Südamerika

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Prüfung Geschichte
Südamerika
Kreolen
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Kreolen sind nicht in Spanien geborene Spanier (z.B. in Kolonien)
Diese wurden von sämtlichen mittleren und höheren Staatsämtern und
rentierenden Exportgeschäften ausgeschlossen ( damit sie nicht gross an
Macht gewinnen konnten)
Nachdem Spanien durch Napoleon besetzt wurde, kam es zu einigen
Aufständen, welche aber wegen der geringen Mobilität der Leute sehr schnell
wieder unterdrückt wurden.
Erst etwa 1820 nach einer Revolution und anschliessender franz. Intervention,
gelang es den Kreolen, einen Sieg davonzutragen und ihre Stellung zu
verbessern.
Brasilien
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Etwa zur gleichen Zeit erklärte sich die portugiesische Kolonie Brasilien als
unabhängiges Kaiserreich.
Grund dafür war eine Änderung in der Verfassung Portugals, welche die
Selbstverwaltungsrechte der Kolonie eliminiert hatte.
Ausserdem floh das portugiesische Königsfamilie vor den Truppen Napoleons
nach Rio.
Südamerika
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Die USA versuchten nach ihrem eigenem Beispiel in Südamerika die
einzelnen Staaten zu vereinigen, dies scheiterte aber an der Uneinigkeit und
Gier einzelner Herrscher und es folgten diverse Kriege untereinander.
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Es dauerte z. T. sogar bis ins 20. Jh. bis sich die letzen kriegerischen
Auseinandersetzungen um eine Aufteilung der neuen Grenzen beigelegt
werden konnten.
Kriege
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Paraguay – Uruguay
Argentinien – Brasilien 1865 -1870
Salpeterkrieg 1879-1883 (Chile-Bolivien-Peru)
Lösung von Panama aus Kolumbien 1901
Chaco-Krieg 1932-1935 (Paraguay-Bolivien)
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Primär wichtig bei diesen Kriegen war nebst der unermüdlichen Bemühungen
um einen Sieg, die innere Entwicklung und Umgestaltung von Sozial- und
Wirtschaftsstruktur.
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Monroe-Doktrin
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Die europ. Grossmächte sahen dies und wollten nun nach Südamerika und
dort auch für Frieden sorgen.
Darum meldeten sich die USA und gaben bekannt (Präsident Monroe), dass
sie sich in die Angelegenheiten Europas nicht einmischen werden und jede
Regierung akzeptieren werden, dafür aber erwarten, dass sich Europa nicht in
die Angelegenheiten in Südamerika einmischt.
Zuwiderhandeln würde als Kriegsgrund ausgelegt.
Zum ersten mal trat die USA als den europäischen Grossmächten
Gleichgestellten auf und so wurde die Unabhängigkeit der südamerikanischen
Staaten gerettet.
Diese Art der Aussenpolitik, wurde bis zum Ende des Ersten Weltkriegs
aufrechterhalten.
Situation der Wirtschaft in Lateinamerika
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Wirtschaft des 19. Jh. war stark auf Aussenhandel und Export von Rohstoffen
und Nahrungsmitteln ausgerichtet. Hingegen importierten sie viel
Industriegüter.
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Dies blieb auch im 20. Jh. noch so, veränderter sich aber leicht.
Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise 1931
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Weil mit dieser Krise viele Exportsektoren zusammenbrachen, war die
Wirtschaft der Lateinamerikanischen Staaten gezwungen nach innen zu
wachsen.
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Ziel war es eine vom Ausland unabhängige Wirtschaft aufzubauen und die
Güter die bisher importiert werden mussten, selbst zu produzieren
(Importsubstitution).
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Dieses rasche Wachstum stagnierte dann aber in den 50er Jahren.
Neuer Aufschwung
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Ein Aufschwung in erstaunlichem Masse gelang dann in den 60er Jahren.
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Vor allem Mexiko und Brasilien konnten grosse Industrien aufbauen, diese
waren aber wiederum stark auf den Aussenhandel ausgelegt. Weiterer
Problempunkt war, das diese Industrien weitgehend durch multinationale
Unternehmen und deren Kapital und Know-how getragen wurden.
