ANHANG IIIB PACKUNGSBEILAGE 1/11 Leaflet Gebrauchsinformation: Information für Anwender Nanogam 50 mg/ml Infusionslösung Humanes normales Immunglobulin Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen. - Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4. Was in dieser Packungsbeilage steht 1. 2. 3. 4. 5. 6. 1. Was ist Nanogam und wofür wird es angewendet? Was sollten Sie vor der Anwendung von Nanogam beachten? Wie ist Nanogam anzuwenden? Welche Nebenwirkungen sind möglich? Wie ist Nanogam aufzubewahren? Inhalt der Packung und weitere Informationen Was ist Nanogam und wofür wird es angewendet? Nanogam ist eine Infusionslösung, die das menschliche Protein Immunglobulin enthält. Immunglobuline sind Antikörper und normale Bestandteile des menschlichen Blutes und schützen Sie vor Infektionen. Nanogam wird verwendet, um den Antikörperspiegel in Ihrem Blut zu erhöhen, falls dieser zu niedrig sein sollte oder Sie bei bestimmten Krankheiten zusätzliche Antikörper benötigen. Die Verabreichung von Antikörpern kann auch bei einem geschwächten Immunsystem wirksam sein. Nanogam wird verwendet als: Ersatztherapie (Behandlung von Patienten, die nicht über ausreichende Antikörper verfügen) bei Erwachsenen sowie Kindern und Jugendlichen (0-18 Jahre) bei: Primären Immundefektsyndromen (Krankheiten, die durch eine erblich bedingte Störung des Immunsystems verursacht werden) mit beeinträchtigter Bildung von Antikörpern. Hypogammaglobulinämie (ganz oder teilweise ausbleibende Immunreaktion aufgrund eines kompletten oder teilweisen Mangels von Antikörpern) und rezidivierenden bakteriellen Infektionen bei Patienten mit chronischer lymphozytärer Leukämie (bösartige Bluterkrankung), bei denen prophylaktische Antibiotika versagt haben. Hypogammaglobulinämie und rezidivierenden bakteriellen Infektionen bei Patienten mit multiplem Myelom (bösartiger Knochenmarktumor) in der Plateauphase, die nicht auf eine Pneumokokkenimmunisierung angesprochen haben. 2/11 Leaflet Hypogammaglobulinämie bei Patienten nach einer allogenen hämatopoetischen Stammzellentransplantation (HSCT). angeborener AIDS-Erkrankung mit rezidivierenden bakteriellen Infektionen. Immunmodulation (Beeinflussung eines gestörten Immunsystems) bei Erwachsenen sowie Kindern und Jugendlichen (0-18 Jahre) bei: Idiopathischer thrombozytopenischer Purpura (ITP, eine Blutungsstörung, die durch eine verminderte Anzahl von Thrombozyten verursacht wird) bei Patienten mit hohem Blutungsrisiko oder vor einer Operation zur Korrektur der Thrombozytenzahl. Guillain Barré-Syndrom (dies ist ein Syndrom, dessen Ursache unbekannt ist und bei dem es zu einer schwerwiegenden Lähmung der Muskeln in den Gliedmaßen kommt). Kawasaki-Krankheit (eine sehr seltene Krankheit bei Kindern mit Defekten der Haut, der Schleimhaut, der Blutgefäße des Gehirns und der Herzkranzarterien). 2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Nanogam beachten? Nanogam darf nicht angewendet werden, wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen Immunglobuline oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind wenn Sie einen Mangel an Immunglobulin A (IgA) mit Antikörpern gegen IgA aufweisen. Nanogam enthält eine kleine Menge IgA, die eine allergische Reaktion verursachen könnte. Bei Auftreten einer allergischen Reaktion ist Nanogam sofort abzusetzen. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen Sie werden während der Infusion aufmerksam überwacht, damit mögliche Nebenwirkungen (unerwünschte Reaktionen) erkannt werden. Gewisse Nebenwirkungen können mit der Infusionsgeschwindigkeit zusammenhängen, weshalb Ihr Arzt dafür Sorge tragen sollte, dass die Infusionsgeschwindigkeit für Sie geeignet ist. Wenn Sie während der Infusion eine Reaktion feststellen, informieren Sie sofort Ihren Arzt. Der Arzt entscheidet, ob die Infusion abgebrochen werden sollte. Bestimmte Nebenwirkungen treten häufiger auf: bei einer hohen Infusionsgeschwindigkeit wenn Sie eine