EUROPÄISCHES PARLAMENT 2004 2009 Nichtständiger Ausschuss zur behaupteten Nutzung europäischer Staaten durch die CIA für die Beförderung und das rechtswidrige Festhalten von Gefangenen .5.12.2006 MITTEILUNG AN DIE MITGLIEDER Nr. 10 Betrifft: Bericht über die Reise einer Delegation des Ausschusses nach Bukarest (Rumänien, 17. – 19. Oktober 2006) In der Anlage erhalten die Mitglieder des Ausschusses einen Bericht über die Delegationsreise nach Bukarest, den das Sekretariat unter der Federführung des Ausschussund Delegationsvorsitzenden, Herrn Carlos Coelho, ausgearbeitet hat. GENERALDIREKTION INTERNE POLITIKBEREICHE CM\643712DE.doc Externe Übersetzung DE PE 382.407v01-00 DE A. Vorgehensweise Bei der Annahme seines Tätigkeitsprogramms für das zweite Halbjahr am 10. Juli 2006 beschloss der Nichtständige Ausschuss die Entsendung einer Delegation nach Rumänien. Mit Schreiben vom 13. Juli 2006 (D(2006)39564) bat der Vorsitzende des Nichtständigen Ausschusses, Carlos Coelho, den Präsidenten des Europäischen Parlaments, Josep Borrell, das Präsidium um Genehmigung dieser Delegationsreise zu ersuchen. Am 6. September 2006 gab das Präsidium dem Antrag statt und gestattete 10 Mitgliedern des Ausschusses (Vorsitzender, Berichterstatter und je ein Vertreter pro Fraktion), vom Dienstag, 17. Oktober, bis Donnerstag, 19. Oktober 2006, nach Bukarest zu reisen. Die Delegationsteilnehmer sind in Anlage 1 aufgeführt, das Programm ist in Anlage 2 enthalten. B. Zusammenfassung der Gespräche Montag, 16. Oktober 2006 18.30 – 20.00 Uhr Begrüßungsempfang des finnischen Botschafters im Namen des EU-Ratsvorsitzes Bei ihrer Ankunft am Abend wurde die Delegation von Herrn Tapio SAARELA, dem finnischen Botschafter in Rumänien, und von Herrn Jonathan Scheele, dem Leiter der Delegation der Europäischen Kommission in Rumänien, sowie von einigen Botschaftern von EU-Mitgliedstaaten empfangen. Herr SAARELA und Herr SCHEELE informierten die Delegation bei dieser Gelegenheit über die politische Lage des Landes und gingen dabei vor allem auf Fragen ein, die für die Delegation von Interesse waren. CM\643712DE.doc Externe Übersetzung 2/20 PE 382.407v01-00 DE Dienstag, 17. Oktober 2006 09.20 – 10.30 Uhr Treffen mit: Adrian Cosmin VIERITA, Staatssekretär für europäische Angelegenheiten, Ministerium für auswärtige Angelegenheiten Auf die Fragen der Delegationsmitglieder antwortete Herr VIERITA wie folgt: Der einhellige Standpunkt aller rumänischen Behörden laute, dass es keine Geheimgefängnisse in Rumänien gebe, was im Übrigen auch die Untersuchungen ergeben hätten, die auf Betreiben der Behörden durchgeführt wurden. Aus diesem Grund seien zumindest von Seiten des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten keine offiziellen Schritte gegenüber der BUSH-Regierung unternommen worden, nachdem diese am 6. September 2006 die Existenz geheimer Gefangenenlager zugegeben hatte. Die Zusammenarbeit zwischen Rumänien und den USA finde im Rahmen der verschiedenen internationalen Abkommen statt, die mit diesem Land geschlossen wurden, zu denen jedoch kein bilaterales Abkommen über die Bekämpfung des Terrorismus gehöre. Die Nutzung rumänischer Flughäfen und Stützpunkte sei in diesem genau abgesteckten Kontext erfolgt. 10.55 – 12.00 Uhr Treffen mit: Norica NICOLAI, Vorsitzende des Sonderuntersuchungsausschusses des rumänischen Senats Frau NICOLAI fasste den Inhalt des Zwischenberichts des Sonderuntersuchungsausschusses zusammen, der vom Senat angenommen wurde. Sie versprach, als Zeichen der guten Zusammenarbeit sämtliche verfügbaren Unterlagen bereitzustellen. Das Mandat des Sonderuntersuchungsausschusses sei infolge verschiedener Ereignisse verlängert worden, zu denen die Untersuchung des Unfalls eines Gulfstream N478GS am 6. Dezember 2004 sowie die im Fernsehen übertragenen Erklärungen eines jungen Afghanen gehörten, der behauptete, in Rumänien inhaftiert gewesen zu sein. Anschließend konzentrierte sich die Debatte auf den Inhalt und die Art und Weise, in der die Untersuchungen vom Sonderausschuss durchgeführt wurden, insbesondere was die Nutzung des rumänischen Luftraums durch Flugzeuge, von denen angenommen wird, dass sie der CIA gehören, sowie die Maßnahmen betrifft, die von den rumänischen Behörden eingeleitet wurden, um festzustellen, was in diesen Flugzeugen vor sich ging. Besondere Aufmerksamkeit wurde dem Unfall der Gulfstream