DOPING 1. Geschichte: Nordische Mythologie: skandinavische Berserker nehmen stimulierende Mittel (Pilze) um Kampfkraft zu steigern (bis auf das 12 fache). Griechische Athleten der Antike (3. Jhdt. vor Christus) versuchten mit Kräutern, Pilzen, Stierhoden (Blut, Herz eines Löwen) ihre Leistung zu steigern. Inkas bewältigten in 5 Tagen 1750 km indem sie Cocablätter kauten (berichten spanische Chronisten). Aztekenstamm im nördlichen Mexiko kaut Wurzeln eines Kaktus (Peyote - Kaktus) und laufen bei Wettbewerben (auch heute noch) 24-72 Stunden (260 bis 560 km). Name: Der Begriff Doping lässt sich auf einen im südöstlichen Afrika gesprochenen Kafferndialekt zurückführen. „Dop“ bezeichnete einen hochprozentigen Schnaps der bei Kulthandlungen als Stimulans wirkte. 1889 erscheint „doping“ das erste Mal in einem englischen Wörterbuch und wird dort als eine Mischung von Opium und Narkotika für die Anwendung bei Pferden definiert. Erst später wurde der Begriff auf alle stimulierenden Substanzen ausgedehnt und vom Tierbereich (Pferde, Hunde) auch auf den Menschen angewendet. Doping im modernen Sport: Erster dokumentarisch erfasster Fall unerlaubter Drogeneinnahmen im Sport trat bei Kanalschwimmern in Amsterdam 1865 auf. 1886 kam es beim Radrennen Bordeaux - Paris zu einem ersten bekannten Todesfall. Heroin und Cocain wurden als Dopingmittel benutzt. Bekannt ist auch ein Dopingfall beim olympischen Marathonrennen von 1908 in London, wo Strychnin als Stimulanzmittel im Spiel war. Der Italiener Dorando Pietri erreichte taumelnd das Stadion, stürzte und wurde disqualifiziert, weil ihm über die Ziellinie geholfen wurde. Er war aber nicht aufgrund von Erschöpfung, sondern wegen des Strychnins zusammengebrochen. Im 2. Weltkrieg wurde Doping durch Verabreichung von wach haltenden Präparaten in breiten Bevölkerungsschichten bekannt (Nachtflüge, Dauermärsche, etc.). Der erste Todesfall im Zusammenhang mit Doping bei olympischen Spielen war der dänische Radrennfahrer Kurt E. Jensen 1960 in Rom. Der englische Radprofi Tom Simpson fiel 1967 bei der Tour de France bei einer Bergetappe auf den Mount Ventous tot vom Rennrad. Durch die Einnahme von Amphetamin und der herrschenden Hitze dehydrierte er und verstarb trotz ärztlicher Notversorgung vor laufenden Kameras. Ein ganz finsteres Kapitel sind die Dopingexperimente mit Kindern in der ehemaligen DDR. Um den Tod der 100m-Weltrekordlerin und Olympiasiegerin Florence Griffith-Joyner ranken sich Spekulationen. Der kanadische Leichtathlet Ben Johnson wurde 1988 bei Olympia in Seoul zum bekanntesten Dopingfall. Zwei Tage nach seinem Sieg über 100 m in der damaligen Weltrekordzeit von 9,79 Sekunden wurde er des Anabolika-Dopings (Stanozolol) überführt und disqualifiziert. Mag. Wolfgang Braunauer 1/7 Doping0510 2. Diskussion: Seit 1966 werden bei internationalen Sportveranstaltungen Dopingkontrollen durchgeführt. Seit 1968 bei den Olympischen Spielen (Mexiko City, Grenoble). Doping ist längst zu einem beherrschenden Thema in der internationalen Sportdiskussion geworden. Manipuliert wurde im Sport schon immer. Und so ist es nicht verwunderlich, dass auch immer nach neuen Mitteln zur Leistungssteigerung gesucht wird. Nur erwischen lassen darf man sich nicht - das ist die ungeschriebene Maxime, auch wenn die öffentlichen Bekenntnisse für fairen und dopingfreien Sport etwas anderes aussagen. Zwischen dopendem Sportler und Kontrolleur ist denn auch ein ganz besonderer Wettbewerb entstanden, da immer neue Mittel ausprobiert werden und der Nachweis immer schwieriger wird. Seit 1.1.2003 steht auch Gendoping auf der offiziellen WADA Liste. "Wir berücksichtigen damit die Gefahren der Zukunft und folgen weiter unseren fundamentalen