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Negative Auswirkungen des Aufschwungs
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Die Ausrichtung Lateinamerikas konzentrierte sich hauptsächlich auf den
nordamerikanischen Markt, was zu einer erhöhten Abhängigkeit vom US
Dollar führte.
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Dadurch wurde Südamerika seit dem 2. WK zunehmend vom Kapital aus den
USA abhängig.
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Vor allem Länder mit fortgeschrittener Industrialisierung verschuldeten sich auf
ihrem Entwicklungsweg z.T. bis an den Rande des Staatsbankrotts. Grund
dafür war, weil sie ihre Industrialisierung allzu forsch vorantrieben und
hauptsächlich mit FK aus dem Ausland finanzierten.
Fazit
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Dadurch waren sie von Ölpreisschwankungen und Rezessionen der
Weltwirtschaft stärker und empfindlicher betroffen.
Gesellschaftsentwicklung
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In Lateinamerika gab es das grösste Bevölkerungswachstum aller Kontinente.
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Im Laufe des 20. Jh. beschleunigte sich dieses Wachstum noch mehr. Erst
heute zeigt sich ein langsamer Rückgang dieses Wachstums.
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Während dieser Zeit wurde die Landwirtschaft jedoch vernachlässigt und der
unwirtschaftliche Grossgrundbesitz konnte sich teils bis heute halten.
Probleme in der gesellschaftlichen Entwicklung
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Die Grossgrundbesitzer setzen vermehrt rationalisierende Massnahmen ein
wodurch weniger Arbeitskräfte benötigt wurden.
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Dies führte u.a. auch dazu, dass die Flucht der Bevölkerung in die Städte
gross war. In Brasilien z.B. lebt rund ¾ der Bevölkerung heute in den Städten.
Industrialisierung kann diesem Trend nicht mithalten
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Probleme entstanden dann, weil die Industrialisierung dieser Entwicklung nicht
mithalten konnte.
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Denn auch hier wurde zunehmend rationalisiert.
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Fazit
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Die Anzahl Einwanderer in die Städte ist rund 7-mal so hoch, wie die in den
Städten neu geschaffenen Arbeitsplätze.
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Dies führte dann zunehmend zur Verwahrlosung und Verslummung (Favelas)
in gewissen Wohngebieten. Kleinhandel, Arbeitslosigkeit, Kriminalität,
Strassen- und Schnüffelkinder und Hoffnungslosigkeit sind die Folgen.
Weitere Probleme
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Dazu kommt, dass der Anteil der städtischen Bevölkerung die im 2. Sektor
tätig ist, seit dem 1. WK stetig abgenommen hat, was dazu führte, dass ein
aufgeblähter tertiärer Sektor (Kleinhandel, DL, Bürokratie, etc.) entstehen
konnte.
Politische Entwicklung
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Zu Beginn des 20. Jh. war die Politik in Lateinamerika noch weitgehend durch
traditionelle Parteien der Grossgrundbesitzer und Konservativen und städtisch
bürgerlichen Liberalen beherrscht.
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Dort wo das Militär eingriff, vertrat es hauptsächlich die Interessen des
reformwilligen Mittelstandes.
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So konnten seit der Zwischenkriegszeit diese Oligarchien (= eine Gruppe die sich Geld
und Macht aufteilt  Grossgrundbesitzer und Generäle) zunehmend durch populistische
Bewegungen (= Negatives Wort der herrschenden Politiker für sozialrevolutionäre Bewegungen im Volk oder
charismatische Personen, welche die Interessen des Proletariats öffentlich artikulieren)
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Oftmals wurden solche populistische Bewegungen auch von den Militärs
unterstützt. Diese Bewegungen führten nicht selten zu grossen Spannungen
und Konflikten, da die populistischen Regimes auf der Mobilmachung der
breiten Massen basierten.
