A. OSTROWS KI AUFGABEN SAMMLUNG ZUR INFINITESIMALRECHNUNG BAND! MATHEMATISCHE REIHE BAND 28 LEHRBÜCHER UND MONOGRAPHIEN AUS DEM GEBIETE DER EXAKTEN WISSENSCHAFTEN AUFGABENSAMMLUNG ZUR INFINITESIMALRECHNUNG von A.OSTROWSKI Professor an der Universität Basel Erster Band FUNKTIONEN EINER VARIABLEN SPRINGER BASEL AG 1964 ISBN 978-3-0348-4072-9 ISBN 978-3-0348-4146-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-0348-4146-7 Nachdruck verboten Alle Rechte, insbesondere das der übersetzung in fremde Sprachen und der Reproduktion auf photostatischem Wege oder durch Mikrofilm, vorbehalten. © Springer Basel AG 1964 Ursprünglich erschienen bei Birkhäuser Verlag Basel, 1964 Softcover reprint ofthe hardcover 1st edition 1964 VORWORT Die vorliegende Aufgabensammlung zur Infinitesimalrechnung ist aus den Aufgaben entstanden, die in der ersten Auflage meines Lehrbuchs der Differential- und Integralrechnung enthalten waren. Diese Aufgaben waren dort ohne Lösungen angegeben, und ich wurde seitdem von vielen Seiten angegangen, in der neuen Auflage den Aufgaben auch Lösungen beizugeben. Es konnte leider diesem Wunsche nicht entsprochen werden, um den Umfang des Lehrbuchs nicht über Gebühr anwachsen zu lassen. So habe ich mich entschlossen, diese Aufgaben aus dem Lehrbuch überhaupt herauszunehmen und mit Lösungen, von neuem durchgearbeitet, gesondert erscheinen zu lassen. Ich habe dies um so lieber getan, als es scheint, daß eine so angelegte Aufgabensammlung eine Lücke in der Lehrbuchliteratur ausfüllen könnte. In der Tat wird in allen mir bekannten Aufgabensammlungen an der herkömmlichen Trennung zwischen der Differential- und Integralrechnung festgehalten, während in dieser Sammlung der Integralbegriff an die Spitze gestellt wird. Um die Verwendung des Buches auch denjenigen zu ermöglichen, die ein anderes Lehrbuch der Infinitesimalrechnung benutzen, ist jedem Abschnitt eine kurze Einleitung vorangestellt, in der der Hintergrund an Begriffen und Formeln zusammengestellt wird, von dem aus die Aufgaben anzupacken sind. Was die Ausführlichkeit der Lösungen anbetrifft, so findet man in der Literatur entweder Sammlungen, in denen jede Aufgabe in aller Ausführlichkeit gelöst wird, wie zum Beispiel das ältere Übungsbuch von Schlämilch oder die neueren Übungsbücher von Julia, oder solche, in denen im allgemeinen nur die numerischen Werte oder Ausdrücke der Lösungen angegeben werden, im wesentlichen ohne Andeutungen über den Lösungsweg. Hier wurde nun versucht, die "goldene Mitte" zu finden. Einerseits habe ich mir stets die Bedürfnisse eines durchschnittlichen Studenten vor Augen gehalten, andererseits mußte man auf Kürze bedacht sein. In welchem Maße es mir gelungen ist, das für das Gros der Benutzer des Buches Richtige zu finden, muß der Erfolg zeigen. Wer