Prinzipien, um die Gesundheit der Athleten zu schützen", sagte IOCPräsident Jacques Rogge. Auch die Durchführung der Dopingkontrolle ist am Rande der Menschenwürde angelangt. So muss ein/e Kontrollor/in bei der Urinabgabe dabei sein. Die Spitzensportler/innen müssen genau angeben, wo sie sich aufhalten, um jederzeit eine Trainingskontrolle zu ermöglichen. Die Urinprobe kommt in zwei genormte Fläschchen, die unter Beisein des/der Athlet/in verschlossen werden. Die erneute Öffnung des Sicherheitsverschlusses zerbricht diesen. Die A-Probe wird in einem Labor untersucht und die B-Probe wird tiefgefroren. Ist die A-Probe positive geht eine Meldung an den Verband. Mit Athlet, Gutachter, Vertreter des Verbandes wird B-Probe analysiert. Ist diese ebenfalls positiv setzt der Verband Sanktionen. Aber es gibt auch Sportlerinitiativen gegen Doping und für sauberen Sport. Dass der deutsche 5000m Olympiasieger Dieter Baumann selbst unter Dopingverdacht geraten war (Zahnpasta, Nandrolon), zeigt die komplexe Problematik des Dopings in unserer modernen Sportwelt. Das Dopingproblem ist aber nicht nur auf den Hochleistungssport beschränkt. 200300.000 Sportler in Deutschland (v.a. im Bodybuildingbereich) sollen Dopingmittel nehmen, selbst Jugendliche nehmen Dopingmittel. Sogar die Freigabe des Dopings steht zur Diskussion. Hauptargument: Beendigung der Verlogenheit und Wiederherstellung der Chancengleichheit. 3. Definition: Doping widerspricht der Ethik sowohl im Sport als auch in der Medizin. Doping ist die Verwendung von Substanzen aus den verbotenen Wirkstoffgruppen und die Anwendung verbotener Methoden. Die WADA (World Anti Doping Agancy) kümmert sich um die Kontrolle und Einhaltung der Dopingrichtlinie. Sie unterscheidet Wettkampfkontrollen und Trainingskontrollen. Stimulanzien Ursprünglich stammen Stimulanzien von der Struktur her aus der Gruppe der Chatecholamine (Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin). Adrenalin gelangt unter Stress aus dem Nebennierenmark in die Blutbahn, beschleunigt Herzschlag, erhöht Mag. Wolfgang Braunauer 2/7 Doping0510 Muskelkraft und erweitert die Lungen (Bronchien), was ein tieferes und besseres Atmen ermöglicht. In den zwanziger Jahren isolierte man aus der chinesischen Pflanze „ma huang“ das Derivat Ephedrin. Da die Pflanze sehr selten war synthetisierte man Mitte der dreißiger Jahre Amphetamin. Als Asthmamittel wurde es in Inhalatoren verpackt und in flüchtiger Form direkt in die Lungen inhaliert. Amphetamin verhindert Schläfrigkeit und putscht auf: Beliebt bei amerikanischen Studenten (vor Prüfungen), wurde im 2. WK von der deutschen Wehrmacht und den Briten an Piloten verabreicht (nächtelanges Fliegen). Im Gegensatz zu den Chatecholaminen sind die Weckamine lipophiler und passieren so leichter die Blut–Hirn–Schranke. Wirkungen des Amphetamins Catecholamine versetzen den Körper in die Lage, eine höhere Leistung zu vollbringen: Erweiterung der Bronchien (bessere Atmung und damit O2-Aufnahme), die Erhöhung der Herzkraft sowie der Herzfrequenz (verbesserter O2-Transport), In der Leber sowie in der Muskulatur werden Glycogen verstärkt zu Glucose abgebaut und in den Fettzellen Fette zu Fettsäuren gespalten. Nebenwirkungen Nach hohen Dosen, vor allem von Amphetamin, können Psychosen, Halluzinationen u.a. schwere psychische Abhängigkeit auftreten. Verengung der Blutgefäße und Blutdruckanstieg bis hin zum Wärmestau. Die Thermoregulation kann den Zustand nicht ausgleichen. Zahlreiche Herzinfarkte wurden beobachtet mit z.T. tödlichen Folgen. Unter sportlicher Leistung wird die Ermüdungsschwelle angehoben, wodurch die so genannte "geschützte Reserve" angegriffen wird. Es waren die berühmten Radrennfahrer – Dopingmittel, die zu zahlreichen Todesfällen (60er Jahre, Tom Simpson) geführt haben. Infolge der immer noch weit verbreiteten Anwendung von Ephedrin - Derivaten in „Grippemitteln“ wurde für Ephedrin ein Grenzwert von 10 μg/ml Urin festgelegt. 