UNIVERZITA PALACKÉHO V OLOMOUCI FILOZOFICKÁ FAKULTA Katedra germanistiky ■ Linguistische Analyse der Vor- und Familiennamen im Werk von Thomas Mann A linguistic analysis of first names and surnames in the work of Thomas Mann Diplomová práce Autor práce: Lenka Vildungová Vedoucí práce: Prof. PhDr. Libuše Spáčilová, Dr. Pedagogika a německá filologie Olomouc 2008 Děkuji Prof. PhDr. Libuši Spáčilové, Dr., za odborné vedení při zpracování diplomové práce. V Olomouci dne 20. 3. 2008 Čestné prohlášení Prohlašuji, že jsem tuto diplomovou práci sepsala samostatně a že jsem nepoužila žádné jiné zdroje, než ty, které jsou řádně uvedeny. Tato diplomová práce ještě nebyla ve stejné ani podobné formě předložena žádné zkušební komisi. V Olomouci, 20. 3. 2008 Lenka Vildungová Inhalt Einleitung .............................................................................................................................. 6 1. Vornamen .......................................................................................................................... 7 1. 1. Gliederung der Vornamen nach der Herkunft ............................................................... 7 1. 1. 1. Germanische Vornamen ............................................................................................ 8 1. 1. 2. Fremde Vornamen ................................................................................................... 10 1. 2. Gliederung der Vornamen nach der Bildung ............................................................... 13 1. 2. 1. Einfache Vornamen ................................................................................................. 14 1. 2. 2. Zusammengesetzte Vornamen ................................................................................. 14 1. 2. 3. Kurzformen.............................................................................................................. 15 2. Familiennamen ................................................................................................................ 17 2. 1. Familiennamen aus Rufnamen .................................................................................... 18 2. 3. Familiennamen nach der Wohnstätte .......................................................................... 21 2. 4. Familiennamen nach dem Beruf .................................................................................. 23 2. 5. Familiennamen aus Übernamen .................................................................................. 24 2. 6. Familiennamen der Juden ............................................................................................ 25 3. Literarische Onomastik.................................................................................................... 27 4. Literarische Namen.......................................................................................................... 28 5. Typen literarischer Namen .............................................................................................. 30 5. 1. Redende Namen ........................................................................................................... 31 5. 2. Klassifizierende Namen ............................................................................................... 32 5. 3. Klangsymbolische Namen ........................................................................................... 33 5. 4. Verkörperte Namen ..................................................................................................... 34 6. Historischer Überblick ..................................................................................................... 36 6. 1. Namen in der mittelalterlichen Dichtung .................................................................... 37 6. 2. Namen in der Literatur des 20. Jahrhunderts ............................................................... 39 7. Namengebung .................................................................................................................. 41 7. 1. Dichter und ihre Namengebung................................................................................... 42 8. Funktionen literarischer Namen ...................................................................................... 45 8. 1. Identifizierung ............................................................................................................. 46 8. 2. Illusionierung ............................................................................................................... 46 8. 3. Charakterisierung......................................................................................................... 47 8. 4. Akzentuierung – Anonymisierung – Perspektivierung ............................................... 48 8. 5. Leitmotivik ................................................................................................................. 49 9. Vornamen im Werk von Thomas Mann .......................................................................... 51 9. 1. Methodologie ............................................................................................................... 54 9. 2. Germanische Vornamen .............................................................................................. 56 9. 2. 1. Männliche germanische Vornamen ......................................................................... 56 9. 2. 2. Weibliche germanische Vornamen .......................................................................... 58 9. 3. Fremde Vornamen ....................................................................................................... 60 9. 3. 1. Griechische Vornamen ............................................................................................ 60 9. 3. 2. Lateinische Vornamen ............................................................................................. 61 9. 3. 3. Hebräische Vornamen ............................................................................................. 63 9. 3. 4. Französische Vornamen .......................................................................................... 64 9. 3. 5. Englische Vornamen................................................................................................ 65 9. 3. 6. Andere Vornamen.................................................................................................... 67 9. 4. Rolle der Semantik bei den Vornamen ........................................................................ 69 9. 5. Auswertung der Vornamenproblematik ...................................................................... 70 10. Familiennamen im Werk von Thomas Mann ................................................................ 72 10. 1. Methodologie ............................................................................................................. 74 10. 2. Familiennamen in den frühen Erzählungen ............................................................... 75 10. 3. Familiennamen im Roman Buddenbrooks ................................................................ 82 10. 4. Familiennamen im Roman Doktor Faustus ............................................................... 86 10. 5. Familiennamen im Roman Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull ................... 91 10. 6. Auswertung der Familiennamenproblematik ............................................................ 96 Zusammenfassung ............................................................................................................... 97 Resümee in deutscher Sprache ............................................................................................ 99 Resümee in tschechischer Sprache .................................................................................... 101 Abkürzungen ..................................................................................................................... 102 Literaturverzeichnis ........................................................................................................... 103 Anhang 1: Übersicht über die Vornamen im Werk von Thomas Mann ............................ 106 Anhang 2: Übersicht über die Familiennamen im Werk von Thomas Mann .................... 111 Anhang 3: Graphische Darstellung der Vornamen im Werk von Thomas Mann ............. 119 Anhang 4: Graphische Darstellungen der Familiennamen im Werk von Thomas Mann . 120 Anhang 5: Namengebung bei Thomas Mann: Graphischer Vergleich zweier Schaffungsphasen .............................................................................................................. 121 Einleitung In der Gegenwart kann man im Rahmen der sprachwissenschaftlichen Disziplin Onomastik großes Interesse an der Problematik sowohl der Ortsnamen als auch der Personennamen betrachten. Das Ziel mancher Untersuchungen ist es, den Ursprung der Ortsnamen in einer bestimmten Region zu erklären, andere beschäftigen sich mit dem Vorkommen der Familiennamen in den deutschen Gebieten und versuchen, übersichtliche Tabellen und Landkarten mit den häufigsten Namen zu erstellen. In der letzten Zeit nimmt die Zahl der wissenschaftlichen Arbeiten zu, die sich sogar mit der Problematik der literarischen Namen beschäftigen. Vor allem die literarischen Namen in den mittelalterlichen Werken wurden zum Thema der Arbeiten von Karl Bartsch, Friedhelm Debus und anderen Autoren. Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit den Vor- und Familiennamen im Werk von Thomas Mann. Der theoretische Teil soll einen übersichtlichen Einblick in die Welt der Personennamen geben und Informationen über die literarischen Namen vermitteln. In dem zweiten Teil werden Vor- und Familiennamen in 15 frühen Erzählungen und drei Romanen von Thomas Mann untersucht. Die vorliegende Studie will alle Vornamen in den untersuchten Werken nach Herkunft einordnen und im weiteren Schritt feststellen, welche Vornamen am häufigsten vorkommen, wobei auch ihre sprachlichen Formen berücksichtigt werden. Die Familiennamen werden fünf Gruppen nach ihrer Entstehung zugeordnet und man versucht zu bestimmen, welchem Typus der literarischen Namen sie angehören. Weiter setzt sich die Untersuchung zum Ziel, nicht nur einen Überblick über einige interessante Namen zu geben, sondern auch festzustellen, welche Typen der literarischen Namen in den untersuchten Erzählungen und Romanen überwiegen. Verfolgt wird auch, ob sich die Benennungsmotive des Autors in bestimmten Zeitabschnitten seines Schaffens wesentlich unterscheiden. 1. Vornamen Über Tausende Jahre reichte ein Vorname für die eindeutige Ansprache des Menschen. In dieser lange dauernden Zeit der sog. Einnamigkeit spricht man daher vom Rufnamen. Die Bezeichnung Vorname kommt erst später vor und deutet die Existenz mindestens eines zweiten Namens an. Über den Vornamen für ein Kind entscheiden die Eltern. Nach Arnold gibt es zehn „Hilfen“, die bei der Wahl entscheidend sind. Zu diesen „Hilfen“ gehören Tradition, ethische Hilfe (z.B. Leberecht), weiter religiöse, dynastische, politische, literarische, euphonische Hilfe, Hilfe der Nachbarschaft, der Originalität und der Unauffälligkeit. Durch längeres Zusammenwirken mehrerer Hilfen entstehen dann die Modenamen. In der Vergangenheit, besonders wenn noch keine Familiennamen benutzt wurden, spielte die Rufnamentradition die größte Rolle (vgl. Gottschald 1954, 16 f.). Die Vornamen lassen sich unter verschiedenen Gesichtspunkten gliedern. Nach dem Geschlecht des Namensträgers unterscheidet man Frauen- und Männernamen. Wichtige Aspekte bei der Klassifikation der Vornamen sind auch ihre Herkunft und Formenbildung. 1. 1. Gliederung der Vornamen nach der Herkunft Man unterscheidet zwei große Gruppen von Vornamen. Es sind Vornamen germanischer und fremder Herkunft. Die germanischen Rufnamen und ihre Variationen waren über Jahrhunderte das einzige Namensgut auf dem deutschen Gebiet. Fremde Rufnamen drangen in den deutschen Sprachraum sehr langsam vor, etwa seit dem 7. Jahrhundert. Es waren zuerst hebräische, griechische und lateinische Namen aus der Antike und aus dem Alten Testament. Ab dem 12. Jahrhundert kamen verstärkt Namen aus dem Neuen Testament in Mode. Diese fremden Namen unterlagen im deutschen Sprachraum zahlreichen Veränderungen, Verfremdungen, Kürzungen und Anpassungen der Betonung. Der Name konnte viele Varianten hervorbringen. Im 13. Jahrhundert wurde der Vormarsch der fremden Rufnamen weiter durch die Vergabe von Heiligennamen beflügelt. Die germanischen Vornamen gerieten bald in die Minderzahl. Im 16. Jahrhundert begannen zunächst die Oberschichten, Vornamen aus anderen Kulturkreisen zu wählen. Mancher französische und englische Vorname fand so den Weg in den deutschen Sprachraum. Erst im 20. Jahrhundert erlebten die modernen fremden Vornamen, v.a. englische, romanische und nordische, eine neue Blüte. 1. 1. 1. Germanische Vornamen Germanische Rufnamen sind meistens zweigliedrig (Siegfried, Sieglinde). Alte eingliedrige Rufnamen sind sehr selten (Karl, Frank; vgl. Kunze 2003, 19). Germanische Rufnamen entstanden ursprünglich durch die Zusammensetzung zweier Glieder (dazu mehr in Kapitel 2.2.2). Sinnvoll wurden sie allerdings nur bis etwa in das 4. Jahrhundert kombiniert, später erfolgte nur mechanische Zusammensetzung, entscheidend waren besonders der Wohlklang oder Verwandtschaftsbeziehungen. Namenforscher geben als die Blütezeit der germanischen Namenbildung die Etappe vom 7. bis zum 4. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung an. Man schrieb den Namen eine magische Kraft zu und glaubte, dass bei der Namengebung die in den Namenbestandteilen verkörperten Eigenschaften auf das Kind übergingen (vgl. Paul 1974, 11). In germanischen Rufnamen sind sehr oft die semantischen Bereiche wie Kampf oder Tierwelt vertreten. Besonders die Namen, die verschiedene auf die kriegerische Gesellschaft gebundene Teile enthalten, sind sehr häufig. Die Bereiche wie Güte und Milde oder die Pflanzenwelt, die bei anderen Völkern beliebt sind, finden wir dagegen bei den Germanen nicht so oft (vgl. Kunze 2003, 25). Bevor wir auf die Einteilung der germanischen Rufnamen in verschiedene semantische Gruppen eingehen, müssen wir die Bedeutung einzelner Namenglieder beachten. Die Zweitglieder sind Grundwörter und dienen vor allem dazu, den Mann als maskulines Subjekt zu bezeichnen. Die Erstglieder sind Bestimmungswörter, deshalb liefern sie nähere Ergänzungen. Mit ihnen wird die Welt des Mannes stilisiert. Dabei können verschiedene Aspekte genannt werden: 1. Der Mann als Krieger – z.B. ger-*, hadu-, hari-, helm-, hilt- , kuoni-, sigu-. 2. Der Mann als Angehöriger eines Stammes – z.B. fridu-. 3. Der Mann als Herrscher – z.B. -hart, -rich, -wald, -wart. 4. Der Mann als Tier (s. theriophore Namen) – z.B. arn-, bero-, eber-, wolf-. * Alle angeführten Komponenten sind im Althochdeutschen Wörterbuch nachzuschlagen und zu semantisieren. Die germanischen Rufnamen lassen sich in folgende semantische Bereiche einteilen: 1. Krieg, Kampf – Brunhild*, Gernot, Grimhilt, Gunthari, Hadubrand, Haribrant, Hildebrant, Kuonrat, Sigeher, Sigfrid. 2. Stamm und Volk – Dietrich, Liutnand. 3. Liebe, Freundschaft – Gertrud , Winfrid. 4. Götternamen (s. theophore Namen). 5. Tiernamen (s. theriophore Namen). (Vgl. Kunze 2003, 25; Fleischer 1964, 33 ff.) Theophore Namen sind Namen, die einen Gottes- oder Götternamen als Bestandteil enthalten. In den germanischen Rufnamen finden wir die Namen der Götter etwa seit dem 10. Jahrhundert, meistens im Norden. Es sind v.a. Namen des Gottes Thor (Thorsten). Früher beinhalteten die Namen nur allgemeine Bezeichnungen für göttliche Wesen wie Asen (ans – Anselm) und Elfe (alb – Alberich, Alfred; vgl. Kunze 2003, 27). Theriophore Namen sind Namen, die eine Tierbezeichnung als Bestandteil enthalten. In den germanischen Rufnamen finden wir besonders Tiere wie Adler, Bär, Bock, Falke, Rabe, Ross, Schwan, Wolf, Wurm u.a. (z.B. Wolfgang, Bernhard). Viele dieser Tiere zeichneten sich durch Aggressivität und Stärke aus. Das lässt sich dadurch erklären, dass für die kriegerische germanische Gesellschaft diese Eigenschaften sehr wichtig waren. Diese Tiere spielen eine große Rolle auch in ihren religiösen Vorstellungen. Zu der ältesten Schicht zählen die Wolfsnamen (vgl. Kunze 2003, 27). In den germanischen Rufnamen spielen besonders Stärke, Waffen, Kampf, Sieg und Ruhm eine wichtige Rolle (vgl. Fleischer 1964, 25 ff.). In einigen Namen finden wir aber auch Information über die Angehörigkeit zu einem Stamm. Germanische Frauennamen unterscheiden sich in bevorzugten semantischen Bereichen nicht wesentlich von den Männernamen (Kunze 2003, 25). * aus dem ahd. brūn + hiltja = „glänzend, funkelnd + Kampf“ 1. 1. 2. Fremde Vornamen Griechische Namen Die meisten griechischen Namen sind aus zwei Wortstämmen zusammengesetzte Namen; in dieser Hinsicht sind sie den germanischen Rufnamen ähnlich. Die Frauennamen unterscheiden sich – was den Inhalt betrifft – nicht von den Männernamen, nur ihre Form ist unterschiedlich. Neben dem männlichen Vornamen Kleobulos steht z.B. die weibliche Form desselben Namens Kleobule. Die Griechen empfanden jedoch ihre Namen für den alltäglichen Gebrauch schwerfällig, deshalb waren bei ihnen die Verkürzungen sehr beliebt. Wenn wir die Bedeutung der griechischen Personennamen in Betracht ziehen, lässt sich erkennen, dass bei der Mehrheit der zweistämmigen Namen und ihren Kurzformen die Ideale des griechischen Epos von großer Bedeutung waren (vgl. Gottschald 1954, 28). In den Namengliedern sind besonders folgende Bereiche zu finden (nach Kunze 2003, 38): 1. Ruhm (z.B. Hieronymos, Kleisthenes, Sophokles, Theokles). 2. Tapferkeit (z.B. Alexandros, Andreas, Leandros, Menelaos). 3. Kampf und Sieg (z.B. Berenike, Nikolaos, Nikodemos, Telemachos). 4. Umgang mit Pferden (z.B. Hippokrattes, Philippos). 5. Führung und Herrschaft (z.B. Demosthenes, Leonidas, Leandros, Nikolaos). 6. Religion (z.B. Dorothea, Theodoros). 7. Schönheit, Klugheit, Vorzüge (z.B. Agatha, Eugenes, Sophia, Sophokles). Die gewöhnlichsten und bekanntesten Namen wurden aber v. a. von Christen überliefert. Bei manchen dieser Namen kennen wir eher ihre lateinische Form (vgl. Kunze 2003, 38). Zu den bekanntesten Namen, die sich auch heute großer Beliebtheit erfreuen, gehören Andreas, Berenike, Alexander, Angelika, Barbara, Georg, Gereon, Helena, Margaretha, Katharin oder Theresa. Lateinische Namen Viele Römer trugen drei Namen (Rufname + Sippenname + Beiname). Frei von den Eltern wurde jedoch nur der Rufname gewählt, der Sippenname wurde vererbt. Gottschald weist darauf hin, dass es sich meistens um die eingliedrigen Rufnamen handelt, und behauptet, dass der Grund in der Eigenart der lateinischen Sprache liegt. Bei der vorherrschenden Anfangsbetonung wäre seiner Meinung nach der zweite Bestandteil des Namens zur Unkenntlichkeit verdunkelt worden. Er betont auch, dass die römischen Rufnamen in geringer Anzahl vorkommen. Von diesen Namen sind dann die Sippennamen abgeleitet, und zwar mit dem Adjektivsuffix -ius, das die Zugehörigkeit bezeichnete. Zuerst reichten den Römern der Rufname und der Sippenname, um die Person zu bezeichnen und von anderen zu unterscheiden. Bei der steigenden Bevölkerungszahl wurden aber die gleichen Namen immer häufiger. Deshalb wurden nach und nach auch die Beinamen eingeführt (vgl. Gottschald 1954, 31 f.). Aus römischen Sippennamen entstanden folgende Vornamen: Antonius, Caecilia, Cornelius, Fabian, Hortensia, Julius, Marius oder Maximilian. In den lateinischen Rufnamen spiegeln sich aber auch diese Bereiche wider (nach Kunze 2003, 38 f.): 1. Herkunft (z.B. Albanus, Cyprianus, Marina, Mauritius, Sabina, Silvia, Silvester, Urbanus). 2. Tiere (z.B. Lupus, Leo, Ursula). 3. Körpermerkmale (z.B. Martinus, Marcellus, Marcus). 4. Theophore Namen (z.B. Cato, Paulus, Magnus). 5. Wünsche für Glück und Ruhm (z.B. Augustus, Beatrix, Clarus, Faustus, Felix, Florianus, Fortunatus, Lucia, Victoria). 6. Eigenschaften, Tugenden (z.B. Amandus, Bonifatius, Constantinus, Verena). Zu den Vornamen, die noch in der Gegenwart sehr häufig vertreten sind, gehören noch z.B. Dominicus, Natalia, Patricia, Regina und Rosa. Hebräische Namen Die Mehrheit der hebräischen Namen trägt religiösen Charakter. Es sind Segenswünsche, die dem Kinde auf den Lebensweg mitgegeben wurden, und sie können auch Dank an Gott oder ein Gelübde ausdrücken. In vielen dieser Namen ist der Name Gottes beinhaltet. In der früheren Zeit ist es meistens der Bestandteil el (= „Gott“). Beispiele: Daniel, Elias, Israel, Samuel. In der späteren Zeit überwiegen die Namenformen mit der Bezeichnung des Gottes Jahwe. Beispiele: Joachim, Johannes, Jonathan, Josua, Saul. Es gibt aber auch Namen, die an die wichtigen Ereignisse bei der Geburt des Kindes hinweisen. Beispiele: Jakob, Joseph, Levi, Ruben, Simeon. Weitere Gruppe stellen die Tiernamen dar. Diese wurden besonders in der ältesten Zeit verbreitet. Beispiele: Debora, Jona, Rachel (vgl. Gottschald 1954, 32 f.). Die hebräischen Namen, die heute am meisten verbreitet sind, wurden aus der Bibel übernommen (nach Kunze 2003, 39). Beispiele: Abel, Adam, Anna, Benjamin, Daniel, David, Elisabeth, Eva, Gabriele, Jakob, Jonathan, Joseph, Kain, Magdalena, Maria, Martha, Matthäus, Michael, Rebekka, Susanne, Thomas. Französische Namen Französische Namen drangen in den deutschen Sprachraum bereits im 17. Jahrhundert ein. Dieser Prozess wurde durch den steigenden politischen und kulturellen Einfluss des französischen Staates unter Ludwig XIV. verursacht (vgl. Naumann 1980, 13). Beispiele: Emil, Henri, Charlotte, Jean, Louis, Margot, Robert. Seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts werden französische Namen wieder beliebt (vgl. Kunze 2003, 53). Beispiele: André, Nicole, Marcel. Englische Namen Im 19. Jahrhundert sind englische Einflüsse festzustellen. Englische Vornamen erschienen in größerer Menge. Beispiele: Alfred, Arthur, Edith, Harry, Jenny. Der angloamerikanische Einfluss ist in Deutschland v. a. nach dem 2. Weltkrieg zu sehen (vgl. Kunze 2003, 53). Beispiele: James, Jeniffer, Jesicca, Mike, Sabrina, Steven, Oliver, Vanessa. Nordische Namen Nordische Namen kamen in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts in Mode. Beispiele: Björn, Gustav, Heike, Helga, Ingrid, Ingeborg, Knut, Sigrid, Silke, Sven, Olaf. Slawische Namen Von den slawischen Vornamen sind die russischen Namen von größter Bedeutung. Ihre Verbreitung in den deutschsprachigen Raum folgte der Russenbegeisterung nach 1813, später bereiteten den slawischen Namen den Weg dynastische und literarische Vorbilder vor. Seit den 60-er Jahren des 20. Jahrhunderts werden einige slawische Namen wieder beliebt (vgl. Kunze 2003). Beispiele: Boris, Igor, Ludmilla, Sonja, Olga, Wanda, Nadja, Sascha, Tanja. (Alle Beispiele in diesem Kapitel nach Fleischer 1964 und Kunze 2003.) 1. 2. Gliederung der Vornamen nach der Bildung Nach der Wortbildung kann man die Vornamen in folgende Gruppen eingliedern. Man unterscheidet zwischen einfachen Namen (Fleischer verwendet den Begriff einstämmige Namen; Fleischer 1964, 28) und zusammengesetzten Namen. Bei dieser Klassifikation gehören in die erstgenannte Gruppe nicht nur aus einer Silbe bestehende Namen, sondern auch Namen, die einen auslautenden Vokal haben oder sogar aus mehreren Silben bestehen, die aber nicht entsprechend segmentiert werden können. Viele dieser Namen sind Übernamen aus fremden Sprachen und v.a. verschiedene Kurzformen (dazu mehr in Kapitel 2.2.3), die aus den zweigliedrigen germanischen Namen entstanden (vgl. Bauer 1998, 122 f.). Die Kurzformen werden manchmal sogar als eine selbstständige Gruppe aufgefasst. Innerhalb dieser Gruppe kann man verschiedene Typen der Kurznamen unterscheiden. Es sind einstämmige Kurzformen, zweistämmige Kurzformen und die sog. Lallformen. Zweistämmige Kurzformen lassen sich weiter in echte und unechte Kurzformen gliedern (Klassifikation nach Kunze 2003). Mehrere Informationen und Beispiele zu allen Gruppen der Vornamen enthalten folgende Kapitel. 1. 2. 1. Einfache Vornamen Alte eingliedrige Rufnamen sind selten. Manche entstanden wohl erst aus Beinamen (Kunze 2003, 19). Beispiele: Bruno, Ernst, Karl, Wolf, Gerda, Gisila. In diese Gruppe gehören aber auch die Rufnamen, die von Völkernamen abgeleitet wurden. Beispiele: Frank(o), Hesso, Sahso. Die eingliedrigen Rufnamen können aber auch die alten Partizipialbildungen sein. Beispiele: Helfant, Wielant. (Fleischer 1964, 20.) 1. 2. 2. Zusammengesetzte Vornamen Zusammengesetzte Vornamen kommen viel häufiger vor. Diese Vornamen haben zwei Bestandteile (Bestimmungswort = erstes Glied + Grundwort = zweites Glied). Gleiche Bestimmungswörter können sowohl bei Männer-, als auch bei Frauennamen auftreten. Die meisten Grundwörter entscheiden über das Geschlecht, sind also nur bei Männer- oder bei Frauenamen möglich (vgl. Bauer 1998, 125). Die Frauennamen können auch durch Ableitung von Männernamen entstehen. Zu dem Männernamen trat meistens die Endung -a bei (z.B. Guntleib Guntleiba). Diese Namen werden meistens aus den Substantiven und Adjektiven gebildet, Wörter anderer Art treten nur selten auf (z.B. in den Namen Antheri, Gaganhart, Unnid; vgl. Fleischer 1964, 16 ff.). Beispiele männlicher Grundwörter: -bald, -bert, -fried, -hart, -mann, -rich. Beispiele weiblicher Grundwörter: -burg, -gard, -gunde, -heid, -hild, -lind. Ausnahmen (für beide Genera möglich): -mut, -rat. Kunze unterscheidet folgende Typen der Zusammensetzung: Substantiv + Substantiv: Dietrich, Hildebrand, Siegfried Substantiv + Adjektiv: Dietlinde, Sieglinde, Gerhart Adjektiv + Substantiv: Adalwolf, Adelheid, Balduin Adjektiv + Adjektiv: Adalbert, Frodebert Bei der Zusammensetzung gelten folgende Regeln (nach Kunze 2003, 19): 1. Mit gleichem Laut beginnende Glieder werden nur selten zusammengesetzt. 