Die richtige Spur
wiesen Namensregister des 17. Jahrhunderts für die Zweibrücker Kirchen- und
Gerichtsbücher wie für die Hornbacher Stadtgerichtsbücher und
Stipendiatenverzeichnisse: dort sind die Personen nach Vornamen geordnet,
nicht nach Familiennamen. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts waren im
Zweibrücker Land Vornamen amtlich, Familiennamen nicht. Mehr darüber im
Kapitel Beinamen und Familiennamen. Der dritte tote Punkt, die Abstammung
des Mimbacher Hufschmieds Otto Philipp Göltzer, klärte sich erst um 1995
durch einen Zufallsfund.
Ich entsinne mich, wie fremd uns zuerst die Namen und Funktionen in den alten
Akten waren: da las man Gerichtsmann, Censor, Agent, Meyer, Beständer,
Einspänniger. Als wir uns dann nach und nach in der Vergangenheit
zurechtfanden, war dies für mich wie ein Faden, der die eigene Gegenwart mit
der Vergangenheit, der Regionalgeschichte, ja der Weltgeschichte verknüpft.
An ein beeindruckendes Erlebnis erinnere ich mich besonders gerne: das
Zweibrücker Stadtarchiv hatte mir ein altes Kontraktenprotokollbuch kurzfristig
ausgeliehen. Die Eintragungen begannen 1626 und endeten 1704. Niemals
zuvor hatte ein so altehrwürdiges Buch auf unserem Eßzimmertisch gelegen und
es wurde dementsprechend sorgfältig aufgeschlagen. In der Mitte des Buches
waren viele Seiten leergelassen. Die Lücke hatte der Schreiber Ende des
30jährigen Krieges gelassen als für die Jahre zuvor nichts hatte eingetragen
werden können. Diese Lücke hatte unmittelbar der 30jährige Krieg bewirkt. Da
lag also ein unmittelbares Zeugnis des 30jährigen Krieges auf unserem Eßtisch
und war mit der Hand zu greifen.
1.2 Aussprache und Schreibweise des Familiennamens
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Aussprache und Schreibweise des Familiennamens Gölzer schienen mir früher
keine besonderen oder bemerkenswerten Aspekte zu bieten. Im 17. Jahrhundert
schrieb man eben Geltzer oder Göltzer, im 18. Jahrhundert überwiegt die
Schreibweise Göltzer, daneben auch Geltzer und Gölzer. Die Mittelbacher und
Zweibrücker schreiben sich Gölzer und genauso spreche ich oder mein Bruder
oder mein Onkel am Telefon den Namen aus und werde ich von fremden
Menschen angesprochen (außer 1990 bei einem Vorstellungsgespräch beim
Wissenschaftsrat in Köln: da hat doch die Sekretärin "Herr Jöllzer" zu mir
gesagt, das "ö" viel heller als bei uns).
Und doch ist das nur die halbe Wahrheit. Die amerikanischen Nachkommen
schreiben ihren Familiennamen Gelser und sprechen ihn genauso. Natürlich gibt
es im Englischen und im Amerikanischen kein "ö" und auch kein "ü" und daher
möchte man dies auf den ersten Blick für eine dem Amerikanischen angepaßte
und entsprechend entstellte Namensform halten. Bei der Auswanderung nach
Amerika war die Schreibweise Gölzer nicht haltbar. Dies kann ich aus eigener
Erfahrung bestätigen. Ich habe 1983-84 in den USA und 1990-98 in Frankreich
gewohnt. Im Amerikanischen wird der Name zu Gelser, im Französischen zu
Golsér und das "ö" ist einfach da wie dort nicht haltbar. Übrigens vermißte ich
im Redefluß amerikanischer Vorlesungen tatsächlich das "ö" und das "ü". Jetzt
kommt aber die Überraschung: im Pfälzischen gibt es auch kein "ö" und kein
"ü":
Im Gegensatz zur Standardsprache kennt das Pfälzische nämlich keine
'gerundeten' Vokale, das sind Vokale, die mit gerundeten Lippen gesprochen
werden, eben die genannten ö, ü, eu. [...] Eine kurze Aufzählung soll dies
verdeutlichen: kenne "können", Keenich "König", Schlissel "Schlüssel", Rieb
"Rübe", Leid "Leute". [Post 1990, S. 82].
Mein Onkel Helmut Gölzer versicherte mir, daß in Zweibrücken bis zum
zweiten Weltkrieg fast nur Mundart gesprochen wurde. Erst mit dem Tonfilm,
dem Militärdienst, mit Radio und Fernsehen hat seit 1939 die Standardsprache
Einzug gehalten. Frau Schupeta, eine ältere Zweibrücker Familienforscherin,
sagt heute noch in Zweibrücker Mundart "Herr Gelser" zu mir, wobei in der
Wortmitte zwischen den beiden Silben vielleicht noch ein d zu hören ist, also
Geldser. Die ursprüngliche Aussprache des Familiennamens im Pfälzischen hat
also Geldser gelautet. Das weisen auch die Schriftzeugnisse des 17.
Jahrhunderts aus. So lauten die ersten Einträge im Zweibrücker Kirchenbuch ab
1642 für Barthel Göltzer "geltzer", und eine Generation später heißt 1693 im
Hornbacher Kirchenbuch der eine Sohn Samuel Geltzer und genauso lauten
auch die eigenhändigen Unterschriften des anderen Sohnes "Hanß Jerg Geltzer"
aus den Jahren 1694 und 1705 – und das sind überhaupt die allerersten
bekannten eigenhändigen Unterschriften eines Gölzer.
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So bewahren also die amerikanischen Nachkommen eine alte und völlig richtige
Namensform. Eine ganz vergleichbare Entwicklung ist zum Breitfurter
Familiennamen Gentes zu berichten. Der Name wurde ursprünglich Jentis
gesprochen. So schrieben auch die Pfarrer in den Kirchenbüchern von
Annweiler und Mimbach im 17. Jahrhundert. Im 18. Jahrhundert schrieb man
Jentes und Gentes. 1985 schrieb mir jemand, daß seine Großeltern Gentes in
Zweibrücken noch um 1900 "Jentes" genannt wurden. Heute wird in Breitfurt
Gentes geschrieben und gesprochen. Die amerikanischen Nachkommen
dagegen bewahren mit "Yantis", gesprochen Jentis, eine alte und völlig korrekte
Aussprache. 1993 habe ich auf Einladung das Familientreffen Yantis in
Arlington in Texas besucht.
Die Sprache wandelt sich mit jeder Generation. Vor 20 Jahren konnte meine
Mutter zu meinem Vater noch sagen: "Eire war'n jo all Nazis". Dabei ist "Eire"
Gegensatz zu "unsere". Obwohl ich noch fließend Zweibrücker Mundart
spreche, würde ich heute unter dem Einfluß der standardsprachlichen
Grammatik "Deine" sagen. Noch zwei Beispiele aus dem Sprachgebrauch in
unserer Familie um 1975: "de Geldser'oba" (mein Großvater Daniel Gölzer),
"die Gelsere war'n voisjohr net dou, do werrese dissjohr komme" (nämlich zum
Geburtstag meines Vaters).
Meine Mutter erzählte, daß ihr Vater zu seinem Vater noch "ehr" gesagt hat.
Das war mir immer rätselhaft, denn so sagte man beim alten Fritz: "Hol er mir
doch meinen Hut". So konnte "de Knechde'oba" (mein Großvater Adolf Knecht)
doch nicht gesprochen haben. Ich habe mich also kundig gemacht: "ehr" ist
Zweibrücker Mundart für "ihr" und ihr sagte man eben 1930 auf den Dörfern zu
älteren Leuten. Frau Bastian, eine ältere Zweibrücker Familienforscherin, hat
mir das "ehr" noch einmal genau vorgesagt. Bei ihr klingt es "ea". Das
pfälzische Wörterbuch gibt unter dem Stichwort "du" an:
In der Anrede. [...] 1927 werden für 60 Belegorte folgende Angaben gemacht:
in 20 Orten überwiegt du, in den anderen gilt eh r bzw. ihr. Modder, hunner
schun geheert, was bassiert is? Vatter, eh r solle esse kumme
[KUS-Schmittweiler]. In KUS-Bedesbach und PS-Busenberg sagten um 1925
die Kinder vieler Familien zu ihren Eltern du, zu den Großeltern eh r. Die
Ablösung von "ihr" durch "du" setzte um 1900 ein [...] Schandein schreibt um
1860 "... die Bauernkinder ehrzen die Eltern und Erwachsenen". In
GAL-Dorndorf galt noch um 1920 das Du des Kindes gegenüber den Eltern als
Zeichen der Mißachtung. [Pfälzisches Wörterbuch, Spalte 583].
Während meiner Zeit in Lothringen 1990-1998 habe ich mir das "ihr" auch
angewöhnt und frage dort auch nur "Hann ihr ... ?" statt "Haben Sie ... ?". Ist ja
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auch viel natürlicher. Ich führe den Punkt mit der Aussprache deswegen gerne
etwas weiter aus, weil unsere Voreltern und natürlich alle in dieser Arbeit zu
behandelnden Gölzer-Familien mit Ausnahme der jüngsten Generation so
gesprochen haben.
Als mein Vater und ich um 1980 in Mimbach das Pfarramt suchten, hatte ich als
Beifahrer eine ältere Frau aus dem Autofenster nach dem Weg zu fragen. Sie
sagte prompt einen Satz mit "richt aus", den ich insgesamt nicht verstand, weil
ich den Ausdruck nicht kannte. Mein Vater verstand es noch: geradeaus. Zum
Abschluß dieser Betrachtungen noch mein Lieblingssatz aus dem Pfälzischen
Wörterbuch zum Stichwort "euer":
Modder, eier Rock isch naß [ZW-Ernstweiler, verbreitet]. [Pfälzisches
Wörterbuch, Spalte 988].
1.3 Archivalien als Grundlage der Familiengeschichte
Viele Vorgänge im Menschenleben zwischen Geburt und Tod sind rechtlich
bedeutsam genug, um in den Amtsstuben festgehalten zu werden: unter anderem
sind dies der Name selbst, Adoption, Heirat, Namensänderung, Militärdienst,
Einbürgerung, Zuzug und Wegzug, Auswanderung, Besitz, Besteuerung,
Hausbau, Geschäftsgründung, Rechtsstreitigkeiten, Testament und Erbfall. So
erwächst organisch Jahr um Jahr personenbezogenes Schriftgut bei den
Behörden und Ämtern. Mit den Jahrzehnten verlieren die Dokumente ihre
Bedeutung, da neue Generationen heranwachsen. Nun kommt die Entscheidung:
was nicht aufbewahrenswert ist, wird vernichtet; nur der allerkleinste Teil der
Akten wird in den Archiven zur dauernden Aufbewahrung hinterlegt. Wenn nun
nach mehr oder weniger langer Zeit mit dem Tod der Freunde, Nachbarn und
Kinder die Erinnerung an einen Menschen verblaßt und endlich völlig verlischt,
verbleibt in den Archiven ein wunderliches und immer lückenhaftes Puzzle von
Einträgen in verstaubten Akten mit oftmals fremdartigen Schnörkeln,
Abkürzungen und Handschriften, die sich der Entzifferung durch jetzt lebende
Menschen beharrlich widersetzen.
Der schriftlichen Verwaltungstätigkeit ist es zu verdanken, daß man überhaupt
etwas über die Menschen vergangener Zeiten in Erfahrung bringen kann. Zu
Beginn der Neuzeit, im 16. Jahrhundert, erlebt in Mitteleuropa die schriftliche
Verwaltungstätigkeit einen enormen Aufschwung. Die schriftliche Form ersetzt
die ältere mündliche. Mit dem Einsetzen der schriftlichen Überlieferung wird
Familienforschung möglich.
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1.4 Beinamen und Familiennamen
Das 16. Jahrhundert ist die Zeit der Beinamen, der Vorläufer der heutigen
Familiennamen. Der Beiname beruht auf mündlicher Tradition, nicht auf
schriftlicher. Der Beiname konnte ein Jahr lang gebraucht werden oder auch
über Generationen hinweg. In der Familiengeschichtsforschung wird von vielen
Autoren die Enstehung der Familiennamen erklärt. Dabei kommt es durch
undefinierten Gebrauch der Begriffe oft zu Unklarheiten, denn bei manchen
Autoren ist schon von Familiennamen die Rede, wo besser von Beinamen die
Rede wäre. Oft wird der Unterschied zwischen Beinamen und Familiennamen
nicht richtig erklärt. Natürlich ging im 16. Jahrhundert z. B. mit dem Beruf
eines Schneiders auch der Beiname Schneider vom Vater auf den Sohn und den
Enkel über. Wenn aber der zweite Sohn Metzger war und der dritte Bäcker und
diese gar noch in einen anderen Ort zogen, dann wäre es im Sprachverständnis
des 16. Jahrhunderts falsch gewesen, diese auch Schneider zu nennen. Diese
nannte man dann eben Metzger und Bäcker. So beginnt die Familiengeschichte
Gölzer nicht mit Gölzer sondern mit Müller. Der Beiname reichte eben so weit
wie die mündliche Tradition reichte. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts werden
im Amt Zweibrücken in einem unmerklichen Prozeß aus Beinamen
Familiennamen. Dies geht einher mit dem Zuwachs an schriftlichen
Aufzeichnungen und dem Übergang von der mündlichen zur schriftlichen
Tradition. Jetzt erst vererben sich "Familien"-Namen regelmäßig vom Vater auf
den Sohn. Dies ist bis in das 20. Jahrhundert unverändert geblieben, und wird
erst in unserer Gegenwart durch andere Regelungen ersetzt oder ergänzt. Auf
den Dörfern hielt sich die Benennung mit Beinamen neben der schriftlichen
Tradition der Verwaltung. Die alten Mittelbacher kannten meinen Großvater
Daniel Gölzer nur als "Sandersch Daniel". So hat es mein Onkel Helmut Gölzer
noch selbst gehört. Ohne die schriftliche Tradition, die zufällig die um 1650
üblichen Namen für immer festschrieb, würden wir vielleicht heute Sander
heißen oder sonstwie und unsere Kinder vielleicht schon wieder anders.
Das eben gesagte über die Beinamen betrifft viele Familien des Zweibrücker
Landes und noch zahlreiche andere von den eigenen Vorfahrenlinien. Daher
soll zu diesem Punkt noch mehr gesagt werden, auch und gerade weil es eine
wirkliche Falle bei der Familienforschung darstellt. Man nehme folgendes
Beispiel: 1961 veröffentlichte Erwin Friedrich Schmidt seine Ergebnisse zur
Familiengeschichte Enckler in Zweibrücken und Mittelbach [Schmidt 1961].
Die gut dokumentierte Arbeit führt alle Enckler zurück auf einen Andreas
Enckler, Bäcker, der 1662 zum erstenmal in Zweibrücken genannt wird. Im Jahr
1666 hatte er in "Niederhausen bei Ixheim" eine Wiese gepachtet, die Erben
waren auch im Jahr 1698 noch Pächter dieses Grundstücks. Von der ganzen
Familie sind auch Altersangaben bekannt, nämlich bei Andreas Enckler, seiner
Frau Gretha und dem älteren Sohn Georg Adam Enckler aus den
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Sterbeeinträgen im Zweibrücker Kirchenbuch, bei einem weiteren 1663 in
Zweibrücken konfirmierten Sohn Hanß Jost Enckler kann das Alter aus dem
Konfirmationseintrag geschätzt werden. Die Suche nach der Herkunft der
Familie Andreas Enckler in der Pfalz und in der Schweiz blieb seinerzeit ohne
Ergebnis.
Dieses Rätsel hat mich auch lange beschäftigt. Dann fand ich in den
Rechnungsbänden der Kirchenschaffnei Zweibrücken, daß bereits 1655 die
genannte Wiese an Andreas Becker verpachtet war:
Item [gibt] Endreas Becker von einer wießen zue Niederhausen 1 fl. 11 d.
[AHWSt IV, 4649, fol. 69].
Dieser Andreas Becker in Zweibrücken war auch Bäcker, blieb auch mit
Zahlungen im Rückstand, hatte doch wirklich eine Frau Margaretha und zwei
Söhne Georg Adam und Hanß Jost. Ergo erscheinen die Enckler im
Zweibrücker Kirchenbuch vor 1662 als Becker und hätten brauchen nicht in der
Schweiz gesucht zu werden, sondern in eben den Zweibrücker Akten, die Erwin
Friedrich Schmidt schon in der Hand hatte. Als Plus bei dieser Erkenntnis fand
sich nicht nur die richtige Herkunft des Andreas Enckler, sondern auch die
Heirat des Sohnes Hanß Jost, der nämlich in Hornbach als Hanß Jost Becker
heiratete. Die Falle liegt natürlich darin, daß bei der Suche 300 Jahre lang, von
1961 bis zurück ins Jahr 1662 alle Familien immer Enckler heißen und niemand
einem sagt, daß nun plötzlich nicht mehr nach Enckler sondern nach Becker
gesucht werden muß.
Zur Verdeutlichung noch ein weiteres Beispiel, welches ebenfalls Vorfahren der
Familie Gölzer betrifft. In einer Familiengeschichte der ersten Vogelgesang im
Bliesgau werden mehrere Vogelgesang-Familien auf einen Förster Wolff (auch:
Wolfgang Bernhard) Vogelgesang zurückgeführt [Gö88]. Er ist zuerst in einem
pfalz-zweibrückischen Dienerbuch für das Jahr 1633 als Vogelfänger in
Hornbach belegt. Seine Witwe besiedelte anscheinend in den 1650er Jahren mit
ihren Söhnen den Ort Herbitzheim an der Blies. Die Witwe wird 1659 in einer
Leibeigenschaftsfrage als Auskunftgeberin genannt, übrigens zusammen mit
dem nicht namentlich genannten Meyer, d.h. dem Meyer Barthel Göltzer. Der
Zweibrücker Landschreiber nennt die Witwe 1659 Catharina Magnin
Vogelgesangin, ihre Freundschaft aus dem Amt Blieskastel nennt dagegen
dieselbe Frau in einem Rechtsstreit 1669 Landorffs Catharina. Diese Namen
sind wie folgt zu deuten: die Freundschaft nannte sie bei ihrem Mädchennamen,
wie es heute noch auf dem Dorf üblich ist. Der Zweibrücker Landschreiber
hingegen wollte mit der Benennung einen Hinweis geben, etwa in der Art: es ist
die Frau, die Magnin oder Vogelgesangin genannt wird. Dies war der Schlüssel
zur richtigen Herkunft der Familie Magnus/Mang/Vogelgesang. So fand sich
13
schließlich die Taufe des Wolf Bernhardt Magnus/Mang/Vogelgesang im
Zweibrücker Kirchenbuch wie auch die Heirat und Herkunft seiner Eltern.
Kurioserweise hatte ein anderer pfälzischer Familienforscher die Eltern
Magnus/Mang/Vogelgesang schon als Stammeltern der Pfälzer Mang
vereinnahmt [Gö96, S. 486].
Familienforschung wurde als Mosaik bezeichnet, das sich aus vielen Steinchen
zusammensetzt. Vor 1700 ist sie kein Mosaik, sondern immer ein Puzzle, bei
dem Teile fehlen. Die Familienübersicht wurde in mehrjähriger zäher
Kleinarbeit aus verstreuten Quellen ermittelt. Sie diene zur Besinnung auf die
Lebensschicksale der Menschen unter oft schwierigsten Umständen. Die ersten
in der Familienübersicht aufgeführten Personen haben noch die Einführung des
reformierten Bekenntnisses in Pfalz-Zweibrücken 1588 mitgemacht, andere die
Einführung der Schulpflicht, die Abschaffung der Leibeigenschaft, die
Erfindung der Eisenbahn und nicht wenige apokalyptische Kriege. Von diesen
vergessenen Generationen, an die sich kein Lebender mehr erinnert, handelt die
Chronik.
Quellen:
Archivalische Quellen:
AHWSt IV, 4649 Kirchenschaffneirechnung Zweibrücken 1655.
Gedruckte oder maschinenschriftliche Arbeiten:
[Gö88]: Gölzer, Bernd: Die ersten Vogelgesang im Bliesgau, in: Saarländische
Familienkunde, Band 6, S. 92-105, Saarbrücken 1988.
[Gö96]: Gölzer, Bernd: Einheimische und abwesende Untertanen des Amtes Zweibrücken
1651-1659, in: Pfälzisch-Rheinische Familienkunde, Band 13, S. 425-439, S. 483-486,
Ludwigshafen/Rhein 1996.
[Hofpfalzgrafen-Register]: Hofpfalzgrafen-Register, Herausgeber: Herolds-Ausschuß der
Deutschen Wappenrolle, Einzellieferung, o.O., o.J.
[Pfälzisches Wörterbuch]: Pfälzisches Wörterbuch, bearbeitet von Julius Krämer, Band 2,
Wiesbaden 1969-1975.
[Post 1990]: Post, Rudolf: Pfälzisch, Landau/Pfalz 1990.
[Reid Family]: Reid Family 1776-1974, compiled by Maude Reid Tomlinson, edited by
Dorothy Tomlinson Yantis and Mary Gibson Wirth, E. Dean Austin, Shelbyville, IL
62565, U.S.A., printed 1974.
[Schmidt 1961]: Schmidt, Erwin Friedrich: Die Familie Enckler, Folge 13 der Schriften
zur Wanderungsgeschichte der Pfälzer, 31 S., Zweibrücken 1961.
Mitteilungen:
[Mtg-Roberts]: Briefliche Mitteilung von Warren W. Roberts, 1448 Windemere Drive,
Fridley, MN 55421-1356 vom 15. März 1997.
14
2.1 Anleitung zur Benutzung des Familienteils
Die Sortierung und Darstellung der Familien in der Familienübersicht erfolgt
nach den Richtlinien der Saarländischen Arbeitsgemeinschaft für
Familienkunde von 1997, wobei folgende Punkte zusätzlich ergänzt sind:
zu den Teilblöcken Eltern und Kinder tritt ein Teilblock Archivalien hinzu.
Auf eine (aus den Quellen nicht ableitbare) Numerierung der Kinder wurde
verzichtet, stattdessen steht vor dem Namen jedes Kindes die Art der
Filiation.
Zum vorliegenden Familienteil seien deshalb nur einige wesentliche
Kennzeichen und die Abweichungen von dem erwähnten Standard genannt,
ansonsten sind die Informationen aus dem Aufbau eines Familienblocks mittels
der Abkürzungsverzeichnisse und der Quellenschlüssel erschließbar.
Mehrfache Heiraten von Männern sind unter der gleichen Familiennummer
aufgeführt.
Mütter unehelicher Kinder tragen eine eigene Familiennummer, ebenso
Väter.
Sonstige Einzelpersonen unbekannter Abstammung tragen (ob verheiratet
oder nicht) eine eigene Familiennummer.
Die Kirchenbücher der reformierten Pfarreien des Amtes Zweibrücken
folgen einem strengen und genauen Standard: bei Taufen ist der volle Name
des Vaters und der Vorname der Mutter angegeben, nicht aber der
Mädchenname der Mutter. Bei Patenschaften, Heiraten sowie Sterbefällen
lediger Kinder erscheint regelmäßig nur der Name des Vaters. Somit ergeben
sich als aktenmäßige Verwandtschaftsbeziehungen oft nur einfache
Filiationen. In der Familienübersicht sind diese mit So. (= Sohn, Filiation
nur zum Ehemann) bzw. To. (= Tochter, Filiation nur zum Ehemann)
bezeichnet, daneben bezeichnet Ki. ein Kindschaftsverhältnis zu Ehemann
und Ehefrau.
Schwächere
Verwandtschaftsbeziehungen
(Rechtsnachfolger,
Schuldnachfolger, Namensübereinstimmung usw.) sind im Teilblock
Archivalien aufgeführt.
15
2.2 Abkürzungen und Symbole
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[ ]
geboren
verstorben
nicht lesbar
Namensvariante
Zusatz des Bearbeiters
AHWSt
Archiv der Herzog-Wolfgang-Stiftung in Zweibrücken
Bi
Bierbach
Br
Breitfurt
ebd. ebenda
Ehfr. Ehefrau
F.
Frau
kath. katholisch
KB Kirchenbuch
Ki
Kind (Filiation zu Ehemann und Ehefrau)
LA Landesarchiv
luth. lutherisch
Mi Mimbach
Mit Mittelbach
N.
ohne Namensangabe
o.A. ohne Altersangabe
o.J. ohne Jahresangabe
o.O. ohne Ortsangabe
oo
Heirat
p.
page (bei Amerikanischen Literaturangaben)
P
Pate/Patin
ref. reformiert
S.
Seite
So. Sohn (Filiation nur zum Ehemann)
StA Stadtarchiv
St.-Amt
Standesamt
st. n. stili novi (nach dem Gregorianischen Kalender)
st. v. stili veteri (nach dem Julianischen Kalender)
t
getauft
To. Tochter (Filiation nur zum Ehemann)
V
Vater
We Webenheim
ZAF Zweibrücker Arbeitsgemeinschaft für Familienforschung
Zw Zweibrücken
16
GÖLZER BIERBACH
(Bearbeitungsstand: 24.07.1998)
Alle Angaben in den Familienblöcken nach [Cappel, Bierbach] mit Ausnahme
der Familie Nr. 1, die aus den Arbeiten [Bohrer, Homburg], [Bohrer, Bierbach]
und [Cappel, Bierbach] zusammengestellt ist.
1. (aus 19 Mimbach)
GÖLTZER/GÖLZER, Joh. Nicolaus, 1769-73 Lehnsmüller auf der Beeder
Mühle, 1790-95 Gemeinsmann zu Bierbach, + 08.03.1795 in Bierbach, 53
Jahre, 9 Monate und 20 Tage alt, V: Johann Nickel G. von Mimbach
1. oo 26.09.1769 in Homburg [Bohrer, Homburg, S. 29]
Hussong, Maria Catharina, + 29.01.1773 in Beeden, 32 Jahre alt,
V: + Joseph Hussong zu Mimbach [Bohrer, Homburg, S. 29]
2. oo (vor 1790)
Schwartz, Catharina, * in Contwig, + 12.12.1814 in Bierbach, 60 Jahre alt
Kinder: (* Beeden bei Homburg/Saar)
Ki) Johann Nickel, * 17.09.1770 Beeden bei Homburg/Saar
Archivalien:
1769, 26.09. [Bohrer, Mimbach, S. 44]: Heiratseintrag auch im ref. KB Mimbach.
1790, 22.06. [Bohrer, Mimbach, S. 19]: Heirat des Sohnes Joh. Nickel Göltzer in Mimbach.
1818, 19.04 [LA Speyer, K1, Nr. 2400, Notariatsrepertorien]: "Hinterlegungsakt über des
Nickel Goelzerschen Testaments, auf Betreiben des Jacob Schwarz von Bierbach."
1818, 01.06. [ebd.]: Liquidation über die Verlassenschaft des Nickel Goelzer und dessen
Ehefrau Catharina Linn, zu Bierbach verstorben.
1998 [Bearbeiter]: Die Altersangabe beim Sterbeakt des Mannes differiert um ein Jahr.
Die Mutter des Joh. Nicolaus Göltzer, Anna Susanna, Witwe des Nickel
Göltzer, starb am 03.03.1787 in Bierbach, 75 Jahre und 6 Tage alt.
Möglicherweise lebte sie bei ihrem Sohn oder bei einer in Bierbach
verheirateten Tochter.
2. (aus 24 Mimbach)
GÖLTZER/GÖLZER, Wilhelm, Schneider und Ackerer zu Bierbach, +
20.03.1802 Bierbach, V: + Wilhelm G. von Mimbach,
oo 05.06.1787 Bierbach
Werne/Wernitz, Anna Elisabetha, sie: 2. oo 1802 Joh. Jacob Farné,
Ackersmann, Bierbach.
Kinder: (* Bierbach)
Ki) Anna Cath.,
* 29.10.1789 Bi., + 20.08.1794 Bi.
Ki) Sophia Cath.,
* 17.06.1792 Bi., oo 1815 Joh. Peter Baum
Ki) Sus. Magd.,
* 23.12.1795 Bi., oo 1826 Joh. Peter Koch
17
GÖLZER BIERBACH
Ki) Joh. Jacob,
Ki) Cath.,
Ki) Nik. Friedr.,
* 03.05.1797 Bi., oo 1823 Susanna Luisa Müller
* um 1799, + 21.01.1803 Bi., 3 Jahre alt
* 28.05.1801 Bi., oo 1826 Catharina Müller
3.
GÖLZER, Catharina
Kinder: (* Bierbach)
Ki) Christian,
* 02.09.1812 Bi., + 21.02.1813 Bi.
4. (aus 2)
GÖLZER, Joh. Jacob, Schneider
oo 17.10.1823 Bierbach
Müller, Susanna Luisa.
Kinder: (* Bierbach)
Ki) Christian,
* 13.10.1826 Bi.
Archivalien:
1845, 29.01. [Cappel, Bierbach, S. 158-159, Grundbesitzer]: Goelzer, Jacob, Schneider.
5. (aus 2)
GÖLZER, Joh. Nikolaus Friedrich
oo 08.09.1826 Bierbach
Müller, Catharina.
Archivalien:
1845, 29.01. [Cappel, Bierbach, S. 158-159, Grundbesitzer]: Goelzer, Friedrich, Feldschütz.
Quellen:
Archivalische Quellen:
LA Speyer, K1, Nr. 2400, Notariatsrepertorien.
Gedruckte oder maschinenschriftliche Arbeiten:
[Bohrer, Bierbach]: Bohrer, Walter, Register des Reformierten Kirchenbuches der
Gemeinde Bierbach über die Getauften, Copulierten und Begrabenen von 1741 bis 1798,
46 S., ZAF, Zweibrücken 1968.
[Bohrer, Homburg]: Bohrer, Walter: Register zu dem evang.-reformierten Kirchenbuch
der Pfarrei Homburg 1748-1798, 128 S., ZAF, Zweibrücken 1987.
[Bohrer, Mimbach]: Bohrer, Walter: Register zu dem evangelisch-reformierten
Kirchenbuch der Pfarrei Mimbach-Webenheim 1696-1779, ZAF, 194 S., Zweibrücken
1985.
[Bohrer, Mimbach]: Bohrer, Walter: Register zu dem evangelisch-reformierten
Kirchenbuch der Pfarrei Mimbach-Webenheim 1779-1798, ZAF, 93 S., Zweibrücken
1978.
18
GÖLZER BIERBACH
[Cappel, Bierbach]: Cappel, Hans, Einwohner von Bierbach bis 1830, 223 S. und Bildteil,
Saarbrücken 1980.
19
GÖLZER BREITFURT
(Bearbeitungsstand: 24.07.1998)
Wegen des Verlustes der für Böckweiler zuständigen lutherischen und
reformierten Kirchenbücher von Hornbach im Kriegsjahr 1939 stammen alle
Angaben im Familienblock aus [Gö93a]. Anna/Maria Katharina Gölzer ist um
1700/1705 geboren und stammt anscheinend aus Mimbach, da die Familie 1727
dort wohnt.
1.
BRILL/BRÜLL, Johannes, luth., 1727 Metzger in Mimbach, 1742 Metzger in
Böckweiler, + vor 1762.
oo (um 1725)
GÖLTZER/GÖLZER, Anna/Maria Katharina, lebt 1761.
Archivalien:
Um 1725-1744 [Schunck, Böckweiler, S. 186]: Johannes Brill, oo Anna Maria Katharina
Gölzer. Geburten von fünf Kindern dieses Ehepaares in Böckweiler.
1727, 10.12. [Gö 93a, S. 128, luth. KB Zweibrücken]: Geburt eines Sohnes in Mimbach.
1731 [Schaaff, Huldigungsliste 1731]: nicht in Mimbach und nicht in Böckweiler.
1738, 27.04. [ref. KB Mimbach]: Johannes Brüll von Böckweiler ist Pate bei einem Kind von
Joh. Jacob Gölzer und Anna Maria in Mimbach.
1742 [Liste 1742, S. 100]: in Böckweiler: Johannes Brill, Metzger, lutherisch, 3 Söhne, 2
Töchter.
1761 [Gö93a, S. 128, Inventar des Johannes Brill von Böckweiler] die Witwe Maria
Katharina Gölzer lebt noch.
Quellen:
Archivalische Quellen:
Prot. Landeskirchenarchiv Speyer. Ref. KB Mimbach, Band 2 (1696-1779).
Gedruckte oder maschinenschriftliche Arbeiten:
[Gö93a] Gölzer, Bernd, Die Familien Brill in Böckweiler, Zweibrücken und Hornbach, in:
Saarländische Familienkunde, Band 7, S. 121-135, Saarbrücken 1993.
[Liste 1742]: Ernst, August N.: Unterthanen-Liste 1742 Oberamt Zweibrücken, 123 S.,
Zweibrücker Arbeitsgemeinschaft für Familienforschung, Zweibrücken 1986.
[Schaaff, Huldigungsliste 1731]: Schaaff, Karl: Huldigungsliste des Oberamtes
Zweibrücken 1731, in: Günter F. Anthes, August Brauner, Karl Schaaff, Erwin Friedrich
Schmidt: Pfälzische Untertanen-, Huldigungs- und Musterungslisten aus den Jahren 1587
bis 1776, Folge 9 der Schriften zur Bevölkerungsgeschichte der pfälzischen Lande,
Ludwigshafen am Rhein 1981.
[Schunck, Böckweiler]: Schunck, F.: Böckweiler, Die Geschichte eines Dorfes in der
deutschen Westmark, Zweibrücken 1923.
20
GÖLZER BREITFURT
(Bearbeitungsstand: 24.07.1998)
Alle Angaben im Familienblock stammen aus [Gö97].
1. (aus 7 Mimbach)
GÖLTZER/GÖLZER, Rheinhard, Gemeinsmann und Schuhmacher/Schuster
zu Breitfurt, P 1743,45,46,47,55,56,59,60, 60,60, + 15.09.1766 in Breitfurt, 53
Jahre und 6 Monate alt, V: Samuel G., Bürger und Einwohner zu Mimbach,
oo 02.05.1741 in Breitfurt
Gentes, Juliana Elisabetha, P 1741,43,44,53,57,62,64,64,64,65, als Witwe P
1772,77, V: Barthel G., Bürger und Einwohner zu Breitfurt
Kinder: (* Breitfurt)
Ki) Cath. Barb.,
* 07.01.1743 Br., t 13.01., oo 1767 Georg Vogelgesang
Ki) Joh. Nicolaus,
* 05.08.1746 Br., t 07.08., + 26.03.1748 Br., 1 Jahr und 9 Monate alt
Ki) Eva Marg.,
* 14.01.1749 Br., t 19.01., conf. 1763, oo 1772 Nicolaus Hunsicker
Archivalien:
1741 [LA Speyer, B 2, 4607, Manumissionsprotokoll 1724-1749]: Manumission des Reinhard
Göltzer von Mimbach, der nach Breitfurt zieht.
1742 [Liste 1742, Breitfurt]: Gölltzer, Reinhardt, Schuhmacher, ref., 0 Söhne, 0 Töchter.
1773 [Liste 1773, Breitfurt]: Göltzer, Rheinhard, +, Witwe: Gentes, Juliana, 50 J., Hebamme,
Kinder: keine
Quellen:
Archivalische Quellen:
LA Speyer, B 2, 4607, Manumissionsprotokoll 1724-1749.
Gedruckte oder maschinenschriftliche Arbeiten:
[Gö97]: Gölzer Bernd: Das Kirchenbuch der ref. Pfarrei Walsheim/Blies 1704-1778,
Maschinenskript, 183 S., unveröffentlicht.
[Liste 1742]: Ernst, August N.: Unterthanen-Liste 1742 Oberamt Zweibrücken, 123 S.,
ZAF, Zweibrücken 1986.
[Liste 1773]: Cappel, Hans: General-Etat aller in der Reformirten Pfarrey Walßheim
Bestehend aus den Dorfschaften Walßheim, Herbisheim, Dahlheim, Breitfurth und
Wolfersheim jetzt Lebenden Personen, aufgesetzt von Joh. Isaac Weizel, den 1ten Martii
1772 [Fehler im Original: richtig: 01.03.1773!], in: Heft 5 der Gersheimer Hefte, S. 7-26,
St. Ingbert 1989.
21
GÖLZER BRENSCHELBACH
(Bearbeitungsstand: 24.07.1998)
Alle Angaben im Familienblock stammen aus Notizen von Erich Gölzer.
1. (aus 10 Mittelbach)
GÖLZER, Hermann, Maschinenschlosser und Landwirt, + 01.07.1984
Brenschelbach
oo 21.07.1933 Brenschelbach
Hunsicker, Elise, * 20.11.1904 Brenschelbach, + 1951 Brenschelbach
Kinder: (* Brenschelbach)
Horst,
* 22.11.1934 Brenschelbach, oo Marianne Rauch
Elfriede,
* 12.02.1939 Brenschelbach, oo N. Rauch
Archivalien:
1984, 01.07. [Todesanzeige 1984]: Weinet nicht an meinem Grabe, gönnt mir doch die ewige
Ruh', denkt, was ich gelitten habe, eh' ich schloß die Augen zu. In Liebe und
Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserem Verstorbenen, Herrn Hermann
Gölzer, Maschinenschlosser und Landwirt, * 7.3.07, + 1.7.84. In stiller Trauer:
Elfriede Rauch geb. Gölzer, Dieter Rauch und Familie, Horst Gölzer und Familie, die
Geschwister und alle Anverwandten. Brenschelbach, Mittelbach, Ernstweiler. Die
Beerdigung findet am Mittwoch, dem 4. Juli 1984, um 14.00 Uhr, von der
Leichenhalle Brenschelbach aus, statt. Einladung erfolgt nur auf diesem Wege.
2. (aus 1)
GÖLZER, Horst, Kraftfahrer und Wirt
oo (um 1960)
Rauch, Marianne
Um 1980 besuchten mein Vater und ich Horst Gölzer in Brenschelbach, von
dem es hieß, daß er Ähnlichkeit mit meinem Vater besitze. Eine Ähnlichkeit
war da, aber doch nicht so groß wie unter Brüdern. Horst und seine Frau
betrieben in der Ortsmitte von Brenschelbach bei der Kirche eine Wirtschaft
betrieben und hatten Kinder. Danach besuchten wir Hermann Gölzer, der als
ehemaliger Maschinenschlosser und Landwirt in einem alten Haus in
Brenschelbach lebte. Er erweckt in mir die beste Vorstellung von der
Lebensweise früherer Zeiten.
Quellen:
Gedruckte oder maschinenschriftliche Arbeiten:
22
GÖLZER BRENSCHELBACH
[Todesanzeige 1984]: Zeitungssausschnitt von 1984 im Nachlaß von Erich Gölzer.