am 6. Dezember 2004 und den Insassen dieses Flugzeugs gewidmet: drei Besatzungsmitglieder und sieben Passagiere, bei denen es sich durchweg um USA-Bürger handelte. Da der Bericht der Grenzpolizei unter das Datenschutzgesetz fällt, konnte er der Delegation nicht zur Verfügung gestellt werden. CM\643712DE.doc Externe Übersetzung 3/20 PE 382.407v01-00 DE 12.00 – 12.30 Uhr Treffen mit: Teodor MELESCANU, stellvertretender Vorsitzender des Senats und Mitglied des Sonderuntersuchungsausschusses Herr MELESCANU beschrieb ausführlich die Vorgehensweise des Sonderuntersuchungsausschusses und schloss die Möglichkeit der Existenz geheimer Gefängnisse in Rumänien kategorisch aus, weil es einerseits schwierig sei, solche Einrichtungen verborgen zu halten, und weil dies andererseits unmittelbaren Widerhall in der rumänischen Presse gefunden hätte. Darüber hinaus erklärte er nachdrücklich, dass die rumänischen Behörden, wenn auf den Flughäfen etwas geschehen wäre, auf jeden Fall hätten Bescheid wissen müssen, da es keinen rechtsfreien Raum gebe. 12.35 – 13.25 Uhr Treffen mit: Romeo RAICU und Radu STROE, Vorsitzende der Sonderausschüsse für die parlamentarische Kontrolle der rumänischen Geheimdienste Wie die Gesprächspartner bei den vorangegangenen Treffen betonten auch Herr RAICU und Herr STROE, dass es für Anschuldigungen gegen Rumänien keine stichhaltigen Beweise gebe. Die zwei Vorsitzenden vertraten die Auffassung, dass ihre jeweiligen Ausschüsse ihren parlamentarischen Kontrollaufgaben gerecht geworden seien. Darüber hinaus stellten sie mit Bedauern fest, dass einige Organe/Persönlichkeiten in Rumänien keiner verfassungsmäßigen Kontrolle unterstehen. Dies gelte beispielsweise für den Obersten Nationalen Verteidigungsrat, der derzeit der parlamentarischen Kontrolle entzogen sei. In diesem Zusammenhang kündigten sie ihre Absicht an, dem Ausschuss für bürgerliche Freiheiten des Europäischen Parlaments anlässlich der 3. Konferenz der für die Nachrichten- und Sicherheitsdienste der EU-Mitgliedstaaten zuständigen parlamentarischen Ausschüsse, die zeitgleich mit dem Besuch der Delegation in Bukarest stattfand, die Ausarbeitung eines Regelwerks für die Mitgliedstaaten der Union vorzuschlagen, das allen für die Kontrolle der Geheimdienste der EU zuständigen Ausschüssen als Modell dienen solle. Schließlich vertrat Herr RAICU mit Blick auf die Erklärungen von Präsident BUSH die Auffassung, dass es den EU-Institutionen zukomme, die US-Regierung um genaue Angaben zu den Ländern zu ersuchen, in denen es geheime Gefangenenlager gegeben habe. 15.45 – 16.30 Uhr Treffen mit: Renate WEBER, Vorsitzende der Stiftung für eine offene Gesellschaft Abweichend von der offiziellen Version stellte Frau WEBER in Zweifel, dass es in Rumänien keine geheimen Gefangenenlager gebe. CM\643712DE.doc Externe Übersetzung 4/20 PE 382.407v01-00 DE Sie berief sich in diesem Zusammenhang auf die Erklärungen des ehemaligen Premierministers NASTASE und des ehemaligen Ministers für nationale Verteidigung PASCU, die öffentlich bekundet hatten, dass die US-Stützpunkte nicht der rumänischen Gerichtsbarkeit unterstehen. Und das hätten die militärischen Operationen der USA auf rumänischem Boden während der Interventionen im Irak und in Afghanistan deutlich gezeigt. Zweitens sprach sie von dem Verwaltungsverfahren, das je nach Art des Fluges einzuhalten sei. So sei bei gewerbsmäßigen Flügen die Landung auf zivilen Flughäfen vorgeschrieben; die von der CIA gecharterten Flugzeuge seien jedoch auch auf Militärflughäfen gelandet. Dazu mussten sie lediglich den Verteidigungsminister informieren, ohne dass eine Begründung erforderlich gewesen wäre. 16.30 – 17.00 Uhr Treffen mit: Diana-Olivia CALINESCU, Leiterin des rumänischen Helsinki-Komitees APADOR-CH Frau CALINESCU erklärte, dass ihre Organisation wegen fehlender Informationen und wegen des Desinteresses und der mangelnden Kooperation der Staatsorgane, die nie auf die Ersuchen der Zivilgesellschaft reagiert hätten, keine eingehende Untersuchung durchführen konnte. Sie vertrat die Auffassung, dass der Untersuchungsausschuss des Senats die ihm übertragene Aufgabe ebenfalls nicht ernst genommen habe. 17.00 – 18.00 Uhr Treffen mit: Calin COSMACIUC, Journalist der „Evenimentul Zilei“ Herr COSMACIUC wurde gebeten, die von ihm veröffentlichten Artikel zu Fragen, die für die Delegation von Interesse