2. Die Glieder, die sich reimen, werden nicht zusammengesetzt. 3. Wörter, die mit Vokal beginnen, treten nicht als Zweitglied auf. 1. 2. 3. Kurzformen Die Kurzformen entstanden aus den zweigliedrigen Rufnamen. Sie können mit oder ohne Ableitungssuffixe gebildet werden. In den meisten Fällen wird zur Bildung der Kurzformen ein Suffix verwendet. Die häufigsten dieser Suffixe sind: 1. ahd. -o (männlich), -a (weiblich) Benno, Adela 2. i-Suffix (typisch für den oberdeutschen Sprachraum, kosender Charakter) Johannes Jenni, Joseph Seppi 3. ke-Suffix (niederdt.) Elke, Hauke, Heike, Wienke 4. l-Suffix (oberdt.) Friedel, Rudel, Till 5. z-Suffix Heinrich Heinz, Friedrich Fritz, Ulrich Utz 6. tsch-Suffix, tzsch-Suffix (ostmitteldt.) – Varianten des z-Suffixes Berthold Bertsche, Friedrich Fritsche 7. Verkleinerungssuffixe -chen, -lein (kosender Charakter) Hänschen 8. ing-Suffix Bruning, Berning, Henning 9. mann-Suffix Baldman, Friedemann, Karlman (Vgl. Fleischer 1964, 23 ff. ; Kunze 2003, 21.) Man unterscheidet unter den Kurzformen verschiedene Subklassen. Einstämmige Kurzformen entstehen dadurch, dass eines der beiden Glieder weggelassen wird. Meistens entfällt das unbetonte Zweitglied. Beispiele: Adelheid Adela, Kunigunde Gunda, Willhelm Will. Zweistämmige Kurzformen entstehen durch die Zusammenziehung beider Namenglieder. Wir unterscheiden echte und unechte Kurzformen. Echte Kurzformen werden meist von einem der beiden Bestandteile des Vollnamens gebildet, von dem zweiten Glied kann aber auch noch ein Teil hinzutreten (Fleischer 1964, 22). Beispiele: Dietmar Thimo, Eginhard Nardo. Unechte Kurzformen sind Bildungen, die durch Zusammenziehung von Vollnamen entstanden (Fleischer 1964, 21). Beispiele: Adolf Alf, Bernhard Bernd, Gerhard Gerd, Rudolf Rolf. Lallformen versuchen, die Konsonanten l und r zu vermeiden. Bestimmte Konsonanten oder ganze Silben werden wiederholt. Beispiele: Brigitte Bibi, Joseph Pepi, Margot Gogo. (Kunze 2003, 21.) 2. Familiennamen Vor dem 12. Jahrhundert genügte zu der Identifikation des Menschen ein Rufname, man spricht in diesem Zusammenhang von der Zeit der sog. Einnamigkeit (s. Kapitel 1). Nur manchmal fügte man dem Rufnamen auch verschiedene Zusätze hinzu, die zur Differenzierung dienten. Die regelmäßig verwendeten Zusätze bezeichnet man als Beinamen. Sie waren immer auf den jeweiligen Namensträger beschränkt. Die Beinamen wurden besonders bei Verwandtschaftsbeziehungen den zu Adelsgeschlechtern kennzeichnen oder verwendet, bestimmte um Eigenschaften widerzuspiegeln (z.B. Karl der Große, Heinrich der Löwe). Seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts wurde die Verwendung der Beinamen immer häufiger. Immer mehr Menschen trugen nämlich denselben Rufnamen, die Mode bei der Namengebung spielte dabei eine wichtige Rolle. In den Städten konzentrierte sich eine immer größere Anzahl von Menschen und auch der Fernhandel verursachte, dass die Personen, die denselben Namen trugen, zusammentrafen. Die Ausbildung von Beinamen begann zuerst in den großen Städten entlang des Rheins. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts waren sie schon in allen größeren Städten verbreitet. Der Beiname konnte sich aus dem Rufnamen des Vaters bzw. der Mutter entwickeln. Auch die Bezeichnung des Volkes oder der Sippe konnte zur Bildung des Namens dienen. Man konnte auch nach dem Herkunftsort oder der Wohnstätte, nach dem Beruf oder auffälligen körperlichen und geistigen Eigenschaften benannt werden. Erst wenn die Beinamen vererbt wurden, spricht man von den Familiennamen, die auch als Nachnamen oder Zunamen bezeichnet werden können. Der Nachname musste über mehrere Generationen vererbt werden und auch die Geschwister trugen denselben Nachnamen, der inhaltlich nicht mehr zum Namensträger passte. Die ursprüngliche lexikalische Bedeutung trat zurück. Die Verbreitung der Familiennamen begann im Südwesten bis in den Nordosten im 13. und 14. Jahrhundert. In einigen ländlichen Gebieten wurde die Familiennamengebung erst im 18. Jahrhundert vollzogen, in Friesland sogar erst im 19. Jahrhundert (Kunze 2003, 61). Wir unterscheiden fünf Gruppen von Familiennamen. Es sind Familiennamen aus Rufnamen, Familiennamen nach der Herkunft, nach dem Beruf, nach der Wohnstätte und Familiennamen aus Übernamen. 2. 1. Familiennamen aus Rufnamen Familiennamen aus Rufnamen entstanden, wenn man einen Menschen anhand seines Verhältnisses zu einer anderen Person identifizieren wollte. Die Menschen konnten nach dem Vater, nach der Mutter oder nach anderen Personen benannt werden. Am meisten verbreitet sind die Vaternamen (Patronymika). Die von der Mutter abgeleiteten Familiennamen (Metronymika) kommen nicht so oft vor. Noch seltener sind Benennungen nach dem Sohn, den Geschwistern, dem Ehemann, der Ehefrau u.a. Die Benennungen nach weiblichen Personen wurden besonders in diesen Fällen typisch: 1. Wenn die Mutter oder Ehefrau an Abstammung, Vermögen oder Ansehen den Vater oder Gatten übertraf. 2. Wenn es sich um unehelich Geborene oder um Kinder der Witwen handelte. 3. Wenn die Abhängigen von ihrer Herrin benannt wurden. Die Familiennamen können aus den germanischen oder fremden Rufnamen entstehen, sowohl aus Vollformen als auch aus verschiedenen Kurzformen. Die Kurzformen werden besonders bei den christlichen Patronymika bevorzugt. Im Südwesten überwiegen Familiennamen aus germanischen Rufnamen, am Mittel- und Niederrhein sind wieder Familiennamen aus christlichen Rufnamen üblich (Kunze 2003, 73 ff.). Nach der Bildung kann man verschiedene Typen dieser Namen unterscheiden: a) Vollständige Form: Hinzufügung des Vaternamens (Dietmar Reinhards Sohn). b) Zusammensetzung: Komponenten -sen, -son (Dietmar Reinhardsen). Dieser Typ ist im Nordwesten und in Skandinavien sehr verbreitet. c) Genitivform -s, -en: starke Deklination (Dietmar Reinhards), schwache Deklination (Dietmar Thommen). Wenn die Namen auf den t-Laut enden, ist die Genitivform in -tz oder -z verwandelt (Dietmar Huppertz, Burgharz). d) Genitivform -i, -is, -ae: typisch für latinisierte Familiennamen (Caspari, Petri, Danielis, Michaelis, Andreae). e) Bloßer Rufname als Familienname (Dietmar Reinhard). f) Formen mit Diminutivsuffixen -el, -ke, -chen, -lein (Frenzel, Hansel, Hennecke, Jaenicke). g) Formen mit Diminutivsuffixen -et, -ot: französische Diminutivsuffixe (Pierret). h) Formen mit Diminutivsuffixen -akis, -idis: griechische Diminutivsuffixe (Petrakis). i) Formen mit Diminutivsuffixen -ek, -ka: tschechische Diminutivsuffixe (Januschek). j) Formen mit Diminutivsuffixen -ello, -elli, -etto, -etti, -ino, -ini, -oni, -otto, -otti: italienische Diminutivsuffixe (Gianello). k) Formen mit Suffixen -er, -ing, -ig, -mann, die „zugehörig zu“ bedeuten. (Heinricher, Kläuser, Gerling, Noting, Jaenig, Liebig, Hannemann, Petermann). l) Formen mit dem Suffix -ez: typisch spanisch (Martinez). m) Formen mit dem Suffix -ard: typisch französisch (Martinard). n) Formen mit dem Suffix -ski: typisch polnisch (Michalski). o) Formen mit Suffixen -in, -ev, -ov: typisch russisch (Nikitin, Georgiev, Petrov). p) Formen mit dem Suffix -a: typisch friesisch (Bójunga, Hárringa). q) Formen mit Suffixen -ainen, -äinen: typisch finnisch (Erikäinen, Tapainen). (Kunze 2003, 73 ff.; Fleischer 1964, 98 ff.; Gottschald 1954, 89.) In Russland verursachte die Kennzeichnung nach dem Vater, dass ein Drei-NamenSystem entstand. Beispiele: Aleksandr Sergejewitsch Puschkin, Aleksandra Michailowna Dostojewskaja (Kunze 2003, 73). Schon in der ältesten deutschen Literatur spielte die Benennung der Helden nach ihrem berühmten Vater eine große Rolle. Weil es sich aber in dieser Zeit der Einnamigkeit noch keine Familiennamen gab, wurde der Name des Vaters schon in dem Rufnamen des Nachkommen enthalten. Als Beispiel könnte hier der berühmte Held der althochdeutschen Heldensage genannt werden. In dem Hildebrandslied kann man auf folgende Namen treffen – Hildebrand und Hadubrand. Hildebrand wird dabei als Heribrands Sohn, Hadubrand wieder als Hildebrands Sohn bezeichnet. Man sieht hier die Bestrebung, die literarische Person näher zu bezeichnen. Die ähnliche Form der Namen verrät uns die Angehörigkeit zu demselben Geschlecht. Man kann sich nicht wundern, dass man die von den Vaternamen entstandenen Familiennamen zu dem ältesten Typus zählt (vgl. Gottschald 1954, 87). 2. 2. Familiennamen nach der Herkunft Die Entstehung dieser Namen hängt mit den Bevölkerungsbewegungen und dem Aufblühen der Städte zusammen. Man konnte nach der Zugehörigkeit zu einem Stamm (Baier, Sass, Thüring) oder Volk (Wende, Welsch, Walich) und nach dem Ort (Basler, Eddelbüttel, Kotschenreuter) benannt werden (vgl. Kunze 2003, 85). Nicht nur nach dem Heimatort, sondern auch nach dem Ort seines letzten Aufenthaltes konnte man benannt werden (vgl. Fleischer 1964, 133). Die Bedeutung dieser Namen lässt sich mit „der aus…“ paraphrasieren. Als erbliche Zusätze, d. h. als wirkliche Familiennamen, sind die Ortsangaben zuerst bei dem alten süddeutschen Adel, der sich so nach seinem Stammsitz nannte. Gottschald gibt an, dass wir mögliche Beispiele im deutschen Heldenepos um 1200 finden (Dietrich von Bern, Hagen von Tronje; Gottschald 1954, 92). Bei den genannten Personen handelt es sich aber eher um die Beinamen, die noch nicht erblich waren. Man kann folgende Typen der Namen unterscheiden (Beispiele nach Kunze 2003 und Fleischer 1964): a) Älteste Typen: mit den Präpositionen ut (= aus), von, de (lat.) und dem Artikel der (Heinrich von Terpitz, Albrecht der Baseler). Die früher sehr häufige Form mit von hat sich bei Nicht-Adeligen nur an den Rändern im Nordwesten und in der Schweiz halten können (van Beethoven; Kunze 2003, 87). b) Typ mit dem Suffix -er: (Furtwängler, Ramsauer). Dieses Suffix ist bei Ortsnamen auf -ingen, -heim, -hausen, -bach, -berg, -burg und -dorf am häufigsten. c) Bloßer Ortsname: (Auerbach, Bielfeld, Erfurt, Oldenburg). d) Typen mit anderen Suffixen: -mann, -ing, -isch (Neckermann, Kölling, Böhmisch). e) Typ mit dem Suffix -stra: typisch friesisch (Extra, Fenstra). Die Ortsnamen lassen sich nach bestimmten in ihnen vorkommenden Grundwörtern verschiedenen Gruppen zuordnen. Diese Grundwörter erscheinen in unterschiedlichen Formen, die regional-bedingt sind. Die sprachliche Form kann uns helfen, ursprüngliche Region des Namens zu bestimmen. Zu den häufigsten Grundwörtern gehören (vgl. Kunze 2003, 89): 1. -au, -ow (ostdt.): bedeutet „wasserreiches Land“ (Adenauer, Grunau, Lindow, Weitenauer). 2. -berg, -barg (niederdt.), -brig (obersächs.), -burg: bedeutet „(befestigte) Stadt oder Burg“ (Eschenberg, Kobarg, Roßbrig, Straßburger). 3. -stat, -stede (niederdt.): bedeutet „Stätte“ (Brandstätter, Hagenstede, Karstadt, Oberstetter). 4. -dorf, -dorp (niederdt.): bedeutet „Dorf“ (Fraundorf, Kochendörfer, Oberndorfer, Oostendorp). 5. -ingen, -ing (bair.; sehr häufig, typisch für sehr alte Ortsnamen) (Breinlinger, Eilfinger, Häusinger, Möhringer). 6. -leben: bedeutet „erbliche Hinterlassenschaft“ (Auleb, Fallersleben, Hirschleber, Wandersleben). 7. -hausen, -husen (niederdt.): bedeutet „bei den Häusern“ (Feldhusen, Münchhausen, Kohlhauser, Schwanhäuser). 8. -rod(e) (mittel- und niederdt.), -rot, -reut(e) (oberdt.): bedeutet „Rodung“ (Pfaffenrott, Reuter, Steinrötter, Oldenrod). (Beispiele nach Kunze 2003, 89 ff.) 2. 3. Familiennamen nach der Wohnstätte Wohnstättennamen sind von den Herkunftsnamen nur schwer zu unterscheiden. Sie beziehen sich auf die Lage des Wohnsitzes einer Person und oft enthalten sie Flurnamen. Sie werden ähnlich wie die Herkunftsnamen gebildet: a) Formen mit verschiedenen Präpositionen: von, bei, im, ab, vor u.a. (Hans bei der Linden, im Keller, vor dem Tor). Besonders zahlreich sind die Präpositionsnamen in der Schweiz, wo sie in einem Wort geschrieben sind (z.B. Abderhalden, Indermühle, Zurlinden) (vgl. Gottschald 1954, 92). b) Bildungen mit -er: (Berger, Kirchhofer, Mooser). Die Präposition kann manchmal erhalten bleiben, auch wenn sie meistens, genauso wie der Artikel, abfällt (Amberger, Imhoff, Zumtobel). c) Reine Wohnsitzbezeichnungen: (Berg). d) Bildungen mit anderen Suffixen wie -ing und -mann: (Büsching, Bachmann). e) Wohnstätte als unterscheidender Zusatz zum Namen: (Spitzmüller, Torbeck). (Fleischer 1964, 113 ff.) Als jüngste Wohnstättenamen entstanden in den Städten die Familiennamen aus Häusernamen (Adelar; Kunze 2003, 95). Weil in den Städten früher Hauszeichen und Hausnamen für die Häuser typisch waren, konnte man die Menschen nach diesen Bauten näher identifizieren. Sehr verbreitet wurden auch die sog. Hofnamen (Waldhof). Die Familiennamen dieser Gruppe konnten sowohl nach verschiedenen natürlichen Gebieten, als auch nach den von Menschen geschaffenen Objekten benannt werden. Man kann sie deshalb in folgende Gruppen einteilen (Beispiele nach Kunze 2003, 95 ff.): 1) Wohnstättenamen nach den Bodenerhebungen (Bergmann, Höcht, Kniper). 2) Wohnstättenamen nach den ebenen Flächen (Ebner, Flachmeyer, Platter). 3) Wohnstättenamen nach den Bodenvertiefungen (Klammer, Schlüchter, Thälmann). 4) Wohnstättenamen nach den Gewässern und Sümpfen (Auer, Bachmann, Sauerborn). 5) Wohnstättenamen nach den Himmelsrichtungen (Nordmann, Osterbeck, Westermann). 6) Wohnstättenamen nach den Baum- und Buschbeständen (Feldpusch, Mühlhölzer, Odenwäller). 7) Wohnstättenamen nach den Äckern und Wiesen (Heier, Kiesecker, Langewiesche). 8) Wohnstättenamen nach den Wegen und Bauten (Neuweger, Staiger, Wegmann). In diese Gruppe gehören auch die Adelsnamen (von Sternberg; Kunze 2003, 95). (Beispiele nach Kunze 2003 und Fleischer 1964.) 2. 4. Familiennamen nach dem Beruf Familiennamen nach dem Beruf sind sehr verbreitet. Besonders in den sich entwickelnden Städten gab es eine große Menge verschiedensten Berufe, die sich für die Benennung der Bewohner gut eigneten. In den Familiennamen blieben also auch alte Berufe erhalten, die heute niemand mehr ausübt. Auch viele regionale Ausdrücke können wir in den Familiennamen finden, was natürlich auch für andere Namengruppen gilt. Neben den unmittelbaren Berufsnamen, die eine direkte Berufsbezeichnung enthalten, stehen die mittelbaren Berufsnamen. Sie beziehen sich auf das Werkzeug, das Material, das Erzeugnis oder den Arbeitsgang des Handwerkers (Fleischer 1964, 146). Nach der Bildung unterscheidet man folgende Typen dieser Familiennamen (vgl. Fleischer 1964, 114 ff.): a) Zusammensetzungen: Beruf + Name (Schmitthenner). b) Formen mit dem Artikel (Hans der Hoffemeister). Später fällt der Artikel ab. c) Suffixbildungen: -ing, -er, -el (Richtering, Schifferer, Schmiedel). d) Genitivformen (Pferdmenges, Schneiders). e) Satznamen (Machewurst). Die Namen nach dem Beruf kann man in folgende wichtigste semantische Bereiche eingliedern: 1. Landwirtschaftliche Berufe Ackermann, Bauer, Fischer, Koler, Schäfer 2. Nahrungsmittelgewerbe Bäcker, Lebkuchner, Koch, Müller, Fleischer 3. Metallverarbeitung Messerer, Nagler, Schmied, Schmitt, Stähler 4. Holzverarbeitung Benckeler, Tischer, Schindler, Wagner, Zimmermann 5. Ledererzeugung Gerber, Gürteler, Lederer, Täschner, Schuhmann 6. Textil- und Pelzgewerbe Ducher, Höser, Schneider, Tuchscher, Weber 7. Bauwesen Decker, Mauermann, Maurer, Schieferdecker, Ziegler 8. Dienstleistungen Arzt, Bader, Barbier, Fuhrmann, Scherer 9. Ämter Forster, Holzwart, Kellner, Verlieser, Vogt (Beispiele und Gliederung nach Kunze 2003, 107 ff.; Beispiele nach Fleischer 1964, 138 ff.) 2. 5. Familiennamen aus Übernamen Übernamen sind nach auffallenden körperlichen oder geistigen Eigenschaften eines Menschen oft im Spott gegeben worden (Fleischer 1964, 116). Für die Benennung der Menschen ist bei den Übernamen die äußerliche oder charakterliche Abweichung von der Norm wichtig. Sehr oft kommen negative Bewertungen vor (z.B. Hahn, Wunderlich), man findet aber auch positive Abweichungen von der Norm (z.B. Frühauf, Schönemann). Man unterscheidet diese Bildungsweisen der Übernamen: 1. Direkte Benennung (Greulich, Wahnschaff). 2. Metaphorische Benennung (Spatz, Sperl). 3. Metonymische Benennung (Benennung durch Gegenstände, Personen, Redewendungen, Ereignisse usw., die in irgendeiner realen Beziehung zum Benannten stehen, z.B. Herzog, Sonntag). Häufig sind auch die Satznamen (Hauschild) und Familiennamen, die aus Adjektiv + Rufnamen entstanden (Kleinhans; vgl. Kunze 2003, 139). Nach ihrer Bedeutung gliedert Bach die Familiennamen in folgende Gruppen ein (Beispiele nach Kunze 2003, 139 ff.; Fleischer 1964, 147 ff.): a) Körperliche Eigenschaften, Körperteile (Kleinke, Mager, Glätzle). b) Eigenschaften des Geistes und Charakters (Ehrlich, Kümmerle, Zürni). c) Tiere, Körperteile von Tieren (Löwe, Stier, Pagenstert). d) Pflanzen, ihre Teile und Früchte (Holzapfel, Knobloch, Pilz). e) Gegenstände (Korb, Stiefel, Pfeffersack). f) Gestirne, Naturerscheinungen (Stern, Schnee, Sturm). g) Jahres- und Tageszeiten, Monate und Wochentage, Festtage (Herbst, Hornung, Lenz). h) Kirchliches (Teufel, Weihrauch). i) Geld und Geldeswert (Hundertgulden, Schilling, Pfund). j) Besitz (Armmann, Nothaft). k) Gelegentliche oder gewohnheitsmäßige Handlungen (Tanz, Quenzer). l) Abstammung und Verwandschaft (Neffe, Trautvetter, Stiefvater). m) Weltliche und geistliche Würdenträger (Fürst, König, Papst). n) Reihenfolge (Zwölfer). o) Vorstellungen des Volksglaubens (Neidnagel). In diese Gruppe gehören auch die sog. Echonamen. Es sind die Namen, die nach den Redewendungen entstanden, die der benannte Mensch gerne im Munde führte (Beigott, Michdorst; vgl. Kunze 2003, 153). 2. 6. Familiennamen der Juden Die Familiennamen der Juden sind nicht nur auf dem deutschsprachigen Gebiet von großer Bedeutung. Als sehr interessant kann besonders die Tatsache gesehen werden, dass die Juden ihre Familiennamen relativ spät benutzt haben. Einige Juden haben sich aber trotzdem schon früher dem deutschen Brauche, Nachnahmen zu führen, unterordnet, deshalb kann man bereits im 15. Jahrhundert mehrere jüdische Familiennamen finden. Viele von ihnen führten aber sehr lange nur ihren Vornamen bzw. Beinamen. Sie benutzten oft als Beinamen den Namen des Vaters (z.B. Aaron ben Ascher). In diesem Zusammenhang kann man sagen, dass die jüdische Bevölkerung der Städte die Familiennamen früher verwendete, als die Landbevölkerung, was jedoch auch für die deutsche Bevölkerung typisch war. Als wichtigste Ursache dafür kann sicher die Einwohnerzahl genannt werden. In den Städten gab es nämlich mehrere Einwohner, deshalb ist auch früher die Bemühung, die Menschen voneinander zu unterscheiden, entstanden. Erst infolge der Emanzipationsgesetze setzten sich jedoch die Familiennamen bei den Juden schließlich durch. Den Behörden entstanden immer häufiger Schwierigkeiten bei der Unterscheidung der jüdischen Bevölkerung, weil viele Menschen denselben Namen trugen. Deshalb mussten auch die Juden den Familiennamen annehmen. Bei der Mehrheit der jüdischen Namen besteht kein wesentlicher Unterschied gegenüber den echt deutschen Namen. Den Juden wurden die Familiennamen entweder von den jeweiligen Behörden gewählt, oder sie konnten ihre Namen selbst bestimmen. In einigen Gebieten wurde den Behörden empfohlen, den Juden möglichst ungewöhnliche Familiennamen zu geben, dass die besser voneinander unterschieden werden könnten, in anderen (z.B. in Preußen) wurde im Gegenteil die Wahl der landesüblichen Namen bevorzugt, dass niemand schon an dem Familiennamen erkennen konnte, dass der Namensträger der Jude ist. Bei den selbstgewählten Namen zeigt sich oft das Streben nach Glanz und Pracht (z.B. Goldblat, Silberstein, Rubin). Die Behörden haben für die Juden aber oft auch abschätzige Namen erfunden (z.B. Buttermilch, Leichentritt, Nachtlicht). Viele der jüdischen Familiennamen haben den religiösen Charakter. Die wichtigste Rolle spielen folgende Familiennamen: 1. Familiennamen aus Vaternamen (Itzig, Levison Mendelsohn). 2. Familiennamen aus Tiernamen (Löwenthal, Hirschfeld, Wolfstein). 3. Familiennamen nach dem Beruf (Cohen, Katz). 4. Familiennamen nach dem Herkunftsort (English, Schlesinger). 5. Familiennamen aus Häusernamen (Nußbaum, Rindskopf, Stern) – v.a. in Frankfurt 6. Familiennamen aus Übernamen, selbstgewählte Phantasienamen (Blumenthal, Rosenduft, Tugendreich). (Vgl. Gottschald 1954, 124 ff.; Kunze 2003, 169.) 3. Literarische Onomastik Obwohl schon früher das Interesse an literarischen Namen zu beobachten war, wurden sie zum eigentlichen Forschungsgegenstand erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Rahmen der literarischen Onomastik, einer wissenschaftlichen Disziplin, die Sprachund Literaturwissenschaft verbindet. Gutschmidt weist darauf hin, dass bereits im 19. Jahrhundert die Namenforscher, Literaturwissenschaftler und Literaturkritiker Interesse an den Eigennamen in literarischen Werken zeigten. Debus bezeichnet als einen wichtigen Vorläufer der literarischen Onomastik Eduard Boas, der mit seinem Buch Namen-Symbolik in der deutschen Poesie aus dem Jahre 1840 einen Überblick über poetische Namen seit der mittelhochdeutschen Zeit bietet (vgl. Debus 2002, 11). Mit seiner Studie trägt er wesentlich zu der Erklärung der literarischen Namen in der mittelalterlichen Literatur bei und hilft den Literaturwissenschaftlern bei der Interpretation einiger literarischer Werke. Die relativ spät etablierte literarische Onomastik hat sich neben theoretischen Fragen hauptsächlich mit der Analyse von einzelnen Namen oder allen Namen in einem literarischen Text oder auch im Gesamtwerk eines Dichters beschäftigt. Es wurde festgestellt, dass die Namen durch eine umsichtige und textbezogene Erklärung als wichtige textkonstituierte Komponenten gelten können, was besonders für die Werkinterpretation von großer Bedeutung ist. Nach Debus hat die literarische Onomastik das Spektrum namenkundlicher Forschung erweitert und bereichert und wird es auch weiterhin tun (vgl. Debus 2007, 85). Diese wissenschaftliche Disziplin beschäftigt sich mit allen möglichen Namen in literarischen Texten. Dabei spielen besonders die Namen der literarischen Personen eine große Rolle. Im Blickpunkt der Untersuchung stehen sowohl die einzelnen Namen und deren Interpretation als auch das gesamte Nameninventar eines Werkes und die Beziehung der Eigennamen untereinander. Nicht zu vernachlässigen ist, dass die literarische Onomastik immer sowohl das Verhältnis Autor – Text als auch das Verhältnis Text – Rezipient beachten muss (vgl. Koß 2002, 167 f.). Daraus ergibt sich, dass für diese wissenschaftliche Disziplin sowohl die Absicht des Autors bei der Gestaltung seines literarischen Textes, als auch sein Verständnis durch den Leser wichtig ist. Als Aufgabe der literarischen Onomastik wird die Bestimmung der Funktion der Eigennamen im literarischen Text angesehen. Die Wichtigkeit der Funktion der Eigennamen im literarischen Text beweist folgende Aussage Karl Gutschmidts: „Aufgabe der literarischen Onomastik ist die Bestimmung der Funktion der Eigennamen im literarischen Text. Alle anderen Aufgaben und Aspekte sind als untergeordnet zu betrachten“ (Debus 2002, 74). Diese Behauptung weist auf die vielseitigen Möglichkeiten hin, die der Name dem literarischen Werk bietet, und betont, dass man die Funktionen der Eigennamen bei ihrer Untersuchung mehr in Betracht ziehen sollte. 