Filmcasino & Polyfilm BetriebsGmbH Büro: A-1050 Wien/Margaretenstr. 78 Tel.: [+43 (0)1] 581 39 00 10 Fax: [+43 (0)1] 581 39 00 39 e-mail: [email protected] http://www.filmcasino.at 17. - 24. September im FILMCASINO: SPIRITED AWAY – Die fantastischen Welten des Hayao Miyazaki Aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums des Filmcasinos beschenken wir unser Publikum mit einer Retrospektive des letzten großen Filmkünstlers, der in Österreich (und unseres Wissens auch in ganz Europa) noch mit keiner Filmschau oder ähnlichem gewürdigt worden ist: Hayao Miyazaki, der Gott des Animationsfilms. Während alle neuen Filme Miyazakis seit Jahren regelmäßig ihre Weltpremiere in Venedig, Cannes oder Berlin feiern, dort die Hauptpreise abräumen (Goldener Bär für CHIHIRO’S REISE) oder mit dem Oscar für den Besten Animationsfilm ausgezeichnet werden (DAS WANDELNDE SCHLOSS), ist inbesondere Miyazaki’s frühes Werk, das in keiner Weise hinter seinen späteren Filmen zurücksteht, in Österreich so gut wie unbekannt: Filme wie der wegweisende und die Ökologie-Bewegung vorwegnehmende NAUSICAÄ, der wunderbare MEIN NACHBAR TOTORO oder der fantastische PORCO ROSSO waren hierzulande noch nie in einem Kino zu sehen. Die Qualitäten der Filme von Hayao Miyazaki liegen vor allem in ihrer überbordenden Fantastik, die bislang noch von keinem anderen Filmemacher auch nur annähernd erreicht wurde. Außerdem waren sie Wegweiser der Entwicklung einer vollkommen neuen Ästhetik einerseits in Richtung auf den sog. „Anime“ und somit einer ganzen Jugendkultur und andererseits in Richtung auf eine Synthese von fernöstlicher und europäischer Kultur und Formensprache. Anlässlich der Verleihung des Goldenen Löwen für sein Lebenswerk in Venedig 2005 wurde Hayao Miyazaki von der internationalen Filmwelt mit unglaublichen 40 Minuten Standing Ovations bejubelt. Unsere Retrospektive umfasst alle Kino-Langfilme des Filmemachers mit zum Teil neu gezogenen 35mmKopien. Wir freuen uns mit Ihnen auf ein spannendes Festival! www.filmcasino.at/miyazaki Fotos und Pressematerial als Download unter http://www.filmcasino.at/miyazaki/presse.htm Pressebetreeung: Alessandra Thiele [email protected] | T: 581 39 00-14 Das Festival wird gefördert von Eine Veranstaltung im Rahmen von FILMCASINO | 1050 Wien, Margaretenstr. 78 | T: 01/587 90 62 | www.filmcasino.at MIT DEN FILMEN: LUPIN III – DAS SCHLOSS DES CAGLIOSTRO (Rupan Sansei: Kariosutoro no shiro / ルパン三世 カリオストロの城) Drehbuch: Yasuo Otsuka | Art Director: Shichiro Kobayashi | J 1979 | 110 Min | Digital | DF “Cagliostro ist zuallererst ein Film und dann erst ein Anime.” (Reel.com) Lupin der Dritte ist der größte Dieb den die Welt je gesehen hat. Begleitet durch den unnachahmlichen Scharfschützen Jigen und den wortkargen Samurai Goemon ist Lupin kein Raub zu riskant. Doch nachdem er ein Casino um eine Summe erleichtert hat, die eigentlich reichen würde um hernach in Geld zu schwimmen, muss Lupin feststellen, dass die Scheine gefälscht sind. Keine Frage, auch dieses Missgeschick könnte Lupin zu seinem Vorteil nutzen, solange er nur die Quelle des Falschgelds findet – und diese scheint im winzigen Fürstentum Cagliostro zu liegen. Mit einer ganzen Armee von Handlangern des Fürsten von Cagliostro auf seinen Fersen, einem Schloss voll von tödlichen Fallen, einer Prinzessin gefangen im Turm und einem legendären versteckten Schatz wird Lupin jeden seiner Tricks