23
GOELZER GERMANTOWN
(Bearbeitungsstand: 06.10.1998)
1. (of 35 Mimbach)
GOELZER, Johannes/John, d 25 Dec 1870 Germantown, WI, age 69 years, 9
Months, 18 days (heart disease)
parents: Georg Daniel G. of Mimbach and Maria Magdalena Wolf
m 31 July 1825 Wattweiler
Fess, Maria Louisa, b 30 July 1803 Wattweiler, d 21 Apr 1880 Germantown,
WI, age 76 years, 8 months, 21 days (pneumonia)
Children:
Maria,
Louise,
Philipp,
Christian,
John,
Jacob Heinrich,
Catharina,
Wilhelm James
Caroline
b circa 1825
b circa 1827
b 01 Dec 1828 Rheinbayern, m 1851 Katherine Dilling
b circa 1830, m Juliane Basemann
b circa 1835 New York
b circa 1840 New York, m 1866 Katharina Margaretha Rüehl
b 17 Mar 1844 Germantown, WI, m 1863 Philipp Bock
b 07 Feb 1846 Germantown, WI, m 1867 Katherina Strack
b circa 1848 WI, m circa 1865/70 Jacob Schläfer
2. (of 1)
GOELZER, Philipp
m 1851
Katherine Dilling
3. (of 1)
GOELZER, Christian
m
Baseman, Juliane
4. (of 1)
GOELZER, Jacob Heinrich
m 1866
Rüehl, Katharina Magdalena
m circa 1869
Goelzer, Louise (of 1 Oak Creek)
5. (of 1)
24
GOELZER GERMANTOWN
GOELZER, Wilhelm/William James, d 22 Nov 1888 So. Germantown,
Washington County, WI, age 42 years, 9 months, 15 days (phthisis), buried
Christ Church Cemetery,
parents: Johannes Goelzer, Germantown, and Maria Louisa Fess,
m 11 Nov 1867 [Germantown]
Strack, Katharina, b 5 June 1845 So. Germantown, WI, d 4 July 1892 So.
Germantown, WI, age 46 years, 29 days (phthisis), buried Christ Church
Cemetery,
parents: Johann Peter Strack, and Anna Catharina Wächter.
Children: (b Germantown)
William Valentine,
Frank Jacob,
Peter Peter,
Heinrich Johann,
Clara Louisa,
Oscar John,
b 29 Oct 1870 Ger., m 1895 Louisa Enslin
b 23 Sep 1872 Ger., m 1897 Karolina Henrich
b 05 Sep 1874 Ger., m 1905 Emma Wolf
b 22 July 1876 Ger., m 1899 Emma Ruehl
b 11 July 1878 Ger., m 1900 Archibald McGarvie
b 19 Jan 1882 Ger., m 1902 Clara Halderson
Sources:
Communications:
Communicated by Mary Lee Wick, 20908 State Street, Lannon, Wisconsin 53046, on 10
Dec 1984.
25
GELSER GROVE
(Bearbeitungsstand: 03.10.1998)
In den 1830'er Jahren kamen Mimbacher Familien, darunter gleich mehrere
Gölzer, in die Gegend von Grove im Staat New York östlich des Erie-Sees. Für
die Geschichte dieser Familien Gölzer/Gelser liegen zwei in Buchform
erschienene Familienchroniken vor. Die ältere von Maude Reid Tomlinson
[Reid Family] hat noch Erzählungen und Familienpapiere ihrer Großmutter
Elizabeth Gelser Reid (1823-1907) zur Grundlage. Die neuere Chronik von
Bruce M. Gelser ist wesentlich umfangreicher, jedoch in einigen
genealogischen und historischen Angaben ungenau. Es sei z. B. darauf
verwiesen, daß er William (1 Grove) unbesehen zu einem Bruder von Daniel I
(2 Grove) macht [Gelser, Historical Genealogy, p. 37, p. 60] oder den
gedruckten Nachruf auf seinen Urgroßvater Daniel II Gelser (5 Grove) im
Wortlaut ändert [Gelser, Historical Genealogy, p. 64]. Der anscheinend
originale Nachruf dagegen in [Reid Family, p. 117].
Während Maude Reid Tomlinson die Heimat ihrer Vorfahren in der bayerischen
Rheinpfalz noch sicher kennt, war in der Familientradition der Gelser in Grove
nach dem 1. Weltkrieg das Elsaß die Heimat ihrer Vorfahren. "My father always
referred to them as Alsatian Huguenots" [Gelser, Historical Genealogy, p. 103].
Elsässer stehen für die deutsche Sprache bei gleichzeitiger politischer
Verbundenheit zu Frankreich und den U.S.A. Dies war eine politisch bequeme
Vorstellung. Bezeichnenderweise beginnt selbst 1992 ein Besuch in Mimbach
mit einer Übernachtung in Saverne im Elsaß und endet als "great day exploring
Gelser-Göltzer roots in Alsace" [Gelser, Historical Genealogy, p. 18].
Kontrapunktisch sei vermerkt, daß genau in der Zeit, als die Gelser in Amerika
ihre Voreltern als "Elsässische Hugenotten" bezeichneten, die Nachkommen in
Mimbach und Webenheim 1934 "alle ohne Ausnahme" in die Deutsche Front
eintraten [Stucky, Mimbach, S. 49] und bei der Saarabstimmung am 13. Januar
1935 in beiden Dörfern geschlossen für Deutschland abgestimmt wurde
[Stucky, Mimbach, S. 51].
Grove is Township Number Six in the First or East Range of the South Section
of the Western Reserve, Allegany County, New York. It is bounded on the North
by Livingston County – Dalton – Nunda. The Western Boundary of the Phelps
and Gorham Purchase is on its East. It is a typical township, six miles square
with thirty six sections, though the sequence numbering of the sections varies
from the norm established by Congress in 1796. [...]. Grove was formed from
Nunda, Livingston County, and annexed to Allegany County March 8, 1827. It
was then called "Church tract". Its name was changed to Grove in 1828
26
GELSER GROVE
because of the magnificent stand – "grove" – of white birch and gray beech, in
a dell, in the southeast portion of the Township where vestiges of the hamlet
"Grove" may still be found. The town's surface is hilly, upland, divided into
many distinct ridges. Its many trees provided for a flourishing lumber industry
in its early settlement days. The land is poor for farming.
The first settler was John White, May 1818, in the northwest portion of the
town, near Dalton and Nunda. This was right after the close of the War of 1812,
which precluded any settlement, until its effects were well over. In the next ten
years this area became well populated. The Erie Canal was opened in 1825 and
that greatly increased migration to this area. [Gelser, Historical Genealogy, p.
47-48].
1. (of 34 Mimbach)
GÖLTZER/GELSER, Wilhelm/William, d Grove 1867,
parents: Daniel G., citizen of Mimbach, and Susanna Maria Gross,
m 22 Apr 1813 in Mimbach
Göltzer/Gelser, Catharina Magdalena, d Grove 1840,
parents: Jacob G., citizen of Mimbach, and Maria Susanna Schiel.
Children: (b Mimbach)
Jacob,
b 12 Aug 1814 in Mimbach, m 1841 Catherine Wiedricht
Archives:
1850, Dec. 21 [1850 census of Grove, Alleghany County, New York, page 20, dwelling no.
330, family no. 333]: Goelser, William, age 70, male, farmer, value of real estate: $
500, birthplace: Germany. Goelser, Catharine, age 70, female, birthplace: Germany.
1850 [Comm. Callahan, 1850 census of Grove, line 330-333]: William and Catharine Goelser,
age 70, born in Germany.
1860 [Comm. Callahan, 1860 census of Grove, line 187]: William Goelzer age 79, born in
Bavaria, and Catharine, age 67?
1998 [compiler]: the Gelser Historical Genealogy makes William Göltzer a son of Jacob
Göltzer of Mimbach, in consequence a brother to his own wife. Also according to the
Gelser Historical Genealogy his wife Catherine died in 1840, whereas the 1850 census
lists William Goelser and Catherine Goelser, both at age 70.
William Göltzer (1780-1867) with his wife Catherine Magdalena (1780-1840),
and their son Jacob (1814-1895) were the first to migrate. They left Mimbach in
1831 and settled in Grove 1833, after scouting around. He purchased a farm,
January 28, 1837, for $250.00, part of lots # 13 and # 14, from Jacob Geofs.
This farm straddled the Dalton-Birdsall Road. Lot # 13 was west of the road,
beginning 10 chains, 660 feet, north of the Isaman Road. Lot # 14 was east of
the road, directly on the Gunder road. It was directly across from the Grove
Church and diagonally opposite the Grove Cemetery. The Isamans were close
by to the west, down the road a peg.
27
GELSER GROVE
Catherine lived only seven years in Grove, dying in 1840, while he had thirty
four years living in the promised land, dying in 1867 [Gelser, Historical
Genealogy, p. 39-40].
2. (of 29 Mimbach)
GÖLTZER/GELSER, Daniel I, the father, d Grove circa 1854,
parents: Jacob G., master taylor of Mimbach, and Catharina Louisa Göltzer,
m 08 Apr 1814 in Mimbach
Göltzer/Gelser, Maria Elisabetha, d Grove circa 1850,
parents: Lorenz G., citizen of Mimbach, and Catharina Gross.
Children: (b Mimbach)
Jacob,
b 01 June 1814 in Mimbach, m 1842 Elizabeth Isaman
Joh. Daniel
b 24 Aug 1816 in Mimbach, m 1845 Margareth Isaman
Joh. Simon,
b 19 June 1818 in Mimbach, m 1845 Mary Isaman
Charlotte Luise,
b 19 Dec 1820 in Mimbach
Elisabetha,
b 16 Oct 1823 in Mimbach, m 1845 John Reid
Archives:
1845, Sep. 8 [marriage certificate, reproduced on p. 14 of Reid Family]: This is to certify that
John Reed of the village of Nunda in the state of New York and Elizabeth Goelser of
the above village in the state of New York were joined together in HOLY
MATRIMONY on the Eighth day of Sept. in the Year of our Lord One Thousand
Eight Hundred and Forty Five By me Daniel B. Lawton, Minister of the Gospel, In
Presence of Joseph Ditto, Wallic Whitcomb.
1850 [Comm. Callahan, 1850 census of Grove, line 288-291]: Daniel Goelser age 70, born in
Germany, living with a Limeon age 32 and a Mary age 26.
1907 [obituary, p. 17-19 of Reid Family]: Mary Elizabeth Goelser was born in the village of
Nimbach, Bavaria, Palentine, Germany, on October 16, 1823. At the age of 13 she
came to America with her parents and with them settled at Grove, Allegheney county,
New York. She grew to womanhood in this early home and was there married to John
Reid, on September 8, 1845. They came at once to the state of Wisconsin and with the
strong purpose and high intent characteristic of our earliest pioneers, they established
themselves on the homestead in the town of Ashippun which has ever since remained
in the possession of the family [...].
My grandmother, Elizabeth Gelser Reid (see pages 14-15), was born in 1823,
and at that time her family was living in a stone house built by her grandfather.
A huge grapevine (champagne) grew up against the house. There was enough
acreage so that they had a good orchard. Apples, pears, grapes, almonds and
berry bushes yielded fruit. A perennial garden contributed variety such as
asparagus, rhubarb, horseradish, etc. Every spring they raised a good garden
and nothing went to waste. The scattered acreage of their land consumed much
time going to and fro. They had a few acres six miles from their home where
they raised potatoes. (I was interested in visiting the park at Zweibrucken. The
28
GELSER GROVE
flower beds were filled with the same varieties of blooming plants that
Grandmother Reid raised in Wisconsin. There were beautiful rose beds.)
The Gelsers continued to save everything they could. By 1836 they had
accumulated sufficient funds to pay their way to America. The oldest son had
gone to the U.S. several years before this. He settled in Livingston County, New
York, in the village of Nunda. He located a farm that would be suitable for the
Gelser family and told them to make the move. Several families travelled
together, including a family of cousins named Lindeman. They were soon
established on a farm near Nunda. Later additional farms were purchased so
that each son could have his own establishment. The Gelser sons met and
married three German sisters who were immigrants to Canada. Their name was
Eisemann. Grandmother Reid's sister, Dorothea (Luisa on birth record), died
soon after coming to America. [Reid Family, p. 115-116].
The third, last, and largest, Gelser migration from Mimbach to Grove was that
of Daniel I Gelser (1781-1855). He, with his wife (Maria) Elisabetha
(1787-1850), their two sons Daniel II (1816-1897), and Simeon J. (1818-1886),
and two daughters, (Maria) Elizabeth (1823-1907) and (Louisa) Dorothea
(1820-), arrived in New York City, NY, May 28, 1838, on the S.S. Erie from Le
Havre, France. There were eighteen Gelsers on the passenger list. Dorothea
decided not to go on with her family and stayed in New York. The rest of the
family proceeded at once, via the Erie Canal, to Grove, where the oldest son,
Jacob C. awaited them. [Gelser, Historical Genealogy, p. 41-42].
Daniel I and his family settled on land on either side of Briar Hill Road which
runs north and south between Isaman Road and Gelser (Town Line Road)
parallel to the main Dalton-Birdsall Road. The land is in the southwest corner
of the Town of Grove, Lots # 1 and # 2. Daniel I did not purchase the land
himself, leaving it up to Daniel II, to do so. In the 1850 census his age is given
as 70, which agrees with his birth record. At the time, he was living with
Simeon J. on the east, not the west side of Brian Hill Road. His wife, Elizabeth,
had died prior to this census, say 1850 and he died prior to the 1855 census,
say 1854. [Gelser, Historical Genealogy, p. 60].
While living near Nunda [my grandfather] John [Reid] met [my grandmother]
Elizabeth Gelser, daughter of Daniel and Maria Elizabeth Gelser who had
emigrated to Grove [...] in 1836. [...]. They were married September 8, 1845,
by Daniel B. Lawton, minister of the gospel at Nunda, New York. [...] Shortly
after marriage John and Elizabeth Reid embarked at Rochester, New York, for
the trip to Milwaukee, Wisconsin. They were accompanied by the bride's
29
GELSER GROVE
brother, Simeon Gelser, and John's brothers, Sandy and Tom Reid – well
chaperoned. [Reid Family, p. 14-15].
Grandmother Reid moved to the homestead in Wisconsin after her marriage to
John Reid in 1845 and did not see any of her family again until late in life when
her brother, Simon, and his wife came to visit her. [...]. Grandmother Reid had
a nephew from Nunda who served in the Civil War and died in Andersonville
prison [Reid Family, p. 116].
William Hooson, killed at Gettysburg, July 2, 1863. [...]. Simeon Gelzer, died in
Andersonville prison; date not learned [History of Livingston County, Nunda –
War Record, p. 257-258].
3. (of 1)
GÖLTZER/GELSER, Jacob, d Grove June 4, 1885,
parents: William G., and Catharina Magdalena Göltzer,
m 24 Aug 1841 in Grove
Wiedricht, Catherine, d Sept. 14, 1899,
parents: David Wiedricht, and his second wife, Elizabeth Bass.
Children: (b Grove)
Mary
b 1842
Henry
b 1844
Simeon
b 1845
William
b 1848
Elizabeth
b 1851
David
b 1857
Jacob
b 1858
Katherine
b 1860
Charles E
b 1862
Frederick
b 1864
Julia
b 1866
Archives:
1850 [Comm. Callahan, 1850 census of Grove, line 283-286]: Jacob Goelser age 37, born in
Germany, a Catharine age 27, Mary Jane age 8, Henry age 7, Limeon age 5 and
William age 2.
1860 [Comm. Callahan, 1860 census of Grove, line 186]: Jacob Goelzer age 45, born in
Bavaria, a Catharine age 36, Mary age 19, Henry age 18, Limeon age 14, William age
13, Elizabeth age 10, David age 7, Jacob age 3 and Catherine age 6.
Jacob Göltzer, was born in Mimbach August 12, 1814 and died in Grove, June
4, 1885. He married Catherine Wiedricht, August 24, 1841. She was born in
Geneva, Ontario County, New York July 12, 1825, while her parents were en
route from Quebec, Canada to Grove. [Gelser, Historical Genealogy, p. 40].
30
GELSER GROVE
4. (of 2)
GÖLTZER/GELSER, Jacob, d Nunda, Livingston County, July 7, 1890,
parents: Daniel I G. of Grove, and Maria Elisabetha Göltzer,
m 1842
Isaman, Elisabeth, d Dalton, Livingston County, October 7, 1906,
parents: Michael Isaman of Grove, and Barbara.
Children: (b Grove)
Caroline
b 1842
Charles
b 1844
John
b 1846
Michael
b 1847
David
b 1849
Lorenzo
b 1853
Archives:
1850 [Comm. Callahan, 1850 census of Grove, line 286-289]: Jacob Goelser age 36, born in
Germany, a Elizabeth age 30, Caroline age 7, Charles age 5, John age 4 and Michael
David age 2.
1860 [Comm. Callahan, 1860 census of Grove, line 192]: Jacob C. Goelzer age 46, born in
Bavaria, a Elizabeth age 40, Caroline age 17, Charles age 16, John age 14, Michael age
13, David age 12 and Lorenzo age 7.
Jacob C. Göltzer (1814-1890), oldest son of Daniel I Göltzer, was the second
Göltzer to migrate to Grove. Having received word that Grove was "the chosen
spot" he journeyed forth, alone, to prepare things for his father, mother, two
younger brothers and sisters. He arrived in Grove about 1836. He purchased
farmland on Lot # 26, Dalton Road and Keshugua Creek, School District # 2,
three miles north of his Uncle William and the German Settlement. Jacob C.
was born in Mimbach June 2, 1814, and died in Nunda, Livingston County July
7, 1890, at age of 76. In 1842 he married Elizabeth Isaman. She was born July
10, 1820, Lower Canada, Quebec, Saint Frances Novelle Beauce. She died in
Dalton, Livingston County, October 7, 1906, at age of 86. [Gelser, Historical
Genealogy, p. 40-41].
5. (of 2)
GÖLTZER/GELSER, Daniel II, d Grove, Allegany County, March 12, 1897,
parents: Daniel I G. of Grove, and Maria Elisabetha Göltzer,
m 30 March 1845 in Grove
Isaman, Margaret, d Grove Aug 12, 1896,
parents: Michael Isaman of Grove, and Barbara.
Children: (b Grove)
Daniel D.,
b 1846
George Henry
b 2 Jan 1849 Grove, m 1878 Josephine M. Waterstreet
31
GELSER GROVE
Louisa S.
b 1851 (Gelser, Historical Genealogy, has 1857, seemingly in error)
Charles L.
b 1856
Hattie Ellen
b 1858
Ernest R.
b 1867
Archives:
1850 [Comm. Callahan, 1850 census of Grove, line 287-210]: Daniel Goelser age 30, born in
Germany, a Margaret, age 24, Daniel age 4 and George H. age 2.
1860 [Comm. Callahan, 1860 census of Grove, line 190]: Daniel Goelzer age 43, born in
Bavaria, a Margaret age 34, Daniel age 13, George H. age 11, a Louisa age 9, a Charles
F. C. age 4.
1879 [History of Allegany County, N. Y]: The Town of Grove: [...] Timothy Mabie and
Daniel Goelzer both came in 1838. Goelzer bought three hundred acres, fifteen acres
of which had been cleared. [...] The following names are those of most of the heads of
families who settled in Grove previous to 1844 and are still living in the town: [...]
Daniel Goelzer, [...], Michael Eiseman [...].
1897, March [19] [Reid family, p. 117]: full version of Daniel Gelser obituary from
newspaper clipping in grandmother Reid's papers.
1897, March 19 [Gelser, Historical Genealogy, p. 64, edited version of Daniel Gelser obituary
in Dalton Enterprise]: A Beloved and Honored father and neighbor ceased from his
sufferings Friday, March 12, 1897. Daniel Gelser was born in Mimbach, Germany,
August 24, 1816 but this progressive, aspiring youth yearned for the liberty and
freedom which America offered. In the year 1838, when the woods and fields of grand
old Allegany were tastefully decked with the ever welcome and sweet scented flowers,
this young man of twenty two years, with a purpose and ambition which has made him
a leader in the community in which he lived and a pillar in the church of his choice,
settled down to become and to remain one of the chief factors and influences for good
in the Township of Grove during those long years of darkness, mighty strife and finally
glorious victory. Though pressed heavily of necessity with business cares in the
clearing of lands and rearing of a large family, he never refused to give time and
counsel to the enterprise and questions which concerned our beloved country. He was
often chosen to fill positions of trust, which were never by him betrayed. His was a
well stored mind as he was a constant reader and careful observer, and the fact that he
was especially gifted in conversation, made him a man whose influence and presence
were helpful in the various walks of life.
Daniel II was a very successful farmer. He acquired 110 acres in lots # 1 and #
2, in the southwest corner of the town, from William A. C. Thompson and wife,
October 11, 1839, about a year after he first came to Grove. He acquired an
additional 101 ½ acres from the same Mr. Thompson April 1st, 1849. He also
acquired land from Frederic Closser, 49 ½ acres in one transfer and 28 acres
in another, for a total of 288 acres. He sold the first 110 acre parcel on the East
side of Briar Hill Road to his brother Simeon, May 4, 1852. In the 1855
Agricultural census he is listed as having 178 acres, 60 acres improved and 118
acres unimproved. His land and dwelling was on the West side of Briar Hill
Road. That of his brother on the East side. [Gelser, Historical Genealogy, p.
61].
32
GELSER GROVE
In the June 20, 1855 agricultural statistics census, he is listed as owner of 60
acres of improved land and 118 acres of unimproved land for a total of 178
acres valued at $1,780.00 or ten dollars an acre. This compares with $4.85 an
acre he paid for his first purchase, effective date October11, 1839, and $6.00
an acre for his second purchase, effective date April 1 st, 1849; the land nearly
doubling in value. In the 26 June 1855 population census, his dwelling is listed
as "Frame" with a value of $200.00. All other Gelser dwellings are listed as
log, of no value. On the 20 June 1855 agricultural statistics census the cash
value of his stock is listed as $504.00 and of his tools and implements $50.00.
He harvested 575 bushels of oats and 12 bushels of barley.
Daniel II, with his brother Simeon J., became United States citizens October 15,
1844. They all changed the spelling of their name to Gelser about that time.
[Gelser, Historical Genealogy, p. 62].
His Will distributed this land equally to his seven children. They, in turn, sold
their respective portion to the youngest son, Ernest R. and his wife Albertina. I
visited them, and their daughter Beaula, in the family homestead, many times.
[Gelser, Historical Genealogy, p. 63].
6. (of 2)
GÖLTZER/GELSER, Simeon J., d Grove, Feb 21, 1886,
parents: Daniel I G. of Grove, and Maria Elisabetha Göltzer,
m 30 March 1845 in Grove
Isaman, Mary, d Grove 1887/1897 (two dates in text),
parents: Michael Isaman of Grove, and Barbara.
Children: (b Grove)
Mary
b 1850, died at birth
Simeon H.
b 1856
Archives:
1850 [Comm. Callahan, 1850 census of Grove, line 288-291]: Daniel Goelser age 70, born in
Germany, living with a Limeon age 32 and a Mary age 26.
1860 [Comm. Callahan, 1860 census of Grove, line 191]: Limeon Goelzer age 42, born in
Bavaria, a Mary age 37 and a Limeon age 5.
Simeon J. Göltzer, the third and youngest son/brother was born in Mimbach,
Pfalz, June 19, 1818 and died in Grove, February 21, 1886. He migrated to this
country with the rest of the family, arriving New York, May 25, 1838. He
married Mary Isaman (1823-1897) on March 30, 1845, the same day his
brother Daniel married her sister, Margaret. This was the third of the Gelser
brothers marrying the third of the Isaman sisters. She was born in Lower
Canada, 1823. More details later.
33
GELSER GROVE
Simeon J. was deeded 110 acres of land on the east side of Briar Hill Road, Lot
# 2, for $266.44, in 1855 by his brother, Daniel II, whose house was on the west
side of the road, slightly to the north. The census of 1850 shows Daniel I, the
father, living with Simeon J. Simeon and Mary had two children, Mary 1850,
died at birth and Simeon H. He was born in 1856. Mary, the wife, died in Grove
in 1887. [Gelser, Historical Genealogy, p. 42-43].
The Historical Genealogy by Bruce M. Gelser continues on pp. 67-75 with a
detailed and illustrated account of the life of the author's grandparents Rev.
George Henry Gelser (b 2 Jan 1849 in Grove, Allegany County, NY, d 22 Jan
1910 in Dalton, Livingston County, NY) and Josephine M. Waterstreet. On pp.
76-88 follows the history and records on the author's parents, Dr. George
Merrill Gelser, Physician, Gynecologist (b 10 July 1882 in Beaver Falls, Lewis
County, NY, d 21 Oct. 1935 in Rochester, Monroe County, NY) and Bessie
Caroline Maxfield. The volume continues with an enumeration of all
descendants of the married couple Rev. George Henry Gelser and Josephine M.
Waterstreet (pp. 99-102).
Sources:
Archives:
1850 census of Grove, Alleghany county, New York. My own extract from microfilm at
Los Angeles Genealogical Library, 10741 Santa Monica Blvd., Los Angeles CA 90024.
Printed or typewritten works:
[Gelser, Historical Genealogy]: Gelser, Bruce M.: Historical Genealogy, Rev. George
Henry Gelser, Dr. George Merrill Gelser, 1640-1992, 117 pages, Rochester, New York
1992.
[History of Allegany County, N. Y.]: Beers, F. W.: History of Allegany County, N.Y.
1806-1879, New York 1879.
 [History of Livingston County]: Smith, James H.: History of Livingston County, Syracuse,
N. Y. 1881.
[Reid Family]: Reid Family 1776-1974, compiled by Maude Reid Tomlinson, edited by
Dorothy Tomlinson Yantis and Mary Gibson Wirth, E. Dean Austin, Shelbyville, IL
62565, U.S.A., printed 1974.
[Stucky, Mimbach] Stucky, Karl: Dorfgeschichte von Mimbach und Webenheim
796-1940. Herausgegeben von Ortrun Stucky und Dr. Wolffried Stucky, 321 S.,
Blieskastel-Bierbach und Worms 1996. Stucky gibt auch an, daß am 6. Mai 1934 das
ganze Dorf (Mimbach) nach Zweibrücken wanderte, "wo auf der Rennwiese Dr. Goebbels
zu uns Saardeutschen sprach". Dies korrespondiert vielleicht mit einer lebhaften
Kindheitserinnerung meiner Mutter Marianne Knecht, die als sechsjähriges Mädchen
34
GELSER GROVE
dabei war, als in Zweibrücken auf dem Exerzierplatz oder der Rennwiese der "Status Quo"
als Puppe verbrannt wurde.
Printed or typewritten Gelser material not available to the present compiler:
"Leigh M. Gelser, my son, 20 Emerson Road, Wellesley Hills, Massachusetts 02181, on
September 29, 1990 issued a sixty page (complete with notes) Genealogy of the
Göltzer-Gelser-Grove family" [Gelser, Historical Genealogy, p. 104].
"The Canadian Route Migration, George Bowser, et al, is contained in a copy of The
Wiedricht Family, as collected by Donald E. Posts of Perry New York, compiled by
Gladys Gelser Smith, 1936" [Gelser, Historical Genealogy, p. 108].
Communications:
[Comm. Callahan]: Communicated by James B. Callahan, 6309 126th Ave. S.E., Bellevue,
Washington 98006, on 7 Sep 1985.
35
GÖLZER HOMBURG/SAAR
(Bearbeitungsstand: 24.07.1998)
Die Angaben im Familienblock stammen aus [Bohrer, Homburg] und
[Mtg-Sonn].
1. (aus 19 Mimbach, da Name und Altersangabe passen)
GÖLTZER/GÖLZER, Christian, 1781-92 in Homburg/Saar und Soldat bei der
Leibgarde zu Fuß, 1794 in Meisenheim/Glan und Soldat im Regiment Royal
Deuxponts,
oo (vor 1782)
N., Henrietta
Kinder: (* Homburg/Saar und Meisenheim/Glan)
Joh. Philipp Casimir, * 06.11.1781 Hom., + 02.06.1782 Hom.
Joh. Daniel,
* 11.10.1783 Hom.
Maria Cath.
* 01.09.1785 Hom.
Joh. Nickel,
* 08.11.1787 Hom.
Elisabetha
* 02.04.1790 Hom.
Christina Elis.
* 20.01.1792 Hom.
Joh. Christian,
* 29.01.1794 Meisenheim/Glan
Archivalien:
1776 [Schaaff, Huldigung 1776, S. 30]: bei den Soldaten der Leibgarde zu Fuß in
Zweibrücken: Gemeiner Christian Gelßer, Geburtsort: Webenheim.
1789 [Bohrer, Ancienneté und Grund-Liste, S. 5]: Gölzer, Christian, 39 J., ref., Größe: 5
Schuh, 3 Zoll, 1 Strich, Geburtsort: Mimbach, Amt Zweibrücken, 1 Frau, 3 Kinder,
Dienstgrad: Gemeiner, Eintrittsjahr: vom Bearbeiter "aus Platzmangel weggelassen".
1792 [Bohrer, Bierbach, S. 44]: Joh. Christian Göltzer, Soldat unter dem Herzogl. Regiment
auf dem Carlsberg, ist Pate in Bierbach.
1794, 29.01. [Mtg-Sonn, nach dem luth. KB Meisenheim]: GÖLTZER Johann Christian, *
Meisenheim 29.01.1794, S.d. Johann Christian G., Soldat im Regiment Royal Dupont
und Henriette N.N.
1998 [Bearbeiter]: Mit den bei Bohrer angegebenen Konversionsfaktoren 1 Schuh = 32,5 cm,
1 Zoll = 2,61 cm und der zusätzlichen Annahme 1 Strich = ¼ Zoll = 0,65 cm beträgt
die Körpergröße des Christian Gölzer 171 cm.
Die Wohnorte der Familie sind beruflich bedingt, denn "der letzte regierende
Herzog, Karl II. August [...] verlegte im August 1780 seinen Hofstaat und seine
etwa tausend Mann starke Garnison [aus Zweibrücken] in die von ihm – im
Vorgefühl seiner Macht als Präsumptiverbe aller wittelsbachischen Länder in
der Kurpfalz, in Bayern und am Niederrhein – auf dem Karlsberg bei Homburg
errichtete phantastische Landresidenz [...] [Kaul, Zweibrücken, S. 44]. In
gleicher Weise hängt die Übersiedlung/Verlegung/Flucht der Familie nach
Meisenheim/Glan offensichtlich mit dem Einmarsch der französischen Truppen
36
GÖLZER HOMBURG/SAAR
und der Flucht des Herzogs Karl II. August vom Karlsberg nach Mannheim im
Februar 1793 zusammen.
Quellen:
Gedruckte oder maschinenschriftliche Arbeiten:
[Bohrer, Ancienneté und Grund-Liste]: Bohrer, Walter: Ancienneté und Grund-Liste von
seiner Herzogl. Durchlaucht zu Pfalz-Zweibrücken löblicher Garde zu Fuß und Artillerie
Corps 1789, 36 S., ZAF, Zweibrücken 1985.
[Bohrer, Bierbach]: Bohrer, Walter, Register des Reformierten Kirchenbuches der
Gemeinde Bierbach über die Getauften, Copulierten und Begrabenen von 1741 bis 1798,
46 S., ZAF, Zweibrücken 1968.
[Bohrer, Homburg]: Bohrer, Walter: Register zu dem evang.-reformierten Kirchenbuch
der Pfarrei Homburg 1748-1798, 128 S., ZAF, Zweibrücken 1987.
 [Kaul, Zweibrücken]: Kaul, A.: Zweibrücken. Die alte Herzogstadt in Geschichte und
Gegenwart, 80 S., Zweibrücken 1983.
[Schaaff, Huldigung 1776]: Schaaff, Karl: Untertanenlisten des Herzogtums Zweibrücken
aus den Huldigungsprotokollen des Jahres 1776, Folge 6 der Schriften zur
Bevölkerungsgeschichte der pfälzischen Lande, Ludwigshafen am Rhein 1977.
Mitteilungen:
[Mtg-Sonn]: Briefliche Mitteilung von Curt Sonn, Eschwenweg 26, 7410 Reutlingen 3
vom 17.07.1991.
37
GÖLZER MIMBACH
(Bearbeitungsstand: 24.07.1998)
In Mimbach haben Familien den 30jährigen Krieg überdauert, es ist
altbesiedelt. Dort nimmt die Familiengeschichte der Familien Gölzer ihren
Anfang. Der Ort wurde früher nur "Minbach" genannt. Wann die Schreibung
"Mimbach" amtlich wurde, weiß ich nicht.
Mimbach gehörte zum Fürstentum Pfalz-Zweibrücken und innerhalb dieses
Staates zum Amt Zweibrücken, welches etwa 50 Dörfer rund um Zweibrücken
umfaßte und die Stadt Zweibrücken zum Verwaltungssitz hatte. Seit der Mitte
des 16. Jahrhunderts werden in Pfalz-Zweibrücken Kaufprotokolle,
Rechnungsbücher, Abgabelisten, Kirchenbücher geführt. Nur wenige
Bruchstücke aus dieser Zeit haben die Zeitläufte überdauert, doch aus den
wenigen noch vorhandenen Stücken erfährt man die Namen von Einwohnern
des Amtes Zweibrücken im 16. Jahrhundert.
Der Autor der Mimbacher Ortsgeschichte, Karl Stucky, vermerkte als erster
richtig, daß einige der in Mimbach nach dem 30jährigen Krieg auftretenden
Familien, unter anderem die Familie des Barthel Göltzer, vorher schon dort
ohne "Familien"-Namen gelebt haben müssen. Dies betont er mehrfach in der
Ortsgeschichte. Er schreibt über im 30jährigen Krieg verschwundene und über
neu auftretende Familiennamen:
Gar manche Familie, deren Namen in der Zeit vor dem großen Kriege im Dorf
einen guten Klang gehabt hatte, ist jetzt verschwunden. Sind sie im Krieg
umgekommen? Vorm Feind geflüchtet und nicht mehr zurückgekehrt?
Ausgestorben ist z.B. der Name Landgraf. Barthel Göltzer von Mimbach als
einer ihrer Erben verkauft schon 1647 seinen Teil an dem Haus des Mathes
Landgrafen. [Stucky, Mimbach, S. 115].
Der letzte Satz ist rätselhaft. Stucky hat das Landgerichtsbuch Zweibrücken
1626 - 1704 ausgewertet. Am 01.07.1647 verkaufen aber nicht Barthel Göltzer
sondern Barthel Müller und seine Ehefrau Barbel als Erben des Matthes
Landgraff zu Webenheim ihren Erbanteil [Gö86]. Stucky hat bewußt oder
unbewußt Barthel Müller mit Barthel Göltzer gleichgesetzt, auch wenn er dies
nirgends erläutert; anders kann ich mir den Satz nicht erklären. Im Kapitel "Die
Mimbacher Mühle" kommt Barthel Göltzer 1649 erstmals in seiner Funktion als
Meyer vor:
Die Gemeinde drängt [den Müller] auch [zur Instandsetzung der Mühle]. Und
der Meyer Barthel Gölzer legt dem Müller auf, noch vor Weihnachten mit dem
38
GÖLZER MIMBACH
Bauen anzufangen, bis Pfingsten aber die Mühle aufzurichten. [Stucky,
Mimbach, S. 218].
An anderer Stelle schreibt Stucky:
Auch unter den neuen Namen, die jetzt auftauchen, sind manche alten Familien
vertreten. Waren doch schon vor dem Kriege noch nicht für alle reine
Familiennamen üblich, und in der Zwischenzeit haben sich neue
Familiennamen gebildet. Ihre Träger aber sind zum Teil Familien, die schon im
und vor dem Kriege hier ansässig waren. [Stucky, Mimbach, S. 116].
Neu tritt auch auf der Name Göltzer. Barthel Göltzer aus Mimbach und seine
Ehefrau Barbel besitzen schon 1656 Land dort. 1656 ist dieser erste Göltzer,
den wir hier kennen, Meyer von Mimbach und Webenheim. Das kann aber nur
einer werden, der schon mit dem Dorf verwachsen ist. Er hat also schon lange
hier gewohnt. Seinen Besitz zu Mimbach erweitert er durch Zukauf von Land.
Von Jakob Hock zu Webenheim kauft er 1658 1 Morgen Felds bei Steinborn
hinter dem Dorf Mimbach, ½ Morgen im Kirchthal, 1 Acker und 1 Grasstück in
den Hellgärten, 1 Etzel neben dem Pfarretzel zu Mimbach, alles für 19 ½
Gulden. 1660 verkauft er ein Haus, Scheuer, sowie noch ein altes Haus samt
Hofgering zu Webenheim für 100 Gulden. Söhne von ihm sind Samuel und Hans
Georg Göltzer zu Mimbach. [Stucky, Mimbach, S. 120].
Gegen 1700 hat jede Familie in unserem Dorf ihren Namen. [Stucky, Mimbach,
S. 86].
Als zweite kommt Maude Reid Tomlinson zu Wort. Die Eltern ihrer 1823 in
Mimbach geborenen Großmutter Elisabetha Göltzer/Gelser Reid hießen beide
Göltzer und nach den Forschungen von Karl Jost gleich drei ihrer vier
Großeltern. Mrs. Tomlinson schreibt:
Grandmother Reid who was born in Germany, near Zweibrucken, knew her
ancestors were French Huguenots who left France to escape religious
persecution, but she did not know when. [Reid Family, Introduction, p. ii].
We do not know when our Huguenot ancestors escaped from France to avoid
further persecution. It did happen when they moved into Germany just a mile
over the border in the village of Mimbach, near Zweibrücken. It may help to
review the Huguenot invasion of Germany. [...]. The French ancestral family
Mueller/Millaise and their children found refuge in Mimbach, Germany, in
1640. They had to become German citizens, speak German language and try to
get themselves established as best they could. They took the name of Gelser
39
GÖLZER MIMBACH
(variously spelled Goltzer, Goeltzer, Golzer) meaning grinder. (In France they
had been farmers and earned a cash income by doing tailoring on the side. The
entire family lent a hand with the tailoring.) In time they were able to buy small
pieces of land on which to raise food. [Reid Family, p. 115].
Diese Hinweise bedürfen der Interpretation und der zeitlichen Einordnung. Mrs.
Tomlinson schreibt hier in Kenntnis der mündlichen Überlieferung ihrer
Großmutter Reid und zugleich in Kenntnis der Forschungen von Karl Jost, die
im Original auch im Nachlaß meines Vaters vorliegen. Ich erkläre mir diese
Sätze so: Hier sind verschiedene Erzählungen vermengt: Aus den Erzählungen
der Großmutter Reid stammt, daß die ihrigen im 19 Jahrhundert neben der
Landwirtschaft zur Grundversorgung das Schneiderhandwerk als Bargeldquelle
betrieben. Die Güterkäufe aus der Mitte des 17. Jahrhunderts hatte der
Genealoge Karl Jost aus dem Landgerichtsbuch Zweibrücken 1626 – 1704
extrahiert [Jost 1955, S. 2]; aus seinen Forschungen stammt auch die zeitliche
Plazierung "1640", die ja die Großmutter Reid nicht kannte. Als überraschender
neuer Aspekt taucht hier die hugenottische Abstammung und der
Namenswechsel von Mueller/Millaise zu Gelser auf. Von beiden Dingen war im
Abschlußbericht von Karl Jost von 1955 keine Rede und es war 1983 meinem
Vater völlig neu. Beides muß daher von der Großmutter Reid überliefert sein.
Ich erkläre mir diese Dinge heute nach fünfzehn Jahren des Nachsinnens wie
folgt: "Millaise" ist nichts anderes als die Zugehörigkeitsform des Namens
Müller. In Schriftdeutsch ist das Müllers. Wir würden in Ahnlehung an das
Schriftdeutsche "Millersch" dafür schreiben, aber in Wirklichkeit spricht man
auf Pfälzisch unbetontes "er" als "a": "Millasch". Großmutter Reid hatte
"Millersch" natürlich verstanden. Sie war ja aus Mimbach. Ihr Wissen kann aber
nicht den Stand von 1640 wiedergeben sondern nur den von um 1840, ihrer
Jugend. Ihre eigene Familie muß "Millersch" genannt worden sein, nicht
irgendwelche Vorfahren 200 Jahre früher. 1838 waren ja gleich mehrere
Familien aus Mimbach nach Grove ausgewandert, darunter sogar mehrere
Gölzer, die unter sich natürlich weiter Pfälzisch sprachen und im Gespräch über
andere deren Hausnamen und Beinamen gebrauchten. In der neuen Heimat und
mit dem Gebrauch der englischen Sprache durch die Kinder ist dann im 19.
