Memantine - Merz Pharmaceuticals GmbH

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ANHANG I
ANHANG I
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Axura 10 mg Filmtabletten.
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Tablette enthält 10 mg Memantinhydrochlorid (entspricht 8,31 mg Memantin).
Hilfsstoffe siehe unter 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Filmtabletten.
Die Filmtabletten sind weiß bis gebrochen weiß, in der Mitte verjüngt, länglich bikonvex mit je einer
Bruchkerbe auf Ober- und Unterseite.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Behandlung von Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Alzheimer-Krankheit.
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Einleitung und Überwachung der Behandlung soll durch einen Arzt erfolgen, der über
Erfahrungen in der Diagnose und Behandlung der Alzheimer-Demenz verfügt. Mit der Therapie darf
nur begonnen werden, wenn eine Betreuungsperson zur Verfügung steht, die die Einnahme des
Arzneimittels durch den Patienten überwacht. Die Diagnose sollte anhand der aktuellen Richtlinien
erfolgen.
Erwachsene: Die tägliche Höchstdosis beträgt 20 mg pro Tag. Um das Risiko von Nebenwirkungen zu
reduzieren, wird die Erhaltungsdosis durch eine wöchentliche Steigerung der Dosis um 5 mg während
der ersten drei Behandlungswochen erreicht. Die Behandlung sollte mit einer Tagesdosis von 5 mg
(eine halbe Tablette am Morgen) während der ersten Woche beginnen. Während der zweiten Woche
wird eine Tagesdosis von 10 mg (zweimal täglich eine halbe Tablette) und während der dritten Woche
eine Tagesdosis von 15 mg (eine Tablette am Morgen und eine halbe Tablette nachmittags)
empfohlen. Ab der vierten Woche kann die Behandlung mit der empfohlenen Erhaltungsdosis von
20 mg täglich (zweimal täglich eine Tablette) fortgesetzt werden.
Die Tabletten können mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.
Ältere Patienten: Die auf der Basis klinischer Studien empfohlene Dosis für Patienten über 65 Jahre
beträgt 20 mg täglich (zweimal täglich 10 mg), wie oben beschrieben.
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Memantin bei
Kindern und Jugendlichen ist nicht gesichert.
Patienten mit Nierenfunktionsstörung: Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion oder leichter
Beeinträchtigung der Nierenfunktion (Serum-Kreatininspiegel bis zu 130 µmol/l) ist keine
Herabsetzung der Dosis erforderlich. Bei Patienten mit einer mittelschweren Nierenfunktionsstörung
(Kreatinin-Clearance 40 – 60 ml/min/1,73 m2) muss die Dosis auf 10 mg täglich herabgesetzt werden.
Für Patienten mit einer schweren Nierenfunktionsstörung sind keine Angaben verfügbar (siehe
Abschnitte 4.4 und 5.2).
1
Patienten mit Leberfunktionsstörung: Für die Anwendung von Memantin bei Patienten mit
Leberfunktionsstörungen sind keine Angaben verfügbar (siehe Abschnitt 5.2).
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil oder einem der sonstigen
Bestandteile.
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Da für Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance unter
9 ml/min/1,73 m2) keine Angaben verfügbar sind, wird die Anwendung bei diesem Personenkreis
nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.2).
Basierend auf pharmakologischen Gesichtspunkten und aufgrund von Einzelfallberichten wird bei
Patienten, die an Epilepsie leiden, besondere Vorsicht empfohlen.
Die gleichzeitige Anwendung von N-Methyl-D-Aspartat (NMDA)-Antagonisten, wie Amantadin,
Ketamin oder Dextromethorphan, sollte vermieden werden. Diese Verbindungen wirken am gleichen
Rezeptorsystem wie Memantin. Daher können unerwünschte (hauptsächlich das ZNS betreffende)
Nebenwirkungen häufiger oder in stärkerer Ausprägung auftreten (siehe auch Abschnitt 4.5).
Einige Faktoren, die zu einem Anstieg des pH-Werts im Urin führen können (siehe Abschnitt 5.2,
„Elimination“), machen u. U. eine besonders sorgfältige Überwachung des Patienten erforderlich. Zu
diesen Faktoren gehören eine grundlegende Umstellung der Ernährung, z. B. von fleischhaltiger auf
vegetarische Kost, oder die massive Einnahme von Mitteln zur Neutralisierung der Magensäure.
Darüber hinaus kann ein erhöhter pH-Wert auch durch eine renale tubuläre Azidose (RTA) oder
schwere Infektionen des Harntrakts mit Proteus-Bakterien verursacht werden.
In den meisten klinischen Studien waren Patienten mit kürzlich zurückliegendem Myokardinfarkt,
dekompensierter Herzinsuffizienz (NYHA III-IV) und unkontrolliertem Bluthochdruck
ausgeschlossen. Demzufolge liegen für Patienten mit diesen Beschwerden nur begrenzte Daten vor, sie
müssen daher engmaschig überwacht werden.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Aufgrund der pharmakologischen Effekte und des Wirkmechanismus von Memantin können die
folgenden Wechselwirkungen auftreten:
·
·
·
Die Wirkungsweise hat zur Folge, dass die Wirkungen von L-Dopa, dopaminergen Agonisten
und Anticholinergika bei gleichzeitiger Behandlung mit NMDA-Antagonisten, wie Memantin,
möglicherweise verstärkt werden. Die Wirkungen von Barbituraten und Neuroleptika können
abgeschwächt werden. Die gleichzeitige Anwendung von Memantin und den Spasmolytika
Dantrolen oder Baclofen kann zu einer Änderung in der Wirkung dieser Arzneimittel führen,
wodurch ggf. Eine Anpassung der Dosierung erforderlich wird.
Die gleichzeitige Anwendung von Memantin und Amantadin sollte vermieden werden, da diese
das Risiko einer pharmakotoxischen Psychose birgt. Beide Verbindungen sind chemisch
verwandte NMDA-Antagonisten. Dasselbe kann auch auf Ketamin und Dextromethorphan
zutreffen (siehe auch Abschnitt 4.4). Ein veröffentlichter Fallbericht weist auch auf eine
mögliche Gefahr bei der Kombination von Memantin und Phenytoin hin.
Bei anderen Arzneimitteln, wie Cimetidin, Ranitidin, Procainamid, Quinidin, Quinin und
Nicotin, die das gleiche renale Kationen-Transportsystem wie Amantadin benutzen, besteht
ebenfalls die Möglichkeit der Wechselwirkung mit Memantin, und dadurch die potentielle
Gefahr eines erhöhten Plasmaspiegels.
2
·
Es besteht die Möglichkeit einer verringerten Ausscheidung von Hydrochlorothiazid (HCT),
wenn Memantin zusammen mit HCT oder einem Kombinationspräparat, das HCT enthält,
angewendet wird.
Bei In-vitro-Untersuchungen führte Memantin nicht zur Inhibition von CYP 1A2, 2A6, 2C9, 2D6,
2E1, 3A, Flavin-haltiger Monooxygenase, Epoxydhydrolase und von Sulfatierungen.
4.6
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft: Es liegen keine klinischen Daten über die Anwendung von Memantin während der
Schwangerschaft vor. Tierstudien zeigten ein Potential zur Verminderung des intrauterinen
Wachstums bei Exposition, die identisch oder leicht höher war als die beim Menschen (siehe
Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist unbekannt. Memantin darf nicht während
der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
Stillzeit: Es ist nicht bekannt, ob Memantin in die Muttermilch übergeht. Angesichts des lipophilen
Charakters der Substanz ist jedoch von dieser Annahme auszugehen. Frauen, die Memantin
einnehmen, dürfen nicht stillen.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Eine mittelschwere bis schwere Alzheimer-Krankheit führt normalerweise zu einer Einschränkung der
Verkehrstüchtigkeit und beeinträchtigt die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen. Darüber hinaus kann
Memantin die Reaktionsfähigkeit so weit verändern, dass ambulante Patienten zu besonderer Vorsicht
beim Führen von Fahrzeugen oder beim Bedienen von Maschinen angehalten werden sollten.
4.8
Nebenwirkungen
In klinischen Studien bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Demenz unterschied sich die
Gesamthäufigkeit der Nebenwirkungen nicht von der unter Behandlung mit Placebo. Die
Nebenwirkungen waren gewöhnlich schwach bis mittelschwer ausgeprägt.