ausspielen müssen um auch diese Gaunerei durchzuziehen. Entstanden nach einer Mangavorlage von Kazuhiko Kato (alias Monkey Punch), der seinerseits auf die Figur Arsène Lupin von Maurice Leblanc zurückgegriffen hat, ist Hayao Miyazakis erster abendfüllender Animationsfilm noch ein Hybrid aus der bereits etablierten Grundstruktur mit bekannten Charakteren und der ganz eigenen Stimme des Regisseurs, der zum wichtigsten Filmemacher des zeitgenössischen Anime werden sollte. NAUSICAÄ AUS DEM TAL DER WINDE (Kaze no tani no Naushika / 風の谷のナウシカ) Drehbuch: Hayao Miyazaki | Art Director: Mitsuki Nakamura | J 1984 | 116 Min | 35mm | OmdU “Wahrhaftig und traumhaft schön… ein echtes Kunstwerk.” (Movierapture) Tausend Jahre sind vergangen seit die Menschheit in einem apokalyptischen Krieg die ganze Welt in Schutt und Asche gelegt hat. Seitdem ist ein Großteil der Erde von einem mysteriösen toxischen Wald bedeckt, in dem gigantische Insekten hausen. Doch die Menschen haben wenig aus ihren Fehlern gelernt und das Königreich Tourmekia ist versessen darauf, mit Hilfe einer mächtigen Waffe aus der alten Welt einen Angriff gegen die Insekten und die Fäulnis zu führen. Das Tal der Winde, eine friedliche Kolonie, befindet sich plötzlich zwischen den Fronten. Doch die Bewohner des Tals wissen, dass dieser leichtsinnige Krieg die endgültige Zerstörung bedeutet. Es liegt an ihrer jungen Prinzessin Nausicaä, das Tal – und wohl die gesamte Menschheit – zu retten. Sie tut dies mit Hilfe von Waffen, Fluggleitern, wissenschaftlicher Erforschung und vor allem Mitgefühl. Entstanden nach der Vorlage eines über tausendseitigen Mangas aus der Feder des Regisseurs ist „Nausicaä“ das erste eigenständige filmische Werk des Autors Miyazaki. Feinspürig und nachdenklich ist „Nausicaä“ eine ebenso furchterregende wie berauschende Vision von einer fantastischen Dystopie voller psychedelischer Farben, die nur durch Versöhnlichkeit und Dialog vom Untergang gerettet werden kann. MEIN NACHBAR TOTORO (Tonari no Totoro / となりのトトロ) Drehbuch: Hayao Miyazaki | Art Director: Kazuo Oga | J 1988 | 86 Min | 35mm | OmeU “Ein Film für jene Welt, in der wir eigentlich leben sollten.” (Chicago Sun Times) Die kleine Mei und ihre etwas ältere Schwester Satsuki ziehen mit ihrem Vater in ein Haus am Land, unweit vom Sanatorium, in der ihre kranke Mutter untergebracht ist. Die neue Umgebung, die knirschenden Balken des Hauses, die dunklen Ecken im Gebüsch und der benachbarte Wald sind eine einzige große Spielwiese für die Mädchen. Während Satsuki in der Schule ist und ihr Vater arbeitet, läuft die gelangweilte Mei zwei drolligen kleinen Wesen nach, die sich vor ihr ins Gehölz unter einem gewaltigen Baum flüchten. Mei lässt sich jedoch nicht aufhalten und triff im Dickicht auf das riesigen pelzigen und freundlichen Waldmonster Totoro. Totoro wurde in Japan sofort zur Ikone, sein Abbild ist in jeder Form zu haben, als Kuscheltier, Türglocke, Badeschlapfen oder gar Mittagsmenü. Die große Leistung von „Mein Nachbar Totoro“ jedoch ist es, einer der ganz wenigen Filme zu sein, die auf unübertreffliche Weise die universelle Erfahrung der Kindheit wiedergeben. Jene Zeit, in der es keine wirklichen Bösewichte gibt, nur die tiefgegründete Angst, dass Mama etwas zustoßen könnte. Und jene Zeit, in der die Wunder der Welt und die der eigenen Fantasie so viel Abenteuer liefern, wie man sich nur wünschen kann. DAS SCHLOSS IM HIMMEL (Tenkû no shiro Rapyuta / 天空の城ラピュタ) Drehbuch: Hayao Miyazaki | Art Director: Toshio Nozaki und Nizou Yamamoto J 1986 | 124 Min | 35mm | OmeU / DF “von zeitloser Schönheit… unvergesslich“ (TAZ ) Dem jungen Mienenarbeiter Pazu fällt ein Mädchen aus heiterem Himmel direkt in die Arme. Das sie bei dem Sturz nicht umgekommen ist, verdankt Sheeta dem magischen Kristall, den sie um den Hals trägt, und der der Schlüssel zum legendären Himmelskönigreich Laputa sein soll. Das irgendwo hinter den Wolken verborgene Laputa, das nur aus alten Legenden und einer verschwommenen Fotografie von Pazus Vater bekannt ist, will gefunden werden, und jeder hat seinen Grund danach zu suchen: Pazu will den als Träumer diffamierten Vater rehabilitieren, Sheeta ihre Wurzeln finden, die Piraten Schätze, die Armee eine Superwaffe, und der undurchsichtige Muska strebt gar nach der Weltherrschaft. Diese atemlose Jagd führt sie von unterirdischen Tiefen in luftige Höhen. Von „Gullivers Reisen“ angeregt, ist das titelgebende Laputa eine geradezu vollkommene Vereinigung von Himmel und Erde, ein wahres Luftschloss, das geradezu exemplarisch als Hayao Miyazakis ganz eigene Utopie gesehen werden kann. So geht es in „Das Schloss im Himmel“ nach allerlei spannenden Abenteuern am Ende um nichts weniger als die Zerstörung des Paradieses durch die Kräfte des Bösen. KIKIS KLEINER LIEFERSERVICE (Majo no takkyûbin / 魔女の宅急便) Drehbuch: Hayao Miyazaki (Buchvorlage: Eiko Kadono) | Art Director: Hiroshi Ohno | J 1989 | 103 Min | 35mm | OmeU “So liebenswert, dass man vielleicht gar nicht merkt, wie tiefgründig dieser Film eigentlich ist.“ (Beyond Hollywood) Bei Hexen ist es Brauch, dass sie sich in ihrem dreizehnten Lebensjahr aufmachen und ein Jahr in einer fremden Stadt verbringen um Erfahrungen zu sammeln, also macht sich auch Kiki auf den Weg. Die Ernsthaftigkeit ihrer Reise, auf die sie sich in Begleitung ihres scharfzüngigen schwarzen Katers Jiji begibt und die nach einem rauen Abflug auf dem Besenstiel unglaublich schöne Blicke auf die vorbeirauschende Landschaft offenbart, wird Kiki allerdings erst richtig bewusst, als sie sich in einer Stadt wiederfindet, die ganz offensichtlich zu groß für sie ist, und in der sie keine Freunde und keine Bleibe hat. Mit Hilfe der jovialen schwangeren Bäckerin Osono gründet Kiki aber bald ein Lieferservice, der sich ganz auf ihre einzige Fertigkeit – dem Fliegen auf dem Besenstiel – aufbaut. Doch eines Tages scheint sie genau diese Fähigkeit zu verlassen. Nach der Vorlage eines Kinderbuchs von Eiko Kadono ist „Kikis kleine Lieferservice“ eine bezaubernde und manchmal durchaus melancholische Geschichte über jene Prüfungen und Beschwerlichkeiten, denen man gegenüber steht, wenn man sich alleine in die große weite Welt wagt – kurzum ein Film über das Erwachsenwerden. PORCO ROSSO (Kurenai no buta / 紅の豚) Drehbuch: Hayao Miyazaki | Art Director: Yoshitsu Hisamura | J 1992 | 94 Min | 35mm | OmeU „Nirgendwo sind die europäischen Landschaften und Orte so sehr Sehnsuchtsstätten wie in ‚Porco Rosso’.