ein mit ausführlicheren Lösungen versehenes Aufgabenbuch benutzt, muß mit der ständigen Versuchung rechnen, vorzeitig nach den Lösungen zu greifen, womit ja die Nützlichkeit der Übung kurzschlußartig zunichte wird. Um hier dem Studierenden doch noch eine weitere Chance zu geben, werden die Lösungen in zwei Etappen angegeben. Auf den ersten Teil des Buches, der Aufgaben enthält, folgt der "Hinweise" betitelte zweite Teil, mit Angaben, die dem Lösenden den Weg anzeigen, ohne jedoch die vollständige Lösung zu enthalten. Entweder werden dabei die einzuführenden Ausdrücke angegeben, oder der Ansatz wird kurz charakterisiert, oder ein Teil der Zwischenrechnungen durchgeführt, oder es wird auf frühere Aufgaben oder Lösungen verwiesen, die heranzuziehen sind. Die Ergänzung dieser Angaben zu vollständigen Lösungen findet man im dritten, "Lösungen" betitelten Teil des Buches. So hoffe ich, dem Studierenden den Weg zur Aneignung der Technik des Kalküls sowie der dem Stoffe eigentümlichen Schlußtechnik geebnet zu haben. Der hiermit vorliegende erste Band des Übungsbuches ist der Auswahl des Stoffes nach dem ersten Band meines Lehrbuchs angepaßt. Den zweiten Band hoffe ich innerhalb Jahresfrist fertigzustellen. Für die freundliche Hilfe bei der Korrektur danke ich den Herren K. Goetschi und Dr. E. Hameister. Dem Verlag habe ich für das freundliche und geduldige Eingehen auf zahlreiche Wünsche besonders zu danken. A. Ostrowski INHALTSVERZEICHNIS Seite Vorwort. Abkürzungen . 5 8 Aufgaben Hinweise Lösungen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Grundeigenschaften der reellen Zahlen Körpereigenschaften der reellen Zahlen . Ungleichungen. Der Funktionsbegriff . Nullfolgen Grenzwerte von Zahlenfolgen Spezielle Sätze und Methoden in der Theorie der konvergenten Zahlenfolgen . 8. Unendliche Reihen. 9. Grenzwerte von Funktionen eines stetigen Arguments 10. Stetige Funktionen. 11. Trigonometrische Funktionen . 12. Definition des bestimmten Integrals 13. Elementare Eigenschaften des Integrals. 14. Die Ableitung. 15. Der Zusammenhang zwischen der Ableitung und dem Differenzenquotienten einer Funktion. 16. Die Fundamentalsätze der Infinitesimalrechnung. 17. Ableitungen rationaler Verbindungen gegebener Funktionen 18. Umkehrung monotoner Funktionen 19. Die Kettenregel und ihre Anwendungen. 20. Partielle Integration und Variablensubstitution 21. Der Logarithmus und die Exponentialfunktion. Allgemeine Ungleichungen. 22. Differential- und Integralformeln mit Logarithmus- und Exponentialfunktionen. Hyperbolische Funktionen 23. Integration rationaler Funktionen • • 24. Anwendungen der ersten Ableitung. Monotonie 25. Anwendungen der ersten Ableitung auf die Bestimmung der Extrema und der Grenzwerte der unbestimmten Ausdrücke 26. Höhere Ableitungen. Anwendungen der zweiten Ableitung 27. Darstellungen von Kurven, Tangente und Normale. 