Die folgende Tabelle enthält eine Übersicht über die häufigsten (> 4% unter Memantin)
unerwünschten Ereignisse , die unabhängig von einem ursächlichen Zusammenhang bei der
untersuchten Patientengruppe mit mittelschwerer bis schwerer Demenz beobachtet wurden.
Bevorzugter Ausdruck
(WHO ART)
Memantin
n=299
Placebo
n=288
Unruhe
27 (9,0%)
50 (17,4%)
Zugefügte Verletzungen
20 (6,7%)
20 (6,9%)
Urininkontinenz
17 (5,7%)
21 (7,3%)
Durchfall
16 (5,4%)
14 (4,9%)
Schlaflosigkeit
16 (5,4%)
14 (4,9%)
Schwindel
15 (5,0%)
8 (2,8%)
Kopfschmerzen
15 (5,0%)
9 (3,1%)
Halluzinationen
15 (5,0%)
6 (2,1%)
Stürze
14 (4,7%)
14 (4,9%)
Verstopfung
12 (4,0%)
13 (4,5%)
Husten
12 (4,0%)
17 (5,9%)
Häufige Nebenwirkungen (1 – 10% und häufiger als bei Placebo) bei Patienten unter Memantin- bzw.
Placebo-Behandlung waren: Halluzinationen (2,0 vgl. Mit 0,7%), Verwirrtheit (1,3 vgl. Mit 0,3%),
3
Schwindel (1,7 vgl. Mit 1,0%), Kopfschmerzen (1,7 vgl. Mit 1,4%) und Müdigkeit (1,0 vgl. Mit
0,3%).
Als gelegentliche Nebenwirkungen (0,1 – 1% und häufiger als bei Placebo) traten Angstzustände,
Hypertonus (erhöhter Muskeltonus), Erbrechen, Blasenentzündung und gesteigerte Libido auf.
4.9
Überdosierung
In einem Fall einer Überdosierung mit Suizidabsicht überlebte der Patient die orale Einnahme von bis
zu 400 mg Memantin. Dabei traten Wirkungen auf das zentrale Nervensystem auf (z. B. Unruhe,
psychotische Zustände, visuelle Halluzinationen, Vorstadien von Krampfzuständen, Schläfrigkeit,
Stupor und Bewusstlosigkeit), die ohne bleibende Folgen abklangen.
Bei Überdosierung sollte eine symptomatische Behandlung erfolgen.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidementiva, ATC-Code: N06DX01.
Es gilt zunehmend als erwiesen, dass eine Fehlfunktion der glutamatergen Neurotransmission,
insbesondere an den NMDA-Rezeptoren, sowohl zur Ausprägung der Symptome wie auch zum
Fortschreiten der Erkrankung bei der neurodegenerativen Demenz beiträgt.
Memantin ist ein spannungsabhängiger, nicht kompetitiver NMDA-Rezeptorantagonist mittlerer
Affinität. Memantin blockiert die Wirkung pathologisch erhöhter tonischer Konzentrationen von
Glutamat, die zu neuronalen Funktionsstörungen führen können.
Klinische Studien: Eine klinische Studie bei einer Gruppe von Patienten, die an mittelschwerer bis
schwerer Alzheimer-Krankheit litten (MMSE-Gesamtwerte von 3 – 14 bei Studienbeginn), zeigte im
Behandlungszeitraum von sechs Monaten positive Effekte der Behandlung mit Memantin im
Vergleich zu Placebo.
An dieser doppelblinden, randomisierten und placebo-kontrollierten Multicenter-Studie nahmen
insgesamt 252 ambulante Patienten (33% Männer, 67% Frauen, Durchschnittsalter 76 Jahre) teil. Die
Dosierung betrug 10 mg Memantin zweimal täglich. Die primären Bewertungsparameter umfassten
den globalen Bereich (Clinicians Interview-Based Impression of Change, CIBIC-Plus) sowie den
funktionalen Bereich (Activities of Daily Living Inventory, ADCS-ADLsev). Als sekundärer Endpunkt
wurden die kognitiven Fähigkeiten beurteilt (Severe Impairment Battery, SIB). Die Ergebnisse in
diesen Bereichen deuten auf eine Überlegenheit von Memantin gegenüber Placebo hin (Analyse der
beobachteten Fälle für CIBIC-Plus: p=0,025; ADCS-ADLsev: p=0,003; SIB: p=0,002).
Nach sechs Monaten betrug der Anteil der positiv ansprechenden Patienten (positives Ansprechen
prospektiv definiert als Stabilisierung oder Besserung in zwei unabhängigen Bereichen) 29% bei den
mit Memantin behandelten Patienten gegenüber 10% bei der Placebo-Kontrollgruppe (p=0,0004). Bei
Anlegen aller drei Kriterien (positives Ansprechen definiert als Stabilisierung oder Besserung in allen
drei Bereichen: kognitive Fähigkeiten, funktionaler und globaler Bereich) betrug der Anteil der positiv
ansprechenden Patienten 11% in der Memantin-Gruppe gegenüber 6% in der Placebo-Gruppe
(p=0,17).
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption: Memantin besitzt eine absolute Bioverfügbarkeit von ca. 100%. Tmax liegt zwischen 3 und
8 Stunden. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Resorption von Memantin durch Nahrung
beeinflusst wird.
4
Linearität: Studien an Probanden zeigten eine lineare Pharmakokinetik im Dosisbereich von 10 bis
40 mg.
Verteilung: Tägliche Dosen von 20 mg führen zu Memantin-Plasmakonzentrationen im Steady-State
im Bereich von 70 bis 150 ng/ml (0,5 – 1 µmol) mit großen interindividuellen Schwankungen. Bei
Anwendung von Tagesdosen zwischen 5 und 30 mg wurde ein mittlerer CSF/Serum-Quotient von
0,52 ermittelt. Das Verteilungsvolumen beträgt ca. 10 l/kg. Etwa 45% des Memantin liegt an
Plasmaproteine gebunden vor.
Biotransformation: Beim Menschen liegen ca. 80% der Memantin-verwandten Stoffe im Blut als
Ausgangssubstanz vor. Die Hauptmetabolite beim Menschen sind N-3,5-Dimethyl-Gludantan, ein
Isomerengemisch von 4- und 6-Hydroxy-Memantin, sowie 1-Nitroso-3,5-Dimethyl-Adamantan.
Keiner dieser Metabolite zeigt eine Aktivität als NMDA-Antagonist. Bei In-vitro-Untersuchungen
konnte kein durch Cytochrom P 450 katalysierter Metabolismus festgestellt werden.
In einer Studie mit oral verabreichtem 14C-Memantin wurden im Mittel 84% der Dosis innerhalb von
20 Tagen wiedergefunden, wobei über 99% renal ausgeschieden wurden.
Elimination: Memantin wird monoexponentiell mit einer terminalen t½ von 60 bis 100 Stunden
eliminiert. Bei Probanden mit normaler Nierenfunktion wurde eine Gesamt-Clearance (Cltot) von
170 ml/min/1,73 m2 ermittelt. Ein Teil der renalen Gesamt-Clearance wird dabei durch tubuläre
Sekretion erzielt.
In der Niere erfolgt ebenfalls eine tubuläre Rückresorption, die wahrscheinlich durch KationenTransportproteine vermittelt wird. Bei alkalischem Urin kann die renale Eliminationsrate von
Memantin um den Faktor 7 bis 9 reduziert sein (siehe Abschnitt 4.4). Ein alkalischer pH-Wert des
Urins kann durch eine grundlegende Umstellung der Ernährung, z. B. von fleischhaltiger auf
vegetarische Kost, oder die massive Einnahme von Mitteln zur Neutralisierung der Magensäure
verursacht werden.
Spezielle Patientengruppen: Bei älteren Probanden mit normaler und verminderter Nierenfunktion
(Kreatinin-Clearance von 50 – 100 ml/min/1,73 m2) wurde eine signifikante Korrelation zwischen der
Kreatinin-Clearance und der renalen Gesamt-Clearance von Memantin beobachtet (siehe Abschnitt
4.2).
Die Auswirkungen einer Lebererkrankung auf die Pharmakokinetik von Memantin wurden nicht
untersucht. Da Memantin nur in geringem Umfang metabolisiert wird und die dabei entstehenden
Metabolite keine Aktivität als NMDA-Antagonisten aufweisen, sind bei leichten bis mittelschweren
Leberfunktionsstörungen keine klinisch relevanten Auswirkungen auf die Pharmakokinetik zu
erwarten.