Jahrhundet "Millersch" außer Gebrauch gekommen und Gelser übriggeblieben.
Das muß mit dem Namenswechsel gemeint sein. Ich selbst weiß übrigens nicht
wie man in Mimbach spricht oder früher sprach, komme ja aus einem anderen
Ort und einer anderen Zeit, habe mich aber wieder kundig gemacht: in Mimbach
und dem Zweibrücker Umland bezeichnet "–sch" die weibliche Endung (die
Nährersch: die Näherin, die Millersch: die Müllerin) [Post 1990, S. 111]. Das ist
hier aber nicht gemeint. Die Endung "–sch" bezeichnet in Mimbach und in der
ganzen Pfalz auch die Zugehörigkeitsform (Millersch Elis: Elisabeth aus der
40
GÖLZER MIMBACH
Familie, dem Haus Müller, Millersch Audo: das Auto der Familie Müller) [Post
1990, S. 117].
Und jetzt zu dem anderen Punkt mit den Hugenotten und dem
Französisch-Deutsch: um Französisch oder Deutsch zu werden, brauchte man in
Mimbach keinen Umzugswagen zu bestellen. Das passierte 1676-97 und
1798-1814 auch ohne eigene Mitwirkung. Wenn Großmutter Reid erzählte, daß
ihre Familie in Frankreich gelebt hatte, kann sich das auf die Jahre von
1798-1814 beziehen. Für die hugenottische Herkunft fand ich keine Hinweise.
Ich erkläre es mir so: Großmutter Reid hatte vielleicht betont, daß sie
ursprünglich reformiert = calvinistisch waren, eben der gleichen Konfession
angehörten wie die Hugenotten. Eine zutreffende Erklärung gibt vielleicht A. H.
Kuby:
Was [nach 1818 von der französischen Tradition] blieb, waren einige
französische Familiennamen (die auch französisch ausgesprochen wurden),
war der fast allen gemeinsame Stolz auf die Errungenschaften der großen
Revolution und des Empire, die den Pfälzern auch im Königreich Bayern
erhalten geblieben waren. Im Laufe des 19. Jahrhunderts rühmte sich jede
zweite pfälzisch-protestantische Familie einer hugenottischen Abkunft – und
diese Tradition ist noch nicht ausgestorben, auch wo sie sich keineswegs
verifizieren läßt. [Kuby 1987].
Mit Karl Stucky und Maude Reid Tomlinson gibt es schon zwei unabhängige
Hinweise auf den Namen Müller. Nun kommt der dritte: Anfang der 80er Jahre
waren mir weder die Arbeit von Stucky noch das Buch von Maude Reid
Tomlinson bekannt. So suchte ich als dritter im Landgerichtsbuch Zweibrücken
1626-1704 nach den alten Mimbacher Familien. Barthel Müller war ab 1628 mit
einigen Einträgen vertreten und ebenso Barthel Göltzer, letzterer 1656 als
Anlieger und ab 1658 mit Güterkäufen. Beide waren mit einer Barbara
verheiratet und wohnten in Mimbach. 1652 verkaufte Hauprechts Hans von
Ormesheim (20 km südwestlich von Zweibrücken) Güter in Mimbach. Er
konnte schlecht den weiten Weg von Ormesheim nach Zweibrücken kommen
und bevollmächtigte den Meyer zu Mimbach:
08.07.1652 (fol. 229r):
Weilen obgedachter Hauprechts Hans persönlich nit (hat) erscheinen können,
hatt er Barthel Müllern, dem Meyer zu Minbach gewaldt gegeben [Gö 86].
An anderer Stelle ist aber Barthel Gellzer 1652 als Meyer zu Mimbach
bezeichnet [AHWSt IV, 4649, Münbacher Pfarrkirch=Rechnung von 1652, fol.
41
GÖLZER MIMBACH
23v] und hat dort Kirchengüter gepachtet, die bis 1634 Jacob Müller gepachtet
hatte:
1634 (fol. 24):
Innam Geltt von dießer Kirchen aigenen güttern uf Martini fellig: Jacob Müller
zue Weibenheim von einer wiesen im fronvelt [12 bz. 6 d.].
1651 (fol. 22r):
Nota die wieß im fronfeld davon Jacob Müller zue Weibenheim 12 bz. 6 d.
geben ist ganz verwachsen und weil solche neben Barthel Geltzern von
Minbach liege, hab ich ihme solche 2 Jhar lang umb zu buzen ohne zinß geben,
alß 1651 et 1652.
1652 (fol. 23v):
Nota die wieß im fronfeldt hatt Barthel Gellzer der Meyer nun im zweyten Jhar
umb zue butzen gebabt und wird künfftigen Jhars ettwaß zinß darauß geben, 12
bz. 6 d. hatt solche vor dießem etragen.
1653 (fol. 17v):
Nota die wieß im fronfeldt hatt Barthell Geltzer der Meier pro 6 bz.
1654 (fol. 17v):
Item Bartel Göltzer der Meyer zue Münbach gibt von der wieß im fronfeldt 6 bz.
1668 (fol. 29v):
Item Barthel Göltzer der Meyer gibt von der wiesen im frohnfeldt 6 bz.
Barthel Göltzer hatte zudem diejenigen Güter gepachtet, die bis 1634 von Hans
Henrich dem Müller und von Barthel dem Müller gepachtet waren:
1668 (fol. 30v):
Nota 1 fl. 10 bz. 2 d. hat Hanß Henrich der Müller zu Minbach von seinem
lehen in das Haafners guth gehörig geben, ist eine wieß von einem wagen heus
im Schelber Thal, 1 ½ Morgen dungfeldt im dumpell und 15 oder 16 morgen
Wüllerungen. Jetzt gibt Barthel Göltzer der Meyer 7 bz. 8 d.
1668 (fol. 31v):
Nota 2 fl. 1 bz. 2 d. hat Hanß Klein zue Weibenheimb unndt Barthel der Müller
zu Minbach von der wiesen in den holtzwiesen im winthers guth behörig geben,
darauß gibt Barthel Göltzer dahs[elbst] 4 bz.
42
GÖLZER MIMBACH
So erkannte ich, daß Barthel Müller und Barthel Göltzer eine Person waren.
Barthel Göltzer hatte übrigens eine Tochter Margreth, die am 23.09.1649 Gote
war [Gö84].
Dann gab es noch einen Barthel von Mimbach. Er, seine Frau Barbara und seine
beiden Töchter Magdalena und Margreth waren von 1643 bis 1652 oftmals
Paten [Gö84]. 1650-52 ist er als Meyer in Mimbach bezeichnet [Gö84] und
schließlich hatte er Stücker gepachtet, die 1668 Barthel Göltzer gepachtet hatte.
Das war also derselbe. So wuchs die Familie um eine weitere Tochter:
Magdalena.
Die Geschichte ist noch nicht zu Ende: am 28.02.1655 standen unter anderem
noch bei "Barthel Meyer zue Minbach 1 fl. 9 ½ bz." an Pachtzinszahlungen für
das Jahr 1654 aus, so in einer vom Kirchenschaffner Henrich Jacob Koch
verfaßten Liste [AHWSt IV, 3796]. In meiner Auswertung der Rechnungsbände
für 1654 erscheint aber kein Barthel Meyer, nur Barthel von Mimbach und
Barthel Göltzer, der Meyer [AHWSt IV, 4649]. Also konnte man den ebensogut
Barthel Meyer nennen und wurde auch verstanden.
Und dann gab es noch einen Barthel Metzger. Barthel "Metziger" von Mimbach
war nur aus einem einzigen Eintrag bekannt: 1638 ließen er und seine Frau
Barbel in Zweibrücken Drillinge taufen [Gö84]. Die Eheleute hatten also die
Katastrophe von 1635 überlebt, waren aus Mimbach und hießen auch Barthel
und Barbel. Ein Söhnlein bei den Drillingen wurde Hanß Henrich getauft. Es
schien unwahrscheinlich, daß bei der Handvoll Überlebender gleich zwei
Ehepaare Barthel – Barbel hießen. Mit Phantasie könnte man sich das weiter
ausmalen: die Einträge könnten sich auf Barthel Müller/Geltzer/N. beziehen,
sein anzunehmender Vater Hanß Henrich der Müller könnte in der Katastrophe
1635 gestorben sein, das Söhnlein könnte nach ihm benannt worden sein. So der
Gedankengang. Nach dem Ankauf der Leyen'schen Archivalien und ihrer
Überführung in das Landesarchiv Saarbrücken wurden diese 1995 der
Öffentlichkeit zugänglich. In Listen über die Einnahme des Lämmerzehnten zu
Mimbach, Webenheim und dem Mölschbacherhof fand sich 1631 und 1634
Barthel "Mezger" erneut, nicht aber Barthel Müller [LA Saarbrücken, Bestand
von der Leyen, 2003]. Es ist für die Familiengeschichte Gölzer unerheblich, ob
Barthel Metzger ein weiterer Name für Barthel Müller/Geltzer/N. ist, es scheint
aber mehr dafür als dagegen zu sprechen. Dies wird im Kapitel zur Mimbacher
Mühle noch klarer: dem Müller zu Mimbach oblag seit unvordenklichen Zeiten
auch die Haltung des Eberschweins für die Gemeinde und somit die
Verantwortung für die Schweinezucht in der Gemeinde und natürlich die
praktische Handhabung derselben. Schweine waren wertvoller Besitz. Alle zum
43
GÖLZER MIMBACH
Verzehr bestimmten Schweine, männliche wie weibliche, wurden fachmännisch
verschnitten damit sie besser Fleisch ansetzten:
"die Schlachtschweine müssen geschnitten seyn, wenn das fleisch und speck
wohl gerathen soll, es kan solches noch bey der muttermilch geschehen, da sie
es eher vergessen", aber auch "die eber können, wenn sie vier jahr gedienet, die
mutterschweine ein jahr später geschnitten werden [Grimm, Deutsches
Wörterbuch, Band 4, Spalte 3119-3121].
So könnte ich mir die Brücke von Barthel Müller/N. zu Barthel Metzger und
Barthel Geltzer vorstellen.
1821 beschwert sich der Adjunkt Schwartz, die Eigentümer der Mühle
weigerten sich, den Eber-Fassel zu halten, wozu sie seit unvordenklichen Zeiten
verpflichtet waren. Und die Gemeinde bekommt noch einmal recht von der
Verwaltung. Doch weigert sich bald darauf der Müller wieder, und als die
Gemeinde 1842 einen Prozeß deshalb gegen den Müller führen will, wird ihnen
dies von der Behörde widerraten, weil auch dieses alte Recht der Gemeinde zu
den aufgehobenen Feudalrechten gehörte und so eine Aussicht auf Erfolg in
dem Rechtsstreit für die Gemeinde nicht bestand. [Stucky, Mimbach, S. 226].
Zu den Beinamen und Familiennamen möchte ich abschließend folgendes
festhalten, wenn es auch nicht immer so klar auf der Hand liegt wie bei der im
Vorwort genannten Familie Andreas Enckler. Barthel Geltzer hieß vor 1650
meistens Barthel Müller, die Mimbacher Hamm hießen vor 1650 Schneider, die
Mimbacher Gebhardt vor 1660 meistens Schäfer, die Webenheimer Conrad vor
1670 meistens Kiefer. Wenn vor 1670 ein Vorname in einem Ort mehrfach
auftritt, sollte man die entsprechenden Personen auf Personengleichheit
überprüfen. Vornamen waren amtlich, Familiennamen nicht.
Quellen:
Wichtige Quellen der Familienforschung sind zunächst die Kirchenbücher, die
in Pfalz-Zweibrücken seit Mitte des 16. Jahrhunderts geführt wurden. Sie
enthalten amtliche Beurkundungen der Taufen, Heiraten, Konfirmationen und
Sterbefälle. Für Mimbach zuständig waren die Pfarreien:
Mimbach .................
Zweibrücken ...........
"Zweibrücken-West"
Mimbach .................
bis 1635
1636 – 1652
1653 – 1663
ab 1665
(Kirchenbücher verloren).
(Kirchenbücher vorhanden).
(Kirchenbücher verloren).
(Kirchenbücher vorhanden).
44
GÖLZER MIMBACH
Die zweite ergiebige Quelle sind die in Pfalz-Zweibrücken gleichfalls seit Mitte
des 16. Jahrhunderts geführten Gerichtsbücher oder Kontraktenprotokolle. Sie
enthalten Vorgänge der freiwilligen Gerichtsbarkeit, also Kauf, Verkauf und
Tausch von Häusern und Grundstücken, auch einige wenige Testamente,
Adoptionen - genannt "Einkindung" - und Eheberedungen, welche "Hinlich"
genannt wurden. Ausgewertet wurde der zeitlich letzte Band der Zweibrücker
Landgerichtsbücher im Stadtarchiv Zweibrücken von 1626 - 1704. Von mir
nicht ausgewertet wurden die älteren Bände; der älteste beginnt glaube ich
1529.
Eine dritte sehr interessante Quellenart sind Einwohner- und Steuerlisten. Für
das ehemalige Amt Zweibrücken sind eine Reihe von Listen aus dem 17. und
18. Jahrhundert mit mehr oder minder detaillierten Angaben veröffentlicht,
darunter für Mimbach:
1609
1634
1656
1669
1675
1688
1696
1704
1731
1742
1772
1776
Gewerbe, Namen und Alter für alle Erwachsenen und Kinder.
Steuerpflichtige zum Lämmerzehnten; diese ist unveröffentlicht.
Steuerpflichtige zum Maischaft und Herbstschaft mit Steuerbetrag.
Namen der Haushaltsvorstände, mit Konfessionsangaben.
Anzahl der Haushalte, ohne Namen.
Anzahl der Haushalte nach Konfessionen, ohne Namen.
Steuerpflichtige zur Kopfsteuer mit Gewerbe und Steuerbetrag.
Gewerbe- und Viehzählung.
Huldigungsliste: Namen der Untertanen.
Untertanenliste: Name, Stand, Konfession, Kinderzahl.
Seelenzählung: Namen und Alter für alle Erwachsenen und Kinder.
Huldigungsliste: Namen der Untertanen und Söhne über 18 Jahre.
Die Gewerbe sind in dem Sinne zu verstehen, wie es schon Großmutter Reid
erzählt hat: viele betrieben zur Grundversorgung Landwirtschaft und daneben
als Bargeldquelle ein Gewerbe, wobei die Landwirtschaft mehr im Sommer, das
Gewerbe eher im Winter betrieben wurde. Es gab sicher auch reine
Landwirtschaftsbetriebe, vielleicht vereinzelt auch reine Gewerbebetriebe, wie
die Verhältnisse es eben erlaubten. Aufschreibungen über Zuzüge beginnen leider - erst nach 1719, dagegen sind Wegzüge durch Güterverkäufe und
Manumissionen gelegentlich schon früher dokumentiert.
Eine weitere Quellenart, die aber in der Auswertung die größte Arbeit erfordert,
sind die noch zahlreich vorhandenen alten Rechnungsbände in den Archiven, so
verwahrt das Archiv der Herzog-Wolfgang-Stiftung in Zweibrücken (früher:
Kirchenschaffneiarchiv
Zweibrücken)
die
Einnahmenund
45
GÖLZER MIMBACH
Ausgabenrechnungen für die Kirchenschaffnei Zweibrücken, für die Klöster
Hornbach und Wörschweiler, das Stadtarchiv Zweibrücken verwahrt städtische
Rechnungen, das Landesarchiv Speyer die Landschreiberei- und
Kellereirechnungen für das ehemalige Amt Zweibrücken.
Die Liste von 1609 weist für die Pfarrei Mimbach mit Mimbach, Webenheim,
Hengstbach, Wattweiler und dem Mölschbacherhof 90 Familien aus, davon 21
in Mimbach. Für die katastrophalen Kriegsereignisse der Jahre 1635-40 nach
der Einnahme der Stadt Zweibrücken durch die kaiserlichen Truppen, den
völligen Zusammenbruch jeglicher Wirtschafts- und Verwaltungstätigkeit
einschließlich des Absterbens fast aller Einwohner durch Krieg, Pest und
Hungersnot gibt es für das Amt Zweibrücken einige Berichte. Für Mimbach
setzen Nachrichten und Lebenszeichen 1639-40 zeitweise aus. Dafür gibt es
indirekte Hinweise: Die Taufe eines Kindes des Barthel Müller 1640 in
Meisenheim am Glan und die 1651 seit 12 Jahren nicht gezahlte Mühlenpacht.
Die erste Liste nach dem Dreißigjährigen Krieg ist die von 1656 mit den
Steuerpflichtigen zum Mai- und Herbstschaft. Sie kennt im Bereich der Pfarrei
Mimbach 22 Steuerpflichtige, davon 5 in Mimbach. Die Angaben sind nicht
direkt vergleichbar, da Witwen, Hirten, Meyer und andere Befreite nicht
steuerpflichtig waren, läßt aber einen Bevölkerungsrückgang auf etwa ein
Viertel des Vorkriegsstandes erkennen. Damit bildete das Kirchspiel Mimbach
bevölkerungsmäßig eine kleine Oase in der Wüste, denn 1656 waren ganze
Landstriche der Ämter Zweibrücken und Kirkel wie auch des Nassauischen
Amtes Homburg noch menschenleer. Die Menschenleere des Landes und die
Kleinheit der Siedlungen ist heute kaum noch vorstellbar. 1656 wohnten im
ganzen Amt Zweibrücken gerade 200 Familien, soviele wie heute in einer
einzigen etwas längeren Straße, in den Dörfern wohnten wenn überhaupt dann
im Durschnitt gerade mal 3 oder 4 Familien. Das wäre einmal genau
auszurechnen.
Vor dem 30jährigen Krieg bestimmte die Landesherrschaft die Konfession der
Untertanen. Nach 1533 wurde in Pfalz-Zweibrücken die evangelisch-lutherische
Lehre, dann bei einem Konfessionswechsel 1588 auf Beschluß des Pfalzgrafen
Johannes im gesamten Fürstentum das evangelisch-reformierte (=
calvinistische) Bekenntnis eingeführt. Von da ab waren die Mimbacher offiziell
reformiert, von gewissen Anfangsschwierigkeiten bei den Konfessionswechseln
abgesehen. Wie vor dem 30jährigen Krieg mit Zugezogenen anderer Konfession
verfahren wurde, ist mir unbekannt. Vermutlich wurden sie über kurz oder lang
zum Abendmahl zugelassen oder gedrängt und ohne große Umstände
reformiert. Im Frieden von Münster und Osnabrück 1648 wurden im Reich die
drei Konfessionen (katholisch, lutherisch, reformiert) offiziell anerkannt. Die
nahezu menschenleeren Ämter Zweibrücken und Kirkel nahmen Zuwanderer
46
GÖLZER MIMBACH
aller Konfessionen auf. Daher nennen die Kirchenvisitationsprotokolle von
1663, 1667 und 1669 (für Mimbach ist nur das Kirchenvisitationsprotokoll von
1669 bekannt) erstmals ausdrücklich die Konfession der einzelnen Familien. In
Mimbach waren 1669 nur noch sechs der zehn Familien rein reformiert, neben
zwei katholischen und zwei gemischtkonfessionellen Ehen. Allerdings setzte
sich zu Ende des 17. Jahrhunderts in Mimbach noch einmal die reformierte
Konfession durch. Kinder aus gemischtkonfessionellen Ehen wurden anfänglich
reformiert erzogen, denn die Kinder des Conrad Gebhardt (Zuzug 1646-48) und
des Caspar Weiland (Zuzug 1683-84) sind reformiert, obwohl der Vater jeweils
lutherisch war. Nach 1698, mit Etablierung der lutherischen Pfarrei
Zweibrücken, folgten dagegen Söhne der Konfession des Vaters, Töchter der
Konfession der Mutter. Katholische Familien finden sich unter den Müllern,
auch unter Knechten und Hirten und solchen Handwerkern, die berufsbedingt
oft den Ort wechselten. Gemischtkonfessionelle Ehen reformiert-katholisch
kamen nur ausnahmsweise vor, häufig führte Konfessionsverschiedenheit zu
unehelichen Geburten. Eine Untertanenliste von 1742, die Knechte und Hirten
nicht aufführt, sieht die Mimbacher mit Ausnahme einer Familie reformiert (die
einzige lutherische Familie ist die des Nickel Vogelgesang, der 1737-38 nach
einem nicht zu schlichtenden Streit mit dem Presbyterium samt seiner
vielköpfigen Familie von reformiert zu lutherisch konvertiert war).
Mimbach und Webenheim bildeten noch bis ins 19. Jahrhundert zusammen eine
politische Gemeinde mit einem gemeinsamen Bann. Dies wird darauf
zurückgeführt, daß Webenheim im Mittelalter als Ausbausiedlung auf
Mimbacher Bann entstand.
Die Mimbacher Mühle:
Die Geschicke der Vorfahren der Gölzer in Mimbach vor dem 30jährigen Krieg
sind meines Erachtens auf das engste mit den Geschicken der Mimbacher
Mühle verknüpft. Über die Mimbacher Mühle ist folgendes bekannt
[Kampfmann 1908, "Gemeinden" bei Kampfmann ersetze ich durch
"Gemeinde"]:
Im Mittelalter gehörte die Mahl- und Oligmühle zu Mimbach der dortigen
Kirchengemeinde. Die Kultusgemeinde bezog von ihr alle Einkünfte, mußte sie
aber auch in Kirchenkosten unterhalten. Bei dieser Handhabung waren aber
mehr Kosten aufgegangen als an Pacht eingegangen, weshalb Herzog
Wolfgang 1546 gestattete, daß die Gemeinde Webenheim und Mimbach sie
erblich unter folgenden Bedingungen erhalten sollte: Die Mühle müsse von der
Gemeinde in Bau und Dach gehalten werden, ohne Zutun der Kirchengemeinde.
47
GÖLZER MIMBACH
Die Gemeinde müßte sich mit dem gewöhnlichen Molter begnügen und jährlich
als Mühlenpacht 11 Gld. bezahlen. Als Unterpfand hätte die Gemeinde den
”Schwentzwinkel” bei der Mühle zu stellen.
Noch ausführlicher berichtet Stucky über die Mimbacher Mühle [Stucky,
Mimbach, S. 215-216, "Gemeinden" bei Stucky ersetze ich durch "Gemeinde"]:
1546 im Besitz der Gemeinde:
Am Freitag nach St. Martinstag wurde der Vertrag abgeschlossen. Der
damalige Pfarrer Nicolaus Kilpurg und die Kirchengeschworenen Schwartz
Hans und Endris übergaben die Mahl- und Ohligmühle den Vertretern der
Gemeinde: dem Meier Paulus von Weibenheim, dem Schultheißen Moritz und
den Gerichtsmännern Siebels Hans, Matthis Landgraf, Hans Seiler, Paulußen
Henßlin, Diebolt Landgraf und Jacob Schneider.
Die Gemeinde verpflichtet sich für sich und ihre Nachkommen, die Mühlen,
Häuser samt dem laufenden Geschirr in gutem Bau und Dach zu halten. Falls
die Mühle mit der Zeit erneuerungsbedürftig würde, sollte die Gemeinde auf
ihre eigenen Kosten sie wieder instand setzen. Auch hatte sie dafür zu sorgen,
daß die Müller bei dem alten hergebrachten Molter (Mahlabgabe) bleiben. Als
Mühlenpacht hat sie jedes Jahr "uf St. Martins des heiligen Bischofs" Tag elf
Gulden zu zahlen, den Gulden zu 26 Albus gerechnet. Zu ihrer Sicherung
verlangt die Kirche als Pfand für die richtige Ausführung des Vertrages den
Schwentzwinkel (Schwienswinkel) bei der Mühle.
So kommt die Mühle, bestehend aus Mahl- und Ohligmühle, in den Besitz der
Gemeinde Webenheim-Mimbach. 80 Jahre lang blieb sie Gemeindemühle. Wer
sie als Müller pachtete in dieser Zeit, ist nicht mehr auszumachen.
Die Familiengeschichte Gölzer beginnt mit einzelnen Familien des 16.
Jahrhunderts: Diebolt ist nach Schmidt "vermutlich derselbe" wie Debolt
Andres. Letzterer ist ein Bruder von Veiox Müller. Veiox Müller hinterläßt
einen Sohn Hanß Heinrich. Ein Hans Heinrich ist 1609 Müller in Mimbach und
hat einen Müllerknecht Matheis [Müller] und Söhne Jacob und Barthel
[Müller]. Barthel Müller wird seit etwa 1650 überwiegend Barthel Geltzer
genannt. Er erhält in der Familienübersicht die Nr. 1.
Diebolt von Mimbach
Archivalien:
48
GÖLZER MIMBACH
1570, 02.08. [Schmidt 1972, S. 82]: er ist am 02.08.1570 Taufpate bei Theobald, So. des
Büchsenmeisters Wolff zu Zweibrücken.
Debolt Andres von Mimbach (vermutlich derselbe)
Archivalien:
1528-1580 [Schmidt 1972, S. 82]: geboren 1528, seit 1576 Censor, so noch 1580.
1556, 22.07. [ebd.]: kauft eine Wiese von Ottilia Knebel zu Blieskastel.
1557, 06.01. [ebd.]: kauft "was sein Bruder Veiox Müller zu Mimbach, von seiner Mutter
ererbt" 1 grenzt Hans Hafner zu Wattweiler, jetzt Hans Becker zu Wattweiler und
Ehefrau Margreth.
1560, 31.05. [ebd.]: kauft einen Acker "Uf der Höhe" zu Webenheim von Hans Hafner zu
Wattweiler.
1565, 02.01. [ebd.]: kauft einen Garten zu Mimbach von Veiox Spies zu Webenheim.
1567, 07.04. [ebd.]: ist zusammen mit Hans Schwartz, dem Meier, und Fritz Landgraf, beide
zu Webenheim, Zeuge bei Erbung des Moritz Spiesen Witwe Christina zu
Webenheim.
1573, 06.04. [ebd.]: kauft eine Wiese "In Leuckelsgestöcke" von Gehhenchgen zu Mimbach
und Ehefrau Otilie und gleichzeitig daneben den gebührenden Teil des Peter Jacob zu
Bickenaschbacherhof [lies: Bickenaschbach] und Ehefrau Barbel.
1574, 12.07. [ebd.]: kauft eine Wiese "Im Welschwinkel" zwischen der Kirch und Fritz
Becker von Urselhansen zu Webenheim und Ehefrau Schonheit.
In der Arbeit von Schmidt sind meines Erachtens normalisierte Formen für die
Orts- und Eigennamen verwendet. Es ist nicht angegeben, nach welcher
Methode die Namen normalisiert sind. Schmidt faßt nach seiner alphabetischen
Ordnung doch wohl Debold als Beiname, Andres als Vorname auf. Seine
Bemerkung "vermutlich derselbe" impliziert dagegen, daß Debold Vorname
und Andres Beiname ist. Dies verwirrt.
An dieser Stelle muß der Bearbeiter das traurige Lied von den Bearbeitern und
Herausgebern anstimmen, die einfach die Namen und Beinamen des 16. und 17.
Jahrhunderts so verdrehen, wie es ihnen paßt. Meine Arbeit über die
Einwohnerschaft des Amtes Zweibrücken 1656 [Gö96] wurde vom Schriftleiter
durch planlosen und willkürlichen Fettdruck gewisser Namen auch ganz
entstellt.
MÜLLER, Veiox von Mimbach
Ehfr. Otilien
Archivalien:
1556, 13.05. [Schmidt 1972, S. 83]: kauft einen Morgen Acker zu Mimbach von Meiers Antes
zu Webenheim
1557, 06.01. [ebd.]: verkauft ein halbes Haus an seinen Bruder (siehe Andres Debolt und
Ehefrau Barbel).
49
GÖLZER MIMBACH
1559, 21.08. [ebd.]: grenzt an 1 ½ Morgen Dungfeld zu Mimbach "im Schelwarthal oben an
Striebelhansen Erben", geh[örte] dem Hans Hafner zu Wattweiler, jetzt Nickel
Schwein jr. und Ehefrau Margreth zu Mimbach.
1574, 14.06. [Mtg-Staub]: Käufer: Jacob Schneider Vormundes Hans Heinrichs, weilandt
Veioxen Müllers hinterlassenen Sohnes, und Schefer Jörg von Mimbach: Hamhsen
von Mimbach und Hausfrau Otilia verkaufen alles was Hamsen ... von seiner Tochter
seeligen zu Wattweiler ererben ... haben solches zu kaufen geben Jacob Schneider zu
Mimbach Vormundes obgemelten Veioxen Kind und Schefer Jörg daselbsten und
Otilia seiner Hausfrau.
N., der Müller zu Mimbach
oo (vor 1600)
Ehfr. Margreth
Archivalien:
1599, 02.12. [Schmidt 1972, S. 83]: sie ist am 02.12.1599 Taufpatin bei Anna Margreth, To.
des Michel Schlosser zu Zweibrücken.
1596 beschwert sich der Pfarrer über die Mimbacher Müllerin. Sie pflegt junge
Gesellen und Männer an sich zu locken und in Abwesenheit ihres Mannes mit
ihnen zu zechen. Und inzwischen darf die Magd niemand zu ihnen in die Stube
oder Küche lassen. Viel verdächtige Gemeinschaft habe sie auch mit dem
Becker zu Webenheim. Paulus Landgraf pflege stets mit der Müllerin zu zechen
und allerhand Possen mit ihr zu treiben. So habe er mit ihr auf offener Straße
Kegel geschoben. Als sie zu Blieskastel ins Bad gegangen, habe sie hernach
allerlei erzählt.
So ging der Dorfklatsch damals schon seine Wege und machte vor dem Müller
keinen Halt. Er hatte zwar die Mühle nur gepachtet, stand aber als Müller doch
schon im öffentlichen Blickpunkt, mehr als ein gewöhnlicher Dorfbewohner
[Stucky, Mimbach, S. 216].
Auszug aus der Klosterschaffneirechnung Hornbach vom Jahr 1604, S. 132 (r.)
"Zu Mimbach. Item 6 Pfund Ohlig gibt ein jeder Müller von derselben Mühlen
Wasserfall bestendig uf Martini fällig 18 Alb. Denn Laut Instrumentirten
Weybenheimer Weisthumbs anno 1576 in 12 Puncten hat des Closters
Schultheiß zu Hornbach sambt den Weybenheimer Gerichtsschöffen die Mühl
zu besehen und uffzuheben gehabt". [Schmidt 1972, S. 86].
MÜLLER/N., Hanß Heinrich, 1609 Müller in Mimbach
oo (vor 1610)
Ehfr. Agnes
Kinder:
50
GÖLZER MIMBACH
To. Anna, 18 Jahre alt [Liste 1609]
So. Jacob, 16 Jahre alt [Liste 1609]
So. Daniel, 12 Jahre alt [Liste 1609]
So. Barthel, 8 Jahre alt [Liste 1609]
To. Elsa, 6 Jahre alt [Liste 1609]
So. Joseph, 4 Jahre alt [Liste 1609]
Archivalien:
1609 [Liste 1609]: Hanß Heinrich N., Müller zu Mimbach, Ehfr. Agnes, Kinder: Anna, 18 J.,
Jacob, 16 J., Daniel, 12 J., Barthel, 8 J., Elsa, 6 J., Joseph, 4 J.; ein Müllerknecht:
Matthes, in Lothringen zu Sirck bürtig, 9 Personen im Haushalt.
1623 [Mtg-Staub]: Verkäufer einer Behausung zu Webenheim: Barbel, Nickel Schneiders zu
Webenheim jetzigen Pfründers im Spital zu Zweibrücken Hausfrau seeligen erben, Mit
Nahmen Hans Schwarz, Meyer zu Weibenheim und Matthes Schwarz zu Walsheim und
sein Bruder Hans Henrich Müller von Mimbach, Veiox Metzger zu Weibenheim, Paulus
Metzger daselbsten, Bier Geörgen hinterlassene Kinder Vormünder, obgemelter Meyer
und Paulus Metzger. Käufer: ihr Vetter Müller Hansen zu Weibenheim.
1623 [Mtg-Staub]: Verkäufer: Hans Henrich Müller zu Mimbach und seine Hausfrau Agnes.
Käufer: Hans Schwartz, Meyer zu Webenheim.
1625, 13.06. [Mtg-Staub]: Verkauf der Mahlmühle zu Mimbach durch Hans Schwarz, Meyer
zu Weibenheim, Matheis Landtgrav, Gerichtsschultheiß, und durch alle Gerichtsschöffen
Paul Chun, Paul Klein, Nickel Gra...?, Hans Henrich Müller, Peter New, Nickel Groß,
sowie durch die beiden Heim Meyer daselbst Jacobs Hans und Endressen Anthen an
Sebastian Rauhel, Mayer und Müller zu Ensheim und Elisabetha Mayern, seine
Hausfrau.
1626, 20.04. [ref. KB Zw.]: Hans Henrich zu Mimbach ist Pate bei Hans Henrich Schuster,
Mittelbach.
1628, 14.01. [LGB]: er ist Anlieger in Mimbach.
1634, 19.05. [LGB]: verkauft ein Haus samt Scheuer und Zugehör an seinen Sohn Jacob
Müller von Mimbach und Ehfr. Maria, Anlieger: Metzger Hansen, Sebastian Rauel der
Müller, vorne uff den gemeinen Weg; verkauft am gleichen Tag noch zahlreiche Stücker
in Mimbach.
ROS/RODT/MÜLLER/N., Mattheis, 1610: "von Zirik, der Müller", 1613-16
Müller zu Mittelbach [Weis, Mittelbach, S. 129], 1617-21 Müller zu Mimbach
[ref. KB Zw.]
oo 09.09.1610 Zweibrücken [Weis, Mittelbach, S. 129]
Christina,
Vater: Nikolaus, Ziegler, der alte Schultheiß von Mittelbach, + vor 09.09.1610.
Kinder:
Ki) Catharin Marg., t 25.12.1613 Mittelbach [Weis, Mittelbach, S. 129]
Ki) ? Kind,
t xx.xx.1616 Mittelbach [ebd.]
Archivalien:
1609 [Liste 1609]: im Haushalt des Hanß Heinrich N., Müller zu Mimbach, ist mit aufgeführt:
ein Müllerknecht: Matthes, in Lothringen zu Sirck bürtig.
1617, 07.09. [ref. KB Zw.]: sie ist Gote bei Hans Moschel Rauschenberger, Hengstbach.
1618, 06.09. [ebd.]: er ist Pate bei Hans Georg Munschel, Mittelbach.
1620, 26.03. [ebd.]: sie ist Gote bei Veiox Schuster, Mittelbach.
51
GÖLZER MIMBACH
1620, 12.11. [ebd.]: er ist Pate bei Barthel Wagner, Mittelbach.
1621, 18.03. [ebd.]: sie ist Gote bei Hans Georg Montzel, Mittelbach.
Auszug aus der Klosterschaffneirechnung Hornbach vom Jahr 1620, S. 133 (r.)
"Zu Münbach. Item 6 Pfund Ohli gibt ein ieder Müller von der selben Mühlen
wasser fall bestendig uff Martini fällig 18 alb, thut 10 bz. 2d.
Dann Laut Instrumentirten Weybenheimer Weisthumbs anno p. 1576 in 12
Puncten hat des Closters Schultheiß zu Hornbach sambt den Weybenheimer
Gerichtsschöffen die Mühl zu besezen und uffzuheben gehabt." [AHWSt IV,
4654].
Die Klosterschaffneirechnungen Hornbach vermerken jährlich die Einnahme
dieser in Geld bezahlten 6 Pfund Ohli für das Wasserrecht des Klosters
Hornbach vom 16. bis in das 18. Jahrhundert mit dem gleichen Wortlaut und
jeweils ohne Angabe der Namen der jeweiligen Müller [Mtg-Müller].
Die Kirchenschaffneirechnungen Zweibrücken vermerken jährlich die
Einnahme der Mühlenpacht von 11 Gulden, teilweise mit Angabe der Namen
der jeweiligen Müller [Gö84]. Allerdings habe ich seinerzeit nur die
Rechnungsbände nach 1634 durchgesehen, die Zeit vor 1634 wäre noch zu
sichten.
Bis 1625 war die Gemeinde Besitzerin [der Mimbacher Mühle]. Als aber
genannte Orte in diesem Jahre durch das ”Schmidisch, Cratzisch und
Fuggersche Volk” schwer heimgesucht und mit fast unerschwinglichen
Kontributionen beschwert wurden, da verkaufte sie um ihre Kriegslasten
decken zu können mit Einwilligung des Herzogs Johannes 1626 ihre Mühle
mitsamt der Bannung an Sebastian Rauhel, Meier und Müller zu Ensheim, für
1800 fl. Sein im gleichen Jahre ausgestellter Erbmühlenbrief verpflichtete ihn
zu folgendem:
”Jährlich habe er fürs Kloster Hornbach 2 Malter kahles Korn in die
Zinsscheuer nach Weibenheim zu liefern; ebenso habe er dem Kloster für 6 Pfd.
Oelig jährlich 10 Batzen und der Kirchenschaffnei Zweibrücken 11 Gld. zu
liefern. Als Mahllohn habe er den 12. Teil der gemahlenen Frucht zu
beanspruchen, fürs Oelmachen aber von jedem Gemeinsmann für einen
”Truck” Oel 4 Pfennig zu erheben. Den Beer oder Eberschwein fürs Dorf
Mimbach müsse er halten. Der Gemeinde habe er zu Neujahr ein Viertel Weins
und ein Essen Fisch zu reichen. Zwei Mühlenmeister sollen bestellt werden,
damit, wenn des Mahlens halber zwischen dem Müller und seinen Mahlgästen
Streit entstehe, er von diesen geschlichtet werde; davon habe einer von der
Gemeinde, der andere von dem Müller gezogen zu werden; als Ergötzlichkeit
52
GÖLZER MIMBACH
sollten diesen 1 Maß Wein und für einen Batzen Brot gereicht werden. Dem
Müller habe die Gemeinde alle notdürftigen Frondienste am Wasserwehr und
Mühlenbau zu erzeigen; dafür aber müsse der Müller, wenn die gesamte
Gemeinde frone, eine große halbe Ohm Wein und fünf hausbackene Brote
geben; so nur wenige fronen, habe er für jeden Hausmannskost und einen
Trunk zu stellen. Das nötige Holz zum Wasserwehr und Mühlenbau sowie auch
zu den ”Schwattlen” (Schwattelen, Schaufelräder) habe die Gemeinde aus
ihren Wäldern unentgeltlich zu liefern. Sei er willens die Mühle zu verkaufen,
so müsse er sie der Gemeinde zuerst anbieten.” Damals besaß die Mühle 3
Mahlgänge und 2 ”Ohlkoben” (Aalfänge).
Im Jahr 1635 wurde die Mühle wegen der Kriegsunruhen verlassen und sie
zerfiel [Kampfmann, 1908].
Am 13. März 1625 mußte die Gemeinde die Mimbacher Mühle verkaufen. Die
Dörfer waren nämlich durch die Einquartierung des Schmidtischen,
Cratzischen und Fuggerischen Volkes sehr geschädigt worden. Dazu wurden
den Untetanen von diesem Kriegsvolk beschwerliche und fast unerschwingliche
Kontributionen aufgelegt. So blieb der Gemeinde nichts übrig, als ihre
Mahlmühle an der Blies samt der Ohligmühle an der Schelberbach im Dorf
Mimbach zu verkaufen. Sebastian Rauhel von Ensheim übernahm sie für 1800
Gulden , davon wurden 1000 gleich bar bezahlt und mußten sofort "bei dem
jetzigen Kriegswesen" verwendet werden [Stucky, Mimbach, S.19-20].
