Business Knigge New York Kommunikation Die meisten Amerikaner geben sich in ihrer Art zu kommunizieren eher locker und ungezwungen. Sie sind freundlich und gehen schnell auf Fremde zu. Das kann sich eine halbe Stunde später im Meeting völlig anders anhören, wenn die Verhandlungen begonnen haben. Nehmen Sie daher die Freundlichkeiten als das, was sie sind: als Floskeln, die Teil eines sprachlichen Rituals sind. Private Konversation beginnt häufig mit der Frage nach der beruflichen oder privaten Situation. Man spricht gern über berufliche Erfolge und die Familie, andere beliebte Themen sind Sport und Kultur. Populäre Sportarten sind Baseball, Football (Achtung nicht zu verwechseln mit europäischem Fussball, der in den USA Soccer genannt wird) Basketball und – speziell unter Geschäftsleuten – Golf. Termine Termine sollten Sie unbedingt vorher vereinbaren, das ist gut per E-Mail möglich. Benennen Sie dabei genau die Position des Verhandlungspartners, den Sie treffen möchten, da die Angestellten besonders in großen Konzernen sehr spezialisiert arbeiten. Das Volk, das den Grundsatz „Time is Money“ erfunden und verinnerlicht hat, schätzt es sehr, wenn der Geschäftspartner on-time zu einem Meeting erscheint – er gilt dann sofort als verlässlich und vertrauenswürdig. Unpünktlichkeit dagegen wird besonders in den Ostküsten-Metropolen als Respektlosigkeit gewertet. Begrüßung Ein fester Händedruck ist die normale Begrüßungsform. Begrüßen Sie jede anwesende Person mit Handschlag. Wichtig dabei: Direkter Augenkontakt, auch während eines Gesprächs, Sie signalisieren damit Interesse, Ernsthaftigkeit und Vertrauen. Vorstellung Beim ersten Geschäftstreffen werden die Visitenkarten (Business Cards) ausgetauscht. Geben Sie nicht nur Ihrem direkten Gesprächspartner eine Karte sondern allen Anwesenden. Bei mehreren Teilnehmern, die sich untereinander nicht kennen, übernimmt der Gastgeber die Vorstellung. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie schon beim zweiten oder dritten Treffen mit dem Vornamen angesprochen werden, das ist auch in der Geschäftswelt üblich. Warten Sie aber ab, bis man es Ihnen anbietet. Business Meetings Obwohl Amerikaner sich im Umgang locker geben, werden geschäftliche Verhandlungen immer seriös geführt. Erwarten Sie zu Beginn eines Business Meetings nicht allzu viel Small Talk. Man kommt sehr schnell zur Sache. Wenn es einen „Fahrplan“ gibt, dann hält man sich strikt daran. Die Diskussion wird ohne Unterbrechung bis zu einer Entscheidung vorangetrieben. Sobald die Gespräche begonnen haben, werden klingelnde Mobiltelefone, unangemeldet hereinplatzende Besucher oder Sekretärinnen als unangebrachte Störungen empfunden. Sollten Sie eine Präsentation vorbereiten, sollte diese kurz und knapp das Thema auf den Punkt bringen. Sie sollten bestens vorbereitet sein und die Präsentation als Mittel begreifen, ihr Gegenüber zu beeindrucken. Optische Hilfsmittel machen Ihren Vortrag anschaulicher, untermauern Sie ihre Aussagen mit Statistiken, da amerikanische Geschäftsleute nur mit harten und beweisbaren Fakten zu überzeugen sind. Am Ende einer Verhandlungsrunde werden alle Beschlüsse schriftlich festgehalten und eine Aufgabenliste erstellt, wer was bis zur nächsten Sitzung zu erledigen hat. Geschäfte werden in den USA oft sehr schnell geschlossen. Seien Sie nicht zu überrascht, wenn schon beim ersten Treffen ein mündliches Abkommen erreicht wird. Für Amerikaner ist ein geschlossener Vertrag mehr Wert als der langwierige Aufbau einer