ANHANG I ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Axura 10 mg Filmtabletten. 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Jede Tablette enthält 10 mg Memantinhydrochlorid (entspricht 8,31 mg Memantin). Hilfsstoffe siehe unter 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Filmtabletten. Die Filmtabletten sind weiß bis gebrochen weiß, in der Mitte verjüngt, länglich bikonvex mit je einer Bruchkerbe auf Ober- und Unterseite. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Behandlung von Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Alzheimer-Krankheit. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Die Einleitung und Überwachung der Behandlung soll durch einen Arzt erfolgen, der über Erfahrungen in der Diagnose und Behandlung der Alzheimer-Demenz verfügt. Mit der Therapie darf nur begonnen werden, wenn eine Betreuungsperson zur Verfügung steht, die die Einnahme des Arzneimittels durch den Patienten überwacht. Die Diagnose sollte anhand der aktuellen Richtlinien erfolgen. Erwachsene: Die tägliche Höchstdosis beträgt 20 mg pro Tag. Um das Risiko von Nebenwirkungen zu reduzieren, wird die Erhaltungsdosis durch eine wöchentliche Steigerung der Dosis um 5 mg während der ersten drei Behandlungswochen erreicht. Die Behandlung sollte mit einer Tagesdosis von 5 mg (eine halbe Tablette am Morgen) während der ersten Woche beginnen. Während der zweiten Woche wird eine Tagesdosis von 10 mg (zweimal täglich eine halbe Tablette) und während der dritten Woche eine Tagesdosis von 15 mg (eine Tablette am Morgen und eine halbe Tablette nachmittags) empfohlen. Ab der vierten Woche kann die Behandlung mit der empfohlenen Erhaltungsdosis von 20 mg täglich (zweimal täglich eine Tablette) fortgesetzt werden. Die Tabletten können mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Ältere Patienten: Die auf der Basis klinischer Studien empfohlene Dosis für Patienten über 65 Jahre beträgt 20 mg täglich (zweimal täglich 10 mg), wie oben beschrieben. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Memantin bei Kindern und Jugendlichen ist nicht gesichert. Patienten mit Nierenfunktionsstörung: Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion oder leichter Beeinträchtigung der Nierenfunktion (Serum-Kreatininspiegel bis zu 130 µmol/l) ist keine Herabsetzung der Dosis erforderlich. Bei Patienten mit einer mittelschweren Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance 40 – 60 ml/min/1,73 m2) muss die Dosis auf 10 mg täglich herabgesetzt werden. Für Patienten mit einer schweren Nierenfunktionsstörung sind keine Angaben verfügbar (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2). 1 Patienten mit Leberfunktionsstörung: Für die Anwendung von Memantin bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen sind keine Angaben verfügbar (siehe Abschnitt 5.2). 4.3 Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil oder einem der sonstigen Bestandteile. 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Da für Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance unter 9 ml/min/1,73 m2) keine Angaben verfügbar sind, wird die Anwendung bei diesem Personenkreis nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.2). Basierend auf pharmakologischen Gesichtspunkten und aufgrund von Einzelfallberichten wird bei Patienten, die an Epilepsie leiden, besondere Vorsicht empfohlen. Die gleichzeitige Anwendung von N-Methyl-D-Aspartat (NMDA)-Antagonisten, wie Amantadin, Ketamin oder Dextromethorphan, sollte vermieden werden. Diese Verbindungen wirken am gleichen Rezeptorsystem wie Memantin. Daher können unerwünschte (hauptsächlich das ZNS betreffende) Nebenwirkungen häufiger oder in stärkerer Ausprägung auftreten (siehe auch Abschnitt 4.5). Einige Faktoren, die zu einem Anstieg des pH-Werts im Urin führen können (siehe Abschnitt 5.2, „Elimination“), machen u. U. eine besonders sorgfältige Überwachung des Patienten erforderlich. Zu diesen Faktoren gehören eine grundlegende Umstellung der Ernährung, z. B. von fleischhaltiger auf vegetarische Kost, oder die massive Einnahme von Mitteln zur Neutralisierung der Magensäure. Darüber hinaus kann ein erhöhter pH-Wert auch durch eine renale tubuläre Azidose (RTA) oder schwere Infektionen des Harntrakts mit Proteus-Bakterien verursacht werden. In den meisten klinischen Studien waren Patienten mit kürzlich zurückliegendem Myokardinfarkt, dekompensierter Herzinsuffizienz (NYHA III-IV) und unkontrolliertem Bluthochdruck ausgeschlossen. Demzufolge liegen für Patienten mit diesen Beschwerden nur begrenzte Daten vor, sie müssen daher engmaschig überwacht werden. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Aufgrund der pharmakologischen Effekte und des Wirkmechanismus von Memantin können die folgenden Wechselwirkungen auftreten: · · · Die Wirkungsweise hat zur Folge, dass die Wirkungen von L-Dopa, dopaminergen Agonisten und Anticholinergika bei gleichzeitiger Behandlung mit NMDA-Antagonisten, wie Memantin, möglicherweise verstärkt werden. Die Wirkungen von Barbituraten und Neuroleptika können abgeschwächt werden. Die gleichzeitige Anwendung von Memantin und den Spasmolytika Dantrolen oder Baclofen kann zu einer Änderung in der Wirkung dieser Arzneimittel führen, wodurch ggf. Eine Anpassung der Dosierung erforderlich wird. Die gleichzeitige Anwendung von Memantin und Amantadin sollte vermieden werden, da diese das Risiko einer pharmakotoxischen Psychose birgt. Beide Verbindungen sind chemisch verwandte NMDA-Antagonisten. Dasselbe kann auch auf Ketamin und Dextromethorphan zutreffen (siehe auch Abschnitt 4.4). Ein veröffentlichter Fallbericht weist auch auf eine mögliche Gefahr bei der Kombination von Memantin und Phenytoin hin. Bei anderen Arzneimitteln, wie Cimetidin, Ranitidin, Procainamid, Quinidin, Quinin und Nicotin, die das gleiche renale Kationen-Transportsystem wie Amantadin benutzen, besteht ebenfalls die Möglichkeit der Wechselwirkung mit Memantin, und dadurch die potentielle Gefahr eines erhöhten Plasmaspiegels. 2 · Es besteht die Möglichkeit einer verringerten Ausscheidung von Hydrochlorothiazid (HCT), wenn Memantin zusammen mit HCT oder einem Kombinationspräparat, das HCT enthält, angewendet wird. Bei In-vitro-Untersuchungen führte Memantin nicht zur Inhibition von CYP 1A2, 2A6, 2C9, 2D6, 2E1, 3A, Flavin-haltiger Monooxygenase, Epoxydhydrolase und von Sulfatierungen. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft: Es liegen keine klinischen Daten über die Anwendung von Memantin während der Schwangerschaft vor. Tierstudien zeigten ein Potential zur Verminderung des intrauterinen Wachstums bei Exposition, die identisch oder leicht höher war als die beim Menschen (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist unbekannt. Memantin darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich. Stillzeit: Es ist nicht bekannt, ob Memantin in die Muttermilch übergeht. Angesichts des lipophilen Charakters der Substanz ist jedoch von dieser Annahme auszugehen. Frauen, die Memantin einnehmen, dürfen nicht stillen. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Eine mittelschwere bis schwere Alzheimer-Krankheit führt normalerweise zu einer Einschränkung der Verkehrstüchtigkeit und beeinträchtigt die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen. Darüber hinaus kann Memantin die Reaktionsfähigkeit so weit verändern, dass ambulante Patienten zu besonderer Vorsicht beim Führen von Fahrzeugen oder beim Bedienen von Maschinen angehalten werden sollten. 