4. Literarische Namen „Namen im literarischen Werk stellen offenbar zentrale Strukturelemente des Textes dar“ (Debus 2002, 40), weil sie die literarischen Gestalten auf verschiedene Weisen charakterisieren, die Verhältnisse zwischen ihnen ausdrücken oder sogar auf andere wesentliche Merkmale der Handlung, wie z.B. Ortswechsel hinweisen können. Literarische Namen haben einen besonderen Charakter. Nach Tynjanov gibt es im Kunstwerk keine nichtssagenden Namen. Alle Namen sagen etwas aus. Jeder Name, der im Werk angeführt wird, ist bereits eine Kennzeichnung, die in allen Farben spielt, die ihr zur Verfügung stehen (vgl. Debus 2002, 10). Diese Aussage macht uns aufmerksam darauf, dass der Wert, der jeweiligen literarischen Person gilt, schon durch die bloße Nennung des Namens ausgedrückt werden kann. Wenn der Name im Vergleich mit den anderen gewöhnlich und uninteressant ist, kann es bedeuten, dass der Namensträger in dem Werk nur eine geringe Rolle spielt. Die Namen sind deshalb für die Interpretation jedes literarischen Werkes von großer Bedeutung. Sie können sowohl die sichtbaren auffälligen Körpermerkmale, als auch die Gewohnheiten und verborgenen Eigenschaften der im literarischen Werk vorkommenden Personen verraten. Zu dieser Charakterisierung können die Autoren ihre nimmerruhende Phantasie völlig ausnutzen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass die Eigennamen ökonomisch funktionierende sprachliche Zeichen sind (vgl. Debus 2002, 19). Propria sind nach Thomas Manns Äußerung im Roman Joseph und seine Brüder „die kürzeste Art, sich über eine Person zu verständigen“ (Kopelke 1990, 56). Der Name bezeichnet nämlich immer eine konkrete Person, mit der natürlich auch ihre Charaktereigenschaften und äußerlichen Merkmale verbunden sind. Debus betont, dass es zwar bei einem völlig fremden Namen noch keine trägergeprägten Vorstellungen, aber allenfalls durch den fremden Klang geweckte Gefühle gibt (vgl. Debus 2002, 33). Verschiedene Wiederholungen von Silben und bestimmten Vokalen bei der Namenerfindung, oder sogar die Möglichkeit der Reimbildung, wirken ohne Zweifel an jeden Leser. Sie können in den Literaturfreunden nicht nur Sympathie oder Antipathie für die genannte Person erwecken, sondern auch ihre Außergewöhnlichkeit andeuten. In Thomas Manns Novelle Die vertauschten Köpfe wird der Name „Ein Stück des Seins und der Seele“ bezeichnet (Fleischer 1964, 5). Dieses Zitat bezieht sich auf die Eigenschaft des literarischen Namens, sowohl die äußeren Merkmale des Menschen, als auch die inneren, in ihm sich abspielenden Prozesse, ausdrücken zu können. Der Name ist also als ein wichtiger Bestandteil jeder Person verstanden. Nach Ingeborg Bachmann ist es gerade Thomas Mann, der „der letzte große Namenserfinder, ein Namenzauberer“ war (Debus 2002, 17). Es beweist die große Menge an verschiedensten literarischen Namen in seinen Werken, in denen eine endlose Erfindungskraft des Autors nicht zu übersehen ist. Selbst in seinen Werken wird oft die Wichtigkeit der Namen betont. In dem Roman Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull lässt Thomas Mann seinen Felix Krull sagen: „Der Name ist ja mit der Person, die ihn trägt, unzertrennlich verbunden“ (Debus 2002, 20). Diese Aussage betont, dass ein fester Zusammenhang zwischen den literarischen Namensträgern und ihren Namen besteht. Die literarischen Namen sind mit den literarischen Gestalten mehr verbunden, als die realen Namen mit ihrem Namensträger. Auch Ingeborg Bachmann behauptet, dass der Name an die erschaffene Gestalt stärker gebunden ist als an den Lebenden (vgl. Bachmann 1964, 313). Diese Feststellung hängt bestimmt damit zusammen, dass die Eltern ihren Kindern die Namen meistens nur zufällig geben. Eine große Rolle können bei der Namenwahl unterschiedliche Namenmoden oder Klang des Namens spielen. Wenn das Kind den ungewöhnlichen Namen einer bekannten literarischen Gestalt trägt, können ihm auch die Eigenschaften oder besondere Merkmale zugeschrieben werden. Die Autoren wählen die Namen für ihre literarischen Gestalten, um sie möglichst gut zu charakterisieren, was für die Namen der realen Personen in der Gegenwart nicht gilt. Das bestätigt auch das Zitat aus einem Forschungsbericht zur englischen Namenkunde, das über die literarischen Namen meint: „Es geht vornehmlich um jene fiktiven – wiewohl an wirkliche angelehnten – Namen, die die Autoren prägen, um sie in den Dienst der Charakterisierung zu stellen. Solche Namen sollen etwas Begriffliches „bedeuten“ oder zumindest assoziieren, während für die wirklichen Personennamen seit Beginn der Neuzeit gerade das Fehlen dieses Merkmals charakteristisch ist“ (Thies 1978, 3). Der Unterschied zwischen den literarischen und den realen Namen besteht darin, dass die Hauptfunktion der realen Namen ist, die Menschen voneinander zu unterscheiden, während die literarischen Namen dem Leser einige Informationen über die literarische Person verraten sollen. Reale Namen können uns höchstens die Wünsche oder Vorstellungen der Eltern von ihrem Kind zeigen, weil man bei der Namengebung den Charakter und zukünftige Weltanschauung nicht voraussehen kann. Diese Meinung bestätigt auch Thies, der davon überzeugt ist, dass Namen in der Literatur Schlüssel zum Wesen des Namensträgers sind, während man die Namen in der Realität als reine Erkennungsmarken ohne Bedeutung, die nur der Bezeichnung dienen, wahrnehmen kann (vgl. Thies 1978, 4). 5. Typen literarischer Namen Es gibt verschiedene Typen literarischer Namen. Die erste Einteilung der literarischen Namen gab Aristoteles. Er unterscheidet beliebige (erdichtete) Namen in der Komödie (z.B. Philumene = „die Geliebte“) von überlieferten (bekannten) Namen in der Tragödie (Ödipus, Xerxes; Kunze 2003, 197). Die Wissenschaftler sind sich aber bei der Einteilung der literarischen Namen nicht einig. Sie benutzen zur Bezeichnung literarischer Namen verschiedene Termini. Dieter Lamping unterscheidet zwischen den sprechenden, klingenden und präfigurierten Namen (vgl. Schwanke 1992, 147). In der gegenwärtigen Namenforschung wird jedoch meistens die Namentypologie von Hendrik Birus benutzt. Bereits im Jahre 1978 stellte dieser Wissenschaftler sein Modell vor, in dem er folgende vier Typen literarischer Namen unterscheidet (vgl. Debus 2002, 57): 1. redende Namen 2. klassifizierende Namen 3. klangsymbolische Namen 4. verkörperte Namen Die literarischen Namen können auch Merkmale mehrerer oben erwähnter Typen tragen. In der Praxis ist üblich, dass sich die Typen der literarischen Namen oft überschneiden. Der untersuchte Name kann z. B. zugleich klangsymbolisch und klassifizierend sein. Als Beispiel kann der Name Klöterjahn aus Thomas Manns Erzählung Tristan dienen. Dieser Name wirkt klassifizierend als norddeutsch und bürgerlich und zugleich klangsymbolisch als ordinär (vgl. Kunze 2003, 197). 5. 1. Redende Namen Birus erwähnt, dass der Begriff redende Namen von Lessing stammt. Dieser Typus wird auch als sprechende Namen bezeichnet, weil es sich um die Namen handelt, die zu uns gleichsam wie Appellativa sprechen. Redende Namen haben lexikalische und gelegentlich etymologische Wortbedeutung. Nach Birus liegen „die Vorzüge der redenden Namen nicht allein in ihrer rationalen Durchsichtigkeit, sondern mindestens ebenso sehr in ihrer drastischen Charakterisierungsfähigkeit“ (Debus 2002, 58). Wenn man solche Namen liest, kann man sich in der Regel die Person gut vorstellen, oder mindestens die wichtigen sie betreffenden Informationen erfahren. Mit Hilfe dieser Namen kann der Autor gut ausdrücken, was an der Person auffällig ist oder was ihr Handeln entscheidend bestimmt. Redende Namen kommen schon in den antiken Werken vor. Sie sind typisch besonders für einige literarische Gattungen, wie z.B. Satire und Komödie (vgl. Kopelke 1990, 96). In besonders raffinierter Weise und nicht ohne weiteres erkennbar für den Rezipienten ist Wolfram von Eschenbach beim Namen Condwiramurs im Parzival vorgegangen. Karl Bartsch meinte, diesen Namen auf altfrz. coin de voire amors – Ideal, Typus der wahren Liebe, zurückführen zu können. Wolfram hat jedoch offensichtlich vom altfrz. Verb conduire – führen, geleiten – eigenwillig-spielerisch das Substantiv condewier gebildet, das auch sonst noch im Parzival neben der Verbform condewieren vorkommt (die richtige altfrz. Form wäre conduit – Schutz, Geleit). Das -amurs ist von Bartsch richtig zu altfrz. amor, amour – Liebe – gestellt worden. Dieser Name wäre also etwa wiederzugeben mit – Geleit der Liebe, Liebesgeleit (vgl. Debus 2002, 59 f.). Die Namen, die zu den Lesern direkt sprechen, kann man auch als unmittelbar sprechende Namen bezeichnen. Mit diesem Namentypus hat Goethe z.B. in Hanswursts Hochzeit den Scherz bis zur Tollheit gesteigert, weil darin das sämtliche Personal des Schauspiels aus lauter deutsch herkömmlichen Schimpf- und Ekelnamen bestand, wodurch der Charakter der einzelnen sogleich ausgesprochenen und das Verhältnis zueinander gegeben war. Beispiele für diese Namenkategorie sind die Namen Bieresel, Hungerdarm, Nimmersatt, Saufaus usw. aus Hanswursts Hochzeit oder Gelbschnabel, Haberecht und Naseweis aus Paleophron und Neoterpe (vgl. Schwanke 1992, 198). Sehr häufig und auffällig sind die Namen bei den Dichtern des poetischen Realismus wie Fontane und Raabe, aber auch Thomas Mann verwendet viele dieser Namen (z.B. Langhals aus dem Roman Buddenbrooks). Dieser Name betrifft das Aussehen. Man stellt sich den Mann mit dem langen Hals vor. Nicht alle Namen sind aber semantisch durchsichtig. Es gibt auch versteckt-redende Namen, deren ursprüngliche Bedeutung rational-philologisch erschlossen werden muss (z.B. Stöhr aus dem Roman Der Zauberberg). Die Bedeutung des Namens bezieht sich an das mhd. Adjektiv störr bzw. storr, was „steif, tölpisch, störrisch“ bedeutet, und an das nhd. Substantiv Stör, also eine bestimmte Fischart. Das bezieht sich darauf, dass Frau Stöhr „achtundvierzig verschiedene Fischsaucen zu bereiten verstehe“ (vgl. Debus 2002, 43). 5. 2. Klassifizierende Namen Klassifizierende Namen ordnen nach Birus „ihre Träger aufgrund von religiös, national, sozial oder aber einfach literarisch bedingten Namengebungskonventionen einer bestimmten Gruppe“ zu (Debus 2002, 64). Es handelt sich um die Namen, die in der realen Welt vorkommen und die oft neben der Verbindung der literarischen Person mit einer bestimmten Religion, einer sozialen Gruppe, ihre Staatsangehörigkeit oder Angehörigkeit zu einer Region zeigen. Erst seit dem 17. Jahrhundert kommen klassifizierende Namen häufiger vor. Noch später, im 19. Jahrhundert, benutzte Fontane unter anderem antithetische klassifizierende Namen wie Dr. Niels Wrschowitz – Kombination von nordischem Vor- und slawischem Familiennamen (vgl. Debus 2002, 65). Viele dieser Namen findet man ebenfalls bei Thomas Mann. In der namentlichen Kennzeichnung literarischer Figuren spielt häufig das Fremd-Nationale eine wichtige Rolle (z.B. Tonio Kröger aus der Erzählung Tonio Kröger). Der Familienname Kröger ist ein typisch niederdeutscher Nachname, der Vorname Tonio zeigt dagegen an eine gewisse Aussonderung des Haupthelden (des Künstlers) aus der Gesellschaft, in der er lebt. Dieser Name kommt von seinem Onkel Antonio, dem Bruder seiner Mutter, die Ausländerin war. Tonio sieht seinen fremden Vornamen als einen immer gegenwärtigen Handikap. Zur Kennzeichnung des Gewöhnlichen, Durchschnittlichen eignen sich besonders gut die alltäglichen Namen. Die Autoren bevorzugen absichtlich die gewöhnlichen Namen, um ihre Gestalten mit dem alltäglichen Leben zu verbinden und in den Lesern das Gefühl zu erwecken, dass diese literarischen Helden real existieren könnten. Auch Hellfritzsch ist der Ansicht, dass sich eine festzustellende Beliebtheit ganz gewöhnlicher, gleichsam abgegriffener Namen (Tante Berta, Werkleiter Müller) bei näherem Zusehen als ein spezifisch stilistisches Mittel erweist, u. z. zur Wiedergabe alltäglichen Geschehens oder zur Benennung typischer Zeitgenossen oder Menschen des Alltags (vgl. Debus 2002, 65). Zur Kennzeichnung eines gewöhnlichen und durchschnittlichen Menschen benutzte z.B. Thomas Mann in der Erzählung Tristan den Namen Müller für einen unwichtigen Arzt. Im Vergleich mit ihm nennt er den Doktor Leander, dessen Name fremdartig und vornehm klingt, für einen Hauptarzt im Sanatorium (vgl. Debus 2002, 66). Auch bestimmte sprachliche Mittel können der sozialen Markierung dienen (z.B. das Suffix -ke: slawisch, niederdeutsch; vgl. Debus 2002, 66). Die Dichter nennen als Fundgruben für typische regional-örtliche Namen vor allem Telephonbücher, Landkarten, Friedhöfe oder Klingelschilder eines großen Mietshauses (vgl. Debus 2002, 66), die viele verschiedenste Namen enthalten und dadurch als unerschöpfliche Quelle der literarischen Namen dienen können. 5. 3. Klangsymbolische Namen Der Wohlklang spielt in der realen Namengebung eine wichtige Rolle. Auch die Dichter benutzen jedoch als ein beliebtes Gattungsmittel den Wohl-, aber auch Missklang von Namen. Das zeigen Namen aus verschiedenen literarischen Epochen. Als Beispiel kann hier der Name Adolar Krola für einen Sänger in Fontanes Frau Jenny Treibel genannt werden. Die rhythmisierende Abfolge der volltönenden Vokale a-o-a-o-a mit ihrem klangästhetischen Effekt passt gut zu dem Namen des Sängers (vgl. Debus 2002, 67). Besonders Jean Paul zeigte seine Vorliebe für die klangliche Form des literarischen Namens. Er legte sich eine große Sammlung „guter“ und „schlimmer“ Namen an. Entscheidend war dabei die Wahl sowohl der Lautwerte als auch der Silbenzahl. Für unbedeutende Personen verwendete er einsilbige Namen (z.B. Haft, Lerch, Wutz). Bei den mehrsilbigen Namen können über die positive oder negative Wirkung die Suffixe entscheiden: positiv: -lein, -le (z.B. Fixlein, Schmerzle), negativ: -er (z.B. Fechser). Auch Vokale können positiv oder negativ konnotiert sein: positiv: langes i, a, o, negativ: langes ä, ö, e (vgl. Debus 2002, 67 f.). In Heinrich Bölls Namenspektrum sind nach James Henderson Reid Alliterationen und Assonanzen prägend, und er stellt fest, dass Frauennamen fast vollständig des r-Lautes entbehren. Er zitiert in seinem Werk aus Ansichten eines Clowns Bölls Aussage zum r: „der Laut, auf dem die militärische Disziplin beruht“ (vgl. Debus 2002, 68), d. h. dass der r-Laut sehr gut für die Bildung der Namen von strengen und disziplinierten Menschen, v. a. Männern passt. Diesen Namentypus können wir natürlich auch bei Thomas Mann finden (z.B. Crequis de Mont-en-fleur aus dem Roman Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull). In diesem Buch bezeichnet der Name „ein würdiges Ehepaar“ (Mann 1982, 66). Die Nasale verursachen, dass durch den Klang des Namens die Vorstellung einer französischen Eleganz entsteht. Deswegen konnte man diese Menschen für Angehörige einer höheren Gesellschaftsschicht halten. 5. 4. Verkörperte Namen Verkörperte Namen sind nach Birus Namen, „die ihre eigentliche Bedeutung durch den Verweis auf einen außerhalb des Kunstwerks existierenden Träger dieses Namens gewinnen“ (Debus 2002, 70). Die Charaktereigenschaften, Fähigkeiten oder äußerlichen Merkmale des realen Namensträgers werden auf die literarischen Gestalten übertragen. Es sind Namen der Personen, die in der Geschichte oder in der Gegenwart real existiert haben, und Namen aus der Literatur, die von dem Dichter in sein Werk übernommen wurden. Häufig kommen authentische Namen von Politikern, Philosophen oder anderen Persönlichkeiten vor (vgl. Debus 2002, 72). Für diesen Namentypus gibt es in der Literatur auch andere Termini, z.B. präfigurierter, vorbelasteter, anspielender Name oder Zitatname (vgl. Debus 2002, 70). Präfigurierte Namen sind nach Kopelke Namen, an die sich Vorstellungen von verschiedenen Charakteren binden (vgl. Kopelke 1990, 119). Ein Name wie Karl der Große evoziert z.B. bei den Lesern den Gedanken an legendären Ruhm, die Namen Don Juan oder Casanova sind wieder passende Bezeichnungen für einen Schürzenjäger (vgl. Kopelke 1990, 121). Verkörperte Namen sind offenbar zu allen Zeiten wichtige literarische Bezugsgrößen gewesen. Mythische Gestalten wie Ödipus, Antigone oder Medea sind schon in der attischen Tragödie verlebendigte literarische Figuren und auch öfter thematisch bestimmend. Artus, Siegfried, Brünhild oder Kriemhilt sind Gestalten nicht nur der mittelalterlichen Epik, von denen wir annehmen dürfen, dass ihr literarisches Bild auf reale Vorbilder zurückgeht (vgl. Debus 2002, 71). Ganz eindeutig ist der Bezug auf den historischen Julius Caesar in Shakespeares so benanntem Drama, auf Albrecht von Wallenstein in Schillers Trilogie Wallenstein oder auf Napoleon Bonaparte in Grabbes Napoleon oder die hundert Tage. Die Figuren sind fiktionalisiert und vermitteln durch die formale Identität von literarischer Figur und historischem Namensträger die gewollte Illusion von Realität. Verkörperte Namen können aber auch formal verfremdet sein. Völlig verfremdete oder ersetzte Namen bezeichnet man als verschlüsselte Namen (vgl. Debus 2002, 71 f.). Birus macht aufmerksam darauf, dass in Brechts Parabelstück Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui Goebbels in Givola, Göring in Giri, Röhm in Roma oder Dollfuß in Dullfeet abgewandelt sind. Diese Namen sind zwar noch relativ leicht zu erklären, der Name Arturo Ui als verschlüsselter Name für Adolf Hitler ist jedoch nicht im wenigsten durchsichtig (vgl. Debus 2002, 72). Verschlüsselt sind aber auch die Namen wie K. in Kafkas Roman Der Prozeß oder Gräfin von G. in Gellerts Das Leben der schwedischen Gräfin von G. Im 18. Jahrhundert finden sich darüber hinaus völlig verschlüsselte Namen durch die bloße Angabe von zwei oder drei Sternchen. Das ist die Vorstufe der absoluten Namenlosigkeit, die im 20. Jahrhundert praktiziert wurde (vgl. Debus 2002, 73). 6. Historischer Überblick Die Namen spielten in der Literatur immer eine wichtige Rolle. Nach Siebicke lassen sich aber in der Namengebung sowohl epochale Unterschiede als auch Unterschiede innerhalb der Gattungen beobachten (vgl. Koß 2002, 168). In diesem Zusammenhang muss auf die wichtige Rolle verschiedener Namenmoden hingewiesen werden. Für die bestimmten literarischen Gattungen sind einige Namengruppen typisch. Als Beleg kann z.B. die Satire dienen, für die besonders komische Namen typisch sind, u.z. redende oder klangsymbolische Namen. Nach Rajec zeigen nicht nur der Inhalt, die Form und der Stil, sondern auch die literarische Namengebung der Prosa Entwicklungsstufen und Parallelen auf. Die bevorzugten, oft gekünstelten und fremdklingenden Namen, wie Horribilicribrifax oder Daradiridatumdarides (Gryphius), wurden im Laufe des 17. Jahrhunderts mit humorvollen Namen, wie Schelmuffsky (Reuter), später im 18. Jahrhundert mit realistisch klingenden, oft auch redenden Namen, wie Wilhelm Meister (Goethe), deren wörtliche Bedeutung unmittelbar verständlich waren, ersetzt. Die Helden der späteren Prosa repräsentieren Prototypen, wie z.B. den Einzelmenschen, das Individuum, den Alltagsmenschen, aber auch die nur mit einem Initial identifizierte Figur und schließlich den Menschen, der anonym bleibt (vgl. Rajec 1977, 15 f.). Vor allem sprechende Namen findet man in unterschiedlichsten Gattungen, bereits in der antiken Typenkomödie der Griechen, in der satirischen Literatur des Spätmittelalters, in den Reformationsspielen, Dialogen der Renaissance und des Barocks, den Dramen Shakespears aber auch im realistischen Roman des 19. Jahrhunderts (vgl. Kopelke 1990, 6 ff.). Auch in der Zeit der Aufklärung kann man von der Dominanz der redenden Namen sprechen. Die Dominanz der redenden Namen war über die Aufklärungszeit hinaus aber auch für die Epoche des Sturm und Drang unangefochten. Birus betont, dass selbst Goethe redende, weniger dann verkörperte Namen benutzt (vgl. Birus 1978, 36). Eva Fiesel untersuchte die Namengebung der Romantik und stellte fest, dass für diese Epoche die Kraft des Namens eben darin besteht, „dass er den eigentlichen, verdunkelten und oft unkenntlich gewordenen Sinn der Erscheinung offenbar macht“ (Rajec 1977, 21). Die Aussage erklärt, dass die Namen in dieser Epoche dazu dienen, etwas mehr über die besonderen und geheimnisvollen Helden zu verraten. Während die Autoren früherer Epochen oft die künstlich geschaffenen Namen benutzten, bemühen sich die Autoren des 19. Jahrhunderts, authentische Namen aus dem Alltagsleben ihren literarischen Gestalten zu geben. Namenschöpfungen, die etymologisch durchsichtig sind, werden als geschmacklos empfunden. Realistische Namen drücken vor allem soziale, geographische, religiöse und historische Unterschiede aus. Es sind hauptsächlich klassifizierende Namen und deshalb kennzeichnen sie ihre Träger nach ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe. Auch in der Epoche des Realismus benutzt man jedoch die sprechenden Namen, die Autoren versuchen aber, passende Namen zu finden, die wie normale Alltagsnamen wirken (vgl. Kopelke 1990, 6 ff.), dass sie bei den Lesern den Anschein der Realität erwecken. Rajec gibt an, dass Fontane selbst im Namen etwas „geheimnisvoll Bestimmendes“ sah (Rajec 1977, 16). Die Namen sind nämlich immer mit Absicht für eine bestimmte literarische Gestalt erdacht oder ausgewählt und es ist deshalb sehr interessant, ihr Geheimnis zu entdecken und dadurch die typischen innerlichen oder äußerlichen Merkmale der jeweiligen literarischen Person zu entschlüsseln. Demetz stellte bei seiner Untersuchung der Namentypen bei Fontane fest, dass der Dichter allegorische, andeutende und antithetische Namen bevorzugte“ (vgl. Rajec 1977, 22). Es können z.B. die verschlüsselten Namen sein, die die Besonderheiten und Merkmale einer literarischen Person nicht direkt verraten, oder Namen, die im Kontrast mit der literarischen Figur stehen und damit ihr Charakter, ihr Aussehen oder ihre Fähigkeiten betonen können. Solche Namen können manchmal auch komisch wirken. Im 19. Jahrhundert beginnt sich Jean Paul systematisch mit der Frage der literarischen Namengebung zu beschäftigen. Er erstellt Namenlisten und klassifiziert die Namen nach ihren Funktionen (vgl. Kopelke 1990, 28). Erst im 20. Jahrhundert endet nach Ingeborg Bachmann die Tradition der literarischen Namengebung. Wie schon erwähnt wurde, nennt sie in ihren Frankfurter Vorlesungen als den „letzten großen Namenserfinder“ Thomas Mann (Bachmann 1964, 53). 6. 1. Namen in der mittelalterlichen Dichtung In der mittelalterlichen Literatur zeigt sich das Bestreben, die mythischen Namen, die aus der Vorzeit überliefert wurden, mit den Namen aus der Gegenwart des Dichters zu verbinden. Zur Zeit der Dichter des Nibelungenliedes sind die Namen Volker oder Gernot geläufig. Auch die Namen, die auf antike Sagen zurückgehen, wie z.B. Gawin und Iwanus, sind bekannte Heiligennamen, die gegenwärtig benutzt werden (vgl. Bauer 1998, 214). Es gibt aber auch Belege für die Übernahme literarischer Namen in die allgemeine Namengebung. Vor allem die Namen aus den Heldensagen oder den Artusromanen (z.B. Laudine, Gawein) wurden in Adelskreisen in der Zeit, die als Blüte der Ritterzeit gilt, sehr beliebt. In den mittelalterlichen Werken spielt aber auch die Namenlosigkeit eine wichtige Rolle. Die Tatsache, dass viele Gestalten in der mittelalterlichen Literatur keinen Namen haben, kann bedeuten, dass der Held noch keinen Namen verdient hat. Lancelot trägt zunächst nur Zunamen, erst als er seine Prüfungen bestanden hat, hat er seinen eigentlichen Namen „verdient“. Auch Parzival wächst namenlos auf. Erst in V. 4571 seines Gedichts lässt Chrétien den Helden seinen Namen erraten (vgl. Boesch 1981, 141). Im Minnesang hat jedoch das Verschweigen des Namens der Dame einen anderen Grund. Eine große Rolle spielt hier die gesellschaftliche Diskretion. Wenn die Dame nicht genannt wird, entzieht sie sich der Verfügbarkeit (vgl. Boesch 1981, 142). Für die mittelalterliche Namenschöpfung sind die redenden Namen von großer Bedeutung. Der Name wird hier zur „Metapher und zum Vorausurteil“ (Boesch 1981, 142). Er verbirgt in sich das Schicksal des Helden. „Sigune wird von Wolfram auf das Wort „Sieg“ gedeutet, Hartmann bringt seinen Erec mit dem Begriff der ere zusammen“ (Boesch 1981, 145). Sigune kann dank ihrem Namen auf den Sieg hoffen, für Erec als Ritter spielt in seinem Leben die Ehre eine bedeutende Rolle. Das Werk Wolframs von Eschenbach ist im Vergleich mit seiner französischen Vorlage von Chrétien reich an Namen. Für viele seiner Gestalten hat er die Namen selbständig gefunden oder geschaffen (vgl. Boesch 1981, 141). Er benutzt in seinem Werk biblische Namen (Adam, Eva), antike Namen (Jupiter, Venus), literarische Namen (Eneas, Siegfried), Phantasienamen, die entweder übernommen oder selbsterfunden sind (Amfortas – enfertes, aus dem lat. infirmitatus = erkrankt; vgl. Bauer 1998, 215). Die mächtige Lust an Übernamen zeigt sich vor allem in der Dichtung. In Heinrich Wittenweilers Werk Der Ring sind fast alle Figuren Bauern. 80% tragen Übernamen wie Fleugenschaiss – Fliegendreck – oder Rüerenzumph – Faß den Penis usw. (vgl. Kunze 2003, 65). Diese Namen setzen sich zum Ziel, die Bauer zu verspotten. In der Schwankliteratur sind besonders die Namen nach Berufen und Ständen zu finden. Die Bauer heißen z.B. Ackertrapp oder Eseltrib, Grabwächter tragen Kriegernamen wie z.B. Helmschrot und ein passender Name für den Boten ist Schnelllauf. Diese Namen können mit den Tätigkeiten, die ihre Namensträger ausüben, mit ihrem Besitz usw. zusammenhängen. Viele Gestalten tragen aber Namen der menschlichen Schwächen. Manchmal stehen die Namen in der Opposition zur Rolle, z.B. in Wittenweilers Ring predigt Lastersack über rechte Lebensführung. Es gibt auch viele Satznamen, wie der Soldat Schlaginhaufen oder der Wirt Bringsbier. Auch in der Tierdichtung haben die redenden Namen eine große Tradition. Der Name Gerhard für den Gänserich kann bedeuten, dass der Gänserich im Angriff seinen Hals wie Ger nach vorne richtet (vgl. Boesch 1981, 145 ff.). Die Dichter sind bei der Wahl der Namen manchmal auch durch verschiedene Namenmoden beeinflusst. 6. 2. Namen in der Literatur des 20. Jahrhunderts Rajec macht aufmerksam darauf, dass sich die Namen der Helden der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts auffällig von denen der früheren Perioden unterscheiden (vgl. Rajec 1977, 15). Die Namen spiegeln nämlich auch gesellschaftliche Verhältnisse wider, die sich im Laufe der Zeit immer verändern. Schon in Kapitel 6 wurde erwähnt, dass Ingeborg Bachmann das 20. Jahrhundert für die Epoche hielt, in der die Tradition der literarischen Namengebung endete. Das belegt auch folgende Äußerung: „In der neueren Literatur ist, was die Namen anbelangt, nun einiges geschehen, das nachdenklich macht, eine bewusste Schwächung der Namen und eine Unfähigkeit, Namen zu geben, obwohl es weiterhin Namen gibt und manchmal noch starke Namen“ (Bachmann 1964, 316). Sie ist mit der gegenwärtigen Situation bei der literarischen Namengebung nicht zufrieden und betont die fehlende Erfindungskraft der Autoren des 20. Jahrhunderts bei der Wahl der Namen für ihre literarischen Gestalten. Sie hält die Anonymisierung der Helden oder ihre Benennung mit den Anfangsbuchstaben des Namens für eine nicht zu lobenswerte Tendenz. Ein wichtiges künstlerisches Mittel in den literarischen Texten ist aber nicht nur die Namengebung, sondern auch die Namenlosigkeit (vgl. Koß 2002, 170). Die Tatsache, dass die literarische Person keinen Namen trägt, kann bedeuten, dass sie nicht so wichtig ist oder dass sich der Autor die Verallgemeinerung oder Typologisierung bestimmter Gruppe von Personen zum Ziel gesetzt hat. Die Namenlosigkeit oder die Verschlüsselung der Namen spielte besonders eine große Rolle im Werk von Franz Kafka. Als Beispiel könnte in diesem Zusammenhang der Ausschnitt aus Kafkas Roman Das Schloss angeführt werden: Ein Landvermesser, K., kommt in das Dorf, vermeintlich als Angestellter des Schlosses. Wenig später treffen auch seine Gehilfen ein, und es gibt die folgende Szene: „Es ist schwer mit euch“, sagte K. und verglich wie schon öfters ihre Gesichter, „wie soll ich euch denn unterscheiden? Ihr unterscheidet euch nur durch die Namen, sonst seid ihr einander ähnlich wie“ – er stockte, unwillkürlich fuhr er dann fort –, “sonst seid ihr einander ja ähnlich wie Schlangen.“ Sie lächelten. „Man unterscheidet uns sonst gut“, sagten sie zur Rechtfertigung. „ Ich glaube es“, sagte K., „ich war ja selbst Zeuge dessen, aber ich sehe nur mit meinen Augen, und mit denen kann ich euch nicht unterscheiden. Ich werde euch deshalb wie einen einzigen Mann behandeln und beide Artur nennen, so heißt doch einer von euch. Du etwa?