3 Narkotika (opioidartige Analgetika) Die Substanzen dieser Wirkstoffklasse bestehen vorwiegend aus Morphin und seinen chemischen Verwandten (Heroin, Methadon). Ihre Hauptwirkung ist die Schmerzunterdrückung. Die natürlichen Opioidpeptide werden Endorphine genannt. Unter Stressbedingungen ist nicht nur die Konzentration von ACTH (Adrenocorticotropes Hormon), sondern auch die von ß-Endorphin im Blut erhöht. Eine verminderte Schmerzempfindung unter Stressbedingungen lässt sich mit dem Auftreten der Endorphine erklären. Anabole Wirkstoffe Anabol androgene Steroidhormone (AAS, Anabolika) wurden erstmals 1976 verboten und stellen seitdem die Gruppe der am häufigsten verwendeten Dopingsubstanzen dar. 1984 wurde auch die Anwendung des körpereigenen Steroidhormons Testosteron verboten. Als Verstoß gegen die Dopingregeln gilt ein Verhältnis Testosteron zu Epitestosteron von höher als 6 zu 1 im Urin eines Athleten. Von den weltweit durchgeführten Kontrollen der vom IOC akkreditierten Laboratorien (z.B. 2004, ca. 170.000 Kontrollen) waren mehr als die Hälfte der positiven A-Proben auf anabole Steroide zurückzuführen. Von den ca.2200 positiven A-Proben waren ca. 1200 mit anabolen Steroiden (Testosteron, Nandrolon, Stanozolol). Mag. Wolfgang Braunauer 3/7 Doping0510 Wirkungen der Anabolika Bereits in den 30er Jahren wurde versucht synthetische Präparate herzustellen, die nur anabol wirken und keine androgenen Nebenwirkungen mehr aufweisen sollten. Von 1950-1970 wurden Hunderte von Substanzen synthetisiert und im Tierversuch getestet. Anabole Wirkungen Zunahme der Skelettmuskelmasse, Hämoglobinkonzentration, roten Blutkörperchen Abnahme des Körperfettes, Kontrolle der Körperfettverteilung Androgene Wirkungen Peniswachstum, Wachstum und Entwicklung der Prostata bzw. Bläschendrüsen Zunehmende Körperbehaarung, Gesichtsbehaarung, Talgbildung der Talgdrüsen Vertiefung der Stimme Zunahme von Geschlechtstrieb und sexuellem Interesse Nebenwirkungen der Anabolika 1. Allgemeine Nebenwirkungen Akne, Wassereinlagerung ins Gewebe 2. Schädigung des Herz-Kreislaufsystems Veränderung des Fettstoffwechsels: Abnahme HDL-Cholesterin und Zunahme des LDL-Cholesterin, das als Risikofaktor für Herzinfarkt angesehen wird. Zunahme der Herzmuskelmasse ohne entsprechende Zunahme der Blutversorgung durch eine verbesserte Kapillarisierung, Herzinfarkt. 3. Leberschäden (Leberblutungen, Lebertumorbildung) 4. Psychische Veränderungen Euphorisches Gefühl, Steigerung der Aggressivität Hinweise auf psychische Abhängigkeit (Depressionen nach Absetzen ) Veränderungen des Sexualverhaltens (Steigerung od. Abschwächung der Libido). 5. Nebenwirkungen bei Frauen Vertiefung der Stimme durch Kehlkopfverknöcherung (irreversibel) männliches Behaarungsmuster (z.B. Bartwuchs) Veränderung der Fettverteilung (z.B. weniger Fettgewebe der Brust) Klitorisvergrößerung Veränderungen des Menstruationszyklus. 6. Nebenwirkungen bei Männern Brustwachstum Abnahme des Hodenvolumens und der Spermienzahl (Antibabypille beim Mann) Veränderung des Haarverteilungsmusters 7. Vorzeitiger Wachstumsstop bei Kindern / Jugendlichen Vorzeitiges Schließen der Wachstumsfugen in den Knochen ß2-Agonisten ß2-Agonisten, die therapeutisch gegen Asthmaerkrankungen eingesetzt werden, wurden erstmals 1993 als Dopingsubstanzen deklariert und verboten. Die anabole Wirkung der ß2-Agonisten wird missbräuchlich schon seit Jahren in der Tiermast ausgenutzt Wirkungen Eine der wesentlichen Wirkungen der