4. Die Vegetation Australiens - Edu-Uni-Klu

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Australien
Autor: Christian Lehner
MatrNr: 0360423
LV: 180.322 Elektronisches Präsentieren und Publizieren
WS 2005/06
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Inhaltsverzeichnis
1. Eckdaten
2. Ein kurzer historischer Überblick
3. Die Aborigines
3.1 Besiedlung Australiens durch Aborigines
3.2 Das Leben der Aborigines
3.3 Besiedelung durch Europäer
4. Vegetation Australiens
4.1 Besondere Pflanzenarten
5. Klimazonen Australiens
5.1 Der El Nino Effekt
6. Niederschlag in Australien
7. Topographie Australiens
8. Bevölkerung Australiens
9. Wirtschaft Australiens
9.1 Wirtschaftssystem
9.2 Wirtschaftsfaktor Tourismus
10. Politik Australiens
10.1 Staatsform
11. Der Ayers Rock
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1. Eckdaten
Fläche: 7 686 848 km²
Einwohner: 18,5 Millionen
Hauptstadt: Canberra
Landessprache: Englisch
Währung: Australische Dollar
Lage: zwischen 10° und 44° s.Br. sowie 113° und 153° ö.L.
Grenzen: Kontinent zw. Indischem und Pazifischem Ozean
Staatsform: parlamentarische bundesstaatliche Monarchie mit
der britischen Königin als Staatsoberhaupt.
2. Ein kurzer historischer Überblick
Australien wurde vermutlich vor ca. 50.000 Jahren von den Aborigines besiedelt. Als
erster Europäer entdeckte der Holländer William Jansz 1606 die Nordküste
Australiens. 1770 nahm James Cook das Land im Namen von Großbritannien unter
Besitz. Für Großbritannien diente Australien als eine Art Gefangeneninsel. Schon 1788
trafen die ersten Strafgefangenen und ihre Bewacher auf der Insel ein, wo sie die
Strafkolonie Port Jackson gründeten, die heute ein Teil von Sydney ist. Weitere
Strafkolonien folgten 1804 mit Newcastle und 1824 mit Brisbane. Um 1830 gab es in
Australien 58.000 Sträflinge, aber mit der Zeit kamen auch freie Siedler ins Land und
gründeten 1835 Melbourne und 1836 Adelaide. Die größte Einwanderungswelle
brachte der Goldrausch von 1851 mit sich. Bis 1859 waren die heutigen 6
Bundesstaaten entstanden.
1900 wurde eine bundeseinheitliche Verfassung von der Bevölkerung und von Queen
Viktoria von England bewilligt. 1901 schlossen sich die australischen Kolonien zum
„Australischen Staatenbund“ zusammen. Zu dieser Zeit beherbergte der Kontinent rund
3,8 Millionen Einwohner, aber Im ersten Weltkrieg starben mehr als 60.000 Australier.
1942 wurde Australien zum ersten Mal innen- und außenpolitisch von Großbritannien
unabhängig. Eine große Gefahr war die bevorstehende Invasion von japanischen
Truppen, aber nach der Niederlage Japans konnte man auch mit Hilfe der USA diese
Gefahr abwenden. Seitdem gibt es enge Kontakte zwischen USA und Australien. Seit
Ende des 2.Weltkrieges ist Australien wieder verstärkt ein Einwandererland und die
Einwohnerzahl hat sich mehr als verdoppelt.
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Ab 1990 war es das Ziel der Präsidenten, Australien in eine Republik umzuwandeln..
1999 gab es eine Volkabstimmung über die Abschaffung der konstitutionellen
Monarchie, woraus hervorging, dass Queen Elizabeth II weiter das Staatsoberhaupt
bildet.
3. Die Aborigines
Kein anderes Thema beschäftigt die Australier so sehr, wie das Verhältnis zu ihren
Ureinwohnern. Dieses Verhältnis ist vor allem durch gegenseitige Vorurteile geprägt.
Spätestens seit den olympischen Spielen 2000 in Sydney ist dieses Thema wieder
sehr aktuell. Beide Kulturen weisen sehr große Unterschiede auf. Die Aborigines sehen
sich und ihre Kultur als einen Teil der Natur und sie kennen keine materiellen Werte.
Hingegen wollen die Australier immer mehr Land für sich und verdrängen so die
Aborigines aus ihren natürlichen Lebensräumen.