“ – fragte K. den einen. „Nein“, sagte dieser, „ich heiße Jeremias.“ – „Es ist ja gleichgültig“, sagte K., „ich werde euch beide Artur nennen. Schicke ich Artur irgendwohin, so geht ihr beide, gebe ich Artur eine Arbeit, so macht ihr sie beide, …“ (Bachmann 1964, 318). K. relativiert die Bedeutung der Namen als eines die Menschen unterscheidenden Mittels. Er sieht seine Gehilfen anders als andere Menschen. Dieser Auszug zeigt, dass der literarische Held die wichtige Rolle der Namen nicht nur in Frage stellt, sondern entscheidend ablehnt. Das angeführte Beispiel aus Kafkas Werk kontrastiert stark mit den Ansichten einiger Helden von Thomas Mann, die sich über die Rolle des Namens äußern (s. Kapitel 7.1.). Durch den Vergleich der zitierten Aussagen der Helden kann man die veränderte Rolle der Namen in den literarischen Werken des 20. Jahrhunderts feststellen. Nach Ingeborg Bachmann besteht in Kafkas Roman Das Schloss ein Zusammenhang zwischen der Namensverweigerung von Seiten des Autors und der Verweigerung all dessen an K., was ihn berechtigen könnte, einen Namen zu tragen. Nach Bachmann kann K. keinen Namen tragen, weil er allen charakteristischen Merkmalen entbehrt, die dem Autor helfen würden, für diese literarische Person einen passenden Namen auszuwählen, d.h. Herkunft, Milieu, Eigenschaften usw. (vgl. Bachmann 1964, 317). Die anonyme Bezeichnung K. benutzte Kafka absichtlich, um den Helden mit der Handlung in eine feste Verbindung zu bringen und dadurch die Wirkung des Werkes an die Leser zu unterstützen. 7. Namengebung Als Domäne poetischer Texte sehen Krüger und Sobanski „das Spiel mit tatsächlichen oder auch erfundenen Namen“ (Koß 2002, 167). In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass die Autoren bei der Suche nach den treffenden Namen für ihre literarischen Helden wirklich viele Möglichkeiten haben. Sie können die Namen auf verschiedene Weisen erfinden oder im Namenschatz der betreffenden Sprache vorhandene Eigennamen verwenden. Nach Bauer entscheiden sie sich manchmal für die zweite Möglichkeit deshalb, weil sie dem fiktiven Geschehen den Anschein des Tatsächlichen verleihen möchten (vgl. Koß 2002, 169). Sie möchten eine realistische Wirkung der Figuren erzielen und beabsichtigen, die Leser davon zu überzeugen, dass die geschilderten Ereignisse und Handlungen aktuell sind und auch in ihrem Alltagsleben passieren könnten. Koß weist darauf hin, dass sich die Motive für die Namenwahl bei einigen Figuren auch überschneiden können (vgl. Koß 2002, 169). Schwanke betont, dass die Namen nie zufällig gewählt sind, sondern als ein bewusst eingesetztes gestalterisches Werkzeug gelten (vgl. Schwanke 1992, 140). Die Autoren literarischer Texte können durch die Namen Meinungen der Leser und deren Verhältnis zu den jeweiligen literarischen Gestalten beeinflussen. In den literarischen Werken können wir sowohl die Namen der real existierenden Persönlichkeiten (Galileo Galilei), als auch die realistisch klingenden Namen (Oskar Matzerath) finden. Der Autor kann jedoch auch erfundene, unrealistische Namen benutzen, die noch kein Mensch getragen hat (Piffpaff; vgl. Kunze 2003, 197). „Während der Adel zumeist klangvolle Namen trägt, die auf seine Besitzungen und Wohnstätten hinweisen, so haben Bürgerliche, Arbeiter und Handwerker bodenständigere Familiennamen, und Bedienstete werden oft nur mit ihrem Vornamen vorgestellt“ (Kopelke 1990, 134). Diese Tatsache beweist, dass auch die gesellschaftliche Stellung der literarischen Gestalten über die Wahl der Namen entscheiden kann. Der Gebrauch der Personennamen in Werken der neueren Literatur unterliegt auch der Mode und die Autoren benutzen oft die Namen, die in ihrer Zeit beliebt und verbreitet sind (vgl. Bauer 1998, 216). Diese Namen können dann auf die Zeit der Entstehung des Werkes oder auf die Zeit, in die die Handlung versetzt wurde, hinweisen. Als ein typisches Beispiel können z. B. die pietistischen Neubildungen Gotthold und Gottlieb angeführt werden, die für das 17. Jahrhundert typisch sind. 7. 1. Dichter und ihre Namengebung In diesem Kapitel werden bestimmte Gewohnheiten einiger Autoren hinsichtlich ihrer Namengebung vorgestellt. Die vor den Dichtern stehende Aufgabe, ihren literarischen Personen Namen zu geben, wird meistens als sehr schwierig empfunden. Das beweist folgendes Zitat von Goethe: „Namen zu geben ist nicht so leicht wie man denkt“ (Schwanke 1992, 85). Die Dichter empfunden meistens die Rolle der Namen als sehr wichtig. Sie erfinden oder finden die Namen sehr sorgfältig und auf keinen Fall willkürlich. Diese Tatsache führt in einigen Fällen dazu, dass die Autoren die Namen manchmal länger ausprobieren und den Namen solange ändern können, bis ein richtiger und passender Name gefunden wird (vgl. Debus 2002, 40). Die Autoren wählen solche Namen, die das Wesen ihrer literarischen Gestalten unterstützen und ihren Eigenschaften, ihrem Handeln und ihrem Aussehen entsprechen. Debus ist der Meinung, dass der Dichter den Namen gezielt auf die erdachte Figur hinauswählt und dass die literarische Figur in aller Regel dem „Wunschbild ihres Namens“ entspricht (vgl. Debus 2002, 19). Zu erwähnen ist die Namengebung bei Lessing, der vor allem in seinen dramatischen Anfängen deutliche genrebedingte Unterschiede erkennen lässt. In seinen Entwürfen zu historischen Trauerspielen (z.B. Das befreyte Rom, Kleonnis, Spartacus) hält er sich, abgesehen von einigen Nebenfiguren, streng an die historisch überlieferten Namen (z.B. Aristodemus – der Beste des Volkes). Demgegenüber gibt es in seinem bürgerlichen Trauerspiel Miß Sara Sampson keine solchen historischen, dafür aber offensichtlich redende Namen (Mellefont – Honigquelle). Im ersten Fall will er bei dem Publikum den Anschein der Realität erwecken, im zweiten Fall legt er Wert auf die informative und abbildende Funktion der Namen, sodass der Name viel über die Figuren aussagt (vgl. Birus 1978, 83). Nach Debus war einer der anderen Autoren, für die die Namen in ihrem Werk eine sehr wichtige Rolle spielten, ohne Zweifel Jean Paul. Er behauptet, dass für ihn das Ausschlaggebende immer der Klang des Namens war und die inhaltlichen Assoziationen höchstens sekundär hinzutraten (vgl. Debus 2002, 45 f.). Die große Bedeutung, die Jean Paul der lautlichen Seite der Namen beimaß, bestätigen die ausführlichen Regeln, die er zusammengestellt und bei der Benennung seiner literarischen Gestalten eingehalten hat. Für die „Helden“ seiner Idyllen und Humoresken benutzt er in der Regel Namen auf -lein (-le, -el), für ausländische Figuren solche auf -i und für Geistliche die Namen auf -mann. Seine edlen, erhabenen Gestalten haben in der Tonsilbe ihres Namens häufig ein a oder o, freundliche Charaktere ein i und unangenehme Personen dagegen ö, ä oder e (zuweilen auch eu oder ei; vgl. Birus 1978, 43). Der Klang der Namen beeinflusst entscheidend die Gefühle der Leser und kann die Sympathie oder Antipathie zu der jeweiligen literarischen Person zur Folge haben. Wie schon in Kapitel 5.3. geschrieben wurde, legte sich Jean Paul eine große Sammlung „guter“ und „schlimmer“ Namen an. Seine Rubrizierung „guter“ und „schlimmer“ Namen sowie seine Auswahl einzelner Namen für bestimmte Charaktere ist offensichtlich in hohem Maße durch deren Klangqualität bedingt, trotzdem spielen auch inhaltliche Assoziationen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Die Namen können auch ein bestimmtes nationales oder soziales Milieu evozieren. Die guten Namen sind häufig aus dem Italienischen (später auch aus dem Althochdeutschen) entlehnt, während französische Namen überwiegend zur Bezeichnung schlimmer Charaktere dienen (vgl. Birus 1978, 45). In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass man bei der Deutung der Namen auch andere Umstände in Betracht ziehen sollte, damit keine Missverständnisse entstehen und einige positive Personen nicht negativ nur aufgrund der angeführten Regeln missverstanden wären. Auch für Thomas Mann ist die Namengebung von großer Bedeutung. In seinem Werk sind verschiedenste Namentypen zu finden. Er lässt auch sehr oft seine Figuren sich über den eigenen Namen oder über diejenigen anderer, über Empfindungen und Wertungen äußern (vgl. Debus 2007, 190), die ohne Zweifel die Ansichten des Autors selbst ausdrücken. Die Wichtigkeit der Namen für Thomas Mann bestätigt deshalb auch folgendes Zitat aus seinem Roman Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull, wo er dem Haupthelden Felix Krull folgende Worte in den Mund legt: „Oft hörte ich aus dem Munde der Meinen, dass ich ein Sonntagskind sei, und obgleich ich fern von allem Aberglauben erzogen worden bin, habe ich doch dieser Tatsache, in Verbindung mit meinem Vornamen Felix (so wurde ich nach meinem Paten Schimmelpreester genannt) sowie mit meiner körperlichen Feinheit und Wohlgefälligkeit, immer eine geheimnisvolle Bedeutung beigemessen. Ja, der Glaube an mein Glück und dass ich ein Vorzugskind des Himmels sei, ist in meinem Innersten stets lebendig gewesen, und ich kann sagen, dass er im ganzen nicht Lügen gestraft worden ist“ (Debus 2007, 323). Hendrik Birus weist darauf hin, dass Thomas Mann oft die sog. „Montage-Technik“ benutzt, d.h. Einschwärzung lebender Personen unter die Figuren des Romans“ (z.B. Klemperer, Bruno Walter und Paul Sacher als Dirigenten von Werken Leverkühns in dem Roman Doktor Faustus; vgl. Birus 1978, 49). Auf diese Weise erzielt der Autor, dass seine literarischen Gestalten realistisch wirken, weil die lebenden Persönlichkeiten in Verbindung mit den Romangestalten gesetzt werden, als ob sie in der gleichen Welt zusammenlebten. Interessant sind die Aussagen der Dichter selbst zu dieser Problematik. Nach Lenz muss „Der Name sowohl passen als auch etwas hergeben, er muss sich selbst beglaubigen und, nach Möglichkeit, unsere Einbildungskraft simulieren. [...] Wir müssen davon ausgehen, dass alle Namen in einem literarischen Werk bestimmte Signalhaftigkeit besitzen, einen Bezeichnungswert, und zwar auch dann, wenn es Phantasienamen sind. Nichts ist absichtslos gesetzt“ (Debus 2002, 47). Dieses Zitat beweist, dass sich der Autor der wichtigen Rolle der Namen bewusst ist und zeigt, dass die Autoren immer nur passende Namen wählen, die den Lesern bestimmte Informationen über ihren Namensträger vermitteln. Das vollendete Werk muss bestätigen, dass für die literarische Figur hinsichtlich der Handlung wirklich der richtige Name gefunden wurde. Der Name sollte jedoch auch eine Herausforderung für die Phantasie der Leser sein. Jeder Name deutet seiner Meinung nach etwas an und kein Name sei ohne Absicht verwendet. Für Dorst ist wieder der Klang der Namen entscheidend, was folgende Äußerung belegt: „Namen wie Mittler etwa für Jemand, der den Ausgleich sucht, oder Sucher für einen Kritiker oder der Name Knochenhauer für einen Chirurgen kann ich nicht verwenden. Auch mit karikaturistischen Namen oder skurrilen Namen komme ich nicht zurecht. Entscheidend für die Wahl ist der Klang des Namens: ein heller Name, ein dunkler Name, ein hurtiger Name, ein behäbiger, ein leichtsinniger, ein trüber, ein geheimnisvoller Klang. Namen habe ich auch einige Male als Titel gewählt. [...] Toller, das Wort, der Klang des Namens weckte Assoziationen, u. z. ein toller Tag, etwas Wildes, Anarchisches und sicher Außerordentliches, der Komparativ von toll wurde da versprochen. [...] Herr Paul: wie hätte dieser träge Mann auf dem Sofa, der alle anderen bewegt, wie hätte dieses schwere Kind anders heißen können! Paul, auf Paul reimt sich faul, Paul, dieser gleichsam plump fallende Klang, mit dem dunklen u, Paul, der scheinbar Unbewegliche im Kampf mit dem jungen, neuen hellen Menschen Helm und dem unbequemen, eckigen, unangenehmen Herrn Schwarzebeck [...]“ (Debus 2002, 80). Dorsts Motive für die Namenwahl stimmen mit einigen Motiven Jean Pauls überein. Beide berücksichtigen bei ihrer schöpferischen Arbeit den Klang der Namen. Jeder Autor bevorzugt bei seiner Namengebung andere Verfahren und legt den Wert auf unterschiedliche Motive. Für einige Autoren ist wichtig, dass die Namen möglichst viele Informationen über die literarischen Gestalten verraten, andere betonen die Wichtigkeit des Klangwertes einzelner Namen. 8. Funktionen literarischer Namen Gutschmidt betont, dass die literarischen Namen im Text verschiedene Funktionen erfüllen. Sie können der Identifizierung von Personen und Schauplätzen dienen, die Gestalten bestimmten sozialen Gruppen zuordnen oder ihren Träger oder Trägerin charakterisieren (vgl. Koß 2002, 168). Der Name hat folgende wichtige Funktionen (nach Kopelke 1990, 51 f.): 1. Identifizierung 2. Fiktionalisierung – Illusionierung 3. Charakterisierung 4. Perspektivierung – Akzentuierung – Anonymisierung 5. Leitmotivik Die Namen erfüllen gleichzeitig mehrere Funktionen. Als Beispiel kann der Name Joseph bei Thomas Mann dienen. Dieser Name identifiziert den Helden, indem er ihn von anderen Figuren des Romans unterscheidet, weiter illusioniert der Name, weil er die Datierung und Lokalisierung des Geschehens erlaubt und seine lexikalische Bedeutung kann die Person auch charakterisieren (vgl. Kopelke 1990, 52). Im literarischen Werk haben Eigennamen dieselbe Funktion wie in der Realität, d.h. die Bezeichnung oder Identifizierung von Menschen. Dazu tritt aber auch die sog. poetische oder ästhetische Funktion, die bedeutet, dass der Name mit der künstlerischen Gestalt absichtlich verknüpft ist. Die Namen im literarischen Werk sind nicht arbiträr, sondern können verschiedene Eigenschaften der literarischen Personen ausdrücken (vgl. Debus 2002, 10). 8. 1. Identifizierung Jeder Name dient der Identifizierung der Person. Die Namen sollen im Alltagsleben die Personen voneinander unterscheiden. „Unter dem Etikett des Namens können der Figur eine Fülle von Eigenschaften zugeschrieben werden, und seine Wiederholung ist stets ein Mittel, die Identität einer Figur in verschiedenen Situationen anzuzeigen“ (Kopelke 1990, 53). Der Name assoziiert bestimmte Eigenschaften und Merkmale, die für die literarische Figur typisch sind und z.B. ihren Charakter zeigen können. Wenn der Name an bestimmen Stellen wiederholt wird, kann der Autor die Leser auf die wesentlichen Merkmale, die das Verhalten der literarischen Person beeinflussen, immer wieder aufmerksam machen. Durch den Namen wird eine literarische Figur konkretisiert. Herbert Rosendorfer sagt, dass bei der Erwähnung bestimmter literarischer Personen ihre Beschreibung nicht genügt, um diese Gestalten zu identifizieren (vgl. Kopelke 1990, 75). Erst die Namen verleihen den künstlerischen Figuren eine Identität. Der Dichter kann mit der Identifizierungsfunktion spielen, indem er etwa Namengleichheit verschiedener Personen oder Namenwechsel in sein Werk einführt (vgl. Schwanke 1992, 146). Wenn zwei Personen den gleichen Namen tragen, können sie zwar die gleichen Charaktereigenschaften haben, es ist aber auch möglich, dass sich ihre Charaktere wesentlich unterscheiden. Das kann passieren, wenn der Name einmal für die Betonung des Kontrastes zwischen ihm und seinem literarischen Namensträger dient. Wenn man den Namenwechsel betrachtet, kann man verfolgen, dass der andere Name des Helden auf die Veränderungen in seiner Lebensweise oder auf eine bestimmte Wende in seinem Leben hinweisen kann. Nach Lamping ist die Identifizierung eine kontextabhängige und ökonomische Leistung des Namens (vgl. Schwanke 1992, 146). Man muss die literarische Gestalt immer im Kontext ihres Handelns und ihrer Umgebung sehen. 8. 2. Illusionierung „Schon wenn der Autor einen Personennamen nennt, wird in dem Leser die Illusion einer Person geweckt“ (Schwanke 1992, 147). Der Leser bezweifelt nicht die Existenz der genannten literarischen Gestalt. Die Illusionierung, manchmal auch als Fiktionalisierung bezeichnet, ist also die Fähigkeit des Namens, literarische Figuren als wirkliche Personen erscheinen zu lassen. Wenn der Autor den Namen anführt, stellt sich der Leser einen Menschen vor. Wenn es sich z.B. um einen historischen Namen handelt, erweckt er in dem Leser, der über der genannten historischen Person etwas weiß, konkrete Vorstellungen. „Illusionierend wirken besonders die klassifizierenden Namen mit ihren schichtenspezifischen, nationalen, regional-lokalen, zeittypischen, konfessionellen oder weiteren Verankerungen im realen Leben“ (Debus 2002, 77). Die klassifizierenden Namen können also den Eindruck vermitteln, dass ihre Namensträger die Menschen einer bestimmten Schicht, eines bestimmten Landes oder einer Region, einer bestimmten Epoche oder bestimmter Religion seien (vgl. Kopelke 1990, 56 ff.). Diese Namen sind an bestimmte reale Gegenstände oder Merkmale gebunden, sodass sie sehr realistisch wirken. Auch das Einweben von unveränderten realen Namen und ihrer Träger in einen fiktiven Kontext trägt zur Illusionierung bei (vgl. Debus 2002, 76), weil diese realen Namen dazu beitragen, dass auch andere Namen ihren literarischen Namensträgern den Anschein der Wirklichkeit verleihen. 8. 3. Charakterisierung Die Charakterisierung ist eine der wichtigsten Funktionen des literarischen Namens. Diese spezielle Funktion erfüllen die sog. charakterisierenden Namen. An diesem Namentypus zeigt sich die Ökonomie der Figurenbeschreibung durch Namen sehr deutlich. Der Name als ein einzelnes Wort kann nämlich mehrere Informationen über die literarische Person vermitteln. Die größte Rolle spielen in diesem Zusammenhang die redenden Namen. Für die Charakterisierung kann man jedoch alle Typen literarischer Namen anwenden, also nicht nur die redenden, sondern auch die klangsymbolischen und klassifizierenden Namen. Die verkörperten Namen aber schon weniger, weil ihr Bezug auf die realen Namensträger das Wesen den künstlerischen Figuren bedingt (vgl. Debus 2002, 77 f.). Die onomatopoetischen Namen, die in ihrer Lautkette typische Geräusche beinhalten, können die literarische Person auch charakterisieren (z.B. Piffpaff und Trilltrall aus Brentanos Märchen vom Schulmeister Klopfstock verraten die charakteristischen Beschäftigungen der Gestalten). Bei den literarischen Namen spielt eine große Rolle die Intention des Autors, die Figuren zu charakterisieren. Der Name gewinnt Bedeutung aber erst im Kontext. Dann kann man Informationen über die Person gewinnen, z.B. über ihr Aussehen, über ihren Charakter, ihren Beruf usw. Einige Autoren helfen dem Leser, die Namen zu interpretieren, indem sie Namendeutungen in den Text einbauen (vgl. Kopelke 1990, 59 f.). Sie legen ihren literarischen Helden in den Mund die Äußerungen über ihre Namen oder über die Rolle der Namen allgemein. Diese Figuren können dann den jeweiligen Namen erläutern. 8. 4. Akzentuierung – Anonymisierung – Perspektivierung Lamping unterscheidet zwischen den Funktionen der Perspektivierung und der Ästhetisierung. Die erste Funktion heißt v.a. die sozial, ideologisch und psychologisch motivierte Benennung, weil über die Namenwahl die sozialen Merkmale, das Denken und Leben der Menschen beeinflussende Ideologie oder psychologischen Gründe entscheiden. Die Funktion der Ästhetizierung meint dagegen die beabsichtigte Wirkung des Namens, die durch bestimmte Mittel, wie z.B. Klangsymbolik, Etymologie, Komik oder Namenspiel erreicht wird. Debus benutzt für diese zwei Funktionen einen gemeinsamen Terminus, u.z. Akzentuierung (vgl. Debus 2002, 84). Bei der Ästhetisierung unterscheidet Lamping zwei Hauptstrategien, und zwar die der Isolierung und die der Komisierung. Zu der ersteren gehören der Einsatz des Klangwerts und der lautsymbolischen Wirkung. Der Klang des Namens kann bei der Namengebung eine wichtige Rolle spielen. Er kann Gefühle der Leser bestimmen und über ihre Sympathien zu den Namensträgern entscheiden, aber auch bestimmte Vorstellungen hervorrufen, die mit dem Aussehen der Menschen zusammenhängen. Auch die Bedeutungsseite trägt wesentlich zu der Isolierung bei (redende Namen). Bei der Namenskomik lässt sich eine „bloß komische“ und eine „kritisch komische“ Verwendung, satirisch unterscheiden, die z.B. in der Satire vorkommt (vgl. Schwanke 1992, 148 f.). Der Name kann eine lustige Vorstellung hervorrufen, z.B. ein besonderes äußeres Merkmal des Menschen kann komisch wirken, was auch für bestimmte Kombinationen der Buchstaben gilt. Sie können z.B. ein komisches Geräusch andeuten. In diesem Zusammenhang muss auch der Namenscherz erwähnt werden. Wenn der Name aus zwei Bestandteilen, die zueinander nicht passen oder die im Kontrast stehen, gebildet wird, kann man genauso über die Funktion der Komisierung sprechen. Die Namen bieten weiter die Möglichkeit der Akzentuierung und Konstellierung, die zur Differenzierung und Gruppierung von Figuren dienen. Durch die Akzentuierung wird eine Figur von den anderen abgehoben, was auch bei der Anonymität oder Namenverlust der Figuren gilt. Der Tatsache, dass die literarische Gestalt eines Namens entbehrt, liegt immer die Absicht des Autors zugrunde. Er macht dadurch auf die jeweilige Figur aufmerksam. Auch der Verlust des Namens kann bedeuten, dass in dem Leben der literarischen Person ein wichtiger Wendepunkt eintraf. Die Konstellierung ist die Fähigkeit des Namens, durch Kontrast oder Korrespondenz (z.B. auf phonetischer oder lexikalischsemantischer Ebene) Beziehungen zwischen Figuren aufzuzeigen (vgl. Schwanke 1992, 147 f.). Aus ähnlich lautenden oder semantisch verbundenen Namensformen kann man an eine gute Beziehung zwischen den literarischen Personen schließen, während die unterschiedlichen Namen eher eine Distanz andeuten. Der Dichter kann durch die Wahl der Namen nicht nur die Beziehungen der Nähe oder Ferne und der Sympathie oder Antipathie zwischen den Figuren beziehungsweise zwischen Autor und Figuren darstellen, sondern auch die Beziehungen der Leser zu den literarischen Gestalten bestimmen. Wenn die literarische Figur anders angesprochen wird, kann es bedeuten, dass sie sich irgendwie entwickelt hat oder dass sich das Verhältnis zu ihr verändert hat (vgl. Schwanke 1992, 148) Der differenzierte Gebrauch von Kose-, Vor-, Spitznamen oder Titeln kann Distanz oder Bekanntschaft ausdrücken. Koseformen können z.B. auf die vertraute Beziehung zeigen, die Ansprache mit Titeln verraten dagegen eine Distanz zwischen den Personen (vgl. Kopelke 1990, 65). In der Literatur ist jedoch wichtig auch das Verschweigen des Namens oder sein Auftauchen an bestimmten Stellen des Textes. Dieses Stilmittel spielt eine große Rolle schon in der mittelalterlichen Literatur (vgl. Kopelke 1990, 68). Der Name kann das Wesen der literarischen Figur enthüllen oder kann verschwiegen werden, solange der literarische Held seine Identität sucht. 8. 5. Leitmotivik Der Name kann auch leitmotivische Funktion erfüllen. Als Beispiel kann Tonio Kröger aus der gleichnamigen Novelle von Thomas Mann genannt werden. In diesem Namen werden die Konflikte von Nord – Süd, Künstlertum – Bürgerlichkeit und Besonderheit – Normalität ausgedrückt (vgl. Kopelke 1990, 51). Diese Konflikte kann folgender Ausschnitt aus der Erzählung Tonio Kröger demonstrieren: „Ja…“, sagte Tonio zugleich hastig und gleichgültig. Einen Augenblick schnürte sich ihm die Kehle zusammen, weil Hans ihn mit Nachnamen angeredet hatte; und Hans schien dies zu fühlen, denn er sagte erläuternd: „Ich nenne dich Kröger, weil dein Vorname so verrückt ist, du, entschuldige, aber ich mag ihn nicht leiden. Tonio ... Das ist doch überhaupt kein Name. Übrigens kannst du ja nichts dafür, bewahre!“ „Nein, du heißt wohl hauptsächlich so, weil es so ausländisch klingt und etwas Besonderes ist …“, sagte Jimmerthal und tat, als ob er zum Guten reden wollte. Tonio´s Mund zuckte. Er nahm sich zusammen und sagte: „Ja, es ist ein alberner Name, ich möchte, weiß Gott, lieber Heinrich oder Wilhelm heißen, das könnt ihr mir glauben. Aber es kommt daher, dass ein Bruder meiner Mutter, nach dem ich getauft worden bin, Antonio heißt; denn meine Mutter ist doch von drüben ...“ (Debus 2007, 176). Tonio fühlt sich abgeschoben, wenn ihn Hans mit dem Nachnamen anspricht. Auf einmal fühlt er die große Distanz, die er gegenüber ihm äußert. Hans begründet die Tatsache, dass er seinen Freund mit Nachnamen angesprochen hat, dadurch, dass ihn Tonios ausländisch klingender Name nicht gefällt, weil er so besonders klingt. In der Tat spiegeln sich aber schon in den Namen der Jungen die unterschiedlichen Werte und Charaktere wider. Tonio wendet ein, dass er seinen Vornamen auch nicht mag. Der Name bestimmt nämlich sein Leben und durch ihn wird der literarische Held als Künstler vorherbestimmt, der in die Alltagswelt, die andere Gestalten in der Erzählung repräsentieren, nicht passt, was er mit großem Schmerz empfindet. Die leitmotivische Funktion bedeutet, dass der Name dazu dient, um an bestimmten Textstellen immer wieder einen besonderen Merkmal oder das Wesen einer literarischen Person zu betonen, bzw. wiederholt auf den Hauptkonflikt des Werkes hinzuweisen. 9. Vornamen im Werk von Thomas Mann Thomas Mann verwendet in seinen Werken eine große Menge an Vornamen. Die Tatsache, dass in den untersuchten Erzählungen und Romanen fast kein Vorname mehr als zweimal vorkommt, bestätigt den Wert, den dieser Autor auf die Wahl der Namen in seinen Werken legt. An dieser Stelle kann als die einzige Ausnahme der Name Alfred angeführt werden, der in dem Roman Buddenbrooks und in den Erzählungen Der Bajazzo und Luischen zu finden ist. Tyroff zitiert in seinem Buch Namen bei Thomas Mann in den Erzählungen und den Romanen Buddenbrooks, Königliche Hoheit, Der Zauberberg folgende Aussage Thomas Manns aus seinem Brief an Ernst Bertram vom 29. 6. 