Pharmakokinetische/pharmakodynamische Beziehung: Bei einer Tagesdosis von 20 mg Memantin
entspricht der Liquorspiegel (CSF) dem kI-Wert (kI = Inhibitionskonstante) von Memantin, der beim
Menschen in der vorderen Großhirnrinde 0,5 µmol beträgt.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
In Kurzzeitstudien an Ratten induzierte Memantin, wie andere NMDA-Antagonisten auch,
Vakuolenbildungen und Nekrosen des Nervengewebes (Olney-Läsionen), jedoch nur nach
Dosierungen, die zu sehr hohen Spitzenkonzentrationen im Serum führten. Der Vakuolisierung und
Nekrotisierung gingen Ataxie und weitere präklinische Anzeichen voraus. Diese Wirkungen wurden
weder in Langzeitstudien bei Nagern noch bei anderen Versuchstieren beobachtet. Die klinische
Relevanz dieser Befunde ist unbekannt.
In Toxizitätsstudien mit wiederholter Gabe wurden Augenveränderungen inkonsistent (d.h. nicht
durchgängig in allen Studien) bei Nagern und Hunden beobachtet, jedoch nicht bei Affen. Bei
5
speziellen ophthalmoskopischen Untersuchungen in klinischen Studien mit Memantin wurden keine
Augenveränderungen festgestellt.
Bei Nagern wurde eine Störung des Phospholipidhaushalts in Lungenmakrophagen, die auf
Akkumulation von Memantin in Lysosomen zurückzuführen ist, beobachtet. Diese Wirkung ist von
anderen Arzneimitteln, die kationisch-amphiphile Eigenschaften besitzen, bekannt. Möglicherweise
besteht eine Beziehung zwischen dieser Akkumulation und der beobachteten Vakuolenbildung in den
Lungen. Diese Wirkung wurde nur unter hoher Dosierung bei Nagern festgestellt. Die klinische
Relevanz dieser Befunde ist unbekannt.
Die Prüfung von Memantin in Standard-Tests ergab keine Genotoxizität. In Langzeitstudien an
Mäusen und Ratten gab es keine Hinweise auf Kanzerogenität. Memantin hatte bei Ratten und
Kaninchen keine teratogene Wirkung, selbst bei für die Muttertiere toxischen Dosen. Darüber hinaus
zeigte Memantin keine negativen Wirkungen auf die Fertilität. Bei Ratten wurde ein vermindertes
Wachstum der Feten beobachtet bei Exposition mit identischen oder etwas höheren Spiegeln als
denen, die beim Menschen bei therapeutischer Anwendung erreicht werden.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
Tablettenkern:
Lactose-Monohydrat
Mikrokristalline Cellulose
Hochdisperses Siliciumdioxid
Talkum
Magnesiumstearat
Tablettenfilm:
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1)
Natriumdodecylsulfat
Polysorbat 80
Talkum
Triacetin
Simethicon-Emulsion
6.2
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
4 Jahre.
6.4
Besondere Lagerungshinweise
Keine besonderen Lagerungshinweise.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Blisterpackungen mit entweder 10 oder 20 Tabletten pro Blisterstreifen (Alu/PP). Es liegen
Packungsgrößen mit 30, 50 oder 100 Tabletten vor.
6.6
Hinweise für die Handhabung
Keine speziellen Hinweise.
6
7.
PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER
Merz Pharmaceuticals GmbH
Eckenheimer Landstr. 100,
D-60318 Frankfurt/Main
Deutschland
8.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/02/218/001
EU/1/02/218/002
EU/1/02/218/003
9.
DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Mai 2002
10.
STAND DER INFORMATION
7
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Axura 10 mg/g Tropfen zum Einnehmen, Lösung.
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 g Lösung enthält 10 mg Memantinhydrochlorid (entspricht 8,31 mg Memantin).
Hilfsstoffe siehe unter 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Tropfen zum Einnehmen, Lösung.
Die Lösung ist klar und farblos bis leicht gelblich.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Behandlung von Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Alzheimer-Krankheit.
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Einleitung und Überwachung der Behandlung soll durch einen Arzt erfolgen, der über
Erfahrungen in der Diagnose und Behandlung der Alzheimer-Demenz verfügt. Mit der Therapie darf
nur begonnen werden, wenn eine Betreuungsperson zur Verfügung steht, die die Einnahme des
Arzneimittels durch den Patienten überwacht. Die Diagnose sollte anhand der aktuellen Richtlinien
erfolgen.
Erwachsene: Die tägliche Höchstdosis beträgt 20 mg pro Tag. Um das Risiko von Nebenwirkungen zu
reduzieren, wird die Erhaltungsdosis durch eine wöchentliche Steigerung der Dosis um 5 mg während
der ersten drei Behandlungswochen erreicht. Die Behandlung sollte mit einer Tagesdosis von 5 mg
(10 Tropfen am Morgen) während der ersten Woche beginnen. Während der zweiten Woche wird eine
Tagesdosis von 10 mg (zweimal täglich 10 Tropfen) und während der dritten Woche eine Tagesdosis
von 15 mg (20 Tropfen am Morgen und 10 Tropfen nachmittags) empfohlen. Ab der vierten Woche
kann die Behandlung mit der empfohlenen Erhaltungsdosis von 20 mg täglich (zweimal täglich
20 Tropfen) fortgesetzt werden.
Die Tropfen können mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.
Ältere Patienten: Die auf der Basis klinischer Studien empfohlene Dosis für Patienten über 65 Jahre
beträgt 20 mg täglich (zweimal täglich 10 mg), wie oben beschrieben.
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Memantin bei
Kindern und Jugendlichen ist nicht gesichert.
Patienten mit Nierenfunktionsstörung: Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion oder leichter
Beeinträchtigung der Nierenfunktion (Serum-Kreatininspiegel bis zu 130 µmol/l) ist keine
Herabsetzung der Dosis erforderlich. Bei Patienten mit einer mittelschweren Nierenfunktionsstörung
(Kreatinin-Clearance 40 – 60 ml/min/1,73 m2) muss die Dosis auf 10 mg täglich herabgesetzt werden.
Für Patienten mit einer schweren Nierenfunktionsstörung sind keine Angaben verfügbar (siehe
Abschnitte 4.4 und 5.2).
Patienten mit Leberfunktionsstörung: Für die Anwendung von Memantin bei Patienten mit
Leberfunktionsstörungen sind keine Angaben verfügbar (siehe Abschnitt 5.2).
8
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil oder einem der sonstigen
Bestandteile.
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Da für Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance unter
9 ml/min/1,73 m2) keine Angaben verfügbar sind, wird die Anwendung bei diesem Personenkreis
nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.2).
Basierend auf pharmakologischen Gesichtspunkten und aufgrund von Einzelfallberichten wird bei
Patienten, die an Epilepsie leiden, besondere Vorsicht empfohlen.
Die gleichzeitige Anwendung von N-Methyl-D-Aspartat (NMDA)-Antagonisten, wie Amantadin,
Ketamin oder Dextromethorphan, sollte vermieden werden. Diese Verbindungen wirken am gleichen
Rezeptorsystem wie Memantin. Daher können unerwünschte (hauptsächlich das ZNS betreffende)
Nebenwirkungen häufiger oder in stärkerer Ausprägung auftreten (siehe auch Abschnitt 4.5).
Einige Faktoren, die zu einem Anstieg des pH-Werts im Urin führen können (siehe Abschnitt 5.2,
„Elimination“), machen u. U. eine besonders sorgfältige Überwachung des Patienten erforderlich. Zu
diesen Faktoren gehören eine grundlegende Umstellung der Ernährung, z. B. von fleischhaltiger auf
vegetarische Kost, oder die massive Einnahme von Mitteln zur Neutralisierung der Magensäure.
Darüber hinaus kann ein erhöhter pH-Wert auch durch eine renale tubuläre Azidose (RTA) oder
schwere Infektionen des Harntrakts mit Proteus-Bakterien verursacht werden.
