An Mag. Gabriel Kramarics Botschafter der österreichischen Botschaft in Guatemala 6a Avenida 20 – 25, Zona 10 Edificio Plaza Maritima, local 4-1, 01010 Guatemala Ciudad Guatemala und Philippe Combescot Encargado de Negocios a.i. Delegación de la Comisión Europea en Guatemala 14 calle 3-51 Zona 10 Edificio Muarano Center Nivel 14 Ciudad de Guatemala Guatemala Trotz des nationalen und internationalen Protests hören die Gewalttaten im Umfeld der Wahlen nicht auf. MenschenrechtsaktivistInnen, VertreterInnen der Justiz, JournalistInnen und Mitglieder von politischen Parteien werden weiterhin attackiert, bedroht und verfolgt. Bis jetzt haben die guatemaltekische Regierung und die verantwortlichen Instanzen für Sicherheit und Justiz kaum bis gar nicht versucht, die Gewaltwelle unter Kontrolle zu bekommen. In verschiedenen Fällen wurden Beweise gegen die Verantwortlichen dieser Gewalttaten gefunden und es wurde sogar die Mitbeteiligung von staatlichen Autoritäten nachgewiesen, allerdings ohne Konsequenzen nach sich zu ziehen. Der Bericht der Minugua (von der UNO eingesetzte Kommission) über die Vorfälle vom 24. und 25. Juli dieses Jahres hat aufgezeigt, dass die Vorfälle von Mitgliedern der Frente Republicano Guatemalteco (Regierungspartei) geplant und koordiniert wurden und dies in Absprache und mit Unterstützung von Regierungsverantwortlichen. Vor der Ignoranz der guatemaltekischen Regierung gegenüber den ständigen nationalen und internationalen Beschwerden aufgrund der herrschenden Situation, sind die Internationale Gemeinschaft und die akkreditierten Botschaften in Guatemala aufgerufen mit Nachdruck die Regierung Guatemalas aufzufordern, ihrer Verantwortung nachzukommen und den Beschwerden nationaler und internationaler Einrichtungen nachzugehen. Daher fordern wir die Delegation der Europäischen Kommission in Guatemala und die österreichische Botschaft in Guatemala auf, dass der Resolution des Europäischen Parlaments über Guatemala [P5_Ta-Prov (2003)0190] Rechnung getragen wird. In dieser Resolution wurden unter anderem folgende Punkte verabschiedet: D:\75881295.doc Seite 1 / 2 → Berücksichtigung, dass der Respekt, der Schutz und die Garantie aller ökonomischen, sozialen, kulturellen, zivilen und politischen Menschenrechte die Basis für den dauerhaften Frieden und eine nachhaltige menschliche Entwicklung sicherstellt → das Europäische Parlament drückt seine Besorgnis über den starken Anstieg der Gewalt in Guatemala aus und fordert die guatemaltekische Regierung auf, die Immunität involvierter Personen aufzuheben; weiters werden die zuständigen guatemaltekischen Stellen aufgefordert, dass sie die Arbeit der Forschungskommission nach illegalen Gruppierungen (Grupos Clandestinos) (CICIACS) ohne Vorbehalte unterstützen, so wie dies am 13. März dieses Jahres zwischen dem Menschenrechtsprokurator und dem Außenminister Guatemalas vereinbart wurde → Das Europäische Parlament verurteil die jüngsten Morde an lokalen Bauernführern und die Bedrohungen und Einschüchterungen von nationalen Bauernführern und verlangt von der guatemaltekischen Regierung die Aufklärung und Verurteilung der verantwortlichen Personen → das Europäische Parlament bestätigt die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft im Friedensprozess in Guatemala, im Besonderen der Arbeit der Kontrolle der Einhaltung der Friedensverträge in der Mission der Vereinten Nationen (MINUGUA), ebenso wie die Unterstützung diverser bilateraler und multilateraler Geldgeber zur Unterstützung eines dauerhaften Friedens in Guatemala In diesem Sinne fordern wir, dass sowohl die derzeitige Regierung wie auch die zukünftige Regierung (nach dem 9. November 2003) über mögliche Konsequenzen informiert wird, die die Nichteinhaltung der Menschenrechte und die Aufrechterhaltung der Immunität nach sich zieht und dass Maßnahmen durch die internationale Gemeinschaft gesetzt werden. Hochachtungsvoll Unterschrift: D:\75881295.doc Seite 2 / 2