28. Bogenlänge . • • 29. Potenzreihen für den Logarithmus und den Arcustangens • 30. Die Taylorsche Formel . • 9 11 16 24 27 29 135 135 137 140 141 141 195 195 199 208 210 211 32 35 40 44 47 55 57 59 142 143 145 147 147 150 151 151 213 217 221 225 227 236 237 239 60 62 63 67 71 76 151 152 152 154 155 157 240 241 242 244 248 254 84 161 265 93 97 101 165 167 173 275 282 288 106 115 121 126 129 130 176 181 187 189 190 190 296 312 322 327 331 332 ABKÜRZUNGEN AbI. Ableitung Arg. Argument Beh. Behauptung, behaupten Bew. Beweis, beweisen B.U. Bernoullische Ungleichung bzw. beziehungsweise der, die, das d. d. h. das heißt Div. Divergenz, divergieren ein, eine, eines e. f. Fig. Fkt. GI. Int. für Figur Funktion Gleichung Integral, integrieren Konv. Konvergenz, konvergieren MWS Mittelwertsatz neg. negativ NF Nullfolge, N ullfunktion m. man OBdA Ohne Beschränkung der Allgemeinheit Pkt. Punkt pos. positiv Stet. Stetigkeit, stetig u. und UngI. Ungleichung von v. v. Ind. vollständige Induktion vgl. vergleiche Im allgemeinen bedeutet n eine beliebige natürliche Zahl, m eine beliebige ganze Zahl. Verweise auf Aufgaben, Hinweise oder Lösungen aus einem Paragraphen werden in folgender Weise angegeben: A 5a) § 7, H 5a) § 7, L 5a) § 7. Die Paragraphenbezeichnung wird weggelassen, wenn es sich um den Paragraphen handelt, zu dem der Verweis gehört. § 1. Grundeigenschaften der reellen Zahlen Um exaktes Schließen in der Analysis zu gewährleisten, werden gewisse Eigenschaften der reellen Zahlen vorweg zusammengestellt, so daß alle weiteren analytischen Tatsachen letzten Endes auf die in dieser Zusammenstellung aufgeführten sich zurückführen lassen. Die folgende Tabelle der Grundeigenschaften ist für die einführende Behandlung des Gegenstandes ausreichend, wenn sie sich auch bei tiefergehender Untersuchung noch bedeutend weiter reduzieren läßt. I. Grundeigenschajten der Gleichheitsbeziehungen 1. a= a (Reflexivität). 2. Aus a = b folgt b = a (Symmetrie). 3. Aus a = b, b = c folgt a= c (Transitivität). I I. Grundgesetz der natürlichen Zahlen (Vollständige Induktion, Schluß von n auf n + 1) Ist von einer Aussage E über eine allgemeine natürliche Zahl n bekannt, daß sie für n = Po zutrifft und daß ferner aus ihrer Gültigkeit für ein natürliches P ~ Po stets ihre Gültigkeit für P 1 folgt, so trifft E für alle auf Po folgenden natürlichen Zahlen zu. + 111. Körpereigenschajten der reellen Zahlen 1. Kommutative Gesetze der Addition und Multiplikation: + + a2 = a2 al, al a2 = a2 al . Allgemein hängen die Summe al an und das Produkt al ... an auch für n > 2 nicht von der Reihenfolge der Größen al, ... , an ab. 2. Assoziative Gesetze der Addition und Multiplikation: (al a2) a3 = al (a2 a3), (al a2) a3 = al (a2 a3) und allgemeiner auch für n > 3 : , al + al + + ... + + + + ... + am + am+l + ... + an = + (am+l + ... + an) , (al + ... + am) + al'" amam+l ... an = (al'" am)' (am+l'" an). 