In den meisten klinischen Studien waren Patienten mit kürzlich zurückliegendem Myokardinfarkt,
dekompensierter Herzinsuffizienz (NYHA III-IV) und unkontrolliertem Bluthochdruck
ausgeschlossen. Demzufolge liegen für Patienten mit diesen Beschwerden nur begrenzte Daten vor, sie
müssen daher engmaschig überwacht werden.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Aufgrund der pharmakologischen Effekte und des Wirkmechanismus von Memantin können die
folgenden Wechselwirkungen auftreten:
·
·
·
·
Die Wirkungsweise hat zur Folge, dass die Wirkungen von L-Dopa, dopaminergen Agonisten
und Anticholinergika bei gleichzeitiger Behandlung mit NMDA-Antagonisten, wie Memantin,
möglicherweise verstärkt werden. Die Wirkungen von Barbituraten und Neuroleptika können
abgeschwächt werden. Die gleichzeitige Anwendung von Memantin und den Spasmolytika
Dantrolen oder Baclofen kann zu einer Änderung in der Wirkung dieser Arzneimittel führen,
wodurch ggf. Eine Anpassung der Dosierung erforderlich wird.
Die gleichzeitige Anwendung von Memantin und Amantadin sollte vermieden werden, da diese
das Risiko einer pharmakotoxischen Psychose birgt. Beide Verbindungen sind chemisch
verwandte NMDA-Antagonisten. Dasselbe kann auch auf Ketamin und Dextromethorphan
zutreffen (siehe auch Abschnitt 4.4). Ein veröffentlichter Fallbericht weist auch auf eine
mögliche Gefahr bei der Kombination von Memantin und Phenytoin hin.
Bei anderen Arzneimitteln, wie Cimetidin, Ranitidin, Procainamid, Quinidin, Quinin und
Nicotin, die das gleiche renale Kationen-Transportsystem wie Amantadin benutzen, besteht
ebenfalls die Möglichkeit der Wechselwirkung mit Memantin, und dadurch die potentielle
Gefahr eines erhöhten Plasmaspiegels.
Es besteht die Möglichkeit einer verringerten Ausscheidung von Hydrochlorothiazid (HCT),
wenn Memantin zusammen mit HCT oder einem Kombinationspräparat, das HCT enthält,
angewendet wird.
9
Bei In-vitro-Untersuchungen führte Memantin nicht zur Inhibition von CYP 1A2, 2A6, 2C9, 2D6,
2E1, 3A, Flavin-haltiger Monooxygenase, Epoxydhydrolase und von Sulfatierungen.
4.6
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft: Es liegen keine klinischen Daten über die Anwendung von Memantin während der
Schwangerschaft vor. Tierstudien zeigten ein Potential zur Verminderung des intrauterinen
Wachstums bei Exposition, die identisch oder leicht höher war als die beim Menschen (siehe
Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist unbekannt. Memantin darf nicht während
der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
Stillzeit: Es ist nicht bekannt, ob Memantin in die Muttermilch übergeht. Angesichts des lipophilen
Charakters der Substanz ist jedoch von dieser Annahme auszugehen. Frauen, die Memantin
einnehmen, dürfen nicht stillen.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Eine mittelschwere bis schwere Alzheimer-Krankheit führt normalerweise zu einer Einschränkung der
Verkehrstüchtigkeit und beeinträchtigt die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen. Darüber hinaus kann
Memantin die Reaktionsfähigkeit so weit verändern, dass ambulante Patienten zu besonderer Vorsicht
beim Führen von Fahrzeugen oder beim Bedienen von Maschinen angehalten werden sollten.
4.8
Nebenwirkungen
In klinischen Studien bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Demenz unterschied sich die
Gesamthäufigkeit der Nebenwirkungen nicht von der unter Behandlung mit Placebo. Die
Nebenwirkungen waren gewöhnlich schwach bis mittelschwer ausgeprägt.
Die folgende Tabelle enthält eine Übersicht über die häufigsten (> 4% unter Memantin)
unerwünschten Ereignisse , die unabhängig von einem ursächlichen Zusammenhang bei der
untersuchten Patientengruppe mit mittelschwerer bis schwerer Demenz beobachtet wurden.
Bevorzugter Ausdruck
(WHO ART)
Memantin
n=299
Placebo
n=288
Unruhe
27 (9,0%)
50 (17,4%)
Zugefügte Verletzungen
20 (6,7%)
20 (6,9%)
Urininkontinenz
17 (5,7%)
21 (7,3%)
Durchfall
16 (5,4%)
14 (4,9%)
Schlaflosigkeit
16 (5,4%)
14 (4,9%)
Schwindel
15 (5,0%)
8 (2,8%)
Kopfschmerzen
15 (5,0%)
9 (3,1%)
Halluzinationen
15 (5,0%)
6 (2,1%)
Stürze
14 (4,7%)
14 (4,9%)
Verstopfung
12 (4,0%)
13 (4,5%)
Husten
12 (4,0%)
17 (5,9%)
Häufige Nebenwirkungen (1 – 10% und häufiger als bei Placebo) bei Patienten unter Memantin- bzw.
Placebo-Behandlung waren: Halluzinationen (2,0 vgl. Mit 0,7%), Verwirrtheit (1,3 vgl. Mit 0,3%),
Schwindel (1,7 vgl. Mit 1,0%), Kopfschmerzen (1,7 vgl. Mit 1,4%) und Müdigkeit (1,0 vgl. Mit
0,3%).
Als gelegentliche Nebenwirkungen (0,1 – 1% und häufiger als bei Placebo) traten Angstzustände,
Hypertonus (erhöhter Muskeltonus), Erbrechen, Blasenentzündung und gesteigerte Libido auf.
10
4.9
Überdosierung
In einem Fall einer Überdosierung mit Suizidabsicht überlebte der Patient die orale Einnahme von bis
zu 400 mg Memantin. Dabei traten Wirkungen auf das zentrale Nervensystem auf (z. B. Unruhe,
psychotische Zustände, visuelle Halluzinationen, Vorstadien von Krampfzuständen, Schläfrigkeit,
Stupor und Bewusstlosigkeit), die ohne bleibende Folgen abklangen.
Bei Überdosierung sollte eine symptomatische Behandlung erfolgen.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidementiva, ATC-Code: N06DX01.
Es gilt zunehmend als erwiesen, dass eine Fehlfunktion der glutamatergen Neurotransmission,
insbesondere an den NMDA-Rezeptoren, sowohl zur Ausprägung der Symptome wie auch zum
Fortschreiten der Erkrankung bei der neurodegenerativen Demenz beiträgt.
Memantin ist ein spannungsabhängiger, nicht kompetitiver NMDA-Rezeptorantagonist mittlerer
Affinität. Memantin blockiert die Wirkung pathologisch erhöhter tonischer Konzentrationen von
Glutamat, die zu neuronalen Funktionsstörungen führen können.
Klinische Studien: Eine klinische Studie bei einer Gruppe von Patienten, die an mittelschwerer bis
schwerer Alzheimer-Krankheit litten (MMSE-Gesamtwerte von 3 – 14 bei Studienbeginn), zeigte im
Behandlungszeitraum von sechs Monaten positive Effekte der Behandlung mit Memantin im
Vergleich zu Placebo.
An dieser doppelblinden, randomisierten und placebo-kontrollierten Multicenter-Studie nahmen
insgesamt 252 ambulante Patienten (33% Männer, 67% Frauen, Durchschnittsalter 76 Jahre) teil. Die
Dosierung betrug 10 mg Memantin zweimal täglich. Die primären Bewertungsparameter umfassten
den globalen Bereich (Clinicians Interview-Based Impression of Change, CIBIC-Plus) sowie den
funktionalen Bereich (Activities of Daily Living Inventory, ADCS-ADLsev). Als sekundärer Endpunkt
wurden die kognitiven Fähigkeiten beurteilt (Severe Impairment Battery, SIB). Die Ergebnisse in
diesen Bereichen deuten auf eine Überlegenheit von Memantin gegenüber Placebo hin (Analyse der
beobachteten Fälle für CIBIC-Plus: p=0,025; ADCS-ADLsev: p=0,003; SIB: p=0,002).
Nach sechs Monaten betrug der Anteil der positiv ansprechenden Patienten (positives Ansprechen
prospektiv definiert als Stabilisierung oder Besserung in zwei unabhängigen Bereichen) 29% bei den
mit Memantin behandelten Patienten gegenüber 10% bei der Placebo-Kontrollgruppe (p=0,0004). Bei
Anlegen aller drei Kriterien (positives Ansprechen definiert als Stabilisierung oder Besserung in allen
drei Bereichen: kognitive Fähigkeiten, funktionaler und globaler Bereich) betrug der Anteil der positiv
ansprechenden Patienten 11% in der Memantin-Gruppe gegenüber 6% in der Placebo-Gruppe
(p=0,17).