3.1 Besiedelung Australiens durch Aborigines:
Beim Eintreffen der Europäer in Australien waren die Aborigines das dominierende
Volk auf dem Kontinenten und sie bildeten eine kulturelle Einheit. Vermutlich besiedelt
die Aborigines von Indonesien aus den Kontinenten. Unklar ist jedoch auf welche Art
und Weise sie den Kontinenten von Indonesien aus erreichten. Es wird aber vermutet,
dass zu dieser Zeit der Meeresspiegel zwischen Indonesien und Australien so weit
abgesunken war, dass sich die Landmassen von Indonesien und Australien
ausdehnten und so hatte die schmalste Meeresenge eine Breite von 90km.
Viele Aborigines siedelten sich an der klimatische bevorzugten Ostküste an, aber auch
im trockenen Zentrum Australiens siedelten sich einige Stämme an.
Die Stammesverbände teilten sich mit der Zeit in kleinere Gruppen von etwa 20 bis 50
Personen auf und jede Gruppe bekam ein bestimmtes Gebiet zugewiesen. Die
Grenzen dieser Gebiete waren meist durch natürliche Grenzen, wie Flüsse oder Berge
klar definiert und es gab nur relativ selten Kämpfe zwischen zwei Gruppen um
Landbesitz.
Im Gegensatz zu vielen anderen Völkern bewirtschaften die Aborigines ihr Land nicht,
sondern sie lebten vom kontrolliertem Verbrennen ihres Landes, das sogenannte firestick farming. So haben sie nie ein Sinn für ihr Landeigentum entwickelt.
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3.2 Das Leben der Aborigines
Die Aborigines bauten weder Häuser noch trugen sie Kleider und sie hatten auch kein
brauchbares Jagdwerkzeug. So mussten sie bei der Jagd auf andere Hilfsmittel
zurückgreifen. Eine ihrer besten Jagdmethoden war der Einsatz von Feuer, jedoch gab
es nie einen konstanten Jagderfolg und so waren die Frauen bei der
Nahrungsbeschaffung am wichtigsten.
Zu der Sozialstruktur der Aborigines wäre zu sagen, dass es keine Hierarchien gab
und alle Entscheidungen wurden im Kollektiv getroffen. Es gab zwar Stammesältere,
aber auch sie hörten auf ihre „Untertanen“.
Die Aborigines sehen sich als einen Bestandteil ihrer natürlichen Umgebung. Sie
haben strikte Regeln im Umgang mit der Natur und sie stehen Neuerungen sehr
kritisch gegenüber. Zeit spielt für sie ebenfalls keine Rolle.
Eine genaue Schriftform der Aborigines ist ebenfalls unbekannt. Das wichtigste
Ausdrucksmittel war die darstellende Kunst. So wurden zum Beispiel religiöse
Traditionen und Stammesgeschichten auf Felsen gemalt und verewigt.
Auf dem gesamten Kontinenten wurden ungefähr 300 verschiedene Sprachen und
Dialekte gesprochen. Zur heutigen Zeit werden von den Aborigines ca. 50 Sprachen
gesprochen, die grammatikalisch sehr hoch entwickelt sind.
3.3 Besiedelung durch Europäer
Als die Europäer den Kontinent zu besiedeln begannen lebten ca. 600.000 Aborigines
auf dem Kontinenten heute sind von den 18 Millionen Australiern nur mehr 380.000
Aborigines und davon gehören nur ca. 50.000 zu den wirklichen Aborigines, die auch
noch ihre Kultur pflegen. Viele streiten auf Grund der Vorurteile gegen die Aborigines,
ihre Abstammung ab.
Bei der Besiedlung des Kontinents von Europäern wurde das Land als Niemandsland
angesehen und den Aborigines wurde das Recht zur organisierten Landnutzung
abgesprochen und auch ihre Landrechte wurden aberkannt.
Sie wurden von den Europäern als eine primitive Rasse angesehen, die zum
Aussterben verurteilt ist und so wurden sie mit äußerster Brutalität aus ihren
Siedlungsgebieten vertrieben, wobei vor allem das Schicksal der Ureinwohner
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Tasmaniens äußerst dramatisch ist. Alle 4000 Ureinwohner Tasmaniens wurden
innerhalb von 70 Jahren vollständig vernichtet. Selbst in den 20er Jahren wurden
Aborigines auf sonntägigen Treibjagden aufgespürt und erschossen.
Außerdem dezimierten Krankheiten und zahlreiche Seuchen die Anzahl der Aborigines
und viele Aborigines verfallen in Depression und Apathie, weil sie der allmähliche
Untergang ihrer Kultur so sehr belastet. Sie füllen sich physisch und geistig entwurzelt.
Aus Verzweiflung trinken sich viele Ureinwohner Australiens mit billigen, oft
gepanschten Alkohol bis in den Tod oder sie schnüffeln sich mit Benzin in den
Wahnsinn.
In den 60er Jahren gab es zum ersten Mal Versuche die Ureinwohner in die
Gesellschaft einzugliedern, doch dies erwies sich zunächst als sehr schwierig.