sind, zu kommentieren. Er bestätigte, dass seine offiziellen Auskunftsersuchen von den staatlichen Stellen abgeblockt wurden, insbesondere was Informationen über die Flüge durch rumänischen Luftraum betrifft. Er bedauerte, seine Informationsquellen nicht preisgeben zu können, vor allem die Identität des Zeugen (eines Flughafenangestellten), der angab gesehen zu haben, wie Kisten aus einem vermutlich der CIA gehörenden Flugzeug transportiert wurden. Herr COSMACIUC erklärt, dass dieser Zeuge nicht mit der Delegation zusammenkommen wolle. Darüber hinaus behauptete Herr COSMACIUC, dass 2002 ein Besuch von George TENET in Rumänien stattgefunden habe. CM\643712DE.doc Externe Übersetzung 5/20 PE 382.407v01-00 DE 18.15 – 18.45 Uhr Treffen mit: Dan VULCAN, ehemaliger Chefinspektor des Zivilluftfahrtministeriums Herr VULCAN war zu dem Zeitpunkt, als sich der Unfall der Gulfstream-Maschine ereignete (6. Dezember 2004), Chefinspektor des Zivilluftfahrtministeriums. Er schilderte die Situation, die er bei seinem Eintreffen am Flughafen Baneasa einige Stunden nach dem Unfall vorfand, und die anschließend getroffenen Maßnahmen: entspannte und ruhige Atmosphäre und uneingeschränkte Zusammenarbeit seitens der Piloten des verunglückten Flugzeugs. In Bezug auf die Passagiere, die er zu keinem Augenblick zu Gesicht bekommen habe, seien keine eingehenden Untersuchungen durchgeführt worden, da niemand verletzt worden sei. Herr VULCAN beantwortete dann sehr genau alle Fragen, die ihm die Delegation zu besagtem Unfall stellte. Er bestätigte, dass das betreffende Flugzeug eine Landeerlaubnis für den Flughaften Baneasa hatte, bei dem es sich um einen Zivilflughafen handelt, und dass es nach dem Unfall zwei Monate dort verblieb und anschließend in einem anderen Flugzeug abtransportiert wurde. 18.45 – 19.00 Uhr Treffen mit: Catalin RADU, Chefinspektor des Zivilluftfahrtministeriums Eine erste Kontaktaufnahme zu Herrn RADU hatte bereits vor der Ankunft Delegation des Nichtständigen Ausschusses in Rumänien stattgefunden, es konnte jedoch aufgrund seiner zeitlichen Überlastung kein Termin für ein Treffen festgelegt werden. Auf Bitte von Frau NICOLAI erschien Herr RADU dann unerwartet und legte den vorläufigen technischen Bericht über den Unfall der Gulfstream vom 6. Dezember 2004 vor. Er bestätigte die Informationen von Herrn VULCAN und erklärte, die Namen der Passagiere, die sich in dem Flugzeug befunden hatten, nicht zu kennen, deren Weitergabe im Übrigen gemäß dem Datenschutzgesetz nicht gestattet sei. 20.30 Uhr Cocktailempfang der Konferenz der für die Nachrichten- und Sicherheitsdienste der EUMitgliedstaaten zuständigen parlamentarischen Ausschüsse Anlässlich dieses Empfangs konnte die Delegation sehr nützliche Kontakte zu Mitgliedern der einschlägigen parlamentarischen Ausschüsse der dort vertretenen Länder knüpfen. Mittwoch, 18. Oktober 2006 09.05 – 10.05 Uhr Treffen mit: Sergiu Tudor MEDAR, Präsidentenberater für Verteidigung und nationale Sicherheit Herr MEDAR war von 1999 bis 2005 Chef des militärischen Nachrichtendienstes. CM\643712DE.doc Externe Übersetzung 6/20 PE 382.407v01-00 DE Er bestätigte, nie ein offizielles Ersuchen der Amerikaner in Bezug auf den Transport und die Inhaftierung von Gefangenen auf rumänischem Hoheitsgebiet erhalten zu haben. Es verstehe sich von selbst, dass solche Aktivitäten der vorherigen Genehmigung durch die rumänischen Behörden bedurft hätten. Außerdem hätte das für die Flughäfen zuständige militärische Personal über entsprechende Aktivitäten, wenn sie denn stattgefunden hätten, Bericht erstatten müssen, was aber niemals der Fall gewesen sei. Er sei der Ansicht, dass es in Rumänien niemals rechtswidrige Inhaftierungen gegeben habe, auf jeden Fall gebe es dafür keine Beweise. Zu den Erklärungen von Herrn PASCU teilte er mit, dass er nicht wisse, in welchem Zusammenhang diese abgegeben worden seien. Auf jeden Fall bestätigte Herr MEDAR, auf den verschiedenen Flugplätzen jederzeit uneingeschränkten Zugang zu allen Orten gehabt zu haben. Nach seiner Auffassung rechtfertige das Landen und Starten von Flugzeugen allein noch kein Untersuchungsverfahren, sofern nicht der Verdacht bestehe, dass etwas Rechtswidriges geschehe. Darüber hinaus erklärte er, dass Militärflüge ausschließlich vom Verteidigungsministerium genehmigt würden. Was die Erklärungen von Präsident BUSH betreffe, so sei er überzeugt, dass der amerikanische Präsident am besten wisse, wo sich diese Lager befinden, und dass es zumindest seltsam wäre, wenn die rumänischen Behörden ihn fragten, was auf ihrem eigenen Hoheitsgebiet vor sich gehe. Herrn MEDAR nahm auch die von Herrn FAVA erstellte Liste der Flüge zur Kenntnis und sicherte zu, der Delegation alle ihm zur Verfügung stehenden Informationen zu übermitteln. 