Die Nachkriegszeit
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Dies führte dann in der Nachkriegszeit zu Interventionen des Militärs und zu
Militärherrschaften (=Diktaturen), die bis auf wenige Ausnahmen restaurative
und reaktionäre Züge trugen.
Konkurrenz für die Populisten
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So bekamen die Populisten immer mehr Konkurrenz durch
klassenkämpferische und marxistische Partien.
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Darum ist auch heute noch ein zentrales Merkmal der Gesellschaften in
Lateinamerika eine tiefe und soziale Polarisierung, welche für die Zukunft nicht
viel Optimismus zulässt.
Chile
Allgemein
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Die Demokratie in Südamerika hatte es nach dem 2. WK zunehmend
schwerer, zusätzlich sind diverse demokratische Experimente gescheitert.
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Mit ein Grund dafür mag sein, dass eine politische Demokratie in einem
System mit starken wirtschaftlichen Ungleichheiten und feudalen Merkmalen
(= Grossgrundbesitzer, Lehnswesen, etc.) offensichtliche nicht stabil sein
kann.
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Die Einkommensunterschiede haben sich in den letzten 50 Jahren laufend
vergrössert.
Politische Voraussetzungen
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Waren in Chile grundsätzlich sehr günstig für eine Demokratie.
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Chile war seit den 19. Jh. politisch und wirtschaftlich eines der
fortgeschrittensten und freiheitlichsten Länder.
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Zusätzlich war Chile politisch sehr stabil, hatte einen starken Mittelstand und
auch die Armee war der Regierung gegenüber sehr loyal.
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Seit 1920 wurde das Mitspracherecht laufend auch auf Mittelstand und die
Unterschicht ausgeweitet.
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So wurde die Zahl der Wahlberechtigten vor 1964 innert 6 Jahren sogar
verdoppelt.
Gegensätze
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Allerdings stand dieses fortschrittliche System im grossen Gegensatz zur
rückständigen ökonomischen und sozialen Struktur:
- Grossgrundbesitz in der Landwirtschaft
- Extensive Produktionsweise
- auf der Gegenseite unproduktive Kleinstbetriebe
- Viele Landarbeiter und Arbeitslose
- Seit dem 1. WK war die Wirtschaft einseitig vom Kupferabbau und
ausländischem Kapital beherrscht.
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Entwicklungen in den 50er Jahren
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Die Demokratisierung des Wahlrechts in dieser Zeit führte zur Entstehung
einer populistischen CDP (Christlich Demokratische Partei), welche unter
Führung von Eduardo Frei die traditionelle Vormachtstellung der Liberalen und
der Konservativen in Frage stellte.
Politische Entwicklungen ab 1964
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1964 errang die CDP einen Wahlsieg, danach begannen tiefgreifende
Reformen:
- Landreform
- Nationalisierung der amerikanisch beherrschten Kupferproduktion
- Demokratisierung der Gesellschaft
Widerstand
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Allerdings wehrten sich die Privilegierten und durch das vorsichtige Vorgehen
von Frei wurden rasche Erfolge verhindert und das Wirtschaftswachstum
gebremst.
Verschärfung der Reformen und Destabilisierung
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Die vergangenen Ereignisse führten 1970 zu einem überraschenden Wahlsieg
von Salvador Allende.
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Er setzte die Reformpolitik fort und verschärfte sie sogar.
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Die innenpolitische Opposition wehrte sich dabei mit Obstruktion
(Die Parlamentarier
wenden Mittel in der Politik an um Gesetze, Entscheidungen und Beschlüsse zu verzögern oder boykottieren, z.B.
absichtlich an den Sitzungen fehlen, verschleppende Geschäftsordnungsanträge vorbringen, etc).
Dies legte
die Wirtschaft lahm.
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Gleichzeitig betrieben die USA gegen Chile eine Destabilisierungspolitik und
boykottierten chilenisches Kupfer.
Vom Wahlsieg bis zum Militärputsch
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Da die UdSSR selber Kupfer produziert, bestand keine Möglichkeit auf eine
Umorientierung der Exporte gen Osten.
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Dennoch gewann 1973 die Volksfront unter Allende die Kongresswahlen.