3. Distributives Gesetz der Addition und Multiplikation: + ... + + ... + + b(al an) = baI ban. 4. Subtraktion: Die Gleichung x a = b ist für alle a und b eindeutig nach x auflösbar: x = b - a; a - a = 0 ist unabhängig von a. 5. Division: Es gibt Zahlen a =1= O. Für a =1= 0 ist x . a = b eindeutig nach x auflösbar: x = b/a; a/a = 1 ist unabhängig von a(a =1= 0). 10 A § 1. Grundeigenschaften der reellen Zahlen IV. Größeneigenschatten der reellen Zahlen 1. Anordnung: Aus a =1= b folgt entwedera > b, b < a oder b > a, a < b; aus a> b folgt für jedes c: a c> b c; aus a > 0, b> 0 folgt ab> + o. + 2. Transitivität: Aus a > b, b > c folgt a > c. 3. Archimedi8che Eigenschaft: Aus a > 0, b > 0 folgt für ein gewisses n . a > b. natürliches n: 4. Trennungsaxiom. Es seien A und B zwei Mengen von Zahlen derart, daß für jede Zahl a aus A und jede Zahl baus B die Relation a ~ b gilt. Dann gibt es wenigstens eine Zahl 8, die die Mengen A und B <<trennt), in dem Sinne, daß für jedes a aus A und jedes baus B gilt: a ~ 8 ~ b. Mehrere Ungleichungen der Form al > 0, ... , an > 0 werden oft wie folgt zusammengefaßt: al, ... , an > o. Als besonders bedeutungsvoll für das mathematische Schließen sei hier noch das Grundgesetz der natürlichen Zahlen- das Gesetz der vollständigen Induktion (v. Ind.) - hervorgehoben. Der Einübung der Methode der vollständigen Induktion dienen die Aufgaben dieses Abschnitts. 1. Man beweise 1 + q + q2 + ... + qn = 1- qß+1 1_ q (q =1= 1), 2. Man beweise 3. Man beweise 12 + 22 + ... + n 2 = n (n + 1)6(2 n + 1) 4. Man leite aus der Relation der Aufgabe 1 die folgende Relation her: aß-b ß a-b = a n- l + a n- 2b + ... + bn- l (n> 1). 5. Man beweise durch vollständige Induktion: Unter n gegebenen Zahlen al, a2, ... ,an gibt es stets eine größte (d. h. eine solche, die von keiner andern übertroffen wird), sowie eine kleinste (d. h. eine solche, die von keiner andern unterschritten wird). 6. Ist nl, n2, ... eine beliebige Menge natürlicher Zahlen, so gibt es in dieser Menge eine kleinste Zahl. 7. Man leite das Grundgesetz der vollständigen Induktion aus der in der Aufgabe 6 formulierten Tatsache her. 8. Gilt für n > 2 Zahlen al, a2, ... , an: so gilt auch al < an. 11 A § 2. Körpereigenschaften der reellen Zahlen § 2. Körpereigenschaften der reellen Zahlen Die Körpereigenschaften der reellen Zahlen beziehen sich auf die direkte Ausführung der vier arithmetischen Rechenoperationen. Kommutativitäts- und Distributivitätsregeln geben die Grundlage für algebraische Umformungen ab, die an Hand der Aufgaben dieses Paragraphen einzuüben sind. Besonders