10.30 – 11.40 Uhr Treffen mit: Anghel ANDREESCU, Staatssekretär für öffentliche Ordnung beim Ministerium für Verwaltung und Inneres Herr ANDREESCU wurde von zuständigen Mitarbeitern der verschiedenen Dienststellen des Ministeriums für Verwaltung und Inneres begleitet. Die Fragen der Delegation betrafen hauptsächlich Einzelheiten des Unfalls der Gulfstream am 6. Dezember 2004. Die zuständigen Mitarbeiter des Ministeriums erklärten sich gern bereit, der Delegation eine Kopie des Berichts zukommen zu lassen, den die Grenzpolizei am Tag des Unfalls verfasst hatte. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass nunmehr entgegen der zuvor verfolgten institutionellen Linie bei diesem Treffen nicht mehr auf das Datenschutzgesetz verwiesen wurde, und dass erst am nächsten Tag, d. h. am Donnerstag, dem 19. Oktober, dem Delegationsleiter, Herrn Coelho, persönlich ein Schreiben mit der Nachricht übergeben wurde, dass die ihm am Vortag übermittelten Unterlagen vertraulich bleiben müssen. CM\643712DE.doc Externe Übersetzung 7/20 PE 382.407v01-00 DE 12.05 – 13.05 Uhr Treffen mit: George MAIOR, Direktor der rumänischen Geheimdienste Herr MAIOR war erst eine Woche zuvor auf seinen Posten berufen worden. Er kam in Begleitung einiger Mitarbeiter. Herr MAIOR schloss die Existenz geheimer Gefängnisse von vornherein aus und erklärte, dass er beabsichtige, dieses Thema mit der CIA zu erörtern. Er bestätigte, dass seit den Angriffen vom 11. September 2001 die Zusammenarbeit zwischen Rumänien und den USA sehr eng sei. Er vertrat die Auffassung, dass die rumänischen Stützpunkte von den Amerikanern ausschließlich zu militärischen Zwecken genutzt würden. Mit Blick auf den Unfall der Gulfstream erklärte der stellvertretende Direktor, Herr ROMERO, dass das betreffende Flugzeug danach sechs Monate vor Ort verblieben und anschließend mit einer Antonow 124 nach Kanada transportiert worden sei. Er bestätigte, dass die Geheimdienste für die Untersuchung solcher Unfälle nicht zuständig seien und dass sich auf jeden Fall der Sonderuntersuchungsausschuss des Senats mit der Frage befasst habe. Herr ROMERO erklärte, dass die amerikanischen Behörden bestritten hätten, dass es sich um ein CIA-Flugzeug handelte. Mit Blick auf die Waffe, die einer der Passagiere dieses Flugzeugs trug, stellte er fest, dass dafür das Innenministerium zuständig sei. Er gab keinen Kommentar in Bezug auf den jungen Afghanen ab. Dass Rumänen in Guantánamo inhaftiert seien und dass rumänische Staatsbürger an andere Länder ausgeliefert worden seien, schloss er aus. 13.20 – 14.10 Uhr Treffen mit: Radu TIMOFTE, ehemaliger Direktor des rumänischen Inlandsgeheimdienstes Herr TIMOFTE war zu dem Zeitpunkt, als sich der Unfall der Gulfstream ereignete, Direktor des rumänischen Inlandsgeheimdienstes. Mit der Einleitung einer Untersuchung nach dem Unfall hätte er seine Zuständigkeiten überschritten. Die Untersuchung sei erst nach der Veröffentlichung des Berichts des Senators Marty vom Europarat eingeleitet worden, in dem auf den betreffenden Flug Bezug genommen wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt seien seine Dienste von der Grenzpolizei nicht informiert worden und hätten auch nicht gewusst, dass einer der Passagiere eine Pistole trug. Wenn die Geheimdienste besser informiert gewesen wären, dann wäre die Waffe sofort eingezogen und rasch eine Untersuchung eingeleitet worden. Er berichtete über die enge Zusammenarbeit mit ausländischen Geheimdiensten bei der Bekämpfung des Terrorismus, erklärte jedoch, dass der Transport von Gefangenen durch rumänisches Hoheitsgebiet nicht hinnehmbar gewesen wäre. CM\643712DE.doc Externe Übersetzung 8/20 PE 382.407v01-00 DE In Bezug auf den Besuch von George TENET in Rumänien erklärte Herr TIMOFTE, dass dieser nicht 2002, sondern schon 2000 stattgefunden habe. 14.40 – 15.20 Uhr Internes Treffen der Delegation des Nichtständigen Ausschusses zur Vorbereitung der Pressekonferenz am nächsten Tag 15.40 – 16.00 