MÜLLER, Jacob, 1628-34 in Mimbach,
Vater: Hans Heinrich Müller in Mimbach [LGB]
oo (vor 1629)
Ehfr. Maria [LGB]
Archivalien:
1620, 05.11. [ref. KB Zw.]: er ist Taufpate bei Alexander Schöffer, Mittelbach.
1628, 14.01. [LGB]: kaufen einen Morgen Ackers
1628, 19.05. [LGB]: kaufen 1/2 Morgen Felds zu Mimbach
1634, 19.05. [LGB]: kaufen ein Haus zu Mimbach samt Scheuer und Zugehör von seinem
Vater Hanß Heinrich Müller von Mimbach
1635 wurde die Stadt Zweibrücken von den kaiserlichen Truppen
eingenommen, das Zweibrücker Land besetzt. Durch Pest, Hunger und
Gewalttaten kam der Großteil der Bevölkerung ums Leben. Wer noch konnte,
flüchtete. Von den vorgenannten Familien finden sich nach 1635 keine
Lebenszeichen mehr.
53
GÖLZER MIMBACH
Der Mimbacher Pfarrer Johann Wilhelm Rausch und seine Ehefrau waren 1640
nach Meisenheim/Glan, dem Witwensitz der Zweibrücker Pfalzgrafen,
geflüchtet. Aus den Personalien in der gedruckten Leichenpredigt seines
Sohnes, des Pfarrers zu Baumholder und Inspektors Joh. Abraham Rausch von
1714 ist zu entnehmen:
Johann Abraham Rausch war am 9. März 1640 in Exilio zu Meisenheim als
Sohn des Mimbacher, später Obermoscheler Pfarrers Johann Wilhelm Rausch
und der Anna Hammer geboren [...]. Der Vater starb schon (16.6.) 1644 zu
Obermoschel und wurde in der dortigen Kirche begraben. Seine Mutter hielt
sich hernach eine Zeitlang zu Meisenheim, dann zu Hornbach auf, bis sie als
Kammerfrau an den Zweibrückischen Hof berufen wurde. [Biundo 1928, S. 25].
Diese Geburt ist nur 14 Tage vor der Taufe eines Sohnes des ebenfalls nach
Meisenheim/Glan geflüchteten Barthel Müller von Mimbach datiert, doch im
ref. KB Meisenheim/Glan finde ich den Taufeintrag für Joh. Abraham Rausch
nicht. Eine weitere Nachricht macht Herrn Johann Wilhelm Rausch von 1641 –
1643 zum Pfarrer in Obermoschel und Dielkirchen:
Anno 1641 hat Her [Johan Wilhelm] Rausch, zweibrückischer Pfarrer zu
Moschel, die Pfarr [Dielkirchen] bedient, den Zehenden einem zweibrückischen
Unterthanen verliehen und genoßen.
Anno 42 ebenmäßig Her Rausch den Dienst daselbst versehen und den
Zehenden empfangen.
Anno 1643 sind beederseits hohe Herrschaft wegen der Pfarrzehenden in
Differenz gerathen und haben Ihro Fürstl. Gnaden von Zweibrücken durch den
gemeinschaftlichen Schultheißen Matthes Theißen den Pfarrzehenden in Arrest
legen laßen, so ebenmäßig von damaliger falckensteinischer Obrigkeit
geschehen, biß auf gehaltenen gemeinschaftlichen Tag zu verpleiben;
unterdessen aber Her Rausch nächtlicherweil nach Dilkirchen gefahren, von
den Zehendfrüchten /: ohneracht solche von beeder hohen Herrschaft in Arrest
gelegt worden :/, was er auf seine Fuhr hat laden können hinweg geführt. Den
Rest hat nachmalen Falckenstein abholen lassen, aber wegen der
lothringischen Völker nicht einbringen können, sondern im Wald stehen plieben
und verdorben. Als aber falckensteinisch Herrschaft den Thalzehenten nacher
Landsberg in Verwahr gethan, hat oftermelter Her Rausch von gedachten
herschaftlichen Früchten wiederumb so viel hinweg genommen, so auf zwölf
Malter geloffen, und sich selbst bezahlt gemacht. [Zimmer 1926, S. 105].
1.
54
GÖLZER MIMBACH
MÜLLER/METZIGER/GELTZER/GÖLTZER/N. Barthel, 1634 Barthel der
Müller, 1638 Barthel Metziger, bis 1638 in Mimbach, 1640 nach
Meisenheim/Glan geflüchtet, ab 1641 wieder in Mimbach, ab 1642 zunächst
vereinzelt, dann regelmäßig Barthel Geltzer/Göltzer genannt [Gö84], 1649-68
Meyer zu Mimbach, 1662 Meyer des Blieser Hofs [Gö85], P 1667, + vor 1670
[Gö84].
I. oo (vor 1629)
Ehfr. Anna
II. oo (vor 1639)
Ehfr. Barbara
Kinder: (* Mimbach, Meisenheim/Glan, Zweibrücken) bei Taufe 1638: "Trigemini"
[Drillinge]
To. Magdalena,
P 1643,45 [Gö84]
To. Margreth,
P 1648,49 [Gö84]
Ki) Hans Henrich,
t 15.11.1638 Mi [Gö84]
Ki) Maria Magdalena, t 15.11.1638 Mi [Gö84]
Ki) Hans Peter,
t 15.11.1638 Mi [Gö84]
So. [Samuel],
t 22.03.1640 Meisenheim/Glan [ref. KB Meisenheim/Glan]
So. Samuel,
1664 zu Wolfersheim [Gö84]
Ki) Hanß Görg,
t 05.12.1642 Mi [Gö84], procl. 1662 Elisabetha Schwartz [Gö85]
Archivalien:
1628, 14.01. [LGB]: kaufen ein Viertel Acker, Anlieger: Hans Heinrich Müller und die
Bontenbacher Kinder.
1628, 18.02. [LGB]: kaufen ein Wiesenstück, das siebente Teil zu den Mimbacher
Breitwiesen.
1628, 19.05. [LGB]: kaufen 1/2 Morgen Feldts auf Mimbacher Flur.
1629, 30.03. [LGB]: kaufen 1 Gartenruthe zu Mimbach hinter der Ohlimühlen
1630, 05.07. [LGB]: kaufen ein Wiesenstück in Webenheim
1634, 19.05. [LGB]: er ist Anlieger in Mimbach.
1640, 22.03. [ref. KB Meisenheim/Glan]: "Barthel Müllern von Münbach ein junger Sohn
[Lücke, Name fehlt] getauft. Gevattern: Herr Samuel Gravius, Pfarrer zu Medhardt,
Conradt der Seuhirt, und Jürgen des Försters fraw Barbara."
1647, 01.07. [Gö86]: Barthel Müller und Ehfr. Barbel sind Erben von Matthes Landgraf,
Webenheim; Miterbin ist u.a. "ihre Schwester und Geschwey [=Schwägerin] Elß,
Matthes Landgrafen ledige Tochter".
1649, 22.02. [Mtg-Staub]: Barthel Geltzer von Mimbach ist Pate bei Hans Velten Donningen
und Gertrud von Bontenbach.
1649, 23.09. [Mtg-Staub]: Margreth, Barthel Geltzers Tochter, ist Gote bei Klein.
1652, 08.07. [Gö 86]: Barthel Müller, Meyer, Bevollmächtigter bei Gericht in Zweibrücken.
1656 [Liste 1656]: fehlt [als Meyer wohl nicht steuerpflichtig zum Mai- und Herbstschaft].
1656-73 [Gö86]: insgesamt drei Güterkäufe und zwei Verkäufe.
1660-61 [AHWSt IV, 280]: "Item von einer wiesen am Bierbacher Steeg uf weibenheimer
Seiten Bartell Gölzer entrichtet diß Jahr 14 bz."
1663-64 [AHWSt IV, 280]: "Item von einer wiesen am Bierbacher Steeg uf weibenheimer
Seiten entrichtet Bartell Göltzer von 2 jahren alß 1663 et 64 iedes jahrs 14 bz. thut 1 fl.
13 bz."
55
GÖLZER MIMBACH
1664 [Gö84]: als Bevollmächtigter seines Sohnes Samuel Göltzer in Wolfersheim bei Gericht
in Zweibrücken.
1669 [Liste 1669]: Göltzer, Barthels Wittib, mit den Ihrigen, reformiert.
1669 [Gö84]: Hanß Görg Göltzer ist Grundstücksnachfolger.
1670 [Gö86]: Barthel Göltzers Erben als Anlieger.
1670 [AHWSt IV, 280]: "Die wieß fornen mit A gezeichnet ist von neuem beschrieben oder
begangen worden. Undt liegt in den Würbelen zwischen Hanß Grumbach undt Henrich
Vogelgesang von Herbißheim, ist 5 wagen heu. hat anno 1670 im lehen des alten
Meyers Sohn zu Mimbach Göltzer umb 2 fl. 3 bz. 12 d. diese wieß hat
gehandtwechselt und ist ietzt mit Daniel Metzger, Hanß Nickel Kiefern also verglichen
worden, daß ein ieder sein stücken allein hat. nemlich die Cappell 5 wagen. die
handtwechslung abgestelt."
1701 [Gö84]: Hanß Görg Göltzer bezahlt 25 fl. Kapital zurück, das sein Vater Barthel Göltzer
aufgenommen hatte.
Barthel Müller/Geltzer/Göltzer/N. und seine Ehefrau Barbel sind die
Stammeltern aller folgenden Gölzer-Familien in Mimbach. Die Ehefrau Barbel
ist bei richtiger Interpretation des Verkaufsprotokolls vom 01.07.1647 eine
Tochter des verstorbenen Mathes Landgraf von Webenheim. Dessen Familie
wird in der Kirchenvisitation von 1609 wie folgt beschrieben [AHWSt VI,
1166]: zu Webenheim: Mathes Landgraf, Schöffe oder Gerichtsschultheiß,
Censor und Ackersmann, Ehfr. Margret. Kinder: Erhard, 25 J., Theobald, 20 J.,
Hanß Peter, 6 J., Anna, 12 J., Barbel, 10 J., Appel, 7 J., Margreth, 3 J., Elsa, 3
Wochen alt, und im Haushalt lebt noch eine Magd Anna von Ernstweiler.
Stucky schildert auch eine Auseinandersetzung zwischen dem reformierten
Pfarrer Schütz, Mathes Landgraf und Jakob Landgraf einerseits und
katholischen Bebelsheimer Bauern andererseits um das Jahr 1609 [Stucky,
Mimbach, S. 19].
Barthel Müller/Geltzer/Göltzer/N. und seine Ehefrau Barbel schafften es
irgendwie, nicht nur den gesamten 30jährigen Krieg zu überleben, sondern auch
noch ihre kleinen Kinder durchzubringen. Das ist eine Leistung, auf die die
Nachkommen des Ehepaares zu Recht stolz sein dürfen. Eine Ahnung ihres
Privatlebens erhellt aus einem Zwischenfall, der sich Ende 1659 in der Stube
des Meyers Barthel Göltzer zwischen dem Mimbacher Soldaten St. Amour und
dem für Mimbach zuständigen Pfarrer der Pfarrei Zweibrücken-West, Pfarrer
Großhans abspielte:
[Pfarrer Großhans wollte am 4.12.1659 die reformierte Frau des katholischen
Soldaten St. Amour zum Besuch des reformierten Gottesdienstes zwingen. Sie
weigerte sich: der Meier sollte sie zwei Stunden in den Webenheimer Karzer
sperren – vergeblich, sie sperrte sich im Haus ein und war nicht zu zwingen].
"Wir ließens also bewenden. Was geschieht aber? Als ich zu Mimbach in des
Meiers Haus neben Euer Durchlaucht Reiter mit dem Meier zu Mittag esse,
56
GÖLZER MIMBACH
kommt St. Amour mit seinem Füsilrohr in des Meiers Stube, ganz zornig." Es
kommt zum Wortwechsel. Der Soldat macht dem Pfarrer Vorwürfe, dieser ist
auch nicht sparsam damit und droht ihm mit dem Pfahl, er müßte noch 2
Stunden daran stehen. Im Laufe des Streites "bohrt St. Amour dem Pfarrer den
Esel", greift zu seinem Gewehr, zieht den Hahn auf und legt auf Großhans an.
Die Reiter springen auf, nehmen ihm das Rohr aus der Hand und verhüten so
ein Unglück. Im Januar 1660 wird die Sache untersucht und das Urteil
gesprochen: Beiderseits ist falsch gehandelt worden. Der Pfarrer erhält einen
Verweis, weil er das Weib mit Gewalt zur Kirche zwingen wollte, dem Soldaten
wird der Pfahl zuerkannt. Das halsstarrige Weib und ihre Mutter sollen eine
Stunde oder mehr in den Turm gesteckt werden, und wenn sie Besserung
versprochen, wieder nach Hause gelassen werden [Stucky, S. 117-118].
Diese Episode wird von Stucky irrtümlich dem Meyer Hans Nickel Conrad
zugewiesen, dem Nachfolger des Barthel Göltzer als Meyer. Dies kommt daher,
daß der Meyer in dem Akt des Landesarchivs Speyer zwar oft genannt wird,
aber nur im Zeugenverhör einmal mit seinem Namen. "Den Esel bohren" ist laut
genauer Beschreibung in Grimms Wörterbuch ein obszönes Fingerzeichen. Was
tut nun der Meier Barthel Göltzer nach Absprache mit seiner Frau Barbel in
dem Konflikt? Seine Aussage lautet zu jedem Punkt der Untersuchung: "Meyer
nichts gesehen", "Meyer nichts gehört". Genauso sagten 315 Jahre später,
nämlich um 1975, meine Eltern im Scheidungskonflikt unserer Nachbarn (um
1975 mußte bei Ehescheidungen noch die Schuldfrage geklärt werden).
2. (aus 1)
GÖLTZER/GELTZER, Samuel, 1664-70 zu Wolfersheim [Gö84, rMi],
1671-93 zu Mimbach [Gö84, rMi], 1677-78 Unterförster [LA Speyer, B 3, 445,
fol. 30], 1679 Censor, P 1666,69,75, P 1676(rZw), P 1677,84,85,87,88, + vor
1697
I. oo (vor 1665)
Ehfr. Anna Eva, P 1671, To. des + ehemaligen Meyers zu Webenheim Nickel
Conradi, + 26.03.1683 Mimbach o. A.
II. oo (vor 1685)
Ehfr. Anna Barbara, P 1689,91, + 26.09.1737 Mimbach, 84 Jahre alt
Kinder: (* Wolfersheim und Mimbach)
Ki) Regina,
P 1677, oo 1679 Hanß Nickel Klein, Webenheim [Gö86]
Ki) Anna,
P 1679,80, oo vor 1685 Hanß Georg Müller, Walsheim [Gö86]
Ki) Anna Elisabetha, oo vor 1685 Severin Beauchue, St. Ingbert [Gö86]
Ki) Anna Barbara, t 18.04.1666 Wolfersheim
Ki) Hanß Veltin,
t 23.02.1668 Wolfersheim, P 1690, oo 1691 Anna Eva Morgenthaler.
Ki) Hanß Georg,
t Sonntag, den 27.02.1670 Wolfersheim
To. Christina,
P 1690
57
GÖLZER MIMBACH
To. Anna Maria,
P 1692,93,93
Ki) Hanß Nickel,
t 16.07.1676 Mi
Ki) Anna Magdalena,
t 17.03.1678 Mi, P 1696, oo 1697 Hanß M[ichel] Hussong.
Ki) Hanß Simon,
t 25.04.1684 st.n. Mi, P 1700,03
Ki) Maria Barbara, t 12.04.1686 Mi, P 1702,03,03
Ki) Joh. Görg,
t 14.03.1688 Mi, oo 1717 Maria Elisabetha Hamm
Ki) Hanß Barthel,
t 30.03.1690 Mi
Archivalien:
1664-73 [Gö86]: drei Verkäufe und ein Kauf, der Kauf wird 1674 wieder rückgängig
gemacht.
1677-78 [LA Speyer, B 3, 445, fol. 30]: "Innam Gelt an verkauftem Wildpret:
Item hatt Samuel Göltzer zu Minbach 1 Schwein geschossen, so gewogen 61 lb., so
verkauft worden a 3 X-er, thuet 3 fl 12 d.
Item lieffert Samuel Göltzer zu Minbach 1 Rehe, hat gewogen 17 lb., ist verkauft worden
a 3 X-er, thuet 11 bz, 12 d.
Item den 12ten Juny hat der Unterförster zu Minbach, Samuel Göltzer, 1 Hirsch geliefert,
so gewogen 105 lb..."
1684, 08.06 [Gö86]: Samuel Göltzer hat sich wieder verheiratet, dessen Kinder aus erster Ehe
verkaufen ihr mütterliches Erbteil. Die Kinder sind: Regina, Ehfr. des Hanß Nickel Klein
in Webenheim, Anna, Ehfr. des Hanß Geörg Müller in Walsheim, Anna Elisabeth, Ehfr.
des Severin Beauchue in St. Ingbert, Maria, Magdalena und Valentin.
1693 [Fuchs, Hornbach, S. 40]: Heirat der Tochter Anna Maria mit Pfarrer Johannes Ringle.
1696 [Liste 1696]: la veuve de Samuel [= die Witwe des Samuel], Steuer 1 £ [gering].
1704 [Liste 1704]: Samuel geltzers wittib, Gewerbe: keines, Viehbestand: 2 Kühe.
1707 [luth. KB Niedersteinbach, von Pfr. Kastens erhaltene Fotokopie derzeit verlegt]: Im
Heiratseintrag des Sohnes Simon in Niedersteinbach wird der verstorbene Samuel G. als
"Förster zu Minbach" bezeichnet.
3. (aus 1)
GÖLTZER/GELTZER, Hanß Geörg, Gemeinsmann zu Mimbach, 1685-1716
Kirchenältester, 1697 Gerichtsschöffe, P 1665,68,68,69,69,69,71,76,80,81,81,
82,86,86,87,88,88,90,90,91,91,97,98, + 18.05.1716 Mimbach, 73 Jahre und 6
Monate alt,
I. Proklamationsschein erteilt am 22.03.1662 [Gö85]
Schwartz, (Anna) Elisabetha, t 04.10.1640 Webenheim [Gö85], 1662 Witwe des
+ Georg Chun zu Böckweiler [Gö85], V: Hans Schwartz zu Webenheim
[Gö85].
Ehfr. Anna Elisabeth, P 1671,71,71,72
II. oo 24.11.1674 Mimbach
Wolf, Anna Elisabetha, V: Hans Simon W. in Mimbach.
Ehfr. Anna Elisabetha, P 1677,78,78,80,80[Gö95b],81,82,83,83(rZw), P 1687,
88,89,91,92,93,95,95,95,99, P 1700,01, + 02.12.1725 Mimbach, 75 Jahre alt
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Hanß Georg,
t 10?06.1666 Mi, P 1685, P 1690[Gö95b], P 1691
Ki) Samuel,
t 08.06.1669 Mi, P 1693[Gö95b], P 1699
58
GÖLZER MIMBACH
So. Hanß Nicolaus, P 1690, oo 1696 Anna Catharina Gebhardt.
So. Matthias,
P 1686, oo 1698 Elisabetha N.
Ki) Hanß Daniel,
t 10.06.1677 Mi, P 1696,96,98
Ki) Anna Maria,
t 23.11.1679 Mi, P 1695,95,95,95,97,99,99, P 1700,01,02,04
Ki) Elias,
t 05.04.1682 Mi, + wenige Tage später
Ki) Hanß Otto,
t 13.02.1684 st.v. Mi, erster Pate: Otto Philipps [Brill] von Böckweiler
Ki) Joh. Wilhelm,
t 22.12.1685 Mi
Ki) Joh. Lorentz,
t 23.05.1688 Mi, P 1713,13
Ki) Juliana,
t 09.07.1691 Mi
Ki) Hans Simon,
t 02.04.1693 Mi, oo 1717 Anna Angelica Neuschwanger
Archivalien:
1662 [Gö 93a]: die Witwe Elisabetha des Georg Chun in Böckweiler klagt im Namen ihrer
Tochter gegen den Großvater Chunen Jacob in Böckweiler auf Herausgabe des
väterlichen Erbteils.
1672-73 [Gö86]: insgesamt fünf Güterkäufe, ein Verkauf und ein Tausch.
1675-84 [Gö86]: insgesamt zwei Güterkäufe und drei Verkäufe.
1690, 05.01. [Gö86]: Maria Barbel, die Ehefrau des Gemeinsmanns zu Böckweiler Otto Brill,
verkauft was sie von ihrer verstorbenen Mutter Elisabeth [geb. Schwartz aus
Webenheim, I. oo Geörg Chun in Böckweiler, II. oo Hanß Görg Göltzer in Mi] in
Webenheim ererbt hat.
1694 [LA Speyer, B 2, A 1095/2, p.54]: Kirchencensor, eigenhändige Unterschrift als Zeuge
"Hanß Jerg Geltzer".
1696 [Liste 1696]: Jean George Gelzer, laboureur [= Ackermann], Steuer 6 £ [höchste].
1699 [ref. KB Mimbach]: Hanß Georg [Göltzers] Dienstmagd Anna Margaretha ist Gote.
1701 [Gö 86]: zahlt 25 fl. Kapital, die in der Spitalrechnung seinem Vater Barthel Göltzer
zugeschrieben waren, samt der Pension von anno 1700 dem Spital zurück.
1702 [ref. KB Mimbach] Hanß Georg Göltzers Dienstmagd Anna Margaretha ist Gote.
1704 [Liste 1704]: hanß georg geltzer, ackermann, Viehbestand: 5 Pferde, 4 Kühe.
Stucky überliefert aus dem Jahr 1666 den Eid, den ein Gerichtsschöffe bei
Annahme seines Amtes zu leisten hatte:
"Heute den 26. Februar [1666] ist allhie zu Weibenheim Daniel Metzger zum
Schöffen vom Closter Hornbach, beiwesende des Schultheißen und des
Schaffners gesetzt und beeidigt worden uf folgende Maß:
Ihr Schöffen sollet geloben und einen leiblichen Eid zu Gott dem Allmächtigen
schwören, daß Ihr wollet altem Herkommen nach als Schöffen vom Closter
Hornbach gesetzt, ufrichtig, ehrlich und redlich handeln, besagtem Kloster
Hornbach nach aller Gerechtigkeit vor Schaden warnen, frommen und bestens
werken, insonderheit auch uf den Güther und Gefell, wie auch einem jeden das
seinige zu weisen, auch männiglich soviel ihr Schöffenamt berührt und
Strittigkeiten in Gütern vorfallen, recht sprechen, sooft auch Gerichtstag
gehalten wird, demselbigen beiwohnen, und in aller gerichtlichen Handlung
und Uftrag weder Gauß, Gab, Geschick noch Freundschaft, und nach alten
loblichen rechten Gebrauch noch urtheilen helfen, wie sichs gebührt".
59
GÖLZER MIMBACH
Daruf die Schöffen Handtreu geben, nachgehends 2 Finger ufheben und dem
Schaffner nachsagen:
"Was mir vorgehalten worden und ich wohl verstanden, auch in Treue angelobt
habe, dem will ich getreulich nachkommen, so wahr mir Gott helf, der
Allmächtige." [Stucky, Mimbach, S. 82. Die seltsamen Ausdrücke "Gauß, Gab",
"rechten Gebrauch noch" bei Stucky sind vielleicht zu ersetzen durch "Hauß,
Hab", "rechten Gebrauch nach"].
4. (aus 2)
GÖLTZER/GELTZER, Hanß Veltin/Valentin, auch: Velden, 1692 zu
Walsheim, 1699 zu Webenheim, 1701 zu Mimbach, 1703 ohne Ortsangabe, P
1692, P 1701,
oo 06.02.1691 Mimbach
Morgenthaler, Anna Eva, P 1699, P 1703
Vater: + Hanß Jacob M., Mimbach [Gö84].
Archivalien:
1692, 03.07: verkauft Güter [Gö86].
1692, 26.12: verkauft, was er noch von seinem Vater auf Mimbacher und Webenheimer Bann
zu erben hat [Gö86].
1696 [Liste 1696] in Mimbach: Valentin Gelzer, manouvrier [= Handfrohner], Steuer 1 £
[gering].
1704 [Liste 1704] in Mimbach: Volandin geltzer, handfrohner, Viehbestand: 1 Kuh.
5. (aus 3)
GÖLTZER/GELTZER, Hanß Nickel, Schmied und Gemeinsmann zu
Mimbach, 1722-23 Gerichtsschöffe, + 09.07.1726 Mimbach, 57 Jahre alt
oo 06.03.1696 Mimbach
Gebhardt, Anna Catharina, P 1697,98, + 11.01.1733 Mimbach, 53 Jahre und 3
Monate alt,
Vater: Hanß Jacob Gebhardt in Mimbach.
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Anna Ursula,
t 16.10.1698 Mi.
To. Elisabetha,
P 1719, oo 1720 Caspar Wolf.
Ki) Hanß Georg,
t 30.04.1702 Mi., oo 1731 Maria Magd. Klein.
Ki) Anna Magdalena,
t 27.10.1704 Mi., oo 1728 Nickel Seebach.
Ki) Anna Angelica, t 18.09.1709 Mi., P 1728
Ki) Anna Christina, t 05.01.1712 Mi., oo 1735 Andreas Lindinger.
Ki) Juliana,
t 16.02.1716 Mi., oo 1739 Leonhard Alt.
Ki) Susanna Maria, t 30.06.1720 Mi., oo 1740 Joh. Daniel Hock.
Archivalien:
1696, 07.06. [Gö86]: verkaufen ein Grasstück in Webenheim.
1704 [Liste 1704] in Mimbach: Nickel geltzer, schmitt [= Schmied], Viehbestand: 1 Kuh.
60
GÖLZER MIMBACH
1740 [Bohrer, Mimbach, S. 172]: Johann Daniel Hock von Webenheim zieht nach Amerika.
Die Tochter des verstorbenen Gemeinsmanns zu Mimbach Nickel Göltzer zieht nach
Amerika (Vorname aus dem Heiratseintrag Joh. Daniel Hock oo Susanna Maria
Göltzer).
1998 [Bearbeiter]: der einzige Sohn des Hanß Nickel Göltzer war Schmied wie sein Vater.
6. (aus 3)
GÖLTZER/GELTZER, Matthes, V: Hanß Geörg G. in Mimbach,
oo im 11.1698 [Mimbach]
N. Elisabetha (weitere Angaben fehlen im Heiratseintrag).
7. (aus 3, da Name und Altersangabe passen)
GÖLTZER/GÖLZER, Samuel, Schuhmacher, P 1707,14,16?,17, + 25.12.1750
Mimbach, 81 Jahre, 6 Monate und etliche Wochen alt,
oo vor 1703
Ehfr. Anna Catharina, P 1702,08,12,15,35,39, + 11.03.1754 Mimbach, 73 Jahre
alt
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Maria Margretha,
t 05.02.1702 Mi, oo 1726 Christoph Michael
To. Name nicht lesbar, 1725 Mutter eines unehelichen Kindes
So. Joh. Jacob,
* um 1707, oo vor 1739 Anna Maria Weinland
Ki) Hans Georg,
t 07.12.1710 Mi., oo 1745 Sus. Elis. Reinhard
Ki) [Rheinhard],
t 12.08.1713 Mi.
So. Peter,
* um 1718, P 1736, oo 1744 Anna Elisabetha Gebhardt
Archivalien:
1728 [Stucky, Mimbach, S. 141]: Samuel Göltzer hat vom Immeneck ½ Morgen Wald
ausgestockt.
1731, 01.10. [Schaaff, Huldigungsliste 1731, S. 151]: in Mimbach: Samuel Göltzer.
1741 [ref. KB Walsheim/Blies]: Heirat des Sohnes Rheinhard in Breitfurt.
1742 [Liste 1742, S. 106]: in Mimbach: Samuell Gölltzer, Schuhmacher, reformiert, 2 Söhne,
0 Töchter.
1750 [Stucky, Mimbach, S. 139]: Bei einem Zeugenverhör im Jahre 1750 wurden einige alte
hiesige Untertanen befragt: 1. Samuel Gölzer, im 82. Jahr, Schuhmacher und Ackerbauer zu
Mimbach: Von der Schelberbach an bis an den Böckweiler Bann und das Kirchheimer Bruch
war in seiner Jugend ein ganzer Wald von allerhand Gattung Holz, auch Bäume, so dick als
wie der in seiner Stube befindliche Ofen, welcher nach und nach ausgestockt worden. Ebenso
war auf Webenheimer Bann, auf dem Mölschbacher Hofsbann und Hengstbacher Hochwald
ein großer Distrikt früher vollkommener Hochwald, welcher nach und nach ausgestockt
worden. Wie er das Schuhmacherhandwerk bei dem vor 24 Jahren verstorbenen Schultheiß
Moschel gelernt habe, habe er auf dessen Feldern Webenheimer Bannes auch die größten
Bäume ausstocken helfen.
1998 [Bearbeiter]: drei Söhne des Samuel Göltzer waren Schuhmacher wie ihr Vater.
61
GÖLZER MIMBACH
8. (aus 2)
GÖLTZER/GÖLZER, Simon von Mimbach, ref., P 1740 [ref. KB Walsheim],
+ 07.11.1763 in Breitfurt, 79 Jahre und 7 Monate alt [ref. KB Walsheim],
oo [1707 in Niedersteinbach]
N., luth.,
Vater: N., Stabhalter
Kinder:
To. Catharina Magdalena, oo 1735 Hanß Barthel Hunsicker [ref. KB Walsheim]
Zwei Töchter eines Simon Göltzer von Mimbach sind 1733 bzw. 1741 als Goten genannt.
Siehe unter Archivalien.
Archivalien:
1707 [luth. KB Niedersteinbach, von Pfr. Kastens erhaltene Fotokopie derzeit verlegt]: Im
Heiratseintrag des Simon in Niedersteinbach wird der verstorbene Samuel G. als
"Förster zu Minbach" bezeichnet
1731, 01.10. [Schaaff, Huldigungsliste 1731, S. 151]: nicht in Mimbach aufgeführt.
1733, 18.11. [ref. KB Mimbach]: "Barbara, Simon Göltzers eheliche Tochter von Mimbach"
ist Gote bei einem Kind von Joh. Nickel Seebach und Anna Magdalena in Mimbach.
1735, 24.10. [Bohrer, Kartei zum luth. KB Zweibrücken]: Jacob Linder, Einwohner und
Haffner zu Mimbach und F. Maria Barbara Göltzer, lutherisch, lassen ein Töchterlein
Maria Salome taufen.
1737, 14.07. [Bohrer, Kartei zum luth. KB Zweibrücken]: Jacob Linder, Einwohner und
Haffner zu Mimbach und F. Maria Barbara Göltzer, lutherisch, lassen ein Töchterlein
Johanetta Maria taufen.
1741, 22.10. [ref. KB Mimbach, verblaßt, Lesung unsicher]: "Maria, Simon Göltzers eheliche
Tochter von hier" ist Gote bei einem Kind von Jacob Linder und Maria Barbara in
Mimbach.
1742 [Liste 1742, S. 106]: in Mimbach: Simon Gölltzer, Spiellmann, reformiert, 0 Söhne, 1
Tochter.
1750, 07.09. [Wittmer, Pirmasens, S. 1003]: Anna Maria, To. von Simon Göltzer in Mimbach
ist Patin in Lemberg bei Groß
1753 [AHWSt II, 323, Manumissionsprotokolle, Band II]: Manumission der Anna Maria
Göltzerin von Mimbach nach Pirmasens in das Hessen-Hanauische.
1758, 03.02. [Wittmer, Pirmasens, S. 548]: Anna Maria Göltzer ist verheiratet an Joh.
Friedrich Mayer in Lemberg; Taufe eines Sohnes.
1763, 28.02. [Bohrer, Kartei zum luth. KB Zweibrücken]: Eva Margaretha, die Frau des
Simon Göltzer, Gemeinsmann zu Mimbach, stirbt in Mimbach im Alter von ca. 82
Jahren.
1771, 17.10. [Wittmer, Pirmasens, S. 548]: Anna Maria Gölter, lutherisch, die Frau des Joh.
Friedrich Mayer in Lemberg, stirbt im Alter von 52 Jahren und 11 Wochen.
Simon Göltzer von Mimbach heiratete 1707 in Niedersteinbach (22 km
südöstlich von Pirmasens) eine lutherische Ehefrau. Die mir von Pfarrer
Kastens zugesandte Fotokopie des Heiratseintrages ist derzeit verlegt. Ich weiß
aber bestimmt, daß sein Vater als der verstorbene Samuel Göltzer, gewesener
Förster zu Mimbach, und ihr Vater als Hanau-Lichtenbergischer oder
Fleckensteinischer Stabhalter bezeichnet war. Stabhalter war ein Amt, welches
in den Ämtern im nördlichen Elsaß neu geschaffen wurde, als die Schultheißen
62
GÖLZER MIMBACH
unter französischer Herrschaft katholisch sein mußten. Die Familie wohnte
zunächst anscheinend nicht in Mimbach, taucht erst ab 1733 in Pateneinträgen
wieder in Mimbach auf. Bei allen Patenschaften von 1733 bis 1741 sind
Verwechslungen mit seinem gleichnamigen, ein paar Jahre jüngeren Vetter
Simon Göltzer von Mimbach möglich (siehe dort).
9. (aus 3)
GÖLTZER/GÖLZER, Otto Philipp, auch: Otto, ref., Hufschmied, 1709 in
Worms, ab 1714 in Mimbach, P 1714,14,17,41, 1727-33 ref. Kirchenältester,
1741 Gemeinsmann und Hufschmied in Mimbach, 1743-45 in Zweibrücken, +
20.10.1766 Mimbach, 82 Jahre weniger etliche Wochen alt,
oo (um 1708)
N., Anna Maria, luth., P 1712,15,15,21,21
Kinder: (* Worms und Mimbach)
Ki) Anna Barbara, * 29.01.1709, t 01.02. [luth. KB Worms], oo 1730 Caspar Hussong.
Ki) Johann Henrich, t 02.12.1714 Mi., oo 1741 Susanna Maria Conrad.
Ki) [Margaretha],
t 31.08.1717 [luth. KB Zw.],oo 1739 Peter Weinland
Ki) Juliana Magd., t 29.08.1718 [luth. KB Zw.]
Ki) Susanna Maria, t 24.09.1720 Mi., oo 1761 Johann Jacob Tisch [Mtg-Sonn]
Ki) Magdalena,
t 29.08.1723 Mi.
Ki) Georg Barthel, t 08.06.1725 Mi.
Archivalien:
1709, 01.02. [luth. KB Worms, Taufbuch IV, 1673-1713, S. 445/13]:
1709
Parentes:
Infantes:
Patrini:
Otto Philipp Göltzer, Anna
Anna Barbara,
Nat.  den 29. Jan.
deß
Barbara
Johannes Lohr, deß
bapt.  den 1. Febr.
Schmidthandwecks,
Bürgers und Kärchers
NB: quinta post
Anna
Maria
geb.
Ehel. Tochter
nuptias septimana
Weberin
1709, 15.03. [AHWSt II, 323, p. 721-722]: Manumission des Otto Philipp Göltzer von
Mimbach nach Worms.
1709 [LA Speyer, B 3, 449, p. 126]: "Nota Joh. Otto Philipp Göltzer zu Minbach, der nach
Worms gezogen, ist der Leibeigenschaft gratis, ohne consequenz, erlassen worden."
1717, 31.08. [luth. KB Zweibrücken]: Kindesmutter heißt hier: Katharina.
1718, 29.08. [Bearbeiter]: könnte sich auf dieselbe Taufe beziehen wie 31.08.1717.
1731, 01.10. [Schaaff, Huldigungsliste 1731, S. 151]: in Mimbach: Otto Göltzer.
1742 [Liste 1742]: nicht in Zweibrücken und nicht in Mimbach aufgeführt.
1752 [AHWSt II, 323, Manumissionsprotokolle, Band II]: Manumission des Görg Barthel
Göltzer von Mimbach nach Grünenbach in das fürstlich Kempten'sche.
1761, 24.03. [Mtg-Sonn, nach dem luth. KB Meisenheim]: GÖLZER Susanne, * err. 1720, +
Meisenheim 13.09.1793, T.d. + Otto G., Gemeinsmann zu Mimbach, oo Meisenheim
24.03.1761 Johann Jacob Tisch, Bürger und Steinhauer zu Meisenheim, * err. 1732, +
Meisenheim 16.04.1795 an einem Gallenfieber.
1998 [Bearbeiter]: ein Sohn des Otto Göltzer war Hufschmied wie sein Vater.
63
GÖLZER MIMBACH
1709, 15.03. [AHWSt II, 323, p. 721-722]: "Copia Manumissionsscheins vor
Joh. Otto Phillips Göltzer. Ihro Königl: May:tt: von Schweden in dero
Herzogthumb Zweybrücken verordnete Regierung fügen hiermit zu wißen.
Demnach Joh. Otto Phillips Göltzer, Hanß Geörg Göltzers zu Minnbach Sohn,
Unterthänig zu vernehmen gegeben, wie daß Er sich nacher Worms ahn eines
bürgers Tochter daselbst nahmens Weber verheurathet, und daselbst sich
häußlich niederzulaßen, und in die Bürgerschaft zu begeben vorhabens, mit
ahngesuchter bitte Ihn der Zweybr: Leibeygenschafft umb einen leidlichen
Abkauffschilling auß gnaden zu erlaßen, daß mann Supplicanten, in Ahnsehung
der Statt Worms bißherigen guten Nachbarschafft, doch ohne Consequenz in
seinem petito, gratis willfahret, dannenhero ohne entgeldt solcher der
leibeygenschafft erlaßen worden. Jedoch mit Vorbehalt derer uff seinen in
dießem Herzogthumb habenden gütern hafftenden beschwehrden. Und wann Er
sich über kurz oder lang ahn Orth und Enden, wo dießes Herzogthumb die
Leibeygenschafft undt Einzugsgerechtsahme herbracht, wieder häußlich
niederlaßen wird, alßdann derselben Er von neuem wieder zugethan seyn soll,
ohne gefährde. In Urkund deßen ist dißer Manumissions-Schein Ihme
manumisso zu seiner sicherung, Unter Königl: Rentc: Insiegel und
gewöhnlicher Unterschrifft in handen gestelt worden. Gegeben Zweybrücken,
den 15ten Martii 1709 (L.S.), Rentcammer, C. N?. de Greyffencranz".
10. (aus 2, da Bruder des Geörg Göltzer)
GÖLTZER/GÖLZER, Joh. Barthel, Schneider, ref. Kirchenältester zu
Mimbach, + 05.08.1771 Mimbach, 81 Jahre alt,
oo 31.05.1712 Mimbach
Gebhard, Anna Margaretha, + 19.01.1753 in Mimbach, 63 Jahre alt,
Vater: Bernhard.
Kinder: (* Mimbach)
So. Joh. Nickel,
* um 1712, P 1729,30,33,35?,39,39, oo 1741 Susanna Maria Göltzer
Ki) Maria Elisabetha,
t 29.07.1714 Mi., oo 1748 Görg Jacob Bentz
Ki) Maria Magdalena, t 03.05.1716 Mi., oo 1741 Johannes Schreiber
Ki) Balthasar,
t 15.08.1718 Mi., oo 1752 Maria Sara Feß
Ki) Wilhelm,
t 17.11.1720 Mi., oo 1751 Juliana Kyborts
To. Anna Marg.,
* um 1723, + 21.05.1723 Mi, 3 Monate und 3 Wochen alt
Ki) Lorentz,
t 06.08.1724 Mi., + 08.08.1724 Mi.