Die weisen Australier taten sich zunächst sehr schwer in der Erteilung voller
Bürgerrechte für die Eingeborenen. 1961 wurde den Aborigines das Wahlrecht
zugesprochen, 1980 wird die Rassentrennung an Schulen abgeschafft und im Jahre
2000 gab es sogar Protestmärsche von weisen Australiern, die mehr Rechte für die
Ureinwohner Australiens forderten. Heutzutage gibt es nur noch wenige Gebiete, in
denen die verbliebenen Aborigines traditionell leben können bzw. leben wollen.
Viele Aborigines versuchen selbst auf ihre missliche Lage aufmerksam zu machen,
indem sie verschiedene Tourismusprojekte auf die Füße stellen um so die Touristen
aufzuklären. Die größte Attraktion der Aborigines ist aber zweifellos der Ayers Rock.
Außerdem vermarkten sie Souvenirs wie z.B. Boomerangs oder Didgeridoos. Wenn es
den Tourismus nicht gäbe, wäre es für viele Aborigines nicht möglich in der heutigen
High- Tech Welt, mit der sie ja nichts gemeinsam haben, zu überleben.
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4. Die Vegetation Australiens:
Abb. 1: Die Vegetation Australiens
Der Norden Australiens ist geprägt von einer tropischen Baum- und Grassavanne. An
den Küstenstreifen befindet sich Regen- und Mangrovenwald.
Das innere und der Westen werden dagegen vorwiegend von Wüsten und Steppen
eingenommen. Weit verbreitet sind in Australien trockenes Buschland mit Eukalypten
und Akazienarten. Neben schmalen tropischen Regenwaldsäumen im Norden sind
Wälder an der Ostabdachung der Great Dividing Range zu finden.
4.1 Besondere Pflanzenarten:
Australien zeichnet sich durch eine eigenartige, stark endemische Pflanzen aus.
- Eukalypten: Sie besetzen die ökologischen Nischen Australiens und sind
Hauptnahrung der Koalas. Heute macht der australische Eukalyptus mehr als ei
Drittel aller weltweit gefundenen Myrtaceae- Arten aus.
- Urzeitgewächse: In der Wildnis Australiens findet man uralte Pflanzen, die in
anderen Gebieten schon längst ausgestorben sind. Zum Beispiel findet man an
den Südseiten mancher Gebirgszüge antarktische Baumfarne oder entlang der
Südküste findet man Zykadenbäume.
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5. Klimazonen in Australien:
Abb. 2: Klimazonen Australiens
Der Norden ist tropisch-heiß und feucht, der Süden ist subtropisch bis warm gemäßigt.
Das Innere des Kontinenten ist wüstenhaft trocken.
Im Norden gibt es durch den Monsun, im Osten durch passattische Stauniederschläge
und im Südwesten und Südosten durch zyklonale Winterregen ausreichende
Niederschläge. Die bisher höchste Temperatur wurde im Jahre 1889 mit 53° in
Cloncurry gemessen, die niedrigste 1994 mit –23° in den Schneefeldern des Mount
Kosciusko. Hierbei sieht man wieder einmal, dass das Kontingent der Temperaturen in
Australien sehr umfassend ist. Sowohl im Minus als auch im Plusbereich.
5.1 Der El Nino Effekt:
Normalerweise treiben die Passatwinde warmes Oberflächenwasser vom
amerikanischen Kontinent über den stillen Ozean nach Südostasien und Australien.
Dort regnen die Winde die Feuchtigkeit ab, die sie aus dem Meer aufgenommen
haben. Kaltes Tiefenwasser steigt vor der amerikanischen Küste auf und ersetzt die
nach Westen gewehten Wassermassen.
Ca. alle zwei bis drei Jahre kippt dieser Wetterschema, wenn El Nino kommt.
Dann werden die Passatwinde schwächer, setzen aus oder kehren sogar um.
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Das warme Oberflächenwasser fließt ostwärts Richtung Amerika, die Regenmassen
gehen über dem Meer und an der südamerikanischen Küste nieder. Asien und
Australien sitzen auf dem Trockenen.
Die Folgen von El Nino zeigen sich durch:
- Besonders heiße Tagestemperaturen:
Es gibt einen langen und heißen Sommer, vergleichbar mit dem Rekordsommer
1995/96. In den letzten sieben Jahren verzeichnet Australien fünf der heißesten
Sommer. Der Spitzenwert kam aus New South Wales mit 43°.
- Schlechte Ernten durch anhaltende Dürre. Vor allem die Weizenbauern in den
Bundesstaaten South Australia und Victoria waren stark betroffen.
Es gab Ernteverluste bis zu 28%.
