Sylvester Stallone über ROCKY – Das Musical Wie finden Sie die Idee, „Rocky“ auf eine Musicalbühne zu bringen? Ich liebe diese Idee! Es ist eine natürliche Erweiterung des Films. Ich habe den Film immer als Bühnenstück gesehen. Das Tempo, die Art wie die Charaktere sprechen, ihre Stimmen. Und die Dialoge sind in vieler Hinsicht poetisch. Das als Musical zu produzieren macht absolut Sinn und ich bin fest davon überzeugt, dass es funktioniert. Das Musical ist live, es ist lebendig. Ich glaube, es wird mehr Eindruck hinterlassen als der Film. Wie stehen die Chancen für „ROCKY – Das Musical“? Ich freu mich wirklich sehr auf die Premiere, um endlich allen sagen zu können: “Ich habe es euch gesagt! Ich HABE euch gesagt, es hat Seele!“ Rockys Geschichte endet nicht im Kino. Es geht weiter, weil Rocky einfach kein reiner Sportfilm ist. Es ist eine Geschichte, die du über Generationen immer wieder erzählen kannst, in der jeder sein Recht auf Würde und die eine Chance hat. Wie beurteilen Sie die Philosophie von Stage Entertainment? Wenn Menschen etwas aus Leidenschaft tun, etwas, das sie wirklich tun WOLLEN und das ihr Leben erfüllt, dann tun sie das auch ohne den Gedanken an Geld. Und genau das konnte ich bei Stage Entertainment beobachten: Bei den Gesprächen stand immer diese Leidenschaft im Vordergrund, niemals das Geschäft. Natürlich wird eine solche Produktion einen Haufen Geld kosten, aber das war nie Thema. Sie haben mich mit dem Enthusiasmus und der Leidenschaft überzeugt, mit der sie dieses Musical produzieren wollen. Das gefällt mir, denn ich denke genauso. Was halten Sie von der Zusammenarbeit mit dem europäischen Unternehmen Stage Entertainment? Die Macher von Stage Entertainment stecken voller Leidenschaft und Energie für Rocky. Es gab sicherlich Chancen für amerikanische Produzenten, aber sie haben das Thema einfach nicht aufgegriffen. Es ist ein bisschen so, wie die Geschichte meines Lebens. Ich habe das Drehbuch Pressekontakt: Stage Entertainment Svenja Rüde | Tel. +49 (0)40 311 17-209 | [email protected] Eine Produktion von STAGE ENTERTAINMENT zu Rocky bestimmt zwanzig Produzenten vorgestellt, aber niemand hat sich darum gekümmert. Bis irgendwann jemand kam, der sagte: „Ich will diesen Film machen.“ Und „Boom“: Er wurde mit drei Oscars ausgezeichnet. Ähnlich lief es mit Stage Entertainment. Viele am Broadway wussten von dem Projekt. Aber Stage? Sie waren die ersten, die es sich geschnappt haben und sagten: „Wir wollen das unbedingt machen.“ Sie glauben fest an das Potenzial dieses Stoffes und das mag ich sehr. Sind Sie der Meinung, dass sich Hamburg als Weltpremierenort eignet? Ich mag die Idee, dass die Weltpremiere in Hamburg stattfinden wird! Hamburg hat für mich das gleiche Gefühl wie Philadelphia und hat sich zu einem kulturellen Zentrum entwickelt. Das, was Rocky ausmacht ist nicht allein amerikanisch. Dieser Charakter funktioniert weltweit und passt perfekt nach Hamburg. Die perfekte Stadt, um Rocky von hier aus in die Welt zu schicken. Pressekontakt: Stage Entertainment Svenja Rüde | Tel. +49 (0)40 311 17-209 | [email protected] Eine Produktion von STAGE ENTERTAINMENT Wie entstand damals die Geschichte von „Rocky“? Rockys Geschichte ist auch meine Geschichte. Ich war damals ein Niemand. Ich hatte niemanden, der mich liebt, lebte isoliert und sehr einsam. Also dachte ich: Warum nicht diese Gefühle nehmen und sie in den Charakter dieses jungen Boxers, Rocky, packen? Ich hatte keine Ahnung davon, dass offensichtlich Millionen Menschen auf der Welt genauso fühlten wie ich. Und dann fügte ich dieser Geschichte Adrian hinzu. In meinen Gedanken war sie die Art Frau, die keine Liebe findet. Männer mögen sie nicht und sie fühlt sich sehr einsam. Und dann merkte ich, wie sehr sich Frauen mit Adrian identifizieren konnten und ich dachte: „Wow!