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Nun geschah es: Die bisher unpolitische Armee unter General Augusto
Pinochet fegte die Allende-Regierung in einem blutigen Militärputsch weg und
er errichtete bis 1989 eine der härtesten Militärdiktaturen.
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Brasilien und Argentinien
Putschen macht in Südamerika Schule
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Nicht nur in Chile führte der Widerspruch zwischen Demokratie und
traditioneller Wirtschaftsstruktur (hier feudal) zu Machübernahmen des
Militärs.
Auf welcher Seite steht das Militär?
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Entweder versuchte das Militär Reformen autoritär durchzusetzen oder es
verteidigte die bestehenden Machtverhältnisse mit einer restaurativen oder gar
reaktionären Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik.
Fazit
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Gemäss Berechnungen wurde in Südamerika seit Beginn des 19. Jh. bis zu
ca. 40% nur von Militärs regiert. Ausserdem gab es ø 2 Militärputsche pro
Jahr.
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Gesamthaft wurden in Lateinamerika 1964 die zivilen Regierungen von einer
Welle Militärputschs weggeräumt.
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Erst gegen Ende der 70er Jahre beruhigte sich die Situation wieder etwas und
steuerte wieder in Richtung Demokratie zu.
Ausnahmen
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Einzig Mittelamerika und Mexico blieben von diesen Wellen verschont.
Besondere Militärdiktaturen
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Von besonderem Einfluss waren die Diktaturen in Argentinien (1955-1958,
1966-1973, 1976-1983) sowie die in Brasilien (1964-1979).
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Sie unterschieden sich von den übrigen, weil die Herrschaft sich nicht auf
einen einzelne Person oder einen Machthaber beschränkte.
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Diese sogenannten „modernen“ Militärherrschaften in „bürokratischautoritären“ Staaten wie Brasilien hatte einen stark zivilen und
technokratischen (in dieser Gesellschaftsordnung haben technisch rationale Elemente den Vorrang vor allem
anderem) Charakter.
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Zusammensetzung dieser Diktaturen
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Oftmals stammten immer dieser Offiziere aus der Mittelschicht und hatten im
Vorfeld eine Ausbildung in den USA über Politik, Militär, Technologie,
Wirtschaft und Administration bestritten.
Ziele
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Diese Militärregierungen verfolgten klare gesellschaftspolitische Ziele die über
die reine Zementierung ihrer Herrschaft hinausgingen.
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Sie bekämpften zahlreiche populistische Bewegungen (u.a. Peròn in Argentinien und
Vagras in Brasilien), waren gegen linke Organisationen der Unterschichten
(Gewerkschaften, Bauerngenossenschaften, Guerillas).
Ihr Ziel war viel mehr eine Entpolitisierung der Gesellschaft um so die alleinige
langfristig zu sichern.
Probleme
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Es kam jedoch das Problem, dass den z. T. völlig aufgeblähten Militärapparate
zunehmend die Rechtfertigung einer äusseren Bedrohung fehlte.
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Darum bekämpften sie sich zunehmend auf die „innere Bedrohung“. In ihrem
ausgeprägt antikommunistischem Kampf waren schwerste
Menschenrechtsverletzungen nicht ausgeschlossen.
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Oftmals kamen dabei auch illegale „Todesschwadrone“ zum Einsatz, welche
hinter den Kulissen mit Unterstützung des Staats operierten.
Indios
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Zusätzlich kam es oft zu Massenmorden an der indianischen Urbevölkerung
Einen neue Wirtschaftspolitik
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Trotz der Probleme verfolgten die Militärs eine neoliberale Wirtschaftspolitik
und ein Entwicklungskonzept, welches mit Hilfe ausländischem Kapitals und
multinationaler Unternehmen auf eine rasche und kapitalintensive
Industrialisierung abzielte.
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Diese neue Wirtschaftspolitik war hauptsächlich auf den Export und gehobene
Konsumbedürfnisse ausgerichtet.