Uhr Treffen mit: Maria IONESCU von der Zeitung „Observator de Constanta“ Nach Auffassung von Frau IONESCU hätten die Amerikaner Kontrolle über die Verwaltung des Flughafens Mihail KOGALNICEANU ausgeübt. Es gebe keine Beweise, aber den Aussagen von zwei Angestellten zufolge habe es Truppen- und Materialbewegungen gegeben. Frau IONESCU bestätigte, dass sie als Zeugin vor den Sonderuntersuchungsausschuss des Senats geladen wurde. Frau IONESCU erklärte nicht zu wissen, was mit dem Afghanen geschehen sei, der behauptete, in Rumänien inhaftiert gewesen zu sein. Sie äußerte allerdings Verwunderung darüber, dass die Geheimdienste nicht über die Situation informiert gewesen sein sollen. 16.35 – 17.20 Uhr Treffen mit: Cristian RADU und Stefan CANDEA, Journalisten des rumänischen Zentrums für investigativen Journalismus Herr RADU wurde gebeten, den Vorfall zu beschreiben, als man ihm in einem Hotel, während er schlief, seine persönlichen Gegenstände raubte, zu einer Zeit, da er gerade Recherchen durchführte und mit der Chicago Tribune zusammenarbeitete. Herr RADU meinte jedoch fest, dass er keinen direkten Zusammenhang zwischen diesem Diebstahl und seinen Recherchen sehe. Er erklärte, er habe sich kürzlich mit zwei Bediensteten des Flughafens Baneasa unterhalten, die ihm bestätigt hätten, dass alle Passagiere des am 6. Dezember 2004 verunglückten Flugzeugs in Zivil gekleidet waren und nach dem Unfall in einem Hotel untergebracht wurden. Die offizielle Version, nach der das Flugzeug zum Auftanken gelandet sei, verwundere ihn insofern, als es von Bagram (Afghanistan) kommend genügend Kraftstoff an Bord gehabt hätte, um den Zielflughafen in Shannon (Irland) zu erreichen. Herr RADU verwies darüber hinaus auf eine rumänische Verbindung im Fall Abou Omar auf. So lauteten die SIM-Karten, die von den in Italien angeklagten CIA-Agenten benutzt wurden, auf den Namen Mihail TIMOFTE (ein in Italien tätiger rumänischer Bauarbeiter). CM\643712DE.doc Externe Übersetzung 9/20 PE 382.407v01-00 DE Beide Gesprächspartner unterstrichen die mangelnde Transparenz seitens der Regierung und des Sonderuntersuchungsausschusses des Senats, die sich sehr oft auf ihre Geheimhaltungspflicht berufen hätten, um an sie gerichtete Fragen nicht zu beantworten. Sie bestätigten, dass sie nicht aufgefordert wurden, vor dem oben genannten Ausschuss auszusagen. Sie versicherten jedoch, dass sie von Seiten der rumänischen Behörden nicht unter Druck gesetzt worden seien und sich frei fühlten, ihren Recherchen ungehindert nachzugehen. Mit Blick auf die Sendung des Fernsehsenders ARTE über den jungen Afghanen äußerten sie, dass ihnen keine Informationen vorlägen. Ihrer Ansicht nach sei es sehr wohl möglich, dass die Rumänen über das, was geschah, nicht auf dem Laufenden waren, da der Stützpunkt Mihail KOGALNICEANU für die Dauer des Irakkrieges nicht unter ihrer Kontrolle gestanden habe. 17.25 – 17.45 Uhr Treffen mit: Alison MUTLER, Journalistin (Associated Press) Frau MUTLER wurde gebeten, Angaben zu den Quellen zu machen, aus denen die von ihr veröffentlichten Informationen stammen. Es habe sich dabei erstens um einen amerikanischen Staatsbürger gehandelt, der in einem den Amerikanern unterstehenden Krankenhaus in Costanta arbeitete und der behauptete, drei Personen gesehen zu haben, die einen afghanischen Dialekt sprachen. Frau MUTLER äußerte jedoch Zweifel an der Glaubwürdigkeit dieser Aussage. Ferner habe es sich um vertrauliche diplomatische Quellen gehandelt, die die Existenz von Gefängnissen in Rumänien bestätigt hätten. Eine weitere Quelle sei der Bürgermeister von Costanta, der, nachdem er einige Erklärungen abgegeben habe, nichts mehr dazu habe sagen wollen. Frau MUTLER äußerte die Gewissheit, dass etwas geschehen sei. Es stehe jedoch nicht fest, dass die Behörden vor Ort darüber informiert waren. Auffallend ist, dass die Behörden zunächst rundweg leugneten, dass solche Handlungen stattgefunden haben können, während sie dies später nicht mehr ganz so kategorisch abstritten. 17.50 – 18.00 Uhr Treffen mit: Mihaela DANGA, stellvertretende Direktorin des Zentrums für unabhängigen Journalismus Frau DANGA bestätigte, dass es für Journalisten schwierig sei, an offiziell angeforderte Informationen heranzukommen, und dass es in Rumänien unmöglich sei, Nachrichten dieser Art geheim zu halten. 