US-Präsident Ronald Reagan vor dem Brandenburger Tor, 12

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US-Präsident Ronald Reagan vor dem Brandenburger Tor, 12. Juni
1987
Quelleninterpretation
Die vorliegende Quelle ist eine Rede des US-Präsidenten Ronald Reagan vor dem
Brandenburger Tor am 12. Juni 1987 in Berlin.
Darin bezieht er sich infolge des politischen Strategiewechsels der Sowjetunion und
den Abrüstungsverhandlungen von atomaren Raketen auf eine Wiedervereinigung
der deutsch-deutschen Teilung, die gleichzeitig auch die Freiheit und den Frieden für
die gesamte Welt bedeuten solle.
Bei seinem Berlinbesuch spricht Reagan zu Bundeskanzler Helmut Kohl sowie an die
gesamte deutsche Öffentlichkeit.
Er beabsichtigt dabei, die Teilung der Grenze zum Ostblock aufzulösen, um den
Machteinfluss der Sowjetunion zurückzudrängen und den globalen Frieden
wiederherzustellen.
Zunächst begrüßt US-Präsident Reagan die Anwesenden seiner Rede und bezieht
sich auf eine vergangene Ansprache Kennedys in Berlin. Mit diesem Bezug erklärt
er, dass amerikanische Präsidenten nach Berlin kommen, da dieser Ort ein Symbol
der Konfrontationen des Kalten Kriegs und es der richtige Punkt ist, an dem man von
Freiheit sprechen sollte.
Reagan zitiert Präsident von Weizäcker, der einst behauptete, die deutsche Frage
sei so lange offen, wie das Brandenburger Tor durch die Teilung geschlossen sei.
Der Redner wirft diese These erneut auf und meint, dass die Teilung durch die
Berliner Mauer nicht nur die Deutschen, sondern die gesamte Menschheit betreffe.
Berlin sei demnach ein entscheidener Ort für die Freiheit und den Weltfrieden.
US-Präsident Reagan macht zudem deutlich, dass nun die Sowjetunion bereit sein
könne, politische Veränderungen einzuleiten.
Mittels rhetorischer Fragen zweifelt er aber daran, ob die Sowjetunion tatsächlich den
Frieden und die Freiheit für die Menschheit oder damit nur ein Störmanöver
beabsichtigt, um das eigene System zu stärken.
In seiner Rede sympathisiert Reagan mit den Westmächten bzw. der NATO und
behauptet, dass neue Regelungen der Menschenrechte den Frieden folglich
vorantreiben können.
Die Sowjets hätten deshalb keine andere Gelegenheit mehr, als den politische Kurs
mit den Westmächten weiterhin zu verfolgen.
Des Weiteren spricht Reagan den russischen Generalsekretär Gorbatschow direkt an
und verdeutlicht ihm, dass die Öffnung der Mauer der einzig richtige Weg sei, die
Wirtschaft in der Sowjetunion zu stabilisieren und die Liberalisierungsbemühungen
im Ostblock durchzusetzen.
Dennoch ist sich der 40. Präsident der USA bewusst, dass Kriegsgefahr im Falle der
Auflösung der Grenzen weiterhin bestehen könne. Deshalb müsse die Verteidigung
gegen den Machteinfluss der UdSSR weiterhin aufrechterhalten werden.
Da es aber auch um den Frieden geht, beabsichtigt Reagan, die Atomwaffen auf
beiden Seiten der Weltmächte abzurüsten.
Mit einem Vergleich zur Vorgehensweise der Sowjetunion zehn Jahr zuvor, als diese
die NATO mit neuen Nuklearraketen bedrohte, verdeutlicht Reagan die
Notwendigkeit vor einer militärischen Prävention gegenüber der UdSSR.
Er bezieht sich außerdem auf die damalige Stationierung von Atomwaffen auf
westeuropäischem Boden, die zu starken Protesten in der Zivilbevölkerung in Berlin
1982 führte und die Sowjets zum Abbruch der Rüstungskontrollverhandlungen
veranlasste.
Jedoch hätte die Solidarität der Westmächte bzw. der NATO dazu geführt, dass
nunmehr die Möglichkeit bestehe, die Nuklearraketen abzurüsten oder sie gar
weltweit ganz zu beseitigen.
Die ehemaligen Gegner des NATO-Bündnisses seien demnach aufgefordert, den
Erfolg und die Bemühungen der USA anzuerkennen.
Im weiteren Verlauf seiner Rede informiert der US-Präsident die Zuhörer über die
aktuellen Ergebnisse der Genfer Konferenz, die die Reduzierung solcher atomaren
Waffen beabsichtige.
Zudem hätten westliche Staaten bereits vorgeschlagen, den Abbau aller chemischer
Waffen voranzutreiben.
Dies zeige, dass die westlichen Verbündeten für den Frieden der Welt bereit seien.
Trotzdem sei es unumgänglich, ein Verteidungsbündnis als Abschreckung
gegenüber einer militärischen Offensive der Sowjetunion zu bewahren.
Reagan erklärt diesbezüglich, dass dieses Verteidungssystem die Bevölkerungen
schützen solle.
Abschließend verweist der US-Präsident auf die Tatsache, dass sich der West- und
Ostblock noch misstrauen und nur deswegen mit strategischen Atomwaffen
ausgestattet sind.
Nochmals bezieht er sich auf die Rede Kennedys in Berlin 24 Jahre zuvor, als Berlin
im Zuge der Konfrontationen der Weltmächte stark bedroht war.
Im Gegensatz dazu könne Berlin heute seine Freiheit zuversichtlich
entgegenschauen.
Somit gibt Reagan den Berlinern und der ganzen Welt Mut, dass Freiheit und Frieden
fortan die ganze Welt bewegen werden. Und Berlin als Symbol für den Schauplatz
des Kalten Kriegs ermöglicht eine Ausdehnung des globalen Weltfriedens auf die
gesamte Erde.
Obwohl die westlichen Verbündeten der sowjetischen Politik noch misstrauen und
weiterhin Verteidungspolitik betreiben, sieht Reagan die gesamte Lage allgemein
positiv und verdeutlicht, wieder Fall der Berliner Mauer zur Besserung der
menschlichen Verhältnisse in der Welt beitragen könnte.
Nebenbemerkungen: Reagan verweist auf die politische Geschichte der deutschdeutschen Teilung und verwendet insbesondere die Begriffe „Freiheit“ und „Frieden“
als Schlüsselbegriffe.
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