Grußworte im Wortlaut - Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Öffentlichkeitsarbeit
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Dokumentation
Grußworte
zur Einführung von Propst Oliver Albrecht
Dekan Michael Tönges-Braungart (Dekanat Hochtaunus)
Verehrte Anwesende, lieber Oliver!
Bis vor 12 Tagen warst Du unser Kollege als Dekan von Idstein - jetzt bist Du unser Chef als Propst
von Süd-Nassau.
Es gibt mehrere Gründe, warum wir uns darüber freuen:
•
Wir müssen auf Dich in unserer Runde der Dekane nicht verzichten, wenn Du auch die Rolle
wechselt.
•
Wir kennen Dich und wissen also, was für einen Propst wir bekommen: Einen, der gerne
theologisch denkt und auch vor-denkt; der Interesse an neuen Konzepten hat und die auch
gerne mit entwickelt; der unkonventionelle Ideen hat; der den Menschen zugewandt ist; der im positiven Sinne - ein frommer Mann ist; der Humor hat.
•
Wir wissen: Wir haben einen Propst, der genau versteht, was uns als Dekane und als Dekanin
bewegt. Aber wir wissen auch: Jetzt hat er eine andere Rolle - und er wird den Rollen-wechsel
vom Dekan zum Propst gut hinbekommen.
•
Und schließlich: Endlich sind wir Dekane in Süd-Nassau nicht mehr eine reine Männergruppe,
wenn die Kollegin Hamrich nun Idstein vertreten wird. Es war zwar ganz schön so unter uns aber im Blick auf die EKHN und die Frage nach Frauen in Leitungsämtern auch fast ein wenig
peinlich.
Also: Herzlich Willkommen als unser Propst. Dies auch im Na-men der Konferenz der Dekaninnen
und Dekane. Eva Reiß als Vorsitzende und Offenbacher Dekanin lässt den gebürtigen Offenbacher
ganz herzlich grüßen!
Ich wünsche Dir Gottes Segen für Dein neues Amt. Ich wünsche Dir eine gute Kondition und einen
langen Atem - beides hast Du ja als Wasserballer. Wir werden uns freuen, wenn Du in unseren
Dekanaten immer wieder „auftauchst“ - aber ich wünsche Dir auch, dass Du Gelegenheiten findest,
einmal „abzutauchen“, wenn Du das brauchst. Ich wünsche Dir, dass Du immer wieder erfährst, dass
Gott dich zum frischen Wasser führt und deine Seele erquickt - wie es im 23. Psalm heißt.
Bei aller Einbettung in Kirchenleitung und Konvent der PröpstInnen, bei allen Begegnungen mit ganz
unterschiedlichen Menschen in der Propstei und der Gesamtkirche: Dein neues Amt wird in mancher
Hinsicht einsamer sein als das alte. Das werden wir Dir nicht abnehmen können. Aber wir sagen Dir
zu, dass wir Dich als Dekane und Dekanin gerne begleiten und beraten und Dir in Deinem Amt zur
Seite stehen werden. Wenn Du als Propst „unermüdlich eine Glaubenshaltung vorleben willst, die
Kirchenvorstände und Synoden zu segensreichen Beschlüssen bevollmächtig“ - so wie Du es in
Deiner Rede von der Synode gesagt hast - , dann möchten auch wir als Dekane und Dekanin das in
unserer Propstei gerne zusammen mit Dir tun.
Du wolltest keine Geschenke - ich habe deshalb auch keines mitgebracht, sondern nur etwas
Wegzehrung: Bad Homburger Kurschatten - eine Pralinenspezialität aus der Kurstadt.
Zum Genuss, als Nervennahrung, zum Trost, zum Versüßen von manch Bitterem, zum Teilen mit
Deinen Kindern…. Für Nachschub kann gesorgt werden.
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Pressemitteilung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
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Landrat Burkhard Albers (Rheingau-Taunus Kreis)
Es gilt das gesprochene Wort
Sehr geehrter Herr Propst Albrecht,
sehr geehrter Herr Kirchenpräsident Dr. Jung,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
was sagt man jemandem, der in sein neues Amt eingeführt wird? Gibt man ihm gutgemeinte
Ratschläge oder Tipps? Ist so etwas nicht vermessen? Herr Albrecht ist ja kein Greenhorn mehr
sondern ein gestandener Mann. Mit eigenem Kopf und eigenem Profil. Wird deutlich auch im Artikel im
Wiesbadener Kurier vom Dezember 2014. So passt sicherlich ein Zitat von Platon, dem griechischen
Philosoph, der ca. 350 v.Chr. lebte. Er sagte: „Ich kenne keinen sicheren Weg zum Erfolg, aber einen
sicheren Weg zum Misserfolg: Es allen Recht machen zu wollen.“ Scheint auch die Devise der neuen
griechischen Regierung derzeit zu sein. Ich verstehe es als Aufforderung, seinen eigenen Weg zu
finden und zu gehen. Gerade in einer Zeit, in der es riesige Herausforderungen an jeder „Ecke“ gibt.
Und die fordern, dass man nicht die vorgezeichneten, breitgetretenen Wege geht, sondern neue
Pfade. Wegducken gilt nicht! Stattdessen gilt es Positionen zu beziehen. Gerade auch in der
politischen Debatte.
