als word datei downloaden

Werbung
Die Geschichte Israels
DIE BIBLISCHE EPOCHE (ca. 3000 v.d.Z.- 538 v.d.Z.).
Die jüdische Geschichte beginnt in der ersten Hälfte des zweiten Jahrtausends
v.d.Z. mit den Patriarchen - Abraham, seinem Sohn Isaak und seinem Enkel
Jakob. Eine sich im Land ausbreitende Hungersnot zwang Jakob und seine Söhne
- die Vorfahren der 12 Stämme Israels - nach Ägypten auszuwandern, wo ihre
Nachkommen versklavt wurden. Mose führte sein Volk einige Jahrhunderte
später aus Ägypten heraus in das Land Israel zurück - aus der Knechtschaft in
die Freiheit. 40 Jahre lang wanderten sie durch die Wüste Sinai, wurden zu einer
Nation zusammengeschweißt und empfingen die Zehn Gebote und das Gesetz
Mose, das dem monotheistischen Glauben ihrer patriarchalischen Vorfahren Form
und Inhalt verlieh.
Unter der Führung von Josua eroberten und besiedelten die israelitischen
Stämme das Land und schlossen sich vornehmlich in Zeiten äußerer Bedrohung
unter Führern zusammen, die als die Richter bekannt sind. In Sauls Zeiten (um
1020 v.d.Z.) wurde eine Monarchie errichtet, sein Nachfolger David vereinte die
Stämme und machte Jerusalem zur Hauptstadt des Landes (ca. 1000 v.d.Z.).
Davids Sohn Salomo machte das Königreich zu einem wirtschaftlich mächtigen
Land und errichtete in Jerusalem den Tempel für den Gott Israels.
Archäologische Funde zeugen von wichtigen städtischen Handelszentren, zu
denen die Städte Chazor, Megiddo und Geser gehören, die in der Regierungszeit
Salomos gegründet wurden. Nach seinem Tod spaltete sich das Land in zwei
Königreiche - Israel (Hauptstadt: Samaria) und Juda (Hauptstadt: Jerusalem) die während der folgenden zwei Jahrhunderte nebeneinander existierten, regiert
von jüdischen Königen und von den Propheten zu sozialer Gerechtigkeit und
Einhaltung der Gesetze angehalten.
Die Assyrer fielen 722 v.d.Z. in das Königreich Israel ein, und sein Volk wurde
zerstreut (die zehn verlorenen Stämme). Juda wurde von den Babyloniern 586
v.d.Z. erobert, die den Tempel in Jerusalem zerstörten und den größten Teil der
jüdischen Bevölkerung nach Babylon ins Exil trieben.
ZEITEN JÜDISCHER SELBSTVERWALTUNG (538 v.d.Z.-60 v.d.Z.).
Nach der Eroberung des babylonischen Reiches durch die Perser 538 v.d.Z.
kehrten viele Juden nach Juda zurück, der Tempel in Jerusalem wurde neu
erbaut und das jüdische Leben im Lande wiederhergestellt. In den folgenden vier
Jahrhunderten erfreuten sich die Juden eines hohen Maßes an Autonomie unter
persischer und hellenistischer Vorherrschaft. Spätere Maßnahmen der
herrschenden Seleukiden zur Unterdrückung jüdischer Religion und jüdischer
Bräuche führten schließlich zum Makkabäer (Hasmonäer-) Aufstand (166 v.d.Z.).
Ihm folgte die Errichtung eines unabhängigen jüdischen Königreichs unter
jüdischen Königen der Hasmonäer-Dynastie, die ungefähr 80 Jahre Bestand
hatte.
1
DIE ZEIT DER FREMDHERRSCHAFT (60 v.d.Z.-1948).
Nach 60 v.d.Z. geriet das von politischen Streitigkeiten geschwächte Land
zunehmend unter römische Herrschaft. Ein Versuch, sich vom römischen Joch zu
befreien, führte zu einer Reihe jüdischer Aufstände, die ihren Höhepunkt in der
Revolte von 66 n.d.Z. erreichten. Nach vier Jahren immer wieder auflebender
Kampfhandlungen fiel Judäa (Juda), der Zweite Tempel wurde bis auf die
Grundmauern niedergebrannt, und viele Juden wurden des Landes verwiesen (70
n.d.Z.). Ein letzter Widerstand gegen die Römer von etwa 1.000 Juden, der 73
n.d.Z. in der Bergfestung Masada mit dem Massenselbstmord der Verteidiger
endete, wurde zum Symbol der Freiheit des jüdischen Volkes im eigenen Land.
