Die Landung der Alliierten setzte einen entscheidenden Meilenstein

Werbung
Die Landung der Alliierten setzte einen entscheidenden Meilenstein zum Sieg über das Deutsche
Reich. Es sollte die größte amphibische Operation werden, die jemals in der Geschichte
unternommen wurde. Es war die Operation OVERLORD, die Invasion der Alliierten an der
Küste der Normandie, die die Niederlage des Dt. Reiches im Westen herbeiführen sollte. Dieser
erste Schritt zur Befreiung Europas blickt zurück auf eine lange Vorgeschichte, Monate
politischer Auseinandersetzungen und Planungen:
Der Plan einer alliierten Landung im Westen des europäischen Kontinents hatte seit der ersten
angloamerikanischen Konferenz Arcardia in Washington vom 22. Dezember bis zum 14. Januar
1942 Gestalt angenommen. Der amerikanische Präsiden Roosevelt und der britische
Premierminister Churchill einigten sich auf die „Germany first“ Strategie. Waren sich die
Westmächte in diesem Ziel einig, so hatten sie dennoch unterschiedliche Vorstellung von der
Ausführung einer solchen Invasion. Roosevelt bevorzugte den Plan einer baldigen Invasion,
einem Hauptschlag zur Niederwerfung Deutschlands.
„Dem amerikanischen Drängen stand eine vorsichtige britische Zurückhaltung gegenüber: das
amerikanische Vertrauen in eine Offensive zu einem vorher festgesetzten Termin stand im
Gegensatz zur britischen Bereitschaft schrittweise vorzugehen und die Operation vom jeweiligen
Kriegsglück abhängig zu machen“1
Denn Churchill zog im Gegensatz zu Roosevelt eine indirektes Vorgehen mit kleineren
Operationen im Mittelmeerraum vor. So entstand ein politisches Gerangel um Ort und Zeitpunkt
der Invasion, der von Stalin seit 1941 so massiv geforderten zweiten Front. Am 26. Mai 1942
traf sich der auf der Durchreise nach Washington befindliche sowjetische Außenminister Moltow
mit Churchill in London, um der Forderung der Errichtung einer zweiten Front zur Entlastung der
Roten Armee nachzukommen. Churchill schilderte ihm daraufhin den Plan einer Invasion, legte
sich dabei aber noch nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt fest. Bereits am 29. Mai 1942 traf sich
Moltow daraufhin in Washington mit Roosevelt, der ihm versicherte, er „hoffe, noch in diesem
Jahr ein Zweite Front errichten zu können“2. „ ... in dem von Moltow formulierten Kommunique
der Unterredung präzisierten beide Seiten diese Aussage dahingehend, dass ß die Dringlichkeit
anerkannten >> 1942 eine Zweite Front in Europa zu schaffen <<“3
Doch zur Enttäuschung Stalins teilte Churchill diesem am 12. August 1942 in Moskau mit, dass
mit einer Invasion in diesem Jahr nicht mehr gerechnet werden könne, sondern frühstens eine
1
2
3
Noch machen seite im schwaren buch 18 oder so
solche Operation aus militärischer Sicht im Frühjahr 1943 stattfinden könne. Um Stalin jedoch zu
besänftigen und wenigstens eine kleine Entlastung der sowjetischen Truppen zu schaffen,
einigten sich Churchill und Roosevelt darauf, die Deutschen zumindest in Nordafrika
anzugreifen. Auf der Konferenz von Casablanca im Jahre 1943 im Anschluss auf die in
Nordafrika erfolgte Landung einigten sich die Alliierten auf die „bedingungslose Kapitulation“
der Achsenmächte Deutschland, Japan und Italien als gemeinsames Kriegsziel. Roosevelt
akzeptierte zögernd den Plan eines Angriffs auf Sizilien, was eine weitere Verzögerung der
geplanten Invasion bedeutete – „ ...die Amerikaner waren sich bewußt, dass ß sie zu einem
weiteren Vorgehen überredet worden waren, das sie eigentlich nicht billigten ...“4. Sir Alan
Brooke erklärte in Casablanca, dass ß „wir mit der Rückkehr auf das europäische Festland im
Jahr 1944 in großem Maßstab rechnen können“5.
Roosevelt wollte daraufhin keine weiteren Verzögerungen mehr in Kauf nehmen, sodass man auf
der Trident Konferenz in Washington im Mai 1943 die Invasion zum letzten Mal auf den 1. Mai
1944 verschob.