- Wald und Buschbrände infolge von Dürre und Blitzschlägen richten extremen
Schaden an.
- Verspätetes Einsetzen und Ende der Regenzeit im Norden. Vor allem in
Queensland und Northern Territory.
- Ungewöhnliche Fröste in den Weinanbaugebieten in klaren Winternächten
- Fehlender Schnee in den australischen Alpen, da die Niederschläge zum Großteil
ausbleiben.
Hingegen ist West- Australien, das am indischen Ozean liegt komplett vom El Nino
Effekt verschont, wo aber Temperaturen über 40° nichts ohnehin nichts
ungewöhnliches sind.
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6. Niederschlag in Australien
Abb. 3: Niederschlag in Australien
Der durchschnittliche Niederschlag von jährlich 46 mm schwankt stark von Jahr zu
Jahr, und ist ungleich über das Land verteilt. Das trockenste Gebiet liegt um den EyreSee mit weniger als 125 mm Niederschlag im Jahr. Die feuchtesten Gebiete sind der
tropische Nordosten und der Südwesten von Tasmanien. Nahezu 70% des Landes ist
trocken oder halbtrocken, und weite Teile des Inneren sind ungeeignet für eine
Besiedlung. Wüstengebiete nehmen rund 20 % des Festlands ein. Über ein Drittel des
Kontinents ist wegen des geringen Niederschlags wüstenartig.
Australien hat aber auch gut bewässerte fruchtbare Gebiete und vegetationsreiche
Landschaften in der Nähe der Küsten, wo sich auch die Bevölkerungszentren befinden.
Das Klima reicht dort von feuchten tropischen Zonen ganz im Norden über warme und
gemäßigte Bereiche an den Küsten im Osten und Westen bis zu kühleren Gebieten im
Südosten und auf Tasmanien.
Überall in Australien sind die Sommer warm und die Winter relativ mild, und es schneit
selten in den Gebieten, wo der größte Teil der Bevölkerung lebt. Die Flüsse Murray
und Darling, das längste Flusssystem in Australien, bilden ein Becken mit einer Fläche
von über einer Million km², was 14 Prozent der Fläche des Kontinents entspricht. Der
Eyre-See ist ein
großer Salzsee von 9000 km² Fläche im Landesinneren, der eine lange Zeit im Jahr
trockenliegt.
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7. Topographie Australiens:
Abb. 4: Topographie Australiens
Die Küste Australiens ist topographisch schwach gegliedert. Lediglich im Norden greift
der Carpentariagolf tiefer in den Kontinent ein und bilden Arnhelmland und die KapYork- Halbinsel markante Vorsprünge. Von der sanft gebogenen großen australischen
Bucht im Süden dringen Spencer- und St.Vincent Golf ins Innere vor.
Die Oberflächenformen Australien sind vorwiegend flach.
- Ein durchschnittlich 400 m hohes Tafel- und Rumpfflächenland wird von Inselbergen
und einzelnen Mittelgebirgen überragt. Im Nordwesten u.a. von der Hamersley Range
und der King Leopold Range, im Zentrum von den Musgrave Ranges und den Mac
Donnel Ranges.
- Die Ostküste begleitet ein 3000 km langes paläozoisches Faltengebirge, die Great
Dividing Range, das nur im Süden streckenweise Hochgebirgscharakter hat.
Exponierte Punkte sind von Süden nach Norden die australischen Alpen, die Blue
Mountains, die Liverpool Range und die New England Range. Die nördlich
anschließenden Gebirge übersteigen an nur wenigen Stellen 1000 m Höhe. In
Queensland ist der höchste Berg der Mount Frere mit einer Höhe von 1600m.
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8. Bevölkerung Australiens:
Obwohl Australien mit einer Fläche von 7.682.300 km² 21,5 größer als Europa ist, ist
Australien mit einer Bevölkerungszahl von ca. 19 Millionen sehr dünn besiedelt. Von
diesen 19 Millionen leben alleine in Sydney 3.986700, in Melbourne 3.371.300. In der
Hauptstadt Canberra hingegen leben nur 308.100.
Die Zahl der Bevölkerung stieg von 1850 bis 1999 von 1,2 Millionen auf rund 19
Millionen. 78% davon wurden in Australien geboren. 1% sind Aborigines. Ohne
Einwanderung wäre allerdings das Wachstum seit 1976 rückläufig.
Es gibt zahlreiche Diskussionen über die zukünftige Bevölkerungsrate in Australien. Es
wird darüber diskutiert wie viel Bevölkerungswachstum überhaupt sinnvoll und
wünschenswert ist. Manche Bevölkerungsexperten meinen, dass Australien bis 2020
mindestens vier Millionen zusätzliche Einwohner brauchen würde, um den
gegenwärtigen Lebensstandard halten zu können.