“ Rocky ist eine Geschichte über Einsamkeit und unrealisierte Träume. Und anscheinend können 90% der Welt das nachempfinden. Ich glaube, so fing alles an. Was charakterisiert die Figur „Rocky“? Rocky ist ein toller Charakter. Ein einfacher, bodenständiger Kerl mit großartiger Einstellung und voller ehrlicher Gefühle. Er kämpft für etwas, wonach sich jeder Mensch sehnt: Würde und Glücklich sein. Könnte ich jeden Tag im Körper von Rocky herumlaufen, ich würde es tun. Vieles von ihm steckt ohnehin auch in mir. Rocky ist eine ehrliche Haut. Wenn er Fehler macht, gibt er nie anderen die Schuld. Wenn er aber im Ring steht, dann treibt ihn etwas Wildes an, etwas Starkes, Instinktives. Rocky ist nicht der größte, nicht der schnellste und nicht der stärkste. Aber sein Stolz lässt ihn förmlich explodieren. Im Musical wird das noch deutlicher herauskommen als im Film. Wenn Rocky gegen Apollo Creed in den Ring steigt kann er nicht gewinnen. Keine Chance. Selbst er weiß das. Aber er will sich und allen anderen beweisen, dass er etwas wert ist. Und kämpft deshalb bis zum Umfallen. Aber was glauben Sie ist der Grund, dass sich so viele Menschen mit ihm identifizieren können – oder besser: wollen? Jeder von uns trägt ein bisschen von Rocky in sich. Denn es geht um die Möglichkeit, sich einmal im Leben zu beweisen. Wer möchte zum Beispiel nicht mal die Gelegenheit haben, mit seinem Chef zu sprechen, um ihn von seinen Talenten zu überzeugen? Es geht um die eine Chance, die man im Leben bekommt. Jeder von uns hat eine andere Interpretation für Sieg. Rocky wusste, dass er verlieren wird. Für ihn war der Sieg, durchzuhalten. Nicht viele Menschen erhalten so eine Chance, um dann sagen zu können: „Ich hab euch gesagt, dass ich Pressekontakt: Stage Entertainment Svenja Rüde | Tel. +49 (0)40 311 17-209 | [email protected] Eine Produktion von STAGE ENTERTAINMENT es kann“. Das ist es, was die Menschen frustriert. Als Rocky die Chance erhielt gegen Apollo Creed zu Boxen, sagt er erst: „Ich bin nicht gut genug. Das wäre ein wirklich schrecklicher Boxkampf. Ich bin echt schlecht.“ Weil er einfach kein Selbstvertrauen hatte. Aber das Publikum antwortete mit: „Nein! Du bist einer von uns, du musst weiter machen.“ Das ist dieses wirklich interessante und faszinierende Gegenspiel! Auch Sie mussten für Ihre Chance kämpfen… Was mir damals passiert ist, ist ein kleines Wunder. Ich bin jetzt seit fast vierzig Jahren im Filmgeschäft und wenn ich das heute so betrachte - aus Sicht des Produzenten - ich hätte es niemals getan. Ich war ja ein Anfänger. Hatte keine Glaubwürdigkeit oder ernsthafte Schauspielerfahrung. Ich weiß wirklich nicht, was die Produzenten damals von mir überzeugt hat. Pressekontakt: Stage Entertainment Svenja Rüde | Tel. +49 (0)40 311 17-209 | [email protected] Eine Produktion von STAGE ENTERTAINMENT Was wird auf den Rocky-Darsteller im Musical zukommen? Oh, mir tut der Typ echt leid! Er wird so müde sein! Die Boxszenen werden so anstrengend sein. Und dann muss er on