20.30 Uhr Cocktailempfang der Delegation des Nichtständigen Ausschusses für alle Gesprächspartner. CM\643712DE.doc Externe Übersetzung 10/20 PE 382.407v01-00 DE Donnerstag, 19. Oktober 2006 09.50 – 10.35 Uhr Treffen mit: Gheorghe FULGA, ehemaliger Direktor des Auslandsgeheimdienstes Zunächst hörte die Delegation Gheorghe FULGA an, der während der vergangenen sechs Jahre bis zu seinem Rücktritt im Juni 2006 Leiter des rumänischen Auslandsgeheimdienstes war. Herr FULGA stellte seinen Dienst vor und berichtete über die Entwicklungen während seiner Amtszeit. Mit Blick auf die Kontrolle, die die rumänische Regierung und die Geheimdienste über die Stützpunkte ausübten, die von den Amerikanern während des Irakkriegs genutzt wurden, erklärte Herr FULGA, dass diese Frage der unmittelbaren Zuständigkeit von Herrn PASCU (ehemaliger Minister für nationale Verteidigung) unterstand und im Obersten Verteidigungsrat behandelt wurde, da die USA Schwierigkeiten hatten, von der Türkei die Zustimmung zur Nutzung ihrer Flugplätze zu erhalten. Untersuchungen auf verschiedenen Ebenen (Präsident, Premierminister und Parlament) seien erst durchgeführt worden, nachdem die Anschuldigungen gegen Rumänien erhoben worden waren; diese Untersuchungen seien jedoch nicht schlüssig gewesen. Er erklärte ferner, die Bedingungen des 2006 mit den USA geschlossenen Kooperationsabkommens ebenso wenig zu kennen, wie eventuelle Fälle von Rumänen, die in Ländern inhaftiert seien, in denen wahrscheinlich gefoltert werde. Allerdings seien tatsächlich Personen mit doppelter Staatsbürgerschaft oder die im Begriff seien, die rumänische Staatsbürgerschaft anzunehmen, verdächtigt worden, an terroristischen Aktivitäten beteiligt gewesen zu sein. 10.35 – 11.15 Uhr Treffen mit: Ioan TALPES, Senator und Mitglied des Ausschusses für Verteidigung und nationale Sicherheit Bei dem Gespräch mit Herrn TALPES ging es um die Beziehungen Rumäniens zu den Vereinigten Staaten und die Abkommen über internationale Zusammenarbeit, die ab März 2004 im Rahmen der NATO-Mitgliedschaft Rumäniens geschlossen wurden. Nach Ansicht von Herrn TALPES müssten die Anschuldigungen in diesem Kontext gesehen werden. Es sei den Rumänen nach dem Beitritt zur NATO in erster Linie darum gegangen, all ihre Verpflichtungen zu erfüllen und die Geheimhaltung, die Vertraulichkeit und den Schutz der Verbündeten bei allen Operationen zu wahren. CM\643712DE.doc Externe Übersetzung 11/20 PE 382.407v01-00 DE Er erklärte, dass es sich bei den Abkommen, die damals mit den Vereinigten Staaten geschlossen wurden, um Grundsatzabkommen gehandelt habe, wie sie in ähnlicher Form auch mit den anderen Mitgliedern des Bündnisses geschlossenen worden seien. Zwar habe es Bewegungen amerikanischer Flugzeuge gegeben, aber Rumänien wisse nicht, ob es sich um CIA-Flugzeuge gehandelt habe. Auf jeden Fall unterlägen Personen und Waren sowie andere Güter, die auf rumänischem Hoheitsgebiet befördert werden, der Überprüfungspflicht durch staatliche oder militärische Stellen Rumäniens. Es habe jedoch niemand auf den Gedanken kommen können, dass auf rumänischem Hoheitsgebiet eine Verletzung der Menschenrechte stattfindet. 11.23 Uhr Pressekonferenz Der Vorsitzende Carlos COELHO und der Berichterstatter Claudio FAVA gaben am 19. Oktober 2006 in Bukarest im Informationszentrum der Delegation der Europäischen Kommission eine Pressekonferenz, auf der sie sich zu den wichtigsten Schlussfolgerungen aus dem Besuch der Delegation äußerten. Anlässlich dieser Pressekonferenz gab der Vorsitzende Carlos Coelho die in Anlage 3 beigefügte einleitende Erklärung ab. CM\643712DE.doc Externe Übersetzung 12/20 PE 382.407v01-00 DE ANNEX 1 LIST OF PARTICIPANTS TDIP Delegation to Bucharest, 17-19th October 2006 MEPs 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. COELHO Carlos (Chairman) LUDFORD Sarah (ALDE) FAVA Giovanni Claudio (Rapporteur) BREPOELS Frieda (EPP-ED)1 GOMES Ana (PSE) MEYER Willy (GUE/NGL) CZARNECKI Ryszard (Non attached) 20.05.1960 15.04.1957 07.05.1955 09.02.1954 19.08.1952 TDIP Committee Secretariat: 8. NÉMOZ-HERVENS François (Head of Secretariat) 9. MARTINEZ VALLS Angeles (Administrator) 10. MARIN Nadia (Assistant) 16.01.1955 31.03.1965 ..22.07.1976 Political Groups/Assistants: 11. SPEISER Michael Alexander (EPP-ED) 12. RESTIFO Francesca (PSE) 13. MARZOCCHI Ottavio (ALDE/ADLE) Press service 14. ZALEWSKI Piotr Interpreters 15. DE LA CALLE-ORTEGA