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So brachte die Industrialisierung Argentinien in den 60er Jahren zwar ein
enormes Wirtschaftswachstum, schaffte aber auch eine Vertiefung der
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Einkommensschere und der sozialen Spannungen. Auch die Abhängigkeit
zum Ausland wurde grösser und die Verschuldung nahm stark zu.
Aus dem Wachstum wächst das Elend
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Mit dem wirtschaftlichen Wachstum ist der Lebensstandard beim allgemeinen
Volk gesunken, darum sprach man auch gar von „Verelendungswachstum“.
Der Ölpreis
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Mit den steigenden Ölpreisen wuchsen die Probleme zusätzlich. Auch dazu
kamen Empörungen über die zahlreichen Menschenrechtsverletzungen und
völlig unsoziale Sanierungsmassnahmen der völlig überschuldeten Wirtschaft.
Die Folgen
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All dies trug mit zum baldigen Niedergang der Militärherrschaften in diesen
Ländern bei.
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In Argentinien kam zusätzlich noch die Niederlage im Falklandkrieg
(Falklandinseln oder Malvinen) dazu.
Falklandkrise und das Ende der Militärherrschaft
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Um die stetig wachsende Opposition durch „nationale Ziele“ zu besänftigen
besetzte Argentinien 1982 die Falklandinseln, welche sie aus geographischen
und historischen Hintergründen für sich beanspruchten.
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GB welches diese Inseln seit 1833 kontrollierte, schickte innert kurzer Zeit
starke Luft- und Seeflottenverbände und eroberte die Inseln in einem blutigen
Kampf zurück.
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Dies führte u.a. auch zum Sturz der bisher regierenden Militärjunta in
Argentinien.
Südamerika auf dem Weg zur Demokratie?
Allgemeines
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Das Ende des Kalten Krieges hatte für Lateinamerika nicht die gleiche
Bedeutung wie für Asien und Afrika.
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Ein Wandel zur Demokratie vollzog sich hier schon etwas früher und aus
anderen Gründen.
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Gründe für den Umsturz
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Bereits in den 80er Jahren gingen die Militärdiktaturen ein. Grund für ihr
Scheitern war ihre Unfähigkeit die sozialen und wirtschaftlichen Probleme im
Land zu lösen.
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Dazu kamen oft noch hohe Arbeitslosigkeit, grosse Einkommensschere,
schlechte Schuldbildung und starke Auslandverschuldung. Dies alles führte zu
einer schrittweisen Verelendung der breiten Masse.
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So hatte die schrittweise Demokratisierung in Brasilien ab 1980 regelrechte
Signalwirkung auf die anderen Staaten (AR, CHI, PAR)
Ausnahme
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Einzig Kuba blieb von dieser Wende „verschont“ und es herrscht dort heute
noch das „Relikt“ des kommunistischen Regimes unter Fidel Castro, welches
nach dem Zusammenbruch des Ostblocks, den Wirtschaftsboykott und die
Attentatsanschlägen der USA Castro überlebte.
Der Vergangenheit nicht ins Auge sehen
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Der friedliche Übergang zur Demokratie war in den meisten Ländern nur
möglich, weil die neuen Regierungen einer Aufarbeitung der Vergangenheit
auswichen und die Verbrechen des alten Regimes ungesühnt blieben.
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Allerdings behielten in vielen Ländern die Generäle, trotz demokratischer
Regierungen, im Hintergrund die Fäden in den Händen.
Stabile Demokratien?
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In vielen der Länden kann auch nicht von stabilen Demokratien die Rede sein,
weil die dafür nötigen Grundvoraussetzung gar nicht erfüllt sind:
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So ist die Polarisierung der Bevölkerung nach wie vor gross. Ursachen dafür
sind ungleiche Eigentumsverhältnisse (durchhängende Lorenzkurve).
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Der Ausbildungsstand der breiten Masse ist nach wie vor sehr gering.
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Demokratische Werte wie wir sie kennen, haben bei der lateinamerikanischen
Kultur nach wie vor eine sekundäre Bedeutung.
Feuertaufe
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Immerhin konnten die meisten lateinamerikanischen Demokratien ihre erste
Feuerprobe bestehen, indem sie ihre korrupten Politiker abgesetzt haben.