wichtig ist dabei der richtige Gebrauch des Summen- und Produktzeichens, und .L (J Es ist daran zu erinnern, daß das Symbol rr . .L bedeutet: Man setze für den «Sum- V=(X mationsbuchstabem} 'V alle ganzen Zahlen mit oe ~ 'V ~ ß ein, die also zwischen den «Summationsgrenzen >} oe und ß liegen, und summiere. Für oe > ß bedeutet das Symbol o. Läuft der Summationsbuchstabe über nicht notwendig ganzzahlige Werte, so müssen solche Werte in geeigneter Weise entweder in der Formelzeile oder im Text charakterisiert werden. Der Summationsbuchstabe kann «transformiert>} werden, indem man etwa 'V = q;(fl) setzt, wobei jedem Wert von 'V im Summationsintervall genau ein Wert aus dem «entsprechendem} fl-Intervall entspricht und umgekehrt. Ferner gilt z. B. (J (J (J .L a +v=o:: .L b,. = .L (a + b p p p) • V=/X Analoge Bemerkungen gelten für das Produktsymbol rr. 1. Es sind möglichst einfache numerische Systeme von zwei linearen Gleichungen mit zwei Unbekannten von der Form + boy = Co, alx + bly = Cl aox anzugeben, die a) keine Lösung, b) genau eine Lösung, c) genau zwei Lösungen besitzen. 2. Man stelle die folgenden Ausdrücke als Produkte jeweils zweier in x linearer Faktoren dar: a) x 2 - 3. Ist y ax+b = c·;; + d' 5x + 6, b) x 2 6xy - . .. .. so 1st x durch y auszudrucken; ebenso fur y 4. Der folgende Ausdruck ist von c unabhängig: (x + C)2 + (y + C)2 + (z + C)2 - 5. Die Ausdrücke a) + 8 y 2. (x (x 1)2 (x (x + 2) + 1)2 (x - + c) (y + c) - 2) , (y + c) (z + c) - X 2 (X 2 - (z ax+b b x-a . + c) (x + c). 25) b) (x2 _ 9) (x2 - 16) sind in der Form -11.±.Y darzustellen. Welche Gestalt hat jeweils y 1 -y = 12 A § 2. Körpereigenschaften der reellen Zahlen 6. Die Konstanten a, b, c sind so zu bestimmen, daß x abc = --;-(x-------=-:I)---;(x-----:-+---=I-:-)-;-(x-+:-2) x-I + x +1 + x +2 ist. 7. Man bestimme die Konstanten a, b, c, d so, daß x3 (x 2 ist. ax + 4) (x - 1)2 = x2 +b c d + 4 + (x-l)2 + x - I 8. Man beweise (n ~ 1). (Man beachte, daß x 2' nicht etwa (x 2)" = x 21' bedeutet, sondern x(2V ) ) . * * * 9. Man beweise, wenn keine der Differenzen ÄI' Identität ÄI ÄI'+1 verschwindet, die Äl+ Ä2 + 2Ä2 + ... + 2Än + Än +1 = ÄI -,---------,--+ Ln ÄI' (ÄV+Ä,+l Ä Ä "1.l-"2 , - '+1 .~2 , - J1.n+1 .=1 - I' - 'Y) I + (l(1 1)1 - 1)2 Ln .~2 'Y}I' + ( - -(l(.- - 1). - .-1-. Än Än +1 • Än -Ä n +1 10. Man beweise für 2n + 1 beliebige Zahlen OCI, ••• , keine der Differenzen 'Y}I' - 'Y}1'+1 verschwindet, daß Ln oc ÄV-l+Ä,) Ä Ä- 1),+1 (l(,-1 1).-1 -1), OCn; 'Y}l, ••• , 'Y}n+b ) - wenn (l(n 'Y}n +1---1)n - 1)n+1 • 11. Beweise durch v. Ind. die Relation (1 + x) (1 + x 2) ••• (1 + x 2n ) = ,~O TI (1 + x2') = n 12. Beweise für n va n ( 13. Beweise für n = 0, 1, 2, ... 