9. Wirtschaft Australiens:
Zuerst einige wichtige Zahlen der australischen Wirtschaft. Im Jahre 2000 betrug das
Bruttoinlandsprodukt +3 %, die Inflation +2,5%. Die Arbeitslosenrate betrug 6,5% und
das Wirtschaftswachstum 4,5%.
Die wirtschaftliche Situation in Australien gehört zu den besten der Welt.
Unter den OECD-Ländern steht Australien beim Wirtschaftswachstum mit 4,5%
an der Spitze. Australien ist somit auch besser als die europäischen Spitzenreiter
Holland und Schweden.
Auch die Immobilienpreise klettern in den Himmeln und das Leistungsbilanzdefizit wird
voraussichtlich dank des Rohstoffsektors von 5,8% auf 5,3% fallen. Auch die Zahl der
Exporte stieg im letzen Quartal um 13,5%
Die Leitzinsen erreichten im Jahr 1998 den tiefsten Stand seit 30 Jahren und im Jahre
2000 lagen sie mit 6% noch immer relativ niedrig. Das jährliche Bruttosozialprodukt pro
Kopf liegt umgerechnet bei etwa 5700 Schilling.
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9.1 Wirtschaftssystem
Australien ist im Bezug auf Umbau der Wirtschaft und der Gesellschaft ein Vorbild für
viele andere Länder. Die australische Erfolgsstory ist noch von der Labour-Regierung
unter Premier Paul Keating in die Wege geleitet und seither von der konservativen
National-Liberalen Regierung konsequent weitergeführt worden.
Bei der Privatisierung ist Australien, wo früher alles staatlich und gewerkschaftlich war,
heute weiter als viele andere Länder. Die Marktwirtschaft ist groß im komme, obwohl
die Regierung und die Zentralbank noch alles kontrolliert. Die Steuerreform bringt das
australische Hochsteuer-System näher an das US-Modell. Das einzigartige System
privater sozialer Absicherungen durch die „Superanuation“ ( 7,5% Pflichtabgabe in eine
Pensionskassa) hat zu einem Sparpool von über 400 Mrd. australische Dollar geführt.
Die Commonwealth-Bank meint, dass die Entwicklung des australischen Bondmarktes
das stärkste Zugpferd bei den Bemühungen ist, Australien zu einem internationalen
Finanzzentrum aufzubauen. Der australische Staat baut seine Verschuldung laufend
ab.
Nicht nur im Rohstoffsektor sondern auch in der Industrieproduktion sind Fortschritte
zu sehen. Die Produktivität in Australien ist durch neue Technologie und besseren
Arbeitseinsatz gestiegen. Zum Beispiel hat Ford Australia zwischen 1990 und 2000 die
Hälfte der Mitarbeiter entlassen aber die heute 65.000 Beschäftigten stellen die gleiche
Zahl von Autos her. Deregulierung und Öffnungspolitik hat Australien völlig verwandelt.
Den Jobverlust in alten Berufen machen die Entertainment- und Filmbranche und der
Tourismus wieder wett. Australien ist in einigen zukunftweisenden Nischen-Industrien
wie der Biotechnik führend geworden und auch im Bezug auf das Internet hat kein
anderes Land dieses Medium so schnell aufgenommen wie Australien.
Aber besonders in der Computerbranche fehlt es an Leuten. Aber auch fand man
einen Ausweg. Australien lässt pro Jahr schon 80.000 Qualifizierte ins Land.
Die wichtigsten Exportprodukte Australiens sind Kohle, Eisenerz und andere
Ressourcen. Auch in der Rohstoffindustrie Australiens hat sich ein großer Wandel
vollzogen. Australien ging weg von der gewerkschaftlich organisierten Industrie und hat
rationalisiert. Alles was sich nicht mehr rentiert wird geschlossen wie z.B. alte
Stahlöfen oder Kohleminen. Vor allem Manager aus den USA bringen neuen Wind in
die australische Wirtschaft.
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So erweist sich das rohstoffreiche Australien für viele Unternehmen als eine sinnvolle
Investition für die Zukunft und immer mehr Unternehmen zeigen Interesse an Down
Under.
Auch viele europäische Länder haben wirtschaftliche Beziehungen zu Australien.
Besonders Großbritannien legt extrem viel Wert auf die Beziehungen zu Australien,
aber auch Deutschland gehört zu den größten Handelspartnern Australiens.
In den letzten Jahren setzt Australien vor allem auf die wirtschaftlichen Beziehungen in
den Fernost. 64% der Exporte gehen nach Asien. Wichtigster Partner ist dabei Japan
mit einem Handelvolumen von ca. 4 Mrd. Schilling.