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption: Memantin besitzt eine absolute Bioverfügbarkeit von ca. 100%. Tmax liegt zwischen 3 und
8 Stunden. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Resorption von Memantin durch Nahrung
beeinflusst wird.
11
Linearität: Studien an Probanden zeigten eine lineare Pharmakokinetik im Dosisbereich von 10 bis
40 mg.
Verteilung: Tägliche Dosen von 20 mg führen zu Memantin-Plasmakonzentrationen im Steady-State
im Bereich von 70 bis 150 ng/ml (0,5 – 1 µmol) mit großen interindividuellen Schwankungen. Bei
Anwendung von Tagesdosen zwischen 5 und 30 mg wurde ein mittlerer CSF/Serum-Quotient von
0,52 ermittelt. Das Verteilungsvolumen beträgt ca. 10 l/kg. Etwa 45% des Memantin liegt an
Plasmaproteine gebunden vor.
Biotransformation: Beim Menschen liegen ca. 80% der Memantin-verwandten Stoffe im Blut als
Ausgangssubstanz vor. Die Hauptmetabolite beim Menschen sind N-3,5-Dimethyl-Gludantan, ein
Isomerengemisch von 4- und 6-Hydroxy-Memantin, sowie 1-Nitroso-3,5-Dimethyl-Adamantan.
Keiner dieser Metabolite zeigt eine Aktivität als NMDA-Antagonist. Bei In-vitro-Untersuchungen
konnte kein durch Cytochrom P 450 katalysierter Metabolismus festgestellt werden.
In einer Studie mit oral verabreichtem 14C-Memantin wurden im Mittel 84% der Dosis innerhalb von
20 Tagen wiedergefunden, wobei über 99% renal ausgeschieden wurden.
Elimination: Memantin wird monoexponentiell mit einer terminalen t½ von 60 bis 100 Stunden
eliminiert. Bei Probanden mit normaler Nierenfunktion wurde eine Gesamt-Clearance (Cltot) von
170 ml/min/1,73 m2 ermittelt. Ein Teil der renalen Gesamt-Clearance wird dabei durch tubuläre
Sekretion erzielt.
In der Niere erfolgt ebenfalls eine tubuläre Rückresorption, die wahrscheinlich durch KationenTransportproteine vermittelt wird. Bei alkalischem Urin kann die renale Eliminationsrate von
Memantin um den Faktor 7 bis 9 reduziert sein (siehe Abschnitt 4.4). Ein alkalischer pH-Wert des
Urins kann durch eine grundlegende Umstellung der Ernährung, z. B. von fleischhaltiger auf
vegetarische Kost, oder die massive Einnahme von Mitteln zur Neutralisierung der Magensäure
verursacht werden.
Spezielle Patientengruppen: Bei älteren Probanden mit normaler und verminderter Nierenfunktion
(Kreatinin-Clearance von 50 – 100 ml/min/1,73 m2) wurde eine signifikante Korrelation zwischen der
Kreatinin-Clearance und der renalen Gesamt-Clearance von Memantin beobachtet (siehe Abschnitt
4.2).
Die Auswirkungen einer Lebererkrankung auf die Pharmakokinetik von Memantin wurden nicht
untersucht. Da Memantin nur in geringem Umfang metabolisiert wird und die dabei entstehenden
Metabolite keine Aktivität als NMDA-Antagonisten aufweisen, sind bei leichten bis mittelschweren
Leberfunktionsstörungen keine klinisch relevanten Auswirkungen auf die Pharmakokinetik zu
erwarten.
Pharmakokinetische/pharmakodynamische Beziehung: Bei einer Tagesdosis von 20 mg Memantin
entspricht der Liquorspiegel (CSF) dem kI-Wert (kI = Inhibitionskonstante) von Memantin, der beim
Menschen in der vorderen Großhirnrinde 0,5 µmol beträgt.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
In Kurzzeitstudien an Ratten induzierte Memantin, wie andere NMDA-Antagonisten auch,
Vakuolenbildungen und Nekrosen des Nervengewebes (Olney-Läsionen), jedoch nur nach
Dosierungen, die zu sehr hohen Spitzenkonzentrationen im Serum führten. Der Vakuolisierung und
Nekrotisierung gingen Ataxie und weitere präklinische Anzeichen voraus. Diese Wirkungen wurden
weder in Langzeitstudien bei Nagern noch bei anderen Versuchstieren beobachtet. Die klinische
Relevanz dieser Befunde ist unbekannt.
In Toxizitätsstudien mit wiederholter Gabe wurden Augenveränderungen inkonsistent (d.h. nicht
durchgängig in allen Studien) bei Nagern und Hunden beobachtet, jedoch nicht bei Affen. Bei
12
speziellen ophthalmoskopischen Untersuchungen in klinischen Studien mit Memantin wurden keine
Augenveränderungen festgestellt.
Bei Nagern wurde eine Störung des Phospholipidhaushalts in Lungenmakrophagen, die auf
Akkumulation von Memantin in Lysosomen zurückzuführen ist, beobachtet. Diese Wirkung ist von
anderen Arzneimitteln, die kationisch-amphiphile Eigenschaften besitzen, bekannt. Möglicherweise
besteht eine Beziehung zwischen dieser Akkumulation und der beobachteten Vakuolenbildung in den
Lungen. Diese Wirkung wurde nur unter hoher Dosierung bei Nagern festgestellt. Die klinische
Relevanz dieser Befunde ist unbekannt.
Die Prüfung von Memantin in Standard-Tests ergab keine Genotoxizität. In Langzeitstudien an
Mäusen und Ratten gab es keine Hinweise auf Kanzerogenität. Memantin hatte bei Ratten und
Kaninchen keine teratogene Wirkung, selbst bei für die Muttertiere toxischen Dosen. Darüber hinaus
zeigte Memantin keine negativen Wirkungen auf die Fertilität. Bei Ratten wurde ein vermindertes
Wachstum der Feten beobachtet bei Exposition mit identischen oder etwas höheren Spiegeln als
denen, die beim Menschen bei therapeutischer Anwendung erreicht werden.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
Kaliumsorbat
Sorbitol
Destilliertes Wasser
6.2
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
4 Jahre.
Nach Öffnen ist der Inhalt der Flasche innerhalb von 3 Monaten aufzubrauchen.
6.4
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 30ºC lagern.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Braune Glasflaschen (Hydrolyseklasse III) mit Tropfer und einem Inhalt von entweder 20, 50 oder
100 g Lösung.
6.6
Hinweise für die Handhabung
Keine speziellen Hinweise.
7.
PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER
Merz Pharmaceuticals GmbH
Eckenheimer Landstr. 100,
D-60318 Frankfurt/Main
Deutschland
13
8.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/02/218/004
EU/1/02/218/005
EU/1/02/218/006
9.
DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Mai 2002
10.
STAND DER INFORMATION
14
ANHANG II
ANHANG III
ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE
15
A. ETIKETTIERUNG
16
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM
BEHÄLTNIS
KARTON FÜR 30 TABLETTEN
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Axura 10 mg Filmtabletten
Memantinhydrochlorid
2.
ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E)
Jede Filmtablette enthält 10 mg Memantinhydrochlorid (entspricht 8,31 mg Memantin).
3.
HILFSSTOFFE
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
30 Filmtabletten.
5.
ART(EN) DER ANWENDUNG
Zum Einnehmen. Vor Gebrauch Packungsbeilage lesen.
6.
KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER
UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
7.
GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH
8.
VERFALLDATUM
Verwendbar bis {MM/JJJJ}
9.
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
Keine besonderen Anforderungen an die Lagerung.
10.
GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN
17
11.
NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Merz Pharmaceuticals GmbH
Postfach 11 13 53,
D-60048 Frankfurt
Deutschland
12.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/02/218/001
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
Ch.-B.: {Nummer}
14.
VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig.
15.
HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH
18
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM
BEHÄLTNIS
KARTON FÜR 50 TABLETTEN
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Axura 10 mg Filmtabletten
Memantinhydrochlorid
2.
ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E)
Jede Filmtablette enthält 10 mg Memantinhydrochlorid (entspricht 8,31 mg Memantin).
3.
HILFSSTOFFE
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
50 Filmtabletten.
5.
ART(EN) DER ANWENDUNG
Zum Einnehmen. Vor Gebrauch Packungsbeilage lesen.
6.
KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER
UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
7.
GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH
8.