Alicia (freelance) 16. ALLENDESALAZAR Iciar (freelance) 17. TANGO Anne (freelance) 18. CARDNO Sheilah (freelance) 19. CODREANU Mihai Cristian (freelance) 20. POP Hortenzia Elena (freelance) 21. SANTA Laura-Cristina (staff, TL) 1MARINESCU Marian-Jean (EPP-ED): will participate in the meetings as European Observer from Romania SZABO Karoly Ferenc (EPP-ED): will participate in the meetings as European Observer from Romania CM\643712DE.doc Externe Übersetzung 13/20 PE 382.407v01-00 DE Annex 2 TDIP Secretariat Temporary Committee on the alleged use of European countries by the CIA for the transport and illegal detention of prisoners TDIP Delegation to Romania (17-19th October 2006) FINAL AGENDA Monday, October 16th 10.20 Departure from Brussels airport 13.55 Arrival to Otopeni airport (Romanian time) 15.30 Accommodating into Howard Johnson Grand Plaza Hotel (Calea Dorobanti 57 - Tel. 0040 021 2015000) venue: at the residence of the ambassador: Sofia, 7 18.30 Reception - Welcome by the Finnish Ambassador Tapio Kalevi SAARELA (Ambassadors from all EU Members States have been invited together with the Head of the European Commission delegation) Tuesday, October 17th venue: Aleea Alexandru no. 31, Ministry for Foreign Affairs premises 9.00 - 10.00 Adrian Cosmin VIERITA Secretary of State for EU affairs, Ministry for Foreign Affairs venue: Izvor Street, no 2-4, Parliament Palace 10.30 - 11.30 Norica NICOLAI Senator, Chairwoman of the Special Inquiry Committee -Senate 11.30 - 12.15 Teodor MELESCANU Vice president of the Romanian Senate and Member of the Special Inquiry Committee 12.15 - 13.15 Romeo RAICU and Radu STROE 13.15 Chairman of the Romanian Foreign Intelligence Service Oversight Parliamentary Committee Chairman of the Parliamentary Committee for the Oversight of the Romanian Intelligence Service Lunch at the restaurant of Romanian Parliament venue: Jules Michelet Street no 18-20, EC Delegation's premises 15.30 - 16.15 Renate WEBER Chair of the Open Society Foundation 16.15 - 17.00 Diana-Olivia CALINESCU Executive Director APADOR-CH (Romanian Helsinki Committee) 17.00 - 18.00 Calin COSMACIUC Journalist at "Evenimentul Zilei" 18.00 - 18.45 Dan VULCAN Former chief inspector, Department of Civil Aviation, Ministry of Transport Catalin RADU Chief inspector, Department of Civil Aviation, Ministry of Transport venue: Lido Hotel premises, Bulevardul Magheru nr.5-7 20.30 Cocktail offered by the Conference of the Oversight Committees on the Intelligence bodies of the European Union Member States CM\643712DE.doc Externe Übersetzung 15/20 PE 382.407v01-00 Official responsible: Angeles MARTINEZ VALLS, [email protected], +32/2/28 42007 Wednesday, October 18th venue: Palatul Cotroceni, Geniului Steet, no. 1-3 9.00 - 10.00 Sergiu Tudor MEDAR National Security Adviser, Presidential Administration venue: Piata Revolutiei, no 1 A, first floor (Ministry of Interior) 10.30 - 11.30 Anghel ANDREESCU Secretary of State for public order and security venue: to be confirmed 12.00 - 13.00 George MAIOR Head of the Romanian Internal Intelligence Service 13.00 - 14.00 Radu TIMOFTE Former Head of the Romanian Internal Intelligence Service 14.00 - 15.30 Delegation meeting at Floridas's Room (Howard Johnson Grand Plaza Hotel - 1st floor) venue: Jules Michelet Street no 19-20, EC Delegation's premises 15.30 - 16.15 Maria IONESCU Editor in chief at Observator de Constanta newspaper 16.15 - 17.15 Cristian RADU and Romanian Center for Investigative Journalism Stefan CANDEA 17.15 - 18.00 Alison MUTLER 18.00 - 18.45 Mihaela DANGA Associated Press Writer Deputy Director at the Center for Independent Journalism venue: Casa Oamenilor de Stiinta - Piata Lahovary no. 9, sector 1 (Tel: +4021 211 3521) 20.30 Reception offered by the TDIP Delegation Thursday, October 19th venue: Central university Library, Strada Boteanu, 1 9.00 - 10.00 Ioan TALPES Senator, Member of the Committee for National Security and Defence, former Chief of the Department for National Security Presidency (2004-2005) 10.00 - 11.00 Gheorghe FULGA Former Head of the Romanian External Intelligence Service venue: Calea Victoriei, no 88, Information Center of the EC Delegation -Infoeuropa 11.00 Press conference 17.55 Departure from Otopeni airport CM\643712DE.doc Externe Übersetzung 16/20 PE 382.407v01-00 Official responsible: Angeles MARTINEZ VALLS, [email