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FACHSPRACHLICHE PHÄNOMENE
aus den Bereichen
SYNTAX UND MORPHOLOGIE
©IAG/Michael Peitler/2001
FACHSPRACHLICHE PHANOMENE aus den Bereichen
SYNTAX UND MORPHOLOGIE:
1. Nominalisierung
2. Attribute Li/Re (PI/PII/Gerundiv)
3. Passiv (Vorgangs-/Zustands-)
4. Passivische Ausdrucke/modales Passiv (sich lassen + Inf. / sein
+ zu Inf. / Gerundiv / P II / Adj. -bar, -lich/Nominalisierung)
5. NS (wenn) / weil / obwohl / sobald / damit / Relativ / um zu
Infinitiv
6. Ursache-Folge-Verhaltnis: daher, deshalb, deswegen/folglich/so/
trotzdem/ je - desto/ ausser/ sofern
7. Funktionsverben
8. Imperativ / wir / es / man
9. Adj. -arm / -reich / -los/ -fest
10. hypothetischer Konjunktiv I
WELCHE
FACHSPRACHLICHEN
PHANOMENE
WURDEN SIE IN DEN NACHSTEHENDEN TEXTEN
MARKIEREN? - Berucksichtigen Sie Fachausdrucke bitte
nicht!
Text-Nr.
1
A
B
C
D
E
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Goldrausch
Im folgenden Text sollen Sie die uriterstrichenen Satzglieder in Nebensätze umformen:
Vor der Entdeckung Amerikas gingen die Europäer, allen voran die Portugiesen, in Afrika
auf Goldsuche (Goldküste in Westaftika!). Durch teilweise engenen Tauschhandel
erbeuteten sie enorme Goldschätze. Dank der glänzenden Organisation ihres Handels
beherrschten die Portugiesen bis zu den Anfängen der spanischen Entdeckungen den
Goldhandel. Die Entdeckung Amerikas ist kein Zufall: dieses Ereignis ist vielmehr die
Krönung im Entwicklungsprozess des abendländischen Handels, der sich aus
wirtschaftlichen Gründen auf die Goldsuche begibt. Beim Wettlauf um das Gold und um
den Weg nach Indien bot Kolumbus nüt seiner Reise nach Westen eine Lösung an, der die
spanischen Finanzierer erst nach langem Zögern zustinunten. Bekanntlich hat Kolumbus auf
der Suche nach einem neuen Seeweg nach Indien Amerika entdeckt. Bei ihrer Landung auf
dem fremden Kontinent wurden die Spanier von den Indianern mit Staunen und Ehrfurcht
empfangen. Bald nach ihrer Ankunft entdeckten die Europäer den Reichtum der Neuen
Welt, und auf der Suche nach Gold und Edelmetallen drangen sie tief ins Landesinnere ein.
Sie erkannten auch sehr bald die relative Gleichgültigkeit der Indianer gegenüber dem Gold,
das bei ihnen nur als Schmuck Verwendung fand. Die Plünderung des Goldes, das die
Indianer besaßen, war nach Meinung der Forscher innerhalb von nur 2 bis 3 Jahren
abgeschlossen. Nach dieser Kollekte' begannen die Eroberer mit dem Abbau des
Seifengoldes (= Konzentration von Mineralien in Lockergestein und Sand).
Die
Durchführung dieser Arbeit war nur durch den Einsatz von Zwangsarbeitern möglich. Eine
Folge der Versklavung der eingeborenen Bevölkerung war die Zerstörung des Rhythmus'
ihrer landwirtschaftlichen Tätigkeit und der Versorgung durch eigene Ernten. Die harten
Arbeitsbedingungen, mangelhafte Ernährung und (europäische!) Krankheiten bewirkten in
kurzer Zeit einen rapiden Bevölkerungsschwund. Nicht durch den Mangel an Rohstoffen,
sondem durch den Schwund der Arbeitskräfte war daher der Goldzyklus auf den Inseln der
Karibik äußerst kurz: die Ausbeutung des Goldes der Antillen erfolgte in der ziemlich kurzen
Periode von 1494-1525, also in rund 30.Jahren! Über die genaue Höhe der Bevölkerungszahl
bei Ankunft der Spanier streiten sich. die Gelehrten, fest steht aber, daß der Goldzyklus die
indianische Bevölkerung der Inseln praktisch vernichtet hat. Auf Kuba z. B. begann der
Goldabbau erst 151 1, aber der Abmarsch der Spanier bereits ab 1516, da inzwischen
Mexiko entdeckt wurde; nach 1525 ist die Insel so gut wie entvölkert. Aufjamaica wurden
die Goldadem erst 1518 entdeckt, als die Insel durch den Abtransport der arbeitsfähigen
Kräfte zu anderen Inseln schon weitgehend menschenleer war. Zur Deckung des großen
Bedarfs an Arbeitskräften zur Ausbeutung der Bodenschätze beginnt ab 1538 der Import von
Sklaven aus Afrika.