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Auch in der stabilsten Demokratie Lateinamerikas, in Mexiko, musste die bis
anhing lange alleinherrschende Staatspartei PRI (Partei der industrialisierten
Revolution) ihre Macht allmählich mit der Opposition teilen.
Der Fall Mexikos
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Erstmals war Mexiko seit 1994 mit bewaffneten Aufständischen konfrontiert.
Hier handelte es sich um den Zapatistenaufstand in der Provinz Chiapas.
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Diese Gruppierung, unter Subcomandante Marcos, setzte sich für mehr
Rechte der indigenen Bevölkerung ein, wollte die Regierung aber nichts
stürzen sondern nur bessere Gesetzte.
Alle haben das selbe Problem
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Nicht nur in Mexiko, sondern auch in diversen anderen südamerikanischen
Staaten begannen sich die Indios gegen die jahrhundertealte Benachteiligung,
Missachtung durch die hellhäutigen Einwanderer und Ausbeutung der
Bodenschätze und Rohstoffe und internationales Kapital zur Wehr zu setzen.
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Darum hatten viele Bürgerkriege ihre Wurzel in ethnischen und sozialen
Gegensätzen.
Aussicht auf Besserung?
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Einige dieser Gegensätze konnten in den 80er und 90er Jahren befriedet
werden. So z.B. der längste Bürgerkrieg des Kontinents in Guatemala 19601996, der über 200'000 Todesopfer gefordert hatte, 90% davon Indios. Die
meisten dieser Verbrechen wurden durch das Militär begangen.
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Hingegen wurde 1994 in Peru eine maoistische
(kommunistisches Gedankengut und
Weltanschauung von Mao Tse-tung  wesentlich radikaler als bei der UdSSR)
Guerillabewegung
unterdrückt
Wichtige Ziele der demokratischen Regierungen
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Die meisten Regierungen versuchten die grossen wirtschaftlichen und
sozialen Probleme ihrer Länder mit neoliberaler (=Liberalismus heute, Version II) Politik
zu lösen.
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Ansätze dafür machte bereits General Pinochet in dem er Erfolg hatte, durch
Deregulierung, Privatisierung von Staatsbetrieben, Sparpolitik und Senkung
der Zölle.
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Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut
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Anfangs fruchtete diese Politik sehr gut, und die Inflation konnte dank stabiler
Wechselkurse gebremst werden, die Wirtschaft verzeichnete gute
Wachstumsraten und ausländisches Kapital floss ins Land.
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Diese führte allerdings nach gewisser Zeit zu einer Überbewertung der
eigenen Währungen wodurch Importe billiger als Exporte wurden und so, vor
allem mit den USA, eine negative Handelsbilanz entstand.
Vom Regen in die Traufe
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So kam es, dass die südamerikanischen Staaten über ihren Verhältnissen
lebten und so gerieten sie in eine neue dramatische Schuldenkriese.
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Bis zum Jahr 2002 frass die Schuldenlast der südamerikanischen Länder fast
die Hälfte aller Exporte auf.
Die Folgen der hohen Schulden
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Wie schon einmal geschehen, führten die hohe Staatsverschuldung zu
Sozialabbau und Verelendung der breiten Masse.
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Dieser soziale Missstand führte zu Beginn des 21. Jh. zu einem erneuten
Wahlsieg der Linken.
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Allerdings hatten die lateinamerikanischen Sozialisten sich von den alten
Werten des Kommunismus abgewendet und sich in der Zwischenzeit auch mit
Demokratie und sozialer Marktwirtschaft angefreundet.
Ausnahme
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Einzige Ausnahme war das erdölreiche Venezuela. Der dortige zum
Präsidenten gewählte Linksnationalist Hugo Chavez verteidigte seine Macht in
einem heftigen Klassenkampf und Streiks der Opposition.
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Er schaffte es auch einen Putschversuch des Militärs zu verhindern und 2004
wurde er in einer Volksabstimmung bestätigt.
Ende.
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