VERFALLDATUM
Verwendbar bis {MM/JJJJ}
9.
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
Keine besonderen Anforderungen an die Lagerung.
10.
GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN
19
11.
NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Merz Pharmaceuticals GmbH
Postfach 11 13 53,
D-60048 Frankfurt
Deutschland
12.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/02/218/002
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
Ch.-B.: {Nummer}
14.
VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig.
15.
HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH
20
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM
BEHÄLTNIS
KARTON FÜR 100 TABLETTEN
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Axura 10 mg Filmtabletten
Memantinhydrochlorid
2.
ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E)
Jede Filmtablette enthält 10 mg Memantinhydrochlorid (entspricht 8,31 mg Memantin).
3.
HILFSSTOFFE
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
100 Filmtabletten.
5.
ART(EN) DER ANWENDUNG
Zum Einnehmen. Vor Gebrauch Packungsbeilage lesen.
6.
KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER
UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
7.
GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH
8.
VERFALLDATUM
Verwendbar bis {MM/JJJJ}
9.
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
Keine besonderen Anforderungen an die Lagerung.
10.
GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN
21
11.
NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Merz Pharmaceuticals GmbH
Postfach 11 13 53,
D-60048 Frankfurt
Deutschland
12.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/02/218/003
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
Ch.-B.: {Nummer}
14.
VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig.
15.
HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH
22
MINDESTANGABEN AUF BLISTERPACKUNGEN ODER FOLIENSTREIFEN
BLISTERPACKUNG FÜR TABLETTEN
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Axura 10 mg Filmtabletten
Memantinhydrochlorid
2.
NAME DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Merz Pharmaceuticals GmbH
3.
VERFALLDATUM
Verwendbar bis {MM/JJJJ}
Siehe Randprägung.
4.
CHARGENBEZEICHNUNG
Ch.-B.: {Nummer}
Siehe Randprägung.
23
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM
BEHÄLTNIS
KARTON UND ETIKETT FÜR 20 g FLASCHE
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Axura 10 mg/g Tropfen zum Einnehmen, Lösung
Memantinhydrochlorid
2.
ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E)
1 g Lösung (20 Tropfen) enthält 10 mg Memantinhydrochlorid (entspricht 8,31 mg Memantin).
3.
HILFSSTOFFE
Die Lösung enthält auch Kaliumsorbat.
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
20 g. Tropfen zum Einnehmen, Lösung.
5.
ART(EN) DER ANWENDUNG
Zum Einnehmen. Vor Gebrauch Packungsbeilage lesen.
6.
KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER
UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
7.
GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH
8.
VERFALLDATUM
Verwendbar bis {MM/JJJJ}
9.
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
Nicht über 30ºC lagern.
10.
GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN
24
11.
NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Merz Pharmaceuticals GmbH
Postfach 11 13 53,
D-60048 Frankfurt
Deutschland
12.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/02/218/004
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
Ch.-B.: {Nummer}
14.
VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig.
15.
HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH
25
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM
BEHÄLTNIS
KARTON UND ETIKETT FÜR 50 g FLASCHE
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Axura 10 mg/g Tropfen zum Einnehmen, Lösung
Memantinhydrochlorid
2.
ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E)
1 g Lösung (20 Tropfen) enthält 10 mg Memantinhydrochlorid (entspricht 8,31 mg Memantin).
3.
HILFSSTOFFE
Die Lösung enthält auch Kaliumsorbat.
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
50 g. Tropfen zum Einnehmen, Lösung.
5.
ART(EN) DER ANWENDUNG
Zum Einnehmen. Vor Gebrauch Packungsbeilage lesen.
6.
KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER
UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
7.
GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH
8.
VERFALLDATUM
Verwendbar bis {MM/JJJJ}
9.
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
Nicht über 30ºC lagern.
10.
GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN
26
11.
NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Merz Pharmaceuticals GmbH
Postfach 11 13 53,
D-60048 Frankfurt
Deutschland
12.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/02/218/005
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
Ch.-B.: {Nummer}
14.
VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig.
15.
HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH
27
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM
BEHÄLTNIS
KARTON UND ETIKETT FÜR 100 g FLASCHE
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Axura 10 mg/g Tropfen zum Einnehmen, Lösung
Memantinhydrochlorid
2.
ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E)
1 g Lösung (20 Tropfen) enthält 10 mg Memantinhydrochlorid (entspricht 8,31 mg Memantin).
3.
HILFSSTOFFE
Die Lösung enthält auch Kaliumsorbat.
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
100 g. Tropfen zum Einnehmen, Lösung.
5.
ART(EN) DER ANWENDUNG
Zum Einnehmen. Vor Gebrauch Packungsbeilage lesen.
6.
KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER
UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
7.
GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH
8.
VERFALLDATUM
Verwendbar bis {MM/JJJJ}
9.
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
Nicht über 30ºC lagern.
10.
GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN
28
11.
NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Merz Pharmaceuticals GmbH
Postfach 11 13 53,
D-60048 Frankfurt
Deutschland
12.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/02/218/006
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
Ch.-B.: {Nummer}
14.
VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig.
15.
HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH
29
B. PACKUNGSBEILAGE
30
GEBRAUCHSINFORMATION
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses
Arzneimittels beginnen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte
weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben
Symptome haben wie Sie.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1.
Was ist Axura und wofür wird es angewendet?
2.
Was müssen Sie vor der Einnahme von Axura beachten?
3.
Wie ist Axura einzunehmen?
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5.
Wie ist Axura aufzubewahren?
Axura 10 mg Filmtabletten
Memantinhydrochlorid
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Memantinhydrochlorid.
Die sonstigen Bestandteile sind im Tablettenkern: Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose,
hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum und Magnesiumstearat; und im Tablettenfilm: MethacrylsäureEthylacrylat-Copolymer (1:1), Natriumdodecylsulfat, Polysorbat 80, Talkum, Triacetin und
Simethicon-Emulsion.
Pharmazeutischer Unternehmer: Merz Pharmaceuticals GmbH, Eckenheimer Landstr. 100,
D-60318 Frankfurt/Main, Deutschland.
Hersteller: Merz Pharma GmbH + Co. KGaA, Eckenheimer Landstr. 100,
D-60318 Frankfurt/Main, Deutschland.
1.
WAS IST AXURA UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Was ist Axura:
Axura Tabletten liegen als weiße bis gebrochen weiße, längliche Filmtabletten mit je einer Bruchkerbe
auf Ober- und Unterseite vor. Jede Tablette enthält 10 mg Memantinhydrochlorid.
Axura Tabletten sind als Blisterpackungen mit 30 Tabletten, 50 Tabletten oder 100 Tabletten
erhältlich.
Wofür wird Axura angewendet:
Axura wird zur Behandlung von Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Alzheimer-Krankheit
angewendet.
Der Gedächtnisverlust, der mit der Alzheimer-Krankheit einhergeht, wird durch eine Störung der
Signalübertragung im Gehirn verursacht. Im Gehirn finden sich so genannte NMDA-Rezeptoren, die
an der Übertragung der Nervensignale beteiligt sind, die für das Lernen und die Erinnerung wichtig
sind. Axura gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als NMDA-Rezeptorantagonisten
bezeichnet werden. Axura wirkt an diesen NMDA-Rezeptoren und verbessert die Übertragung der
Nervensignale und damit das Gedächtnis.
31
2.
WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON AXURA BEACHTEN?
Bevor Sie Axura einnehmen, ist es wichtig, dass Sie die folgenden Abschnitte aufmerksam lesen und
eventuelle Fragen mit Ihrem Arzt besprechen. Vielleicht können Sie mit Ihrer Betreuungsperson alle
Einzelheiten durchgehen, die Sie besprechen möchten.
Axura darf nicht eingenommen werden:
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Memantinhydrochlorid oder einem der oben
aufgeführten sonstigen Bestandteile von Axura Tabletten sind.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Axura ist erforderlich:
- wenn in Ihrer Krankengeschichte epileptische Anfälle aufgetreten sind.
- wenn Sie kürzlich einen Myokardinfarkt (Herzanfall) erlitten haben oder wenn Sie unter
dekompensierter Herzinsuffizienz oder unbehandeltem Bluthochdruck leiden.
In diesen Situationen muss die Behandlung sorgfältig überwacht werden, und der klinische Nutzen
von Axura muss regelmäßig durch einen Arzt neu beurteilt werden.