9.2 Wirtschaftsfaktor Tourismus
Für Australien ist der Tourismus mittlerweile Devisenerbringer Nummer eins, der etwa
16 Mrd. australische Dollar ins Land bringt. Von 1987 zu 1997 stieg die Zahl
ausländischer Besucher in Australien von 1,7 Mio. auf annähernd 4,4 Mio. Seitdem hat
sich der Zuwachs verlangsamt. Jetzt hofft das ATC auf das Durchbrechen der 5Millionen-Marke in 2001. Für die Zukunft ist man noch viel optimistischer. Bei den
Prognosen der Gesamtbesucherzahlen haben die Australier schon von jeher meist
deutlich über den realistischen Zielen gelegen. Mit den Olympischen Spielen im
September 2000 und danach stieg die Zahl der ankommenden Reisenden Monat für
Monat an. Im September waren es 406.000, im Oktober 435.000, im November
460.000 und im Dezember 565.000. Der damalige Chef des ATC ,Morse, kündigte im
März 2001 noch eine Verdopplung der Zahl der ausländischen Touristen in Australien
bis zum Jahr 2010 auf zehn Millionen an. 1997 wurden bereits für 2007 8,8 Mio.
ausländische Besucher im Jahr für Australien prognostiziert.
Die meisten Touristen kamen aus Japan mit mehr als einem Viertel der AustralienReisenden, 20% Europa (hauptsächlich Großbritannien) und Neuseeland (16 %).
Nordamerikaner machen rund 10 Prozent der Australien-Touristen aus. 1997 waren die
Hälfte aller Australien-Reisenden Asiaten. Für 1998 ist bei deren Besucherzahl
allerdings aufgrund der Währungskrise mit einem empfindlichen Rückgang zu rechen.
Die Besucherzahl aus Asien fiel von September 1997 zu März 1998 von 12.000
Einreisen pro Tag auf nur noch 6.000. Die Australian Tourist Commission umwirbt
seitdem wieder verstärkt die Amerikaner und Europäer.
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Zusammen mit den Österreichern und Schweizern reisten im Jahr 2000 rund 220.000
Besucher aus deutschsprachigen Ländern nach Australien.
Für das Jahr 2002 rechnet die Australian Tourist Commission mit etwa 169.000
deutschen Besuchern. Das ist auch aus heutiger Sicht auch realistisch.
Die deutschsprachigen Touristen wählten Australien im März 1999 auf Platz 1 in einer
Umfrage nach den beliebtesten Urlaubszielen. Mit der Note 1,86 landete der fünfte
Kontinent knapp vor Kanada und Thailand. Auch in den Einzelkategorien "Essen &
Trinken", "Umwelt", "Sicherheit" und "Shopping" erreichte Australien Plätze die Top 5.
10. Politik Australiens
Australiens Regierungssystem folgt dem Modell der liberalen Demokratie
Großbritanniens und Nordamerikas mit eigenen Ausprägungen. Die Bundesregierung
setzt sich zusammen aus Mitgliedern eines frei gewählten Parlaments mit zwei
Kammern, dem Repräsentantenhaus (150 Sitze) und dem Senat (76 Sitze); die Partei
oder Parteienkoalition mit der Mehrheit im Repräsentantenhaus stellt die Regierung
und ernennt Minister aus beiden Kammern. Die Regierungskoalition im
Repräsentantenhaus wird aus Liberal Party und National Party gebildet Die
Bundeshauptstadt ist Canberra.
Der aktuelle Ministerpräsident ist Howard. Er wurde am 10. November 2001 von den
Australiern für eine dritte Amtszeit wieder gewählt. Er löste 1996 die Labor-Regierung
unter dem damaligen Ministerpräsident Paul Keating ab.
Die Opposition wird angeführt von der Labor Party. Ihr Führer Kim Beazley ist nach der
Wahlniederlage am 10. November 2001 zurückgetreten. Die Labor Party stellte
langjährig Australiens Ministerpräsidenten. Von 1983 bis 1991 regierte Bob Hawke,
anschließend Paul Keating bis 1996.
Die rechtslastige, fremdenfeindliche "One Nation", scheint Ihren Höhepunkt (ähnlich
wie z.B. die Republikaner) in Deutschland überschritten zu haben.
1998 waren Hanson und ihre Partei vor allem in Queensland in Erscheinung getreten
sind unter anderem gegen Einwanderung vor allem aus Asien, für Schutzzölle, die
Wiedereinführung der Todesstrafe und eine drastische Verschärfung von Strafen für
alle möglichen Vergehen. Sie gewannen 1998 10% der Stimmen, aber durch das
Mehrheitswahlrecht keine Parlamentssitze.