4.8 Nebenwirkungen In klinischen Studien bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Demenz unterschied sich die Gesamthäufigkeit der Nebenwirkungen nicht von der unter Behandlung mit Placebo. Die Nebenwirkungen waren gewöhnlich schwach bis mittelschwer ausgeprägt. Die folgende Tabelle enthält eine Übersicht über die häufigsten (> 4% unter Memantin) unerwünschten Ereignisse , die unabhängig von einem ursächlichen Zusammenhang bei der untersuchten Patientengruppe mit mittelschwerer bis schwerer Demenz beobachtet wurden. Bevorzugter Ausdruck (WHO ART) Memantin n=299 Placebo n=288 Unruhe 27 (9,0%) 50 (17,4%) Zugefügte Verletzungen 20 (6,7%) 20 (6,9%) Urininkontinenz 17 (5,7%) 21 (7,3%) Durchfall 16 (5,4%) 14 (4,9%) Schlaflosigkeit 16 (5,4%) 14 (4,9%) Schwindel 15 (5,0%) 8 (2,8%) Kopfschmerzen 15 (5,0%) 9 (3,1%) Halluzinationen 15 (5,0%) 6 (2,1%) Stürze 14 (4,7%) 14 (4,9%) Verstopfung 12 (4,0%) 13 (4,5%) Husten 12 (4,0%) 17 (5,9%) Häufige Nebenwirkungen (1 – 10% und häufiger als bei Placebo) bei Patienten unter Memantin- bzw. Placebo-Behandlung waren: Halluzinationen (2,0 vgl. Mit 0,7%), Verwirrtheit (1,3 vgl. Mit 0,3%), 3 Schwindel (1,7 vgl. Mit 1,0%), Kopfschmerzen (1,7 vgl. Mit 1,4%) und Müdigkeit (1,0 vgl. Mit 0,3%). Als gelegentliche Nebenwirkungen (0,1 – 1% und häufiger als bei Placebo) traten Angstzustände, Hypertonus (erhöhter Muskeltonus), Erbrechen, Blasenentzündung und gesteigerte Libido auf. 4.9 Überdosierung In einem Fall einer Überdosierung mit Suizidabsicht überlebte der Patient die orale Einnahme von bis zu 400 mg Memantin. Dabei traten Wirkungen auf das zentrale Nervensystem auf (z. B. Unruhe, psychotische Zustände, visuelle Halluzinationen, Vorstadien von Krampfzuständen, Schläfrigkeit, Stupor und Bewusstlosigkeit), die ohne bleibende Folgen abklangen. Bei Überdosierung sollte eine symptomatische Behandlung erfolgen. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidementiva, ATC-Code: N06DX01. Es gilt zunehmend als erwiesen, dass eine Fehlfunktion der glutamatergen Neurotransmission, insbesondere an den NMDA-Rezeptoren, sowohl zur Ausprägung der Symptome wie auch zum Fortschreiten der Erkrankung bei der neurodegenerativen Demenz beiträgt. Memantin ist ein spannungsabhängiger, nicht kompetitiver NMDA-Rezeptorantagonist mittlerer Affinität. Memantin blockiert die Wirkung pathologisch erhöhter tonischer Konzentrationen von Glutamat, die zu neuronalen Funktionsstörungen führen können. Klinische Studien: Eine klinische Studie bei einer Gruppe von Patienten, die an mittelschwerer bis schwerer Alzheimer-Krankheit litten (MMSE-Gesamtwerte von 3 – 14 bei Studienbeginn), zeigte im Behandlungszeitraum von sechs Monaten positive Effekte der Behandlung mit Memantin im Vergleich zu Placebo. An dieser doppelblinden, randomisierten und placebo-kontrollierten Multicenter-Studie nahmen insgesamt 252 ambulante Patienten (33% Männer, 67% Frauen, Durchschnittsalter 76 Jahre) teil. Die Dosierung betrug 10 mg Memantin zweimal täglich. Die primären Bewertungsparameter umfassten den globalen Bereich (Clinicians Interview-Based Impression of Change, CIBIC-Plus) sowie den funktionalen Bereich (Activities of Daily Living Inventory, ADCS-ADLsev). Als sekundärer Endpunkt wurden die kognitiven Fähigkeiten beurteilt (Severe Impairment Battery, SIB). Die Ergebnisse in diesen Bereichen deuten auf eine Überlegenheit von Memantin gegenüber Placebo hin (Analyse der beobachteten Fälle für CIBIC-Plus: p=0,025; ADCS-ADLsev: p=0,003; SIB: p=0,002). Nach sechs Monaten betrug der Anteil der positiv ansprechenden Patienten (positives Ansprechen prospektiv definiert als Stabilisierung oder Besserung in zwei unabhängigen Bereichen) 29% bei den mit Memantin behandelten Patienten gegenüber 10% bei der Placebo-Kontrollgruppe (p=0,0004). Bei Anlegen aller drei Kriterien (positives Ansprechen definiert als Stabilisierung oder Besserung in allen drei Bereichen: kognitive Fähigkeiten, funktionaler und globaler Bereich) betrug der Anteil der positiv ansprechenden Patienten 11% in der Memantin-Gruppe gegenüber 6% in der Placebo-Gruppe (p=0,17). 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Resorption: Memantin besitzt eine absolute Bioverfügbarkeit von ca. 100%. Tmax liegt zwischen 3 und 8 Stunden. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Resorption von Memantin durch Nahrung beeinflusst wird. 4 Linearität: Studien an Probanden zeigten eine lineare Pharmakokinetik im Dosisbereich von 10 bis 40 mg. Verteilung: Tägliche Dosen von 20 mg führen zu Memantin-Plasmakonzentrationen im Steady-State im Bereich von 70 bis 150 ng/ml (0,5 – 1 µmol) mit großen interindividuellen Schwankungen. Bei Anwendung von Tagesdosen zwischen 5 und 30 mg wurde ein mittlerer CSF/Serum-Quotient von 0,52 ermittelt. Das Verteilungsvolumen beträgt ca. 10 l/kg. Etwa 45% des Memantin liegt an Plasmaproteine gebunden vor. Biotransformation: Beim Menschen liegen ca. 80% der Memantin-verwandten Stoffe im Blut als Ausgangssubstanz vor. Die Hauptmetabolite beim Menschen sind N-3,5-Dimethyl-Gludantan, ein Isomerengemisch von 4- und 6-Hydroxy-Memantin, sowie 1-Nitroso-3,5-Dimethyl-Adamantan. Keiner dieser Metabolite zeigt eine Aktivität als NMDA-Antagonist. Bei In-vitro-Untersuchungen konnte kein durch Cytochrom P 450 katalysierter Metabolismus festgestellt werden. In einer Studie mit oral verabreichtem 14C-Memantin wurden im Mittel 84% der Dosis innerhalb von 20 Tagen wiedergefunden, wobei über 99% renal ausgeschieden wurden. Elimination: Memantin wird monoexponentiell mit einer terminalen t½ von 60 bis 100 Stunden eliminiert. Bei Probanden mit normaler Nierenfunktion wurde eine Gesamt-Clearance (Cltot) von 170 ml/min/1,73 m2 ermittelt. Ein Teil der renalen Gesamt-Clearance wird dabei durch tubuläre Sekretion erzielt. In der Niere erfolgt ebenfalls eine tubuläre Rückresorption, die wahrscheinlich durch KationenTransportproteine vermittelt wird. Bei alkalischem Urin kann die renale Eliminationsrate von Memantin um den Faktor 7 bis 9 reduziert sein (siehe Abschnitt 4.4). Ein alkalischer pH-Wert des Urins kann durch eine grundlegende Umstellung der Ernährung, z. B. von fleischhaltiger auf vegetarische Kost, oder die massive Einnahme von Mitteln zur Neutralisierung der Magensäure verursacht werden. Spezielle Patientengruppen: Bei älteren Probanden mit normaler und verminderter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance von 50 – 100 ml/min/1,73 m2) wurde eine signifikante Korrelation zwischen der Kreatinin-Clearance und der renalen Gesamt-Clearance von Memantin beobachtet (siehe Abschnitt 4.2). Die Auswirkungen einer Lebererkrankung auf die Pharmakokinetik von Memantin wurden nicht untersucht. Da Memantin nur in geringem Umfang metabolisiert wird und die dabei entstehenden Metabolite keine Aktivität als NMDA-Antagonisten aufweisen, sind bei leichten bis mittelschweren Leberfunktionsstörungen keine klinisch relevanten Auswirkungen auf die Pharmakokinetik zu erwarten. Pharmakokinetische/pharmakodynamische Beziehung: Bei einer Tagesdosis von 20 mg Memantin entspricht der Liquorspiegel (CSF) dem kI-Wert (kI = Inhibitionskonstante) von Memantin, der beim Menschen in der vorderen Großhirnrinde 0,5 µmol beträgt. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit In Kurzzeitstudien an Ratten induzierte Memantin, wie andere NMDA-Antagonisten auch, Vakuolenbildungen und Nekrosen des Nervengewebes (Olney-Läsionen), jedoch nur nach Dosierungen, die zu sehr hohen Spitzenkonzentrationen im Serum führten. Der Vakuolisierung und Nekrotisierung gingen Ataxie und weitere präklinische Anzeichen voraus. Diese Wirkungen wurden weder in Langzeitstudien bei Nagern noch bei anderen Versuchstieren beobachtet. Die klinische Relevanz dieser Befunde ist unbekannt. In Toxizitätsstudien mit wiederholter Gabe wurden Augenveränderungen inkonsistent (d.h. nicht durchgängig in allen Studien) bei Nagern und Hunden beobachtet, jedoch nicht bei Affen. Bei 5 speziellen ophthalmoskopischen Untersuchungen in klinischen Studien mit Memantin wurden keine Augenveränderungen festgestellt. Bei Nagern wurde eine Störung des Phospholipidhaushalts in Lungenmakrophagen, die auf Akkumulation von Memantin in Lysosomen zurückzuführen ist, beobachtet. Diese Wirkung ist von anderen Arzneimitteln, die kationisch-amphiphile Eigenschaften besitzen, bekannt. Möglicherweise besteht eine Beziehung zwischen dieser Akkumulation und der beobachteten Vakuolenbildung in den Lungen. Diese Wirkung wurde nur unter hoher Dosierung bei Nagern festgestellt. Die klinische Relevanz dieser Befunde ist unbekannt. Die Prüfung von Memantin in Standard-Tests ergab keine Genotoxizität. In Langzeitstudien an Mäusen und Ratten gab es keine Hinweise auf Kanzerogenität. Memantin hatte bei Ratten und Kaninchen keine teratogene Wirkung, selbst bei für die Muttertiere toxischen Dosen. Darüber hinaus zeigte Memantin keine negativen Wirkungen auf die Fertilität. Bei Ratten wurde ein vermindertes Wachstum der Feten beobachtet bei Exposition mit identischen oder etwas höheren Spiegeln als denen, die beim Menschen bei therapeutischer Anwendung erreicht werden. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe Tablettenkern: Lactose-Monohydrat Mikrokristalline Cellulose Hochdisperses Siliciumdioxid Talkum Magnesiumstearat Tablettenfilm: Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1) Natriumdodecylsulfat Polysorbat 80 Talkum Triacetin Simethicon-Emulsion 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 4 Jahre. 6.4 Besondere Lagerungshinweise Keine besonderen Lagerungshinweise. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Blisterpackungen mit entweder 10 oder 20 Tabletten pro Blisterstreifen (Alu/PP). Es liegen Packungsgrößen mit 30, 50 oder 100 Tabletten vor. 6.6 Hinweise für die Handhabung Keine speziellen Hinweise. 6 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Merz Pharmaceuticals GmbH Eckenheimer Landstr. 100, D-60318 Frankfurt/Main Deutschland 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/02/218/001 EU/1/02/218/002 EU/1/02/218/003 9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG Mai 2002 10. STAND DER INFORMATION 7 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Axura 10 mg/g Tropfen zum Einnehmen, Lösung. 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG 1 g Lösung enthält 10 mg Memantinhydrochlorid (entspricht 8,31 mg Memantin). Hilfsstoffe siehe unter 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Tropfen zum Einnehmen, Lösung. Die Lösung ist klar und farblos bis leicht gelblich. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Behandlung von Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Alzheimer-Krankheit. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Die Einleitung und Überwachung der Behandlung soll durch einen Arzt erfolgen, der über Erfahrungen in der Diagnose und Behandlung der Alzheimer-Demenz verfügt. Mit der Therapie darf nur begonnen werden, wenn eine Betreuungsperson zur Verfügung steht, die die Einnahme des Arzneimittels durch den Patienten überwacht. Die Diagnose sollte anhand der aktuellen Richtlinien erfolgen. Erwachsene: Die tägliche Höchstdosis beträgt 20 mg pro Tag. Um das Risiko von Nebenwirkungen zu reduzieren, wird die Erhaltungsdosis durch eine wöchentliche Steigerung der Dosis um 5 mg während der ersten drei Behandlungswochen erreicht. Die Behandlung sollte mit einer Tagesdosis von 5 mg (10 Tropfen am Morgen) während der ersten Woche beginnen. Während der zweiten Woche wird eine Tagesdosis von 10 mg (zweimal täglich 10 Tropfen) und während der dritten Woche eine Tagesdosis von 15 mg (20 Tropfen am Morgen und 10 Tropfen nachmittags) empfohlen. Ab der vierten Woche kann die Behandlung mit der empfohlenen Erhaltungsdosis von 20 mg täglich (zweimal täglich 20 Tropfen) fortgesetzt werden. Die Tropfen können mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Ältere Patienten: Die auf der Basis klinischer Studien empfohlene Dosis für Patienten über 65 Jahre beträgt 20 mg täglich (zweimal täglich 10 mg), wie oben beschrieben. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Memantin bei Kindern und Jugendlichen ist nicht gesichert. Patienten mit Nierenfunktionsstörung: Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion oder leichter Beeinträchtigung der Nierenfunktion (Serum-Kreatininspiegel bis zu 130 µmol/l) ist keine Herabsetzung der Dosis erforderlich. Bei Patienten mit einer mittelschweren Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance 40 – 60 ml/min/1,73 m2) muss die Dosis auf 10 mg täglich herabgesetzt werden. Für Patienten mit einer schweren Nierenfunktionsstörung sind keine Angaben verfügbar (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2). Patienten mit Leberfunktionsstörung: Für die Anwendung von Memantin bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen sind keine Angaben verfügbar (siehe Abschnitt 5.2). 8 4.3 Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil oder einem der sonstigen Bestandteile. 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Da für Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance unter 9 ml/min/1,73 m2) keine Angaben verfügbar sind, wird die Anwendung bei diesem Personenkreis nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.2). Basierend auf pharmakologischen Gesichtspunkten und aufgrund von Einzelfallberichten wird bei Patienten, die an Epilepsie leiden, besondere Vorsicht empfohlen. Die gleichzeitige Anwendung von N-Methyl-D-Aspartat (NMDA)-Antagonisten, wie Amantadin, Ketamin oder Dextromethorphan, sollte vermieden werden. Diese Verbindungen wirken am gleichen Rezeptorsystem wie Memantin. Daher können unerwünschte (hauptsächlich das ZNS betreffende) Nebenwirkungen häufiger oder in stärkerer Ausprägung auftreten (siehe auch Abschnitt 4.5). Einige Faktoren, die zu einem Anstieg des pH-Werts im Urin führen können (siehe Abschnitt 5.2, „Elimination“), machen u. U. eine besonders sorgfältige Überwachung des Patienten erforderlich. Zu diesen Faktoren gehören eine grundlegende Umstellung der Ernährung, z. B. von fleischhaltiger auf vegetarische Kost, oder die massive Einnahme von Mitteln zur Neutralisierung der Magensäure. Darüber hinaus kann ein erhöhter pH-Wert auch durch eine renale tubuläre Azidose (RTA) oder schwere Infektionen des Harntrakts mit Proteus-Bakterien verursacht werden. In den meisten klinischen Studien waren Patienten mit kürzlich zurückliegendem Myokardinfarkt, dekompensierter Herzinsuffizienz (NYHA III-IV) und unkontrolliertem Bluthochdruck ausgeschlossen. Demzufolge liegen für Patienten mit diesen Beschwerden nur begrenzte Daten vor, sie müssen daher engmaschig überwacht werden. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Aufgrund der pharmakologischen Effekte und des Wirkmechanismus von Memantin können die folgenden Wechselwirkungen auftreten: · · · · Die Wirkungsweise hat zur Folge, dass die Wirkungen von L-Dopa, dopaminergen Agonisten und Anticholinergika bei gleichzeitiger Behandlung mit NMDA-Antagonisten, wie Memantin, möglicherweise verstärkt werden. Die Wirkungen von Barbituraten und Neuroleptika können abgeschwächt werden. Die gleichzeitige Anwendung von Memantin und den Spasmolytika Dantrolen oder Baclofen kann zu einer Änderung in der Wirkung dieser Arzneimittel führen, wodurch ggf. Eine Anpassung der Dosierung erforderlich wird. Die gleichzeitige Anwendung von Memantin und Amantadin sollte vermieden werden, da diese das Risiko einer pharmakotoxischen Psychose birgt. Beide Verbindungen sind chemisch verwandte NMDA-Antagonisten. Dasselbe kann auch auf Ketamin und Dextromethorphan zutreffen (siehe auch Abschnitt 4.4). Ein veröffentlichter Fallbericht weist auch auf eine mögliche Gefahr bei der Kombination von Memantin und Phenytoin hin. Bei anderen Arzneimitteln, wie Cimetidin, Ranitidin, Procainamid, Quinidin, Quinin und Nicotin, die das gleiche renale Kationen-Transportsystem wie Amantadin benutzen, besteht ebenfalls die Möglichkeit der Wechselwirkung mit Memantin, und dadurch die potentielle Gefahr eines erhöhten Plasmaspiegels. Es besteht die Möglichkeit einer verringerten Ausscheidung von Hydrochlorothiazid (HCT), wenn Memantin zusammen mit HCT oder einem Kombinationspräparat, das HCT enthält, angewendet wird. 9 Bei In-vitro-Untersuchungen führte Memantin nicht zur Inhibition von CYP 1A2, 2A6, 2C9, 2D6, 2E1, 3A, Flavin-haltiger Monooxygenase, Epoxydhydrolase und von Sulfatierungen. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft: Es liegen keine klinischen Daten über die Anwendung von Memantin während der Schwangerschaft vor. Tierstudien zeigten ein Potential zur Verminderung des intrauterinen Wachstums bei Exposition, die identisch oder leicht höher war als die beim Menschen (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist unbekannt. Memantin darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich. Stillzeit: Es ist nicht bekannt, ob Memantin in die Muttermilch übergeht. Angesichts des lipophilen Charakters der Substanz ist jedoch von dieser Annahme auszugehen. Frauen, die Memantin einnehmen, dürfen nicht stillen. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Eine mittelschwere bis schwere Alzheimer-Krankheit führt normalerweise zu einer Einschränkung der Verkehrstüchtigkeit und beeinträchtigt die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen. Darüber hinaus kann Memantin die Reaktionsfähigkeit so weit verändern, dass ambulante Patienten zu besonderer Vorsicht beim Führen von Fahrzeugen oder beim Bedienen von Maschinen angehalten werden sollten. 4.8 Nebenwirkungen In klinischen Studien bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Demenz unterschied sich die Gesamthäufigkeit der Nebenwirkungen nicht von der unter Behandlung mit Placebo. Die Nebenwirkungen waren gewöhnlich schwach bis mittelschwer ausgeprägt. Die folgende Tabelle enthält eine Übersicht über die häufigsten (> 4% unter Memantin) unerwünschten Ereignisse , die unabhängig von einem ursächlichen Zusammenhang bei der untersuchten Patientengruppe mit mittelschwerer bis schwerer Demenz beobachtet wurden. Bevorzugter Ausdruck (WHO ART) Memantin n=299 Placebo n=288 Unruhe 27 (9,0%) 50 (17,4%) Zugefügte Verletzungen 20 (6,7%) 20 (6,9%) Urininkontinenz 17 (5,7%) 21 (7,3%) Durchfall 16 (5,4%) 14 (4,9%) Schlaflosigkeit 16 (5,4%) 14 (4,9%) Schwindel 15 (5,0%) 8 (2,8%) Kopfschmerzen 15 (5,0%) 9 (3,1%) Halluzinationen 15 (5,0%) 6 (2,1%) Stürze 14 (4,7%) 14 (4,9%) Verstopfung 12 (4,0%) 13 (4,5%) Husten 12 (4,0%) 17 (5,9%) Häufige Nebenwirkungen (1 – 10% und häufiger als bei Placebo) bei Patienten unter Memantin- bzw. Placebo-Behandlung waren: Halluzinationen (2,0 vgl. Mit 0,7%), Verwirrtheit (1,3 vgl. Mit 0,3%), Schwindel (1,7 vgl. Mit 1,0%), Kopfschmerzen (1,7 vgl. Mit 1,4%) und Müdigkeit (1,0 vgl. Mit 0,3%). Als gelegentliche Nebenwirkungen (0,1 – 1% und häufiger als bei Placebo) traten Angstzustände, Hypertonus (erhöhter Muskeltonus), Erbrechen, Blasenentzündung und gesteigerte Libido auf. 10 4.9 Überdosierung In einem Fall einer Überdosierung mit Suizidabsicht überlebte der Patient die orale Einnahme von bis zu 400 mg Memantin. Dabei traten Wirkungen auf das zentrale Nervensystem auf (z. B. Unruhe, psychotische Zustände, visuelle Halluzinationen, Vorstadien von Krampfzuständen, Schläfrigkeit, Stupor und Bewusstlosigkeit), die ohne bleibende Folgen abklangen. Bei Überdosierung sollte eine symptomatische Behandlung erfolgen. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidementiva, ATC-Code: N06DX01. Es gilt zunehmend als erwiesen, dass eine Fehlfunktion der glutamatergen Neurotransmission, insbesondere an den NMDA-Rezeptoren, sowohl zur Ausprägung der Symptome wie auch zum Fortschreiten der Erkrankung bei der neurodegenerativen Demenz beiträgt. Memantin ist ein spannungsabhängiger, nicht kompetitiver NMDA-Rezeptorantagonist mittlerer Affinität. Memantin blockiert die Wirkung pathologisch erhöhter tonischer Konzentrationen von Glutamat, die zu neuronalen Funktionsstörungen führen können. Klinische Studien: Eine klinische Studie bei einer Gruppe von Patienten, die an mittelschwerer bis schwerer Alzheimer-Krankheit litten (MMSE-Gesamtwerte von 3 – 14 bei Studienbeginn), zeigte im Behandlungszeitraum von sechs Monaten positive Effekte der Behandlung mit Memantin im Vergleich zu Placebo. An dieser doppelblinden, randomisierten und placebo-kontrollierten Multicenter-Studie nahmen insgesamt 252 ambulante Patienten (33% Männer, 67% Frauen, Durchschnittsalter 76 Jahre) teil. Die Dosierung betrug 10 mg Memantin zweimal täglich. Die primären Bewertungsparameter umfassten den globalen Bereich (Clinicians Interview-Based Impression of Change, CIBIC-Plus) sowie den funktionalen Bereich (Activities of Daily Living Inventory, ADCS-ADLsev). Als sekundärer Endpunkt wurden die kognitiven Fähigkeiten beurteilt (Severe Impairment Battery, SIB). Die Ergebnisse in diesen Bereichen deuten auf eine Überlegenheit von Memantin gegenüber Placebo hin (Analyse der beobachteten Fälle für CIBIC-Plus: p=0,025; ADCS-ADLsev: p=0,003; SIB: p=0,002). Nach sechs Monaten betrug der Anteil der positiv ansprechenden Patienten (positives Ansprechen prospektiv definiert als Stabilisierung oder Besserung in zwei unabhängigen Bereichen) 29% bei den mit Memantin behandelten Patienten gegenüber 10% bei der Placebo-Kontrollgruppe (p=0,0004). Bei Anlegen aller drei Kriterien (positives Ansprechen definiert als Stabilisierung oder Besserung in allen drei Bereichen: kognitive Fähigkeiten, funktionaler und globaler Bereich) betrug der Anteil der positiv ansprechenden Patienten 11% in der Memantin-Gruppe gegenüber 6% in der Placebo-Gruppe (p=0,17). 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Resorption: Memantin besitzt eine absolute Bioverfügbarkeit von ca. 100%. Tmax liegt zwischen 3 und 8 Stunden. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Resorption von Memantin durch Nahrung beeinflusst wird. 11 Linearität: Studien an Probanden zeigten eine lineare Pharmakokinetik im Dosisbereich von 10 bis 40 mg. Verteilung: Tägliche Dosen von 20 mg führen zu Memantin-Plasmakonzentrationen im Steady-State im Bereich von 70 bis 150 ng/ml (0,5 – 1 µmol) mit großen interindividuellen Schwankungen. Bei Anwendung von Tagesdosen zwischen 5 und 30 mg wurde ein mittlerer CSF/Serum-Quotient von 0,52 ermittelt. Das Verteilungsvolumen beträgt ca. 10 l/kg. Etwa 45% des Memantin liegt an Plasmaproteine gebunden vor. Biotransformation: Beim Menschen liegen ca. 80% der Memantin-verwandten Stoffe im Blut als Ausgangssubstanz vor. Die Hauptmetabolite beim Menschen sind N-3,5-Dimethyl-Gludantan, ein Isomerengemisch von 4- und 6-Hydroxy-Memantin, sowie 1-Nitroso-3,5-Dimethyl-Adamantan. Keiner dieser Metabolite zeigt eine Aktivität als NMDA-Antagonist. Bei In-vitro-Untersuchungen konnte kein durch Cytochrom P 450 katalysierter Metabolismus festgestellt werden. In einer Studie mit oral verabreichtem 14C-Memantin wurden im Mittel 84% der Dosis innerhalb von 20 Tagen wiedergefunden, wobei über 99% renal ausgeschieden wurden. Elimination: Memantin wird monoexponentiell mit einer terminalen t½ von 60 bis 100 Stunden eliminiert. Bei Probanden mit normaler Nierenfunktion wurde eine Gesamt-Clearance (Cltot) von 170 ml/min/1,73 m2 ermittelt. Ein Teil der renalen Gesamt-Clearance wird dabei durch tubuläre Sekretion erzielt. In der Niere erfolgt ebenfalls eine tubuläre Rückresorption, die wahrscheinlich durch KationenTransportproteine vermittelt wird. Bei alkalischem Urin kann die renale Eliminationsrate von Memantin um den Faktor 7 bis 9 reduziert sein (siehe Abschnitt 4.4). Ein alkalischer pH-Wert des Urins kann durch eine grundlegende Umstellung der Ernährung, z. B. von fleischhaltiger auf vegetarische Kost, oder die massive Einnahme von Mitteln zur Neutralisierung der Magensäure verursacht werden. Spezielle Patientengruppen: Bei älteren Probanden mit normaler und verminderter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance von 50 – 100 ml/min/1,73 m2) wurde eine signifikante Korrelation zwischen der Kreatinin-Clearance und der renalen Gesamt-Clearance von Memantin beobachtet (siehe Abschnitt 4.2). Die Auswirkungen einer Lebererkrankung auf die Pharmakokinetik von Memantin wurden nicht untersucht. Da Memantin nur in geringem Umfang metabolisiert wird und die dabei entstehenden Metabolite keine Aktivität als NMDA-Antagonisten aufweisen, sind bei leichten bis mittelschweren Leberfunktionsstörungen keine klinisch relevanten Auswirkungen auf die Pharmakokinetik zu erwarten. Pharmakokinetische/pharmakodynamische Beziehung: Bei einer Tagesdosis von 20 mg Memantin entspricht der Liquorspiegel (CSF) dem kI-Wert (kI = Inhibitionskonstante) von Memantin, der beim Menschen in der vorderen Großhirnrinde 0,5 µmol beträgt. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit In Kurzzeitstudien an Ratten induzierte Memantin, wie andere NMDA-Antagonisten auch, Vakuolenbildungen und Nekrosen des Nervengewebes (Olney-Läsionen), jedoch nur nach Dosierungen, die zu sehr hohen Spitzenkonzentrationen im Serum führten. Der Vakuolisierung und Nekrotisierung gingen Ataxie und weitere präklinische Anzeichen voraus. Diese Wirkungen wurden weder in Langzeitstudien bei Nagern noch bei anderen Versuchstieren beobachtet. Die klinische Relevanz dieser Befunde ist unbekannt. In Toxizitätsstudien mit wiederholter Gabe wurden Augenveränderungen inkonsistent (d.h. nicht durchgängig in allen Studien) bei Nagern und Hunden beobachtet, jedoch nicht bei Affen. Bei 12 speziellen ophthalmoskopischen Untersuchungen in klinischen Studien mit Memantin wurden keine Augenveränderungen festgestellt. Bei Nagern wurde eine Störung des Phospholipidhaushalts in Lungenmakrophagen, die auf Akkumulation von Memantin in Lysosomen zurückzuführen ist, beobachtet. Diese Wirkung ist von anderen Arzneimitteln, die kationisch-amphiphile Eigenschaften besitzen, bekannt. Möglicherweise besteht eine Beziehung zwischen dieser Akkumulation und der beobachteten Vakuolenbildung in den Lungen. Diese Wirkung wurde nur unter hoher Dosierung bei Nagern festgestellt. Die klinische Relevanz dieser Befunde ist unbekannt. Die Prüfung von Memantin in Standard-Tests ergab keine Genotoxizität. In Langzeitstudien an Mäusen und Ratten gab es keine Hinweise auf Kanzerogenität. Memantin hatte bei Ratten und Kaninchen keine teratogene Wirkung, selbst bei für die Muttertiere toxischen Dosen. Darüber hinaus zeigte Memantin keine negativen Wirkungen auf die Fertilität. Bei Ratten wurde ein vermindertes Wachstum der Feten beobachtet bei Exposition mit identischen oder etwas höheren Spiegeln als denen, die beim Menschen bei therapeutischer Anwendung erreicht werden. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe Kaliumsorbat Sorbitol Destilliertes Wasser 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 4 Jahre. Nach Öffnen ist der Inhalt der Flasche innerhalb von 3 Monaten aufzubrauchen. 6.4 Besondere Lagerungshinweise Nicht über 30ºC lagern. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Braune Glasflaschen (Hydrolyseklasse III) mit Tropfer und einem Inhalt von entweder 20, 50 oder 100 g Lösung. 6.6 Hinweise für die Handhabung Keine speziellen Hinweise. 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Merz Pharmaceuticals GmbH Eckenheimer Landstr. 100, D-60318 Frankfurt/Main Deutschland 13 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/02/218/004 EU/1/02/218/005 EU/1/02/218/006 9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG Mai 2002 10. STAND DER INFORMATION 14 ANHANG II ANHANG III ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE 15 A. ETIKETTIERUNG 16 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS KARTON FÜR 30 TABLETTEN 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Axura 10 mg Filmtabletten Memantinhydrochlorid 2. ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E) Jede Filmtablette enthält 10 mg Memantinhydrochlorid (entspricht 8,31 mg Memantin). 3. HILFSSTOFFE 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 30 Filmtabletten. 5. ART(EN) DER ANWENDUNG Zum Einnehmen. Vor Gebrauch Packungsbeilage lesen. 6. KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis {MM/JJJJ} 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Keine besonderen Anforderungen an die Lagerung. 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 17 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Merz Pharmaceuticals GmbH Postfach 11 13 53, D-60048 Frankfurt Deutschland 12. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/02/218/001 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig. 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 18 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS KARTON FÜR 50 TABLETTEN 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Axura 10 mg Filmtabletten Memantinhydrochlorid 2. ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E) Jede Filmtablette enthält 10 mg Memantinhydrochlorid (entspricht 8,31 mg Memantin). 3. HILFSSTOFFE 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 50 Filmtabletten. 5. ART(EN) DER ANWENDUNG Zum Einnehmen. Vor Gebrauch Packungsbeilage lesen. 6. KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis {MM/JJJJ} 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Keine besonderen Anforderungen an die Lagerung. 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 19 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Merz Pharmaceuticals GmbH Postfach 11 13 53, D-60048 Frankfurt Deutschland 12. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/02/218/002 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig. 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 20 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS KARTON FÜR 100 TABLETTEN 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Axura 10 mg Filmtabletten Memantinhydrochlorid 2. ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E) Jede Filmtablette enthält 10 mg Memantinhydrochlorid (entspricht 8,31 mg Memantin). 3. HILFSSTOFFE 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 100 Filmtabletten. 5. ART(EN) DER ANWENDUNG Zum Einnehmen. Vor Gebrauch Packungsbeilage lesen. 6. KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis {MM/JJJJ} 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Keine besonderen Anforderungen an die Lagerung. 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 21 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Merz Pharmaceuticals GmbH Postfach 11 13 53, D-60048 Frankfurt Deutschland 12. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/02/218/003 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig. 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 22 MINDESTANGABEN AUF BLISTERPACKUNGEN ODER FOLIENSTREIFEN BLISTERPACKUNG FÜR TABLETTEN 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Axura 10 mg Filmtabletten Memantinhydrochlorid 2. NAME DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Merz Pharmaceuticals GmbH 3. VERFALLDATUM Verwendbar bis {MM/JJJJ} Siehe Randprägung. 4. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} Siehe Randprägung. 23 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS KARTON UND ETIKETT FÜR 20 g FLASCHE 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Axura 10 mg/g Tropfen zum Einnehmen, Lösung Memantinhydrochlorid 2. ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E) 1 g Lösung (20 Tropfen) enthält 10 mg Memantinhydrochlorid (entspricht 8,31 mg Memantin). 3. HILFSSTOFFE Die Lösung enthält auch Kaliumsorbat. 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 20 g. Tropfen zum Einnehmen, Lösung. 5. ART(EN) DER ANWENDUNG Zum Einnehmen. Vor Gebrauch Packungsbeilage lesen. 6. KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis {MM/JJJJ} 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Nicht über 30ºC lagern. 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 24 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Merz Pharmaceuticals GmbH Postfach 11 13 53, D-60048 Frankfurt Deutschland 12. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/02/218/004 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig. 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 25 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS KARTON UND ETIKETT FÜR 50 g FLASCHE 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Axura 10 mg/g Tropfen zum Einnehmen, Lösung Memantinhydrochlorid 2. ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E) 1 g Lösung (20 Tropfen) enthält 10 mg Memantinhydrochlorid (entspricht 8,31 mg Memantin). 3. HILFSSTOFFE Die Lösung enthält auch Kaliumsorbat. 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 50 g. Tropfen zum Einnehmen, Lösung. 5. ART(EN) DER ANWENDUNG Zum Einnehmen. Vor Gebrauch Packungsbeilage lesen. 6. KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis {MM/JJJJ} 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Nicht über 30ºC lagern. 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 26 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Merz Pharmaceuticals GmbH Postfach 11 13 53, D-60048 Frankfurt Deutschland 12. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/02/218/005 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig. 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 27 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS KARTON UND ETIKETT FÜR 100 g FLASCHE 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Axura 10 mg/g Tropfen zum Einnehmen, Lösung Memantinhydrochlorid 2. ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E) 1 g Lösung (20 Tropfen) enthält 10 mg Memantinhydrochlorid (entspricht 8,31 mg Memantin). 3. HILFSSTOFFE Die Lösung enthält auch Kaliumsorbat. 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 100 g. Tropfen zum Einnehmen, Lösung. 5. ART(EN) DER ANWENDUNG Zum Einnehmen. Vor Gebrauch Packungsbeilage lesen. 6. KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis {MM/JJJJ} 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Nicht über 30ºC lagern. 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 28 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Merz Pharmaceuticals GmbH Postfach 11 13 53, D-60048 Frankfurt Deutschland 12. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/02/218/006 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig. 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 29 B. PACKUNGSBEILAGE 30 GEBRAUCHSINFORMATION Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen. Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie. Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was ist Axura und wofür wird es angewendet? 2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Axura beachten? 3. Wie ist Axura einzunehmen? 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 5. Wie ist Axura aufzubewahren? Axura 10 mg Filmtabletten Memantinhydrochlorid Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Memantinhydrochlorid. Die sonstigen Bestandteile sind im Tablettenkern: Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum und Magnesiumstearat; und im Tablettenfilm: MethacrylsäureEthylacrylat-Copolymer (1:1), Natriumdodecylsulfat, Polysorbat 80, Talkum, Triacetin und Simethicon-Emulsion. Pharmazeutischer Unternehmer: Merz Pharmaceuticals GmbH, Eckenheimer Landstr. 100, D-60318 Frankfurt/Main, Deutschland. Hersteller: Merz Pharma GmbH + Co. KGaA, Eckenheimer Landstr. 100, D-60318 Frankfurt/Main, Deutschland. 1. WAS IST AXURA UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? Was ist Axura: Axura Tabletten liegen als weiße bis gebrochen weiße, längliche Filmtabletten mit je einer Bruchkerbe auf Ober- und Unterseite vor. Jede Tablette enthält 10 mg Memantinhydrochlorid. Axura Tabletten sind als Blisterpackungen mit 30 Tabletten, 50 Tabletten oder 100 Tabletten erhältlich. Wofür wird Axura angewendet: Axura wird zur Behandlung von Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Alzheimer-Krankheit angewendet. Der Gedächtnisverlust, der mit der Alzheimer-Krankheit einhergeht, wird durch eine Störung der Signalübertragung im Gehirn verursacht. Im Gehirn finden sich so genannte NMDA-Rezeptoren, die an der Übertragung der Nervensignale beteiligt sind, die für das Lernen und die Erinnerung wichtig sind. Axura gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als NMDA-Rezeptorantagonisten bezeichnet werden. Axura wirkt an diesen NMDA-Rezeptoren und verbessert die Übertragung der Nervensignale und damit das Gedächtnis. 31 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON AXURA BEACHTEN? Bevor Sie Axura einnehmen, ist es wichtig, dass Sie die folgenden Abschnitte aufmerksam lesen und eventuelle Fragen mit Ihrem Arzt besprechen. Vielleicht können Sie mit Ihrer Betreuungsperson alle Einzelheiten durchgehen, die Sie besprechen möchten. Axura darf nicht eingenommen werden: - wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Memantinhydrochlorid oder einem der oben aufgeführten sonstigen Bestandteile von Axura Tabletten sind. Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Axura ist erforderlich: - wenn in Ihrer Krankengeschichte epileptische Anfälle aufgetreten sind. - wenn Sie kürzlich einen Myokardinfarkt (Herzanfall) erlitten haben oder wenn Sie unter dekompensierter Herzinsuffizienz oder unbehandeltem Bluthochdruck leiden. In diesen Situationen muss die Behandlung sorgfältig überwacht werden, und der klinische Nutzen von Axura muss regelmäßig durch einen Arzt neu beurteilt werden. Wenn Sie an einer mittelschweren Funktionsstörung der Nieren leiden, muss Ihr Arzt Ihre Nierenfunktion sorgfältig überwachen und die Dosierung von Memantin entsprechend anpassen. Bei Patienten mit schwerer Funktionsstörung der Nieren wird die Anwendung von Memantin nicht empfohlen. Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln mit den Wirkstoffen Amantadin, Ketamin, Dextromethorphan sowie anderer NMDA-Antagonisten sollte vermieden werden. Die Anwendung von Axura bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen. Bei Einnahme von Axura zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken: Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Ihre Ernährung kürzlich grundlegend umgestellt haben (z. B. von normaler Kost auf streng vegetarische Kost) oder wenn Sie dies vorhaben, wenn Sie unter einer renalen tubulären Azidose (RTA, ein Überschuss an säurebildenden Substanzen im Blut aufgrund einer Störung der Nierenfunktion) oder unter einer schweren Infektion des Harntrakts leiden. Unter diesen Umständen muss Ihr Arzt möglicherweise die Dosierung Ihres Arzneimittels anpassen. Schwangerschaft: Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie schwanger sind oder schwanger werden möchten. Die Anwendung von Memantin bei schwangeren Frauen wird nicht empfohlen. Stillzeit: Frauen, die Axura einnehmen, dürfen nicht stillen. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen: Ihr Arzt wird Sie darüber informieren, ob Ihre Krankheit es Ihnen erlaubt, gefahrlos ein Fahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen. Außerdem kann Axura Ihr Reaktionsvermögen so weit verändern, dass das sichere Führen von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen nicht mehr gewährleistet ist. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln: Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Insbesondere folgende Arzneimittel können in ihrer Wirkung durch die Einnahme von Axura beeinflusst werden, wodurch eine Anpassung ihrer Dosis durch Ihren Arzt erforderlich sein kann: · Amantadin, Ketamin, Dextromethorphan 32 · · · · Dantrolen, Baclofen Cimetidin, Ranitidin, Procainamid, Quinidin, Quinin, Nicotin Hydrochlorothiazid (oder Kombinationspräparate, die Hydrochlorothiazid enthalten) Anticholinergika (Substanzen, die normalerweise zur Behandlung von Bewegungsstörungen oder Darmkrämpfen angewendet werden) Antikonvulsiva (Substanzen, die zur Vermeidung oder zum Lösen von Krampfanfällen dienen) Barbiturate (Substanzen, die normalerweise zur Förderung des Schlafs dienen) dopaminerge Agonisten (Substanzen wie L-Dopa und Bromocriptin) Neuroleptika (Substanzen zur Behandlung von psychischen Störungen) · · · · Wenn Sie in ein Krankenhaus aufgenommen werden, informieren Sie den dortigen Arzt, dass Sie Axura einnehmen. 3. WIE IST AXURA EINZUNEHMEN? Nehmen Sie Axura immer genau nach Anweisung Ihres Arztes ein. Damit das Arzneimittel bei Ihnen optimal wirken kann, sollten Sie es regelmäßig jeden Tag einnehmen. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Dosierung: Die empfohlene Dosis von Axura bei Erwachsenen und älteren Patienten beträgt 20 mg (2x 1 Tablette) täglich. Um das Risiko von Nebenwirkungen zu verringern, wird diese Dosis schrittweise nach dem folgenden täglichen Behandlungsplan erreicht: morgens nachmittags oder abends Woche 1 ½ Tablette keine Einnahme Woche 2 ½ Tablette ½ Tablette Woche 3 1 Tablette ½ Tablette Woche 4 und weiterhin 1 Tablette 1 Tablette Die übliche Anfangsdosis besteht aus einer halben Tablette (1x 5 mg) einmal täglich während der ersten Woche. Diese Dosis wird in der zweiten Woche auf zweimal täglich eine halbe Tablette (2x 5 mg) und in der dritten Woche auf eine Tablette (1x 10 mg) und eine halbe Tablette (1x 5 mg) täglich, als getrennte Dosen eingenommen, gesteigert. Ab der vierten Woche besteht die übliche Dosis aus zweimal täglich einer Tablette (2x 10 mg). Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion: Wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist, entscheidet der Arzt über eine Dosierung, die Ihrem Krankheitszustand entspricht. In diesem Fall sollte Ihre Nierenfunktion in regelmäßigen Abständen durch Ihren Arzt überwacht werden. Anwendung: Axura sollte zweimal täglich oral eingenommen werden (mit Ausnahme der ersten Behandlungswoche). Die Tabletten sollten mit etwas Wasser geschluckt werden. Die Tabletten können mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Dauer der Behandlung: Setzen Sie die Einnahme von Axura fort, solange das Arzneimittel Ihnen hilft und bei Ihnen keine unannehmbaren Nebenwirkungen auftreten. Die Behandlung sollte regelmäßig durch einen Arzt beurteilt werden. 33 Wenn Sie eine größere Menge von Axura eingenommen haben, als Sie sollten: - Im Allgemeinen sollte die Einnahme einer zu großen Menge von Axura keine negativen Auswirkungen haben. Möglicherweise treten bei Ihnen verstärkt Symptome auf, wie sie in Abschnitt 4 „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“ beschrieben werden. - Wenn Sie eine große Überdosis von Axura eingenommen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder holen Sie sich medizinischen Rat, da Sie möglicherweise eine medizinische Behandlung brauchen. Wenn Sie die Einnahme von Axura vergessen haben: - Sollten Sie feststellen, dass Sie vergessen haben, Ihre Dosis von Axura einzunehmen, warten Sie, und nehmen Sie Ihre nächste Dosis zur gewohnten Zeit ein. - Nehmen Sie keine doppelte Dosis ein, um die Einnahme der vergessenen Dosis nachzuholen. 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel kann Axura Nebenwirkungen haben. Im Allgemeinen sind die beobachteten Nebenwirkungen nur schwach bis mittelstark ausgeprägt. Die häufigsten Nebenwirkungen (Häufigkeit 2% und geringer) sind Halluzinationen, Verwirrtheitszustände, Schwindel, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen sind Angstzustände, Hypertonus (erhöhte Muskelspannung), Erbrechen, Blasenentzündungen und gesteigerter Sexualtrieb. Wenn Sie schon einmal epileptische Anfälle hatten, besteht eine geringe Möglichkeit, dass Axura die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Anfalls erhöhen könnte. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind. 5. - WIE IST AXURA AUFZUBEWAHREN? Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Keine besonderen Lagerungshinweise. Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Blisterpackung angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Stand der Information: 34 GEBRAUCHSINFORMATION Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen. Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie. Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was ist Axura und wofür wird es angewendet? 2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Axura beachten? 3. Wie ist Axura einzunehmen? 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 5. Wie ist Axura aufzubewahren? Axura 10 mg/g Tropfen zum Einnehmen, Lösung Memantinhydrochlorid Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Memantinhydrochlorid. Die sonstigen Bestandteile sind Kaliumsorbat, Sorbitol und destilliertes Wasser. Pharmazeutischer Unternehmer: Merz Pharmaceuticals GmbH, Eckenheimer Landstr. 100, D-60318 Frankfurt/Main, Deutschland. Hersteller: Merz Pharma GmbH + Co. KGaA, Eckenheimer Landstr. 100, D-60318 Frankfurt/Main, Deutschland. 1. WAS IST AXURA UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? Was ist Axura: Axura Lösung liegt als klare, farblose bis leicht gelbliche Lösung vor. Ein Gramm der Lösung enthält 10 mg Memantinhydrochlorid. Axura Lösung ist in Flaschen zu 20 g, 50 g oder 100 g erhältlich. Wofür wird Axura angewendet: Axura wird zur Behandlung von Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Alzheimer-Krankheit angewendet. Der Gedächtnisverlust, der mit der Alzheimer-Krankheit einhergeht, wird durch eine Störung der Signalübertragung im Gehirn verursacht. Im Gehirn finden sich so genannte NMDA-Rezeptoren, die an der Übertragung der Nervensignale beteiligt sind, die für das Lernen und die Erinnerung wichtig sind. Axura gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als NMDA-Rezeptorantagonisten bezeichnet werden. Axura wirkt an diesen NMDA-Rezeptoren und verbessert die Übertragung der Nervensignale und damit das Gedächtnis. 