Die Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika TEIL 3 – Vom zweiten Weltkrieg bis heute Der zweite Weltkrieg und der Beginn des Kalten Kriegs Auch beim Ausbruch des zweiten Weltkriegs blieben die USA zunächst neutral, versorgten aber wiederum Großbritannien und Russland mit Kapital und Material. Erst nach dem japanischen Angriff auf Perl Harbor am 07. Dezember 1941 griffen sie aktiv ein. Die von den Aggressoren angestrebte Zermürbung der USA in einen Zweifrontenkrieg in Kontinentaleuropa sowie im Pazifik ging nicht auf. Wie auch schon wenige Jahrzehnte vorher, war es letztlich wieder das Eingreifen Amerikas, das zu einer entscheidenden Veränderung der Kräfteverhältnisse führte. 45 Monate nach dem Eintritt der USA in den Krieg kapitulierte das Deutsche Reich (Mai 1945) und nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki auch Japan (August 1945). Aus dem gewonnenen Krieg gingen die Vereinigten Staaten nun endgültig als dominierende Weltmacht hervor. Noch während der Auseinandersetzung mit Japan waren die USA maßgeblich an der Gründung der Vereinten Nationen am 26. Juni 1945 in San Fransisco, die im Einvernehmen mit der Sowjetunion stattfanden, beteiligt. Doch schon bald traten erste Spannungen mit dem Kriegsverbündeten Stalin auf, die in den Kalten Krieg (Begriff stammt aus dem Jahr 1946) mündeten. Mit der Berlin-Blockade (1948/49) erreichte der Kalte Krieg seinen vorläufigen Höhepunkt. In der Folge wurde 1949 die NATO als Militärbündnis zwischen den USA, Kanada und Westeuropa gegründet und es setzte ein Wettrüsten mit dem Warschauer Pakt (Länderbündnis rund um die Sowjetunion) ein. Der Kalte Krieg war eine Krise der unterschiedlichen Weltanschauungen und Systeme die zu den bekannten Blockbildungen (Ost und West) führte. In den USA kam es unterdessen zu einer Stimmung die den Kommunismus zunehmend als Feindbild betrachtete und zu einer massiven Verfolgung so genannter „unamerikanischer Umtriebe“ führte (1947-56). Zwar blieb es zwischen den Blöcken bei eher rhetorischen Spannungen, allerdings wurden sogenannte „Stellvertreterkriege“ in Korea (1950-53) und Vietnam geführt. Schließlich brachte die Kubakrise (1962) der Menschheit beinahe einen Dritten Weltkrieg. Durch den Atomwaffensperrvertrag und die SALT-Verhandlungen (Abrüstungsverhandlungen) wurde versucht, die gefährliche Situation zu entschärfen. Dabei wurde aber nicht zwingend auf Abrüstung sondern eher auf eine Aufrechterhaltung des Gleichgewichts geachtet. Auf Entspannungsphasen folgten immer wieder Krisen, so auch nach dem Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan, was u. a. zu einem Boykott der Olympischen Sommerspiele 1980 durch den Westen führte. Kennedy, Vietnam und das Ende der Diskriminierung Innenpolitisch wurde die USA in den 1960er Jahre durch die Ermordungen von John F. Kennedy (1963), dem Freiheitskämpfer und Bürgerrechtler Martin Luther King (1968) sowie des Präsidentschaftsbewerbers Robert F. Kennedy (1968), einem jüngern Bruder des ermordeten Präsidenten, erschüttert. Unrühmlich waren in dieser Zeit die Beteiligungen der USA bei zahlreichen Umstürzen in Südamerika und Afrika sowie nicht zuletzt die Beteiligung am Vietnamkrieg in den sie 1964 aktiv eingriffen. Die Auseinandersetzung gestaltete sich bis zum Abzug 1973 für die Nation als moralisches Fiasko. Eine schon am Ende des Bürgerkriegs angestrebte Gleichstellung der afroamerikanischen Bevölkerung erreichte erst die Bürgerrechtsbewegung. Ein wichtiger Schritt war die Aufhebung der Rassentrennung durch das oberste Gericht 1954. Im Laufe der 1960er Jahre wurden unter Präsident Lyndon B. Johnson Gesetze verabschiedet, die eine endgültige Gleichstellung der schwarzen Bevölkerung sicherstellte und Diskriminierung jeglicher Art verbot. Die Watergate-Affäre(n) (ab 1972) bei der es unter anderem um einen Einbruch und einen Lauschangriff in Büros der Demokratischen Partei im Watergate-Gebäude/Washington ging, war der größte Skandal der amerikanischen Nachkriegsgeschichte und führte zum Rücktritt von Präsident Nixon. Er hatte vermeintlich versucht die Ermittlungen des FBI zu behindern. Beginn des neuen Konservatismus und das Ende des Kalten Kriegs Der Amtsantritt Roland Reagans 1981 brachte einen Paradigmenwechsel mit sich. Seine Gegner sahen in ihm einen Lobbyisten der Konzerne und Rüstungsunternehmen. Innenpolitisch strich er die Staatsausgaben massiv zusammen. Außenpolitisch verfolgte seine Politik eine Position der militärischen Stärke gegenüber dem Ostblock, was ein massives Aufrüsten zur Folge hatte. Waffen- und Geldlieferung an spätere Feinde wie Saddam Hussein, an das Mullah-Regime in Teheran oder die Mujaheddin in Afghanistan was letztlich zum Aufstieg Osama bin Ladens beitrug - sind einige Beispiele. Gegen Ende seiner Amtszeit schlug er versöhnlichere Töne gegenüber der Sowjetunion an. 1985 und 1986 kam es schließlich zu Abrüstungsverhandlungen (START) zwischen Reagan und Gorbatschow in dessen Folge mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion der Kalte Krieg 1991 endete. Reagan hinterließ seinen Nachfolgern einen von 914 Mrd. (1980) auf 2,6 Billionen Dollar (1988) enorm angewachsenen Schuldenberg. Unter Präsident Clinton (1993-2001) erlebten die USA einen wirtschaftlichen Aufschwung (New Economy) und man positionierte sich als ökonomische Macht. Der 11. September und die Nach-Bush-Ära Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 verkündete Präsident Bush jun. einen weltweiten Krieg gegen den Terrorismus, der eine Intervention in Afghanistan (Oktober 2001) wie auch einen sehr umstrittenen Einmarsch in den Irak (2003) zur Folge hatte. Innenpolitisch kam es spätestens ab 2008 zu einem massiven Einbruch der Wirtschaft, als eine bis heute andauernde Krise den Banken- und Immobiliensektor erfasste. Am 20. Januar 2009 wurde Barack Obama als erster afroamerikanischer Präsident (insgesamt der 44.) vereidigt. Im gleichen Jahr erhielt er den Friedensnobelpreis was zu heftigen Kontroversen führte. Entgegen seinem Vorgänger setzte er in den letzten Jahren verstärkt auf Diplomatie. Innenpolitisch war sein größtes Projekt eine allgemein gültige Gesundheitsversicherung, die nach massivem Einwirken der Republikaner, nur stark verwässert in Kraft treten konnte.