ß2-Agonisten ist die Entspannung der glatten Muskulatur des Bronchialtraktes. Damit wird eine verbesserte Atmung und erhöhte Sauerstoffaufnahme bewirkt. Mag. Wolfgang Braunauer 4/7 Doping0510 In der Tiermast werden ß2-Agonisten als Mastbeschleuniger missbraucht, da sie alle nach hoher Dosierung (etwa die 10 fache Menge der therapeutischen Dosis) anabol wirksam sind. Nebenwirkungen Als akute Nebenwirkungen am Herzen können eine extreme Zunahme der Herzschlagfrequenz, Herzmuskelentzündung (Angina pectoris) und Herzrhythmusstörungen auftreten. Diuretika Diuretika sind harntreibende Substanzen. Sie bewirken, dass vermehrt Harn ausgeschieden wird. Mit dem Einsatz von Diuretika wird eine negative Flüssigkeitsbilanz erreicht, dass heißt, der Gesamtwassergehalt im Körper wird erniedrigt. Der hierfür verantwortliche Mechanismus ist eine Erhöhung der Ausscheidung von Salzen wie Na+ Ionen, die ihrerseits osmotisch Wasser binden. Diuretika sind im Grunde genommen keine Substanzen, die die körperliche Leistung steigern. Ihr Missbrauch im Sport hat zwei unterschiedliche Gründe: 1. In Sportarten mit Gewichtsklassen wird mit einer erhöhten Wasserausscheidung das Körpergewicht derart erniedrigt, dass der Start in einer niedrigeren Klasse möglich wird. 2. Die erhöhte Urinausscheidung erzielt einen "Verdünnungseffekt" von Dopingsubstanzen. Die analytische Nachweisgrenze für die verwendeten Substanzen werden unterschritten und ein positiver Befund verhindert. Gilt daher auch als Maskierungsmittel. Der letztere Versuch ist mittlerweile auch durch die Regel, dass der abgegebene Urin bei der Kontrolle eine Dichte von 1.010 nicht unterschreiten darf, erschwert. Peptidhormone Unter Peptidhormonen werden Hormone verstanden, die aus Aminosäuren aufgebaut sind. Dabei können die Petidhormone aus nur 3 Aminosäuren aufgebaut sein aber auch aus Ketten von bis zu 191 Aminosäuren. Damit unterscheiden sie sich eindeutig in Ihrer Struktur von den Steroidhormonen. Sie gehören zur Gruppe der Proteine, die auch als Eiweißmoleküle bezeichnet werden. Erythropoietin (EPO) Erythropoietin ist ein Glycoprotein, das in der Niere gebildet wird und in den Knochenmark-Stammzellen die Ausreifung der Erythrozyten anregt. Dieses führt zu einer Erhöhung der Bildungsrate an Erythrozyten. Athleten erhoffen durch die nichtmedizinische Anwendung von EPO eine Zunahme der Erythrozytenzahl im Blut, woraus ein verbesserter Sauerstofftransport und damit verbunden eine erhöhte Ausdauerleistung resultieren kann. Ein ähnlicher Effekt kann auch mit einem Höhentraining erzielt werden. Der empfindlichste Faktor zur EPORegulation im Körper ist dabei die O2-Konzentration im Blut. Nebenwirkungen: Nebenwirkungen nach EPO Applikation können auftreten, wenn die Anzahl der roten Blutkörperchen zu groß wird. Der Hämatokritwert, der prozentuale Anteil der Blutkörperchen zur gesamten Blutflüssigkeit, steigt an, womit die Thrombosegefahr (mit Mag. Wolfgang Braunauer 5/7 Doping0510 Ausbildung eines Bluthochdrucks) zunimmt. Darüber hinaus wurden vereinzelt in klinischen Prüfungen festgestellt: Akne-ähnliche Hautveränderungen, Herzinfarkt. Wachstumshormon (Somatotropin oder HGH, human growth hormone) HGH besteht aus191 Aminosäuren. Die Ausschüttung erfolgt stoßweise. T1/2 zwischen 15 und 30 min (verschiedene Autoren). Wirkungen HGH wirkt im ganzen Organismus. Im Fettgewebe stimuliert es den Abbau von Fetten (Lipolyse), während es im Kohlenhydratstoffwechsel zu einer erhöhten Freisetzung von Glucose aus Glycogen führt. Eine natürliche Stimulation von HGH kann durch ein entsprechendes Ausdauertraining erreicht werden. Hierbei können Erhöhungen der Plasmakonzentrationen von HGH bis zu einem Faktor von 100 erreicht