Wenn Sie an einer mittelschweren Funktionsstörung der Nieren leiden, muss Ihr Arzt Ihre
Nierenfunktion sorgfältig überwachen und die Dosierung von Memantin entsprechend anpassen. Bei
Patienten mit schwerer Funktionsstörung der Nieren wird die Anwendung von Memantin nicht
empfohlen.
Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln mit den Wirkstoffen Amantadin, Ketamin,
Dextromethorphan sowie anderer NMDA-Antagonisten sollte vermieden werden.
Die Anwendung von Axura bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen.
Bei Einnahme von Axura zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken:
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Ihre Ernährung kürzlich grundlegend umgestellt haben (z. B.
von normaler Kost auf streng vegetarische Kost) oder wenn Sie dies vorhaben, wenn Sie unter einer
renalen tubulären Azidose (RTA, ein Überschuss an säurebildenden Substanzen im Blut aufgrund
einer Störung der Nierenfunktion) oder unter einer schweren Infektion des Harntrakts leiden. Unter
diesen Umständen muss Ihr Arzt möglicherweise die Dosierung Ihres Arzneimittels anpassen.
Schwangerschaft:
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie schwanger sind oder schwanger werden möchten. Die
Anwendung von Memantin bei schwangeren Frauen wird nicht empfohlen.
Stillzeit:
Frauen, die Axura einnehmen, dürfen nicht stillen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Ihr Arzt wird Sie darüber informieren, ob Ihre Krankheit es Ihnen erlaubt, gefahrlos ein Fahrzeug zu
führen oder Maschinen zu bedienen.
Außerdem kann Axura Ihr Reaktionsvermögen so weit verändern, dass das sichere Führen von
Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen nicht mehr gewährleistet ist.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor
kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel
handelt.
Insbesondere folgende Arzneimittel können in ihrer Wirkung durch die Einnahme von Axura
beeinflusst werden, wodurch eine Anpassung ihrer Dosis durch Ihren Arzt erforderlich sein kann:
·
Amantadin, Ketamin, Dextromethorphan
32
·
·
·
·
Dantrolen, Baclofen
Cimetidin, Ranitidin, Procainamid, Quinidin, Quinin, Nicotin
Hydrochlorothiazid (oder Kombinationspräparate, die Hydrochlorothiazid enthalten)
Anticholinergika (Substanzen, die normalerweise zur Behandlung von Bewegungsstörungen oder
Darmkrämpfen angewendet werden)
Antikonvulsiva (Substanzen, die zur Vermeidung oder zum Lösen von Krampfanfällen dienen)
Barbiturate (Substanzen, die normalerweise zur Förderung des Schlafs dienen)
dopaminerge Agonisten (Substanzen wie L-Dopa und Bromocriptin)
Neuroleptika (Substanzen zur Behandlung von psychischen Störungen)
·
·
·
·
Wenn Sie in ein Krankenhaus aufgenommen werden, informieren Sie den dortigen Arzt, dass Sie
Axura einnehmen.
3.
WIE IST AXURA EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie Axura immer genau nach Anweisung Ihres Arztes ein. Damit das Arzneimittel bei Ihnen
optimal wirken kann, sollten Sie es regelmäßig jeden Tag einnehmen. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt
oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Dosierung:
Die empfohlene Dosis von Axura bei Erwachsenen und älteren Patienten beträgt 20 mg (2x 1 Tablette)
täglich. Um das Risiko von Nebenwirkungen zu verringern, wird diese Dosis schrittweise nach dem
folgenden täglichen Behandlungsplan erreicht:
morgens
nachmittags oder abends
Woche 1
½ Tablette
keine Einnahme
Woche 2
½ Tablette
½ Tablette
Woche 3
1 Tablette
½ Tablette
Woche 4
und weiterhin
1 Tablette
1 Tablette
Die übliche Anfangsdosis besteht aus einer halben Tablette (1x 5 mg) einmal täglich während der
ersten Woche. Diese Dosis wird in der zweiten Woche auf zweimal täglich eine halbe Tablette
(2x 5 mg) und in der dritten Woche auf eine Tablette (1x 10 mg) und eine halbe Tablette (1x 5 mg)
täglich, als getrennte Dosen eingenommen, gesteigert. Ab der vierten Woche besteht die übliche Dosis
aus zweimal täglich einer Tablette (2x 10 mg).
Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist, entscheidet der Arzt über eine Dosierung, die Ihrem
Krankheitszustand entspricht. In diesem Fall sollte Ihre Nierenfunktion in regelmäßigen Abständen
durch Ihren Arzt überwacht werden.
Anwendung:
Axura sollte zweimal täglich oral eingenommen werden (mit Ausnahme der ersten
Behandlungswoche). Die Tabletten sollten mit etwas Wasser geschluckt werden. Die Tabletten können
mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.
Dauer der Behandlung:
Setzen Sie die Einnahme von Axura fort, solange das Arzneimittel Ihnen hilft und bei Ihnen keine
unannehmbaren Nebenwirkungen auftreten. Die Behandlung sollte regelmäßig durch einen Arzt
beurteilt werden.
33
Wenn Sie eine größere Menge von Axura eingenommen haben, als Sie sollten:
- Im Allgemeinen sollte die Einnahme einer zu großen Menge von Axura keine negativen
Auswirkungen haben. Möglicherweise treten bei Ihnen verstärkt Symptome auf, wie sie in
Abschnitt 4 „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“ beschrieben werden.
- Wenn Sie eine große Überdosis von Axura eingenommen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt
oder holen Sie sich medizinischen Rat, da Sie möglicherweise eine medizinische Behandlung
brauchen.
Wenn Sie die Einnahme von Axura vergessen haben:
- Sollten Sie feststellen, dass Sie vergessen haben, Ihre Dosis von Axura einzunehmen, warten Sie,
und nehmen Sie Ihre nächste Dosis zur gewohnten Zeit ein.
- Nehmen Sie keine doppelte Dosis ein, um die Einnahme der vergessenen Dosis nachzuholen.
4.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Axura Nebenwirkungen haben.
Im Allgemeinen sind die beobachteten Nebenwirkungen nur schwach bis mittelstark ausgeprägt. Die
häufigsten Nebenwirkungen (Häufigkeit 2% und geringer) sind Halluzinationen,
Verwirrtheitszustände, Schwindel, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Gelegentlich auftretende
Nebenwirkungen sind Angstzustände, Hypertonus (erhöhte Muskelspannung), Erbrechen,
Blasenentzündungen und gesteigerter Sexualtrieb.
Wenn Sie schon einmal epileptische Anfälle hatten, besteht eine geringe Möglichkeit, dass Axura die
Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Anfalls erhöhen könnte.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser
Packungsbeilage aufgeführt sind.
5.
-
WIE IST AXURA AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Keine besonderen Lagerungshinweise.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Blisterpackung angegebenen
Verfalldatum nicht mehr verwenden.
Stand der Information:
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GEBRAUCHSINFORMATION
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses
Arzneimittels beginnen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte
weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben
Symptome haben wie Sie.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1.
Was ist Axura und wofür wird es angewendet?
2.
Was müssen Sie vor der Einnahme von Axura beachten?
3.
Wie ist Axura einzunehmen?
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5.
Wie ist Axura aufzubewahren?
Axura 10 mg/g Tropfen zum Einnehmen, Lösung
Memantinhydrochlorid
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Memantinhydrochlorid.
Die sonstigen Bestandteile sind Kaliumsorbat, Sorbitol und destilliertes Wasser.
Pharmazeutischer Unternehmer: Merz Pharmaceuticals GmbH, Eckenheimer Landstr. 100,
D-60318 Frankfurt/Main, Deutschland.
Hersteller: Merz Pharma GmbH + Co. KGaA, Eckenheimer Landstr. 100,
D-60318 Frankfurt/Main, Deutschland.
1.
WAS IST AXURA UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Was ist Axura:
Axura Lösung liegt als klare, farblose bis leicht gelbliche Lösung vor. Ein Gramm der Lösung enthält
10 mg Memantinhydrochlorid.
Axura Lösung ist in Flaschen zu 20 g, 50 g oder 100 g erhältlich.
Wofür wird Axura angewendet:
Axura wird zur Behandlung von Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Alzheimer-Krankheit
angewendet.