Ki) Maria Christina, t 05.08.1725 Mi., oo 1763 Christian Conrad
Ki) Susanna Marg., t 11.04.1728 Mi., als Susanna Maria P 1746,48,48,49,54
Ki) Juliana Elis.,
t 28.01.1731 Mi.
Archivalien:
1720, 17.11. [ref. KB Mimbach]: Pate ist "Geörg Göltzer, des Vaters Bruder", daher: (aus 2).
1731, 01.10. [Schaaff, Huldigungsliste 1731, S. 151]: in Mimbach: Barthel Göltzer.
64
GÖLZER MIMBACH
1742 [Liste 1742, S. 106]: in Mimbach: Barthell Gölltzer, Schneider, reformiert, 2 Söhne, 3
Töchter.
1762, 06.05. [LA Speyer, Zweibrücken I, A 1095/5]: Testament des Barthel Göltzer, Witwer
von Margaretha Gebhardt: Kinder: a) Maria Elisabetha, oo Georg Jacob Bens zu
Mimbach, b) Magdalena, Witwe des + Johannes Schreiber, c) Balthasar,
Gemeinsmann zu Wattweiler, d) Wilhelm zu Mimbach, e) Nickel zu Mimbach, f)
Maria Christina, noch ledig, g) Susanna Maria, noch ledig.
1763, 21.06. [Fuchs, Ernstweiler, S. 17]: Susanna Maria Göltzerin von Mimbach heiratet in
Ernstweiler Nickel Conrad von Webenheim, beiderseits ohne Angabe des Vaters.
1998 [Bearbeiter]: ein Sohn des Barthel Göltzer war Schneider wie sein Vater.
Im Taufregister der reformierten Pfarrei Mimbach fehlt anscheinend 1712 ein
Blatt, ebenso 1723. Daher fehlen die Taufeinträge zweier Kinder des Barthel G.
11. (aus 3, da Name und Altersangabe passen)
GÖLTZER/GÖLZER, Lorentz, Schuhmacher, 1737 Gerichtsschöffe zu
Mimbach, P 1713, + 10.01.1747 in Mimbach, 58 Jahre, 7 Monate und etliche
Wochen alt
I. oo 16.01.1714 in Mimbach
Grünewald, Christiana, vom Baltersbacherhof, + 01.10.1740 in Mimbach, 49
Jahre alt
Vater: der + N. Grünewald von Ottweiler.
II. oo 25.05.1741 in Mimbach
Schmid, Anna Maria, ref., 1759 Hebamme, als Maria Ursula + 02.05.1789 in
Mimbach, 86 Jahre und 2 Monate alt, 1741: Witwe von Georg Schwarz,
Gemeinsmann zu Webenheim
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Joh. Daniel,
t 02.12.1714 Mi.
Ki) Joh. Christian, t 06.12.1716 Mi., + 06.12.1720 Mi., 4 Jahre alt
Ki) Maria Marg.,
t 08.01.1719 Mi., oo 1741 Joh. Daniel Moschel
Ki) Susanna Maria, * 25.02.1722 Mi., t 08.03., oo 1741 Joh. Nickel Göltzer
Ki) Christian,
t 02.11.1723 Mi., oo 1751 Maria Angelica Vogelgesang
Ki) Joh. Gottfried, t 23.11.1727 Mi., oo 1763 Maria Margaretha Kiefer
Ki) Joh. Wendel,
t 01.05.1729 Mi., + 12.05.1732 Mi.
Ki) Kind, Name fehlt, t 07.09.1730 Mi.
Ki) Joh. Jacob,
t 29.07.1742 Mi., oo 1771 Catharina Louisa Göltzer
Ki) Eva Louisa,
t 05.07.1744 Mi., + 27.01.1745 Mi.
Ki) Lorentz,
t 11.10.1746 Mi., oo 1776 Maria Catharina Groß
Archivalien:
1692, 24.02. [luth. KB Ottweiler]: Taufe der Christiana, Tochter des Schweizers Peter
Grünewald vom Baltersbacherhof. Paten: die hochgeborne Gräfin und Frau Christiana,
der Haushofmeister Herr N. Becker und N., die Frau des Lakaien Gottfried
Fleischhauer.
1709 [ref. KB Zweibrücken]: Konfirmation der Christina Grünewald auf Pfingsten 1709.
65
GÖLZER MIMBACH
1710 [ref. KB Mimbach, Nr. 300]: bei einem Pateneintrag vor der Eheschließung ist die
Herkunft der Ehefrau angegeben: vom Baltersbacherhof bei Ottweiler
1720 [Stucky, Mimbach, S. 220]: Lorentz Gölzer von Mimbach will eine neue Mühle am
Schelmenbach errichten.
1731, 01.10. [Schaaff, Huldigungsliste 1731, S. 151]: in Mimbach: Lorentz Göltzer.
1742 [Liste 1742, S. 106]: in Mimbach: Lorentz Gölltzer, Schuhmacher, reformiert, 5 Söhne,
1 Tochter.
1772, 13.05. [Stucky, Mimbach, S. 164]: in Mimbach: Göltzer, Lorenz, +, Witwe: Anna
Maria Schmid, 68 J., Kinder: Lorenz, 25 J.
1776, 26.11. [Schaaff, Huldigung 1776, S. 112]: in Mimbach: Lorenz Göltzers Witwe.
1995 [Beobachtung Bernd Gölzer]: in Mimbach steht ein Haus (Gastwirtschaft Hunsicker),
welches auf dem Türsturz die Inschrift "L 1727 G" trägt. Dies müßte das Haus von
Lorentz Göltzer sein, da die Initialen passen.
1998 [Beobachtung Bernd Gölzer]: in Mimbach steht noch ein Haus, welches auf dem
Türsturz die Inschrift "17 L. G. //\\ A. M. G. 45" trägt. Dies müßte das Haus von
Lorentz Göltzer und Anna Maria Göltzerin sein, da die Initialen passen.
Eine neue Mühle soll gebaut werden. 1720 [Stucky, Mimbach, S. 220]:
Nicht nur die Ölmühle an der Schelmenbach, auch die Mahlmühle an der Blies
verbesserte Reinhart Müller. In sieben Jahren verwendete er mehr als 3000
Gulden, um sie in guten Stand zu setzen.
Umso mehr mußte es ihn treffen, als er 1720 hörte, daß zwei andere Mimbacher
eine neue Mühle bauen wollten. Lorenz Gölzer von Mimbach war es und
Nicolaus Nieder, ein Ölmüller aus dem Lothringischen, der seit zwei Jahren in
der Mimbacher Mühle gedient hatte. Sie wollten an "das Flüßlein im
Schelberthal", an den Schelmenbach, eine neue Mühle errichten, nicht weit von
den Neunmorgen, einem Ackerfeld der Kirche. Einen Mahl- und Scheelgang
wollten sie aufbauen und boten ebensoviel Pacht von dem kleinen Wasser des
Schelmenbaches wie die Mühle an der Blies, nämlich zwei Malter Hartfrucht.
Der Plan der beiden Baulustigen scheiterte an dem Widerstand der Gemeinde.
Denn die neue Mühle sollte gerade in die besten Ackerfelder kommen.
Außerdem seien die beiden Unternehmer auch nicht imstande, etwas
Rechtschaffenes aufzubauen, sondern es kämen am Ende einige Baracken
heraus, wo sich alles liederliche Gesindel und "Ziegayner"-Volk aufhalten
könne, daß kein Mensch mehr auf der Straße seines Lebens sicher sei. Die
gegenwärtige Mühle genüge vollkommen, ja es fehle oft an Mühlgästen.
So wurde denn der Plan zunichte. Reinhart Müller aber zahlte von jetzt an, seit
1720, statt der bisherigen 2 Malter 4 Malter Frucht, nämlich die 2 Malter mehr,
die seine Widersacher geboten hatten.
66
GÖLZER MIMBACH
12. (aus 2)
GÖLTZER/GÖLZER, Georg der ältere, + 30.04.1745 Mimbach, 57 Jahre und
6 Wochen alt, V: + Samuel,
oo 04.05.1717 in Mimbach
Hamm, Anna/Maria Elisabetha, + 12.12.1764 in Mimbach, 73 Jahre alt,
Vater: Peter Hamm.
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Hans Georg,
t 21.05.1719 Mi.
Ki) Andreas,
t 21.12.1721 Mi.
Ki) Joh. Nickel,
t 18.06.1724 Mi., oo 1755 Christine Klein
Ki) Maria Christina, t 23.04.1727 Mi., oo 1768 Georg Friedrich Moschel
Ki) Hans Jacob,
t 23.07.1730 Mi., + 06.04.1731 Mi (keine Altersangabe)
Ki) [Louisa],
t 21.09.1732 Mi., oo 1763 Nickel Schwartz
Archivalien:
1731, 01.10. [Schaaff, Huldigungsliste 1731, S. 151]: in Mimbach: zwei Geörg Göltzer.
1742 [Liste 1742, S. 106]: in Mimbach: Geörg Gölltzer, Weber, reformiert, 3 Söhne, 2
Töchter.
[Stucky, Mimbach, S. 249] bringt ein Handzeichen des Georg Göltzer von
Mimbach vom Jahr 1740. Das Handzeichen gehört zu diesem oder zu seinem
gleichnamigen Verwandten.
13. (aus 3)
GÖLTZER/GÖLZER, Simon (= 1 Wahlerhof), 1720-30 Hofmann auf dem
Wahlerhof, ab 1733 wieder in Mimbach, 1739-49: der jüngere, 1758
Gemeinsmann, P 1720,30,34,37,38,41,49, + 28.03.1764 Mimbach, 72 Jahre
weniger etliche Tage alt,
oo 1717/18 (Hornbach) [Fuchs, Hornbach, S. 18]
Neuschwanger [Fuchs, Hornbach, S. 18], Anna Angelica, P 1720,29,36,39,42,
46, als Magdalena Angelica + 23.04. 1758 Mimbach, 60 Jahre weniger etliche
Wochen alt.
Archivalien:
1717/18 [Fuchs, Hornbach, S. 18, S. 36]: Simon Göltzer, So. des + Gerichtsmanns Hans
Georg Göltzer, oo Anna Angelica, To. des Hofmanns Ulrich Neuschwanger.
1720, 30.06. [ref. KB Mimbach]: "Simon Göltzer vom Wahlerhof" ist Pate bei einem Kind
von Hans Nickel Göltzer und Anna Catharina in Mimbach.
1720, 24.09. [ebd.]: "Anna Angelica, Simon Göltzers Hofmanns auf dem Wahlerhof
Hausfrau" ist Gote bei einem Kind von Otto Göltzer und Maria in Mimbach.
1729, 04.09. [ebd.]: "Angelica, Simon Göltzers eheliche Hausfrau vom Wahlerhof" ist Gote
bei einem Kind von Hanß Görg Vogelgesang und Elisabetha in Mimbach.
1730, x7.09. [ebd.]: "Simon Göltzer vom Wahlerhof" ist Pate bei einem Kind von Lorentz
Göltzer und Christiana in Mimbach.
67
GÖLZER MIMBACH
1731, 01.10. [Schaaff, Huldigungsliste, S. 147]: Bickenaschbacher Hof [es fehlt anscheinend
eine eigene Rubrik für den Wahlerhof]: Johannes Meyrer, Peter Weinland, Simon
Göltzer.
1734, 21.02. [ref. KB Mimbach]: "Simon Göltzer von hier" ist Pate bei einem Kind von Görg
Gebhard und Anna Magdalena in Mimbach.
1736, 01.01. [ebd.]: "Angelica, Simon Göltzers des jüngeren eheliche Hausfrau" ist Gote bei
einem Kind von Andreas Lindinger und Maria Christina in Mimbach.
1737, 04.12. [ebd.]: Simon Göltzer von Mimbach ist Pate bei einem Kind von Hans Görg
Göltzer und Maria Magdalena in Mimbach.
1738, 27.04. [ebd.]: "Simon Göltzer von Minbach" ist Pate bei einem Kind von Johann Jacob
Göltzer und Anna Maria in Mimbach.
1739, 08.02. [ebd.]: "Angelica, Simon Göltzers des jüngeren eheliche Hausfrau von Minbach"
ist Gote bei einem Kind von Balthasar Gebhard und Anna Catharina in Mimbach.
1741, 27.08. [ebd.]: "Johann Simon Göltzer der jüngere von Minbach" ist Pate bei einem Kind
von Johann Simon [N.] und Anna Barbara in Mimbach.
1742, 12.05. [ebd.]: Angelica, Simon Göltzers Frau, ist Gote bei einem Kind von Johann
Nickel Göltzer und Susanna Maria in Mimbach.
1742 [Liste 1742, S. 106]: in Mimbach: Simon Gölltzer, Bauer, reformiert, 0 Söhne, 0
Töchter.
1746, 04.05. [ref. KB Mimbach]: "Angelica, Simon Göltzers eheliche Hausfrau von da" ist
Gote bei einem Kind von Jacob Göltzer und Anna Maria in Mimbach.
1749, 13.04. [ebd.]: "Simon Göltzer der jüngere von Minbach" ist Pate bei einem Kind von
Caspar Hussong dem jüngeren und Barbara in Mimbach.
1758, 23.04. [ebd.]: "ist zu Minbach begraben worden Magdalena Angelica, Simon Göltzers,
Gemeinsmanns allhier ehefrau, alt 60 iahr weniger etliche wochen".
1764, 28.03. [ebd.]: "ist zu Minbach begraben worden Simon Göltzer, gewesener
Gemeinsmann daselbst, alt 72 iahr weniger etliche tage".
Simon Göltzer von Mimbach heiratete 1717/18 Anna Angelica Neuschwanger
vom Wahlerhof. Die Familie wohnte zunächst auf dem Wahlerhof, denn er ist
bei Patenschaften im reformierten KB Mimbach als Hofmann auf dem
Wahlerhof bezeichnet. Ab 1736 wohnte die Familie wieder in Mimbach.
Verwechslungen mit seinem gleichnamigen, ein paar Jahre älteren Vetter Simon
Göltzer von Mimbach sind bei den Patenschaften von 1733 bis 1741 möglich.
1742 lebten keine Kinder im Haushalt.
Mit Simon Göltzer endet die Generation der Enkel von Barthel Göltzer. Die nun
folgenden Personen gehören jedenfalls in die Generation der Urenkel des
Barthel Göltzer.
14.
GÖLTZER/GÖLZER, Catharina, Tochter von ... (nicht lesbar) Göltzer zu
Mimbach, P 1724
Archivalien:
68
GÖLZER MIMBACH
1724, 06.02. [ref. KB Mimbach]: "und Catharina, ... (nicht lesbar) Göltzers eheliche Tochter,
alle von Mimbach", Gote bei einem Kind von Bernhardt Moschel und Anna Eva.
15. (aus 7)
GÖLTZER/GÖLZER, ... (nicht lesbar), Tochter von Samuel Göltzer zu
Mimbach.
Kinder: (* Mimbach)
So. Johannes, o-o,
t 07.07.1725 Mi. Kein Vater angegeben.
16. (aus 5)
GÖLTZER/GÖLZER, Hans Georg der junge, ab 1745: der ältere, +
06.11.1778 Mimbach, 76 Jahre und 7 Monate alt, V: Nickel,
oo 21.08.1731 Mimbach
Klein, Maria Magdalena, + 11.09.1768 Mimbach, 66 Jahre alt,
Vater: + Hans Nickel Klein.
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Georg Daniel,
t 18.09.1732 Mi.
Ki) Georg Peter,
t 28.12.1734 Mi.
Ki) Juliana Christina,
t 08.01.1736 Mi., + 24.04.1776 Mi.
Ki) Joh. Simon,
t 04.12.1737 Mi.
Ki) Hans Georg,
t 27.09.1739 Mi.
Ki) Joh. Nickel,
t 01.07.1742 Mi., oo 1776 Maria Sophia Schmidt
Ki) Cath. Magd.,
t 27.11.1746 Mi., + 25.03.1749 Mi.
Ki) Maria Benedicta,
t 02.02.1749 Mi
Archivalien:
1731, 01.10. [Schaaff, Huldigungsliste 1731, S. 151]: in Mimbach: zwei Geörg Göltzer.
1742 [Liste 1742, S. 106]: in Mimbach: Geörg Gölltzer, Schmidt [= Schmied], reformiert, 2
Söhne, 1 Tochter.
1770, 18.12. [Bohrer, Mimbach, S. 41]: Dimmisoriales nach Nünschweiler für den So. Georg.
1772, 13.05. [Stucky, Mimbach, S. 164]: in Mimbach: Göltzer, Georg, Witwer, 70 J., Kinder:
Nickel, 30 J., Juliana Christina, 34 J.
1776, 26.11. [Schaaff, Huldigung 1776, S. 112]: in Mimbach: Georg Gölzer sen.
17. (aus 7)
GÖLTZER/GÖLZER, Joh. Jacob, Schuhmacher, + 10.02.1777 Mimbach, 69
Jahre und 7 Monate alt,
oo (vor 1739)
Weinland, Anna Maria, * Wahlerhof, + 07.12.1777 Mimbach, 63 Jahre, 8
Monate und 29 Tage alt
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Joh. Simon,
t 27.04.1738 Mi., oo 1777 Maria Louise Groß
Ki) Maria Elisabetha,
t 16.04.1741 Mi., oo 1764 Georg Daniel Hussong
69
GÖLZER MIMBACH
Ki) Juliana Marg.,
t 20.12.1744 Mi., oo 1771 Görg Schwartz
Ki) Angelica,
t 04.05.1746 Mi., oo 1770 Georg Lorentz Hamm
Ki) Joh. Jacob,
t 28.11.1751 Mi., + 01.05.1753 Mi.
Ki) Daniel,
t 30.06.1754 Mi., oo 1781 Susanna Maria Groß
Archivalien:
1742 [Liste 1742, S. 106]: in Mimbach: Jacob Gölltzer, Schuhmacher, reformiert, 1 Sohn, 1
Tochter.
1772, 13.05. [Stucky, Mimbach, S. 164]: in Mimbach: Göltzer, Jacob, 67 J., F. Maria
Johannetta Weinland, 58 J., Kinder: Simon, 33 J., Daniel, 18 J.
1776, 26.11. [Schaaff, Huldigung 1776, S. 112]: in Mimbach: Jacob Gölzer sen., seine Söhne:
Simon G., 38 J., zu Haus, und Daniel G., 23 J., in der Fremde.
1998 [Bearbeiter]: Der Heiratseintrag dieser Eheleute stand möglicherweise im ref. KB
Hornbach.
Im Jahre 1769 wurde der Bau der neuen Kirche [in Mimbach] beendet. Größer
war sie jetzt als früher, der stark angewachsenen Bevölkerung entsprechend.
Am 1. Januar 1770 wurde sie unter dem neuen Pfarrer Müller eingeweiht. Am
30. Januar 1770 wurde als erstes Ehepaar in der neuerbauten Kirche, "dem
Dom des Bliestals", eingesegnet "Georg Lorenz Hamm, weiland Joseph
Hamms, gewesenen Gemeinsmanns zu Mimbach hinterlassener Sohn, und
Angelica, Jacob Gölzers von hier Tochter" [Stucky, Mimbach, S. 273].
18. (aus 9)
GÖLTZER/GÖLZER, Joh. Heinrich, Hufschmied, + 26.05.1768 Mimbach, 53
Jahre und 5 Monate alt, V: Otto Philipp,
I. oo 31.01.1741 Mimbach
Conrad, Susanna Maria, + 11.08.1753 Mimbach, 31 Jahre weniger 14 Tage alt.
II. oo 02.07.1754 Mimbach
Zöllner, Anna/Maria Eva, + 4. Ergänzungstag 13 Webenheim, 77 Jahre alt,
Eltern: Bernhard Zöllner, Gemeinsmann zu Webenheim, Anna Eva Müller.
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Maria Elisabetha,
t 16.06.1743 Mi., + 14.02.1745 Mi.
Ki) Joh. Heinrich,
t 28.11.1745 Mi., + 29.01.1765 Mi.
Ki) Maria Susanna, t 25.02.1748 Mi., + 03.05.1750 Mi.
Ki) Catharina Louisa,
t 20.12.1750 Mi., oo 1771 Joh. Jacob Göltzer
Ki) Maria Elisabetha,
t 01.07.1753 Mi., oo 1772 Joh. Michel Linder
Ki) Susanna Margr., t 20.07.1755 Mi., + 16.02.1758 Mi.
Ki) Joh. Philipp,
t 26.11.1758 Mi., oo 1781 Maria Magdalena Wolf
Ki) Daniel,
t 10.01.1762 Mi., oo 1794 Catharina Cunz
Ki) Anna Catharina, t 25.03.1764 Mi., + 17.04.1766 Mi.
Ki) Maria Catharina, t 21.06.1767 Mi., oo 1795 Friedrich Schunck.
Archivalien:
1742 [Liste 1742, S. 106]: in Mimbach: Henrich Gölltzer, Schmidt [= Schmied], reformiert, 0
Söhne, 0 Töchter.
1772 [Ref. KB Mimbach]: Konfirmation des Joh. Philipp Gölzer von Mimbach.
70
GÖLZER MIMBACH
1772, 13.05. [Stucky, Mimbach, S. 170]: in Webenheim: Göltzer, Henrich, +, Witwe: Maria
Eva Zöllner, 42 J., Kinder: Joh. Philipp, 13 ½ J., Joh. Daniel, 11 J., Maria Elisabetha,
19 J., aus 1. Ehe, Maria Catharina, 5 J., aus 2. Ehe
Nach dem Tode ihres Ehemannes zog die eben 40jährige Witwe Maria Eva
Zöllner mit den Kindern in ihren Geburtsort Webenheim. Dort lebte sie bis zu
ihrem Tod im Jahr 13 der französischen Republik. Sie erhält in Webenheim eine
eigene Familiennummer.
19. (aus 10)
GÖLTZER/GÖLZER, Hans Nickel der ältere, Schneidermeister, + 12.10.1772
Mimbach, 60 Jahre und 9 Monate alt, V: Barthel,
oo 14.02.1741 Mimbach
Göltzer, Susanna Maria,
Eltern: Lorentz Göltzer, Gemeinsmann zu Mimbach, und Christana Grünewald.
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Joh. Nickel,
t 12.05.1742 Mi., oo 1769 in Homburg Maria Catharina Hussong
Ki) Maria Christine, t 12.01.1744 Mi., + 01.05.1750 Mi.
Ki) Joh. Wilhelm,
t 27.05.1746 Mi., + 28.03.1750 Mi.
Ki) Joh. Daniel,
t 15.09.1748 Mi., + 13.10.1748 Mi.
Ki) Maria Elisabetha,
t 26.11.1750 Mi.
Ki) Joh. Christian, t 14.01.1753 Mi.
Ki) Susanna Marg., t 15.12.1754 Mi.
Ki) Maria Marg.,
t 13.03.1757 Mi.
Ki) Anna Elisabetha, t 07.04.1764 Mi., + 18.01.1768 Mi.
Archivalien:
1742 [Liste 1742, S. 106]: in Mimbach: Nicoll Gölltzer, Schneider, reformiert, 1 Sohn, 0
Töchter.
1770, 06.03. [Stucky, Mimbach, S. 252-253, Catalogus über sämtliche in Mimbach
befindlichen reformierten Schulkinder, Datum 06.03. aus dem Original]: Classe prima:
M. Susanna Gölzerin, 15 J. "ist gut".
1770 [Ref. KB Mimbach]: Konfirmation der Susanna Margaretha Gölzer von Mimbach.
1771 [Ref. KB Mimbach]: Konfirmation der Maria Margaretha Gölzer von Mimbach.
1772, 13.05. [Stucky, Mimbach, S. 164]: in Mimbach: Gölzer, Nickel, 58 J., F. Susanna Maria
Göltzer, 50 J., Kinder: Christian, 18 J., Maria Elisabetha, 20 J., Susanna Maria, 16 J.,
Maria Margaretha, 14 J.
1787, 03.03. [Bohrer, Bierbach, S. 6]: Anna Susanna, Witwe des Nickel Göltzer, stirbt in
Bierbach, 75 Jahre und 6 Tage alt.
1787, 03.03. [Cappel, Bierbach, S. 32]: Anna Susanna, Ehefrau [richtig: Witwe] des Nikolaus
Gölzer, stirbt in Bierbach, 75 Jahre und 6 Tage alt.
1792 [Bohrer, Bierbach, S. 44]: Maria Margaretha Göltzerin, des weyl. Nickel Göltzers
gewesenen Gemeinsmann zu Minbach eheliche Tochter, ist Patin in Bierbach.
1797 [Cappel, Bierbach, S. 130]: Heirat der Tochter Maria Margaretha in Ernstweiler,
widersprüchliche Angaben in verschiedenen Quellen.
71
GÖLZER MIMBACH
1998 [Bearbeiter]: diese Familie setzt sich nicht in Mimbach fort. Die Söhne sind als (1
Bierbach) und (1 Homburg) zu finden, auch die Töchter heiraten anscheinend nicht in
Mimbach.
20. (aus 7)
GÖLTZER/GÖLZER, Peter, Schuhmachermeister, + 07.03.1786 Mimbach,
67 Jahre, 9 Monate und 26 Tage alt, V: Samuel,
oo 23.03.1744 Mimbach
Gebhardt, Anna Elisabetha, + 5. Prair. 11 Mimbach, 85 Jahre alt,
Eltern: Hans Georg Gebhardt, Ackersmann zu Mimbach, Magdalena
Vogelgesang von Mimbach.
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Joh. Georg,
t 05.07.1744 Mi., + 07.09.1793 Mimbach
Ki) Joh. Peter,
t 24.03.1757 Mi.
Archivalien:
1770, 06.03. [Stucky, Mimbach, S. 252-253, Catalogus über sämtliche in Mimbach
befindlichen reformierten Schulkinder, Datum 06.03. aus dem Original]: Classe prima:
Peter Gölzer, 13 J. "ist fleißig, hat gute Gaben ".
1771 [Ref. KB Mimbach]: Konfirmation des Peter Gölzer von Mimbach.
1772, 13.05. [Stucky, Mimbach, S. 164]: in Mimbach: Gölzer, Peter, 54 J., F. Anna Elisabetha
Gebhart, 53 J., Kinder: Georg, 28 J., Peter, 15 J.
1776, 26.11. [Schaaff, Huldigung 1776, S. 112]: in Mimbach: Peter Gölzer, Söhne: Georg G.,
20 J., und Peter G., 18 J., beide zu Hause.
21. (aus 7)
GÖLTZER/GÖLZER, Hans Georg, 1769: der jüngere, Schuhmacher, +
25.02.1787 Mimbach, 77 Jahre alt, V: Samuel,
oo 08.06.1745 Mimbach
Reinhard, Susanna Elisabetha, + 29.01.1787 Mimbach, 69 Jahre, 9 Monate und
24 Tage alt,
Vater: + Hans Adam Reinhard, Schäfer zu Wattweiler.
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Maria Barbara, + 13.03.1757 Mimbach, 12 Jahre alt
Ki) Anna Elisabetha, t 14.01.1748 Mi.
Ki) Joh. Valentin,
t 24.05.1750 Mi.
Ki) Joh. Jacob,
t 20.12.1752 Mi., oo 1788 Maria Louisa Jentes/Gentes
To. Susanna,
1769 Mutter eines unehelichen Kindes
Archivalien:
1745, 11.11 [ref. KB Zweibrücken]: Taufe der Tochter Maria Barbara.
1772, 13.05. [Stucky, Mimbach, S. 164]: in Mimbach: Gölzer, Joh. Georg, 62 J., F. Susanna
Elisabetha Reinhard, 60 J., Kinder: Valentin, 20 J., Jakob, 19 J., Susanna Elisabetha,
22 J. und deren Kind: ohne Namensangabe, 3 J.
72
GÖLZER MIMBACH
1772, 13.05. [Liste 1772, S. 7]: in Mimbach: Gölzer, Joh. Georg, 62 J., F. Susanna Elisabetha
Reinhard, 60 J., Kinder: Valentin, 20 J., Jakob, 19 J., Susanna Elisabetha, 22 J. und
deren uneheliches Kind Catharina, 3 J.
1776, 26.11. [Schaaff, Huldigung 1776, S. 112]: in Mimbach: Georg Gölzer jun., Söhne:
Valentin G., 27 J., im Regiment Royal Deux-Ponts, Jacob G., 19 J., zu Hause.
22. (aus 11)
GÖLTZER/GÖLZER, Christian von Mimbach (= folgender), V: + Lorentz
und
Schwartz, Maria Margaretha, von Webenheim, 1751 zu Mimbach
Vater: + Georg Schwartz, Stiefvater: + Lorentz Göltzer von Mimbach.
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Joh. Daniel, o-o,
t 07.08.1751 Mi.
Archivalien:
1750-54 [LA Speyer, Zweibrücken I, 1096]: Acta betr. Güterversteigerungen: des Christian
Göltzer versteigte Güter und Debitwesen.
1751, 27.04. [Bohrer, Mimbach, S. 160]: Beim Heiratseintrag von Christian Göltzer und
Maria Angelica Vogelgesang ist [nachträglich] vermerkt, daß er zugleich Margaretha,
Georg Schwartzen Tochter, schwanger machte: "Hic Christianus Goeltzer simul
gravidam reddit Margaretham filia Georgii Schwartzii".
1751, 07.08. [Bohrer, Mimbach, S. 160]: In Mimbach wird ein uneheliches Kind Joh. Daniel
getauft. Sein Vater ist Christian Göltzer von Mimbach, seine Mutter Maria Margaretha
Schwartz. Die Maria Margaretha Schwartz verheiratet sich später an Georg Neumüller
aus Mittelbach und somit ist die Herkunft des Joh. Daniel Gölzer erklärt, welcher 1766
im Alter von vierzehneinhalb Jahren in Mittelbach konfirmiert wird und später dort
heiratet und stirbt, wobei immer nur angegeben ist "von Mimbach".
1995 [Beobachtung Bernd Gölzer]: in Mimbach steht ein Haus (Gastwirtschaft Hunsicker),
welches auf dem Türsturz die Inschrift "L 1727 G" trägt. Dies müßte das Haus von
Lorentz Göltzer sein, da die Initialen passen.
[Ref. KB Mimbach]: Minbach, den 7. Aug[ustus] [Randbemerkung: spurius] ist
getaufft worden Johann Daniel, dessen eltern sind /: wie die hebam von
Webenheim nahmens Eva, Barthel Hussongs eheliche haußfrau in gegenwart
Daniel Clauers angegeben :/ Christian Göltzer, weyland Lorentz Göltzers
eheleiblicher Sohn und Maria Margaretha, weyland Görg Schwartzen
eheleibliche Tochter Von Webenheim, dato zu Minbach; Susceptores fidei
Daniel Moschell der ältere, item Andreas Ringle und Anna Barbara, Caspar
Hussongs des älteren eheliche haußfrau; alle von Minbach.
Es galt möglicherweise als Ehehindernis, daß Christian Göltzer und Maria
Margaretha Schwartz Stiefgeschwister waren. Der genannte Daniel Clauer war
der Mimbacher Schuldiener. 46 Jahre wirkte Joh. Daniel Clauer in Mimbach.
Viel hat er in dieser Zeit erlebt. Am traurigsten war für ihn das Jahr 1750. Eine
böse Kinderkrankheit herrschte damals in unsern Dörfern. In dem einen Jahr
73
GÖLZER MIMBACH
wurden von Mimbach und Webenheim 30 Kinder dahingerafft. Am schlimmsten
traf es den Schuldiener. Im März 1750 starben ihm kurz nacheinander seine 3
Buben von 7, 4 und 1 ½ Jahren. [Stucky, Mimbach, S. 253].
23. (aus 11)
GÖLTZER/GÖLZER, Christian (= voriger), Gemeinsmann zu Mimbach, +
08.01.1783 in Mimbach, 59 Jahre, 2 Monate und 6 Tage alt, V: Lorentz
oo 27.04.1751 in Mimbach
Vogelgesang, Maria Angelica, + 29.11.1788 in Mimbach, 60 Jahre alt,
Vater: Georg
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Anna Elisabetha, t 22.02.1752 Mi., oo 1785 Nickel Neu
Ki) Susanna Elis.,
t xx.01.1754 Mi., als Susanna oo 1792 Friedrich Hamm
Ki) Joh. Georg,
t 11.01.1756 Mi., oo 1790 Catharina Elisabetha Emig
Archivalien:
1750-54 [LA Speyer, Zweibrücken I, 1096]: Acta betr. Güterversteigerungen: des Christian
Göltzer versteigte Güter und Debitwesen.
1751, 27.04. [Bohrer, Mimbach, S. 160]: Beim Heiratseintrag ist am Rand vermerkt, daß
Christian Göltzer zugleich Margaretha, Georg Schwartzen Tochter, schwanger machte:
"Hic Christianus Goeltzer simul gravidam reddit Margaretham filia Georgii
Schwartzii".
1751, 07.08. [Bohrer, Mimbach, S. 160]: In Mimbach wird ein uneheliches Kind Joh. Daniel
getauft. Sein Vater ist Christian Göltzer von Mimbach, seine Mutter Maria Margaretha
Schwartz. Die Maria Margaretha Schwartz verheiratet sich später an Georg Neumüller
aus Mittelbach und somit ist die Herkunft des Joh. Daniel Gölzer erklärt, welcher 1766
im Alter von vierzehneinhalb Jahren in Mittelbach konfirmiert wird und später dort
heiratet und stirbt, wobei immer nur angegeben ist "von Mimbach".
1770, 06.03. [Stucky, Mimbach, S. 252-253, Catalogus über sämtliche in Mimbach
befindlichen reformierten Schulkinder, Datum 06.03. aus dem Original]: Classe prima:
Georg Gölzer, 13 J. "fällt schwer".
1770 [Ref. KB Mimbach]: Konfirmation des Georg Gölzer von Mimbach.
1772, 13.05. [Stucky, Mimbach, S. 164, Liste 1772, S. 3]: Goeltzer, Christian, 48 J., F.
Vogelgesang, Maria Angelica, 40 J., Kinder: Georg, 16 J., Anna Elisabetha, 20 J.,
Susanna Elisabetha, 18 J.
1776, 26.11. [Schaaff, Huldigung 1776, S. 112]: in Mimbach: Christian Gölzer, und dessen
Sohn Joh. Görg, 20 J., zu Kirkel.
24. (aus 10)
GÖLTZER/GÖLZER, Wilhelm, + 06.12.1763 Mimbach, 43 Jahre und 16
Tage alt, V: Joh. Barthel,
oo 09.12.1751 Mimbach
Kyborts, Juliana, + 16.10.1781 Mimbach, 61 Jahre, 1 Monat und 8 Tage alt.
Vater: + Jacob Kyborts, Gemeinsmann zu Mimbach.
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Joh. Jacob,
* 23.01.1752 Mi.
74
GÖLZER MIMBACH
Ki) Joh. Georg,
* 12.05.1754 Mi., oo 1779 Catharina Elisabetha Albrecht
Ki) Gg. Daniel,
* 18.07.1756 Mi., oo 1783 Maria Magdalena Wolf
Ki) Wilhelm,
* 04.11.1760 Mi.
Archivalien:
1770, 06.03. [Stucky, Mimbach, S. 252-253, Catalogus über sämtliche in Mimbach
befindlichen reformierten Schulkinder, Datum 06.03. aus dem Original]: Classe tertia:
Daniel Gölzer, 12 J. "will wohl angehalten sein", Wilhelm Gölzer, 9 J., "geht so mit".
1770 [Ref. KB Mimbach]: Konfirmation des Daniel Gölzer von Mimbach.
1772, 13.05. [Stucky, Mimbach, S. 164]: Die Familie ist nicht aufgeführt.
1776, 26.11. [Schaaff, Huldigung 1776, S. 112]: in Mimbach: Die Witwe des Wilhelm
Gölzer, Söhne: Georg G., 21 J., und Daniel G., 19 J., beide zu Hause.
1787, 05.06. [Bohrer, Bierbach, S. 6]: Heirat des Sohnes Wilhelm in Bierbach.
25. (aus 12)
GÖLTZER/GÖLZER, Joh. Nickel der junge, 1786: senior, Gemeinsmann zu
Mimbach, + 15.01.1797 Mimbach, 77 Jahre und etliche Wochen alt, V: +
Georg,
oo 03.04.1755 Mimbach "nachdem er dieselbe zuvor geschwängert"
Klein, Christina, + 27.06.1797 Mimbach, 75 Jahre alt,
Vater: Nickel Klein, Gemeinsmann zu Mimbach.
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Joh. Daniel,
t 19.08.1755 Mi., + 31.01.1758 Mi.
Ki) Georg Peter,
t 11.06.1758 Mi., + 14.06.1759 Mi.
Ki) Daniel,
t 27.07.1760 Mi., + 07.03.1786 Mi., 26 Jahre alt, ledig.
Ki) Joh. Nickel,
t 02.06.1765 Mi.
Ki) Maria Susanna, t 09.10.1768 Mi.
Archivalien:
1772, 13.05. [Stucky, Mimbach, S. 164]: in Mimbach: Gölzer, Johann Nickel, 45 J., F. Maria
Christina Klein, 45 J., Kinder: Daniel, 11 J., Joh. Nickel, 7 J., Maria Susanna ¾ J.
1774 [Ref. KB Mimbach]: Konfirmation des Daniel Gölzer von Mimbach.
1776, 26.11. [Schaaff, Huldigung 1776, S. 112]: in Mimbach: Nickel Gölzer sen.
1779 [ref. KB Mimbach, Abschrift der Konfirmationen 1779]: unter den Knaben von
Mimbach: Joh. Nickel Göltzer, 14 Jahre alt, Vater: Joh. Nickel Göltzer,
Gemeindsmann.
1998 [Bearbeiter]: Die Altersangabe beim Tod des Nickel Göltzer stimmt nicht, irgendetwas
ist hier falsch.
26.
GÖLTZER/GÖLZER, Andreas, 1756: aus Mimbach,
Archivalien:
1756, 16.01. [Budzinski, Medelsheim, S. 48]: Geburt einer nichtehelichen Tochter Maria
Catharina. Mutter ist die katholische Johannetta Beyer von Seyweiler, Vater ist der
protestantische Andreas Goltzer aus Mimbach, der kam, um die Kindesmutter zu
heiraten. Das Kind + 27.01.1758 Seyweiler.
75
GÖLZER MIMBACH
1760, 03.01. [ebd.]: Geburt einer weiteren nichtehelichen Tochter der Johannetta Beyer von
Seyweiler namens Maria Elisabetha. Der Vater ist unbekannt.
27.
GÖLTZER/GÖLZER, Johannes, 1761: aus Mimbach
Archivalien:
Im Jahre 1761 wurde das Vermögen des Johannes Göltzer aus Mimbach für
den Fiskus konfisziert, weil er ohne Manumission von Webenheim nach
Amerika ausgewandert war. Die Nutznießung eines Wiesenstücks erhielt die
Mutter bis zu ihrem Ableben, danach fiel es an einen Angehörigen der Familie.
Am 2. Oktober 1761 wurde Johannes Göltzer durch Erlaß der Regierung, als er
aus Amerika zurückkam, der Aufenthalt bei seinen Verwandten in Mimbach
gestattet; sollte er aber Leute zur Auswanderung verleiten, so sollte er sofort
festgenommen werden [Krebs 1966, S. 389].
Der vorerwähnte Akt findet sich glaube ich bei den Akten der
Waisenschreiberei Zweibrücken. Er betrifft möglicherweise den 1725
nichtehelich geborenen Johannes. Ein Hinweis dafür ist, daß sich sonst keine
Angaben zu einem Johannes Gölzer im reformierten KB Mimbach finden
lassen. Andererseits nannte man im 18. Jahrhundert jeden Mann, dessen
Vornamen man nicht sicher wußte, Johannes.