In der Zeit von 1503 bis 1660 haben allein die Spanier aus dem gesamten Kontinent 185.000
kg Gold und 16 Millionen kg Silber nach Europa abtransportiert.
STELLEN SIE DIE ATTRIBUTE FEST UND BEZEICHNEN SIE
IHRE ART/BILDUNG:
1. Ein Ökosystem umschließt eine Gemeinschaft von
Organismen und die von ihr besiedelte Umwelt.
2. Durch die Einschränkung der Artenvielfalt in einem WasserÖkosystem durch Umweltchemikalien wird die natürliche
Selbstreinigung eines Gewässers zerstört.
3. Die Ionen in der gesättigten Lösung stehen mit den Ionen
des festen Bodensatzes im Gleichgewicht.
4. Beim Wettlauf um das Gold und um den Weg nach Indien
bot Kolumbus mit seiner Reise nach Westen eine Lösung
an, der die spanischen Finanzierer erst nach langem Zögern
zustimmten.
5. Eine Folge der Versklavung der eingeborenen Bevölkerung
war die Zerstörung des Rhythmus' ihrer landwirtschaftlichen
Tätigkeit und der Versorgung durch eigene Ernten.
6. Soziale Abwehrmanöver verlaufen bei kleinen SchwarmFischen angreifenden Raubfischen ähnlich.
7. Beim Spielverhalten der Jungtiere kommt im wesentlich
differenzierteren Programm der Jäger die Grenze zwischen
Spiel und Ernst klar zum Ausdruck.
8. Das Hauptproblem der Jagenden ist nicht die Verdauung,
sondern die Überwältigung von Fleischnahrung in der
Gestalt sich wehrender Beutetiere.
NATURWISSENSCHAFTEN
Sprachbreite
Die Fachinhalte bestimmen die Kommunikationssituationen derart, dass sie den sprachlichen Rahmen
wesentlich vorgeben.
Die Kommunikationssituation ist gebunden an die Schülererfahrungen und Schülervorstellungen,
deren Verbalisierung muttersprachliche Kompetenz erfordert.
Der umfangreiche Bestand an Fachsprache und Forrnensprache (Mathematik) reduziert den
allgemeinsprachlichen Bedarf bzw. reicht für den Umgang mit den neueren und umfassenderen
Fachinhalten aus.
DEUTSCH/DEUTSCH ALS FREMDSPRACHE
Sprachbreite
Die Kommunikationssituation kann durch den Deutschlehrer so gestaltet werden, dass die Schüler
diese mit ihrem Sprachmaterial erfolgreich bewältigen können.
Die Fachinhalte inklusive der Bezüge zu Literatur, Kunst, Philosophie etc. bestimmen die
Kommunikationssituation derart, dass sie den sprachlichen Rahmen wesentlich vorgeben.
Kultur- und Lebenserfahrungen, eigene Lebensanschauungen und Uberzeugungen erfordern eine
Sprachbreite in den Kommunikationssituationen von muttersprachlicher Kompetenz.
A) Nominalisierung vom Verb
 Nomen actionis
* alt:
fahren
ankommen
sehen
geben
verlieren
-t
-
Fahrt
Ankunft
Sicht
Gift
Verlust
* suffixlos
austauschen schlagen
brechen
-
Austausch
Schlag
Bruch
* u.a.
reisen
annehmen
binden
Reise
Annahme
Bund
* "neu"
-
- ung
Kontrolle mit dem
WÖRTERBUCH!
* das - Infinitiv - Regel
* - er / - nomen agentis
Erfinder, Beobachter,
Schreiber, Schweißer,
Träger, ….
/ - nomen instrumenti
Anzeiger, Messer, Zähler,
Ölabscheider, Vergaser, …
Verbalisierung vom Nomen
Dunst
Dampf
-
verdunsten
verdampfen
Nominalisierung Transferregeln
A) Nominalisierung - Verbalisierung
* Vb/A + N4
Der Lehrer
erklärt
die Regel.
die Erklärung der Regel durch den
Lehrer
der Lehrer verbessert
die Verbesserung des Lehrers
* VB reflex./intransitiv
das Licht breitet sich aus
die Ausbreitung des Lichtes
die Astronauten landeten auf dem
Mond
die Landung der Astronauten ….
B) Einbettung im Satz
*N

1/4
Dein Besuch freut mich.
Dass du kommst, …
Ich habe eine Begegnung mit ihm
vermieden.
Ich …, dass ich ihm begegne.
* Präp. + N  Adv.

PräpObj.
Er hofft auf ein Wiedersehen mit G.