Unter römischer (70-313) und byzantinischer (313-636) Hegemonie erhielt die
jüdische Bevölkerung des Landes ihre Institutionen auf den Gebieten des Rechts,
der Erziehung und der Kultur aufrecht und setzte deren Entwicklung weiter fort.
Die sich mit allen Aspekten des Lebens befassende jüdische Gesetzgebung wurde
in der Mischna (2. Jahrhundert) kodifiziert und im Talmud (3.-5. Jahrhundert)
ausführlich erläutert. Diese Gesetze, von denen einige in späteren Zeiten den
veränderten Voraussetzungen angepaßt wurden, sind noch heute für gläubige
Juden verbindlich.
Ein weiterer Versuch der Juden, ihre nationale Souveränität zurück zu gewinnen
(Bar-Kochba-Aufstand, 132 n.d.Z.), führte zur Errichtung einer unabhängigen
jüdischen Enklave in Judäa mit Jerusalem als Hauptstadt. Drei Jahre später
schlugen die Römer Bar-Kochba nieder und änderten den Namen Jerusalems in
Aelio Copitolino und den des Landes in Palaestina, um dadurch die jüdische
Verbindung mit dem Land zu beseitigen.
Seit dem 7. Jahrhundert wurde das Land nacheinander von Arabern (636-1091),
Seldschuken (1091-1099), Kreuzrittern (1099-1291), Mamelucken (1291-1516),
osmanischen Türken (1517-1917) und Briten (19181948) beherrscht. Die
Grenzen wurden Veränderungen unterzogen und der Name des Landes nach der
Laune des jeweiligen Herrschers geändert. Viele Bauten, die von den
verschiedenen Eroberern des Landes errichtet wurden, geben Zeugnis von ihrer
Anwesenheit im Lande.
Die jüdische Bevölkerung verringerte sich zwar während der Jahrhunderte
fremder Besatzung, doch Juden blieben die ganze Zeit über im Lande, und ihre
Zahl wurde von Zeit zu Zeit verstärkt durch Juden, die in ihre nationale
Heimstätte aus Ländern zurückkehrten, in die sie zerstreut worden waren - ein
Rinnsal zuerst, das Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem Strom wurde.
2
ZIONISMUS
Die Sehnsucht, eines Tages nach Zion zurückzukehren, dem traditionellen
Synonym für Jerusalem und für das Land Israel, stand über viele Jahrhunderte
ständig im Mittelpunkt jüdischen Lebens und Denkens in der Diaspora. Ende des
19. Jahrhunderts entwickelte sich der Zionismus zu einer nationalen Bewegung
als Reaktion auf die anhaltende Unterdrückung und Verfolgung der Juden in
Osteuropa und der wachsenden Ernüchterung über formale Gleichstellung in
Westeuropa, die weder zu einer Beendigung der Diskriminierung noch zur
Integrierung der Juden in die Gesellschaft der Länder geführt hatte, in denen sie
lebten. Auf dem Ersten Zionistischen Kongress, 1897 von Theodor Herzl in Basel
in der Schweiz einberufen, wurde die Zionistische Bewegung als politische
Organisation begründet mit der Forderung nach der Rückkehr des jüdischen
Volkes in das Land Israel und Wiederbelebung seines nationalen Lebens im Land
seiner Väter.
Von der Ideologie des Zionismus erfüllt, begann der Zustrom Tausender Juden in
den zu dieser Zeit spärlich bevölkerten und vernachlässigten Teil des Reiches.
Diese frühen Pioniere legten Sumpfland trocken, machten Ödland urbar,
forsteten die kahlen Hänge auf, gründeten Industrien und errichteten Städte und
Dörfer. Sie entwickelten kommunale Dienstleistungen und Einrichtungen, und die
hebräische Sprache, lange Zeit auf Liturgie und Literatur beschränkt, erwachte
als Sprache des täglichen Gebrauchs zu neuem Leben.