1918: „Ich brauche die Namen“ (Tyroff 1975, 6). Diese Äußerung bestätigt, dass für Thomas Mann die Namen bei seiner schöpferischen Arbeit wirklich eine wichtige Rolle spielten. Tyroff behandelt die Namen in den Erzählungen und den Romanen Buddenbrooks, Königliche Hoheit und Der Zauberberg, wobei er den Zusammenhang zwischen den literarischen Personen und ihren Namen berücksichtigt, und versucht, möglichst viele Namen zu erklären. Nur die Namen der Nebenpersonen spielen hier eine untergeordnete Rolle. Diese Diplomarbeit untersucht die Familiennamen in den Erzählungen und den Romanen Buddenbrooks, Doktor Faustus und Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull und legt dagegen den Wert auf die Einteilung der literarischen Namen in die Gruppen nach ihrer Funktion und versucht festzustellen, ob der Autor in verschiedenen Phasen seines Schaffens unterschiedliche Motive für die Wahl der Namen bevorzugte oder nicht. Aus dem großen Inventar an Vornamen benutzt er für die Benennung seiner literarischen Gestalten immer wieder neue, manchmal auch sehr ungewöhnliche Vornamen. Als Beispiel konnten die Vornamen Amra (Luischen), Fiken oder Zerline (beide Buddenbrooks) dienen. Die größte Zahl der Vornamen entnimmt er dem deutschen Namenschatz. Neben den Namen griechischen, lateinischen und hebräischen Ursprungs bilden die größte Gruppe die vielfältigen Varianten der ursprünglich germanischen Vornamen, wobei die männlichen Vornamen überwiegen. Sehr oft kommen aber auch Namen aus anderen Sprachen vor. Es geht sowohl um die Namen, die in das Deutsche aus anderen Fremdsprachen entlehnt wurden, als auch um die fremdsprachlichen Formen der ursprünglich germanischen Vornamen. In den Werken von Thomas Mann sind verschiedenste englische, französische, italienische, griechische, hebräische, portugiesische, spanische, polnische, russische, aber auch arabische, dänische, friesische oder andere nordische Namen vertreten. Über die Wahl des richtigen und passenden Vornamens für die literarische Person entscheidet v. a. die Stätte, wo die Handlung abspielt. Besonders deutlich äußert sich diese Tatsache in den Werken aus der ausländischen Umgebung. Auch wenn die Handlung nach Deutschland versetzt ist, kann man Unterschiede zwischen den gewählten Vornamen feststellen. An dieser Stelle muss auch auf die Familiennamen hingewiesen werden, die die räumlichen Verhältnisse wohl noch besser ausdrücken können, als die Vornamen. Trotzdem kann der Leser manchmal schon nach den Formen der Vornamen feststellen, woher die jeweilige literarische Person stammt, weil sie mit der bestimmten Form oder sogar Koseform des deutschen Vornamens absichtlich bezeichnet wird. Für die norddeutsche Umgebung sind z.B. typisch die Namen wie Corl, Detlef, Henning oder Ingeborg. An einigen Vornamen kann man gleichfalls gut beobachten, dass sie sich verändern können, wenn ihre Namenträger in die fremdsprachliche Umgebung kommen, u.z. ins Ausland oder in den Menschenkreis, wo man andere Sprache bevorzugt. Die Vornamen können aber auch Verhältnis zwischen zwei literarischen Personen widerspiegeln. Die gleiche Figur kann in einem Werk mit verschiedenen Formen ihres Namens angesprochen und benannt werden, je nachdem, welche Beziehung die Person zu ihr hat, die von ihr oder mit ihr spricht. Der liebende Ehemann wird seine Ehefrau deshalb sicher anders ansprechen, als ihre Bekannten oder sogar fremde Menschen. Als Beispiel diene die Koseform Bethsy, mit der Johann Buddenbrook seine Ehefrau Elisabeth anspricht. Wenn der Autor in seinen Werken die gleichen Vornamen verwendet, kann er es nicht nur aus dem Mangel an Erfindungskraft, sondern wahrscheinlicher mit einer bestimmten Absicht tun. Die Typisierung ermöglicht dem Schriftsteller, den Namen als eine Information über seinen Namensträger zu benutzen. Wenn der Leser beide Werke, in denen dieser Vorname vorkommt, kennt, kann er gleich an die Eigenschaften oder äußerlichen Merkmale und Besonderheiten erinnert werden, die sich mit diesem Namen in dem anderen Werk verbinden. Das gilt natürlich auch für die Figuren aus den Romanen, Erzählungen oder Dramen anderer Autoren. In den untersuchten Romanen und Erzählungen kommen z.B. in zwei Werken (Buddenbrooks, Der kleine Herr Friedemann) die Namen von drei Schwestern Friederike, Henriette und Pfiffi vor, was bestimmt kein Zufall ist. Auch die Semantik spielt bei der Wahl der Vornamen eine wichtige Rolle. Wenn der Autor die ursprüngliche Bedeutung des Namens kennt, kann er ihn absichtlich seiner literarischen Figur verleihen, damit der ursprüngliche Sinn und Deutung des Namens mit der jeweiligen literarischen Gestalt verbunden bleibt. Der Vorame Lobgott in der Erzählung Der Weg zum Friedhof passt in diesem Fall sehr gut zu dem gläubigen Menschen. 9. 1. Methodologie In folgenden Kapiteln wurden die Vornamen sowohl aus den Romanen Buddenbrooks, Doktor Faustus und Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull, als auch als 15 frühen Erzählungen Thomas Manns untersucht. In erster Phase wurde das Korpus zusammengestellt. Auf die Karteikarten wurden einzelne Vornamen aus allen untersuchten Werken herausgeschrieben und mit der Abkürzung des jeweiligen Werkes (oder mehrerer Werke) versehen. Zu den Namen wurde dann mit Hilfe der angeführten Sekundärliteratur ihre Herkunft und Bedeutung eingetragen. In zweiter Phase wurde auf dieser Grundlage die Tabelle zusammengestellt, die bei jedem Namen sowohl seine Herkunft, als auch sprachliche Form, die besonders wichtig für die spätere Einteilung der Vornamen in einzelne, in folgenden Kapiteln behandelte Namengruppen ist, übersichtlich darstellt (s. Anhang 1). Die erwähnte Tabelle diente als Ausgangspunkt für die weitere Untersuchung. Die Namen wurden anschließend in folgende Gruppen eingeteilt: germanische, griechische, lateinische, hebräische, französische, englische und andere Vornamen. Diese Gruppen entsprechen Kapiteln 9. 2. – 9. 3. 6. Weil die Zahl der germanischen Vornamen ziemlich groß war, wurden die männlichen und die weiblichen Vornamen getrennt in zwei Kapiteln behandelt (s. Kapitel 9. 2. 1., 9. 2. 2.). Die germanischen, griechischen, lateinischen und hebräischen Namen wurden in die jeweilige Gruppe nur nach der Herkunft eingeordnet. Bei der Einteilung in die Gruppen der französischen, englischen und anderen Vornamen spielte jedoch auch die sprachliche Form der einzelnen Namen eine wesentliche Rolle, die für die Einordnung des Vornamens in ihre sprachliche Umgebung im Rahmen des literarischen Werkes wichtig war. Das Ziel dieser Diplomarbeit ist nicht die vollständige und vielseitige Untersuchung aller vorkommenden Vornamen, deshalb wurden in Kapiteln 9. 2. – 9. 3. 6. nur einige besonders interessante oder typische Vornamen jeder Gruppe näher erklärt, sodass die Bedeutung der angeführten Vornamen erläutert wurde. Diese Beispiele dienen zur besseren Veranschaulichung der behandelnden Problematik. Die Untersuchung setzt sich zum Ziel festzustellen, welche Gruppe von Vornamen am größten ist und mit welchen Aspekten die Wahl der Vornamen zusammenhängt (s. Kapitel 9). In den literarischen Werken spielt aber auch die semantische Funktion der Namen eine wichtige Rolle, deshalb wurde Kapitel 9. 4. der Semantik bei einigen interessanten Vornamen gewidmet. Dieses Kapitel versucht, die Verbindung zwischen dem ursprünglichen Sinn der genannten Vornamen und ihrem literarischen Namensträger herauszufinden. 9. 2. Germanische Vornamen 9. 2. 1. Männliche germanische Vornamen Adalbert (TK) Name germanischer Herkunft, zweigliedriger Vorname (aus dem ahd. adal + beraht = „edel und glänzend + berühmt“) Adolf (BU, W) Name germanischer Herkunft, zweigliedriger Vorname, ursprüngliche Form Adalwolf (aus dem ahd. adal + wolf = „edel und glänzend + Wolf“) Anselm (GE) Name germanischer Herkunft, zweigliedriger Vorname (aus dem germ. *ans- + ahd. helm = „Gottheit + Helm“) Bernhard (BU) Name germanischer Herkunft, zweigliedriger Vorname (aus dem germ. *bar(a)nu + ahd. harti, herti = „Bär + hart, kräftig, stark“) Dankwart (BU) Name germanischer Herkunft, zweigliedriger Vorname (aus dem ahd. thank + ahd. wart = „Denken, Gedanke; Erinnerung; Dank + Hüter, Schützer“) Detlev (TR) Name germanischer Herkunft, zweigliedriger Vorname, niederdeutsche Form von Dietleib (aus dem ahd. thiot + leiba = „Volk + Hinterlassenschaft“) Dietrich (BU) Name germanischer Herkunft, zweigliedriger Vorname (aus dem ahd. thiot + rīhhi = „Volk + Herrschaft, Herrscher, Macht; reich, mächtig, hoch“) Eberhard (BU, DF) Name germanischer Herkunft, zweigliedriger Vorname (aus dem ahd. ebur + harti, herti = „Eber + hart, kräftig, stark“) Egon (DF) Name germanischer Herkunft, Kurzform von Eginhard (aus dem germ. *agi- oder ahd. ekka + harti, herti = „Schrecken oder Schwert, Spitze + hart, kräftig, stark“) Erwin (TK) Name germanischer Herkunft, zweigliedriger Vorname (aus dem ahd. ēra + wini = „Ehre + Freund“), ursprünglich Herwin (aus dem ahd. heri + wini = „Heer + Freund“) Ferdinand (TK) Name germanischen Ursprungs, zweigliedriger Vorname, ursprünglich Fridenand (aus dem ahd. fride + nand = „Schutz, Friede + kühn“ Heine (BU) Name germanischen Ursprungs, niederdt.-fries. Kurzform von Heinrich (aus dem ahd. heim + rīhhi = „Haus + Herrschaft, Herrscher, Macht; reich, mächtig, hoch“) Hermann (BU) Name germanischen Ursprungs, zweigliedriger Vorname (aus dem ahd. heri + man = „Heer, Kriegsschar + Mann“ Konrad (DF) Name germanischen Ursprungs, zweigliedriger Vorname (aus dem ahd. kuoni + rāt = „kühn, tapfer + Rat, Beratung, Ratgeber“ Raimund (DF) Name germanischen Ursprungs, zweigliedriger Vorname (aus dem germ. *ragina + *mundō = Rat, Beschluss [der Götter], Schicksal + Schutz“ Rüdiger (BU) Name germanischen Ursprungs, zweigliedriger Vorname (aus dem ahd. hruod + gēr = „Ruhm + Speer“ Siegmund (DF) Name germanischen Ursprungs, zweigliedriger Vorname (aus dem ahd. sigu + germ. *mundō = Sieg + Schutz“ Wilhelm (BU) Name germanischen Ursprungs, zweigliedriger Vorname (aus dem ahd. willi + helm = „Wille + Helm“ 9. 2. 2. Weibliche germanische Vornamen Armgard (BU) Name germanischen Ursprungs, zweigliedriger Name, Form von dem Namen Irmgard (aus dem germ. * ermana, irmina + gardaz = „allumfassend, groß + Zaun, Einfriedung“) Friederike (BU, KHF) Name germanischen Ursprungs, zweigliedriger Name, weibliche Form von Friedrich (aus dem ahd. fridu + richi = „Friede, Schutz + mächtig, Fürst“) Gerda (BU, KHF) Name germanischen Ursprungs, Kurzform von Gertrud(e) (aus dem ahd. gēr + trūt = „Speer + lieb, traut“ Gisela (BU) Name germanischen Ursprungs, eingliedriger Name (aus dem ahd. gīsal = „Geisel; Bürge, Unterpfand“ Henriette (BU, KHF) Name germanischer Herkunft, zweigliedriger Name, weibliche Form von Heinrich (aus dem ahd. heim + richi = „Heim, Haus + mächtig, Fürst“ Ida (BU) Name germanischen Ursprungs, Kurzform von Iduberga (vielleicht aus dem altnord. īdh = „Werk, Tätigkeit“ Ingeborg, Inge (TK) Name germanischen Ursprungs, zweigliedriger Vorname, nordische Form von Ingeburg (aus dem ahd. ingwio + burg = „Ingwio = germanischer Fruchtbarkeitsgott + Schutz“), Kurzform Inge Klothilde (BU) Name germanischen Ursprungs, zweigliedriger Vorname (aus dem ahd. hlūt + hiltja = „laut, berühmt + Kampf“) Kunigunde (DF) Name germanischen Ursprungs, zweigliedriger Vorname (aus dem ahd. kunni + gund = „Geschlecht, Sippe + Kampf“) Lottchen (BU) Name germanischen Ursprungs, Koseform von Charlotte = weibliche Form von Charles = französische Form von Karl (aus dem ahd. karl[a] = „Mann“) Mathilde (DF) Name germanischen Ursprungs, zweigliedriger Vorname (aus dem ahd. maht + hiltja = „Macht, Kraft + Kampf“) Waltpurga (DF) Name germanischen Ursprungs, zweigliedriger Vorname (aus dem ahd. walt + burg = „walten, herrschen + Burg, Zufluchtsstätte, Schutz“) 9. 3. Fremde Vornamen 9. 3. 1. Griechische Vornamen Agathe (BU) Name griechischen Ursprungs (aus dem griech. agathós = „gut“) Andreas (BU) Name griechischen Ursprungs (aus dem griech. anér, andrós = „Mann“) Georg (DF) Name griechischen Ursprungs (aus dem griech. geōrgós = „Landmann, Bauer“) Hieronymus (GD) Name griechischen Ursprungs, „Mann mit einen heiligen Namen“ Helene (DF) Name griechischen Ursprungs, „die Sonnenhafte“, Name aus der griechischen Sage = Frau von außenordentlicher Schönheit Kathi (BU) Name griechischen Ursprungs, Koseform von Katharina (aus dem griech. katharós = „rein“) Leandra (BU) Name griechischen Ursprungs, weibliche Form von Leander (aus dem griech. laós,leōs + anēr, andrós = „Volk + Mann“) Nikolaus (DF) Name griechischen Ursprungs (griech. Nikōlaos, aus dem griech. nīkē + laós = „Sieg + Volk, Kriegsvolk“) Olympia (BFK) Name griechischen Ursprungs (geht auf den Ortsnamen Olympīa, die Stätte der olympischen Spiele, zurück) Philipp (BU) Name griechischen Ursprungs (griech. Philippos, aus dem griech. phīlos + hīppos = „Freund + Pferd“) Sophie (BU) Name griechischen Ursprungs (aus dem griech. sophīa = „Weissheit“) Stephan (BU) Name griechischen Ursprungs (griech. Stēphanos = „Kranz, Krone“) Therese (BU) Name griechischen Ursprungs (aus dem griech. thēr = „[jagdbares] Tier“ = Jägerin) 9. 3. 2. Lateinische Vornamen Adrian (DF) Name lateinischen Ursprungs, ursprünglich Hadrian (aus dem lat. (H)adriānus = „der aus der Stadt Hadria“) August (BU) Name lateinischen Ursprungs (aus dem lat. augustus = „heilig, ehrwürdig, erhaben“) Clara (BU) Name lateinischen Ursprungs (aus dem lat. clārus = „hell, leuchtend, klar, deutlich, berühmt“) Diane (BFK) Name lateinischen Ursprungs (nach dem Namen der römischen Natur-, Jagd- und Mondgöttin) Felix (BFK, DF) Name lateinischen Ursprungs (aus dem lat. fēlīx = „fruchtbar, glücklich; Glückbringend“) Justus (BU) Name lateinischen Ursprungs (aus dem lat. iūstus = „gerecht, rechtsschaffen, redlich“) Leo (DF) Name lateinischen und griechischen Ursprungs (aus dem lat. leo = „Löwe“) Marcellus (BU) Name lateinischen Ursprungs, Weiterbildung zu lat. Marcus = „dem [Gott] Mars zugehörig, geweiht“) Natalie (DF) Name lateinischen Ursprungs (aus dem lat. [diēs] nātālis = „[Tag der] Geburt“ = „die am Geburtstag Christi geborene“) Rosa (DF) Name lateinischen Ursprungs (aus dem lat. rosa = „Rose“) Serenus (DF) Name lateinischen Ursprungs (aus dem lat. serēnus = „heiter, hell, leuchtend“) Ursel (DF) Name lateinischen Ursprungs, Kurzform von Ursula (Verkleinerung von dem lat. ursa = „Bärin“) Victoria (BFK) Name lateinischen Ursprungs (aus dem lat. victoria = „Sieg“, Name der altrömischen Siegesgöttin) 9. 3. 3. Hebräische Vornamen Anna (UFL) Name hebräischen Ursprungs, eingliedriger Vorname = „die Begnadete“ Chaim (DF) Name hebräischen Ursprungs, eingliedriger Vorname = „das Leben“ Daniel (DF) Name hebräischen Ursprungs (aus dem hebr. din΄ ēl = „Gott richtet“) Elisabeth (BU) Name hebräischen Ursprungs, griechische Form des hebräischen Namens Elischeba = „Gott ist Fülle, Vollkommenheit“, Kurzformen Elsbeth, Else usw. Gabriele (TR) Name hebräischen Ursprungs, weibliche Form von Gabriel = „Gott ist meine Stärke“ oder „Mann Gottes“ Johannes (DF, KHF) Name hebräischen Ursprungs = „Gott ist gnädig“, Kurzform Johann Lea (BU) Name hebräischen Ursprungs (aus dem hebr. le΄āh = „[Wild]kuh“) Magdalena (TK) Name hebräischer Herkunft, zweigliedriger Vorname, „Frau (Maria) aus Magdala“ Marie (DF) Name hebräischen Ursprungs, griechische und lateinische Form von hebr. Mirjām (viell. von dem hebr. rym = „schenken“ = „Gottesgeschenk“ oder von dem hebr. Wurzel mry = „fruchtbar sein“) Matthäus (DF) Name hebräischen Ursprungs, griechische und lateinische Form von hebr. Mattai = Kurzform von hebr. Mattanyāh = „Gabe Jahwes“ Sara (BU) Name hebräischen Ursprungs (aus dem hebr. sarā = „Fürstin“) Saul (DF) Name hebräischen Ursprungs (aus dem hebr. šā΄ūl = „der [von Gott] Erbetene“) 9. 3. 4. Französische Vornamen Aline (BU) Französische Kurzform des Namens germanischen Ursprungs Adeline Antoinette (BU) Französische Koseform von dem Namen Antoine, der auf den Namen lateinischen Ursprungs Antonius zurückgeht (aus dem röm. Geschlechternamen) François (TK) Französische Form des Namens germanischen Ursprungs Frank (von Franziskus = latinisierte Form von Frank = Stammesname der Franken (danach später das Adjektiv frank = „frei“), „der freie Mann“ Babette (BU) Französische Koseform von dem Namen lateinischen Ursprungs Barbara (aus dem lat. barbarus = „fremd, ausländisch“) Eduard (BU) Französische Form des Namens englischer Herkunft Edward (aus dem altengl. ēad + weard = „Erbgut, Besitz + Hüter, Schützer“) Henri (DF) Französische Koseform von dem Namen germanischen Ursprungs Heinrich (aus dem ahd. heim + rīhhi = „Haus + Herrschaft, Herrscher, Macht; reich, mächtig, hoch“) Isabeau (DF) Französische Variante des Namens Isabelle, von dem Namen hebräischen Ursprungs Elisabeth = „Gott ist Fülle, Vollkommenheit“ Jean-Jacques (BU) Französischer Doppelname, Jean ist französische Form von dem Namen hebräischen Ursprungs Johannes (= „Gott ist gnädig“), Jacques ist französische Form von dem Namen hebräischen Ursprungs Jakob (= „Er [Gott] möge schützen“) Louis (BFK) Französische Form des Namens germanischen Ursprungs Ludwig (aus dem ahd. hlūt + wīg = „laut, berühmt + Kampf, Krieg“) Loulou (BFK) Wahrscheinlich französische Koseform von Luise = weibliche Form des Namens Louis, der auf den Namen germanischen Ursprungs Ludwig zurückgeht Pierre (BFK) Französische Form des Namens lateinischen Ursprungs Peter (aus dem lat. petris, griech. petra = „Fels“) 9. 3. 5. Englische Vornamen Alfred (B, BU, L) Name englischer Herkunft (aus dem altengl. ælf + ræd = „Elf, Naturgeist + Rat“) Bob (BFK, BU) Englische Koseform von dem Namen Robert, der auf den Namen germanischen Ursprungs Rupert zurückgeht (aus dem ahd. hruod + beraht = „Ruhm + glänzend“) Carl (DF) Englische Form des Namens germanischen Ursprungs Karl (aus dem ahd. kar[a]l = „Mann“) Clarissa (DF) Englische Weiterbildung des Namens lateinischen Ursprugs Clara (aus dem lat. clārus = „hell, leuchtend, klar, deutlich, berühmt“) Edgar (BU) Name englischer Herkunft (aus dem altengl. ēad + gār = „Erbgut, Besitz + Speer“) Edmund (BU) Name englischer Herkunft (aus dem altengl. ēad + mund = „Erbgut, Besitz + Schutz, Schützer“) Eleanor (BFK) Englische Form des Namens provenzalischer Herkunft Eleonore (aus dem germ. * alja = „anders, fremd“) James (BU) Englische Form des Namens hebräischen Ursprungs Jakob (= „Er [Gott] möge schützen“) Johnny (BU) Englische Koseform von dem Namen John = englische Form des Namens hebräischen Ursprungs Johannes (= „Gott ist gnädig“) Mike (BU) Englische Kurzform von dem Namen hebräischen Ursprungs Michael (aus dem hebr. mīkā΄ēl = „wer ist wie Gott“) Nelly (BU) Englische Kurzform von dem Namen lateinischen Ursprungs Cornelia = weibliche Form von Cornelius (nach dem röm. Geschlechternamen) Ralf (BU) Kurzform des Namens englischer Herkunft Rædwulf (aus dem ahd. rāt + wolf = „Rat, Beratung, Ratgeber + Wolf“) 9. 3. 6. Andere Vornamen Alfonso (DF) Spanische oder italienische Form des Namens germanischen Ursprungs Alfons (aus dem germ. * haðu + ahd. funs = „Kampf + eifrig, bereit“) Antonio José (BFK) Spanischer Doppelname, Antonio ist spanische oder italienische Form von dem Namen lateinischen Ursprungs Antonius (= „aus dem Geschlecht des Antius stammend“), José ist spanische Form von dem Namen hebräischen Ursprungs Josef (aus dem hebr. yōsep = „hinweggenommen hat Jahwe meine Schmach“) Asuncion (T) Name italienischer Herkunft (aus dem ital. assunta = „die in den Himmel aufgenommene) Consuelo (TK) Name spanischer Herkunft, eingliedriger Vorname, „Die Trösterin“ (aus dem span. consuelo = „der Trost“) Dario (DF) Italienische Form des Namens persischen Ursprungs Darius (aus dem altpers. Dāray a vauš = „das Gute festhaltend, Inhaber des Guten“) Dunja (GE) Russische Koseform von Avdot΄ ja = mundartliche Nebenform von Jevdokija (aus dem giech. endokīa = „Wohlgefallen, Wunsch“) Ehrenfried (DF) Deutsche Neubildung aus dem 17. Jahrhundert, zweigliedriger Name, in dem die Bestandteile Ehre und Friede vorkommen Esmeralda (DF) Name spanischer Herkunft (aus dem span. esmeralda = „Smaragd“) Lisaweta (TK) Slawische Form des Namens hebräischer Herkunft Elisabeth = „Gott ist Fülle, Vollkommenheit“ Lobgott (WF) Literarischer Vorname, es wurde vom Autor erfunden (das Verfahren ist für die Bildung der Familiennamen typisch), Satzname, wahrscheinlich Übername für den gläubigen Menschen (aus dem dt. lobe den Gott) oder absichtliche Umkehrung des pietistischen Namens Gottlob Luca (DF) Italienische Form des Namens lateinischen Ursprungs Lukas = Ableitung von Lucius (aus dem lat. lūx = „Licht“ = „der Lichte, Glänzende“) Musatafa (BFK) Name arabischer Herkunft (= „der Auserwählte“), im Arabischen auch ein Beiname des Propheten Mohammed Rozsa (BFK) Ungarische Form des Namens lateinischen Ursprungs Rosa (aus dem lat. rosa = „die Rose“) Stanko (BFK) Kurzform von dem Namen des slawischen Ursprungs Stanislaw (aus dem urslaw. *stati + * slava = „werden + Ruhm, Ehre“) Tonio (TK) Name lateinischen Ursprungs, italienische Kurzform von Antonio, aus der lateinischen Form Antonius = „aus dem Geschlecht des Antius stammend“, ursprüngliche Bedeutung des Wortes = „der Führende, Hervorragende, Vornehme“ (aus dem lat. ante = „vor“) 9. 4. Rolle der Semantik bei den Vornamen Auch die Semantik kann bei den Vornamen im literarischen Werk eine wichtige Rolle spielen. Besonders deutlich äußert sich diese Tatsache in Thomas Manns Erzählung Tristan. Frau Gabriele ist hier als ein überirdisch schönes Wesen dargestellt. Sie ist die Verkörperung der Zärtlichkeit und deshalb trägt sie auch den Namen des Erzengels. Ihr Kind heißt Anton. Es ist lebhaft, wohlgeraten und an einer Textstelle wird es als „ein Prachtstück von einem Baby“ geschildert (Mann 1955, 133). Nach der Geburt des kleinen Anton erkrankte seine Mutter an einer schweren Lungenkrankheit. Der Schriftsteller im Sanatorium hält ihn für rücksichtslos und lebensvoll. Der Name Anton bedeutet „der Hervorragende, der Führende“, was an die Stellung des Kindes in der Familie zeigt. Auch für den Haupthelden in Manns anderer Erzählung Gladius Dei hat der Autor einen gut passenden Namen gewählt. Hieronymus versucht, die religiöse Ernsthaftigkeit der Kirche zu erhalten. Er fordert, dass der Inhaber der Kunsthandlung ein Foto der Madonna aus dem Schaufenster nimmt, weil sie auf dem Bild verführerisch dargestellt ist. Er ist als ein vorbildlicher religiöser Mensch beschrieben, der unter allen Umständen Gott dient. In der Erzählung Der Weg zum Friedhof tritt ein Mann namens Lobgott auf. Der Name verrät, dass es sich um einen gläubigen Menschen handelt. Wenn er in Erregung gerät, ruft er Gott, an den er glaubt und dem er vertraut, auch wenn er in seinem Leben viel Leid erleben musste. In dem Roman Doktor Faustus tritt ein Mann namens Ehrenfried auf. Sein pietistischer Name, dessen zwei Bestandteile wahrscheinlich zwei religiöse Tugenden Ehrfurcht und Friedfertigkeit andeuten, passt sehr gut zu seinem Beruf, weil er Professor der Theologie ist. Als Träger dieses Namens sollte er diese Tugenden besitzen. Auch der Hauptheld des Romans Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull – Felix – trägt den richtigen Namen. Er äußert sich im Roman zu seinem Namen folgendermaßen: „Oft hörte ich aus dem Munde der Meinen, dass ich ein Sonntagskind sei, und obwohl ich fern von allem Aberglauben erzogen worden bin, habe ich doch dieser Tatsache, in Verbindung mit meinem Vornamen Felix (so wurde ich nach meinem Paten Schimmelpreester genannt) sowie mit meiner körperlichen Feinheit und Wohlgefälligkeit, immer eine geheimnisvolle Bedeutung beigemessen. Ja, der Glaube an mein Glück und dass ich ein Vorzugskind des Himmels sei, ist in meinem Innersten stets lebendig gewesen, und ich kann sagen, dass er im ganzen nicht Lügen gestraft worden ist“ (Mann 1982, 9). Felix ist sehr hübsch und mit der Namengebung wurde ihm das Glück im Leben vorbestimmt. 9. 