28. (aus 21)
GÖLTZER/GÖLZER, Susanna, To. von Joh. Görg Göltzer dem jüngeren zu
Mimbach
Kinder: (* Mimbach)
To. Maria Cath., o-o,
* 10.07.1769 Mi, + 12.08.1789 Mi., 20 J. alt, Vater: Joseph
Schuwerck.
Archivalien:
1772, 13.05. [Liste 1772]: Mutter und Kind sind in der Familie des Joh. Georg Gölzer in
Mimbach mit aufgeführt.
29. (aus 11)
GÖLTZER/GÖLZER, Joh. Jacob, Schneidermeister, V: + Lorentz,
I. oo 03.01.1771 Mimbach
Gölzer, Catharina Louisa, + 22.03.1786 Mimbach, 31 Jahre und etliche Wochen
alt,
Vater: + Henrich Göltzer, Gemeinsmann zu Mimbach.
II. oo 25.03.1788 Mimbach
Schiel, Maria Susanna,
76
GÖLZER MIMBACH
Vater: Jonathan Schiel von Breitfurt.
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Georg Henrich, t 04.11.1771 Mi., conf. 1785 Mi., 13 Jahre alt
Ki) Anna Margaretha, t 03.10.1773 Mi.
Ki) Maria Elisabetha,
t 03.12.1775 Mi., + 07.10.1779 Mi., 3 Jahre, 9 Monate und 7
Tage alt
Ki) Totgeburt
* 31.12.1777 Mi.
Ki) Zwill.: Joh. Jacob,
t 06.11.1778 Mi., oo 12 Maria Catharina Clauer
Ki) Zwill.: Totgeburt, * 06.11.1778 Mi.
Ki) Johann Daniel, * 14.06.1781 Mi., oo 1813 Maria Elisabetha Gölzer
Ki) Maria Elisabetha,
* 18.12.1783 Mi., oo 1808 Christian Gölzer
Ki) Totgeburt,
* 21.03.1786 Mi.
Ki) Susanna Maria, * 30.01.1789 Mi., oo 1813 Joh. Peter Klein
Ki) Catharina Magd.,
* 29.10.1791 Mi., oo 1813 Wilhelm Göltzer
Ki) Maria Louisa,
* 10.07.1794 Mi.
Archivalien:
1772, 13.05. [Stucky, Mimbach, S. 164]: in Mimbach: Gölzer, Jacob, 30 J., F. Catharina Luisa
Gölzer, 21 J., Kinder: Georg Heinrich, ½ J.
1776, 26.11. [Schaaff, Huldigung 1776, S. 112]: in Mimbach: Jacob Gölzer jun.
1791 [Mtg-Linder]: Georg Henrich Gölzer von Mimbach und sein Cousin Philipp Jacob
Linder von Mimbach kommen auf dem Schiff Fair American in Philadelphia an.
Mit Einführung der französischen Gesetze 1798 wurde die Führung der
Personenstandsregister Aufgabe des Staates. Die Kirchenbücher, die der
Pfarrer aus der Erde wieder ausgegraben hatte, mußten Ende 1798 an die
französische Verwaltung nach Medelsheim abgeliefert werden. Hochzeiten
durften in der Kirche jetzt nur noch gehalten werden, wenn die Trauung auf
dem neu eingerichteten Standesamt, dem Bürgermeisteramt, erfolgt war
[Stucky, Mimbach, S. 30-31].
Auch in die kirchlichen Gewohnheiten unserer Gemeinden griff der fremde
Staat ein, freilich nicht ohne Widerspruch der Gemeindeglieder. So berichtet
Pfarrer Müller: "Als ich am 18. Germinal des Jahres 7 (7.4.1799) der
Beerdigung der Bürgerin Susanna Margaretha, Ehefrau des Bürgers Christian
Hussong zu Mimbach bei der Wohnung derselben beiwohnte und die
versammelten Leichenbegleiter mit ihren offenen Gesangbüchern antraf, und
solche begehrten, daß der Schuldiener Christian Hussong wie ehemal den
Gesang anstimmen sollte, so erklärte ich der ganzen Versammlung – wobei
auch der gegenwärtige Agent [...] dahier anwesend war -, daß diese vorige
Gewohnheit kraft des Gesetzes vom 7. Vendemier des Jahres 4 untersagt und
verboten sei.
Hierauf erklärten die Bürger Jacob Göltzer der Schneider und Johannes
Zimmermann, daß alle Bürger und die Gemeinde solches von dem Schuldiener
verlangten und sie für alles verantwortlich sein wollten. Wonach also der
77
GÖLZER MIMBACH
Schuldiener 2 Verse eines Liedes mit der Leichenversammlung vor der Tür des
Christian Hussong absang. Darauf wurde die Leiche ohne Gesang bis zum
Grabe begleitet, wo der Schuldiener durch genannten Johannes Zimmermann
und andere angewiesen wurde, wie vorher den Leichengesang abzusingen."
[Stucky, Mimbach, S. 30].
30. (aus 16)
GÖLTZER/GÖLZER, Joh. Nickel, journalier, wohnhaft Mimbach, + 30. Niv.
13 Mimbach, 65 Jahre alt,
Eltern: Joh. Georg G., + Madeleine Schmidt von Wattweiler,
oo 30.01.1776 Mimbach
Schmid, Maria Sophia, + 13.09.1793 Mimbach, ungefähr 65 Jahre alt,
Vater: Nickel Schmid, Gemeinsmann zu Mimbach.
Archivalien:
1776, 26.11. [Schaaff, Huldigung 1776, S. 113]: in Mimbach: Nickel Gölzer jun.
13, 30. Niv. [St.-Amt]: im Sterbeakt differiert der Familienname der Mutter.
Dieses Ehepaar war anscheinend kinderlos; falls die verschiedenen Nickel
Göltzer nicht durcheinandergeraten sind, war die Ehefrau bei der Eheschließung
schon in fortgeschrittenem Alter.
31. (aus 11)
GÖLTZER/GÖLZER, Lorentz, Gerichtsschöffe, + 22.03.1794 Mimbach, V: +
Lorentz,
oo 01.02.1776 Mimbach
Groß, Maria Catharina, lebt 12
Vater: + Nickel Groß, Gemeinsmann zu Mimbach
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Georg Christian, * 01.10.1776 Mi.
Ki) Johann Daniel, * 22.08.1778 Mi.
Ki) Louisa Marg.,
* 10.07.1780 Mi., oo 12 Friedrich Lindemann.
Ki) Maria Magdalena, * 03.10.1782 Mi.
Ki) Joh. Jacob,
* 14.01.1785 Mi., + 18.07.1786 Mi.
Ki) Maria Elis.,
* 27.11.1787 Mi.
Ki) Maria Cath.,
* 01.03.1790 Mi.
Ki) Jacob Ludwig, * 18.02.1792 Mi., + 03.04.1793 Mi.
Archivalien:
1776, 26.11. [Schaaff, Huldigung 1776, S. 113]: in Mimbach: Lorenz Gölzer.
1788, 12.02. [Stucky, Mimbach, S. 212]: Die Vertreter der beiden Dörfer, darunter der
Gerichtsschöffe Lorenz Gölzer von Mimbach werden zum Neubau der Bliesbrücke
befragt. Von Stein soll sie 6878 Gulden, von Holz 2678 Gulden kosten, mehr Wasser
durchlassen und an 50 Jahre bei gehöriger Unterhaltung dauern. Sie ziehen die
hölzerne vor, wären allenfalls zufrieden, wenn gar keine gebaut würde.
78
GÖLZER MIMBACH
1791 [Stucky, Mimbach, S. 255]: Der reformierte Schuldiener zu Mimbach [...] Hussong, der
eine starke Haushaltung von 8 lebenden Kindern hat, fand bei seiner Herkunft nötig,
um Wolle zu Kleidung seiner Kinder zu haben, sich einiges Schafvieh im vorigen Jahr
anzuschaffen, wobei ihm der Gerichtsschöff Lorenz Göltzer mitteilte, daß er 3 Stück
Freischafe halten dürfe.
Louisa Margaretha Göltzer (*10.07.1780 Mi., + 11.11.1842 Mi.) und ihr
Ehemann, der Revierförster Joh. Ludwig Friedrich Georg Lindemann (*
19.10.1764 Mi., + 06.07.1837 Mi.) sind Vorfahren mütterlicherseits des
Zweibrücker Heimat- und Familienforschers Hans Fuchs. Er führte in seiner
Ahnenliste die Vorfahren Lindemann hinauf bis zu Hans Lindemann in
Eisenach, dem Großvater Martin Luthers [Fuchs, Ahnenliste, S. 82-83].
Persönlich erläuterte er mir die ungeklärte Herkunft eines Lindemann in
Plattenhardt, als dessen Geburtsort der nicht sicher zu deutende Ort "Weiler,
jenseits des Rheins" angegeben ist.
32. (aus 17)
GÖLTZER/GÖLZER, Joh. Simon, Schuhmachermeister, + 30.12.1818
Mimbach, 80 Jahre und 8 Monate alt [St.-Amt], V: + Jakob,
oo 26.08.1777 Mimbach
Groß, Maria Louisa,
Vater: + Nickel Groß, Gemeinsmann zu Mimbach.
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Maria Louisa,
t 18.06.1778 Mi.
Ki) Johann Daniel, * 19.07.1781 Mi., + 02.06.1782 Mi.
Ki) Cath. Marg.,
* 27.01.1785 Mi., + 05.03.1796 Mi.
Archivalien:
1984 [Bohrer, Mimbach, S. 45]: das in der Veröffentlichung von 1984 angegebene
Heiratsdatum 01.02.1776 ist irrig, obwohl ich seinerzeit selbst Korrektur gelesen habe.
33. (aus 24)
GÖLTZER/GÖLZER, Georg der ältere, Gemeinsmann zu Mimbach, +
13.02.1815 Mimbach, 69 Jahre, 9 Monate und 1 Tag alt, V: + Wilhelm,
oo 08.06.1779 Mimbach
Albrecht, Catharina Elisabetha, + 03.05.1814 Mimbach, ungefähr 62 Jahre alt,
Vater: Johann Albrecht von Herbitzheim
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Johann Daniel,
Ki) Joh. Christian,
Ki) Christian,
Ki) Georg Friedrich,
Ki) Marg. Louisa,
Archivalien:
* 30.12.1781 Mi., oo 10 Catharina Louisa Zimmermann.
* 23.03.1785 Mi., P 1803,09
* 12.03.1786 Mi. [St.-Amt], oo 1808 Cath. Elis. Gölzer
* 20.04.1792 Mi.
* 01.01.1794 Mi.
79
GÖLZER MIMBACH
1798, 10.01. [Stucky, Mimbach, S. 139]: Liste der Geschädigten der Viehseuche in Mimbach:
Geörg Gölzer der ältere: 3 Küh, 1 Stier, 3 Schwein.
Am 10. Januar 1798 bitten die Mimbacher um Zinsnachlaß: "Im verwichenen
Jahr 1797 hatten wir das Unglück mit der Hornviehseuche, die nur einige Ställe
verschonte, fast rein ausgefressen zu werden. Wir haben dadurch nicht nur an
unserm Vermögen einen großen Schaden erlitten, sondern noch daneben das
Unglück, an unserem Feldbau wegen Mangels des Zugviehs und des
erforderlichen Dungs in einen empfindlichen Rückstand zu geraten. Ja wir
müssen uns auch gefallen lassen, die Arbeiten selbsten in die Hand zu nehmen,
die sonsten nur durch Vieh verrichtet werden. Dann aber sind die
Landesprodukten wegen Mangel des Dunges so übel ausgefallen."
Schultheiß Körner bestätigt es: "1796 hat der bedauernswerte Ort Minbach 110
Stück Rindvieh an der bösartigen Hornviehseuche verloren und beinahe den
halben Trieb Schweine, ohne verschiedener Pferde zu gedenken, und zwar in
einer Zeit, wo der ohnehin durch den kostspieligen Krieg bedrängte Landmann
sein durch die Ausleerungskommission verlorenes Vieh mit Mühe und Schulden
wiederum ersetzt hatte.
Die Hauptnahrungsquelle der Bewohner von Mimbach besteht in der Viehzucht,
ihr Ackerbau meistens in Zinsgüthern. Durch den Verlust ihres Viehes wurde
ihnen die Verbesserung ihrer Ackerfelder unmöglich gemacht. So ist wirklich
die 1797-Ernte für die verunglückten Minbacher eine fast geringe gewesen. Im
letztverwichenen Sommer hat die Viehseuche abermal 12 Stück Rindvieh
zugrunde gerichtet." [Stucky, Mimbach, S. 139].
34. (aus 17)
GÖLTZER/GÖLZER, Daniel, zu Mimbach, V: + Jacob,
oo 10.03.1781 Mimbach
Groß, Susanna Maria,
Vater: + Nickel Groß.
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Joh. Daniel,
* 20.11.1776 Mi, + 19.06.1794 Mi.
Ki) Marg. Louisa,
* 24.12.1781 Mi.
Ki) Joh. Wilhelm,
* 10.11.1783 Mi.
Ki) Maria Elis.,
* 04.08.1785 Mi., oo 1807 Nicolas Wolf.
Ki) Maria Marg.,
* 30.11.1788 Mi.
Ki) Maria Christina, * 20.07.1793 Mi., + 20.05.1794 Mi.
Archivalien:
1776, 20.11: [Bohrer, Mimbach, S. 165]: Der Kindesvater Daniel Göltzer, So. des Jacob
Göltzer zu Mimbach, ist jetzt auf seiner Wanderschaft. Das Kind ist vorehelich.
80
GÖLZER MIMBACH
35. (aus 24)
GÖLTZER/GÖLZER, Georg Daniel, auch: Daniel der jüngere, Ackersmann
zu Mimbach, V: + Wilhelm,
oo 30.12.1783 Mimbach
Wolf, Maria Magdalena.
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Joh. Jacob,
Ki) Joh. Nickel,
Ki) Joh. Ludwig,
Ki) Sus. Cath.,
Ki) Maria Elis.,
Ki) Joh. Daniel,
Ki) Johannes,
Ki) Joh. Jacob,
Ki) Jean Philippe,
Ki) Louise,
* 11.11.1784 Mi., + 05.07.1786 Mi.
* 03.01.1787 Mi.
* 04.09.1789 Mi.
* 19.10.1790 Mi.
* 28.08.1794 Mi., + 22.09.1797 Mi.
* 09.11.1796 Mi.
* 16. Vent. 9 Mi., {1 Germantown}
* 16. Ther. 11 Mi., + 29. Brum. 12 Mi.
* 08. Vent. 13 Mi.
* 02.06.1808 Mi.
36.
GÖLTZER/GÖLZER, Susanna, V: Georg G. von Mimbach
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Louisa, o-o,
* 22.01.1788 Mi.
37. (aus 21)
GÖLTZER/GÖLZER, Jacob, V: + Georg,
oo 29.01.1788 Mimbach
Jentes, Maria Louisa,
Vater: + Isaac Jentes von Breitfurt.
38. (aus 23)
GÖLTZER/GÖLZER, Georg der jüngere, Gemeinsmann zu Mimbach,
Ackersmann, wohnhaft Nebenstraße Mimbach, 11 Bannschütz der Gemeinde
Mimbach, + 08.02.1818 Mimbach, 63 Jahre alt [St.-Amt], V: + Christian,
oo 26.01.1790 Mimbach
Emig, Catharina Elisabetha, + 16.05.1808 in Mimbach, 43 Jahre alt [St.-Amt].
Eltern: Michel Emig, Gemeinsmann und Metzgermeister zu Waldmohr und N.
geborene Gachon [St.-Amt].
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Cath. Christina, t 23.10.1790 Mi., als Catharina P 1805,08,08,13,13,18
So. Georg Friedrich, * um 1792, + 22.03.1793 Mi., 11 Monate alt
To. Marg. Louisa,
* um 1794, + 28.07.1798 Mi., 4 Jahre, 5 Monate und etliche Tage alt
81
GÖLZER MIMBACH
Ki) Joh. Christian, t 12.03.1796 Mi., + 20.11.1796 Mi., 8 Monate und 8 Tage alt
Ki) Georg Friedrich, t 22.03.1798 Mi., + 18.05.1799 Mi., 1 Jahr alt
Ki) Joh. Jacob,
* 19. Vend. 8 Mi., P 1814
Ki) Friedr. Ludwig, * 13. Mess. 9 Mi.
Ki) Joh. Daniel,
* 12. Fruct. 11 Mi.
Ki) Maria Elisabetha,
* 17.04.1807 Mi.
Archivalien:
1795, 01.11. [Wunn, Waldmohr, S. 30]: Michel Emig, Gerichts- und Gemeinsmann zu
Waldmohr "wurde durch die bey Mainz von den Kaiserl: geschlagenen und hierdurch
nach ihren Grenzen marschierenden Franzosen, in des Paul Schlemmers Wohnstube
unschuldig durch das Fenster todt geschoßen. Er war zwey mal verheyrathet, in der
ersten 2 noch lebende Töchter und in der zweyten 6 Kinder mit der Wittwe
hinterlassend, alt 52 Jahre, + 01.11.1795."
1795, 01.11. [ebd.]: Johann Nickel Hofmann, Gemeinsmann und Kirchenrechner "wurde
ebenfalls bey obiger Gelegenheit von den Franzosen in seinem eigenen Hause durch
die Haußthür geschoßen und lebte noch einen Tag, eine Wittwe hinterlassend, 2 Söhne
und 1 Tochter, alt 48 Jahre, + 02.11.1795 Waldmohr."
1799 [St.-Amt]: Georg G. der jüngere, Ackersmann Mimbach, Nebenstraße.
1803 [St.-Amt]: Georg G. ist Bannschütz der Gemeinde Mimbach.
1808, 16.05. [Ref. KB Mimbach]: Tod der Catharina Elisabetha Emig, 43 Jahre, 7 Monate
und 28 Tage alt, Todesursache: haemorrhagia uterina.
1818, 08.02. [Ref. KB Mimbach]: Tod des Georg Gölzer, 62 Jahre und 27 Tage alt.
39. (aus 1 Bierbach)
GÖLTZER/GÖLZER, Johann Nickel der jüngere, Ackersmann zu Mimbach,
* 16.09.1770 Beeder Mühle [St.-Amt], + vor 26.03.1818 [St.-Amt],
Eltern: + Nickel G., Ackersmann von Bierbach, + Maria Catharina Hussong von
Mimbach [St.-Amt],
I. oo 22.06.1790 Mimbach
Ringle, Sus. Christina, + 1. Pluv. 9 Mimbach, 35 Jahre alt
Eltern: Jacob Ringle, Ackersmann von Mimbach, Margaretha Schweizer von
Mittelbach, wohnhaft Mimbach
II. oo 18. Pluv. 10 Webenheim [St.-Amt]
Brengel, Maria Angelica, * 14.11.1775 Wolfersheim [St.-Amt], + 26.03.1818
Mimbach, 42 Jahre und 4 Monate alt [St.-Amt]
Eltern: + Leonhard Brengel, Wolfersheim, + Anna Maria Neu, Bliesdalheim.
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Maria Marg.,
Ki) Susanna Cath.,
Ki) Maria Elis.,
Ki) Cath. Christina,
Ki) Maria Elis.,
Ki) Louisa,
Ki) Jean Nicolas,
Ki) Marie Caroline,
* 31.12.1790 Mi.
* 15.05.1792 Mi.
* 19.02.1795 Mi, + 12.10.1795 Mi.
* 04.03.1797 Mi.
* 25.12.1798 Mi.
* 18. Pluv. 11 Mi.,
* 07. Vend. 13 Mi.
* 22.04.1806 Mi.
82
GÖLZER MIMBACH
Ki) Jean Daniel,
* 13.03.1808 Mi.
Archivalien:
1801, 16.01. [Bohrer, Mimbach, S. 45]: Tod des Töchterleins Louisa, 5 Tage vor der Mutter.
40. (aus 33)
GÖLZER, Joh. Daniel, Ackersmann Mi., * 30.12.1781 Mi.,
Eltern: Georg Gölzer der ältere, Ackersmann Mimbach, Catharina Elisabetha
Albach von Herbitzheim,
oo 18. Fruct. 10 Webenheim [St.-Amt]
Zimmermann, Catharina Luisa, 18. Fruct. 10: 26 Jahre und 2 Monate alt,
Eltern: Johannes Zimmermann, Ackersmann Mimbach, Maria Elisabetha
Enckler.
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Joh. Christian, * 3. Pluv. 11 Mi.
Ki) Marie Jacobine, * 3. Ergänzungstag 13 Mi.
41.
GÖLZER, Christian von Mimbach, ledig, 11 abwesend
und
Nieß, Carolina von "Rödern aus dem Elsaß"
Kinder: (* Webenheim)
Johann Christian, o-o,
* 16. Fruct. 11 Webenheim [St.-Amt]
Archivalien:
11, 16. Fruct. [St.-Amt]: "der von derselben angegebene Vatter ist Christian Gölzer, ledig, zu
Mimbach, abwesend. NB: Durch ein Schreiben, welches die Hebamme vorzeigte, hat sich
Christian Gölzer als Vatter erklärt".
42. (aus 29)
GÖLZER, Joh. Jacob, Schneider Mi., * 06.10.1778 Mi.,
Eltern: Jacob Gölzer, Schneider Mi., Catharina Louisa Gölzer, Mi.,
oo 26. Flor. 12 Webenheim [St.-Amt]
Clauer, Maria Catharina, * 12.08.1787 Mi.
Eltern: + Paul Clauer, reformierter Schullehrer Mi., Elisabetha Hofer von
Walshausen.
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Jean Jacques,
* 12. Germ. 12 Mi.
Ki) Cath. Louise,
* 15.11.1806 Mi.
Ki) George Chretien,
* 29.01.1809 Mi.
43. (aus 33)
83
GÖLZER MIMBACH
GÖLZER, Christian, Ackerer Mimbach, * 12.03.1786 Mi.,
Eltern: Georg Gölzer der ältere, Ackerer Mimbach, Catherina Elisabetha
Albrecht,
oo 14.09.1808 Webenheim [St.-Amt]
Gölzer, Maria/Catharina Elisabetha, * 18.12.1783 Mi.,
Eltern: Jacob Gölzer, Schneider Mimbach, + Catharina Louisa Gölzer,
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Catharina Louisa,
* 24.10.1809 Mi., + 01.12.1809 Mi., 5 Wochen alt
Ende des Familienregisters, da die Standesakten nur bis 1810 bearbeitet
wurden. Um 1810 war der Name Gölzer in Mimbach noch sehr verbreitet.
Dennoch gab es 1992 in Mimbach keine protestantischen Familien Gölzer
mehr.
Quellen:
Archivalische Quellen:
AHWSt II, 323 Copialbuch über Pfalzzweibrückische Cammer-Verordnungen etc.
1705-1709, p. 1-767.
AHWSt, II, 323 Manumissionsprotokolle, Band 2.
AHWSt IV, 280 Brudermeisterrechnung Bierbach 1614-1626, 1660-1661, 1663-1664.
AHWSt IV, 2371 Das Hofgut zu Mittelbach betr., 17. Jhdt.
AHWSt IV, 3536 Das Schulwesen in Webenheim und Mimbach, 17./18. Jhdt.
AHWSt IV, 3796 Hinterstendige Kirchenzinsen 1645, 1655.
AHWSt IV, 4649 Münbacher Pfarrkirch=Rechnung von 1652, fol. 23v.
AHWSt IV, 4654 Klosterschaffneirechnungen Hornbach.
AHWSt VI, 1166 Beilagen zum Kirchenvisitationsprotokoll 1609 [Liste 1609].
AHWSt, Catalogus über sämtliche Mimbacher reformierte Schulkinder.
LA Saarbrücken, von der Leyen, 2003 (Lämmerzehnt zu Mimbach etc. 1631-1658).
LA Saarbrücken, Zivilstandsregister Webenheim-Mimbach, Zweitschrift [St.-Amt].
LA Speyer, B 2, A 1095/1 (Pfarrer Brandt 1665-1666) 39 fol.
LA Speyer, B 2, A 1095/2 (Suspendierung des Pfarrers Ringle 1693-1696), p. 1-177.
LA Speyer, B 2, A 1095/3 (Besoldungsausstand des Pfarrers Ringle 1693-1696), p. 1-102.
LA Speyer, Zweibrücken I, 1096 (Acta betr. Güterversteigerungen): des Christian Göltzer
versteigte Güter und Debitwesen 1750-54.
LA Speyer, B 2, 1483/2 (Gerichtsprotokolle OAmt Zweibrücken 1662), 247 fol.
LA Speyer, B 3, 436 (Landschreibereirechnung OAmt Zweibrücken 1656).
LA Speyer, B 3, 445 (Landschreibereirechnung OAmt Zweibrücken 1677/78).
LA Speyer, B 3, 449 (Landschreibereirechnung OAmt Zweibrücken 1709).
LA Speyer, C 33, 278 (Kopfsteuerliste OAmt Zweibrücken 1696) [Liste 1696].
LA Speyer, F 20, 32 (Waisenschreibereiakten für Breitfurt).
Mikrofilm der Genealogical Society: Ref. KB Meisenheim/Glan.
Mikrofilm der Genealogical Society: Luth. KB Niedersteinbach.
Prot. Pfarramt Mimbach. Ref. KB Mimbach, Band 1 (1665-1695).
Prot. Landeskirchenarchiv Speyer. Ref. KB Mimbach, Band 2 (1696-1779).
84
GÖLZER MIMBACH
Prot. Landeskirchenarchiv Speyer. Ref. KB Walsheim/Blies (1704-1778).
StA Ottweiler: Luth. KB Ottweiler.
StA Worms: Luth. KB Worms, Taufbuch IV (1673-1713).
StA Zweibrücken: Landgerichtsbuch Zweibrücken, 1626-1704 [LGB].
StA Zweibrücken: Luth. KB Zweibrücken (zitiert nach Auszügen von Karl Jost und
Namenskartei von Walter Bohrer in Privatbesitz).
StA Zweibrücken: Ref. KB Zweibrücken.
StA Zweibrücken: Stadtgerichtsbuch Zweibrücken, 1693-1715.
Gedruckte oder maschinenschriftliche Arbeiten:
[Biundo 1928]: Biundo, Georg: Aus alten Leichenpredigten, in: Blätter für Pfälzische
Kirchengeschichte, 4. Jahrgang, S. 24-26, Kaiserslautern 1928.
[Bohrer, Bierbach]: Bohrer, Walter, Register des Reformierten Kirchenbuches der
Gemeinde Bierbach über die Getauften, Copulierten und Begrabenen von 1741 bis 1798,
46 S., ZAF, Zweibrücken 1968.
[Bohrer, Mimbach]: Bohrer, Walter: Register zu dem evangelisch-reformierten
Kirchenbuch der Pfarrei Mimbach-Webenheim 1696-1779, ZAF, 194 S., Zweibrücken
1985.
[Bohrer, Mimbach]: Bohrer, Walter: Register zu dem evangelisch-reformierten
Kirchenbuch der Pfarrei Mimbach-Webenheim 1779-1798, ZAF, 93 S., Zweibrücken
1978.
[Budzinski, Medelsheim]: Budzinski, Rainer: Einwohner von Medelsheim, Peppenkum
und Seyweiler von 1600 bis 1750, 402 S., Hannover 1984.
[Cappel, Bierbach]: Cappel, Hans, Einwohner von Bierbach bis 1830, 223 S. und Bildteil,
Saarbrücken 1980.
[Liste 1742]: Ernst, August N.: Unterthanen-Liste 1742 Oberamt Zweibrücken, 123 S.,
Zweibrücker Arbeitsgemeinschaft für Familienforschung, Zweibrücken 1986.
[Fuchs, Ahnenliste]: Fuchs, Hans: Ahnenliste Fuchs, Maschinenskript, 156 S.,
Zweibrücken o.J. [um 1980].
[Fuchs, Ernstweiler]: Fuchs, Hans: Register zum Evangelisch-Reformierten Kirchenbuch
von Ernstweiler-Bubenhausen über die Getauften, Copulierten und Begrabenen vom Jahr
1714 bis 1777, Maschinenskript, 96 S., Zweibrücken 1970.
[Fuchs, Hornbach]: Fuchs, Hans: Register des Evangelisch-Reformierten Kirchenbuchs I
der Stadt Hornbach über die Getauften 1672-1719, Copulierten 1647-1719 und
Begrabenen 1649-1693 und 1719, Maschinenskript, 61 S., Zweibrücken 1937.
[Gö84] Gölzer, Bernd: Überlebende des 30jährigen Krieges in Mimbach und Webenheim,
Teil I (enthaltend die Einwohner von Mimbach von 1635-1669), in: Info der AG für
Saarländische Familienkunde, Nr. 70, Saarbrücken 1984 und in: Pfälzisch-Rheinische
Familienkunde, Band 10, Heft10/11, Ludwigshafen/Rhein 1985.
[Gö85] Gölzer, Bernd: Überlebende des 30jährigen Krieges in Mimbach und Webenheim,
Teil II (enthaltend die Einwohner von Webenheim von 1635-1669), in: Info der AG für
Saarländische Familienkunde, Nr. 75, Saarbrücken 1985.
[Gö86] Gölzer, Bernd: Register zu dem Landgerichtsbuch Zweibrücken über den Kauf
und Verkauf von Häusern und Grundstücken, auch Verträge 1636-1704, 163 S., ZAF,
Zweibrücken 1986.
[Gö88] Gölzer, Bernd: Die ersten Vogelgesang im Bliesgau, in: Saarländische
Familienkunde, Band 6, S. 92-105, Saarbrücken 1988.
[Gö93a] Gölzer, Bernd, Die Familien Brill in Böckweiler, Zweibrücken und Hornbach, in:
Saarländische Familienkunde, Band 7, S. 121-135, Saarbrücken 1993.
85
GÖLZER MIMBACH
[Gö93b] Gölzer, Bernd: Gerichtsbuch Blieskastel, Register 1655-1723, 76 S., ZAF,
Zweibrücken 1993.
[Gö95a] Gölzer, Bernd: Das Kirchenbuch der reformierten Pfarrei Mimbach 1665-1695,
120 S., ZAF, Zweibrücken 1995, darin enthalten ist die [Liste 1669].
[Gö95b] Gölzer, Bernd: Das Kirchenbuch der reformierten Pfarrei Hornbach (nur
Böckweiler 1680-1707), 120 S., ZAF, Zweibrücken 1995
[Gö96]: Gölzer, Bernd: Einheimische und abwesende Untertanen des Amtes Zweibrücken
1651-1659, in: Pfälzisch-Rheinische Familienkunde, Band 13, S. 425-439, S. 483-486,
Ludwigshafen/Rhein 1996.
[Grimm, Deutsches Wörterbuch]: Grimm, Deutsches Wörterbuch, 1897.
[Jost 1955]: [Jost, Karl]: Bericht über den Stand der Familienforschung Gölzer, 2 S.,
datiert Zweibrücken den 02.04.1955, maschinenschriftliche Abschrift durch Erich Gölzer.
[Kampfmann 1908]: Kampfmann, L.: Zur Geschichte der Mühlen im Bezirksamt
Zweibrücken, in: Westpfälzische Geschichtsblätter, 12. Jg., Nr. 5, S. 18, Zweibrücken
1908.
[Krebs 1966] Krebs, Friedrich: Amerikaauswanderer des 18. Jahrhunderts aus dem Gebiet
des Herzogtums Zweibrücken, in: Pfälzische Familien- und Wappenkunde, 15. Jg., Band
5, Heft 11., S. 389-395, Ludwigshafen/Rhein 1966.
[Kuby 1987]: Kuby, Alfred Hans: Anfänge im fremden Land, in: Hugenotten im
Zweibrücker Land, S. 15, Redaktion: Fritz Leonhardt, Herausgeber: Historischer Verein
Zweibrücken, Zweibrücken 1987.
[Liste 1656]: in: Gölzer, Bernd: Einheimische und abwesende Untertanen des Amtes
Zweibrücken 1651-1659, in: Pfälzisch-Rheinische Familienkunde, Band 13, S. 425-439,
S. 483-486, Ludwigshafen/Rhein 1996.
[Liste 1669]: in: Gölzer, Bernd: Das Kirchenbuch der reformierten Pfarrei Mimbach
1665-1695, 120 S., ZAF, Zweibrücken 1995.
[Liste 1696]: Bohrer, Walter: Liste der Einwohner und Diener des Amts Zweibrücken für
die Erhebung der Kopfsteuer des Jahres 1696, Maschinenskript, 102 S., Zweibrücken
1968
[Liste 1704]: Kinzinger, Lothar K.: Unterthanen-Liste 1704 Oberamt Zweibrücken, 93 S.,
ZAF, Zweibrücken 1988.
[Liste 1772]: Bohrer, Walter, Seelenzählung aus dem Jahre 1772 der Pfarrei Mimbach,
Webenheim, Wattweiler, ZAF, Zweibrücken 1982.
[Post 1990]: Post, Rudolf: Pfälzisch, Landau/Pfalz 1990.
[Reid Family]: Reid Family 1776-1974, compiled by Maude Reid Tomlinson, edited by
Dorothy Tomlinson Yantis and Mary Gibson Wirth, E. Dean Austin, Shelbyville, IL
62565, U.S.A., printed 1974.
[Schaaff, Huldigungsliste 1731]: Schaaff, Karl: Huldigungsliste des Oberamtes
Zweibrücken 1731, in: Günter F. Anthes, August Brauner, Karl Schaaff, Erwin Friedrich
Schmidt: Pfälzische Untertanen-, Huldigungs- und Musterungslisten aus den Jahren 1587
bis 1776, Folge 9 der Schriften zur Bevölkerungsgeschichte der pfälzischen Lande,
Ludwigshafen am Rhein 1981.
[Schaaff, Huldigung 1776]: Schaaff, Karl: Untertanenlisten des Herzogtums Zweibrücken
aus den Huldigungsprotokollen des Jahres 1776, Folge 6 der Schriften zur
Bevölkerungsgeschichte der pfälzischen Lande, Ludwigshafen am Rhein 1977.
[Schmidt 1972]: Schmidt, Erwin Friedrich: Zur Bevölkerung des Bliesgaues im 16.
Jahrhundert, in: Saarländische Familienkunde, Band 2, S. 2-11, 31-39, 78-87, 106-113,
121-123, Saarbrücken 1972-73.
86
GÖLZER MIMBACH
[Stucky, Mimbach] Stucky, Karl: Dorfgeschichte von Mimbach und Webenheim
796-1940. Herausgegeben von Ortrun Stucky und Dr. Wolffried Stucky, 321 S.,
Blieskastel-Bierbach und Worms 1996.
[Weis, Mittelbach]: Weis, Albert: Ortssippenbuch Mittelbach-Hengstbach, 504 S.,
Frankfurt am Main 1962.
[Wittmer, Pirmasens]: Wittmer, Walter: Pirmasens, 1089 S., Contwig o.J. [um 1990].
[Wunn, Waldmohr]: Wunn, Erich, Sterbeverzeichnis des 3. und 4.
evangelisch-reformierten Kirchenbuchs der Pfarrei Waldmohr 1783-1818, 91 S., ZAF,
Zweibrücken 1977.
[Zimmer 1926]: Zimmer, Ludwig: Kirchengeschichtliches aus dem Thal Dielkirchen, in:
Blätter für Pfälzische Kirchengeschichte, 2. Jahrgang, S. 104 f., Kaiserslautern 1926.
Mitteilungen:
[Mtg-Linder] Communicated by Peter J. Linder, Ellicott City, Maryland, April 21, 1987.
[Mtg-Müller] Frdl. Mitteilung von Herrn Ludwig Müller, Homburg/Saar.
[Mtg-Sonn]: Briefliche Mitteilung von Curt Sonn, Eschwenweg 26, 7410 Reutlingen 3
vom 17.07.1991.
[Mtg-Staub] Frdl. Mitteilung von Frau Ruth Staub, Saarbrücken.
87
GÖLZER MITTELBACH
(Bearbeitungsstand: 29.06.1998)
Mittelbach war im 30jährigen Krieg 1635/36 völlig ausgestorben und lag ein
Menschenalter lang unbewohnt, bis es gegen 1680 durch Neusiedler aus
anderen Orten neu besiedelt wurde. Die Neusiedler werden nur Hausruinen und
mit Wald und Hecken verwachsene Wiesen und Felder vorgefunden haben. Ihre
Behausungen dürften einfache Zweckbauten gewesen sein. In der Mittelbacher
Chronik heißt es: "Wie arm waren doch die ersten Ansiedler nach dem
30jährigen Kriege! Die Felder waren verunkrautet, mit Dornen und Hecken
bewachsen, keine Saatfrucht und kein Zugvieh waren vorhanden". 1695
schreibt der Kirchenschaffner Bender, als die Kammer in Meisenheim
anordnete, daß die Wiesen in Mittelbach jährlich zu verpachten seien und die
Pächter Bürgen zu stellen hätten, "von den Untertanen zu Mittelbach ist keiner
im Vermögen den geringsten Zins zu bezahlen. Sie lassen fast ins gemein von
ihren Kindern das Brot betteln" [Weis, Mittelbach, S. 69-70]. Nach dem Frieden
von Rijswijck 1697 besserten sich die Verhältnisse im Fürstentum
Pfalz-Zweibrücken. 1737/38 war die Bevölkerungszahl soweit angewachsen,
daß die Mittelbacher Kirche wieder aufgebaut werden konnte. Bis dahin war auf
irgendeinem Feld oder bei Regenwetter in einer Scheune Gottesdienst gehalten
worden [Weis, Mittelbach, S. 98-99].
Am 11.08.1761 heiratete Catharina Schwartz Georg Nickel Neumüller von
Mittelbach und zog vielleicht genau zu diesem Zeitpunkt mit ihrem gerade zehn
Jahre alt gewordenen Sohn Johann Daniel Gölzer nach Mittelbach. Dessen
Konfirmationseintrag im reformierten Kirchenbuch Mittelbach-Ixheim vom
"15ten May 1766" unter den "Knaben von Mittelbach" als "Daniel Gölzer, 14 ½
Jahre alt" ist der allererste Gölzer-Eintrag in Mittelbach. Das Dorf war
inzwischen gut instand und ernährte sich von Landwirtschaft, Viehzucht und
Obstbau. Für Georg Nickel Neumüller ist keine Berufsangabe bekannt. Aus der
Ehe Neumüller-Schwartz wurden 1762 bis 1778 noch sechs jüngere Kinder
geboren.
Alle Angaben zu den Familienblöcken stammen aus dem Ortssippenbuch
Mittelbach-Hengstbach von A. Weis, Frankfurt am Main 1962, welches
wiederum auf Auswertungen des reformierten Kirchenbuchs Mittelbach-Ixheim
1741-1797 und der Standesakten von Mittelbach 1797-1939 zurückgeht.
Zusätzliche oder abweichende Angaben im Zusatzblock Archivalien.
1. (aus 22 Mimbach)
88
GÖLZER MITTELBACH
GÖLZER, Joh. Daniel, Schuhmacher und Gemeinsmann in Mittelbach, +
16.02. 1804 Mittelbach, 53 Jahre alt, keine Elternangabe im Heirats- oder
Sterbeakt,
oo 31.12.1776 Mittelbach
Bergmann, Maria, + 23.01.1821 Mittelbach, 64 Jahre alt,
Eltern: Matthias Bergmann, Gölzer und Gemeinsmann in Mittelbach, und
Susanna Margaretha Klein, Stiefmutter: Maria Dorothea Weiß.