In Anerkennung der "historischen Verbindung des jüdischen Volkes mit Palästina
- dem Land Israel" und "der Gründe für die Wiedererrichtung seiner nationalen
Heimstätte in jenem Land" hat der Völkerbund 1922 Großbritannien das Mandat
übertragen und es unter anderem damit beauftragt, "solche politischen,
verwaltungstechnischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen im Land
herzustellen, weiche die Errichtung einer nationalen jüdischen Heimstätte
gewährleisten"
Im selben Jahr errichtete Großbritannien in drei Vierteln des ihm anvertrauten
Gebiets das arabische Emirat Transjordanien (heute das Haschemitische
Königreich Jordanien), wodurch nur das Gebiet westlich des Jordans zur
Entwicklung der nationalen jüdischen Heimstätte verblieb. Extreme arabische
Führer widersetzten sich der Errichtung einer nationalen jüdischen Heimstätte
selbst in diesem kleinen Gebiet und riefen zu Anschlägen gegen die jüdische
Gemeinschaft sowie gegen Araber auf, die eine arabisch-jüdische Koexistenz
befürworteten. Britische Versuche, die Araber durch die Einschränkung jüdischer
Einwanderung und Ansiedlung zu beschwichtigen, verfehlten ihr Ziel, und die
Gewalttaten hielten bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs an.
Am Ende des Krieges wurde die Einschränkung jüdischer Einwanderung in das
Land nicht aufgehoben. Dabei war es ein dringendes Erfordernis, einen Ort der
Zuflucht für die Menschen zu finden, denen es gelungen war, der Vernichtung
3
der jüdischen Gemeinden in Europa durch das Nazi-Regime zu entkommen, bei
der sechs Millionen Juden, darunter 1,5 Millionen Kinder, ermordet wurden. Um
die restriktive britische Einwanderungspolitik zu umgehen, mobilisierte die
jüdische Gemeinschaft in Israel zusammen mit Juden in der ganzen Welt ihre
Kräfte und Mittel und organisierte ein als Alyah Bet bekanntes "illegales"
Einwanderungsnetz, durch das etwa 85.000 Überlebende des Holocaust ins Land
kamen.
Nachdem alle Versuche fehlgeschlagen waren, einen Ausgleich zwischen dem
zunehmenden arabischen Widerstand gegen jüdische Einwanderung und
Siedlung und der anhaltenden jüdischen Forderung nach Aufhebung der
bestehenden Einwanderungsbeschränkungen zu erreichen, verwiesen die Briten
das Problem an die Vereinten Nationen. Im November 1947 stimmte die
Vollversammlung der Vereinten Nationen für die Errichtung von zwei Staaten in
diesem Gebiet (westlich des Jordans) - einem jüdischen und einem arabischen.
Die Juden nahmen die Teilung an, die Araber lehnten sie ab.
EIGENSTAATLICHKEIT
Nach Beendigung des britischen Mandates am 14. Mai 1948 proklamierte das
jüdische Volk die Errichtung des Staates Israel. Weniger als 24 Stunden später
drangen die Armeen fünf arabischer Länder in den neuen Staat ein und lösten
damit Israels Unabhängigkeitskrieg aus, der – mit Unterbrechungen - länger als
ein Jahr geführt wurde. Bis Juli 1949 wurden zwischen Israel und jedem der
arabischen Anrainerstaaten getrennte, auf den Feuereinstellungslinien
basierende Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet.
In der Erklärung zur Errichtung des Staates Israel heißt es: "Israel bietet allen
Nachbarstaaten und ihren Völkern die Hand zum Frieden und zu guter
Nachbarschaft. Dieser Aufruf, von allen israelischen Ministerpräsidenten
wiederholt, wurde entweder hartnäckig ignoriert oder zurückgewiesen.
Terroristische Überfälle durch Araber auf israelische Siedlungen wurden
fortgesetzt. Dies geschah mit Unterstützung und Förderung der arabischen
Staaten, die außerdem einen wirtschaftlichen und diplomatischen Boykott
einleiteten, internationale Wasserstraßen für die israelische Schifffahrt
blockierten und offenen Krieg provozierten: 1956 und 1967 reagierte Israel auf
die vorsätzlichen Provokationen mit Präventivschlägen; 1973 wehrte Israel einen
von den arabischen Nachbarstaaten an zwei Fronten gleichzeitig begonnenen
Großangriff ab. 1982 begann es mit Operationen gegen Stützpunkte von
Terrorkommandos der PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation) im
südlichen Libanon, die Ausgangspunkt für Terroranschläge auf die
Zivilbevölkerung Nordgaliläas waren.
