Entstehung der Alpen vor ... Mill. Jahren Ereignis 0 Die Hebung der Alpen setzt sich bis zum heutigen Tag fort, wobei die stärkste Hebung im Bereich der Zentralalpen stattfindet. In diesem Bereich tritt daher (zumindest an manchen Stellen) das Penninikum (grün) zum Vorschein. Im Norden und Süden bleibt es von den kalkreichen (Ober-)Ostalpinen Einheiten verdeckt (Nördliche und südliche Kalkalpen, lila). 28 Der Nordschub der Decken setzt sich fort, so dass auch das Nordpenninikum (Flyschzone, gelbgrün) teilweise vom Ostalpin (lila) überschoben und weiter nach Norden verlagert wird. Gleichzeitig heben sich die Alpen empor. Infolge der Abtragung bildet sich das eigentliche Gebirge. Die Flüsse transportieren den Abtragungsschutt in eine Vortiefe nördlich (und südlich) der Alpen, die Molassezone (gelb). Diese ist noch eine Zeitlang von Meerwasser, später von Brack- und Süßwasser erfüllt und erstreckt sich als schmaler Trog vor dem gesamten Alpen- und Karpatenbogen. 60 Das Penninikum (grün) ist vom Ostalpin überschoben. Das Meer hat sich bis auf wenige einzelne Becken (Gosaubecken) zurückgezogen. 95 Beginn der eigentlichen Gebirgsbildung (Orogenese): Afrika nähert sich Europa wieder an, der Meerestrog wird allmählich wieder geschlossen. Dadurch wird die Erdkruste verkürzt. Folglich schieben sich die südlichen Einheiten (Ostalpines Deckensystem, lila) über die weiter nördlich gelegenen (Süd- und Mittelpenninikum: heute z.B. im Tauernfenster, grün). Noch weiter nördlich bildet sich ein Tiefseegraben (gelbgrün), in den die Sedimente des Kontinentalrandes hineingeschüttet werden. Sie werden später die Flyschsandsteine des Bregenzerwaldes und des Wienerwaldes bilden. 150 Entlang der Bruchzonen dringt Magma auf, es kommt zu unterseeischem Vulanismus (Ozeanboden-Basalte, grün). Diese Gesteine bilden später das Penninische Deckensystem. Umgewandelte (metamorphe) Reste dieser Gesteine finden wir heute z.B. am Großglockner als Grünschiefer- und Eklogit-Lagen, vermischt mit Kalkglimmerschiefern (Bündnerschiefer). 220 Europa und Afrika entfernen sich voneinander (Plattentektonik!). Dabei verdünnt sich die Erdkruste und sinkt ab, so dass von Ost nach West schließlich das Meer eindringt und einen neuen Ozean bildet, die Tethys. In den flachen Schelfbereichen vor der heutigen europöischen Küste leben kalkabscheidende Organismen wie Korallen, Muscheln, Rotalgen, Grünalgen, Moostierchen u.a., aus deren Kalkresten sich mächtige Sedimente bilden. Umittelbar an den Küsten schütten die Flüsse Sande und Schotter ins Meer. Aus diesen Ablagerungen bilden sich später Sandsteine, Konglomerate und Quarzite. Abbildungen aus: Die Alpen, CD-ROM 66 00200 (FWU), Klett 1999