1 2) = t + t2V + t-2' 1 - x 2 n+1 1- x + 1 t 2n+1 - 1 1 t 2n+1 + 1 t - (n (t "" 1). = 0, 1,2, ... n t 3' + t-3' + 1 ,~ 0 t 3• + t- 3' - 1 - TI - t +1 t - t 3n+1 - 1 t 3n+1 14. Welchen Wert hat 100 L (5'11+2)21 ,~1O 1 +1 = 0, 1,2, ... ) . (t "" 1). 13 A § 2. Körpereigensmaften der reellen Zahlen 15. Läßt sich an Hand der Lösung der Aufgabe 3 eine Gleichung vom Typus Y = : : : ; für alle Werte von a, b, e, d und y nach x auflösen . 2x+ 2 1(Vgl. die ) GleIchung ~ = 1. . . 1, so 1st . auch az + db.lITatlOna . 1,wenn a, b,e, d ratlOna . lSin ' d 16. I st Z lITatlOna cz + und ad - be =1= 0 ist. m, n natürliche Zahlen, ist Vm irrational, so zeige, daß a) Vm + Vn, b) Vm + Vn irrational sind. (Man beachte, daß das Symbol va für a > 0 den 17. Sind positiven Wert bedeutet.) 18. Bilden al, a2, ... ,an eine arithmetische Progression (Reihe), so gilt 1 Val + + Va 2 1 + Va + Vaa + ... + 2 1 Van-l + Van n-l Val + Van • 19. Esseiuo=a, ul=ax+b, u2=ax2 +2bx+e, u3=ax3 +3bx2 + 3 ex d. Man beweise, daß dann der Ausdruck + von x unabhängig ist. U~U3 - 3UOUl U2 + 2u~ 20. Die folgenden Ausdrücke sind in der Form (ax + by)2 + (ex + dy)2 mit konstanten a, b, e, d darzustellen: + 2 x Y + 2 y2 , b) x 2 + 2 x JJ + 5 y2 , a) x 2 c) 2x2 - 5xy 21. 5x2 - 4x darzustellen. + 7 y2. + 8 ist in der Form (ax + b)2 + e2 + x y + y2 = 0, so ist x = Y = O. Gilt x 3 + y3 = 0, so folgt x + y = O. Gilt x 3 + y3 + z3 - 3xyz = 0, so folgt, daß entweder x + y + z = 22. Gilt x 2 23. 24. oder x = y = z ist. IX + + 25. Gilt U IX V ß = 0, V IX W ß = 0, W IX 0 oder U = V = W = o. + ß= + Uß= 0, so ist entweder 26. Man beweise, daß für positive x, al, ... , an die Relation gilt: xLn • = 2 (al al· .. a.-l + x) •.• (a. + x) __ a_l_ _ --;----;-_alc--"_.a;-n-------:--------;al x (al x) '" (an x) - + + + 0 (n> 1) • 14 A § 2. Körpereigensmaften der reellen Zahlen 27. Man bestimme für x, Al. ... , An >0 die folgende Summe in geschlossener Form: 28. Beweise durch vollständige Induktion die Relationen: I a) "2 sin(n+~)x + cosx + cos2x + .. , + cosnx = 2sin ~ 2 sin2nx b) cosx+cos3x+"·+cos(2n-1)x= 2sinx 29. Man setze u,. = a,. (al (n ~ I), (n~l). + a2 + ... + a,.); dann gilt 2'~IU" = Ctl ,.y +.tl a a;. (Catalan.) 30. Beweise 31. Man beweise sinx = 3n sin~ 3n 2x I + 2 cos 3- TIn .= 3 1 (n::2: I). 32. Man beweise = TI n sinx 5 n sin~ 5n 3x x 1+4cos-;5Vcos-;5V 5 .=1 33. Beweise durch v. Ind. für n = 0, I, 2, ". (I - x 2n+l) fr (I _ x 2') = 2 • =0 (I _ x) fr (I + .=0 x 2' (I-X 2')) • 2 34. Beweise xan_1 x-I = n-l TI (x a• + xa' + I) . •= 1 35. Es sei allgemein für n = 1,2, ... a n+l = Ist bl ~ al an+ bn 2 > 0, und setzt man 2• 15 A § 2. Körpereigenschaften der reellen Zahlen ßsin tp a n +l=--'-, so gilt ßsin tp =----~ 2 n sin 'P bn+l 2 n tg!E- 2n (n ~ I). 2n (Borchardt. ) 36. Man bestimme den Wert des Produkts TI (I - ~-). v=2 v 37. Man bestimme den Wert des Produkts n IT v -!..=2'11 +1. 