Geschäftsbeziehung. Ausländer sollten sich darauf einstellen, dass in Meetings häufig ein aggressiver Ton herrscht. Alle Themen werden offen und direkt diskutiert, ohne Rücksicht auf persönliche Beziehungen der Teilnehmer. Diplomatie und Harmonie im kollegialen Umgang miteinander, wie z. B. in Europa üblich, ist Amerikanern fremd. Kleidung Die Kleiderordnung im amerikanischen Geschäftsleben ist sehr konservativ. Männer tragen in der Regel dunkle Anzüge (blau oder grau), keine Kombinationen, Frauen entsprechende Kostüme oder Hosenanzüge. In vielen Clubs und manchen Restaurants besteht Krawatten- und Jackettzwang. Das Gute: Amerikaner sind praktisch veranlagt, in der Regel kann eine Krawatte an der Garderobe geliehen werden. Einladungen Auf Einladungen ist die passende Kleidung meist angegeben: Casual (leger, ohne Krawatte), Business attire oder Gala dress (formelle Kleidung). Wenn "black tie" vorgeschrieben ist, handelt es sich nicht um eine schwarze Krawatte, sondern um einen Smoking. Geschäftsessen Geschäftliche Angelegenheiten werden meistens bei einem Geschäftsessen (business lunch) besprochen. Es dient auch dazu, sich besser kennen zu lernen. Dabei wird kaum noch Alkohol getrunken, vor allem nicht beim Lunch. Rauchen ist überall verboten, wo es nicht ausdrücklich erlaubt ist. Trinken wie Rauchen gilt in der Öffentlichkeit als unhöflich (privat ist dies anders). Achten Sie darauf, dass Ihr Handy ausgeschaltet ist. Es wird als unhöflich angesehen, wenn Sie beim Essen Anrufe entgegen nehmen (müssen). Die Rechnung wird vom Gastgeber übernommen. Es wird nicht erwartet, dass Sie Ihren Anteil dazulegen (Sie sind beim nächsten Essen an der Reihe). Rechnung & Trinkgeld Die Zahlungsmodalitäten sind für Deutsche ungewohnt: Auf den Preis wird eine nach Bundesstaaten unterschiedliche Sales Tax (Verkaufssteuer) aufgeschlagen (in New York 8,5 Prozent). Zusätzlich sollten Sie in Restaurants, Cafés oder bei sonstigen Dienstleistungen einen Tip (Trinkgeld) um die 15 20 Prozent geben. Es gibt viele Berufe, die allein vom Tip leben. Um das Rechnen zu vereinfachen, können Sie als tip die doppelte Sales Tax (zu finden beispielsweise auf der Speisekarte) hinzurechnen. In den großen Städten wie New York wird dazu übergegangen, den Tip (auch "Service Fee") gleich in die Rechnung einzufügen, sobald Sie als Tourist erkannt werden. Dies geschieht in der Regel durch handschriftliche Zusätze. Achten Sie deshalb auf diese Zusätze, damit Sie nicht ungewollt das doppelte Trinkgeld bezahlen. Kreditkarten Eine Kreditkarte ist bei jeder USA-Reise unbedingt nötig. Schon um ein Hotelzimmer oder einen Mietwagen zu reservieren, ist eine Kreditkarte (Eurocard, Visacard oder American Express) erforderlich. Größere Summen werden in den USA meistens mit einer Kreditkarte bezahlt. Auf diese Weise benötigen Sie nicht so viel Bargeld. An Geldautomaten (ATM), die das blaue Cirrus-Zeichen tragen, können Sie sogar mit der EC-Karte Geld abheben. Die Karte muss dabei nur kurz durch das Lesegerät am Geldautomaten gezogen werden, danach wählen Sie "Withdrawal From Checking". Wenn Sie die "Receipt"-Taste drücken, erhalten Sie eine Quittung. Diese Variante, Geld abzuheben, ist günstiger als mit der Kreditkarte. Gesundheit Impfungen sind für die Einreise in die USA nicht vorgeschrieben. Wegen der hohen Kosten bei der medizinischen Versorgung in den USA empfiehlt sich der Abschluss einer Reisekrankenversicherung. Die Arzt- und Krankenhausbesuche müssen in den USA vor Ort bezahlt werden.