Die Außenpolitik der USA Ideologische Motive Abkehr von einer verderbten Zivilisation Leben nach Recht, Leben in Freiheit, Leben nach göttlichen Willen Vorbild für die übrige Welt Missionseifer „Wir Europäer unterscheiden uns in der Welteinschätzung dadurch von den Amerikanern, dass wir die Welt in Gut und Schlecht (Freund und Feind) einteilen, die Amerikaner hingegen die religiösen Kategorien Gut und Böse wählen. Das Böse muss bekämpft werden, das Schlechte nicht.“ Ökonomische Motive Hochentwickelte Industriegesellschaft auf der Suche nach Märkten Identifizierung von Konkurrenten (um 1900 vor allem England und Deutschland) Gewinnsucht sozialer Friede Sobald die Industrie ihre Interessen in die Regierungspolitik einbringt, greift die Wirtschaft in die Außenpolitik ein. Die Industrie braucht dazu gar nicht aktiv zu werden, es reicht bereits, wenn die Regierung über die Wirtschaft ihre Position stärken will (sei es national oder international). „Äußere Motive“ Erreichen des Pazifiks führt zur Expansion in Richtung Asien und in der Karibik: Truppen stoßen auf europäische Mächte. Konflikte folgen automatisch. Externe Störungen Die Expansion der USA erreicht mit der Ausbreitung auf dem eigenen Kontinent eine natürliche Grenze. Damit müssen sie auf andere Gebiete ausweichen, womit Außenpolitik eingeleitet wird. Psychologische Motive Landes- und Bevölkerungsgröße nationale Wirtschaftskraft wissenschaftlicher Fortschritt Überlegenheitsgefühl Hemmnisse Alle diese Motive lassen eine unbegrenzte Ausbreitung der USA erwarten. Dennoch gibt es einen Isolationismus: Wenn man sich so verhält, wie andere Mächte (und sich die Finger schmutzig macht), dann wird man so wie die anderen. Das darf nicht passieren. Die USA gehen in den ersten Weltkrieg Aus rein kulturellen Erwägungen ist klar, dass die Amerikaner wenn, dann auf Alliierter Seite einsteigen würden. Ebenso konnten die Amerikaner gut an dem Krieg verdienen, weil die europäischen Kriegsparteien für einen längeren Krieg nicht vorbereitet waren: Die USA verkauften Waffen an die Engländer und an die Franzosen, zuletzt sogar auf amerikanischen Kredit. Auch durch diesen Krieg war die Finanzwelt von einem alliierten Sieg abhängig. Die Revolution in Russland im Februar 1917 hatte zwei Folgen: Die Deutschen hatten einen Gegner weniger, die USA hatten Angst, Deutschland könne gewinnen. Weiterhin war ein nichtdemokratischer Staat (Russland) als Sieger ausgeschlossen. S. 68 M1: „Die Welt muss sicher gemacht werden für die Demokratie“ Die Amerikaner sehen die „alten Zeiten“ als beendet an, in den „neuen Zeiten“ (in denen Amerikaner existieren) müssen neue Werte durchgesetzt werden. Die Amerikaner kämpfen nicht für sich oder eigene Interessen, sondern haben die „schmerzliche und bedrückende Pflicht“, der Welt zu helfen. S. 71: Die USA während des Ersten Weltkrieges Mit der Erklärung des „Deutschen“ als „Böse“ wurde der Krieg legitimiert. Damit war jedes „Deutsche“ in der Gesellschaft ebenso böse und wurde ausgerottet. Alle Kriegsgegner waren böse. Wilson und die amerikanische Integration in die Weltgemeinschaft Präsident Wilson war Völkerrechtsprofessor, er versuchte das Ideal der Weltgemeinschaft herzustellen, um die Welt vor Kriegen sicher zu machen. Der Völkerbund hatte aufgrund der Nichtmitgliedschaft der USA keine Erfolgsaussichten. Dennoch wurde 1922 ein Washingtoner Flottenabkommen getroffen, mit dem die Flottenstärke der Mitgliedsstaaten begrenzt wurde. Zu selbigen zählten die USA, Großbritannien, Japan, Frankreich und Italien. Ihr Verhältnis sollte 5 : 5 : 3 : 1,75 : 1,75 betragen. Man erkennt ihr eine „special relationship“ zwischen den USA und England. Gleichzeitig sollte Japan diskriminiert werden, deren Flottenstärke klein gehalten werden sollte. Japan kündigte daher auch 1934 den Vertrag auf. 1928 kam es zum Briand-Kellogg-Pakt (oder auch nur Kelloggpakt). Gut 60 Staaten verpflichten sich damit, keine Angriffskriege zu führen. Einer dieser Staaten ist Deutschland, damit war später (1946) einer der Anklagepunkte der Nürnberger Prozesse (Führen eines Angriffskrieges) völkerrechtlich legitimiert. Back to normality Die Republikaner gewannen in den 20er Jahren die Wahlen mit Slogans wie „Zurück zur Normalität“ und „Amerikas Geschäft ist das Geschäft“. Damals begann in den USA der Massenkonsum: Jeder US-Haushalt hatte Bügeleisen, Radios, Waschmaschinen, Staubsauger und Autos.