werden. Darüber hinaus ist in der 1. Schlafphase eine erhöhte HGH Produktion zu beobachten. Nebenwirkungen Die wichtigsten Nebenwirkungen beim HGH liegen im erhöhten Blutzuckerspiegel, da HGH synergistisch zum Insulin wirkt. Hier kann es zu Schäden ähnlich wie beim Diabetes kommen. Viel gravierender können die Schäden am Herzen sein. Am Herzen kann eine dauerhaft hohe Dosierung von HGH zur Hypertrophie des Herzmuskels mit ernsthaften krankhaften Veränderungen führen. Insulin Nur zur Behandlung von Athleten mit beständiger insulinabhängiger Diabetes zugelassen. Verbotene Methoden Blutdoping "Unter Blutdoping versteht man die Verabreichung von Vollblut oder von Zubereitungen, die rote Blutkörperchen enthalten. Durch diese Maßnahme wird die Erythrozytenzahl im Blut erhöht, so dass eine Verbesserung der Sauerstofftransportkapazität erreicht werden kann. Bei der Eigenbluttransfusion lässt sich der Sportler bis zu ca. 1 l Blut abnehmen. Das Blut wird dann konserviert und tiefgekühlt gelagert. In der Zwischenzeit wird aufgrund des Blutverlustes die Produktion der Erythrozytenbildung durch EPO stimuliert. Nach ca. 4-6 Wochen, wenn das Blutvolumen wieder normale Werte erreicht hat, kann das gelagerte Blut infundiert werden, und der Athlet erhöht damit die Gesamtzahl der Erythrozyten in seinem Blut. Manipulationen der Urinprobe (Pharmakolog., chem. und physikalisch) "Die Medizinische Kommission des IOC verbietet die Verwendung von Substanzen und Methoden, die die Unversehrtheit und die Rechtsgültigkeit von Urinproben beeinflussen, z.B. Katheterisierung, Urinaustausch, Verdünnen von Urin und die Applikation von Epitestosteron. Mag. Wolfgang Braunauer 6/7 Doping0510 In den vergangenen Jahren wurde immer wieder über Manipulationen der Urinproben bei Dopingkontrollen berichtet. Urinaustausch in der Blase mittels Katheter vor dem Erscheinen in der Dopingkontrollstation, Urinabgaben aus mitgeführten Flaschen und Plastikbehältern sowie Verdünnen von Urin bei der Abnahmeprozedur in unbewachten Augenblicken waren Maßnahmen, die beim Aufdecken mit einer sofortigen Disqualifikation geahndet wurden. Künstliche Sauerstoffträger und Plasmaexpander Zu den künstlichen Sauerstoffträgern (Blutersatzstoffe) werden Verbindungen gezählt, die vergleichbar zu den Erythrozyten Sauerstoff im Blut transportieren können. Plasmaexpander sind Wirkstoffe, die zu einer Erhöhung des Gesamtblutvolumens führen. Wirkstoffgruppen, zugelassen nur mit Einschränkungen Alkohol Leistungssteigerung in jenen Sportarten, wo eine sympathische Erregung zu Leistungseinbußen führen kann. So ist z.B. beim Schießen in Sportarten wie Schießsport, Moderner Fünfkampf und Biathlon Alkohol verboten und Alkoholkontrollen können vorgenommen werden. Cannabis (Haschisch bzw. Marihuana) Lokalanasthetika Lokal artikulär injizierte Schmerzmittel bei medizinischer Indikation. Beta-Blocker Dopingkontrollen auf ß-Blocker werden auf Verlangen eines internationalen Verbandes (z.B. bei den Schießwettbewerben inklusive Bogenschießen und Moderner Fünfkampf, im Bob- und Schlittensport, beim Turmspringen, beim Skispringen). Weitere Informationen findest du im Sportkundebuch Know-How Seite 4 bis 13 und im Internet unter: http://www.sportunterricht.de/lksport/doping.html http://www.dsj.de/downloads/Publikationen/SportohneDoping.pdf http://www.nada-bonn.de/ http://www.dopinginfo.ch/de/ http://www.dopinginfo.de/ http://www.wilhelm-gym.de/html/sport/doping/beginn.htm http://de.fc.yahoo.com/d/doping.html http://www.zdf.de/ZDFde/mediathek/0,1903,HT-2058697-start-MD-1000059-hi--1000042-0-ZD,00.html http://www.planetwissen.de/pw/Artikel,,,,,,,BDB86916C82F19B7E030DB95FBC36263,,,,,,,,,,,,,,,.html Mag. Wolfgang Braunauer 7/7 Doping0510