35 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON AXURA BEACHTEN? Bevor Sie Axura einnehmen, ist es wichtig, dass Sie die folgenden Abschnitte aufmerksam lesen und eventuelle Fragen mit Ihrem Arzt besprechen. Vielleicht können Sie mit Ihrer Betreuungsperson alle Einzelheiten durchgehen, die Sie besprechen möchten. Axura darf nicht eingenommen werden: - wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Memantinhydrochlorid oder einem der oben aufgeführten sonstigen Bestandteile von Axura Lösung sind. Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Axura ist erforderlich: - wenn in Ihrer Krankengeschichte epileptische Anfälle aufgetreten sind. - wenn Sie kürzlich einen Myokardinfarkt (Herzanfall) erlitten haben oder wenn Sie unter dekompensierter Herzinsuffizienz oder unbehandeltem Bluthochdruck leiden. In diesen Situationen muss die Behandlung sorgfältig überwacht werden, und der klinische Nutzen von Axura muss regelmäßig durch einen Arzt neu beurteilt werden. Wenn Sie an einer mittelschweren Funktionsstörung der Nieren leiden, muss Ihr Arzt Ihre Nierenfunktion sorgfältig überwachen und die Dosierung von Memantin entsprechend anpassen. Bei Patienten mit schwerer Funktionsstörung der Nieren wird die Anwendung von Memantin nicht empfohlen. Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln mit den Wirkstoffen Amantadin, Ketamin, Dextromethorphan sowie anderer NMDA-Antagonisten sollte vermieden werden. Die Anwendung von Axura bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen. Bei Einnahme von Axura zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken: Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Ihre Ernährung kürzlich grundlegend umgestellt haben (z. B. von normaler Kost auf streng vegetarische Kost) oder wenn Sie dies vorhaben, wenn Sie unter einer renalen tubulären Azidose (RTA, ein Überschuss an säurebildenden Substanzen im Blut aufgrund einer Störung der Nierenfunktion) oder unter einer schweren Infektion des Harntrakts leiden. Unter diesen Umständen muss Ihr Arzt möglicherweise die Dosierung Ihres Arzneimittels anpassen. Schwangerschaft: Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie schwanger sind oder schwanger werden möchten. Die Anwendung von Memantin bei schwangeren Frauen wird nicht empfohlen. Stillzeit: Frauen, die Axura einnehmen, dürfen nicht stillen. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen: Ihr Arzt wird Sie darüber informieren, ob Ihre Krankheit es Ihnen erlaubt, gefahrlos ein Fahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen. Außerdem kann Axura Ihr Reaktionsvermögen so weit verändern, dass das sichere Führen von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen nicht mehr gewährleistet ist. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln: Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Insbesondere folgende Arzneimittel können in ihrer Wirkung durch die Einnahme von Axura beeinflusst werden, wodurch eine Anpassung ihrer Dosis durch Ihren Arzt erforderlich sein kann: · Amantadin, Ketamin, Dextromethorphan 36 · · · · Dantrolen, Baclofen Cimetidin, Ranitidin, Procainamid, Quinidin, Quinin, Nicotin Hydrochlorothiazid (oder Kombinationspräparate, die Hydrochlorothiazid enthalten) Anticholinergika (Substanzen, die normalerweise zur Behandlung von Bewegungsstörungen oder Darmkrämpfen angewendet werden) Antikonvulsiva (Substanzen, die zur Vermeidung oder zum Lösen von Krampfanfällen dienen) Barbiturate (Substanzen, die normalerweise zur Förderung des Schlafs dienen) dopaminerge Agonisten (Substanzen wie L-Dopa und Bromocriptin) Neuroleptika (Substanzen zur Behandlung von psychischen Störungen) · · · · Wenn Sie in ein Krankenhaus aufgenommen werden, informieren Sie den dortigen Arzt, dass Sie Axura einnehmen. 3. WIE IST AXURA EINZUNEHMEN? Nehmen Sie Axura immer genau nach Anweisung Ihres Arztes ein. Damit das Arzneimittel bei Ihnen optimal wirken kann, sollten Sie es regelmäßig jeden Tag einnehmen. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Dosierung: Die empfohlene Dosis von Axura bei Erwachsenen und älteren Patienten beträgt 20 mg (2x 20 Tropfen) täglich. Um das Risiko von Nebenwirkungen zu verringern, wird diese Dosis schrittweise nach dem folgenden täglichen Behandlungsplan erreicht: morgens nachmittags oder abends Woche 1 10 Tropfen keine Einnahme Woche 2 10 Tropfen 10 Tropfen Woche 3 20 Tropfen 10 Tropfen Woche 4 und weiterhin 20 Tropfen 20 Tropfen Die übliche Anfangsdosis besteht aus 10 Tropfen (1x 5 mg) einmal täglich während der ersten Woche. Diese Dosis wird in der zweiten Woche auf zweimal täglich 10 Tropfen (2x 5 mg) und in der dritten Woche auf 20 Tropfen (1x 10 mg) und 10 Tropfen (1x 5 mg) täglich, als getrennte Dosen eingenommen, gesteigert. Ab der vierten Woche besteht die übliche Dosis aus zweimal täglich 20 Tropfen (2x 10 mg). Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion: Wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist, entscheidet der Arzt über eine Dosierung, die Ihrem Krankheitszustand entspricht. In diesem Fall sollte Ihre Nierenfunktion in regelmäßigen Abständen durch Ihren Arzt überwacht werden. Anwendung: Axura sollte zweimal täglich oral eingenommen werden (mit Ausnahme der ersten Behandlungswoche). Die Tropfen sollten mit etwas Wasser geschluckt werden. Die Tropfen können mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Dauer der Behandlung: Setzen Sie die Einnahme von Axura fort, solange das Arzneimittel Ihnen hilft und bei Ihnen keine unannehmbaren Nebenwirkungen auftreten. Die Behandlung sollte regelmäßig durch einen Arzt beurteilt werden. 37 Wenn Sie eine größere Menge von Axura eingenommen haben, als Sie sollten: - Im Allgemeinen sollte die Einnahme einer zu großen Menge von Axura keine negativen Auswirkungen haben. Möglicherweise treten bei Ihnen verstärkt Symptome auf, wie sie in Abschnitt 4 „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“ beschrieben werden. - Wenn Sie eine große Überdosis von Axura eingenommen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder holen Sie sich medizinischen Rat, da Sie möglicherweise eine medizinische Behandlung brauchen. Wenn Sie die Einnahme von Axura vergessen haben: - Sollten Sie feststellen, dass Sie vergessen haben, Ihre Dosis von Axura einzunehmen, warten Sie, und nehmen Sie Ihre nächste Dosis zur gewohnten Zeit ein. - Nehmen Sie keine doppelte Dosis ein, um die Einnahme der vergessenen Dosis nachzuholen. 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel kann Axura Nebenwirkungen haben. Im Allgemeinen sind die beobachteten Nebenwirkungen nur schwach bis mittelstark ausgeprägt. Die häufigsten Nebenwirkungen (Häufigkeit 2% und geringer) sind Halluzinationen, Verwirrtheitszustände, Schwindel, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen sind Angstzustände, Hypertonus (erhöhte Muskelspannung), Erbrechen, Blasenentzündungen und gesteigerter Sexualtrieb. Wenn Sie schon einmal epileptische Anfälle hatten, besteht eine geringe Möglichkeit, dass Axura die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Anfalls erhöhen könnte. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind. 5. - WIE IST AXURA AUFZUBEWAHREN? Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Nicht über 30ºC lagern. Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Flaschenetikett angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Nach Öffnen ist der Inhalt der Flasche innerhalb von 3 Monaten aufzubrauchen. Stand der Information: 38