Kinder: (* Mittelbach)
Ki) Cath. Elis.,
* 06.09.1777 Mit., + 19.10.1777 Mit.
Ki) Joh. Daniel,
* 22.11.1779 Mit., + 08.02.1790 Mit.
Ki) Margaretha,
* 17.12.1780 Mit., oo 09.02.1801 Mit. Georg Wolf
Ki) Joh. Daniel,
* 30.04.1783 Mit., oo 13.02.1812 Mit. Cath. Luisa Körner
Ki) Joh. Jacob,
* 17.11.1784 Mit.
Ki) Charl. Doroth., * 06.11.1786 Mit., oo 05.05.1812 Mit. Phil. Bartel Brenkmann
Ki) Philipp Jacob,
* 28.04.1792 Mit.
Ki) Mar. Elis.,
* 23.07.1794 Mit., + 12.03.1795 Mit.
Ki) Heinrich,
* 01.05.1796 Mit., oo 20.02.1834 Mit. Mar. Elis. Fischer
Ki) Luisa Marg.,
* 11.04.1799 Mit., oo 25.01.1826 Mit. Andreas Fuhrmann
Ki) Mar. Elis.,
* 11.08.1802 Mit., + 11.01.1805 Mit.
Archivalien:
1766, 15.05. [ref. KB Mittelbach-Ixheim]: Konfirmierte: unter den "Knaben von Mittelbach"
befindet sich "Daniel Gölzer, 14 ½ Jahre alt."
1776, 28.11. [Schaaff, Huldigung 1776, S. 57]: in Mittelbach: Georg Nickel Neymiller, dessen
Stiefsohn Hans Adam Gölscher, 28 Jahre alt, [ist] in der Fremde.
1777 [LA Speyer, Protokollbände B2 bis B4, Notiz verlegt oder es betraf andere Vorfahren]:
Aufnahme des Daniel Gölzer und seiner Ehefrau als Gemeinsleute in Mittelbach.
1780, 08.02. [Notiz von Karl Jost]: Tod des Sohnes Joh. Daniel.
1792, 03.05. [Notiz von Bernd Gölzer]: Tod des Sohnes Philipp Jacob.
1795, 12.03. [Notiz von Karl Jost]: zur Tochter Mar. Elis.: 7 Monate und 20 Tage alt.
1797, Ostern [ref. KB Mittelbach-Ixheim]: Konfirmierte 1797: "da dieses Jahr keine Kinder
zur Konfirmation angenommen worden, weil die Anzahl derselben nicht hinreichend war, so
wurden folgende 3 Knaben mit Bewilligung des vicarii, nach vorgegangenem
Religionsunterricht und abgelegtem öfentlichen Glaube[nsbe]kenntnis, auf Ostern in der
Kirche zu Bökweiler von H[errn] Pfarrer Koch zu Hornbach konfirmirt, als von Mittelbach:
[...] 3. Joh. Daniel Gölzer, des Gemeindsmanns Daniel Gölzer ehel[icher] Sohn, alt 14 Jahr."
1798 [Weis, Mittelbach, S. 40]: 1798 sollten die einzelnen Gemeinden das
Revolutionstribunal in Paris bitten, ihre Orte in die große französische Republik
aufzunehmen. Zu diesem Zweck sollten die Agenten (Bürgermeister) eine Adresse
unterschreiben. Molitor berichtet uns, daß die Agenten von Mittelbach, Hengstbach,
Böckweiler und Wattweiler abgesetzt wurden, weil sie ihre Unterschrift verweigerten.
1798, 07.11. [LA Speyer, Sitzungsprotokolle der Administration Centrale des Departements
Donnersberg vom 17. Brumaire 7, Originalkopie mit Angabe der Fundstelle verlegt, auf DIN
A4 verkleinerte Kopie liegt vor]: Der Bürger Daniel Goelzer wird provisorisch zum
Municipal-Agenten und der Bürger Adam Werlé zum Adjunkten der Gemeinde Mittelbach
ernannt.
1799 [Notiz von Karl Jost]: Municipal-Agent.
1805, 11.01. [ebd.]: zur Tochter Mar. Elis.: 2 Jahre und 6 Monate alt.
1829, 15.01. [ebd.]: Heirat des Sohnes Philipp Jacob in Oberauerbach.
89
GÖLZER MITTELBACH
Daniel Gölzer hatte sicherlich keinen leichten Start im Leben. Als nichtehelich
geborener Sohn durfte er nach den Gesetzen der Zeit weder ein "ehrbares"
Handwerk lernen oder Meister werden, wohl auch kaum seinen Vater oder
Stiefvater beerben. Abgaben und Frondienste mußte er wie alle anderen leisten.
Auch die allfällige gegenseitige Hilfe durch die Verwandtschaft, die im
Dorfleben z. B. beim Hausbau und bei vielen Geschäften eine entscheidende
Rolle spielte, dürfte ihm gemangelt haben. Die Patenschaften, die Auskunft
über das Umfeld der Familie geben, lassen so gut wie keine Kontakte des
Daniel Gölzer zu seinem Geburtsort Mimbach erkennen. Nur beim ersten Kind
kommt eine der drei Paten/Goten aus Mimbach, die Paten aller übrigen Kinder
scheinen Verwandte seines Stiefvaters Georg Nickel Neumüller und seiner
Ehefrau Maria Bergmann und Freunde des Ehepaares aus Mittelbach zu sein.
Der familiäre Hintergrund der Ehefrau gleicht in etwa seinem, denn sie war
gleichfalls mit Abstand die älteste von drei noch lebenden Kindern des Gölzers
Matthias Bergmann. Ihr Vater war ebenfalls fremd im Dorf und erst 1755 durch
seine Heirat mit Susanna Margaretha Klein dorthin gekommen. Zum Zeitpunkt
der Hochzeit waren ihr Vater, ihre Mutter wie auch ihre Stiefmutter schon
verstorben.
Mit dem Jahr 1792, Daniel Gölzer war jetzt 40 Jahre alt, begannen Ereignisse,
deren Auswirkungen bald spürbar wurden. Am 22.09.1792 wurde in Frankreich
das Königtum förmlich abgeschafft, eine neue Zeitrechnung machte diesen Tag
zum 1. Vendémiaire (Weinlesemonat) des Jahres 1 der Republik. Der Krieg
Frankreichs gegen Österreich und die mit ihm verbündeten Mächte (1.
Koalitionskrieg, 1792-1797) verlief bei wechselndem Kriegsverlauf günstig für
Frankreich. Im Februar 1793 mußte der Zweibrücker Herzog Karl II. August
vor den französischen Revolutionstruppen in dunkler Nacht aus seinem
prunkvoll ausgestatteten Schloß Karlsberg bei Homburg flüchten. Das
Zweibrücker Land kam in den Machtbereich der französischen Republik und
unter französische Militärverwaltung, das Fürstentum Pfalz-Zweibrücken hörte
nach fast 400 Jahren auf zu bestehen. Herzog Karl II. August starb 1795 im
Exil.
Man darf vermuten, daß Daniel Gölzer mit der französischen Revolution mit
ihren Ideen von Freiheit und Gleichheit sympathisierte. Karl II. August war bei
den kleinen Leuten verhaßt. Der Bau des Schlosses Karlsberg hatte Unsummen
verschlungen. Die leibeigenen Untertanen auf den Dörfern hatten nichts von all
der Pracht. Im Gegenteil: sie mußten fronen und den Mund halten. Im
Nachhinein nannten sie Karl II. August "Hundskarl". Als er noch regierte, hätte
dieser Ausdruck sicher eine Schubkarrenstrafe oder ähnliches nach sich
90
GÖLZER MITTELBACH
gezogen. Die französische Besatzung mit den Kriegsbeschwerungen und
Steuern war auch nicht besser, aber es wurden schöne Reden geschwungen.
Im Frieden von Campo-Formio am 17.10.1797 sicherte Österreich in
Geheimartikeln den Franzosen die linksrheinischen Lande zu, die Zustimmung
des Reiches stand noch aus. Die Übergabe von Mainz an die Franzosen am
30.12.1797 machte jedermann deutlich, daß von einer Restitution der alten
Herrschaften auf dem linken Rheinufer keine Rede sein konnte. Die
linksrheinischen Gebiete wurden von der französischen Republik provisorisch
annektiert. Durch den "commissaire général du gouvernement" Rudler wurde
die Verwaltung nach französischem Vorbild organisiert und eine Reihe von
französischen Gesetzen eingeführt.
Die Angliederung des Rheinlands an Frankreich war nicht nur eine Frage der
Verwaltungsorganisation. Sie bedeutete auch eine Rechts-, Wirtschafts und
Sozialintegration. Das gesamte revolutionäre Rechtssystem Frankreichs mußte
nun auf das Rheinland übertragen werden, und dies erforderte in rechtlicher,
wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht nicht weniger als den Nachvollzug der
französischen Revolution. Rudler löste diese Aufgabe durch den Erlaß einer
Reihe von Verordnungen, die das in Frankreich geltende Recht, nach Materien
zusammengestellt, in Kraft setzten. [W. H. Stein, in: Die Französische
Revolution und die Saar, S. 180].
Im Jahr 1798:
4. Pluviôse 6
(23.01.): Einrichtung der vier rheinischen Departements.
9. Ventôse 6
(09.03.): Neupflanzung des Freiheitsbaums in Zweibrücken
unter starkem Militärschutz, nachdem der erste nächtens abgesägt worden war.
6. Germinal 6
(26.03.): Aufhebung der Zehnten und feudalen Rechte.
Im Germinal 6
(im 04.): Einsetzung der Kantonsverwaltungen.
1. Prairial 6
(20.05.): Wegschaffung der Wappen und öffentlichen
Zeichen der Lehnsherrschaft usw.
Damit kam die Bevölkerung endlich in den Genuß einiger, aber noch
keineswegs aller Rechte und Freiheiten der Revolution, deren Einführung in
den besetzten linksrheinischen Gebieten sie seit Jahren erhofft, beantragt oder
erbeten hatte. [H.-W. Herrmann, in: Die Französische Revolution und die Saar,
S. 230, und Nrn. 239, 242, 257, 258 und 259 des Katalogs].
Im April/Mai 1798 sollten in allen Orten von der erwachsenen männlichen
Bevölkerung Petitionen für eine Vereinigung mit Frankreich unterschrieben
werden. Frankreich wollte damit auf den in Rastatt noch laufenden
Friedensverhandlungen mit dem Reich seine De-fakto-Annexion der
91
GÖLZER MITTELBACH
linksrheinischen Territorien durch die Zustimmung der Bevölkerung
legitimieren. Die Abgabe dieser sogenannten Reunions-Adressen wurde massiv
über die Commissäre organisiert. Für die internationale Politik blieb die Aktion
ohne Bedeutung. Doch auf den Dörfern kam man nun in Entscheidungsnot.
Besonders die Agenten, die die Aktion vorantreiben sollten, aber auch jeder
einzelne Gemeinsmann. Eine falsche Antwort konnte am Ende vielleicht
irgendwann den Kopf kosten. Die Antwort des Agenten von Britten (Kanton
Merzig) gibt die Stimmung der Bauern aus erster Hand wieder. Er berichtet am
22.04.1798, daß
die gemeinsleut mehrendeils [geantwortet], das die versammelte gesandten zu
Rastatt den friedensakort noch nicht getroffen hätten. Wan nun die
Kayserlichen ungefähr dieses land wieder sollten gewinen, so könten die
unterschriebene ortschafften großen schaden dadurch haben. [W. H. Stein, in:
Die französische Revolution und die Saar, Nr. 267 des Katalogs].
Daniel Gölzer wurde durch Beschluß der Administration Centrale des
Departements Donnersberg vom 17. Brumaire 7 (07.11.1798) provisorisch zum
Municipal-Agenten von Mittelbach ernannt. Dieses Amt hatte er auch 1799
noch inne. In seinem Sterbeakt 1804 ist er als "Bürger" bezeichnet, auch dies
eine Errungenschaft der französischen Revolution.
2. (aus 1)
GÖLZER, Joh. Daniel, Schneider in Mittelbach, + 18.12.1843 Mittelbach, 60
Jahre alt,
oo 13.02.1812 Mittelbach
Körner, Catharina Luisa, ref., + 01.02.1872 Mittelbach, 83 Jahre alt,
Eltern: Franz Andreas Körner, luth., Bürgermeister, Bäcker und Wirt in
Mittelbach, und Catharina Hof, ref.
Kinder: (* Mittelbach)
Ki) Andreas,
* xx.xx.1813 Mit., oo 12.09.1837 Mit. Maria Elisabetha Freyer
Ki) Daniel,
* 19.01.1815 Mit., + 07.06.1815 Mit.
Ki) Daniel
* 06.08.1816 Mit., oo 05.03.1844 Mit. Katharina Leiner
Ki) Katharina,
* 30.04.1819 Mit., oo 20.06.1843 Mit. Peter Noe
Ki) Luise,
* 10.03.1823 Mit., oo 13.08.1850 Mit. Peter Born
Archivalien:
1812, 28.12. [Notiz von Erich Gölzer]: Geburt des Sohnes Andreas.
1815, 07.06. [Notiz von Karl Jost]: zum Sohn Daniel: 5 Monate alt.
Als Daniel Gölzer 23 Jahre alt war, wurde 1806 – glaube ich – die allgemeine
Konskription (Wehrpflicht) eingeführt. Man weiß nicht, ob er in den
Napoleonischen Kriegen dienen mußte. Möglich ist es. In die Zeit kurz nach der
92
GÖLZER MITTELBACH
Heirat von Daniel Gölzer und Catharina Luisa Körner fällt die Niederlage
Napoleons und die Restauration mit dem Übergang der Pfalz an das Königreich
Bayern im Jahr 1816. Kurz darauf, 1817, zum dreihundertsten Jahrestag der
Reformation vereinigten sich die beiden evangelischen Konfessionen zur
Protestantischen Kirche der Pfalz. Seitdem sind alle bis dahin reformierten oder
lutherischen Personen protestantisch. Mein Vater nannte Daniel Gölzer nur den
"Schneidermeister". Seine Schwester Hedwig mußte anläßlich ihrer Heirat 1942
den Nachweis ihrer arischen Abstammung liefern. Dazu fuhr sie mit dem
Fahrrad über die Dörfer und brachte vom Standesamt Mittelbach
Beurkundungen über die Gölzer-Vorfahren in Mittelbach. Mein Vater
berichtete, daß bei ihnen zuhause vom "Schneidermeister" gesprochen wurde.
Aber was gesprochen wurde, wußte er nicht.
3. (aus 1)
GÖLZER, Heinrich, Taglöhner in Mittelbach, + 19.02.1855 Mittelbach, 58
Jahre alt,
oo 20.02.1834 Mittelbach
Fischer, Maria Elisabetha, + 03.09.1866 Mittelbach,
Eltern: Peter Fischer und Margaretha Nies, Breitfurt.
Kinder: (* Breitfurt und Mittelbach)
Ki) Peter,
* Breitfurt, + 11.03.1873 Mit., ledig, Fabrikarbeiter, 38 Jahre alt
Ki) Katharina,
* 21.09.1836 Mit. (?), oo 05.04.1864 Mit. Friedrich Kaufmann
Archivalien:
1836, 21.09. [Notiz Karl Jost]: zum Tochter Katharina: * 21.09.1836 Mit, ohne das "?".
1873, 11.03. [ebd.]: zum Sohn Peter: 38 Jahre und 10 Monate alt.
4. (aus 2)
GÖLZER, Andreas, Ackerer in Mittelbach, + 04.05.1855 Mittelbach, 42 Jahre
alt,
oo 12.09.1837 Mittelbach
Freyer, Maria Elisabetha, + 23.05.1888 Mittelbach, 75 Jahre alt,
Eltern: Peter Freyer, Schneider in Dietrichingen, und Maria Elisabetha
Seegmüller.
Kinder: (* Mittelbach)
Ki) Jacob,
* 06.08.1838 Mit.
Ki) Heinrich,
* 31.08.1839 Mit., + 10.09.1845 Mit., 6 Jahre alt
Ki) Andreas,
* 28.04.1841 Mit., oo 27.07.1871 Mit. Maria Elisabetha Leiner
Ki) Daniel,
* 28.08.1843 Mit., oo 14.12.1869 Mit. Susanna Brünisholz
Ki) Mar. Elis.,
* 20.07.1845 Mit., oo 08.08.1871 Mit. Ludwig Decker
Ki) Peter,
* 03.11.1848 Mit., + 01.10.1849 Mit., 11 Monate alt
Ki) Karoline,
* 16.01.1851 Mit.
Ki) Katharina,
* 01.10.1854 Mit., oo 26.05.1877 Mit. Wilhelm Carius
93
GÖLZER MITTELBACH
Archivalien:
1838, 08.06. [Notiz von Karl Jost]: Geburt des Sohnes Jacob.
undatiert [Notiz von Bernd Gölzer]: Heirat des Sohnes Jakob mit Kath. Jost, Rimschweiler
1888, 23.05. [Notiz von Karl Jost]: Sterbealter der Ehefrau: 74 Jahre.
1941, 24.10. [Postkarte im Nachlaß von Erich Gölzer, wohl von Karl Jost]: Vorgedruckte
Anfrage des Genealogen Fritz M. A. Heimsoeth aus Köln an das Bürgermeisteramt
zuständig für Mittelbach zwecks Ausstellung von Sterbe-Urkunden (im Auftrag eines
nicht genannten Nachkommen von Andreas Gölzer aus der Urenkelgeneration, denn
Andreas Gölzer hat auf der Anfrage die Ahnennummer 8 und das Geburtsdatum
28.12.1812 in Mittelbach).
5. (aus 2)
GÖLZER, Daniel, Ackersmann in Mittelbach, + 27.07.1903 Mittelbach, fast 87
Jahre alt,
oo 05.03.1844 Mittelbach
Leiner, Katharina, + 01.04.1892 Mittelbach (Lungenentzündung), 71 Jahre alt,
Eltern: [Weis, Mittelbach, Nr. 883]: Johann Georg Leiner, Ackersmann in
Mittelbach, und Maria Elisabetha Enckler, Kind: Katharina, * 29.12.1820 Mit.
Eltern: [Weis, Mittelbach, Nr. 343]: Adam Enckler, Ackersmann in Mittelbach,
und Luise Lindinger, Kind: Katharina, * 28.12.1820 Mit.
Kinder: (* Mittelbach)
Ki) Katharina,
* 12.03.1845 Mit., oo 22.10.1867 Mit. Heinrich. gen. Daniel Weber
Ki) Luise,
* 26.03.1848 Mit., + 16.10.1852 Mit.
Ki) Daniel,
* 18.04.1850 Mit., oo 01.01.1876 Mit. Katharina Rauch
Ki) Luisa,
* 21.09.1853 Mit., oo 06.05.1873 Mit. Jakob Trier
Ki) Elisabetha,
* 15.01.1857 Mit., oo 18.10.1879 Mit. Peter Menzner
Ki) Peter,
* 10.12.1859 Mit., + 18.12.1859 Mit., 8 Tage alt
Ki) Karolina,
* 18.12.1860 Mit., + 21.01.1861 Mit., 5 Wochen alt
Ki) Karolina,
* 30.04.1862 Mit.
Ki) Jakob,
* 23.07.1866 Mit., oo 08.06.1895 Mit. Elise Decker
Archivalien:
1844, 05.03. [Notiz von Karl Jost]: zur Ehefrau: * 28.12.1820 Mit., Tochter von Maria
Elisabeth Enckler, der Ehefrau von Joh. Georg Leiner.
Die Angaben zur Ehefrau sind verwirrend. [Weis, Mittelbach, Nr. 883 und Nr.
343] führt sie zweimal mit unterschiedlichen Eltern auf, etwas deutlicher schon
die Notiz von Jost. Man sieht hier, wohin die Weglassung tabuisierter
Ausdrücke wie "unehelich", "vorehelich", "außerehelich" führt: man weiß
überhaupt nicht woran man ist. Daniel Gölzer und seine Familie erlebten das
ganze 19. Jahrhundert in Mittelbach. In der Mittelbacher Chronik ist die
deutsche Einheitsbewegung 1848/49, die Industrialisierung, der Krieg 1870/71
mit der Gründung des Deutschen Reiches und das große Friedensfest vom
11./12. März 1871 in Mittelbach beschrieben [Weis, Mittelbach, S. 47]. Als
mein Großvater noch lebte, fragte ich ihn, ob er seinen 1903 verstorbenen
94
GÖLZER MITTELBACH
Großvater noch gekannt hätte. Er sagte, ja sicherlich, die hätten am Dorfende
gegen Ixheim zu gewohnt. Leider brachte ich weiter nichts in Erfahrung. Die
Frage war wohl auch falsch gestellt.
6. (aus 4)
GÖLZER, Daniel, Drahtzieher, wohnhaft in Mittelbach,
oo 14.12.1869 Mittelbach
Brünisholz, Susanna, Seidenspulerin,
Eltern: Johann Peter Brünisholz und Maria Elisabetha Berner, Mittelbach.
Kinder: (* Mittelbach)
Ki) Daniel,
* 02.06.1870 Mit., + 27.04.1871 Mit., 10 Monate alt
Ki) Susanne,
* 14.03.1872 Mit., + Mit.
Ki) Heinrich,
* 20.09.1873 Mit., + Mit.
Ki) Ludwig,
* 14.08.1875 Mit., + 11.06.1876 Mit., 10 Monate alt
Ki) Ludwig,
* 13.06.1877 Mit., + Mit.
Ki) August,
* 04.02.1880 Mit.
Ki) Karl,
* 12.11.1881 Mit., + 13.12.1882 Mit., 1 Jahr und 1 Monat alt
Ki) Karl,
* 04.04.1884 Mit., + 23.08.1884 Mit., 4 Monate alt
Archivalien:
1870-1884 [Notiz von Karl Jost]: zum Beruf des Vaters: Stiftenmacher.
1882, 13.12. [ebd.]: zum Söhnlein Karl: methodistisch, 1 Jahr und 1 Monat alt.
1884, 23.08. [ebd.]: zum anderen Söhnlein Karl: methodistisch, 4 Monate und 18 Tage alt.
Das Ehepaar ist Zeuge der beginnenden Industrialisierung in Zweibrücken.
Daniel Gölzer und seine Ehefrau arbeiten als nichtselbständige Arbeiter in der
Industrie. Alle Generationen vor ihnen waren Selbständige und arbeiteten am
Wohnort. Jetzt gibt es erstmals den Unterschied von Wohnort und Arbeitsort.
Sie dürfte in einer der folgenden neugegründeten Fabriken gearbeitet haben:
Mechanische Seidenstoffweberei Zweibrücken gegr. 1843, Althof und Zorn,
mechanische Buntweberei, Färberei und Zwirnerei gegr. 1851 oder Gebr.
Eskales, mechanische Seidenweberei gegr. 1851 [Weis, Mittelbach, S. 71]. Von
besonderer Bedeutung für Mittelbach und Hengstbach war die Errichtung eines
Drahtzugs mit einer Stiftenfabrik in der ehemaligen Ixheimer Mühle durch die
Firma Roth, Heck und Schwinn 1843. Aus den Tagelöhnern und Kleinbauern
wurden nun Fabrikbauern [Weis, Mittelbach, S. 71]. Für das Ehepaar sind nach
1884 keine Einträge mehr in Mittelbach beurkundet. Sie sind anscheinend
weggezogen.
Helmut Gölzer erzählte mir, wobei ich aber nur die Hälfte behalten habe, daß er
während des zweiten Weltkrieges irgendwie auf den Namen Gölzer in Köln
stieß. Er nahm Kontakt mit den Leuten auf. Sie waren die einzigen Gölzer weit
und breit und wunderten sich, daß es noch Verwandtschaft von ihnen gab. Das
95
GÖLZER MITTELBACH
waren glaube ich Nachkommen dieses Ehepaares, welches in das rheinische
Industrierevier verzogen war. [Mtg-Gölzer].
7. (aus 4)
GÖLZER, Andreas, Ackerer und Feldschütz in Mittelbach, + 07.01.1926
Mittelbach, 84 Jahre alt
oo 27.07.1871 Mittelbach
Leiner, Maria Elisabetha, + 22.12.1899 Mittelbach,
Eltern: Johann Nickel Leiner, Ackerer in Mittelbach, und Katharina Noe.
Kinder: (* Mittelbach)
Ki) Jacob,
* 03.10.1872 Mit., + 09.06.1889 Mit. (in der Bickenalb ertrunken),
Schreinerlehrling, 16 Jahre und 8 Monate alt
Ki) Peter,
* 23.10.1874 Mit., + 09.10.1875 Mit.
Ki) Andreas,
* 30.10.1877 Mit., oo 04.07.1908 Althornbach Katharina May.
Ki) Luise,
* 14.04.1880 Mit., + 15.05.1880 Mit.
Ki) Wilhelm,
* 21.08.1884 Mit., + 08.09.1884 Mit.
8. (aus 5)
GÖLZER, Daniel, Drahtzieher, wohnhaft in Mittelbach, + 15.12.1915
Mittelbach, 65 Jahre alt,
oo 01.01.1876 Mittelbach
Rauch, Katharina, + 18.10.1895 Mittelbach, 41 Jahre, 2 Monate und 13 Tage
alt,
Eltern: Alexander Rauch und Jakobine Sandmeier, Böckweiler.
Kinder: (* Mittelbach)
Ki) Katharina,
* 28.09.1876 Mit., + 20.09.1878 Mit. (verunglückt durch heißes
Wasser), 1 Jahr und 11 Monate alt
Ki) Jakobine,
* 05.12.1877 Mit., oo 19.10.1901 Mit. Oswald Hafner
Ki) Heinrich,
* 20.07.1879 Mit., oo 10.12.1904 Mit. Katharina Sigrist
Ki) Katharina,
* 02.09.1881 Mit., oo 28.04.1906 Mit. Heinrich Jakob Schaub
Ki) Elisabetha,
* 30.07.1883 Mit., oo 19.10.1907 Mit. Gustav Schopp
Ki) Anna,
* 22.08.1885 Mit., oo 03.10.1908 Mit. Leonhard Conrad
Ki) Karolina,
* 11.11.1887 Mit., oo 27.03.1909 Mit. Friedrich Hertel
Ki) Ludwig,
* 03.12.1889 Mit., gefallen 26.06.1916 (Gefecht bei Wülsk, Infanterie,
22. Bayerisches Infanterie-Regiment, 7. Kompanie), ledig, 26 Jahre alt
Ki) Daniel,
* 01.01.1892 Mit., oo 20.11.1915 Mit. Elisabetha Schäfer
Ki) Totgeb. (weibl.) 11.08.1894 Mit.
Archivalien:
1901, 19.10. [Notiz Hedwig oder Erich Gölzer]: Heirat der Tochter Jakobine in Bubenhausen.
1904, 11.12. [ebd.]: Heirat des Sohnes Heinrich.
1907, 16.10. [ebd.]: Heirat der Tochter Elisabeth.
1908, 08.10. [ebd.]: Heirat der Tochter Anna.
1916, 26.06. [ebd.]: zum Sohn Ludwig: "Bahnarbeiter, in Rußland gefallen".
96
GÖLZER MITTELBACH
1916, 26.06. [Notiz von Karl Jost]: zum Sohn Ludwig: Bahnarbeiter, ledig, prot., + Mülsk,
Halsschuß (Gefecht), 26 Jahre alt, Inf. der Reserve, 7. Kompanie, 22 bayer. Inf. Regiment.
1916, 26.06. [Notiz Erich Gölzer]: zum Sohn Ludwig: "in Frankreich gefallen".
1952, 04.09. [Durchschlag eines Briefes von Erich Gölzer an Mrs. und Mr. Tomlinson]: Erich
Gölzer schreibt zunächst von seinem Urahn Daniel Gölzer (1750-1804) und weiter
hinten "Das Elternhaus des Daniel Gölzer stand direkt neben der Kirche in
Mittelbach". Ich vermute aber, daß damit das Haus dieser Familie, also das Elternhaus
seines eigenen Vaters Daniel Gölzer gemeint ist. Ich entsinne mich dunkel, daß er es
mir um 1975 einmal gezeigt hat, weiß aber nicht, welches Haus es ist.
Daniel Gölzer arbeitete wie sein sechs Jahre älterer gleichnamiger Vetter in der
1843 aus der Ixheimer Mühle hervorgegangenen Drahtzieherei. Das ehemalige
Fabrikgebäude steht noch heute am Ortsende von Ixheim Richtung Mittelbach
an der Mündung der Bickenalb in den Hornbach (für den Straßenverkehr: die
Einmündung der von Mittelbach kommenden Straße in die Bundesstraße von
Zweibrücken nach Hornbach). Warenanlieferung und Versand erfolgten nach
ca. 1900 über die neugebaute Bahnstrecke Zweibrücken-Hornbach, die einen
Abzweig in das Fabrikgelände hatte. Im Frühjahr 1998 lagerten im Hof des
Fabrikgebäudes noch Drahtrollen. Mein Vater Erich Gölzer und sein Bruder
Helmut sprachen früher einmal über den Tod der Katharina Rauch, ihrer
Großmutter. Sie ist nach der Überlieferung im Kindbett gestorben. Demnach
müßte 1895 noch einmal ein Kind unterwegs gewesen sein. Das jüngste 1892
auf den 16. Hochzeitstag der Eltern geborene Nesthäkchen Daniel wurde von
seinen älteren Schwestern aufgezogen. Das Wohnhaus des Daniel Gölzer stand
direkt neben der Kirche in Mittelbach. Laut Helmut Gölzer ist es 1912
abgebrannt und wieder aufgebaut worden und es wohnt noch die Tochter einer
Cousine darin. Nach dem Tod des Daniel Gölzer 1915 wurde eine alte
Familienbibel vererbt, die, glaube ich, auf die Tochter Anna kam. Das 22.
bayerische Infanterie-Regiment war in Zweibrücken stationiert, ein Teil in
Saargemünd. Die Kaserne in Zweibrücken steht noch an der Oselbachstraße. Im
Weltkrieg fiel 1916 der Sohn Ludwig, der Schwiegersohn Friedrich Hertel kam
nicht mehr zurück. Mein Vater kannte seine zahlreichen Tanten und Onkel gut,
die letzte davon, nämlich Elisabetha, die 92 Jahre alt wurde und die ich als
steinalte kleine Frau kannte, wohnte in Bubenhausen und besuchte regelmäßig
die Geburtstagsfeier ihres Bruders Daniel am 1. Januar. Ein anderer Onkel in
Ixheim war mit einem derben Spitznamen belegt [Pfälz. Wörterbuch, Band 1,
Spalte 1026, Zeile 30].
9. (aus 5)
GÖLZER, Jakob, Ackerer in Mittelbach,
oo 08.06.1895 Mittelbach
Decker, Elise, * 05.07.1873 Mittelbach,
97
GÖLZER MITTELBACH
Eltern: Ludwig Decker und Maria Elisabetha Gölzer, Mittelbach.
Kinder: (* Mittelbach)
Ki) Bertha,
* 24.03.1896 Mit., oo 08.11.1919 Mit. Hugo Mauß
Ki) Jakob,
* 22.03.1898 Mit., + 05.07.1910 Mit., 12 Jahre alt
Ki) Elsa,
* 06.09.1900 Mit., + 05.09.1926 Mit., ledig, 26 Jahre alt
Ki) August,
* 15.02.1903 Mit., oo 08.05.1931 Mauschbach Johanna Schmidt
Archivalien:
1910, 07.05. [Notiz von Karl Jost]: Tod des Sohnes Jakob, 12 Jahre alt.
1943, 26.09. [Notiz von Bernd Gölzer]: Tod des Ehemannes.
1945, 04.08. [ebd.]: Tod der Ehefrau.
10. (aus 8)
GÖLZER, Heinrich, Fabrikarbeiter, wohnhaft in Mittelbach,
oo 10.12.1904 Mittelbach
Sigrist, Katharina, kath., * 14.11.1883 Hütschenhausen,
Eltern: Johannes Sigrist, Ackerer in Hütschenhausen, und Eva Lang.
Kinder: (* Mittelbach)
Ki) Heinrich,
* 31.10.1903 Mit., oo 30.11.1929 Mit. Emilie Dambach
Ki) Anna,
* 23.12.1905 Mit., + 18.11.1906 Mit., 10 Monate alt
Ki) Hermann,
* 07.03.1907 Mit.,
Ki) Rosa,
* 13.07.1910 Mit., oo 17.01.1936 Mit. Hermann Fuhrmann
Ki) Klara,
* 08.02.1914 Mit., oo 14.05.1937 Mit. Eugen Knerr
Archivalien:
1903-1914 [Notiz Hedwig oder Erich Gölzer]: Vater: Bohrer, zu allen Kindern:
protestantisch.
1905, 12.11. [ebd.]: Geburt des Töchterleins Annchen.
1906, 05.12. [ebd.]: Tod des Töchterleins Annchen (Hirnhautentzündung).
1933, 21.07. [ebd.]: Heirat des Sohnes Hermann in Brenschelbach.
1936, 18.01. [ebd.]: Heirat der Tochter Rosa. [Notiz Bernd Gölzer]: in Mittelbach.
1937, 15.05. [ebd.]: Heirat der Tochter Klara. [Notiz Bernd Gölzer]: in Mittelbach.
Heinrich Gölzer war ein Onkel meines Vaters. Nach den Notizen meines Vaters
war er von Beruf Bohrer. Als wir Ende der 70er Jahre begannen, uns für
Familienforschung zu interessieren, besuchte mein Vater mit mir zusammen
seinen Vetter Heinrich, der als pensionierter Werkzeugmeister mit seiner
Ehefrau in einer Siedlung in Ernstweiler wohnte. Sie sagten, die alten Gölzer
seien keine besonderen Leute gewesen. Danach besuchten wir den anderen
Vetter, Hermann, der als ehemaliger Maschinenschlosser und Landwirt in einem
alten Haus in Brenschelbach lebte. Er erweckt in mir die beste Vorstellung von
der Lebensweise früherer Zeiten. Die beiden Vettern waren von mittlerer Statur,
jedenfalls für ihre Generation. Heinrich war etwas schmäler als sein Bruder
Hermann. Übrigens waren die vier um die Jahrhundertwende in Mittelbach
geborenen Söhne und Töchter Gölzer, die ich noch kannte, kleiner als die
zwischen den Weltkriegen geborenen Söhne und diese wieder kleiner als die
98
GÖLZER MITTELBACH
nach dem zweiten Weltkrieg geborenen. So kann ich das aus der Statistik
bekannte Phänomen des Größenwuchses der jüngeren Generation in der eigenen
Familie nachvollziehen.
11. (aus 7)
GÖLZER, Andreas, Ackerer in Mittelbach,
oo 04.07.1908 Althornbach
May, Katharina, * 18.11.1886 Rimschweiler
Eltern: Ludwig May, Ackerer in Rimschweiler, und Katharina Spran.
Kinder: (* Mittelbach)
Ki) Erwin,
* 11.06.1909 Mit.
Ki) Elis. Helene,
* 10.07.1916 Mit., oo 08.04.1939 Mit. Ludwig Franz Dahlheim
Ki) Hildegard,
* 07.05.1922 Mit.
Ki) Luise,
* 23.02.1924 Mit., + 23.02.1924 Mit.
Archivalien:
1908, 04.07. [Notiz von Karl Jost]: Heirat in Mittelbach, Name der Brautmutter: Sprau.
1924, 23.02. [ebd.]: zum Tod des Töchterleins Luise: ½ Stunde alt.
1955, 23.05. [Notiz von Bernd Gölzer]: Tod der Ehefrau in Kirchheimbolanden.
1960, 29.07. [ebd.]: Tod des Ehemanns in Ratingen bei Düsseldorf.
12. (aus 8)
GÖLZER, Daniel, Taglöhner,
oo 20.11.1915 Mittelbach (Kriegstrauung)
Schäfer, Elisabetha,
Eltern: Daniel Schäfer, Waldhüter in Krähenberg, und Karolina Adam.
Kinder:
(siehe 1 Zweibrücken).
13. (aus xx Mimbach)
GÖLZER, Ludwig, Bahnarbeiter,
Eltern: Jakob (xx Mimbach), Dienstknecht, und Katharina Schwarz, Mimbach,
oo 21.02.1920 Mittelbach
Fuhrmann, Frieda,
Eltern: Daniel Fuhrmann, Kettenschmied, und Katharina Kaufmann, Mittelbach.
Kinder: (* Mittelbach)
Ki) Elsa,
* 06.03.1921 Mit., + 18.03.1921 Mit.
Ki) Frieda Elis.,
* 03.12.1922 Mit.
14. (aus 9)
GÖLZER, August
99
GÖLZER MITTELBACH
oo 08.05.1931 Mauschbach
Schmidt, Johanna.
Kinder: (* Mittelbach)
Ki) Elsa,
* 23.05.1932 Mit.
Archivalien:
1906, 13.06. [Notiz von Bernd Gölzer]: Geburt der Ehefrau.
1932, 23.05. [Notiz von Karl Jost]: zum Ehemann: Landwirt.
undatiert [Notiz von Bernd Gölzer]: zur Tochter Elsa: oo Heinz Lauer.
1980 [Adreßbuch Zweibrücken, S. 42, in Mittelbach, Lindenhof 1]: G. August.
Das Familienregister für Mittelbach endet mit dem Jahr 1939, da im
Ortssippenbuch Mittelbach-Hengstbach die Standesakten bis 1939 bearbeitet
wurden. Personen, die nicht als verstorben gekennzeichnet sind, sind
weggezogen oder nach 1939 verstorben. Das Adreßbuch Zweibrücken von 1980
verzeichnet in Mittelbach als letzten Namensträger August Gölzer auf dem
Lindenhof (14 Mittelbach). Mit ihm starb 1997 der Familienname Gölzer in
Mittelbach nach 230 Jahren aus.
Quellen
Archivalische Quellen:
Prot. Landeskirchenarchiv Speyer: Ref. KB Mittelbach-Ixheim 1741-1797.
Gedruckte oder maschinenschriftliche Arbeiten:
 [Adreßbuch Zweibrücken]: Adreßbuch Zweibrücken 1980/81, ca. 400 S., Mannheim
1980.
Die Französische Revolution und die Saar, Ausstellung des Landesarchivs Saarbrücken,
Katalog, Redaktion: Hans-Walter Herrmann, 271 S., St. Ingbert 1989.
[Schaaff, Huldigung 1776]: Schaaff, Karl: Untertanenlisten des Herzogtums Zweibrücken
aus den Huldigungsprotokollen des Jahres 1776, Folge 6 der Schriften zur
Bevölkerungsgeschichte der pfälzischen Lande, Ludwigshafen am Rhein 1977.
[Weis, Mittelbach]: Weis, Albert: Ortssippenbuch Mittelbach-Hengstbach, 504 S.,
Frankfurt am Main 1962.
Mitteilungen:
[Mtg-Gölzer]: Frdl. Mitteilung von Herrn Helmut Gölzer, Zweibrücken.
[Mtg-Gölzer] Meine Mutter Marianne Knecht verband mit dem Wort "Daniel" zunächst
eine andere Bedeutung, die sie schon aus ihrer Kinderzeit kannte und zwar aus dem
Sprachgebrauch des Dorfes Hengstbach [Pfälz. Wörterbuch, Band 2, Spalte 71, Zeile 36].
Mein Großvater Daniel Gölzer war der fünfte dieses Vornamens in Folge. Als 1976 einer
seiner Enkel ihm zu Ehren wiederum Daniel genannt wurde, stöhnte meine Mutter: "Ach
Gott, wie kamma dann e Kind nur Danjehl daafe!" Auf unsere Nachfrage, was sie denn
daran störe? "Die Hengschbacher hann zum Nachttopp Danjehl gesaad".