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Die Amtsperiode der Regierung ist erstaunlich kurz: Australische Regierungen sind
maximal drei Jahre im Amt; gerechnet vom ersten Zusammenkommen eines neuen
Bundesparlaments an. Ein Premierminister kann den Generalgouverneur jedoch
auffordern, vor Ende dieser Frist Wahlen abzuhalten. Bislang hat nur ein Parlament die
gesamte Dauer von drei Jahren ausgeschöpft - die durchschnittliche Amtszeit seit
Beginn der Föderation liegt bei zweieinhalb Jahren.
Die Wahlen in Australien laufen folgender Maßen ab. Bei den Einzelsitzen des
Repräsentantenhauses müssen die Australier dem Namen eines jeden Kandidaten auf
dem Wahlzettel eine Nummer zuordnen, um so eine Liste ihrer Präferenzen zu
erstellen. Das Präferenzsystem findet auch bei den landesweiten Wahlen für
Mehrfachsitze im Senat Verwendung.
Die Wahlbeteiligung liegt üblicherweise bei etwa 96 Prozent. Die Bestrafung für
"Nichtwahl" ist allerdings gering.
Australien ist eine unabhängige Nation mit Königin Elisabeth II. als Staatsoberhaupt.
Die Königin ernennt auf Vorschlag der gewählten australischen Regierung einen
Generalgouverneur für Australien.
Der Generalgouverneur ist seit der Schaffung der Föderation vor hundert Jahren der
Vertreter des eigentlichen Staatsoberhaupts, der Krone von England. Im Lande selbst
gilt der Generalgouverneur als das faktische Staatsoberhaupt.
Der anglikanischen Erzbischof von Brisbane, Peter Hollingworth, ist seit Juni 2001
australischer Generalgouverneur. Er trat die Nachfolge von Sir William Deane an.
Dieser wurde in seinen fünf Amtsjahren einer der profiliertesten Generalgouverneure
den Australien je hatte. Er zeigte sich als Mann des Volkes und verstand sein Amt als
«nationales Gewissen». Zu Howards Politik gegenüber den Aborigines äußerte er sich
distanziert. 1931 war mit Sir Isaac Isaacs zum ersten Mal ein Australier zum
Generalgouverneur ernannt worden. Die Neigung der Amtsinhaber,
Staatsangelegenheiten zu kommentieren, hat erst 1990, nach der Ernennung des
ehemaligen Laborführers Bill Hayden zum Generalgouverneur, begonnen.
10.1 Staatsform
In der Verfassung sind die Zuständigkeiten der Bundesregierung festgelegt. Dazu
gehören die Außenpolitik und der Handel, die Verteidigung und die
Einwanderungspolitik. Die Regierungen der Bundesstaaten und Territorien sind für alle
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Angelegenheiten zuständig, die nicht in den Aufgabenbereich des Bundes fallen. In der
Praxis arbeiten beide Ebenen in vielen Bereichen zusammen.
Ein Referendum über eine Republik als künftige Staatsform scheiterte am 6.11.1999.
Weniger als 45 Prozent sprachen sich für die vorgeschlagene Verfassungsänderung
aus. Außerdem wäre eine Mehrheit in mindestens vier der sechs Bundesstaaten nötig
gewesen.
Nur in Victoria gab es eine knappe Mehrheit für die Republik ab. Meinungsumfragen
sahen für ein grundsätzliches Ja zur Republik eine große Mehrheit, wenn da nicht in
dem neuen Republik-Modell ein ganz bedeutsamer Stolperstein gewesen wäre. Grund
für das Scheitern der Vorlage ist die nicht vorgesehene Direktwahl des Präsidenten
durch das Volk. Dies spaltete die Republik-Anhänger in zwei Lager: Den einen ging die
Vorlage nicht weit genug, den anderen erschein sie akzeptabel. Die Vorlage sah die
Wahl des Präsidenten von einer Zweidrittel- Mehrheit beider Häuser des Parlaments
vor. Ob man mit dieser Lösung leben kann oder nicht bestimmte über Monate die
politische Debatte in Australien.
Die Queen kann sich bei ihren Anhängern im ländlich-konservativen Australien ebenso
bedanken, wie bei den Nein- Wählern in den grosstädtischen Vororten.
Labor-Oppositionsführer Kim Beazley hatte bis zuletzt für die Zustimmung zum
Referendum gekämpft und gestand die deutliche Niederlage am Abend in Sydney ein.