protected], +32/2/28 42007 19.40 Arrival to Brussels airport (Belgium time) CM\643712DE.doc Externe Übersetzung 17/20 PE 382.407v01-00 Official responsible: Angeles MARTINEZ VALLS, [email protected], +32/2/28 42007 Anlage 3 Bukarest, 19. Oktober 2006 Erklärung des Vorsitzenden Carlos Coelho Guten Morgen, meine Damen und Herren! Wie Sie wissen, geht unser dreitägiger Besuch in Bukarest zu Ende, den wir im Rahmen unserer Untersuchung über die rechtswidrigen Aktivitäten amerikanischer Geheimdienste in Europa durchgeführt haben. Wir sind am Vorabend eines Ereignisses nach Bukarest gekommen, das für Rumänien von großer Bedeutung ist – der Beitritt des Landes zur Europäischen Union. So haben wir uns hier zu Hause gefühlt, weil wir alle Teil derselben, auf Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Achtung der Menschenrechte ausgerichteten Wertegemeinschaft sind. Wir sind dankbar für die Art und Weise, in der wir von allen Behörden, die wir um ein Treffen ersucht hatten, empfangen wurden, und für die Kooperationsbereitschaft, die sie gegenüber unserer Delegation an den Tag gelegt haben. So hatten wir - abgesehen von unseren Zusammenkünften mit Kollegen vom rumänischen Parlament - Gelegenheit, sowohl Vertreter der Regierung (den Staatssekretär für europäische Angelegenheiten und den Staatssekretär für öffentliche Ordnung und Sicherheit) als auch hohe Beamte staatlicher Organe zu treffen, die sich mit Aufklärung und nationaler Sicherheit befassen. Darüber hinaus trafen wir Vertreter der Zivilgesellschaft und der Medien. Wir sind dankbar für die sehr nützlichen Informationen, die wir von ihnen erhalten haben. Während unserer Aussprachen mit den verschiedenen Gesprächspartnern - sowohl von der Regierung als auch vom Parlament – haben wir konkrete Fälle angesprochen, wie den des Gulfstream-Flugzeugs, das am 6. Dezember 2004 auf dem Flughafen Baneasa (Bukarest) verunglückt war und bei dem es sich vermutlich um ein von der CIA betriebenes Flugzeug handelte. Auf unser CM\643712DE.doc Externe Übersetzung 18/20 PE 382.407v01-00 DE Ersuchen wurden uns von den zuständigen Behörden Unterlagen zu diesem speziellen Fall übergeben. Darüber hinaus begrüßen wir die Tatsache, dass der rumänische Senat einen Untersuchungsausschuss eingesetzt hat, als die richtige Art und Weise, in einer Demokratie mit entsprechenden Anschuldigungen umzugehen. In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass das rumänische Parlament neben dem Deutschen Bundestag bis jetzt das einzige Parlament ist, das einen solchen Ausschuss eingesetzt hat; daher haben wir vor einem Monat auch Berlin einen Besuch abgestattet. Dies sollte als Beleg für die zunehmende Zusammenarbeit zwischen dem Europäischen Parlament und den nationalen Parlamenten betrachtet werden. Angesichts der Schwere der Anschuldigungen sollten sämtliche Institutionen alles in ihrer Macht Stehende unternehmen, um zweifelsfrei die Wahrheit herauszufinden. Dies schließt ein, dass die Nachforschungen weitergeführt werden müssen, und zwar gründlicher als dies bisher der Fall war. Denn es gibt nach wie vor offene Fragen. Wir begrüßen die Erklärung der Vorsitzenden des Sonderuntersuchungsausschusses des rumänischen Senats, Norica Nicolai, die nicht vollständig ausschloss, dass ungesetzliche Flüge stattgefunden haben könnten. Daher betrachten wir die Schlussfolgerungen, zu denen dieser Ausschuss gelangt ist, als vorläufig. In diesem Zusammenhang hoffen wir sehr, dass unsere Zusammenarbeit mit dem rumänischen Parlament fortgeführt und vertieft wird und dass uns alle Unterlagen übermittelt werden, um die wir ersucht haben. Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, dass unser Besuch mit der Konferenz der für die Nachrichten- und Sicherheitsdienste der EU-Mitgliedstaaten zuständigen parlamentarischen Ausschüsse zusammenfiel, die derzeit in Bukarest stattfindet, weil diese Konferenz das gemeinsame Streben dieser Ausschüsse widerspiegelt, die Rechenschaftspflicht der Geheimdienste zu verstärken, ein Anliegen, das offenkundig vom 19/20 PE Externe Übersetzung</Version>01-00 Externe Übersetzung DE Europäischen Parlament geteilt und von den zuständigen Ausschüssen des rumänischen Parlaments besonders hervorgehoben wird. Ich danke Ihnen und erteile hiermit das Wort unserem Berichterstatter, Claudio FAVA. 20/20 PE Externe Übersetzung</Version>01-00 Externe Übersetzung DE