100
GÖLZER MITTELBEXBACH
(Bearbeitungsstand: 29.09.1998)
Alle Angaben im Familienblock mitgeteilt von Herrn Rossin, Oberbexbach,
nach dem katholischen Kirchenbuch von Mittelbexbach.
1. (aus 2 Wattweiler)
GÖLZER, Christian, prot., Mittelbexbach,
Eltern: Jacob G., +, prot., aus Wattweiler, und Margaretha Maus, prot.
oo 17.02.1836 Mittelbexbach
Didion, Magdalena, kath.,
Eltern: Johann D., +, kath., aus Mittelbexbach, und Anna Maria Henrion, kath.
Kinder: (* Mittelbexbach)
Ki) Johannes,
* 20.07.1837 Mbb., t 23.07.
Ki) Maria Magdalena,
* 06.04.1839 Mbb., t 09.04.
Ki) Peter,
* 21.09.1841 Mbb., t 25.09.
Ki) Friedrich,
* 26.08.1843 Mbb., t 27.08.
Archivalien:
1992, 22.08. [Mtg-Demollière]: Mme. M. Demollière, 11 Avenue d'Espalion, F-42120 le
Coteau, stammt von den Eheleuten Christian Gölzer und Magdalena Didion aus
Mittelbexbach ab.
Quellen:
Archivalische Quellen:
Mitteilungen:
[Mtg-Demollière]: Briefliche Mitteilung an Mme. M. Demollière, 11 Avenue d'Espalion,
F-42120 le Coteau, vom 22.08.1992.
[Mtg-Rossin]: Briefliche Mitteilung von Wolfgang Rossin, Zum Folloch 23, 66450
Oberbexbach, vom 29.09.1998.
101
GÖLZER NÜNSCHWEILER
(Bearbeitungsstand: 24.07.1998)
Alle Angaben im Familienblock aus [Bohrer, Nünschweiler].
1. (aus 16 Mimbach)
GÖLTZER/GÖLZER, Georg, Kuhhirt zu Nünschweiler, + 21.03.1775 in
Nünschweiler, V: Georg Gölzer, Gemeinsmann zu Mimbach
oo 20.12.1770 Nünschweiler
N., Elisabetha Margaretha, verstorbener Ehemann: Jacob Wolf, Soldat im
Regiment Royal Deux-Ponts.
Kinder: (* Nünschweiler)
Ki) Christina Elis., * 05.04.1773 Nünschweiler
Archivalien:
1770, 18.12. [Bohrer, Mimbach, S. 41]: Dimmisoriales nach Nünschweiler für Georg Göltzer.
1795, 28.07. [Bohrer, Mimbach, S. 39]: Heirat der Tochter Maria Christina in Mimbach mit
Daniel Lindinger.
Quellen:
Archivalische Quellen:
Gedruckte oder maschinenschriftliche Arbeiten:
[Bohrer, Mimbach]: Bohrer, Walter: Register zu dem evangelisch-reformierten
Kirchenbuch der Pfarrei Mimbach-Webenheim 1696-1779, ZAF, 194 S., Zweibrücken
1985.
[Bohrer, Mimbach]: Bohrer, Walter: Register zu dem evangelisch-reformierten
Kirchenbuch der Pfarrei Mimbach-Webenheim 1779-1798, ZAF, 93 S., Zweibrücken
1978.
[Bohrer, Nünschweiler]: Bohrer, Walter: Register zu den reformierten Kirchenbüchern der
Pfarrei Nünschweiler über die Geborenen, Copulierten und Begrabenen von 1726-1798,
140 S., ZAF, Zweibrücken 1991.
102
GOELZER OAK CREEK
(Bearbeitungsstand: 06.10.1998)
1. (of 39 Mimbach)
GOELZER, John Daniel, d 13 Nov 1899 Oak Creek, Milwaukee, WI, buried
Independent Cemetery, Milwaukee, WI,
parents: Johann Nickel Gölzer, farmer of Mimbach, and Maria Angelica
Brengel,
m 14 Feb 1838 Mimbach
Weingard, Margaretha, d circa 1868 Twn. Franklin, Milwaukee, WI,
parents: Ludwig Weingard, farmer of the farm Baltersbacherhof, and Maria
Katharina Krämer.
Children: (b Twn Franklin, Milwaukee, WI)
Louise,
b 09 Mar 1839 Franklin, m 1869 Jacob Heinrich Goelzer
Louis D.
b 29 Nov 1840 Franklin, d 1924 Oak Creek, Milwaukee, WI
Jacob,
b 09 May 1842 Franklin, m 1863 Mary Guetlitch
Caroline,
b 06 Aug 1843 Franklin, d 1915 Oak Creek, Milwaukee, WI
J. Daniel,
b 24 May 1848 Franklin, d 28 Aug 1850 Oak Creek, Milwaukee, WI
Sources:
Communications:
Communicated by Mary Lee Wick, 20908 State Street, Lannon, Wisconsin 53046, on 04
Apr 1992.
103
GÖLZER RIMSCHWEILER
(Bearbeitungsstand: 24.07.1998)
Alle Angaben im Familienblock aus Notizen, die Helmut Gölzer um 1975 zur
Verfügung gestellt hatte.
1. (aus 4 Mittelbach)
GÖLZER, Jacob
oo (um 1860)
Jost, Katharina, Rimschweiler.
Kinder: (* Rimschweiler)
Ki) Christian,
* 20.03.1865 Rimschweiler.
2. (aus 1)
GÖLZER, Christian, + vor 1953
oo (um 1890)
Becker, Philippine, + vor 1953
Kinder: (* Köln-Mühlheim)
Ki) Theodor,
* 06.10.1894 Köln-Mühlheim.
3.
GÖLZER, Wilhelm, * 20.02.1894 Rimschweiler
oo (um 1920)
Müller, Magdalena, * 20.03.1896 Rimschweiler
Kinder:
Ki) Anneliese,
* 02.08.1930 Zweibrücken
Archivalien:
undatiert [Mtg-Gölzer]: wohnhaft Rimschweiler, Hornbachstraße 3.
4. (aus 2)
GÖLZER, Theodor, Geschäftsführer, prot., 1953-1960 in Zweibrücken, danach
in Rimschweiler
oo (um 1920)
Schwarz, Ella, * 19.08.1900 Mittelbach, prot.,
Eltern: Jacob Schwartz, Aufseher, + in Zweibrücken, Katharina Schmidt, lebt
1953 in Rimschweiler.
Kinder:
Ki) Heinz Theo,
Archivalien:
oo Christine Hartfelden
104
GÖLZER RIMSCHWEILER
1953, 28.07 [Mtg-Gölzer]: Zuzug von Rimschweiler Hauptstraße 2, nach Zweibrücken,
gemeldet bei Wery, Schillerstraße 39.
1960, 03.05.[ebd.] Abzug von Zweibrücken nach Rimschweiler, Hauptstraße 2.
Helmut Gölzer kennt diese Familie. Wenn ich mich recht entsinne, sagte er, daß
Theodor Gölzer in Zweibrücken in der Schillerstraße in der Villa mit dem
runden Turm gewohnt hat und bei Lanz oder Wery in Zweibrücken war, sein
Sohn auch.
5. (aus 3)
GÖLZER, Heinz Theo,
oo (um 1950)
Hartfelden, Christina.
Kinder:
Ki) Ellen Philippine,
* 23.03.1957 Zweibrücken
In Rimschweiler gab es 1980 drei Haushalte Gölzer.
1980 [Adreßbuch Zweibrücken, S. 42]: Rimschweiler, Hohenzollernstr. 5: G. Christine, G.
Ellen, G. Heinz. Rimschweiler, Vogesenstr. 2: G. Heidi, G. Werner. Rimschweiler,
Eckstr. 61: G. Helga, G. Helmuth.
Quellen:
Archivalische Quellen:
Gedruckte oder maschinenschriftliche Arbeiten:
 [Adreßbuch Zweibrücken]: Adreßbuch Zweibrücken 1980/81, ca. 400 S., Mannheim
1980.
Mitteilungen:
 [Mtg-Gölzer]: Frdl. Mitteilung von Herrn Helmut Gölzer, Zweibrücken.
105
GÖLZER WAHLERHOF
(Bearbeitungsstand: 10.07.1998)
Der Wahlerhof ist eine Hofsiedlung südlich von Hengstbach und gehörte 1961
zur Gemeinde Hengstbach (6 km südwestlich von Zweibrücken). Über seine
Entstehung berichtet Weis: Im 30jährigen Krieg um 1635/36 war das im Tal der
Bickenalb gelegene Dorf Bickenaschbach völlig ausgestorben. Es wurde nie
wieder aufgebaut. Auf seinem Bann ließ um 1680 der Zweibrücker Sekretär
Bartholomäus Wernigk, welcher sich später von St. Ingbrecht nannte, zwei
Höfe errichten, den Bickenaschbacherhof und den Wahlerhof. Bei der
Erbteilung 1722 fiel der Wahlerhof mit all dem Land links der Bickenalb an die
Tochter Wernigks Anna Johanna Katharina, welche seit 1705 mit Philipp
Friedrich von Schorr verheiratet war. 1758, nach dessen Tode, erbte seine
Tochter Concordia Johanna von und zu Schorrenburg den Wahlerhof [Weis S.
60-61, gekürzt].
Sowohl die von St. Ingbrecht als auch die von und zu Schorrenburg
bewirtschafteten ihre Höfe nicht selbst, sondern hatten sie in Erbpacht gegeben.
Erbbeständer des Wahlerhofs war zuerst Ulrich Neuschwanger, der das Tal
gerodet und das Hofhaus erbaut hat. Am 29.01.1707 heiratete Hans Peter
Weinland die Tochter Ulrich Neuschwangers, Anna Catharina, und wurde dann
Erbbeständer. Um 1748 erhielt der Hof zwei Erbbeständer: Peter Weinland
teilte ihn unter seine zwei Kinder Johann Paul Weinland [...] und Barbara
Weinland, Witwe von Nickel Moschel [...], die dann Georg Gölzer [...]
heiratete. Beide sollen jedem ihrer vier Geschwister 700 Gulden ausbezahlen
[Weis, S. 61].
Kirchlich
gehörten
die
reformierten
Familien
auf
dem
Bickenaschbachbacherhof und dem Wahlerhof bis 1821 wie ehedem der Ort
Bickenaschbach zur reformierten Pfarrei Hornbach. Die Kirchenbücher der
reformierten Pfarrei Hornbach sind 1939 verbrannt. Somit bleibt die
Rekonstruktion der Familien auf dem Wahlerhof äußerst lückenhaft. Allerdings
wurden die Toten wegen des näheren Weges anscheinend in Hengstbach oder
Mimbach begraben. Daher sind zumindest einige Begräbnisse für den
Wahlerhof im Kirchenbuch von Mimbach verzeichnet. Für die Familienblöcke
wird als Hauptquelle ersatzweise das Kirchenbuch der reformierten Pfarrei
Mimbach verwendet.
1.
GÖLTZER/GÖLZER, Simon (= 13 Mimbach), 1720-30 Hofmann auf dem
Wahlerhof, ab 1733 wieder in Mimbach, 1739-49: der jüngere, 1758
106
GÖLZER WAHLERHOF
Gemeinsmann, P 1720,30,34,37,38,41,49, + 28.03.1764 Mimbach, 72 Jahre
weniger etliche Tage alt,
oo 1717/18 (Hornbach) [Fuchs, Hornbach, S. 18]
Neuschwanger [Fuchs, Hornbach, S. 18], Anna Angelica, P 1720,29,36,39,42,
46, als Magdalena Angelica + 23.04. 1758 Mimbach, 60 Jahre weniger etliche
Wochen alt.
Kinder:
Zwei Töchter eines Simon Göltzer von Mimbach sind 1733 bzw. 1741 als Goten genannt.
Siehe unter Archivalien.
Archivalien:
1717/18 [Fuchs, Hornbach, S. 18, S. 36]: Simon Göltzer, So. des + Gerichtsmanns Hans
Georg Göltzer, oo Anna Angelica, To. des Hofmanns Ulrich Neuschwanger.
1720, 30.06. [ref. KB Mimbach]: "Simon Göltzer vom Wahlerhof" ist Pate bei einem Kind
von Hans Nickel Göltzer und Anna Catharina in Mimbach.
1720, 24.09. [ebd.]: "Anna Angelica, Simon Göltzers Hofmanns auf dem Wahlerhof
Hausfrau" ist Gote bei einem Kind von Otto Göltzer und Maria in Mimbach.
1729, 04.09. [ebd.]: "Angelica, Simon Göltzers eheliche Hausfrau vom Wahlerhof" ist Gote
bei einem Kind von Hanß Görg Vogelgesang und Elisabetha in Mimbach.
1730, x7.09. [ebd.]: "Simon Göltzer vom Wahlerhof" ist Pate bei einem Kind von Lorentz
Göltzer und Christiana in Mimbach.
1731, 01.10. [Schaaff, Huldigungsliste 1731, S. 147]: Bickenaschbacher Hof [es fehlt
anscheinend eine eigene Rubrik für den Wahlerhof]: Johannes Meyrer, Peter Weinland,
Simon Göltzer.
1733, 18.11. [ref. KB Mimbach]: "Barbara, Simon Göltzers eheliche Tochter von Mimbach"
ist Gote bei einem Kind von Joh. Nickel Seebach und Anna Magdalena in Mimbach.
1734, 21.02. [ebd.]: "Simon Göltzer von hier" ist Pate bei einem Kind von Görg Gebhard und
Anna Magdalena in Mimbach.
1736, 01.01. [ebd.]: "Angelica, Simon Göltzers des jüngeren eheliche Hausfrau" ist Gote bei
einem Kind von Andreas Lindinger und Maria Christina in Mimbach.
1737, 04.12. [ebd.]: Simon Göltzer von Mimbach ist Pate bei einem Kind von Hans Görg
Göltzer und Maria Magdalena in Mimbach.
1738, 27.04. [ebd.]: "Simon Göltzer von Minbach" ist Pate bei einem Kind von Johann Jacob
Göltzer und Anna Maria in Mimbach.
1739, 08.02. [ebd.]: "Angelica, Simon Göltzers des jüngeren eheliche Hausfrau von Minbach"
ist Gote bei einem Kind von Balthasar Gebhard und Anna Catharina in Mimbach.
1741, 27.08. [ebd.]: "Johann Simon Göltzer der jüngere von Minbach" ist Pate bei einem Kind
von Johann Simon [N.] und Anna Barbara in Mimbach.
1741, 22.10. [ebd., verblaßt, Lesung unsicher]: "Maria, Simon Göltzers eheliche Tochter von
hier" ist Gote bei einem Kind von Jacob Linder und Maria Barbara in Mimbach.
1742, 12.05. [ebd.]: Angelica, Simon Göltzers Frau, ist Gote bei einem Kind von Johann
Nickel Göltzer und Susanna Maria in Mimbach.
1742 [Liste 1742, S. 106]: in Mimbach: Simon Gölltzer, Bauer, reformiert, 0 Söhne, 0
Töchter.
1746, 04.05. [ref. KB Mimbach]: "Angelica, Simon Göltzers eheliche Hausfrau von da" ist
Gote bei einem Kind von Jacob Göltzer und Anna Maria in Mimbach.
1749, 13.04. [ebd.]: "Simon Göltzer der jüngere von Minbach" ist Pate bei einem Kind von
Caspar Hussong dem jüngeren und Barbara in Mimbach.
107
GÖLZER WAHLERHOF
1758, 23.04. [ebd.]: "ist zu Minbach begraben worden Magdalena Angelica, Simon Göltzers,
Gemeinsmanns allhier ehefrau, alt 60 iahr weniger etliche wochen".
1764, 28.03. [ebd.]: "ist zu Minbach begraben worden Simon Göltzer, gewesener
Gemeinsmann daselbst, alt 72 iahr weniger etliche tage".
Simon Göltzer von Mimbach heiratete 1717/18 Anna Angelica Neuschwanger
vom Wahlerhof. Die Familie wohnte zunächst auf dem Wahlerhof, denn er ist
bei Patenschaften im reformierten KB Mimbach als Hofmann auf dem
Wahlerhof bezeichnet. Ab 1733, sicher ab 1736, wohnte die Familie wieder in
Mimbach. Verwechslungen mit seinem gleichnamigen, ein paar Jahre älteren
Vetter Simon Göltzer von Mimbach sind bei den Patenschaften von 1733 bis
1741 möglich. 1742 lebten keine Kinder im Haushalt.
2.
GÖLTZER/GÖLZER, Georg, P 1751, 1764 Mithofbeständer des Wahlerhofs,
+ 23.04.1764 Wahlerhof, 44 Jahre alt,
oo (um 1749)
Weinland, Anna Barbara, + 08.09.1774 Wahlerhof, 57 Jahre und 3 Wochen alt.
Witwe des Mithofbeständers des Wahlerhofs Nickel Moschel [Weis, S. 61],
jener + 10.08.1748 Wahlerhof.
Vater: Hans Peter Weinland, Erbbeständer des Wahlerhofs [Weis, S. 61].
Kinder:
[To.] Catharina Magdalena, * um 1752 (siehe unter Archivalien).
To. Maria Susanna,
* um 1754 (siehe unter Archivalien).
Archivalien:
1751, 18.11. [ref. KB Mimbach]: "Hanß Georg Göltzer vom Wahlerhof" ist Pate bei einem
Kind des Ehepaares Jacob Göltzer von Mimbach und Anna Maria Weinland vom Wahlerhof.
1766 [ref. KB Mittelbach-Ixheim]: Konfirmierte: bei den "Mägdlein von Hengstbach":
Catharina Magdalena Gölserin, 14 Jahre alt.
1768, 15.02 [ebd.]: Catharina Magdalena Göltzerin, ledig, ist Gote.
1768 [ebd.]: Konfirmation einer Maria Susanna Göltzer in Mittelbach.
1771, 18.08. [ebd.]: Maria Susanna Göltzerin, ledig, ist Gote.
1775, 06.06. [Wittmer, Contwig, S. 150]: Schunck, Henrich, Bäckermeister, oo 06.06.1775
Maria Susanna Göltzer, To. des + Erbbeständers des Wahlerhofs Hans Georg Göltzer.
1814, 03.04. [St.-Amt Contwig, Mtg-Ernst]: Es verstarb am 03.04.1814 in Contwig, Susanna
Goelzer, alt 59 Jahre, gebürtig auf dem Wahlerhoff, Canton Medelsheim, wohnhaft in
Contwig, Ehefrau von Heinrich Schunck und Tochter von Johann Georg Goelzer, Landwirt,
und N.N. Weinland. Zeugen: Heinrich Schunck, alt 64 Jahre, Bäcker und Ehemann der
Verstorbenen, Daniel Schunck, alt 33 Jahre, Bäcker und Sohn der Verstorbenen.
Der Heiratseintrag Göltzer-Weinland mit Angabe der Eltern und die Taufen der
Kinder waren wohl im Kirchenbuch der reformierten Pfarrei Hornbach
eingetragen. Aus den mir vorliegenden Unterlagen gehen die Eltern des Georg
108
GÖLZER WAHLERHOF
Göltzer auf dem Wahlerhof nicht hervor. Weis berichtet über den Wahlerhof
weiter:
1751 wird der Hof geschätzt:
Gebäude
338 Morgen Land
40 Morgen Gärten und Wiesen
Hofgering
Brenn- und Nutzholz aus dem Wald
[aufgenommenes] Kapital
Die Erbpacht beträgt
An Geld
Ein fettes Schwein von 100 Pfund
Ein Capaun
Holz machen und dem Baron zufahren
Dies entspricht einem Kapital von 7 123 Gulden.
1022 Gulden
4058 Gulden
2965 Gulden
100 Gulden
60 Gulden
1000 Gulden
150 Gulden
10 Gulden
2 Gulden
15 Gulden.
Der Baron hatte seine Einwilligung zur Erbteilung gegeben. Weiter soll der Hof
aber nicht mehr geteilt werden.
Der halbe Hof des Joh. Paul Weinland ging um 1775 auf seine Tochter Barbara
und ihren Mann Balthasar Ringle [...] und dann an dessen Sohn Balthasar [...]
über, der 1814 noch auf dem Hof wohnte.
Die andere Hälfte des Hofes teilte Barbara geborene Weinland verwitwete
Moschel und Gölzer nach dem Tode ihres zweiten Mannes [...] 1774 unter zwei
Töchter aus ihrer ersten Ehe: Angelica Moschel, verheiratet mit Paul
Grüneisen [...] und Elisabetha Catharina Moschel verheiratet mit Nickel
Weinland [...]. Da Paul Grüneisen 1785 sehr verschuldet ist, verkauft er im
selben Jahr seinen ¼ Hofanteil an seinen Schwager Joseph Schwarz [...] von
Bubenhausen mit dem Vorbehalt des Einlösungsrechtes innerhalb von fünf
Jahren. Zu denselben Bedingungen verkauft im selben Jahr an denselben
Käufer auch Nickel Weinland seinen Hofanteil. Die Gründe dazu sind
undurchsichtig. Schon nach einigen Jahren hebt nun ein großer Streit an, der
zu einem langen Prozeß führt. Am Ende wurden die beiden Hofanteile, die
immer noch im Erbbestand gepflanzt wurden, wahrscheinlich um 1795
versteigert [Weis, S. 61-62].
Archivalische Quellen:
Prot. Landeskirchenarchiv Speyer: Ref. KB Mimbach 1696-1779.
Prot. Landeskirchenarchiv Speyer: Ref. KB Mittelbach-Ixheim 1741-1797.
Gedruckte oder maschinenschriftliche Arbeiten:
109
GÖLZER WAHLERHOF
[Fuchs, Hornbach] Fuchs, Hans: Register des Evangelisch-Reformierten Kirchenbuchs I
der Stadt Hornbach über die Getauften 1672-1719, Copulierten 1647-1719 und
Begrabenen 1649-1693 und 1719, Maschinenskript, 61 S., Zweibrücken 1937.
[Liste 1742] Ernst, August N.: Unterthanen-Liste 1742 Oberamt Zweibrücken, 123 S.,
Zweibrücker Arbeitsgemeinschaft für Familienforschung, Zweibrücken 1986.
[Schaaff, Huldigungsliste 1731] Schaaff, Karl: Huldigungsliste des Oberamtes
Zweibrücken 1731, in: Günter F. Anthes, August Brauner, Karl Schaaff, Erwin Friedrich
Schmidt: Pfälzische Untertanen-, Huldigungs- und Musterungslisten aus den Jahren 1587
bis 1776, Folge 9 der Schriften zur Bevölkerungsgeschichte der pfälzischen Lande,
Ludwigshafen am Rhein 1981.
[Weis, Mittelbach] Weis, Albert: Ortssippenbuch Mittelbach-Hengstbach, 504 S.,
Frankfurt am Main 1962.
[Wittmer, Contwig] Wittmer, Walter: Einwohner von Contwig und Stambach vor 1800,
221 S., [Contwig] 1982.
Mitteilungen:
[Mtg-Ernst]: Auszug Standesamt Contwig vom 03.04.1814.
110
GÖLZER WATTWEILER
(Bearbeitungsstand: 06.07.1998)
Wattweiler liegt 5 km südwestlich von Zweibrücken und wurde im 18.
Jahrhundert von Mimbach aus versehen. Daher finden sich Einträge zu den
Gölzer-Familien in Wattweiler in den Kirchenbüchern der reformierten Pfarrei
Mimbach.
1. (aus 10 Mimbach)
GÖLTZER/GÖLZER,Joh. Balthasar, Gemeinsmann zu Wattweiler, + 19.11.
1798 Wattweiler, 80 Jahre, 3 Monate und 10 Tage alt
oo 22.04.1752 Mimbach
Feß, Maria Sara, + 21.01.1784 Wattweiler, 51 Jahre, 1 Monat und 7 Tage alt.
Vater: + Hanß Jacob Feß, Gemeinsmann zu Wattweiler.
Kinder: (* Wattweiler)
Ki) Catharina Magdalena, * 14.01.1753 Wa., + 26.04.1753 Wa.
Ki) Johann Nickel,
* 08.12.1754 Wa., + 26.01.1772 Wa.
Ki) Joh. Barthel,
* 12.12.1756 Wa., + 03.04.1757 Wa.
Ki) Joh. Jacob,
* 30.07.1758 Wa., oo 04.02.1790 Wa. Margaretha Maus
Ki) Susanna Louisa,
* 21.12.1760 Wa., + 03.02.1772 Wa.
Ki) Joh. Henrich,
* 25.11.1764 Wa., + 13.03.1765 Wa.
Ki) Joh. Georg,
* 02.02.1766 Wa., + 06.10.1766 Wa.
Ki) Joh. Peter,
* 06.09.1767 Wa., + 23.01.1772 Wa.
Ki) Joh. Balthasar
* 09.10.1770 Wa., oo 14.07.1795 Wa. Louisa Hussong
Archivalien:
1770 [ref. KB Mimbach]: Konfirmation des Nickel Gölzer von Wattweiler.
1772 [ebd.]: Konfirmation des Joh. Jacob Gölzer von Wattweiler.
1776, 28.11. [Schaaff, Huldigung 1776, S. 58]: in Wattweiler: Balthasar Gelßer, und dessen
Sohn Jakob Gelßer, 19 J.
2. (aus 1)
GÖLTZER/GÖLZER, Jacob, Ackersmann, Wattweiler,
oo 04.02.1790 Wattweiler
Maus, Margaretha,
Eltern: + Peter Maus.
Kinder: (* Wattweiler)
Ki) Maria Catharina,
Ki) Maria Elisabetha,
Ki) Joh. Jacob,
Ki) Joh. Michel,
Ki) Georg Peter,
Ki) Christian,
* 16.04.1791 Wa., + 10.12.1791 Wa.
* 17.07.1792 Wa.
* 29.06.1794 Wa.
* 18.05.1796 Wa.
* 14.11.1798 Wa.
* 11.Germ. 9 Wa.
111
GÖLZER WATTWEILER
3. (aus 1)
GÖLTZER/GÖLZER, Balthasar, Ackersmann, Wattweiler,
oo 14.07.1795 Wattweiler
Hussong, Louisa.
Kinder: (* Wattweiler)
Maria Elisabetha,
Joh. Jacob,
Maria Louisa,
Maria Elisabetha,
Marie Dorothea,
George Pierre,
George Jaques,
* 29.06.1796 Wa., + 09. Flor. 10 Wa., 2 Jahre alt
* 04.08.1798 Wa.
* 19.Vent. 10 Wa.
* 06.Fruct. 11 Wa.
* 05.Ther. 13 Wa.
* 20.11.1806 Wa.
* 24.12.1809 Wa.
Ende des Familienregisters, da die Standesakten nur bis 1810 bearbeitet
wurden. In Wattweiler gab es 1980 zwei Haushalte Gölzer.
1980 [Adreßbuch Zweibrücken, S. 42]: Wattweiler, Kirchhofstr. 8: G. Elsa, G. Erhard, G.
Erwin, G. Martha. Wattweiler, Buchenwaldhof 1: G. Helga, G. Reinhold.
Quellen:
Archivalische Quellen:
Prot. Landeskirchenarchiv Speyer: Ref. KB Mimbach 1696-1779.
Gedruckte oder maschinenschriftliche Arbeiten:
 [Adreßbuch Zweibrücken]: Adreßbuch Zweibrücken 1980/81, ca. 400 S., Mannheim
1980.
[Bohrer, Mimbach]: Bohrer, Walter: Register zu dem evangelisch-reformierten
Kirchenbuch der Pfarrei Mimbach-Webenheim 1696-1779, ZAF, 194 S., Zweibrücken
1985.
[Bohrer, Mimbach]: Bohrer, Walter: Register zu dem evangelisch-reformierten
Kirchenbuch der Pfarrei Mimbach-Webenheim 1779-1798, ZAF, 93 S., Zweibrücken
1978.
[Schaaff, Huldigung 1776]: Schaaff, Karl: Untertanenlisten des Herzogtums Zweibrücken
aus den Huldigungsprotokollen des Jahres 1776, Folge 6 der Schriften zur
Bevölkerungsgeschichte der pfälzischen Lande, Ludwigshafen am Rhein 1977.
112
GÖLZER ZWEIBRÜCKEN
(Bearbeitungsstand: 06.07.1998)
Webenheim liegt 8 km südwestlich von Zweibrücken und wurde im 18.
Jahrhundert von Mimbach aus versehen. Daher finden sich Einträge zu den
Gölzer-Familien in Webenheim in den Kirchenbüchern der reformierten Pfarrei
Mimbach.
Webenheim und Mimbach überstanden von den Dörfern des Amtes
Zweibrücken den 30jährigen Krieg noch am besten. In Webenheim überlebten
mehr als ein Dutzend Familien, in Mimbach ein halbes Dutzend. So konnten
sich in der Webenheimer Mundart alte Sprachformen und alte vollmundige
Laute erhalten, während sich in den anderen Dörfern um Zweibrücken wegen
der zahlreichen Einwanderer aus unterschiedlichen Gegenden und natürlich in
der Stadt selbst wegen ihrer Zentralfunktion eine weniger auffällige
Ausgleichsmundart bildete. Stucky bringt in seiner Ortsgeschichte auf S.
307-310 eine Analyse der Webenheimer und Mimbacher Mundart samt
Beispielsätzen und einem Gespräch in Mundart. Die alten Gölzer in Webenheim
und Mimbach haben demnach wie folgt gesprochen, mit dem Mischlaut äi für i
und dem Mischlaut ou für u:
"Lowäis, ich gihn in die Wäise Fourer souche fas Väi." Luise, ich gehe in die
Wiesen, Futter suchen fürs Vieh.
"Ich saan auch, auer väir Käi sinn durch die Sou ans Schoulhaus gelaaf." Ich
sage euch, eure vier Kühe sind durch die Su (schmaler Gang zwischen den
Häusern) ans Schulhaus gelaufen. [Stucky, Mimbach, S. 307].
Nördlich von der Pfalz, im Hunsrück, an Saar und Mosel, gibt es noch weite
Gebiete, wo sich diese alten Sprachformen noch allgemein erhalten haben,
deren Sprache also unserer alten Webenheimer Mundart ähnelt [Stucky,
Mimbach, S. 307-308].
1. (aus 3 Mimbach)
GÖLTZER/GÖLZER, Daniel, Gemeinsmann zu Webenheim, oftmals Pate, +
24.04.1760 Webenheim, 83 Jahre alt,
oo 07.02.1704 Mimbach
Schwartz, Anna Maria, oftmals Gote, + 11.08.1767 Webenheim, 84 Jahre alt.
Vater: Mathes Schwartz, Gemeinsmann zu Webenheim.
Archivalien:
1731, 01.10. [Schaaff, Huldigungsliste 1731, S. 151]: in Webenheim: Daniel Göltzer.
113
GÖLZER ZWEIBRÜCKEN
1742 [Liste 1742, S. 104]: in Webenheim: Daniell Gölltzer, Bauer, reformiert, 0 Söhne, 0
Töchter.
Das kinderlose Ehepaar wurde oft und gerne zu Paten gebeten, er 18mal und sie
20mal ab 1704.
2.
GÖLTZER/GÖLZER, Joh. Heinrich (= 19 Mimbach), Hufschmied, + ,
II. oo
Zöllner, Anna/Maria Eva, + 4. Ergänzungstag 13 Webenheim, 77 Jahre alt,
Eltern: Bernhard Zöllner, Gemeinsmann zu Webenheim, Anna Eva Müller.
Kinder: (* Mimbach)
Ki) Joh. Philipp,
t 26.11.1758 Mi., oo 08.10.1781 Zweibrücken M. Magd. Wolf
Ki) Daniel,
t 10.01.1762 Mi., oo 19.01.1794 Webenheim Catharina Cunz
Ki) Maria Catharina,
t 21.06.1767 Mi., oo 03.03.1795 Mi. Friedrich Schunck.
Archivalien:
1772, 13.05. [Stucky, Mimbach, S. 170]: in Webenheim: Göltzer, Henrich, +, Witwe: Maria
Eva Zöllner, 42 J., Kinder: Joh. Philipp, 13 ½ J., Joh. Daniel, 11 J., Maria Elisabetha, 19 J.,
aus 1. Ehe, Maria Catharina, 5 J., aus 2. Ehe
1775 [Ref. KB Mimbach]: Konfirmation des Daniel Gölzer von Webenheim.
1776, 16.11. [Schaaff, Huldigung 1776, S. 111]: in Webenheim: die Witwe des Henrich
Gölzer, und ihr Sohn Philipp Gölzer, 18 J., zuhause.
Nach dem Tode ihres Ehemannes zog die eben 40jährige Witwe Maria Eva
Zöllner mit den Kindern in ihren Geburtsort Webenheim. Da die Witwe mit
ihren Kindern 1772 und 1776 als eigene Familie in Webenheim aufgeführt wird,
erhält sie eine Webenheimer Familiennummer. Sie lebte in Webenheim noch bis
zu ihrem Tod im Jahr 13 der französischen Republik.
3. (aus 11 Mimbach)
GÖLTZER/GÖLZER, Joh. Gottfried, Gemeinsmann und Ackersmann zu
Webenheim, + vor 9
oo 29.12.1763 Mimbach
Kiefer, Maria Margaretha,
Vater: Nickel Kiefer, Gemeinsmann zu Webenheim.
Kinder: (* Webenheim)
Ki) Daniel,
Ki) Joh. Nickel,
Ki) Maria Elis.
Ki) Cath. Louisa,
Ki) Maria Margaretha,
Ki) Maria Margaretha,
Ki) Anna Elisabetha,
* 16.09.1764 We., + 03.01.1765 We.
* 17.11.1765 We., + 07.03.1774 We.
* 29.11.1767 We.
* 24.04.1771 We.
* 27.11.1773 We., + 21.01.1774 We.
* 19.12.1774 We.
* 07.05.1777 We., oo 20. Germ. 8 We. Jacob Schwender
114
GÖLZER ZWEIBRÜCKEN
Ki) Maria Christina,
* 09.02.1781 We.
Ki) Johann Peter,
* 30.01.1784 We.
Archivalien:
1772, 13.05. [Stucky, Mimbach, S. 170]: in Webenheim: Göltzer, Gottfried, 45 J., F. Maria
Margaretha Kiefer, 27 J., Kinder: Johann Nickel, 6 J., Maria Elisabetha, 4 J., Luisa, 1 J.
1776, 28.11. [Schaaff, Huldigung 1776, S. 111]: in Webenheim: Gottfried Gölzer.
4. (aus 2)
GÖLTZER/GÖLZER, Joh. Philipp, Webenheim,
oo 08.10.1781 Zweibrücken
Wolf, Maria Magdalena,
Vater: Friedrich Wolf.
Kinder: (* Webenheim)
Ki) Joh. Daniel,
* 08.12.1781 We., oo 12. Vend. 13 We. M. Elisabetha Pauly
Ki) Joh. Friedrich,
* 02.11.1783 We.
Ki) Joh. Philipp,
* 19.10.1785 We.
Ki) Joh. Samuel,
* 24.11.1787 We.
Ki) Joh. Christian,
* 17.01.1790 We., + 15.10.1794 We.
Ki) Joh. Jacob,
* 29.06.1792 We.
Ki) Susanna Cath.
* 13.07.1795 We.
Ki) Christina Sophia,
* 10.08.1797 We.
Archivalien:
1787 [Stucky, Mimbach, S. 150]: Philipp Gölzer hat die Baumschule der Gemeinde
Mimbach-Webenheim zu erhalten. Dafür und die Bäume zu possen und 25 Stück Wildbäume
zu setzen, erhält er jährlich als Besoldung 5 Gulden.
8 [St.-Amt]: Philipp Göltzer ist Agent der Gemeinde Webenheim.
9 [St.-Amt]: Philipp Göltzer ist provisorischer Maire der Gemeinde Webenheim.
In der Gemeinderechnung von 1787 heißt es:
"Gemeindsmannes Kinder müssen, wenn sie das gemeine Recht erhalten, einen
neuen Feuereimer stellen und 6 junge Obstbäume entweder in die gemeine
Baumschule oder an sonst einen der Gemeinde zugehörigen Ort pflanzen und
für deren Erhaltung 6 Jahre stehen. In diesem Jahr hat Philipp Gölzer die
Baumschule zu unterhalten. Dafür und die Bäume zu possen und 25 Stück
Wildbäume zu setzen, erhält er jährlich als Besoldung 5 Gulden. [Stucky,
Mimbach, S. 150].
5. (aus 2)
GÖLTZER/GÖLZER, Daniel, Webenheim,
oo 19.01.1794 Webenheim
Cunz, Catharina, + 02.09.1794 Webenheim, 22 Jahre, 2 Monate und etliche
Wochen alt.
Vater: Nickel Cunz von Webenheim.
115
GÖLZER ZWEIBRÜCKEN
Kinder: (* Webenheim)
Ki) Cath. Charlotta,
* 27.05.1794 We.
6. (aus 4)
GÖLTZER/GÖLZER, Joh. Daniel, Ackersmann, Webenheim, * 08.12.1781
We.
oo 12. Vend. 13 Webenheim
Pauly, Maria Elisabetha, * 12.07.1781 We.
Eltern: Daniel Pauly, Ackersmann Webenheim, und Elisabetha Conrad.
Kinder: (* Webenheim)
Ki) Catherine Sophie,
Ki) Jean,
Ki) Jacobine,
* 11.Pluv. 13 We.
* 20.09.1806 We.
* 30.07.1808 We.
Ende des Familienregisters, da die Standesakten nur bis 1810 bearbeitet
wurden. In Webenheim gab es 1992 noch 28 protestantische Gölzer.
Quellen:
Archivalische Quellen:
LA Saarbrücken, Zivilstandsregister Webenheim-Mimbach, Zweitschrift [St.-Amt].
Prot. Landeskirchenarchiv Speyer: Ref. KB Mimbach 1696-1779.
Gedruckte oder maschinenschriftliche Arbeiten:
[Bohrer, Mimbach]: Bohrer, Walter: Register zu dem evangelisch-reformierten
Kirchenbuch der Pfarrei Mimbach-Webenheim 1696-1779, ZAF, 194 S., Zweibrücken
1985.
[Bohrer, Mimbach]: Bohrer, Walter: Register zu dem evangelisch-reformierten
Kirchenbuch der Pfarrei Mimbach-Webenheim 1779-1798, ZAF, 93 S., Zweibrücken
1978.
[Liste 1742] Ernst, August N.: Unterthanen-Liste 1742 Oberamt Zweibrücken, 123 S.,
Zweibrücker Arbeitsgemeinschaft für Familienforschung, Zweibrücken 1986.
[Schaaff, Huldigungsliste 1731]: Schaaff, Karl: Huldigungsliste des Oberamtes
Zweibrücken 1731, in: Günter F. Anthes, August Brauner, Karl Schaaff, Erwin Friedrich
Schmidt: Pfälzische Untertanen-, Huldigungs- und Musterungslisten aus den Jahren 1587
bis 1776, Folge 9 der Schriften zur Bevölkerungsgeschichte der pfälzischen Lande,
Ludwigshafen am Rhein 1981.
[Schaaff, Huldigung 1776] Schaaff, Karl: Untertanenlisten des Herzogtums Zweibrücken
aus den Huldigungsprotokollen des Jahres 1776, Folge 6 der Schriften zur
Bevölkerungsgeschichte der pfälzischen Lande, Ludwigshafen am Rhein 1977.
[Stucky, Mimbach] Stucky, Karl: Dorfgeschichte von Mimbach und Webenheim
796-1940. Herausgegeben von Ortrun Stucky und Dr. Wolffried Stucky, 321 S.,
Blieskastel-Bierbach und Worms 1996.
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