4
Die Kette ständiger Zurückweisungen wurde durch den Besuch des ägyptischen
Präsidenten Anwar Sadat unterbrochen, der im November 1977 Jerusalem auf
Einladung von Ministerpräsident Menachem Begin besuchte. Dieser Besuch
mündete in Verhandlungen, die am 26. März 1979 zur Unterzeichnung des
Friedensvertrages zwischen Ägypten und Israel führten sowie zur Formulierung
des Camp-David-Abkommens, in dem man sich auf Rahmenbedingungen für
einen Frieden im Nahen Osten und eine Form der Selbstverwaltung für die
Palästinenser in Judäa, Samaria und Gaza verständigte.
Am 30. Oktober 1991 wurde eine Nahostfriedenskonferenz in Madrid einberufen,
die Vertreter Israels, Syriens, des Libanons, Jordaniens und der Palästinenser
zusammenbrachte. Der formalen Eröffnung folgten bilaterale Verhandlungen
zwischen den Parteien und multilaterale Gespräche über regionale Fragen.
Ein bedeutender Durchbruch war die Prinzipienerklärung (September 1993), die
von Israel und der PLO (als Repräsentantin des palästinensischen Volkes)
unterzeichnet wurde und in der die Regelungen für Palästinenser im
Westjordanland und in Gaza umrissen werden. In der Folge wurde in Gaza und
Jericho eine palästinensische Selbstverwaltung eingesetzt (1994), die mit der
Unterzeichnung des Interimabkommens (1995) auf zusätzliche Gebiete des
Westjordanlandes ausgedehnt wurde.
Zu einer weiteren Annäherung in der Region kam es, als Israel und Jordanien
den 46 Jahre währenden Kriegszustand zwischen beiden Ländern beendeten (Juli
1994) und in der Folge einen Friedensvertrag unterzeichneten (Oktober 1994),
der zur Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern
führte. Der Impuls des Friedensprozesses hat auch den Weg für einen Ausbau
der Kontakte und Beziehungen zu anderen arabischen Ländern geöffnet.
Im Januar 1997 unterzeichneten Israel und die Palästinensische
Autonomiebehörde das Hebron-Protokoll, und Israel verlegte seine Truppen in
diesem Gebiet; im Oktober 1998 unterzeichneten beide Seiten das Wye-RiverMemorandum, und Israel vollzog die erste Phase der hier vereinbarten
Truppenverlegung. Im September 1999 unterschrieben Israel und die PLO das
Memorandum
von
Sharm
el-Sheikh.
Seither
hat
Israel
weitere
Truppenverlegungen durchgeführt, Gefangene entlassen, eine gesicherte
Transitstrecke im Süden eröffnet und die Gespräche über die endgültige
Regelung des permanenten Status wieder aufgenommen.
Ein Gipfeltreffen in Camp David im Juli 2000 scheiterte leider an der Weigerung
der Palästinenser, die weit reichenden und präzedenzlosen Vorschläge für eine
Lösung des Konfliktes, die von den USA unterbreitet worden waren, zu
akzeptieren.
Arabischer und palästinensischer Terrorismus führte über Jahrzehnte zu
Tausenden von Toten. Im September 2000 initiierten die Palästinenser eine
Welle von wahllosem Terror und von Gewalt, die auf beiden Seiten zum Verlust
von vielen Leben und zu Leid führte. Zahlreiche Anstrengungen, die Gewalt zu
5
beenden und den Friedensprozess zu erneuern scheiterten aufgrund des
andauernden und eskalierenden palästinensischen Terrors, unterstützt von der
Palästinensischen Autonomiebehörde. Israel akzeptierte die Vorschläge zur
Beendigung des palästinensischen Terrorismus, die von dem US Präsidenten
George W. Bush in seiner Rede am 24. Juni 2002 vorgestellt wurden, denen eine
endgültige Regelung aller Sachfragen und des Friedens folgen muss.
Quelle: www.berlin.mfa.gov.il
6
Herunterladen