3 3 38. Beweise n 1 n+m ( ) IT =IT 1-~- . • =11+~- v=m+l v+c v+c 39. Gilt ab(a 2 und setzt man + b2) = cd(c 2 + d 2), x=a+b+c+d y=a+b-c-d z=a-b+c-d u=a-b-c+d, so folgt xy(x 2 + y2) = ZU(z2 + u 2). 40. Sind xl, ... , X n positiv, und setzt man Xv - X v +1 yp=-+ -(v=1, ... ,n-1), Xv X +1 v so gilt n IT (I • =1 Yn Xn- Xl = Xn + Xl ' n yp) = v=1 IT (I + yp) . 41. Man definiere für n = I, 2, ... und v = 0, I, ... den Ausdruck (:) durch ( n)= n(n-1) ... (n-v+1) v Dann gilt für '11= v! (v = 1,2, ... ). 0, I, ... n) a) ( v + 1 = 1) = ( nv ) n'11+1 +.-!:. . b) (n + '11+1 (n)n-v v V+l' 42. In den Bezeichnungen von A. 41 gilt (: ) + (v ~ 1) = (: ~ D (n = 1,2, ... ; '11= 0, I, ... ). 16 A § 3. UngleicllUngen § 3. Ungleichungen Lineare Ungleichungen mit einer Unbekannten werden aufgelöst, indem man die Unbekannte isoliert. Dabei darf man nicht vergessen, daß bei der Multiplikation mit einem Buchstabenausdruck eine Fallunterscheidung nicht zu vermeiden ist, die den verschiedenen Vorzeichenmöglichkeiten Rechnung trägt. Systeme von Ungleichungen mit zwei Unbekannten werden am besten graphisch behandelt, indem für jede einzelne Ungleichung ihr Gültigkeitsbereich in der x-y-Ebene abgegrenzt wird. Allgemeine Ungleichungen: Die Bernoullische Ungleichung (BU), (n=1,2, ... ;a~-1). (l+a)n~l+na Die Ungleichung zwischen dem arithmetischen und dem geometrischen Mittel (al' ~ 0) oder allgemeiner für positive Gewichte PI, P2, ... aipl + a2p2 + ... + anPn > PI + ... + Pn = P , ••• a P" VaI n· p,+···+pn 1, a > 0 0, a = o. Wird der absolute Be-1, a < 0 = a sgn a eingeführt, so gelten die Dreiecksungleichungen Wir benutzen die Bezeichnung sgn a = 1 Ial la + b I ~ Ia I + Ib I' laI + ... + an I ~ Iall + Ia21 + ... + Ian I' trag durch la-bl~lal-lbl· Um eine angenäherte Gleichheit auszudrücken, benutzen wir das Symbol :::::::1. Der Fehler der Näherung a von oc ist Ia - oc I, der relative Fehler dieser Näherung ist lal:t l bzw. lal:1ot l , je nachdem ob auf den genauen Wert oc oder auf den Näherungswert a bezogen. 1. Für welche x gilt: 3-x<4-2x, b) 2x -17 < 13 + 6x, a) 2. Für welche x und y gilt a) b) c) c) d) + 3 x2 - 10 x +3 ~ 0, 6x2-13x+6~0? x - y > 2, x y < 4; x+y>l, x+2y<2, y+2x<2; (x-3y+1)(2x+y-1»0? 17 A § 3. Ungleichungen 3. Es sei < ß< Y < IX b. Wann ist (x - a) (x - ß) (x - y) (x - b) IX) ~ 0, 3x y 2 yZ ~ 0 , xy yZ ~ 0, 5 x Y 6 yZ ~ 0, y2)Z - (2x 2y - 1)2 ~ (x - ~x (x - y) (x - b) ~) > 0 ? 15) = . 4. Für welche Zahlenpaare x, y ist 2 xZ 5. Für welche x, y gilt a) xZ - b) XZ c) d) xZ - (X Z ± + + 7 Y < 15 Y + 8 ? + + + + O? 6. Für welche x, y ist XZ - yZ > x - 2 Y < 1, Y - 2 x < 1 ? 1, 7. Für welche x ist 1 1 a) 1_x<I+2x, b) l+x<l_x' 2x - 1 1 1 d) 3< 3-2x <2' e) 8. Es sei a > ~x - 1 3 - 2x c) 1 1- x ~ x 1- 2' 2? < . O. Für welche x gilt Va+x>x? = 9. Es sei a> O. Aus y 10. Man bestimme a ± 2 11. Man beweise Va lai +x> für a Ix -lXI = x folgt Va ~0 + y > y. und für a Vx L ...::-2ax ~ O. + cX2. 