Hypo- oder Agammaglobulinämie (kompletter oder partieller Antikörpermangel) mit oder ohne IgA-Mangel haben wenn Sie Nanogam zum ersten Mal erhalten in seltenen Fällen, in denen das Produkt mit dem normalen Humanimmunglobulin durch ein anderes Produkt ersetzt wird oder seit der vorherigen Infusion ein längerer Zeitraum verstrichen ist. Risikofaktoren während der Behandlung mit Nanogam Bitte informieren Sie Ihren Arzt, falls einer der folgenden Faktoren auf Sie zutrifft, da es sich dabei um Risikofaktoren während der Behandlung mit Nanogam handeln könnte. Informieren Sie insbesondere Ihren Arzt, wenn Folgendes auf Sie zutrifft/vorliegt: Nierenfunktionsstörung (wenn Ihre Nieren nicht ordnungsgemäß arbeiten) 3/11 Leaflet Anwendung eines nierentoxischen Arzneimittels (eines Arzneimittels, das die Nieren schädigt) Diabetes (abnormal erhöhte Glukosekonzentration im Blut) Erkrankung der Blutgefäße oder Thrombose (Gerinnsel in einem Blutgefäß) in Ihrer Krankengeschichte Bluthochdruck Übergewicht Krankheiten, bei denen die Viskosität (Dicke) des Blutes erhöht ist Hypovolämie (ein Abfall des zirkulierenden Blutvolumens) Fortgeschrittenes Alter (über 65 Jahre). Bei der Anwendung von Nanogam sollten Sie Folgendes beachten Ausreichende Flüssigkeitszufuhr vor der Infusion von Nanogam Nachuntersuchung der Urinabgabe Nachuntersuchung des Serumkreatininspiegels (eine Substanz, welche die Aktivität der Nieren anzeigt) Vermeidung der gleichzeitigen Anwendung bestimmter Diuretika (so genannter Schleifendiuretika). Auswirkungen auf Bluttests Sollen bei Ihnen Blutuntersuchungen durchgeführt werden, müssen Sie Ihren Arzt darüber informieren, dass Sie Nanogam verwenden, da Nanogam Antikörper enthält, die bei Antikörpertests zu falschpositiven Ergebnissen führen könnten. Anwendung von Nanogam zusammen mit anderen Arzneimitteln Nanogam darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden. Impfung Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie sich impfen lassen möchten. Nanogam kann die Wirksamkeit von Impfstoffen wie beispielsweise gegen Masern, Röteln, Mumps oder Windpocken herabsetzen. Zwischen der Anwendung von Nanogam und einer Impfung mit diesen Impfstoffen sollten mindestens drei Monate verstrichen sein. Die Wirksamkeit von Masernimpfstoffen kann bis zu ein Jahr lang eingeschränkt sein. Anwendung von Nanogam zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken Bei der Anwendung von Nanogam sollten Sie vor der Infusion auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. 4/11 Leaflet Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit Den klinischen Erfahrungen mit Immunglobulinen zufolge sind keine schädlichen Auswirkungen auf die Fertilität zu erwarten. Die Sicherheit dieses Arzneimittels bei schwangeren Frauen wurde nicht untersucht. Bei schwangeren und stillenden Frauen ist daher Vorsicht angezeigt. Den klinischen Erfahrungen mit Immunglobulinen zufolge sind keine schädlichen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft oder das ungeborene Kind bzw. das Neugeborene zu erwarten. Immunglobuline gehen in die menschliche Muttermilch über und können daher zur Übertragung schützender Antikörper auf das Neugeborene beitragen. Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen können durch einige unerwünschte Reaktionen in Zusammenhang mit Nanogam beeinträchtigt werden. Patienten, bei denen während der Behandlung unerwünschte Reaktionen auftreten, sollten warten, bis diese verschwunden sind, bevor sie sich ans Steuer setzen oder Maschinen bedienen. Nanogam enthält Glukose Nanogam enthält 50 mg Glukose pro ml (5 %). Bitte beachten Sie, dass sich hierdurch Ihr Blutzuckerspiegel erhöhen kann. Wenn Sie Diabetiker sind, wird Ihr Arzt entscheiden, ob Ihr Blutzuckerspiegel überwacht werden muss und ob Sie Insulin benötigen, vor allem, wenn Nanogam in hoher Dosierung gegeben wird. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Bei der Herstellung von Arzneimitteln aus menschlichem Blut oder Plasma werden bestimmte Maßnahmen getroffen, um die Übertragung von Infektionen auf Patienten zu verhindern. Dazu gehören die sorgfältige Auswahl der Blut- und Plasmaspender um sicherzustellen, dass Personen, bei denen es sich um potenzielle Infektionsträger handeln könnte, ausgeschlossen sind, sowie die Testung jeder Blutspende und aller Plasmapools auf Anzeichen von Viren/Infektionen. Die Hersteller dieser Produkte führen außerdem Maßnahmen bei der Verarbeitung des Blutes bzw. des Plasmas durch, die Viren inaktivieren oder entfernen können. Dessen ungeachtet kann die Möglichkeit der Übertragung infektiöser Erreger bei Verabreichung von Arzneimitteln, die aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellt sind, nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Dies gilt auch für unbekannte oder neu auftretende Viren und sonstige Pathogene. Die getroffenen Maßnahmen gelten als wirksam gegen Hüllviren wie das humane Immundefizienzvirus (HIV), das Hepatitis-B-Virus und das Hepatitis-C-Virus sowie gegen die nicht umhüllten Viren, wie das Hepatitis-A-Virus und das Parvovirus B19. Immunglobuline wurden nicht mit Hepatitis A- oder Parvovirus B19-Infektionen in Verbindung gebracht, möglicherweise weil die Antikörper gegen diese Erreger, die in dem Produkt enthalten sind, Schutzwirkung ausüben. 5/11 Leaflet Kontrolle der Chargenbezeichnung: Es wird dringend empfohlen, dass bei jeder Verabreichung von Nanogam der Name und die Chargenbezeichnung des Produktes protokolliert werden, um die verwendeten Chargen nachverfolgen zu können. 3. Wie ist Nanogam anzuwenden? Nanogam wird Ihnen von Ihrem Arzt oder einer Krankenschwester verabreicht. Nanogam kann selbst verabreicht werden, wenn dies in Ihrem Land eine zulässige Vorgehensweise ist bzw. wenn Sie ausreichende Schulung erhalten haben. Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind. Lassen Sie Nanogam vor dem Gebrauch Raum- oder Körpertemperatur annehmen. Die intravenöse Infusion von Nanogam sollte nach Durchstechen des Gummistopfens so schnell wie möglich begonnen werden. Die Lösung sollte klar oder leicht opaleszent sein. Lösungen, die trüb sind oder Ablagerungen aufweisen, nicht verwenden. Etwaige unbenutzte Lösung vernichten. Hinweise zur und Art(en) der Anwendung Nanogam ist für die Infusion in eine Vene bestimmt. Die Dosierung richtet sich nach Ihrer Verfassung und Ihrem Körpergewicht. Wenn Sie sich Nanogam selbst verabreichen, erhalten Sie von Ihrem Arzt Angaben zur Dosis und Infusionsgeschwindigkeit. Wenn Sie eine größere Menge von Nanogam angewendet haben, als Sie sollten Eine Überdosis kann zu einer Flüssigkeitsüberlastung und Hyperviskosität (dicker werdendes Blut) führen. Wenn Sie zuviel Nanogam eingenommen haben, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt, Apotheker oder die Vergiftungszentrale (070/245.245). Wenn Sie die Anwendung von Nanogam vergessen haben Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt und befolgen Sie seine/ihre Anweisungen. Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben. Wenn Sie die Anwendung von Nanogam abbrechen Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Produktes haben, fragen Sie Ihren Arzt. 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen (Häufigkeit nicht bekannt) - Erbrechen 6/11 Leaflet - Arthralgie (Gelenkschmerzen) Mittelschwere Schmerzen in der Lendenwirbelsäule. Häufige Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10 Infusionen betreffen): - Kopfschmerzen - Unwohlsein - Schüttelfrost - Anstieg der Körpertemperatur Gelegentliche Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 100 Infusionen betreffen): - Hautausschlag - Juckreiz (Pruritus) - Nesselsucht (Urtikaria) - Hautrötung (Erythem) - Schwierigkeiten beim Atmen (Dyspnoe) - Überempfindlichkeit - Schwindelgefühl - Müdigkeit - Schwitzen - Fieber - grippeartige Symptome - Rückenschmerzen - Nackenschmerzen - Muskelschmerzen (Myalgie) - Durchfall - Übelkeit - beschleunigter Herzschlag (Tachykardie) - Senkung des Blutdrucks (Hypotonie) - Migraine Selten auftretende Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 1.000 Infusionen betreffen): - Plötzlicher Blutdruckabfall und in Einzelfällen anaphylaktischer Schock, selbst wenn bei Ihnen bei vorherigen Anwendungen keine Überempfindlichkeitsreaktion aufgetreten ist - Reversible aseptische Meningitis (Meningitis ohne Infektion) - Reversible hämolytische Anämie/Hämolyse (Aufplatzen der roten Blutkörperchen). - Vorübergehende Hautreaktionen - Anstieg des Serumkreatininspiegels und/oder akute Nierenfunktionsschwäche. Sehr selten auftretende Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10.000 Infusionen betreffen): - Thromboembolische Reaktionen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Lungenembolie und tiefe Venenthrombose (Venenverstopfung). Meldung von Nebenwirkungen Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt anzeigen über Föderalagentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte Abteilung Vigilanz EUROSTATION II Victor Hortaplein, 40/40 7/11 Leaflet B-1060 BRUSSEL Website: www.fagg-afmps.be E-Mail: [email protected] Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden. 5. Wie ist Nanogam aufzubewahren? Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf. Im Kühlschrank lagern (2 °C – 8 °C). Nicht einfrieren. Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Nanogam kann bis zu sechs Monate lang, beispielsweise auf Reisen, bei 25 °C oder darunter aufbewahrt werden, ohne dass sich seine Wirksamkeit abschwächt. Das Datum, an dem das Arzneimittel in eine Umgebung mit Raumtemperatur überführt wird, sollte auf der Packung notiert werden. Wenn das Produkt während einer sechsmonatigen Aufbewahrung bei Raumtemperatur nicht verwendet wird, muss es vernichtet werden. Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und dem Umkarton nach “EXP“ angegebenes Verfalldatum nicht mehr verwenden. 6. Inhalt der Packung und weitere Informationen Was Nanogam enthält - Der Wirkstoff ist humanes normales Immunglobulin für intravenöse Anwendung. Ein ml enthält 50 mg Immunglobulin, bei dem es sich zu mindestens 95% um Immunglobulin vom G-Typ (IgG) handelt Die sonstigen Bestandteile sind Glukose und Wasser für Injektionszwecke. 8/11 Leaflet Wie Nanogam aussieht und Inhalt der Packung Nanogam ist eine Infusionslösung. Die Lösung ist klar oder leicht opaleszierend, farblos oder blassgelb. Nanogam ist in folgenden Packungsgrößen erhältlich: 20 ml Lösung in einer Durchstechflasche, die 1 g humanes normales Immunglobulin enthält, 50 ml Lösung in einer Durchstechflasche, die 2,5 g humanes normales Immunglobulin enthält, 100 ml Lösung in einer Durchstechflasche, die 5 g humanes normales Immunglobulin enthält, 200 ml Lösung in einer Durchstechflasche, die 10 g humanes normales Immunglobulin enthält, 400 ml Lösung in einer Durchstechflasche, die 20 g humanes normales Immunglobulin enthält. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht. Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller Sanquin Plasma Products B.V. Plesmanlaan 125 NL-1066 CX Amsterdam Niederlande Tel.: +31 20 512 3355 Verkaufsabgrenzung: Verschreibungspflichtig Registrierungsnummer: BE283507 Registrierungsnummer: BE283516 Registrierungsnummer: BE283525 Registrierungsnummer: BE283534 Registrierungsnummer: BE283543 Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im 09/2017 Das Zulassungsdatum: 09/2017 Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt: Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Nanogam darf nur intravenös verabreicht werden. Die intravenöse Infusion von Nanogam sollte nach Durchstechen des Gummistopfens so schnell wie möglich begonnen werden. Erfolgt die Anwendung nicht unmittelbar, sind die Aufbewahrungszeiten des anzuwendenden Produktes und die Bedingungen vor dem Gebrauch Sache des Anwenders. Die Aufbewahrungsdauer des anzuwendenden