Diese erneute Verschiebung der Invasion in das Jahr 1944 brachte die Beziehung zwischen den
Westmächten (USA, England) und der Sowjetunion auf einen Tiefpunkt. Stalin war bitter
enttäuscht, drohte sogar mit einem Separatfrieden mit Deutschland. Es dauerte bis Ende
November 1943, bis sich die „Großen Drei“ einander wieder annährten. Es war auf der
Konferenz von Teheran auf der sich zum ersten Mal die drei Staatschefs Churchill, Roosevelt und
Stalin trafen, um die gemeinsame Zusammenarbeit in und nach dem Krieg zu besprechen.
Entgegen den britischen Vorstellungen, die auf eine weitere Ausdehnung
auf den
Nebenkriegsschauplatz am Balkan spekulierten, setzten sich hier die amerikanischen und
sowjetischen Interessen durch, eine weitere Zersplitterung der alliierten Kräfte zu vermeiden und
stattdessen möglichst bald eine Invasion in Frankreich in der Normandie durchzuführen.
Obwohl die Vorbereitungen für die Invasion an Tempo gewannen, dauerte es bis zum 6. Juni
1944, dem historischen D-Day, dass die Invasion nun tatsächlich stattfand. Zuvor wurde am 8.
Mai 1944 von Oberkommandeur General Eisenhower der 5. Juni 1944 als D-day bestimmt. Das
4
5
Wetter verschlechterte sich jedoch, sodass das Unternehmen um 24 Stunden verschoben wurde,
da der 6. Juni ein gewisse Wetterverbesserung bot. So wurde der 6. Juni zum Tag der
Entscheidung, dem Tag der Tage, dem D-DAY!
1.3. Ablauf des D-DAY
Stunden vor Anbruch des D-day bereiten sich tausende von Alliierten Soldaten auf die
bevorstehende Schlacht vor. In der Luft waren Fallschirmjäger auf dem Weg nach Frankreich.
Sie sollten die Vorderflanke der Invasion bilden. Währenddessen verließen tausende
Landungsschiffe, zahlreiche Spezialeinheiten und ein starker Bomberverband die Südküste
Englands. Die Alliierten hatten in ihrem Plan das Invasionsgebiet, die Küste der Normandie in
fünf verschiedene Küstenabschnitte aufgeteilt. Im Westen sollten die Amerikaner landen, die
Strände dort erhielten die Decknamen Utah bei St. Mére Eglise und Omaha bei St. Laurent. Die
Briten und Kanadier waren für den Osten eingeteilt. Die Strandabschnitte dort hießen Gold, Juno
und Sword. Die Briten gingen an den Strandabschnitten Gold bei Arromanches und Sword bei
Quistreham an Land, die Kanadier am Abschnitt Juno bei Courseulles. „In diesen
Strandabschnitten tat sich um 4 Uhr früh die Hölle auf“6, wobei sich die Gefechte am Omaha
Beach, an dem auch wir in dem Film landen werden, als besonders blutig und grausam erweisen
sollten, da hier die Bomben der Alliierten die deutschen Stellungen weitgehend verfehlten und sie
somit zum größten Teil unbeschädigt blieben. Zudem befand sich noch die kampfstarke 352.
Infanterie Division vor Ort, mit der die Alliierten nicht gerechnet hatten. Vier Stunden nach
Beginn des Angriff waren alleine am Strandabschnitt Omaha 3000 Tote und unzählige
Verwundet zu beklagen, die auf dem sechs Kilometer langen Strand verteilt lagen. Am Abend
des D-day hatte man nicht alle Ziele erreicht, so wurde zum Beispiel die Stadt Cean nicht wie
geplant von den Briten eingenommen, sondern sollte erst am 19. Juni 1944 von den Alliierten
nach heftigen Kämpfen und erheblichen Verlusten erobert werden. Jedoch hatte man Fuß gefasst
und wurde auch nicht innerhalb der nächsten 24 Stunden von den Deutschen zurück ins Meer
getrieben. Von Anfang an war man sich bewusst, dass die ersten 24 Stunden über Erfolg oder
Misserfolg der Invasion entschieden. Die strategisch so wichtigen Brückenkopfe standen, zwar
6
zerstückelt und teilweise in kritischer Lage, aber so konnte das weitere Gelingen der Operation
gesichert werden. Bis zum 12. Juni 1944 gelang es den Alliierten, mehr als 300.000 Soldaten,
über 50.000 Fahrzeuge und über 100.000 Tonnen Material an Land zu setzen. Darüber hinaus
war es ihnen gelungen bis zu diesem Zeitpunkt einen zusammenhängenden Brückenkopf von
100 km Länge und 30 km Tiefe zu schaffen. Von der Küste der Normandie aus rückten die
Alliierten im Laufe der folgenden Monate immer weiter ins Landesinnere vor. Am 25. August
hatten die sie es schließlich geschafft, Paris zu befreien. Doch sie zahlten einen hohen Preis für
die Befreiung Frankreichs.
Herunterladen