Er hofft darauf, dass …
Adv.:
Beim Durchdringen des Glases wird
das Licht …
Wenn das Licht das Glas durchdringt,
wird …
C) Nominalkompositum  N1 + N2
→ Messung der Zeit
→ Zeitmessung
Schallschwingung
Umweltbelastung
Herzschlag
Energiezufuhr
Linksattribut - Rechtsattribut
AttrL ← N → AttrR → PrN
1-4
2-4
* Attribut Links (AttrL):
Adjektiv
(Artikel)
Possessivpronomen
Demonstrativpronomen
Interrogativpronomen
PI/PII/Gerundiv
* Attribut Rechts (AttrR):
N2
PrN
NS/Rel./IF/dass/Inf.
* Partizip I (PI):
Verb Aktiv
der Schüler löst
das Beispiel :
der {…} lösend-e Schüler
* Partizip II (PII): Verb Passiv Z/V
die Lösung ist gesättigt
die gesättigt-e Lösung
viele Tierarten wurden in den letzten 50
Jahren ausgerottet …
viele, {…} ausgerottet-e Tierarten
* Partizip II (PII): Verb Aktiv/
Bewegung/Perfekt
die Delegation ist bereits heute
abgereist
die {…}
abgereiste
Delegation
PI
-
Verb Aktiv
Tempus ?
PII
-
Verb Passiv / V? Z? /
Tempus ?
Verb Bwg → AKTIV
Perfekt
-
* Gerundiv:
(= zu + PI)
modales Passiv
↓
↓
Die Folgen sind nicht wieder gutzumachen.
=
können {…} gutgemacht werden.
lassen sich {…} gutmachen.
↓
… die {…} gutzumachend - en Folgen
***
Passivische Ausdrücke
* Adjektiv auf -bar: Infinitivstamm
es kann gemessen werden/
es lasst sich messen
es ist zu messen
mess
hor
trenn
erkenn
schliess
los
aber:
+
+
+
+
+
+
bar
sichtbar
* Adjektiv auf -lich:
erfordern
-
Infinitivstamm
erforder
+
lich
nützen
- nütz
vertragen
- vertrag
vermeiden - vermeid
+
+
+
unsprüngliche Bedeutung verwischt:
unsäglich
bedenklich
möglich
vermutlich
täglich
etc.
* sich lassen + Infinitiv Präsens A
= "sein" + zu Infinitiv Präsens
= "können" + Infinitiv Präsens P
Es lässt sich voraussagen, …
= Es ist vorauszusagen, …
= Es kann vorausgesagt
werden,…
=
ist voraussagbar, …
= eine vorauszusagende Sache
* "sein" + zu Infinitiv Präsens A
Das Beispiel ist zu lösen.
Das Beispiel ist nicht zu
lösen.
+ müssen/können + Inf. Präs. P.
- nicht können + Inf. Präs. P.
* PII
* Gerundiv
* Nominalisierung
Ersatzformen für das Passiv
Passivformen
Ersatzformen
Der Text kann gut verstanden werden.
Die Fehler können gezahlt werden.
Sein + zu + Infinitiv
Der Text ist zu verstehen
Die Fehler …………………………….
………………………………………….
Der Text kann gut verstanden werden.
Die Fehler können gezahlt werden.
Lassen + sich + Infinitiv
Der Text lässt sich verstehen.
Die Fehler …………………………….
………………………………………….
Kann Mam gelernt werden?
Die Fehler können gezahlt werden.
Die Sprache kann verstanden werden.
Das Problem kann erklart werden.
Regeln können verstanden werden.
Sein + Adjektiv
Ist Mam lernbar?
Die Fehler ……………………………..
Die Sprache ist verstehbar.
Das Problem …………………………..
Regeln …………………………………
Die Regel wurde uns erklärt.
Die Regel wurde den Schülern beigebracht.
Der Fehler wurde mir gezeigt.
Subjekt + bekommen + Partizip
Wir bekamen die Regel erklärt.
Die Schüler ………………………….
………………………………………….
Ich ……………………………………..
Das Paket wird geöffnet.
Verb + Reflexivpronom
Das Paket öffnet sich.
Der Punkt wird entfernt.
Das Problem wird gelöst.
Der Punkt …………………………….
Das Problem ………………………….
Finden + Nomen (aus Partizip II)
Diese Geschichte wird nicht geglaubt.
Diese Methode wird nicht mehr benutzt.
Diese Maschine wird nicht mehr verwendet.
Diamanten werden nicht versteigert.
Alte Tänze werden wieder aufgefuhrt.
Diese Geschichte findet keinen glauben
Mehr.
Diese Methode ………………………
…………………………………………
Diese Maschine ……………………...