Ich sehe Sie, verehrter Herr Albrecht, in der Tradition Ihres Vorgängers Dr. Rink. Die Aufgabe von
Kirche heutzutage ist, sich in die aktuellen Fragen einzumischen. Weil auch wir von Seiten der Politik
gerade auch Ihren Einsatz, Ihr Engagement einfordern, wenn es um die Betreuung und Integration der
Menschen geht, die zu uns geflüchtet sind. Das ist eine Mega-Herausforderung für unsere
Gesellschaft. Deshalb bin ich dankbar, dass die Kirchengemeinden der großen Konfessionen ihre
Unterstützung zugesagt haben, uns bei der Betreuung uneingeschränkt helfen. Kirche muss sich in
solche gesellschaftspolitischen Debatten einmischen oder wie Sie, Herr Propst Albrecht, es unlängst
sagten: „Die Bibel ist eine einzige Flüchtlingsgeschichte.“ Als Kreis stehen wir am untersten Teil der
Kette – brauchen deshalb Solidarität. Vielleicht hilft dieses Eintreten für die Schwachen auf dieser
Welt, dass die Kirche wieder mehr Akzeptanz in unserer Gesellschaft findet.
Leere Kirchen –
Austritte aus der Kirche – gehören zur Gegenwart. Diese Entwicklung umzukehren, wird sicherlich
von Ihnen viel Kraft abfordern. Wer aber mit guten Taten vorangeht, wird auch Erfolg haben.
Ich möchte Ihnen, sehr geehrter Herr Albrecht, ein Zitat des ehemaligen amerikanischen Präsidenten
John F. Kennedy mit auf den Weg in Ihr neues Amt geben. Kennedy sagte einmal: „Wenn wir uns
einig sind, gibt es wenig, was wir nicht können. Wenn wir uneins sind, gibt es wenig, was wir können.“
Gemeinsam Stärke zeigen, aber ohne den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen – sollte die
Devise sein. Ihr neuer Job ist sicherlich nicht der auf der Kommandobrücke des „Traumschiffes“. Aber
wer will das schon – viel zu langweilig. Auf der „Kommandobrücke“ der Propstei Süd-Nassau ist es
doch schon spannender. Auf eine gute Zusammenarbeit. Ich freue mich darauf.
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Pressemitteilung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
-3-
Weihbischof Dr. Thomas Löhr (Bistum Limburg)
Verehrter Kirchenpräsident Dr. Jung,verehrter Propst Albrecht,
liebe Schwestern und Brüder im Glauben,
meine sehr verehrten Damen und Herren!
Zu Ihrer Einführung als Propst von Süd-Nassau, verehrter Propst Albrecht, überbringe ich Ihnen die
Grüße und die besten Wünsche des Bistums Limburg, der Gemeinden und Gläubigen,
Seelsorgerinnen und Seelsorger. Da ich dieses Grußwort aus der Sicht der Ökumene sprechen darf,
übermittle ich Ihnen auch die guten Wünsche und versichere Sie der Bereitschaft zur Zusammenarbeit
aller Kirchen und Gemeinden, die in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen zusammenwirken.
Ökumene ist mehr als nur bilateral!
Das gute ökumenische Miteinander prägt unseren Alltag seit langem. Ich teile allerdings nicht die
Auffassung, das Zusammenwirken beschränke sich – angesichts noch bestehender inhaltlichtheologischer Differenzen – auf das sozial-praktische Tun. Dies gibt es: von den ökumenischen
Sozialstationen über die Klinikseelsorge bis hin zu den besonders aktuellen Aufgabenfeldern der
ökumenischen Hospizinitiativen und des Einsatzes für eine Willkommenskultur für Flüchtlinge, der
Sorge nicht nur von Diakonie und Caritas für die hinter glitzernden Fassaden verborgenen Armen.
Das alles ist unverzichtbar und eine Erfolgsgeschichte.
Genauso wichtig ist aber unser gemeinsames Zeugnis für den Glauben an den einen und dreieinen
Gott, unser Engagement aufgrund der einen gemeinsamen Taufe, im Auftrag Jesu Christi, des
menschgewordenen Gottessohnes, für die Menschen, in der Kraft des uns geschenkten Heiligen
Geistes. „Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allem und durch alles
und in allem ist.“ (Epheser 4, 5) Was uns verbindet, ist unendlich viel mehr, als was uns trennt.
Wir stehen vor großen Herausforderungen angesichts der Vielfalt moderner Säkularitäten und
wachsender religiöser Fundamentalismen, die unser gemeinsames Glaubenszeugnis erfordern.
Dankbar blicke ich zurück auf das ökumenische Engagement mit Ihrem Vorgänger Dr. Sigurd Rink für
den kirchlichen Beitrag zum Welterbe Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal, bistumsübergreifend und
Landeskirchengrenzen übergreifend.
Gewiss wird uns in der nächsten Zeit auch das Gespräch über das anstehende
Reformationsgedenken 2017 zusammenführen. Schon die Begrifflichkeit zeigt unterschiedliche
Perspektiven: Reformationsjubiläum – Reformationsgedenken. Gott sei es gedankt, dass die tiefen
Konflikte der Vergangenheit überwunden sind, die sogar zu verheerenden Kriegen führten.
Unvorstellbar! Religionskriege – nicht Unwort des Jahres, sondern Unwort der Jahrhunderte! Niemals
darf Religion Anlass zu Kriegen geben, niemand darf im Namen Gottes Gewalt predigen.
„Dass alle eins seien“, Johannes 17, 21, dieser Satz Jesu ist Gebet, nicht Gebot. Als Beterinnen und
Beter treten wir vor Gott, nicht als Macher. Deshalb wünsche ich Ihnen, Propst Albrecht, für Ihr
Wirken, zu dem wir Ihnen unsere Bereitschaft zur Zusammenarbeit und Unterstützung gern zusagen,
Gottes reichen Segen.
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