5. Auswertung der Vornamenproblematik In dieser Diplomarbeit wurden insgesamt 223 Vornamen untersucht. Jeder Name wurde nach seiner Herkunft in eine bestimmte Gruppe eingeteilt. Wenn es mehrere Möglichkeiten gab, wurden alle einzeln berücksichtigt. Die Doppelnamen, deren Teile unterschiedlichen Ursprungs waren, wurden in zwei Namensgruppen eingeordnet. Weil bei den Vornamen in den literarischen Werken auch die sprachliche Form der Namen eine wichtige Rolle spielt, wurden dann auch sprachliche Varianten der bestimmten Vornamen, die an eine bestimmte fremdsprachliche Umgebung gebunden waren, zusätzlich noch einer anderen Namensgruppe zugeordnet. Ein Name konnte deshalb mehreren Gruppen angehören. Am häufigsten kommen in den untersuchten Werken die germanischen Namen vor, ihr Anteil ist etwa 24,16 % aller Vornamen. Den Rest stellen die fremden Vornamen dar, wobei die größten Gruppen, d.h. die Vornamen lateinischen und hebräischen Ursprungs, beide 16,78 % von der Gesamtzahl aller Beispiele betregen. Auch die Gruppe der Vornamen griechischer Herkunft ist aber stark vertreten (11,74 %). Die französischen und englischen Vornamen verleiht Thomas Mann seinen literarischen Gestalten auch relativ oft. Die französischen Vornamen nehmen 7,72 % ein. Die Gruppe der englischen Vornamen oder Namensformen ist jedoch kleiner, nämlich 6,38 %. Auf die anderen Vornamen fallen 16,44 % zu. Wie die Beispiele andeuten, handelt es sich hier meistens um die italienischen, spanischen oder slawischen Namen, obwohl auch deutsche Neubildungen, arabische, ungarische, manchmal sogar von dem Autor erfundene oder sehr ungewöhnliche Vornamen benutzt werden, z.B. Zerline und Amra. Solche Vornamen dienen meistens zur Betonung der besonderen Rolle der literarischen Person. Die Vornamen können die Gestalt zusätzlich charakterisieren, z.B. im Falle, wenn der Familienname nicht vorkommt. Das kann der Name Hieronymus aus der Erzählung Gladius Dei bestätigen. Dieser Name griechischen Ursprungs lässt sich als „Mann mit einem heiligen Namen“ erklären, was auf die die Tatsache hinweist, dass für diese literarische Gestalt die Glaube sehr wichtig ist. T 10. Familiennamen im Werk von Thomas Mann Aus semantischer Sicht unterscheidet man die Familiennamen aus Rufnamen, nach der Herkunft, nach dem Beruf, nach der Wohnstätte und Familiennamen aus Übernamen (s. Kapitel 2). In der realen Welt bekommt man den Namen nach den Vorfahren und er passt nur ausnahmsweise zu seinem Namensträger. In der literarischen Welt ist es aber ganz anders. Das Verhältnis zwischen der literarischen Person und ihrem Namen stellt einen wichtigen Stützpunkt für die Interpretation des Werkes dar. Die Namen im Werk von Thomas Mann sind besonders interessant. Der Autor verwendet in seinem Werk alle Typen der literarischen Namen. Er legt großen Wert besonders auf die Aussagekraft der einzelnen Namen, sodass die redenden Namen überwiegen. Sehr oft sind aber auch die klassifizierenden Namen vertreten. Die Gruppe der verkörperten Namen ist jedoch auch relativ groß. Die klangsymbolischen Namen sind dagegen nicht so häufig, weil sie über den literarischen Namensträger nicht so viele Informationen vermitteln können. Der fremdsprachliche Klang des Namens kann aber auch der Typologisierung dienen. Die redenden Namen haben den größten Aussagewert, deshalb werden sie am häufigsten verwendet. Aus semantischer Sicht sind diese Namen meistens aus den Familiennamen gebildet, die sich aus Übernamen entwickelten. Oft handelt es sich um die sog. verschlüsselten Namen und ihre Deutung setzt bei den Lesern sowohl einen allgemeinen kulturellen Überblick voraus, dass sie die Verbindung der berühmten oder lebenden Persönlichkeiten mit den genannten literarischen Figuren feststellen können, als auch gute Fremdsprachenkenntnisse, die den Lesern helfen können, einige fremdsprachliche redende Namen zu erklären. Die klassifizierenden Namen spielen bei Manns Namengebung eine wesentliche Rolle. Sie bieten Informationen über die Epoche, in der die Handlung abspielt, über die Wichtigkeit der Gestalten, oder drücken die räumlichen Verhältnisse aus. Die häufig benutzten fremden Familiennamen zeigen die Verbindung der Personen zu einer bestimmten Region oder verraten ihre Staatsangehörigkeit. Gleichfalls besondere sprachliche Formen, regionaltypische Lautverbindungen oder Suffixe dienen dazu, die räumlichen Verhältnisse auszudrücken. Auch der Kontrast zwischen den gewählten Vor- und Familiennamen ist ein wichtiges künstlerisches Mittel, der uns bei der Interpretation des Werkes hilft. Er kann die inneren Konflikte der Personen oder die unterschiedlichen menschlichen Werte ausdrücken. Als Beispiel können in diesem Zusammenhang die Namen Tonio Kröger (aus der Erzählung Tonio Kröger) und Paolo Hofman (aus der Erzählung Der Wille zum Glück) genannt werden, in denen sich der Konflikt zwischen dem Künstlertum und dem Bürgertum widerspiegelt. Auffallend ist auch der Kontrast zwischen dem Vor- und Familiennamen der Hauptfigur in der Erzählung Das Wunderkind. Der Vorname Bibi, die Lallform von Brigitte, kontrastiert stark mit dem Familiennamen Saccellaphylaccos, der wahrscheinlich aus dem lateinischen Ausdruck für das Heiligtum und dem griechischen Wort für den Wächter gebildet wurde und dessen Bedeutung sich als Wächter des Heiligtums erklären lässt (vgl. Tyroff 1975, 124). Der Vorname weist auf das Alter der literarischen Figur hin, der besondere und vornehm klingende Familienname beschreibt dagegen genügend ihre große Wichtigkeit und Besonderheit. Thomas Mann benutzt sehr oft auch die adeligen Namen. Manchmal handelt es sich sogar um die Namen der real existierenden Geschlechter. Die für die adeligen Namen typischen Präpositionen von, van, beziehungsweise de können aber auch nur die wichtige gesellschaftliche Stellung der jeweiligen Personen andeuten. Im ersten Fall kann es sich um die verkörperten Namen handeln. In diese Gruppe gehören oft die aus anderen literarischen Werken übernommenen Namen, wie z.B. der Familienname Hildebrandt, der wahrscheinlich nach dem Helden des Hildebrandsliedes gewählt wurde. Die gleichen Familiennamen können genauso wie die Vornamen auch bestimmte Typen literarischer Gestalten bezeichnen, die die gleichen Charaktereigenschaften tragen. Für die weiblichen Gestalten ist meistens ihr Geburtsname prägend. Dieser Name ist mit der Identität der literarischen Figur enger verbunden, als der Name, den die Frau nach der Heirat trägt. In einigen Fällen können diese zwei Namen eine Unterschiedlichkeit der Charaktere beider Eheleute zeigen und mögliche Probleme in ihrem Verhältnis vorhersagen. Als Beispiel können die Namen Eckhof und Klöterjahn (aus der Erzählung Tristan) dienen. Der erste Name passt gut zu der kunstliebenden Frau Gabriele, der zweite Name betont jedoch die weltlichen Genüsse, die im Leben ihres Mannes eine wichtige Rolle spielen. 10. 1. Methodologie Folgende Kapitel beschäftigen sich mit den Familiennamen in den Romanen Buddenbrooks, Doktor Faustus und Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull und 15 frühen Erzählungen von Thomas Mann. In der Anfangsphase wurden aus den Werken die Familiennamen herausgeschrieben. Zu jedem Familiennamen wurde die Abkürzung des Werkes, bzw. mehrerer Werke hinzugefügt. Alle Namen wurden dann in die Tabelle in alphabetischer Reihenfolge eingetragen (s. Anhang 2) und bei jedem Namen wurde der semantische Bereich nach der Herkunft und der Typ der literarischen Namen bestimmt. Diejenigen Namen, die in folgenden Kapiteln näher erklärt werden, sind kursiv geschrieben. Der Umfang dieser Diplomarbeit erlaubt nicht eine ausführliche Erklärung aller Familiennamen, deshalb wird in den Kapiteln 10.2. – 10.5. nur auf ausgewählte interessante Familiennamen näher eingegangen. Diese Beispiele dienen zu einer besseren Veranschaulichung der untersuchten Problematik. Im Kapitel 10.3. werden die Beispiele aus den frühen Erzählungen angeführt, die Kapitel 10.3. – 10.5. behandeln die Familiennamen in den untersuchten Romanen, wobei ihre Entstehungszeit berücksichtigt wird. Eine kurze Charakteristik der literarischen Gestalten hilft, den Zusammenhang zwischen der jeweiligen Figur und ihrem Namen zu entschlüsseln. Alle Namen in einzelnen Kapiteln sind alphabetisch geordnet. Die Aufgabe dieser Untersuchung ist festzustellen, ob der Autor in bestimmten Phasen seiner literarischen Tätigkeit einige Typen der literarischen Namen bevorzugte oder ob die Zeitverhältnisse auf die Wahl bestimmter Typen literarischer Namen in seinen Werken keinen Einfluss haben. Sie will auch konstatieren, welche semantischen Bereiche bei der Wahl oder Erfindung der Familiennamen die größte Rolle spielten. 10. 2. Familiennamen in den frühen Erzählungen Blüthenzweig (GD) Familienname aus dem Übernamen Herr Blüthenzweig ist Besitzer eines berühmten und erfolgreichen Geschäftes mit der Kunst. Der erste Teil des Namens bezieht sich auf den Erfolg seines Geschäftes. In der Gegenwart könnte er also als ein „erfolgreicher Unternehmer“ bezeichnet werden. Der zweite Teil steht hier für den Bereich, in dem dieser Mann tätig ist (die Kunst). Es handelt sich um einen redenden Namen. Eckhof (TR) Familienname nach der Wohnstätte, er bezieht sich auf einen „Hof an der Ecke“ Der Name Eckhof ist der Mädchenname von Gabriele Klöterjahn. Er könnte mit der Lage ihres Vaterhauses zusammenhängen. Der zweite Teil des Namens erinnert uns an das Adjektiv „höfisch“, deshalb könnte man sich eine edle Frau vorstellen. Als in der Erzählung ein Schriftsteller diesen Namen erfährt, bemerkt er dazu: „... Eckhof hieß sogar ein großer Schauspieler...“ (Mann 1974, 81). Dieser Name passt zu der netten, hübschen und Kunst liebenden jungen Dame viel besser, als der ordinäre Name ihres Mannes. Es handelt sich um einen verkörperten Namen. Friedemann (KHF) Familienname aus dem Übernamen Herr Friedemann ist körperlich behindert. Er verzichtet auf die Freuden, die ihm nach seiner Meinung nicht zugänglich sind. Er zieht sich in die Welt der Musik und Literatur zurück, geht ins Theater und genießt die Naturschönheiten. Er weiß jede Kleinigkeit zu schätzen. Er führt ein Leben ohne große Affekte und hält ihn für erfüllt mit einem stillen Glück. Das beweisen seine Überlegungen an seinem dreißigsten Geburtstage: „Das wären nun dreißig Jahre. Nun kommen vielleicht noch zehn oder auch noch zwanzig, Gott weiß es. Sie werden still und geräuschlos daherkommen und vorüberziehen wie die verflossenen, und ich erwarte sie mit Seelenfrieden“ (Mann 1955, 18). Der Name lässt sich also als „der friedliche Mann“ erklären. Diese Friedlichkeit ist der wichtigste Zug seiner Persönlichkeit und als er seine Ruhe verliert (aus Liebe), kostet es ihn das Leben. Es geht um einen redenden Namen. Hagenström (KHF) Familienname aus dem Rufnamen und aus dem Übernamen zugleich Der erste Teil des Namens bezieht sich auf den Helden des Nibelungenliedes Hagen von Tronje, der ein Sinnbild eines neidischen und verräterischen Menschen wurde. Frau Hagenström hat wahrscheinlich einen ähnlichen Charakter. Der zweite Teil des Namens könnte sich auf ihre schnelle Redensweise und an den Strom verschiedenster Verleumdungen beziehen, die ihr beliebtes Gesprächsthema sind. Der Leser stellt sich also eine neidische Klatsche vor. Es geht sowohl um einen redenden, als auch um einen verkörperten Namen. Hansen (TK) Familienname aus dem Rufnamen, patronymische Bildung = „Sohn von Hans“ Hans Hansen wohnt an der Ostsee, trägt Matrosenkleidung und sein Aussehen ist nicht besonders auffällig. Er ist ein typischer Bewohner seiner Stadt und stellt das Deutsche und Normale dar. Sein Familienname ist für diese Region typisch und auch in Skandinavien ist er sehr oft vertreten. Es handelt sich um einen klassifizierenden Namen. Hinzpeter (TR) Familienname aus dem Rufnamen Heinz (Kurzform von Heinrich) und Peter, patronymische Bildung Herr Hinzpeter ist Hausarzt von Frau Klöterjahn. Sein Name ist gewöhnlich und klingt ein bisschen spöttisch. Besonders die Kurzform in seinem ersten Teil passt nicht zu einem würdigen Arzt, was verrät, dass es sich in diesem Falle um keine wichtige Person handelt. Es geht um einen klassifizierenden Namen. Höhlenrauch (TR) Familienname aus dem Übernamen Pastorin Höhlenrauch ist nicht mehr bei Sinnen und irrt in der Begleitung einer Pflegerin durch das ganze Sanatorium. Der Name könnte sich auf das kränkliche Aussehen dieser Frau beziehen (hohl = sehr mager, hohle = eingefallene Wangen u.a.). Es könnte den Leser auch auf ihre Dummheit und verlorene Fähigkeit zu denken aufmerksam machen (ein hohler Kopf = ein Dummkopf). Es handelt sich um einen redenden Namen. Klöterjahn (TR) Familienname aus dem Übernamen und aus dem Rufnamen zugleich. Das Wort „die Klöten“ ist die niederdeutsche Bezeichnung für die Hoden. Herr Klöterjahn liebt Essen, Trinken und andere irdische Freuden. Durch diesen Namen wird seine Zeugungskraft und „animalisches Wesen“ betont. Er kommt vom Norden und deshalb finden wir auch in seinem Familiennamen den niederdeutschen Ausdruck. Es geht um einen redenden Namen. Krauthuber (GD) Familienname nach dem Beruf (unmittelbarer Berufsname) für den Bauer = „der Huber“ Diese Person ist ein dicker, kräftiger und Bier trinkender Bayer. Das Wort „Huber“ bezieht sich offensichtlich auf den traditionellen Beruf in dieser Region. Der zweite Bestandteil des Namens könnte vielleicht durch die Bezeichnung „der Krauter“ für einen Sonderling erklärt werden. Es geht um einen redenden und klassifizierenden Namen. Kröger (TK) Familienname nach dem Beruf, niederdeutsche Bezeichnung für einen Wirt Kröger ist ein typisch niederdeutscher Familienname. Er steht im Gegensatz zu dem Vornamen des Haupthelden Tonio. Der Vorname ist der Hinweis auf etwas Fremdes und Besonderes, was zu der Persönlichkeit des Künstlers passt. Der Nachname steht hier aber als Symbol für das Deutsche, was als normal empfunden ist. Es ist ein klassifizierender Name. Leander (TR) Familienname aus dem Rufnamen (bzw. aus dem Übernamen) Leander ist ein Name aus der griechischen Sage. Sowohl sein fremder Klang, als auch Bedeutsamkeit in der Sage dient zu der Hervorhebung dieser literarischen Person. Es zeigt die hohe Stellung. Es geht um einen klassifizierenden Namen. Matthiessen (TK) Familienname aus dem Rufnamen, patronymische Bildung = „Sohn von Matthias“ In diesem Falle könnte es sich auch um einen Familiennamen aus dem Übernamen oder um eine Verkürzung aus der Bezeichnung „der matte hiesige Sohn“ handeln, also Bezeichnung für einen durchschnittlichen Menschen. Dieser Namentypus ist typisch für die norddeutsche Region, es handelt sich also um einen klassifizierenden Namen. Mindernickel (TM) Familienname aus dem Übernamen Das größte Problem Tobias Mindernickels ist sein Minderwertigkeitskomplex. Er ist menschenscheu, aber immer, wenn er jemandem helfen kann, ist er froh, weil er sich wichtiger fühlt. Das Wort „der Nickel“ lässt sich aufgrund der folgenden Situationen erklären. Tobias kauft einen Hund und dickköpfig fordert, dass er seine Befehle immer wieder ausführt. Am Ende verletzt er ihn, weil er sich um ihn kümmern will. Die Verletzung ist aber zu stark und der Hund stirbt. In diesem Falle handelt er als ein gefühlloser Tunichtgut. Es geht um einen redenden Namen. Gggggg Müller (TR) Familienname nach dem Beruf (unmittelbarer Berufsname) Dieser Name ist sehr häufig, was die geringe Wichtigkeit dieses Arztes verrät. Das beweist auch die folgende Bemerkung im Text: „Übrigens ist neben Herrn Doktor Leander noch ein zweiter Arzt vorhanden, für die leichten Fälle und für die Hoffnungslosen. Aber er heißt Müller und ist überhaupt nicht der Rede wert“ (Mann 1974, 70). Es geht um einen klassifizierenden Namen. Osterloh, von (TR) Familienname nach der Herkunft, erster Teil nach der Himmelsrichtung, zweiter Teil aus dem mhd. lōh = „Gebüsch, Wald“ Fräulein von Osterloh spielt im Leben des Sanatoriums eine wichtige Rolle. Sie ist unermüdlich und ihre Arbeit macht sie mit großer Begeisterung. Das Wort „von“ vor ihrem Namen zeigt an ihre Wichtigkeit. Der zweite Teil des Namens könnte mit dem Verb „lohen“ zusammenhängen, das in dem Leser eine Vorstellung einer aktiven und energischen Person erregt. Der erste Teil kommt vielleicht von der Bezeichnung der altdeutschen Frühlingsgöttin der Morgenröte und des aufsteigenden Lichtes Ostara. Das lässt sich vielleicht dadurch erklären, dass sie einen lichten Punkt im alltäglichen Leben des Sanatoriums darstellt. Es geht um den versteckt-redenden Namen. Piepsam (WF) Familienname aus dem Übernamen Lobgott Piepsam sieht kränklich aus, er hat ausgehöhlte Wangen und dicke rote Nase, weil er viel trinkt. Der Name kann sich an das Adjektiv piepsig = „schwach, kränklich“ beziehen. Wenn er in Wut gerät, schreit er. Aber auch wenn er sich große Mühe gibt, laut zu schimpfen, ähnelt seine Stimme ein bisschen dem Piepsen. Der Name könnte aber auch mit Hilfe der Redewendung einen Piep haben = „verwirrt sein“ entschlüsselt werden, weil sich dieser Mann wirklich verwirrt zu benehmen weiß. Es geht um einen redenden Namen. Schlievogt (KHF) Familienname nach dem Beruf. Der erste Teil des Namens ist ein Berufsübername zu mnd. slī = „Schleie“ für einen Fischer oder Fischhändler (mittelbarer Berufsname). Der zweite Teil ist ein Amtsname zu mhd. voget, vogt = „beaufsichtigender Beamter“. bb Herr Schlievogt ist Besitzer einer Holzhandlung am Fluss. Den zweiten Teil des Namens könnte man im übertragenen Sinne dadurch erklären, dass sein Namensträger eine führende, beaufsichtigende Stellung hat. Der erste Teil des Namens bezieht sich wahrscheinlich auf die Lage seines Geschäftes am Fluss. Auch sein Haus könnte sich in seiner Nähe befinden und viele seiner Vorfahren könnten Fischer sein. Es geht um einen versteckt-redenden Namen. Seehaase (TK) Familienname aus dem Übernamen oder nach der Wohnstätte. Der erste Teil des Namens beinhaltet das Synonym für das Meer „die See“. In dem zweiten Teil kann man das Wort „der Hase“ finden. Herr Seehaase ist Besitzer des Hotels am Meer. Die Bedeutung des Namens könnte möglicherweise „der Feigling von der See“ sein. Der Name lässt sich aber auch anders erklären, und zwar „Besitzer des Hauses am Meer“. Es handelt sich um einen verstecktredenden Namen, das auch der Klassifikation nach der Region dienen kann. Spatz (TR) Familienname aus dem Übernamen, metaphorische Benennung für einen kleinen, mageren Menschen Frau Magistratsrätin Spatz kann eine kleine, magere Gestalt haben. Es könnte sich hier aber auch um eine Anspielung an ihr „Spatzenhirn“, also an ihre Dummheit handeln. Spatz ist ein redender Name. Spinell (TR) Familienname aus dem Übernamen Detlev Spinell ist ein rätselhafter, ungeselliger und gegenüber der „normalen (= praktischen) Welt“ feindlicher Mensch. In seinem Namen ist das Wort „die Spinne“ zu finden. Das könnte sich darauf beziehen, dass auch er den Menschen nicht sympathisch ist. Es ist Schriftsteller und Träumer (= der Spinner). In der Erzählung finden wir folgende Äußerung über seinen Namen: „Sogar ein Schriftsteller ist da, ein exzentrischer Mensch, der den Namen irgendeines Minerals führt und hier dem Herrgott die Tage stiehlt“ (Mann, 1974, 70). Der genannte Edelstein könnte eine Anspielung an sein übertriebenes ästhetisches Gefühl sein. Es geht um einen redenden Namen. Vermehren (TK) Familienname nach der Herkunft, ein typisch niederländischer Familienname (ver = von der) Dieser Name klingt fast ähnlich wie der Name Vermeeren, der sich auf die vom Meer stammende Person bezieht. Der Ausdruck „Meer“ macht uns auf einen wichtigen Bestandteil der norddeutschen Landschaft aufmerksam. Es geht wieder um einen klassifizierenden Namen. 10. 3. Familiennamen im Roman Buddenbrooks Brown Familienname aus dem Übernamen Der Familienname Brown bedeutet auf Deutsch „braun“ und kann auf das Aussehen des Namensträgers zeigen, z.B. auf die Haarfarbe. In diesem Falle wurde absichtlich die englische Form gewählt, weil die literarische Figur Engländerin ist. Es handelt sich um einen redenden und klassifizierenden Namen. Döhlmann Familienname aus dem Übernamen Konsul Döhlmann ist verheiratet und hat eine Tochter. Trotzdem lebt er wie ein Junggeselle. Er genießt das Leben, geht oft ins Theater und mag die jungen Schauspielerinnen. Der Name wurde wahrscheinlich aus dem Ausdruck „Dohle“ gebildet. Dieses Wort lässt sich auch als eine Bezeichnung für eine Frau erklären, die sexuelle Beziehungen zu mehreren Männern hat. Die Charakterähnlichkeit des Namensträgers mit diesen Frauen ist wahrscheinlich der Grund für die Wahl des Familiennamens. Es handelt sich um einen versteckt-redenden Namen. Gerhardt Familienname aus dem männlichen germanischen Rufnamen Gerhard (aus dem ahd. gēr + harti, herti = „Speer + hart, kräftig, stark“) Den Familiennamen Gerhardt tragen die älteren Damen, die Literatur mögen. Sie verstehen sich als Nachkommen des bedeutenden evangelischen Kirchenlieddichters des 17. Jahrhunderts Paul Gerhardts. Eine dieser Schwestern ist eine sehr gute Vorleserin. Es handelt sich um einen verkörperten Namen. Gosch Familienname aus dem Übernamen Der Makler Gosch trägt einen passenden Namen, der sich auf sein besonderes Körpermerkmal bezieht. Dieser Name wurde aus dem Wort „Gosche“ gebildet, einem pejorativen Ausdruck für den Mund. Er verrät, dass der Mund dieses Mannes besonders und unschön ist, u. z. breit, gesenkt und mit schmalen Lippen. Obwohl er bosartig aussieht, ist der Makler ein Biedermann. Es handelt sich um einen redenden Namen. Grabow Familienname aus dem Übernamen oder nach der Herkunft Dr. Grabow ist ein Hausarzt der Buddenbrooks. Er kommt aus Berlin, was das für das ostdeutsche Gebiet typische Suffix -ow andeutet. In dem Namen ist der Ausdruck „Grab“ enthalten. Diese Tatsache kann darauf hinweisen, dass er kein guter Arzt ist und seine falschen Ratschläge und Vorgehensweisen bei der Heilung der Patienten ihren Tod verursachen können. Er war als Helfer bei der Geburt Hanno Buddenbrooks anwesend und beinahe war das Kind gestorben. Es handelt sich um einen versteckt-redenden und klassifizierenden Namen. Grobleben Familienname aus dem Übernamen Herr Grobleben ist Arbeiter. Der erste Bestandteil des Namens grob kann sich auf die anstrengende Arbeit beziehen, die dieser Mann ausübt. Er kann aber auch verraten, dass er grobe Hände hat, was ein typisches Merkmal der Arbeiter ist. Der zweite Bestandteil hilft bei den Lesern die Vorstellung hervorzurufen, dass das Leben des Namensträgers schwierig ist. Es handelt sich um einen redenden Namen. Jungmann Familienname aus dem Übernamen Ida Jungmann kommt aus Preußen. Sie ist ein Kindermädchen und Haushälterin bei der Familie Buddenbrook. Der Name bezieht sich auf ihr Alter und verrät, dass Ida jung ist. Auch der zweite Bestandteil des Namens könnte absichtlich benutzt werden, weil sie durch ihre Prinzipienfestigkeit gekennzeichnet ist. Gerade diese Charaktereigenschaft sollte jeder gute Mann haben. Es handelt sich um einen redenden Namen. Kethelsen Familienname aus dem Rufnamen Katharina (griech. katharós = „rein“), patronymische Bildung = „Sohn von Katharina“ Der Name Kethelsen gehört einer armen Witwe. Er kann ihre Herkunft andeuten, weil es um einen im Norden verbreiteten Namen geht. Eine wichtige Rolle bei dessen Erläuterung kann aber auch die wörtliche Bedeutung des Vornamens Katharina spielen. Die Namensträgerin sollte „rein“ sein, im übertragenen Sinne kann an einen unverdorbenen Charakter dieser Frau hingewiesen werden. Der Name wurde gut gewählt, weil sie wirklich harmlos und sanfter Natur ist. Es handelt sich um einen klassifizierenden und redenden Namen. Langhals Familienname aus dem Übernamen Dieser Familienname informiert die Leser über das Aussehen der Namensträger. Er besteht aus zwei Komponenten lang + Hals und lässt sich als „der Mensch mit einem langen Hals“ erklären. Dieses charakteristische Merkmal kann vielleicht auch erblich sein. In diesem Falle könnte er auch die Verwandtschaft der Namensträger zeigen. Es handelt sich um einen redenden Namen. Mindermann Familienname aus dem Übernamen Herr Mindermann ist Gymnasialprofessor. Sein Name bezieht sich auf seine relativ niedrige gesellschaftliche Position, im Vergleich mit den wichtigen Personen, Geschäftsleuten und Beamten der Stadt. Es handelt sich um einen redenden und klassifizierenden Namen. Schilling, von Familienname aus dem Übernamen Dieser Name bezeichnet eine Gutsbesitzerfamilie. Bereits die Komponente von deutet ihre hohe gesellschaftliche Position an. Schilling ist eine Währungseinheit, deshalb projizieren sich in diesem Familiennamen das Geld und der Besitz. Es handelt sich um einen redenden Namen. Schwarzkopf Familienname aus dem Übernamen Morten Schwarzkopf ist ein dünner blondhaariger Mann mit hellblauen Augen und bleicher Haut. Der Name steht im Kontrast mit dem im Roman geschilderten Aussehen dieses jungen Mannes, weil er bei den Lesern eine Vorstellung eines schwarzhaarigen Menschen hervorruft. Es handelt sich um einen redenden Namen. Stengel Familienname aus dem Übernamen Herr Stengel ist Zeichen- und Gesangslehrer. Der Familienname verrät das Aussehen des Lehrers. Seine Gestalt ist mit dem genannten Teil der Pflanze zu vergleichen. Dieser Mann ist wahrscheinlich groß und dünn. Er trägt einen langen Mantel mit dem hohen Kragen, was seine Gestalt noch optisch vergrößert. Es handelt sich um einen redenden Namen. Todtenhaupt Familienname aus dem Übernamen Der Junge Todtenhaupt ist ein Primus. Sein Name ist eine Umschreibung für einen Schädel und weist auf einen besonderen Kopf dieses Schülers hin. Der Schädel des Jungen ist höckerig und die dunklen Augenringe verursachen, dass der Eindruck des Totenkopfes entsteht. Es handelt sich um einen redenden Namen. 10. 