12. Man zeichne die Örter a) y=2I x - 1 1-lx- 2 1, b) Ixl/yl=1. 13. Die folgenden Ungleichungen sind graphisch aufzulösen: a) 2x z +y2>1, b) Ixl+lyl<l, + 1y + 11 ~ 1, Y 12 - I x + y IZ ~ 1. d) 1x-li f) 1x 14. Ist al ~ az ~ ... ~ an-l ~ c) Ixl+5Iyl<5, e) x Z - 21 y I > 1, an und gilt al = an, so sind alle a p gleich. 15. Man bestimme den geometrischen Ort aller Punkte (x, y) mit Ix- 1 1-ly- 2 1<5. ostrowski, Aufgabensammlung, Band I 18 A § 3. Ungleichungen 16. Sind x und n natürliche Zahlen, so gilt für x > 103n : (~r < 10- n • 17. Für alle n;;:;; 10 gilt 2 n > n 3 • 18. Für 0 < a < 1 gilt (1 - a)n;;:;; 1 - na. 19. Wenn eine geometrische und eine arithmetische Reihe dieselben ersten und dieselben zweiten Glieder haben: (Xl und (X2, (Xl > (X2 > 0, so ist jedes folgende Glied der geometrischen Reihe größer als das entsprechende Glied der arithmetischen Reihe. 20. Man beweise: )n > 1 - -1 ( 1 - 1n2 21. Man beweise: 1 ( 1+11:-=-1 (n> 1). n )n-l < (1+--:;:1 )n (n> 1). 22. Für a> 1 gilt: >;;- a-l (n> 1). 0< Va - 1 <-n- 23. Es gilt die Ungleichung: an - bn na n- l > - - - - > nb na-b I (a> b > 0; n> 1). 24. Ist für v = 1, ... , n: (Xv > 0, so gilt für n ;;:;; 2 (1 + (Xl) (1 + (X2) ... (1 + (Xn) > 1 + ((Xl + ... + (Xn) . 25. Istfürv=I, ... ,n: O<(Xv<l, sogiltfürn;;:;;2 (1 - (Xl) (1 - (X2) ... (1 - (Xn) > 1 - ((Xl + ... + (Xn) • a c "" 26. Aus "b- < ([ folgt fur b > 0, d > 0, daß a a +c c lJ<b+d<([ ist. 27. Ista>Oundb>O,sogilt a b T+-;;;;:;;2. aV 28. Ist 0< a < 1 oder a> 1, so ist die Zahlenfolge 1 + a2v für v = 1,2, ... eigentlich monoton fallend. 19 A § 3. Ungleichungen 29. Giltocß'*O, O<r<l, -1 tX ~ -ß- ~ r, so folgt 30. Beweise 31. Beweise, unter Verwendung von A. 30, x 32. Beweise 4-t yt~ > 2 (x +y 2 = +2 y8 > (X +~) 2 x8 = 33. Beweise für nicht negative x, y x31~ ~ 34. Beweise für a, b > 0: ~9 a5 (aoc 8 • (x 1y~y. + b59 > +b = 35. Beweise für reelle Zahlen a, oc, b, )4 . a 2b 2 ß die Cauchy-Schwarzsche Ungleichung + b ß)2 ~ (a 2 + b2) (oc 2 + ß2). 36. Beweise für a, oc, b, ß ~ 0: V(a +b)(oc + ß) ~ Vaoc + Vbß· 37. An Hand des Wertes Log 2 = 0,30103 ist vtog 2 möglichst genau zu berechnen. 38. Welche Stellenzahl hat 2 63 ? 39. Berechne den relativen (prozentualen) Fehler der Näherung 272 =:J 'J1;. 40. Die Zahlen a > 0 und b > 0 mögen mit 2 % bzw. 3 % Genauigkeit bekannt sein, wobei sich die Prozentangaben auf die wahren' Werte beziehen. Mit welcher Genauigkeit lassen sich ab und bestimmen? a +b 41. Es möge a ein numerisch gemessener Näherungswert von x sein, wobei der Fehler höchstens 9 % von x beträgt. Wieviel Prozent von a kann dann der Fehler höchstens betragen? 42. Eine Messung liefert für x und y angenähert x =:J 72 2· und y =:J 150,