…………………………………………
Nominativ + kommen + Nomen ( aus
Partizip II)
Diamanten kommen nicht zur
Versteigerung.
Alte Tanze kommen wieder zur
Aufführung.
Nebensätze
NOMINALISIERUNG des VERBS
Vergleiche: (a) Dein gestriger Besuch hat uns sehr gefreut.
N1 (Subjekt)
↓
= Dass du uns gestern besucht hast, hat uns sehr gefreut.
↓
= Du hast uns gestern besucht. Das hat uns sehr gefreut.
(b) Du hast deinen Besuch nicht angekündigt.
N4 (Objekt)
↓
= Du hast nicht angekündigt, dass du uns besuchst/
besuchen wirst/besuchen willst.
↓
= Du wolltest uns besuchen. Du hast das nicht angekündigt.
(c) Wir haben noch lange über deinen Besuch gesprochen.
PrN4 (Präpositionalobjekt)
↓
↓
= Wir haben noch lange darüber gesprochen, dass du
uns besucht hast.
(d) Nach deinem Besuch waren wir traurig:
PrN3 (adv. Bestimmung)
↓
= Nachdem du uns besucht hattest, waren wir traurig.
- Nominalisierungen, die als Subjekt oder Objekt im Satz
verwendet werden, können (meist) durch einen dass-Nebensatz
oder durch einen Hauptsatz (HS) ersetzt werden: (a)/(b).
- Nominalisierungen, die als Präpositionalphrase im Satz
erscheinen, sind entweder ein Präpositionalobjekt (c ) oder
eine adverbielle Bestimmung (d).
..... da + Präposition, dass-Nebensatz (c)
↕
Präposition + Nominalisierung
↕
entsprechender Nebensatz .... (d)
Folgende Präpositionen entsprechen folgenden
Konjunktionen bzw. umgekehrt:
Frage
Wann?
Präpostition
Konjunktion
bei / mit
wenn / als
vor
bevor / ehe
nach
nachdem
________________________________________________________________________________________
Wielange? Wann?
während (N)
während / solange
Seit wann?
seit
seit / seitdem
Bis wann?
bis zu
bis
Unter welcher
Bedingung/Voraussetzung?
bei / im Falle (N)
wenn / falls /
vorausgesetzt, dass
für den Fall, dass /
sofern
Warum? Wieso?
wegen / dank / vor
Weshalb?
aufgrund
da / weil
aus
Mit welcher Einschränkung?
trotz
obwohl / auch
wenn / obgleich
HS: trotzdem
wozu?
für / zu
damit / dass /
zwecks
um .... zu + Infinitiv
Wie?
mittels /
indem /
Auf welche Weise?
durch
dadurch, dass
gemäss /
Mit welcher Folge?
entsprechend
so ... wie
ohne
ohne ... zu + Infinitiv
nach
wie / so ... wie
infolge
so dass
zu + Adj + für
so ... dass
zu + Adj + zu
so ... dass
Nominalisierung des Adjektivs
1.
Vergleiche:
belastbar
-
die Belastbarkeit
gefährlich
-
die Gefährlichkeit
freundlich
-
die Freundlichkeit
fähig
-
die Fähigkeit
fertig
-
die Fertigkeit
sauber
-
die Sauberkeit
schnell
-
die Schnelligkeit
leicht
-
die Leichtigkeit
klar
-
die Klarheit
gesund
-
die Gesundheit
rein
-
die Reinheit
*
*
*
*
*
*
Viele Adjektiva bilden ein abstraktes Nomen
mit den Suffixen - keit / -igkeit / -heit.
2.
Vergleiche:
nass
-
die Nässe
warm
-
die Wärme
kalt
-
die Kälte
gut
-
die Güte
hoch
-
die Höhe
groß
-
die Größe
lang
-
die Länge
kurz
-
die Kürze
sauer
-
die Säure
stark
-
die Stärke
Einige Adjektiva bilden ein Nomen mit dem
Suffix -e, der Stammvokal des Nomens hat
einen Umlaut.
3.
Vergleiche:
alt
-
jemand, der alt ist : der/die Alte
-
etwas, das alt ist
stark
-
der/die Starke
gut
-
der/die Gute
bekannt
-
der/die Bekannte
: das Alte
: das Gute
Verbalisierung des Adjektivs
* Verben des Bewirkens:
ver-
stärker machen
grösser machen
länger machen
kürzer machen
=
=
=
=
verstärken
vergrössern
verlängern
verkürzen
aber:
höher machen
=
erhöhen
* Verben des Versehens:
*vom Verb:
verspielen
= verspielen
salzen
= versalzen
hören
= verhören
schreiben
= verschreiben
* vom Nomen:
Dunst
verDampf
Dank
Sehen
=
=
=
=
verdunsten
verdampfen
verdanken
versehen
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