4. Familiennamen im Roman Doktor Faustus Beißel Familienname aus dem Übernamen Beißel war ein gläubiger Mensch, Begründer einer religiösen Sekte und deren geistlicher Führer (vgl. Mann 1986, 68). Er konnte die Menschen gut manipulieren. Der Name assoziiert das süddeutsche Wort „Geißel“, d. h. „die Peitsche“. Er kann bedeuten, dass es sich um einen strengen und unbarmherzigen Mann handelt. Auch der Begriff „beißend“ konnte in dem Familiennamen enthalten sein. In diesem Fall konnte man aus dem Namen schließen, dass sein Namensträger kritisch oder ironisch war. Es handelt sich um einen versteckt-redenden Namen. Bullinger Familienname aus dem Übernamen Herr Bullinger ist ein reicher Papierfabrikant. Der Name wurde wahrscheinlich aus dem Wort „Bulle“ gebildet. Dieser Ausdruck verrät, dass Herr Bullinger mächtig ist. Er kann die Leser aber auch darüber informieren, dass der Namensträger ein größer Mann mit dem kräftigen Körper ist, oder kann auf einige Züge in seinem Charakter hinweisen, z.B. dass er oft wütend ist. Es handelt sich um einen redenden Namen. Butze Familienname aus dem Übernamen Frau Butze ist Haushälterin. Der Name bezieht sich auf den Ausdruck „Butz“ und verrät, dass die Frau klein und wahrscheinlich auch dick ist. Es ist aber auch möglich, dass der Autor das Wort „Butzemann“ zur Bildung dieses Familiennamens benutzte. In diesem Fall könnte er andeuten, dass die Haushälterin unschön aussieht oder Angst erwecken kann. Es handelt sich um einen redenden Namen. Edelmann Familienname aus dem Übernamen Herr Edelmann ist Direktor der Bücherreihe in Wien. Der Name lässt sich als „der edle Mann“ erklären. Er kann andeuten, dass er aus einer guten Familie stammt. Wahrscheinlicher ist aber die Erklärung, dass sich der Name auf die höhere gesellschaftliche Position dieses Mannes bezieht. Es handelt sich um einen redenden oder klassifizierenden Namen. Jimmerthal Familienname aus dem Übernamen Herr Jimmerthal ist Musikkritiker. Sein Name wurde wahrscheinlich nach dem Ausdruck „das Jammertal“ gebildet, der einen wehmütigen Menschen bezeichnet. Dieser Name ruft die Vorstellung hervor, dass Herr Jimmerthal mit den Musikstücken, über die er sich äußern sollte, unzufrieden war. Die Musikstücke, über die er schreiben sollte, haben ihn anscheinend enttäuscht. Es handelt sich um einen redenden Namen. Klepperlin Familienname aus dem Übernamen Der Name Klepperlin wurde wahrscheinlich aus dem Wort „Klepper“ gebildet, einem pejorativen Ausdruck für einen alten, mageren und schwachen Pferd. In diesem Fall ist das Wort im übertragenen Sinne zu verstehen. Der Name kann verraten, dass sein Namensträger ein alter, mager und schwacher Mann ist, der nicht besonders sympathisch wirkt. Es handelt sich um einen redenden Namen. Kumpf Familienname aus dem Übernamen Der Lehrer Kumpf ist ein temperamentvoller Mensch. Er hat große Gestalt, starke Stimme und ist bei seinen Vorträgen immer spontan. Der Name wurde aus dem Wort „Kampf“ gebildet und ruft die Vorstellung eines Kriegers oder Kämpfers hervor. Er kann das Aussehen und Charakter des Lehrers andeuten, d. h. dass er ähnliche Gestalt und Eigenschaften hat wie ein idealer Krieger. In dem Roman wird aber im Zusammenhang mit dieser Figur noch eine andere Tatsache erwähnt, u. z. dass er bei seinem Vortrag immer versucht, so oft wie möglich rein deutsche Ausdrücke zu benutzen. Er kämpft auf diese Weise für die deutsche Sprache. Es handelt sich um einen redenden Namen. Leverkühn Familienname aus dem Übernamen Der Name Leverkühn bezieht sich auf den Charakter der literarischen Gestalt. Der erste Bestandteil lever ist eine Sprachform von lieber und verrät, dass der Namensträger ein lieber Mann ist. Der zweite Bestandteil kühn betont, dass es sich um einen mutigen Menschen handelt. Es geht um einen redenden Namen. Luder Familienname aus dem Übernamen Frau Luder ist Witwe, die immer eine Haube trägt. Sie sieht würdevoll aus. Nach dem Erzähler des Romans kann ihr Aussehen als Protest gegen ihren Namen verstanden werden (vgl. Mann 1986, 28). Der negative Familienname steht im Kontrast zu der literarischen Figur. Der Autor wollte dadurch vielleicht bei den Lesern ein Mißvertrauen oder Antipathie gegen diese Figur erwecken. Es handelt sich um einen redenden Namen. Michelsen Familienname aus dem Rufnamen, patronymische Bildung = „Sohn von Michael“ Herr Michelsen ist ein junger Lehrer. Sein Name kann auf seine Herkunft hinweisen, weil dieser Namentypus in dem Norden sehr verbreitet ist. Die Komponente -el bedeutet „Gott“ und kann deshalb verraten, dass der junge Mann gläubig ist. Es handelt sich um einen klassifizierenden Namen. Reiff Familienname aus dem Übernamen Der Familienname Reiff bezeichnet ein älteres kinderloses kunstliebendes Ehepaar. Er passt sehr gut zu den älteren Menschen. Mit dem Begriff reif assoziiert man Erfahrungen und Vernunft. Die literarischen Gestalten haben deshalb bestimmt viele Erfahrungen und verhalten sich vernünftig. Es ist auch möglich, dass der Doppelkonsonant ff im Auslaut absichtlich benutzt wurde, um anzudeuten, dass der Name für beide Eheleute von großer Bedeutung ist. Es handelt sich um einen redenden Namen. Schleppfuß Familienname aus dem Übernamen. Der Lehrer Schleppfuß sieht nicht besonders gut aus. Der Name kann auf die Besonderheit in seiner Gangart hinweisen. Er kann die Leser informieren, dass dieser Mann beim Gehen einen Fuß hinter sich schleppt. Der Name kann sich aber auch nur auf das erbärmliche Aussehen des Lehrers beziehen, weil man mit ihm eine körperliche Behinderung assoziiert. Es handelt sich um einen redenden Namen. Schweigestill Familienname aus dem Übernamen Herr Schweigestill ist Landwirt. Der Name besteht aus zwei Komponenten, u. z. schweigen und still. Er deutet an, dass dieser Mann wortkarg ist, oder zeigt auf seinen ruhigen Charakter. Es geht um einen friedevollen Menschen. Der Familienname ist redend. Spiegel Familienname aus dem Übernamen Frau Spiegel ist eine besondere Person. Ihr Aussehen ist sehr auffällig. Sie trägt eine dem Zeitgeschmack nicht entsprechende Kleidung und auch ihre Frisur ist sehr ungewöhnlich. Sie ist immer geschminkt. Das Wort „Spiegel“ in ihrem Familiennamen verrät, dass für diese Frau ihr Aussehen sehr wichtig ist und dass es um eine eingebildete Gestalt geht. Es handelt sich um einen redenden Namen. 10. 5. Familiennamen im Roman Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull Chateau Familienname nach der Herkunft. Dieser Name entspricht einem französischen Ortsnamen „Chateau“. Herr Chateau ist ein Pfarrer. Er ist lustig, elegant und gut bekleidet. Sein französischer Name kann an seine französiche Herkunft zeigen. Er kann eine französiche Eleganz andeuten. Chateau ist aber auch der Name einer in dem Buch genannten und als gut geschätzten Weinsorte und kann deshalb die Lebensweise des Pfarrers verraten. Er ist wahrscheinlich ein Mann, der das Leben genießt, guten Wein und gutes Essen mag. Das bestätigt auch die Tatsache, dass er kleine, dicke Gestalt hat. Es handelt sich um einen klassifizierenden oder redenden Namen. Crequis de Mont-en-Fleur Familienname aus dem Übernamen. Dieser Familienname bezeichnet „ein würdiges Ehepaar“ (Mann 1982, 66). Die Nasale verursachen, dass durch den Klang des Namens die Vorstellung einer französischen Eleganz entsteht. Deswegen konnte man diese Menschen für Angehörige einer höheren Gesellschaftsschicht halten (s. Kapitel 5. 3.). Es ist möglich, dass der erste Bestandteil des Namens mont den Ehemann näher charakterisiert, während der zweite Bestandteil fleur etwas über das Aussehen seiner Ehefrau verrät. Das französische Wort mont bedeutet „Berg“, kann deshalb auf die Stärke oder frühere Stärke des Mannes hinweisen. Das französische Wort fleur bedeutet „Blume“ und betont vielleicht die Schönheit der Frau. Es handelt sich um einen klangsymbolischen oder redenden Namen. Düsing Familienname aus dem Übernamen. Herr Düsing ist der zweite Hausarzt der Familie Krull. Er ist lang und gebückt. Auffallend ist sein aufrechtstehendes graues Haar, seine lange Nase und knochigen Hände. Der Klang seines Namens assoziiert das düstere Wesen dieser literarischen Gestalt. Der Name ist ähnlich dem Ausdruck „Dusel“, der andeuten kann, dass sich der Arzt verwirrt verhält. Er rieb sich die knochigen Hände und zog sich seine lange Nase zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger hindurch. Diese Gesten können seine Ratlosigkeit verraten. Deshalb lässt sich dieser Name vielleicht aus dem norddeutschen Wort „Dussel“ erklären, das einen „Dummkopf“ bezeichnet. Es handelt sich um einen versteckt-redenden Namen. Jean-Pierre Familienname aus dem Rufnamen, u. z. aus dem französischen Doppelnamen; Jean ist die französische Form von dem Namen hebräischen Ursprungs Johannes (= „Gott ist gnädig“), und Pierre ist die französische Form des Namens lateinischen Ursprungs Peter (aus dem lat. petris, griech. petra = „Fels“). Herr Jean-Pierre ist ein Uhrmacher in Paris. Er trägt den Vornamen Pierre, der zusammen mit seinem Familiennamen seine Staatsangehörigkeit zeigt. Es handelt sich um einen klassifizierenden Namen. Klosmann Familienname aus dem Rufnamen Nikolaus (aus griech. nīkē + laōs = „ Sieg + Volk“), bzw. aus dem Übernamen. Herr Klosmann ist ein Kutscher. Sein Familienname kann andeuten, dass der Namensträger in seinem Leben erfolgreich und zufrieden ist, weil sich der erste Bestandteil des Vornamens, aus dem sein Familienname gebildet wurde, als „Sieg“ erklären lässt. In diesem Namen kann aber auch der Ausdruck „Kloß“ versteckt sein. Die Form dieser Speise konnte auf die Ähnlichkeit mit der Gestalt dieser literarischen Figur zeigen und bedeuten, dass Herr Klosmann klein und dick ist. Es handelt sich um einen verstecktredenden Namen. Krull Familienname aus dem Übernamen. Felix Krull ist ein hübscher Mann mit blauen Augen und blondem Haar. Er hat feine Züge und seine Schönheit kann als eher weiblich empfunden werden. Sein Nachname wurde nach seiner Haarform gebildet. Er verrät, dass der literarische Held lockiges Haar hat (vgl. Kunze 2004, 141). Es handelt sich um einen redenden Namen. Kuckuck Familienname aus dem Übernamen. Professor Kuckuck ist Paläontologe und Direktor eines naturhistorischen Museums in Lisabon. Er kann den Namen einer Vogelart tragen, weil er ein so gutes Verhältnis zu der Natur hat. Der Name verbindet ihn mit der Tierwelt. Es ist möglich, dass seine Augen an die Augen dieses Vogels erinnern. „Kuckuck“ ist aber auch Bezeichnung für den undankbaren Menschen, deshalb wäre es möglich, dass dieser Mann ähnlichen Charakter hat. Es handelt sich um einen redenden Namen. Mecum Familienname aus dem Übernamen. Dieser Name ist wahrscheinlich aus dem Lateinischen gebildet und bedeutet „mit mir“. Herr Doktor Mecum ist ein Hausarzt der Familie Krull. Dieser Mann war Helfer bei Felix Geburt. Seine Anwesenheit in dem wichtigen Moment im Leben des Haupthelden verrät auch die mögliche Bedeutung seines Namens. Er kann aus dem Lateinischen gebildet werden und lässt sich als „mit mir“ erklären, was darauf zeigen kann, dass der Namensträger mit dem Haupthelden bei seiner Geburt war. Es handelt sich um einen versteckt-redenden Namen. Radicule Familienname aus dem Übernamen. Dieser Name ist wahrscheinlich aus dem Lateinischen gebildet und bedeutet „Würzelchen“. Der Kammerdiener Radicule ist ein alter Mann. Dieser Greis trägt den Namen, der sich aus dem lat. radicula = „Würzelchen“ erklären lässt. Er kann bedeuten, dass der Mann in seinem Alter immer noch stark und gesund ist, obwohl das Diminutiv die Vorstellung hervorruft, dass die Stärke und Gesundheit langsam abnimmt. Der lateinische Name kann sehr gut das Alter der literarischen Person betonen, weil man Latein mit der Epoche des Altertums assoziieren kann. Es handelt sich um einen versteckt-redenden Namen. Schimmelpreester Familienname aus dem Übernamen und nach dem Beruf. Herr Schimmelpreester ist ein Pate von Felix Krull. Er hat graues Haar, worauf sich der erste Bestandteil seines Namens beziehen kann. Es kann bedeuten, dass sein Haar weiß wie ein Fell des Schimmels ist. Der zweite Bestandteil seines Namens deutet wahrscheinlich durch seine lautliche Form seine niederdeutsche Herkunft an. Er ist dem Wort „Priester“ ähnlich. Obwohl er kein Priester ist, kann dieser Begriff verschiedene Vorstellungen assoziieren, wie z.B. seine Würde, Besonderheit und einen guten Charakter. Er hilft Felix und seiner Familie immer, wenn sie es brauchen. Es handelt sich um einen redenden Namen. Stürzli Familienname aus dem Übernamen. Herr Stürzli ist Hoteldirektor in Paris. Das Suffix -li ist ein typisches schweizerisches Suffix und kann mit der Tatsache zusammenhängen, dass sein Namensträger „ein schweizerisch gefärbtes Deutsch“ spricht (vgl. Mann 1982, 113). Dieser Familienname assoziiert den Ausdruck „stürzend“. Dieses Wort kann deshalb an seine schnelle Redensweise hinweisen. Der Name kann auch die Aktivität dieses Mannes und seine schnelle Reaktionen andeuten. Es handelt sich um einen viel redenden und etschlossenen Mann. Diese Eigenschaften passen sehr gut zu seinem Beruf. Es handelt sich um einen redenden Namen. Übel Familienname aus dem Übernamen. Leutnant Übel ist der Verlobte von Olympia Krull. Er nimmt teil an Gastereien in dem Hause der Familie Krull. Er mag Wein und genießt die Schönheit der Frauen, was an seinen nicht besonders guten Charakter zeigen kann. Auch Felix bemerkt zuerst über die Tatsache, dass er um seine Schwester wirbt, dass er es deshalb gemacht hat, weil er die Gediegenheit der Verhältnisse der Familie Krull überschätzte, was genauso seinen schlechten Charakter andeuten konnte. Er nimmt aber am Begräbnis Herrn Krull teil, deshalb ist wahrscheinlicher, dass sich sein negativer Name eher auf sein schlechtes Aussehen bezieht. Er sieht nämlich totblass, zerstört und kränklich aus. Es handelt sich um einen redenden Namen. Twentyman Familienname aus dem Übernamen. Eleanor Twentyman ist ein junges Fräulein aus England. Ihre Herkunft zeigt schon die englische Form beider Bestandteile ihres Vornamens. Der erste Bestandteil twenty bedeutet „zwanzig“ und kann ihr Alter andeuten, weil sie fast zwanzig Jahre alt ist, oder im anderen Zusammenhang bloß eine höhere Zahl andeuten (z.B. der Männer, die um sie werben). Der zweite Bestandteil ist englischer Ausdruck für einen Mann. Eleanor ist als eine hübsche Wilde geschildert, in derem Leben die Liebe eine wichtige Rolle spielt. Sie verliebt sich in Felix. Die Tatsache, dass sie ihre Mutter ständig kontrolliert, verrät, dass sie wahrscheinlich für die Männer sehr anziehend ist. Es handelt sich um einen verstecktredenden und klassifizierenden Namen. 10. 6. Auswertung der Familiennamenproblematik In der vorliegenden Diplomarbeit wurden insgesamt 320 Familiennamen untersucht. Die Semantik der Namen wurde für die Einteilung jedes Namens in eine folgender fünf Gruppen entscheidend: Familiennamen aus Rufnamen, Familiennamen nach der Herkunft, Familiennamen nach der Wohnstätte, Familiennamen nach dem Beruf und Familiennamen aus Übernamen. Bei jedem Namen wurde dann noch bestimmt, in welche der vier Gruppen der literarischen Namen er gehört, u. z. ob es sich um einen klassifizierenden, redenden, verkörperten oder klangsymbolischen Namen handelt. Aus semantischer Sicht stellen die größte Gruppe unter den untersuchten Namen die Familiennamen aus Übernamen dar. Sie nehmen unter den untersuchten Familiennamen 47, 77 % ein. Es folgen die Familiennamen aus Rufnamen mit 17, 56 % und Familiennamen nach dem Beruf mit 14, 94 %. Weniger wurden die Familiennamen nach der Wohnstätte (10, 76 %) und Familiennamen nach der Herkunft (8, 92 %) vertreten. Bei der Untersuchung der literarischen Namen wurde festgestellt, dass der Autor am häufigsten die redenden Namen verwendet, wobei auch die versteckt-redenden Namen vorkommen. Sie nehmen unter allen Familiennamen 54, 52 % ein. Die zweitgrößte Gruppe stellen die klassifizierenden Namen dar (35, 62 %). Es folgen die verkörperten Namen mit 6, 03 % und die klangsymbolischen Namen mit 3, 84 %. Die untersuchten Erzählungen und Romane von Thomas Mann wurden in zwei Phasen seines literarischen Schaffens eingeteilt. Die erste Phase dauerte von 1894 – 1903 und stellt die frühen Erzählungen und den Roman Buddenbrooks dar. Die zweite Phase grenzen die Jahre 1947 und 1954 um, in denen die Romane Doktor Faustus und Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull erschienen. Das Ziel dieser Diplomarbeit wurde festzustellen, ob es in diesen Etappen Unterschiede bei der Namengebung gab, oder ob den Autor bei der Bevorzugung bestimmter Gruppen literarischen Namen die Zeit nicht wesentlich beeinflusste. In der ersten Phase wurden häufiger die redenden und die klassifizierenden literarischen Namen benutzt, weil sie eine größere Möglichkeit der Charakterisierung, bzw. Klassifizierung bieten. In der zweiten Phase nimmt die Zahl der verkörperten und klangsymbolischen Namen zu, deren Bildung oder Auswahl eine größere Erfindungskraft, Lebenserfahrungen und Kenntnisse erfordert. Der besseren Veranschaulichung dienen die Tabellen und Graphiken in den Beilagen 5 und 6. Zusammenfassung In dieser Diplomarbeit mit dem Titel „Die linguistische Analyse der Vor- und Familiennamen im Werk von Thomas Mann“ wurden 223 Vor- und 320 Familiennamen aus 15 frühen Erzählungen und den Romanen Buddenbrooks, Doktor Faustus und Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull untersucht. Bei der Analyse der einzelnen Namen konzentrierte man sich hauptsächlich auf die morphologische und lexikalische Ebene, aber auch die phonologische Ebene blieb nicht unberücksichtigt. Nach der Herkunft wurde zwischen den germanischen und fremden Vornamen unterschieden, wobei die Namen lateinischen, griechischen und hebräischen Ursprungs die größte Gruppe bilden. Die germanischen Vornamen sind meistens zweigliedrig, unter den fremden Vornamen findet man aber auch viele eingliedrige Vornamen. Aus der Untersuchung der Vor- und Familiennamen im Werk von Thomas Mann ergibt sich, dass eine enge Verbindung zwischen der literarischen Person und ihrem Namen besteht. Im Namen spiegelt sich das Aussehen, die Eigenschaften, gesellschaftliche Stellung oder sogar Gewohnheiten der literarischen Gestalt wider. Die charakterisierende Funktion der Familiennamen ist relativ groß. Am häufigsten kommen in den literarischen Werken die Familiennamen aus Übernamen vor. Es hängt damit zusammen, dass solche Namen dem Autor am besten ermöglichen, verschiedenste Informationen über die Person auszudrücken und auf diese Weise den Leser auf die charakterisierenden Merkmale der literarischen Helden aufmerksam zu machen und seine Phantasie zu erwecken. Durch diese redenden Namen kann man die beste Vorstellung von den literarischen Gestalten gewinnen. Als die zweithäufigste Gruppe sind die klassifizierenden Namen vertreten. Alle genannten Merkmale können bei den verkörperten Namen von einer anderen bekannten literarischen Person übertragen sein. Das sehen wir am Beispiel des Namens Hagenström (s. Kapitel 10. 2.), in dem der Held des Nibelungenliedes die Natur dieser weiblichen Person bestimmt. Die klangsymbolischen Namen findet man bei Thomas Mann nicht so oft. Die Ursache kann darin bestehen, dass sie eher an die Emotionen des Lesers wirken und nichts Genaues über die literarischen Personen verraten. In der ersten Phase benutzt Thomas Mann häufiger die redenden und die klassifizierenden literarischen Namen, in der zweiten Phase wählt er im Vergleich mit der ersten Phase öfter die verkörperten und klangsymbolischen Namen, obwohl die redenden und klassifizierenden Namen immer noch wesentlich überwiegen. Die steigende Zahl der verkörperten und klangsymbolischen Namen lässt auf die gute Erfindungskraft, auf immer größere Lebenserfahrungen und vielseitige Kenntnisse des Autoren schließen. Die Problematik der literarischen Namen ist sehr umfassend und bietet viele interessante Anregungen für wissenschaftliche Untersuchungen, die versuchen, sowohl verschiedenste theoretische und methodologische Fragen zu beantworten als auch die einzelnen literarischen Namen zu erklären. Resümee in deutscher Sprache Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der linguistischen Analyse der Vor- und Familiennamen im Werk von Thomas Mann. Kapitel 1 stellt eine kurze Einführung in die Problematik der Vornamen dar. Die Vornamen werden nach ihrer Herkunft gegliedert, wobei die größte Aufmerksamkeit den germanischen, griechischen, lateinischen und hebräischen Vornamen gewidmet wird. Sie werden mit ein paar Beispielen ergänzt. Auch die Gliederung der Namen nach der Bildung wird in Betracht gezogen. Vermittelt werden kurze Informationen sowohl über die einfachen als auch über die zusammengesetzten Vornamen. Im Bereich der Vornamen sind aber auch die Kurzformen häufig, deswegen beschäftigt man sich auch mit diesem Namentypus. Ein weiteres Kapitel thematisiert die Familiennamen. Man behandelt die Familiennamen aus Rufnamen, nach der Herkunft des ersten Namensträgers, nach der Wohnstätte, nach dem Beruf und Familiennamen, die aus Übernamen entstanden. Da diese Diplomarbeit einen Beitrag zur literarischen Onomastik darstellt, wird dieses Gebiet der Onomastik kurz charakterisiert. Es folgt ein kleiner Exkurs in die Problematik der literarischen Namen. Aufmerksamkeit wird auf vier Typen der literarischen Namen gerichtet, u.z. auf redende, klassifizierende, klangsymbolische und verkörperte Namen. Im Anschluss daran findet man einen historischen Überblick über die literarischen Namen. Von großer Bedeutung ist für diese Studie die Problematik der literarischen Namengebung. Der Leser findet u. a. auch Äußerungen einiger Autoren zu diesem Thema. Es wird betont, dass die literarischen Namen viele Funktionen erfüllen können und diese Funktionen werden kurz vorgestellt. Im Rahmen der Untersuchung der Vornamen im Werk von Thomas Mann werden einige interessante Vornamen erläutert, u. z. bei der Berücksichtigung ihrer Herkunft und sprachlichen Form. Es wird gezeigt, wie wichtig die Aufgabe der Semantik bei der Untersuchung der literarischen Namen ist. Weiter werden einige interessante Familiennamen, die in den Erzählungen und Romanen von Thomas Mann erscheinen, angeführt und erklärt, wobei man ein enges Verhältnis zwischen der literarischen Person und ihrem Namen analysiert. Es wird festgestellt, welche Typen der Vor- und Familiennamen am häufigsten in den untersuchten Werken vorkommen. Man versucht, den Zusammenhang zwischen der Namenwahl und der Handlung oder dem Charakter der jeweiligen literarischen Person zu finden. Die Autorin der vorliegenden Arbeit äußert sich auch zu dem Problem, ob sich die Benennungsmotive des Schriftstellers in der Anfangs- und Schlussphase seines Schaffens verändert haben. Resümee in tschechischer Sprache Předkládaná práce se zabývá lingvistickou analýzou jmen a příjmení v 15 raných povídkách a třech románech Thomase Manna – Buddenbrookovi, Doktor Faustus a Zpověď hochštaplera Felixe Krulla. První kapitola je úvodem do problematiky křestních jmen. Křestní jména jsou rozdělena podle původu, přičemž je největší pozornost věnována jménům germánským, řeckým, latinským a hebrejským. V každé skupině je pro doplnění uvedeno několik typických příkladů. Následuje dělení jmen podle slovotvorby. Zprostředkovány jsou zde informace o křestních jménech jednoduchých i složených. V oblasti křestních jmen jsou ovšem časté i zkrácené formy, proto se pojednává i o tomto typu jmen. Tématem další kapitoly jsou příjmení. Čtenář má k dispozici charakteristiku příjmení, jež byla vytvořena z křestních jmen, podle původu, podle místa bydliště, podle povolání a příjmení, která vznikla z přezdívek. Protože diplomová práce představuje příspěvek k literární onomastice, je tato i vědní disciplína krátce charakterizována. Následuje stručný úvod do problematiky literárních jmen. Pozornost se obrací na čtyři typy literárních jmen, a to na jména mluvící, klasifikující, zvukově-symbolická a ztělesněná. Dále zde najdeme historický přehled literárních jmen. Velký význam má pro studii problematika literárního pojmenovávání. Čtenář se seznámí rovněž s výroky některých autorů k danému tématu. Je třeba zdůraznit, že literární jména mohou plnit mnoho funkcí, proto jsou tyto funkce krátce představeny. V rámci výzkumu křestních jmen v díle Thomase Manna jsou objasněna některá křestní jména, přičemž se sleduje jejich původ a řečová forma. Čtenář se neustále přesvědčuje o tom, jak důležitou úlohu hraje při zkoumání literárních jmen sémantika. Některá zajímavá příjmení, která se vyskytují v Mannových povídkách a románech, jsou uvedena a vysvětlena. Analyzován je také vztah mezi literární osobou a jejím jménem. Na základě výzkumu bylo zjištěno, jaké typy křestních jmen a příjmení se v daných dílech vyskytují nejčastěji. Autorka této práce se pokusila najít souvislost mezi volbou jmen a dějem nebo charakterem dané literární postavy a vyjádřila se rovněž k otázce, zda se v počáteční a konečné fázi spisovatelovy tvorby změnily motivy pojmenovávání jeho literárních postav. Abkürzungen arab. arabisch L Luischen aram. aramäisch lat. lateinisch alb. albanisch liter. literarisch B Der Bajazzo ndl. niederländisch BU Buddenbrooks nord. nordisch BFK Bekenntnisse des norddt. norddeutsch Hochstaplers Felix Krull norw. norwegisch dän. dänisch pers. persisch DF Doktor Faustus piet. pietistisch dt. deutsch poln. polnisch G Gefallen portug. portugiesisch GD Gladius Dei prov. provenzalisch GE Gerächt russ. russisch engl. englisch slaw. slawisch ethr. ethruskisch span. spanisch franz. französisch T Der Tod fries. friesisch TK Tonio Kröger germ. germanisch TM Tobias Mindernickel griech. griechisch TR Tristan H Die Hungernden türk. türkisch hebr. hebräisch ungar. ungarisch ital. italienisch W Das Wunderkind K Der Kleiderschrank WB Weiterbildung kelt. keltisch WF Der Weg zum KF Kurzform KHF Der kleine Herr Friedemann KOF Koseform Friedhof WG Der Wille zum Glück Literaturverzeichnis Primärliteratur MANN, Thomas: Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag 1982. MANN, Thomas: Buddenbrooks: Verfall einer Familie. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag 1990. MANN, Thomas: Gesammelte Werke in Einzelbänden. Doktor Faustus: das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn erzählt von einem Freunde. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag 1980. MANN, Thomas: Gesammelte Werke in Einzelbänden. Frühe Erzählungen. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag 1981. Sekundärliteratur ARNDT, Wilhelm: Die Personennamen der deutschen Schauspiele des Mittelalters. Breslau: Verlag von M. & H. Marcus 1904. BACHMANN, Ingeborg: Gedichte – Erzählungen – Hörspiele – Essays. (Aus den Frankfurter Vorlesungen) München: R. Piper & Co Verlag 1964. BAUER, Gerhard: Deutsche Namenkunde. 2., überarbeitete Auflage. Berlin: Weidler Buchverlag 1998. BENEŠ, Josef: O českých příjmeních. Praha: Nakladatelství československé akademie věd 1962. BIRUS, Hendrik: Poetische Namengebung. Zur Bedeutung der Namen in Lessings >Nathan der Weise<. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1978. BOESCH, Bruno: Kleine Schriften zur Namenforschung. Heidelberg: Carl Winter Universitätsverlag 1981. DEBUS, Friedhelm: Namen in literarischen Werken. (Er-)Findung – Form – Funktion. Mainz – Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2002. DEBUS, Friedhelm: Kleinere Schriften. Band 2. Hildesheim: Georg Olms Verlag 1997. DEBUS, Friedhelm: Kleinere Schriften. Band 3. Hildesheim: Georg Olms Verlag 2007. DUDEN. Deutsches Universal Wörterbuch. 3., bearbeitete Auflage. Mannheim: DudenVerlag 1996. ERLER, Ernst: Die Namengebung bei Shakespeare. Heidelberg: Carl Winter’s Universitätsbuchhandlung 1913. FLEISCHER, Wolfgang: Die deutschen Personennamen. Geschichte, Bildung und Bedeutung. Berlin: Akademie-Verlag 1964. GOTTSCHALD, Max: Deutsche Namenkunde. Berlin: Verlag Walter de Gruyter & Co. 1954. KEITER, H. – KELLEN, T.: Der Roman. 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Form: dt., bes. norddt. Form: lat., auch ndl. Form: dt. Form: dt. Form: span., ital. Form: engl. Form: franz. KF Form: lat., ital. KOF Form: dt. KF Form: arab. Form: griech., auch dt. Form: hebr., auch dt. Form: dt. Form: franz. KOF Form: dt. KF Form: dt., dt. KOF Form: ital., span./ span. Form: franz. Form: franz. Form: dt. Form: ital. Form: dt., auch engl. Form: dt./ dt. Form: franz. KOF Form: obdt. KOF Form: dt. KF Form: dt. Form: auch franz., ital., span. KOF Form: engl. KOF Form: dt., nord. Form: engl. Form: lat., auch dt., franz. Form: engl. WB Form: lat., auch franz. Form: auch franz. Form: span. Form: niederdt. Form: auch griech., portug. KF Form: portug. Form: auch dt., engl. Form: dt. Form: ital. Form: auch dt., engl. Form: lat. Form: niederdt. Herkunft: germ. oder hebr. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: lat. Herkunft: griech. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: engl. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: ethr. Herkunft: arab. Herkunft: griech. Herkunft: hebr. Herkunft: germ. Herkunft: lat. Herkunft: lat. Herkunft: lat. Herkunft: lat./ hebr. Herkunft: griech. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: ital. Herkunft: lat. Herkunft: lat./ ger. Herkunft: lat. Herkunft: lat. Herkunft: lat. Herkunft: germ. Herkunft: lat. Herkunft: germ. Herkunft: kelt. Herkunft: germ. Herkunft: lat. Herkunft: lat. Herkunft: lat. Herkunft: lat. Herkunft: span. Herkunft: germ. Herkunft: lat. Herkunft: portug. Herkunft: hebr. Herkunft: germ. Herkunft: pers. Herkunft: hebr. Herkunft: lat. Herkunft: germ. Detlev (TR) Diane (BFK) Dietrich (BU) Dora (BU) Dunja (GE) Eberhard (BU, DF) Edgar (BU) Edmund (BU) Eduard (BU) Egon (DF) Ehrenfried (DF) Eleanor (BFK) Elisabeth (BU) Elsbeth (DF) Else (DF) Engelbert (BFK) Erika (BU) Erwin (TK) Esmeralda (DF) Eva (BU) Ezechiel (DF) Felix (BFK, DF) Ferdinand (TK) Fiken (BU) François (TK) Franz (T) Franzl (BU) Friederike (BU, KHF) Friedrich (BU) Friedrich Wilhelm (BU) Gabriele (TR) Genovefa (BFK) Georg (DF) Gerda (BU, KHF) Gereon (DF) Gilgen (DF) Gisela (BU) Gisella (DF) Gotthold (BU) Gottlieb (BU) Hanne (DF) Hanno (BU) Hans (DF, TK) Hans Hermann (BU) Heine (BU) Heinrich (DF) Heinz (DF) Helene (DF) Helmut (DF) Henning (BU) Henri (DF) Henriette (BU, KHF) Form: dt. Form: lat., auch engl., franz. Form: dt. Form: auch dt. KF Form: russ. KOF Form: dt. Form: engl. Form: engl. Form: franz. Form: dt. KF Form: dt., piet. NB Form: engl. Form: griech. Form: dt. KF Form: dt. KF Form: dt. Form: dt., nord. Form: dt., els. Form: span. Form: auch dt., engl., ital. Form: hebr. Form: lat., auch dt. Form: dt. Form: niederdt. KF, KOF Form: franz. Form: dt. KF Form: dt. KF Form: dt. Form: dt. Form: dt./ dt. Form: dt. Form: dt. Form: dt. Form: dt. Form: griech. Form: ungewöhnlich Form: dt. Form: dt. Form: dt., piet. NB Form: dt., piet. NB Form: dt. KF Form: dt. KF Form: dt. KF Form: dt. KF/ dt. Form: niederdt.-fries. KF Form: dt. Form: dt. KF Form: auch dt., franz. Form: dt. Form: niederdt. KF Form: franz. KF Form: franz. Herkunft: germ. Herkunft: lat. Herkunft: germ. Herkunft: griech. Herkunft: griech. Herkunft: germ. Herkunft: engl. Herkunft: engl. Herkunft: engl. Herkunft: germ. Herkunft: dt. Herkunft: prov. Herkunft: hebr. Herkunft: hebr. Herkunft: hebr. Herkunft: germ. Herkunft: griech., lat. Herkunft: germ. Herkunft: span. Herkunft: hebr. Herkunft: hebr. Herkunft: lat. Herkunft: germ. Herkunft: griech. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: germ./ germ. Herkunft: hebr. Herkunft: germ. Herkunft: griech. Herkunft: germ., nord. Herkunft: griech. Herkunft: unbekannt Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: dt. Herkunft: ger., dt. Herkunft: hebr., lat. Herkunft: hebr. Herkunft: hebr. Herkunft: hebr./ germ. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: griech. Herkunft: germ. Herkunft: hebr. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Hermann (BU) Hieronymus (GD) Hinrich (BU) Hugo (BU) Chaim (DF) Christian (BU, L) Ida (BU) Ines (DF) Ingeborg (TK) Irma (G) Irmingard (BFK) Isaak (BFK) Isabeau (DF) Jakob (BU, DF) James (BU) Jean (DF) Jeanette (DF) Jean-Jacques (BU) Joan Ferdinand (BFK) Johann (BU) Johann Konrad (DF) Johannes (DF, KHF) Johnny (BU) Jonathan (BU, DF) Josephine (BU) Julchen (BU) Jürgen (BU) Justus (BU) Kai (BU) Kaspar (BU) Kathi (BU) Klothilde (BU) Kolonat (DF) Konrad (DF) Krischan (BU) Kunigunde (DF) Laura (BU) Lea (BU) Leandra (BU) Leberecht (BU) Leo (DF) Lilli (H) Line (BU) Lisaweta (TK) Lobgott (WF) Lopes (BFK) Lottchen (BU) Louis (BFK) Louise (BU) Loulou (BFK) Luca (DF) Luis-Pedro (BFK) Form: dt. Form: griech. Form: dt. Form: dt., auch franz. Form: hebr. Form: lat. Form: dt., nord. KF Form: span. Form: nord. Form:dt. KF Form: dt. Form: dt. Form: franz. Form: hebr., dt. Form: engl. Form: franz. Form: dt., auch franz. KOF Form: franz./ franz. Form: engl./ dt. Form: dt. KF Form: dt. KF/ dt. Form: dt. Form: engl. KOF Form: auch dt., engl. Form: dt., engl., auch franz. Form: dt. KOF Form: niederdt. Form: lat. Form: fries. Form: dt. Form: dt. KOF Form: dt. Form: wahrsch. liter., aus dem FN Form: dt. Form: niederdt. Form: dt. Form: ital. Form: dt. Form: griech., ital. Form: dt., piet. NB Form: dt. KF Form: auch dt. KOF Form: auch franz. KF Form: slaw. Form: liter. NB, UM Form: port. Form: dt. KOF Form: franz. Form: franz., auch engl. Form: franz. KOF Form: ital. Form: span./ span. Herkunft: germ. Herkunft: griech. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: hebr. Herkunft: griech. Herkunft: germ. Herkunft: griech. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: hebr. Herkunft: franz. Herkunft: hebr. Herkunft: hebr. Herkunft: hebr. Herkunft: hebr. Herkunft: hebr./ hebr. Herkunft: hebr./ germ. Herkunft: hebr. Herkunft: hebr./germ. Herkunft: hebr. Herkunft: hebr. Herkunft: hebr. Herkunft: hebr. Herkunft: lat. Herkunft: griech. Herkunft: lat. Herkunft: fries. oder nord. Herkunft: pers. Herkunft: griech. Herkunft: germ. Herkunft: wahrsch. lat Herkunft: germ. Herkunft: griech. Herkunft: germ. Herkunft: lat. Herkunft: hebr. Herkunft: griech. Herkunft: dt. Herkunft: griech., lat. Herkunft: hebr. Herkunft: germ. Herkunft: hebr. Herkunft: dt. Herkunft: port. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: lat. Herkunft: germ./ griech. Lukrezia (DF) Magdalena (TK) Manuel (DF) Marcellus (BU) Maria (BFK) Maria Pia (BFK) Marie (DF) Mathias (BU) Mathilde (DF) Matthäus (DF) Max (DF) Meta (BU, DF) Miguel (BFK) Mike (BU) Moritz (BU) Morten (BU) Mustafa (BFK) Natalie (DF) Nelly (BU) Nepomuk (DF) Nikolaus (DF) Olympia (BFK) Oskar (WG) Paolina (BFK) Paolo (WG) Paul (DF) Peronella (DF) Peter (BU) Pfiffi (BU, KHF) Philipp (BU) Pierre (BFK) Raimund (DF) Ralf (BU) René Maria (BU) Rieckchen (BU) Rosa (DF) Rosalie (BU) Rozsa (BFK) Rüdiger (DF) Rudolf (DF) Sally (BFK) Sara (BU) Saul (DF) Serenus (DF) Siegmund (BU) Sievert (BU) Sigismund (BU) Sixtus (DF) Sophie (BU) Stanko (BFK) Stephan (BU) Stina (BU) Form: ital. Form: dt. Form: span. Form: auch dt. Form: griech., lat. Form: griech., lat./ Form: griech., lat. Form: griech., auch dt. KF Form: dt., franz. Form: griech., lat. Form: dt., engl. KF Form: dt. KF Form: span. Form: engl. KF, KOF Form: dt. Form: dän. und norw. Form: arab., türk. Form: dt., engl., franz. Form: engl. KF Form: dt. Form: dt. Form: dt. Form: dt. Form: ital. Form: ital. Form: dt., franz., engl. Form: dt., engl., ndl. Form: dt., engl., skan. Form: wahrsch. dt. KOF oder liter. Form: dt. Form: franz. Form: dt. Form: dt., engl. KF Form: franz./ lat., auch franz. Form: niederdt.-fries. KOF Form: ital., dt. KF Form: franz., auch ital. Form: ungar. Form: dt. Form: dt. Form: engl., franz. KOF Form: alb., dt., ital., span. Form: dt., engl. Form: lat. Form: dt. Form: niederdt.-fries. Form: dt. Form: auch dt., lat. Form: dt., franz. Form: poln. KF Form: dt. Form: dt., niederdt., fries. KF, KOF Herkunft: lat. Herkunft: hebr. Herkunft: hebr. Herkunft: lat. Herkunft: hebr. Herkunft: hebr./ lat. Herkunft: hebr. Herkunft: hebr. Herkunft: germ. Herkunft: hebr. Herkunft: lat. Herkunft: lat. Herkunft: hebr. Herkunft: hebr. Herkunft: lat. Herkunft: lat. Herkunft: arab. Herkunft: lat. Herkunft: lat. Herkunft: griech. Herkunft: griech. Herkunft: griech. Herkunft: nord. Herkunft: lat. Herkunft: lat. Herkunft: lat. Herkunft: lat. Herkunft: griech. Herkunft: griech. Herkunft: griech. Herkunft: griech. Herkunft: germ. Herkunft: engl., nord. Herkunft: lat./ hebr. Herkunft: hebr. Herkunft: lat. Herkunft: lat., ital. Herkunft: lat. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: hebr. Herkunft: hebr. Herkunft: hebr. Herkunft: lat. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: griech. Herkunft: griech. Herkunft: slaw. Herkunft: griech. Herkunft: griech., lat. Tanja (DF) Therese (BU) Thinka (BU) Thomas (BU, DF) Timm (BU) Tobias (TM) Tonio (TK) Trina (BU) Trine (BU) Ursel (DF) Victoria (BFK) Volkmar (DF) Waltpurga (DF) Wendell (DF) Wilhelm (BU) Winfried (DF) Zaza (BFK) Zerline (BU) Zouzou (BFK) Form: russ., auch dt. KOF Form: dt. Form: ungar. KF Form: dt. Form: engl. KF Form: dt., engl. Form: ital. KF Form: wahrsch. dt KF Form: skand. KF Form: dt. KF Form: dt., engl., span. Form: dt. Form: dt. Form: engl. KF Form: dt. Form: dt. Form: dt. KOF Form: ungewöhnlich Form: franz. KOF Herkunft: lat. Herkunft: griech. Herkunft: griech. Herkunft: aram. Herkunft: griech. Herkunft: hebr. Herkunft: lat. Herkunft: griech. Herkunft: griech. Herkunft: lat. Herkunft: lat. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: germ. Herkunft: hebr. Herkunft: wahrsch. hebr. Herkunft: hebr. Anhang 2: Übersicht über die Familiennamen im Werk von Thomas Mann Ackerbloom (BFK) Adelebsen, von (BFK) Andreae (DF) Arnoldsen (BU) Arzt (DF) Asmussen (BU) Ballerstedt (BU) Baworinski (DF) Beißel (DF) Benthien (BU) Berkemeyer (BU) Binder-Majoresku (DF) Bitterlich (BU) Blüthenzweig (GD) Bock (BU) Brecht (BU) Breisacher (DF) Breslauer (BU) Brown (BU) Buddenbrook (BU) Bullinger (DF) Butze (DF) Camoes (BFK) Capercailzie (DF) Carlebach (DF) Centurione (BFK) Chateau (BFK) Cimbabue (DF) Cocteau (DF) Coniar, de (DF) Cremer (BU) Crequis de Mont-en-Fleur (BFK) Cruz, da (BFK) Dahlbeck (BU) Decho (BU) Deidesheim, von (KHF) Deutschlin (DF) Dieckmann (BU) Döhlmann (BU) Drägemüller (BU) FN nach dem Beruf, FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen, FN aus dem Rufnamen FN aus dem Rufnamen FN aus dem Rufnamen FN nach dem Beruf FN aus dem Rufnamen FN aus dem Übernamen FN nach der Herkunft FN nach dem Beruf. FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen FN nach dem Beruf, FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf, FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen FN nach der Herkunft FN nach der Herkunft FN aus dem Übernamen FN nach der Herkunft FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen, bzw. FN nach der Wohnstätte wahrsch. FN aus dem Rufnamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen, FN nach der Wohnstätte FN aus dem Übernamen FN nach der Herkunft FN nach dem Beruf FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen, bzw. FN nach der Wohnstätte FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN nach der Herkunft FN nach der Herkunft FN nach der Herkunft FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen redend redend klassifizierend klassifizierend redend klassifizierend redend klassifizierend redend klassifizierend redend redend redend redend redend redend, klangsymbolisch klassifizierend redend, klassifizierend klassifizierend, redend klassifizierend redend redend verkörpert redend verkörpert klangsymbolisch redend, klassifizierend verkörpert klangsymbolisch redend redend klangsymbolisch, redend redend redend, klassifizierend redend klassifizierend klassifizierend redend, klassifizierend redend, klangsymbolisch redend Drögemüller (BU) Duchamps (BU) Dungersheim (DF) Düsing (BFK) Eckhof (TR) Edelmann (DF) Edschmidt (DF) Erasmi (DF) Ercolano (DF) Estompard (BFK) Ewers (BU) Falla, de (DF) Feddermann (BU) Fehér (DF) Ferblantier (DF) Ferreira (BFK) Festetics (BFK) Fitelberg (DF) Francke (DF) Friedemann (KHF) Fritsche (BU) Geelmack (BU) Gerhardt (BU) Gieseke (BU) Gleichen-Rußwurm, von (DF) Godeau (DF) Goldener (BU) Gosch (BU) Goudstikker (BU) Grabow (BU) Graf (T) Grätjens (BU) Grobleben (BU) Großgeorgis (BU) Grünlich (BU) Gudehus (T) Gußmann (BU) Hagenström (BU, KHF) Hansen (TK) Hase (DF) Havermann (BU, L) FN nach dem Beruf FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf FN nach der Wohnstätte FN nach der Wohnstätte FN aus dem Übernamen FN nach der Wohnstätte FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf FN aus dem Rufnamen FN nach der Herkunft wahrsch. FN aus dem Rufnamen, FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf, FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen, FN nach dem Beruf FN aus dem Übernamen FN nach der Wohnstätte FN nach der Herkunft FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen, FN aus dem Rufnamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen FN aus dem Rufnamen, bzw. FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN nach der Herkunft, FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen, FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN nach der Wohnstätte, FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf FN aus dem Rufnamen, FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf redend redend, klassifizierend verkörpert redend verkörpert redend, klassifizierend klassifizierend klassifizierend redend klassifizierend klassifizierend redend redend redend klassifizierend klassifizierend redend verkörpert klassifizierend redend redend redend verkörpert klassifizierend, redend verkörpert klangsymbolisch redend redend redend klassifizierend, redend redend redend redend redend redend redend redend verkörpert, redend klassifizierend redend redend Heinricy (BU) Heinzelmann (TK) Henkdom, van (BU) Hildebrandt (L) FN aus dem Rufnamen FN aus dem Rufnamen FN nach der Herkunft FN aus dem Rufnamen Himmelsbürger (BU) Hinterpförtner (DF) FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf, bzw. FN nach dem Übernamen FN aus dem Rufnamen FN nach dem Beruf FN nach der Wohnstätte FN nach der Wohnstätte FN nach der Wohnstätte FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf, FN nach der Wohnstätte FN nach dem Beruf, FN aus dem Übernamen FN nach der Herkunft FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf FN nach der Wohnstätte wahrsch. FN nach der Herkunft FN aus dem Rufnamen wahrsch. FN aus dem Übernamen FN nach der Wohnstätte FN nach dem Beruf FN aus dem Rufnamen FN aus dem Rufnamen FN aus dem Rufnamen FN aus dem Rufnamen FN aus dem Rufnamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN nach der Wohnstätte, FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen FN nach der Wohnstätte FN aus dem Übernamen FN nach der Wohnstätte FN nach dem Beruf FN nach dem Beruf FN aus dem Rufnamen FN aus dem Rufnamen Hinzpeter (TR) Hirte (BU) Hoffstede (BU) Hofmann (WG) Höhe, Zur (DF) Höhlenrauch (TR) Holm (BU, TK) Holzschuher (DF) Hösslin, von (DF) Houpflé (BFK) Hubmeyer (DF) Hückkopp (BU) Huneus (BU) Hüon, von (BFK) Hurtado (BFK, DF) Husteede (TK) Institoris (DF) Iwanowna (TK) Iwersen (BU, TK) Jacobs (BU) Jacoby (L) Jean-Pierre (BFK) Jimmerthal (TK) Jungmann (BU) Kammach (BFK) Käselau (BU) Kasperses (BU) Kaßbaum (BU) Kegel (DF) Kellen, van der (BU) Kellermann (BFK) Kesselmeyer (BU) Kethelsen (BU) Kilian (BFK, BU ) Kilmarnock (BFK) Kistenmaker (BU) Kjoejelund (DF) Klaaßen (BU) Klepperlin (DF) FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf ungewöhnlich, zweiter BT wahrsch. FN nach der Herkunft FN aus dem Rufnamen FN aus dem Übernamen klassifizierend verkörpert redend klassifizierend, verkörpert redend redend verkörpert redend klassifizierend klassifizierend redend redend klassifizierend redend wahrsch. verkörpert klassifizierend redend, klassifizierend redend klassifizierend klassifizierend klassifizierend klassifizierend verkörpert klassifizierend klassifizierend klassifizierend klassifizierend klassifizierend redend redend redend redend klassifizierend redend redend klassifizierend redend klassifizierend, redend klassifizierend klassifizierend, klangsymbolisch wahrsch. redend klassifizierend klassifizierend klassifizierend redend Kloot (BU) Klöpfgeißel (DF) Klosmann (BFK) Klöterjahn (TR) Klötermann (BU) Knaak (TK) Knoll (BFK) Knöterich (DF) Kölling (BU) Köppen (BU) Köstermann (BU) Kranich (DF) Krauseminz (BU) Krauthuber (GD) Kretzschmar (DF) Kridwiß (DF) Kröger (BU, TK) Krull (BFK) Kuckuck (BFK) Kumpf (DF) Kürbis (DF) Kurz (BU) Langewiesche (DF) Langhals (BU) Laube (G) Lauritzen (BU) Läutner (L) Leander (TR) Lebzelt (WF) Lenoir (BU) Lentföhr (BU) Leverkühn (DF) Longuet (BU) Luder (DF) Lüders (BU) Ludwig (DF) Machatschek (BFK) Maiboom, von (BU) Manardi (DF) Mantelsack (BU) Marcus (BU) Marotzke (BU) Martinus (DF) FN nach der Wohnstätte FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen, bzw. FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen, FN aus dem Rufnamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN nach der Wohnstätte, FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN nach der Herkunft FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf FN nach dem Beruf FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen wahrsch. FN nach dem Beruf, FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN nach der Wohnstätte FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen, FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen, FN nach dem Beruf FN aus dem Rufnamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen FN aus dem Rufnamen FN nach der Wohnstätte, FN aus dem Übernamen wahrsch. FN aus dem Rufnamen, FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen klassifizierend redend redend redend redend klangsymbolisch, redend redend redend klassifizierend redend redend redend redend redend, klassifizierend klassifizierend redend klassifizierend redend redend redend redend redend redend redend verkörpert klassifizierend, redend redend klassifizierend redend klassifizierend, klangsymbolisch redend klassifizierend, redend redend redend redend klassifizierend klassifizierend redend klassifizierend redend klassifizierend redend klassifizierend Massenet (DF) Massine (DF) Maßmann (BU) Matthiessen (BU, TK) Maurocordato (BFK) Mecum (BFK) Meerschaum (BFK) Menezes, de (BFK) Meyer – de la Grange (BU) Meyer (BFK) Meysenberg (G) Michelsen (DF) Mindermann (BU) Mindernickel (TM) Modersohn (BU) Moelen (BU) Möllendorpf (BU) Mölln (BU) Monteux (DF) Mottl (DF) Mühsam (BU) Müller (TR) Müller-Rosé (BFK) Nackedey (DF) Nägli (DF) Neumann (BU) Niederpaur (BU) Nonnenmacher (DF) Novaro (BFK) Oeverdieck (BU) Ölhafen (DF) Orlanda (DF) Osiander (DF) Osterloh, von (TR) Peddersen (BU) Perlemann (BU) Permaneder (BU) Petersen (BU, TK) Pfahl (BU) Pfühl (BU) Philander (BU) Philibert (BFK) Piepsam (WF) Plausig, von (DF) FN aus dem Übernamen wahrsch. FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen, FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen, bzw. FN nach der Wohnstätte wahrsch. FN aus dem Rufnamen FN nach dem Beruf, FN nach der Wohnstätte FN nach dem Beruf FN nach der Wohnstätte FN aus dem Rufnamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf FN nach dem Beruf FN nach dem Beruf FN nach der Herkunft FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf FN nach dem Beruf, FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen, FN nach dem Beruf FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf, FN nach der Wohnstätte FN nach dem Beruf wahrsch. FN aus dem Rufnamen, FN aus dem Übernamen FN nach der Wohnstätte FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen wahrsch. FN nach der Herkunft FN nach der Herkunft FN aus dem Rufnamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen FN nach dem Beruf FN nach der Wohnstätte FN nach der Wohnstätte FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen FN aus dem Übernamen FN nach der Herkunft klassifizierend klassifizierend redend klassifizierend verkörpert redend redend klassifizierend klassifizierend klassifizierend klassifizierend klassifizierend redend, klassifizierend redend klassifizierend, redend klassifizierend klassifizierend klassifizierend klangsymbolisch, klassifizierend redend redend klassifizierend klassifizierend, klangsymbolisch klassifizierend redend klassifizierend, redend klassifizierend redend klassifizierend klassifizierend redend klassifizierend verkörpert redend klassifizierend redend verkörpert kassifizierend redend redend klassifizierend klassifizierend redend klassifizierend, redend Popinet (BU) Prahl (BU) Pringsheim (BU) Puppenliese (BU) Puttfarken (BU) Puvogel (BU) Qualen, van der (K) Radbruch (DF) Radicule (BFK) Rainer (B) Ramsauer (BU) Ratenkamp (BU) Reiff (DF) Ribeiro (BFK) Richardson (BU) Riedesel (DF) Rinnlingen, von (BU, KHF) Rodde (DF) Rölling (G) Rosenstiel (DF) Rothenbuch, von (DF) Rübsam (BU) Saccellaphylaccos (W) Sacher (DF) Saldacha (BFK) Schappeler (DF) Scheurl (DF) Schildknapp (DF) Schilling (B, BU) Schimmelpreester (BFK) Schlaginhaufen (DF) Schlemiel (BU) Schleppfuß (DF) Schlievogt (B, KHF) Schneidewein (DF) Schröder (BU, DF) Schuh (DF) Schuren (BU) Schwarzkopf (BU) Schweigestill (DF) Schweinitz, von (DF) wahrsch. FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen wahrsch. FN nach der Wohnstätte FN aus dem Übernamen, FN aus dem Rufnamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN nach der Wohnstätte, FN aus dem Übernamen FN nach der Herkunft FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen FN aus dem Rufnamen FN nach der Wohnstätte, FN aus dem Übernamen FN nach der Herkunft, FN aus dem Übernamen FN nach der Herkunft FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN nach der Herkunft, FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen, FN aus dem Übernamen wahrsch. FN aus dem Übernamen wahrsch. FN nach dem Beruf FN aus dem Übernamen FN nach der Wohnstätte FN aus dem Übernamen, bzw. FN nach der Wohnstätte FN aus dem Übernamen, FN nach dem Beruf FN aus dem Übernamen, FN nach dem Beruf FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf FN nach dem Beruf, FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf FN nach dem Beruf FN aus dem Übernamen, bzw. FN nach der Wohnstätte FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN nach der Herkunft klassifizierend redend verkörpert redend redend redend redend redend redend klassifizierend, redend klassifizierend redend redend klassifizierend klassifizierend redend klassifizierend, redend klassifizierend, redend redend redend klassifizierend redend, klangsymbolisch redend redend klassifizierend wahrsch. redend redend redend redend redend redend redend redend redend redend klassifizierend, redend redend redend redend redend klassifizierend, redend Schwerdtfeger (DF) Seehase (BU, TK) Throta, von (BU) FN nach dem Beruf FN aus dem Übernamen, FN nach der Wohnstätte FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf FN aus dem Rufnamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf FN aus dem Übernamen, bzw. FN nach der Wohnstätte FN aus dem Übernamen FN nach der Herkunft FN nach der Wohnstätte, FN aus dem Übernamen FN nach der Wohnstätte, FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf FN nach der Herkunft wahrsch. FN nach der Wohnstätte FN nach der Herkunft FN aus dem Übernamen wahrsch. FN nach der Wohnstätte FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN nach der Herkunft, FN aus dem Übernamen FN nach der Herkunft Thunderstorm (BU) Tiburtius (BU) Tietge (BU) Todtenhaupt (BU) Trieschke (BU) Twentyman (BFK) Übel (BFK) Uhlefeld (BU) Uhlich (BU) Unruhe (DF) Venosta (BFK) Vermehren (BU, TK) Vicente (BFK) Vogler (DF) FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen wahrsch. FN aus dem Rufnamen FN aus dem Übernamen FN nach der Wohnstätte FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN nach der Herkunft FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN nach der Herkunft FN aus dem Rufnamen FN nach dem Beruf Selten (G) Semlinger (BU) Severin (BU) Smolt (BU) Snut (BU) Sörenson (BU) Spatz (TR) Spengler (DF) Spiegel (DF) Spinell (TR) Steenwyk, von (BFK) Stegemann (GE) Stein, von (WG) Stengel (BU) Stephens (KHF) Stern (DF) Stiglmäyer (DF) Stoientin (DF) Stoudebecker (BFK) Stralenheim, von (BFK) Streisand (BFK) Strelitz (BU) Strunck (BU) Stuht (BU) Stürzli (BFK) Stüwing (BU) Suerkringel (BU) Svindren, van (BU) Teutleben, von (DF) redend redend redend redend klassifizierend klassifizierend, redend klassifizierend, redend klassifizierend redend redend redend redend klassifizierend redend redend redend klassifizierend redend klassifizierend redend klassifizierend verkörpert klassifizierend klassifizierend redend klassifizierend redend redend redend klassifizierend klassifizierend klassifizierend, wahrsch. verkörpert redend klassifizierend klassifizierend redend klassifizierend redend, klassifizierend redend redend redend redend klassifizierend redend klassifizierend redend Voigt (BU) Voß (BU) Wasservogel (BU) Watercloose (BU) Weichbrodt (BU) Weinschenk (BU) Weltner (G) Wendelin (L) Wenzel (BU) Westfahl (BU) Wiesensprung (L) Witznagel (B, L) Wulicke (BU) Wunderlich (BU) Zamfiresku (BFK) Zeitblom (DF) Zimbalist (DF) Zink (DF) Zwilling (DF) Zwitscher (DF) FN nach dem Beruf FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf, FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf FN aus dem Übernamen FN aus dem Rufnamen FN aus dem Rufnamen FN nach der Herkunft FN nach der Herkunft FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen wahrsch. FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen FN nach dem Beruf FN nach dem Beruf FN aus dem Übernamen FN aus dem Übernamen redend redend, klassifizierend redend redend redend redend redend klassifizierend klassifizierend klassifizierend redend redend redend redend klassifizierend redend redend, verkörpert klangsymbolisch, redend redend redend Anhang 3: Graphische Darstellung der Vornamen im Werk von Thomas Mann Anhang 4: Graphische Darstellungen der Familiennamen im Werk von Thomas Mann Anhang 5: Namengebung bei Thomas Mann: Graphischer Vergleich zweier Schaffungsphasen 117 82 77 53 10 klassifizierende Namen redende Namen 1. Phase: 1894 - 1903 12 verkörperte Namen 6 8 klangsymbolische Namen 2. Phase: 1947 - 1954