Der Gedächtnisverlust, der mit der Alzheimer-Krankheit einhergeht, wird durch eine Störung der
Signalübertragung im Gehirn verursacht. Im Gehirn finden sich so genannte NMDA-Rezeptoren, die
an der Übertragung der Nervensignale beteiligt sind, die für das Lernen und die Erinnerung wichtig
sind. Axura gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als NMDA-Rezeptorantagonisten
bezeichnet werden. Axura wirkt an diesen NMDA-Rezeptoren und verbessert die Übertragung der
Nervensignale und damit das Gedächtnis.
35
2.
WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON AXURA BEACHTEN?
Bevor Sie Axura einnehmen, ist es wichtig, dass Sie die folgenden Abschnitte aufmerksam lesen und
eventuelle Fragen mit Ihrem Arzt besprechen. Vielleicht können Sie mit Ihrer Betreuungsperson alle
Einzelheiten durchgehen, die Sie besprechen möchten.
Axura darf nicht eingenommen werden:
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Memantinhydrochlorid oder einem der oben
aufgeführten sonstigen Bestandteile von Axura Lösung sind.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Axura ist erforderlich:
- wenn in Ihrer Krankengeschichte epileptische Anfälle aufgetreten sind.
- wenn Sie kürzlich einen Myokardinfarkt (Herzanfall) erlitten haben oder wenn Sie unter
dekompensierter Herzinsuffizienz oder unbehandeltem Bluthochdruck leiden.
In diesen Situationen muss die Behandlung sorgfältig überwacht werden, und der klinische Nutzen
von Axura muss regelmäßig durch einen Arzt neu beurteilt werden.
Wenn Sie an einer mittelschweren Funktionsstörung der Nieren leiden, muss Ihr Arzt Ihre
Nierenfunktion sorgfältig überwachen und die Dosierung von Memantin entsprechend anpassen. Bei
Patienten mit schwerer Funktionsstörung der Nieren wird die Anwendung von Memantin nicht
empfohlen.
Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln mit den Wirkstoffen Amantadin, Ketamin,
Dextromethorphan sowie anderer NMDA-Antagonisten sollte vermieden werden.
Die Anwendung von Axura bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen.
Bei Einnahme von Axura zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken:
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Ihre Ernährung kürzlich grundlegend umgestellt haben (z. B.
von normaler Kost auf streng vegetarische Kost) oder wenn Sie dies vorhaben, wenn Sie unter einer
renalen tubulären Azidose (RTA, ein Überschuss an säurebildenden Substanzen im Blut aufgrund
einer Störung der Nierenfunktion) oder unter einer schweren Infektion des Harntrakts leiden. Unter
diesen Umständen muss Ihr Arzt möglicherweise die Dosierung Ihres Arzneimittels anpassen.
Schwangerschaft:
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie schwanger sind oder schwanger werden möchten. Die
Anwendung von Memantin bei schwangeren Frauen wird nicht empfohlen.
Stillzeit:
Frauen, die Axura einnehmen, dürfen nicht stillen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Ihr Arzt wird Sie darüber informieren, ob Ihre Krankheit es Ihnen erlaubt, gefahrlos ein Fahrzeug zu
führen oder Maschinen zu bedienen.
Außerdem kann Axura Ihr Reaktionsvermögen so weit verändern, dass das sichere Führen von
Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen nicht mehr gewährleistet ist.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor
kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel
handelt.
Insbesondere folgende Arzneimittel können in ihrer Wirkung durch die Einnahme von Axura
beeinflusst werden, wodurch eine Anpassung ihrer Dosis durch Ihren Arzt erforderlich sein kann:
·
Amantadin, Ketamin, Dextromethorphan
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·
·
·
·
Dantrolen, Baclofen
Cimetidin, Ranitidin, Procainamid, Quinidin, Quinin, Nicotin
Hydrochlorothiazid (oder Kombinationspräparate, die Hydrochlorothiazid enthalten)
Anticholinergika (Substanzen, die normalerweise zur Behandlung von Bewegungsstörungen oder
Darmkrämpfen angewendet werden)
Antikonvulsiva (Substanzen, die zur Vermeidung oder zum Lösen von Krampfanfällen dienen)
Barbiturate (Substanzen, die normalerweise zur Förderung des Schlafs dienen)
dopaminerge Agonisten (Substanzen wie L-Dopa und Bromocriptin)
Neuroleptika (Substanzen zur Behandlung von psychischen Störungen)
·
·
·
·
Wenn Sie in ein Krankenhaus aufgenommen werden, informieren Sie den dortigen Arzt, dass Sie
Axura einnehmen.
3.
WIE IST AXURA EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie Axura immer genau nach Anweisung Ihres Arztes ein. Damit das Arzneimittel bei Ihnen
optimal wirken kann, sollten Sie es regelmäßig jeden Tag einnehmen. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt
oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Dosierung:
Die empfohlene Dosis von Axura bei Erwachsenen und älteren Patienten beträgt 20 mg (2x
20 Tropfen) täglich. Um das Risiko von Nebenwirkungen zu verringern, wird diese Dosis schrittweise
nach dem folgenden täglichen Behandlungsplan erreicht:
morgens
nachmittags oder abends
Woche 1
10 Tropfen
keine Einnahme
Woche 2
10 Tropfen
10 Tropfen
Woche 3
20 Tropfen
10 Tropfen
Woche 4
und weiterhin
20 Tropfen
20 Tropfen
Die übliche Anfangsdosis besteht aus 10 Tropfen (1x 5 mg) einmal täglich während der ersten Woche.
Diese Dosis wird in der zweiten Woche auf zweimal täglich 10 Tropfen (2x 5 mg) und in der dritten
Woche auf 20 Tropfen (1x 10 mg) und 10 Tropfen (1x 5 mg) täglich, als getrennte Dosen
eingenommen, gesteigert. Ab der vierten Woche besteht die übliche Dosis aus zweimal täglich
20 Tropfen (2x 10 mg).
Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist, entscheidet der Arzt über eine Dosierung, die Ihrem
Krankheitszustand entspricht. In diesem Fall sollte Ihre Nierenfunktion in regelmäßigen Abständen
durch Ihren Arzt überwacht werden.
Anwendung:
Axura sollte zweimal täglich oral eingenommen werden (mit Ausnahme der ersten
Behandlungswoche). Die Tropfen sollten mit etwas Wasser geschluckt werden. Die Tropfen können
mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.
Dauer der Behandlung:
Setzen Sie die Einnahme von Axura fort, solange das Arzneimittel Ihnen hilft und bei Ihnen keine
unannehmbaren Nebenwirkungen auftreten. Die Behandlung sollte regelmäßig durch einen Arzt
beurteilt werden.
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Wenn Sie eine größere Menge von Axura eingenommen haben, als Sie sollten:
- Im Allgemeinen sollte die Einnahme einer zu großen Menge von Axura keine negativen
Auswirkungen haben. Möglicherweise treten bei Ihnen verstärkt Symptome auf, wie sie in
Abschnitt 4 „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“ beschrieben werden.
- Wenn Sie eine große Überdosis von Axura eingenommen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt
oder holen Sie sich medizinischen Rat, da Sie möglicherweise eine medizinische Behandlung
brauchen.
Wenn Sie die Einnahme von Axura vergessen haben:
- Sollten Sie feststellen, dass Sie vergessen haben, Ihre Dosis von Axura einzunehmen, warten Sie,
und nehmen Sie Ihre nächste Dosis zur gewohnten Zeit ein.
- Nehmen Sie keine doppelte Dosis ein, um die Einnahme der vergessenen Dosis nachzuholen.
4.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Axura Nebenwirkungen haben.
Im Allgemeinen sind die beobachteten Nebenwirkungen nur schwach bis mittelstark ausgeprägt. Die
häufigsten Nebenwirkungen (Häufigkeit 2% und geringer) sind Halluzinationen,
Verwirrtheitszustände, Schwindel, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Gelegentlich auftretende
Nebenwirkungen sind Angstzustände, Hypertonus (erhöhte Muskelspannung), Erbrechen,
Blasenentzündungen und gesteigerter Sexualtrieb.
Wenn Sie schon einmal epileptische Anfälle hatten, besteht eine geringe Möglichkeit, dass Axura die
Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Anfalls erhöhen könnte.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser
Packungsbeilage aufgeführt sind.
5.
-
WIE IST AXURA AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Nicht über 30ºC lagern.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Flaschenetikett angegebenen
Verfalldatum nicht mehr verwenden.
Nach Öffnen ist der Inhalt der Flasche innerhalb von 3 Monaten aufzubrauchen.
Stand der Information:
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