Produktes würde bei 2 °C – 8 °C normalerweise nicht länger als 24 Stunden betragen, es sei denn, die Punktion erfolgte unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen. Werden große Mengen von Nanogam benötigt, kann der Inhalt mehrerer Durchstechflaschen in einen Ethylvinylacetatbehälter (Clintec EVA-Behälter für die parenterale Ernährung, Baxter, 9/11 Leaflet CE0123) überführt werden. Diese Behälter können bei 500 ml- und 1 l-Behältern zu mindestens 20 % und höchstens 80 % des gesamten Behältervolumens mit Nanogam gefüllt werden. Verwenden Sie bei all diesen Schritten aseptische Methoden. Aus mikrobiologischen Gründen sollte die Infusion nach der Überführung von Nanogam in den EVA-Behälter so bald wie möglich begonnen werden, jedoch spätestens 3 Stunden nach der Überführung. Dosis und Dosierung richten sich nach der Indikation. Nanogam wird als intravenöse Infusion unter kontrollierten Bedingungen über 20 Minuten mit einer Anfangsgeschwindigkeit von 0,5 ml pro kg pro Stunde verabreicht. Bei guter Verträglichkeit kann die Verabreichungsgeschwindigkeit bei Patienten, die diese Infusion zum erstem Mal erhalten, allmählich für 20 Minuten auf 1,0 ml/kg/Std. und anschließend auf 3,0 ml/kg/Std. erhöht werden. Bei erwachsenen Patienten, die Nanogam regelmäßig erhalten und gut vertragen, kann die Infusionsrate auf maximal 7,0 ml/kg/Std. erhöht werden. Dosis und Dosierungsregime richten sich nach der Indikation. Bei einer Ersatztherapie muss die Dosierung gegebenenfalls für jeden Patienten je nach Pharmakokinetik und klinischem Ansprechen individuell bemessen werden. Die folgenden Dosierungsregimes dienen als Richtlinie. Die Dosisempfehlungen sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst: Indikation Dosis Häufigkeit der Injektionen ERSATZTHERAPIE Primäre Immundefektsyndrome mit gestörter Antikörperproduktion. Ersatztherapie bei sekundären Immundefekten Hypogammaglobulinämie und rezividierende bakterielle Infektionen bei Patienten mit chronischer lymphozytärer Leukämie, bei denen prophylaktische Antibiotika versagt haben. Hypogammaglobulinämie und rezidivierende bakterielle Infektionen bei Patienten mit multiplem Myelom in der Plateauphase, die nicht auf eine Pneumokokkenimmunisierung angesprochen haben. Hypogammaglobulinämie (< 4 g/l) bei Patienten nach einer allogenen hämatopoetischen Stammzellentransplantation (HSCT). Angeborene AIDS-Erkrankung mit rezidivierenden bakteriellen Infektionen. - Anfangsdosis: 0,4 – 0,8 g/kg - danach: 0,2 – 0,8 g/kg 0,2 – 0,4 g/kg 0,2 – 0,4 g/kg Alle 3 - 4 Wochen zum Erhalt eines IgG-Talspiegels von mindestens 5 6 g/l Alle 3 – 4 Wochen Alle 3 - 4 Wochen zum Erhalt eines IgG-Talspiegels von mindestens 5 – 6 g/l 0,2 – 0,4 g/kg Alle 3 - 4 Wochen zum Erhalt eines IgG-Talspiegels von mindestens 5 6 g/l 0,2 – 0,4 g/kg Alle 3 - 4 Wochen zum Erhalt eines IgG-Talspiegels von mehr als 5 g/l 0,2 – 0,4 g/kg Alle 3 - 4 Wochen 0,8 – 1,0 g/kg An Tag 1, ggf. einmalige IMMUNMODULATION Idiopathische thrombozytopenische 10/11 Leaflet Purpura bei Patienten mit hohem Blutungsrisiko oder vor einer Operation zur Korrektur der Thrombozytenzahl. Wiederholung innerhalb von 3 Tagen oder 0,4 g/kg/Tag Für 2 - 5 Tage Guillain Barré-Syndrom 0,4 g/kg/Tag Für 5 Tage Kawasaki-Krankheit 1,6 – 2,0 g/kg In mehreren Dosen für 2 - 5 Tage in Verbindung mit Acetylsalicylsäure oder 2,0 g/kg Als Einzeldosis in Verbindung mit Acetylsalicylsäure Spezielle Vorsichtsmaßnahmen Es wird dringend empfohlen, dass bei jeder Verabreichung von Nanogam der Name und die Chargenbezeichnung des Produktes protokolliert werden, um die verwendeten Chargen nachverfolgen zu können. Inkompatibilitäten Nanogam darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung Lassen Sie Nanogam vor dem Gebrauch Raum- oder Körpertemperatur annehmen. Die Lösung sollte klar oder leicht opaleszent sein. Lösungen, die trüb sind oder Ablagerungen aufweisen, nicht verwenden. Etwaige unbenutzte Lösung vernichten. 11/11