Der Streit hatte tiefere Gründe. Er hat gezeigt, dass es um die Frage der Identität des
Kontinents ging. Es schien ein schöner Traum zu sein: Australien sollte sich nach
innen und nach außen als eigenständige Gesellschaft präsentieren, als eine liberale,
als eine offene, multikulturelle Gesellschaft, ja, als ein Modell für die Zukunft der
Menschheit. Ausdruck dieser Eigenständigkeit wäre ein selbstständig gewähltes
Staatsoberhaupt gewesen. Man hätte sich von den britischen Rockzipfeln gelöst. Nun
ist Australien zwar multikulturell - Nachkommen fast aller europäischen Völker leben
hier zusammen -, aber zwei Grundprobleme sind nach wie vor nicht gelöst:
-
Welche Rechte billigt der Staat den Ureinwohnern, den Aborigines, zu?
-
Wie gestaltet man das Verhältnis zu den asiatischen Nachbarn?
Die USA haben ihre Identität im Befreiungskampf gegen die britische Monarchie
gewonnen. Der "Independent Day" ist Nationalfeiertag. Australien aber gewann seine
Bedeutung für die britische Krone erst, als sich die USA von Großbritannien lösten. Da
konnte man die Strafgefangenen nicht mehr nach Amerika schicken. Man verschiffte
sie nach Australien. Als 1901 in einer Erklärung der Bundesstaat ausgerufen wurde,
war dies alles andere als eine kühne Unabhängigkeitserklärung. John Pilger, der
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Korrespondent der liberalen britischen Zeitung "The Guardian", schrieb, die
australische Führungsschicht sei immer mit einem verhüllten kolonialen Status
glücklich gewesen. Die Erklärung von 1901 bezeichnet Pilger "als verzweifelten Schrei
an Mutter England zu bleiben und ihre am weitesten entfernte Kolonie gegen die
,asiatischen Horden' zu verteidigen."
Heute wird diese Urangst nicht mehr offen ausgesprochen. Aber natürlich ging es bei
der Abstimmung im Kern darüber, ob Australien eine neue Identität als Nachbar
asiatischer Staaten findet, ob es womöglich selbst ein asiatischer Staat wird oder ob es
ein "weißer Vorposten" der transatlantischen Welt bleibt. Australien hat sich dafür
entschieden, britisch zu bleiben, sich scharf von den Nachbarn abzugrenzen. Die
chaotischen Vorgänge in Indonesien haben im Sommer und Herbst 1999 auf viele
Australier abschreckend gewirkt.
11. Der Ayers Rock
Die Aborigines nennen den Ayers Rock Uluru und es ist für die Aborigines der
wichtigste Ort ihrer Kultur. Zuerst ein paar wichtige Daten über den Ayers Rock.
-
Länge: 3.600 Meter
-
Breite: 2.400 Meter
-
Umfang: 9.000 Meter
-
Höhe: a) 348 Meter über der Ebene
-
Höhe: b) 867 Meter über Normalnull
-
Alter: 600 Millionen Jahre
Abb. 5: Lage des Ayers Rock
Obwohl der Ayers Rock im Vergleich mit vielen anderen Bergen nur ein kleiner Hügel
ist, verbergen sich doch zahlreiche Geheimnisse in ihm. Der Ayers Rock ist der
zweitgrößte Monolith der Erde d.h. er besteht aus einem einzigen großen Felsbrocken.
Er besteht aus Arkosesandstein und setzt sich aus insgesamt 36 einzelnen
Gebirgskuppen zusammen. Man kann auch noch ein anderes Naturschauspiel
beobachten wenn man den Ayers Rock längere Zeit beobachtet.
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Er wechselt im Laufe des Tages seine Farbe. Dies ist nur möglich, weil er nahezu frei
von Vegetation ist und so die Sonnenstrahlen direkt auf den Fels fallen. Vor allem das
im Sandstein enthaltene Eisenoxid lässt den Monolithen feuerrot erscheinen.
Quellen:
http://www.australien-info.de/fakten
[11.11.2005]
http://www.erdkunde-online.de
[11.11.2005]
Bertelsmann: Bertelsmann- Geschichtslexikon
Gütersloh, Bertelsmann Lexikon- Verlag, 2002
Abbildungsverzeichnis:
Abb. 1: Vegetation Australiens
Quelle: http://www.australien-info.de/daten-vegetation.html
[11.11.2005]
Abb. 2: Klimazonen Australiens
Quelle: http://www.australien-info.de/daten-vegetation.html
[11.11.2005]
Abb. 3: Niederschlag in Australien
Quelle: http://www.australien-info.de/daten-niederschlag.html
[11.11.2005]
Abb. 4: Topographie Australiens
Quelle: http://www.australien-info.de/daten-topographie.html
[11.11.2005]
Abb. 5: Lage des Ayers Rock
Quelle: http://www.australien-info.de/yulara.html
[11.11.2005]
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