top auch noch singen! Einige werden sich am Anfang fragen, ob er ein Ersatz sein kann (Der Rocky Darsteller in dem Musical), aber das wird er nie sein. Dieser Kerl wird Rocky in eine ganz andere Welt führen, ihn mit anderen Fähigkeiten ausstatten und ihm den Zugang zur Seele des Charakters in der Musik ermöglichen. Was halten Sie von Ihrem „Nachfolger“ in der Rolle des Rocky – Drew Sarich? Er ist hundertprozentig der Richtige! Einen Typen wie Rocky zu finden war sehr schwierig. Das war eine große Herausforderung für das gesamte Casting-Team. Ich habe eine Menge potenzieller Kandidaten auf Video gesehen und war überrascht, wie viele Talente es in Deutschland gibt. Ich bin sehr froh, dass wir schlussendlich Drew Sarich gefunden haben. Er ist ein toller Schauspieler, ein brillanter Sänger und hat genau den richtigen Look. Drew wird die Rocky-Welt für eine neue Generation öffnen. Wie ist Ihrer Meinung nach die Umsetzung des Musicals gelungen? Ich finde sie haben alles richtig gemacht. Sie sind fähig, diese tiefe Liebe oder eben die Unsicherheit und Probleme der Charaktere auf die richtige Weise zu transportieren und zu kommunizieren. Das Herzstück ist natürlich der große Kampf, welchen jeder mit Spannung erwartet. Ist es dieser Kampf, der die Geschichte von „Rocky“ ausmacht? Ich erzähle dazu eine Geschichte, ich weiß gar nicht ob ich jemals zuvor darüber gesprochen habe. Das erste Mal, dass wir Rocky vorgeführt haben, war an der Universität von Kalifornien. Ich hatte mich bis dahin immer gefragt ob die Leute den Film wegen des Kampfes oder wegen des Dramas schauen werden? Und als wir den Film 1976 das erste Mal zeigten, haben wir den Kampf rausgenommen. Der Film endete also mit Rocky, wie er sagt: „Auf Wiedersehen! Ich hoffe ich werde nicht so hart getroffen. Auf geht’s. Viel Glück.“ Und er steigt in den Ring, das Licht wird runter gefahren und dann hört er die Menge rufen: „Rocky, Rocky, Rocky…“. Kein Kampf! Pressekontakt: Stage Entertainment Svenja Rüde | Tel. +49 (0)40 311 17-209 | [email protected] Eine Produktion von STAGE ENTERTAINMENT Und die Leute mochten den Film, sie mochten ihn wirklich sehr. Dann: „Kommt zurück, kommt wieder rein. Da ist noch ein zusätzlicher Part, der gezeigt werden muss.“ Und ich sagte: „Hier ist, wonach ihr verlangt“ und schloss mit dem Kampf den Film ab. Der Kampf ist also nicht der wichtigste Part. Der wichtigste Part ist das Herz, das Drama! Und genau das hat diese Geschichte! Es geht um den Sieg der Liebe. Ich nenne das auch den „Adrian-Faktor“. Deswegen funktioniert diese Story. Nicht wegen des Boxkampfes. Seine Liebe zu Adrian ist der Schlüssel zur Geschichte. Was halten Sie von den beiden Co-Produzenten, Vitali und Wladimir Klitschko? Als erstes muss ich betonen, wie außergewöhnlich dominant und hoch gebildet sie als Kämpfer sind. Du wirst niemals wieder in diesem Leben zwei Brüder finden, die Weltmeister sind und die unbedingt ein Musical produzieren wollen, in dem sie auch involviert sein wollen. Warum? Weil es die Musik war, die sie als Kinder auf künstlerische Weise dazu inspiriert hat, Weltmeister zu werden. Es ist wie so oft im Leben, der Kreis, der sich einfach schließen muss. Die Klitschkos sind in Hamburg, genauso wie Stage Entertainment. Das alles ist mehr als ein Zufall. Pressekontakt: Stage Entertainment Svenja Rüde | Tel. +49 (0)40 311 17-209 | [email protected] Eine Produktion von STAGE ENTERTAINMENT