“ (Die Welt) Marco Pagot ist die wandelnde Versinnbildlichung eines Film Noir Anti-Helden, ein schweigsamer in Trenchcoat gekleideter, kettenrauchender Einzelgänger. Irgendwann in den 1930er Jahren und irgendwo in der Inselwelt der Adria ist er mit seinem Wasserflugzeug als Kopfgeldjäger unterwegs, berüchtigt unter den Namen Porco Rosso. Das zweite Wort seines Beinamens bezieht sich auf die feuerrote Farbe seines Flugzeugs, der erste jedoch auf ihn selbst: durch einen mysteriösen Fluch trägt Porco Rosso das Gesicht eines Schweins. Von seiner Schnauze haben die Piraten der Gegend allerdings gründlich die Nase voll, und engagieren das süffisante Flieger-Ass Curtis um ihn aus den Wolken zu schießen. Porco muss nun lernen die Hilfe der frechen Flugingenieurin Fio anzunehmen um Curtis zu übertreffen, den Faschisten zu entkommen, seine dicke Haut zu retten und dabei vielleicht seine Humanität wiederzuentdecken. Zunächst als ein Kurzfilm in Auftrag von Japan Airlines entwickelt, ist „Porco Rosso“ der wohl persönlichste Film Miyazakis, nicht nur durch das eindeutige politische Statement, sondern auch durch den wunderbaren Detailreichtum der Flugtechnik, von der Miyazaki als Sohn eines Flugingenieurs durchaus etwas versteht. PRINZESSIN MONONOKE (Mononoke-hime / もののけ姫) Drehbuch: Hayao Miyazaki | Art Director: Satoshi Kuroda, Kazuo Oga u.a. | J 1997 | 134 Min | 35mm | OmdU / DF „Ein Trickfilmäquivalent zu Kurosawas ‚Ran’.“ (Die Welt) Ein Dämon in Form eines riesenhaften Ebers bricht aus dem Wald und greift das Dorf von Ashitaka an. Der tapfere junge Krieger erlegt den Eber, trägt aber eine Wunde davon, die sich immer tiefer in seinen Körper fressen und ihn töten, oder schlimmer noch, selbst zu einem Dämon verwandeln wird. Auf der Suche nach dem Ursprung dieses ansteckenden Zorns und nach Heilung trifft Ashitaka auf eine Eisenhütte und deren Herrin Eboshi. Diese lässt Bäume fällen um Erz abbauen zu können, und schreckt dabei auch nicht davor zurück sich gegen die Tiere des Waldes mit der neuen Erfindung des Schiesspulvers zu behaupten. Die Tiere und deren Götter sammeln sich nun zum aussichtslosen letzten Gefecht gegen die Zivilisation, unter ihnen das Mädchen San, genannt Prinzessin Mononoke, die Tochter der Wolfsgöttin Moro. Voller Magie und sagenhaften Verwandlungen ist Miyazakis Parabel über den ergreifend schönen, aber fundamental fremden Geist der Wildnis, der dem Fortschritt zum Opfer zu fallen droht, mit genug erwachsenem Realismus gewürzt, um klar zu machen, dass das Böse kein menschlicher Wesenszug ist, sondern nur ein Moment der mangelnden Einsicht in die harmonische Ordnung der Welt. CHIHIROS REISE (Sen to Chihiro no kamikakushi / 千と千尋の神隠し) Drehbuch: Hayao Miyazaki | Art Director: Yôji Takeshige | J 2001 | 125 Min | 35mm | OmdU / DF „Nur Miyazaki träumt derart unglaublich.“ (Salon.com) Am Ende des Tunnels liegt eine andere Welt, und wer in diese eindringt muss sich wundern – und vor allem hüten. Doch das wissen Chihiros Eltern nicht, als sie sich in Begleitung ihrer zehn Jahre alten Tochter dorthin verirren und aus einem Teller essen, der als Weihgabe für Götter dargebracht wurde. Unversehens verwandeln sie sich in Schweine und die verzweifelte Chihiro muss, um ihre Eltern retten zu können, als Gehilfin im Badehaus der Hexe Yubaba anheuern. Yubabas Gier jedoch wird nur durch die Größe ihres Kopfes übertroffen und daher nimmt sie einem auch den Namen weg. Je länger Chihiro, die nun Sen genannt wird, in der Geisterwelt verbleibt, umso mehr wird sie vergessen. Zum Glück finden sich im Badehaus, das von einem wahren Pantheon von Göttern, Natur- und Hausgeistern besucht wird, aber auch Verbündete: die geschwisterliche Rin, der vielarmige Kamaji und der geheimnisvolle Haku, den Chihiro aus ihrem alten Leben zu kennen glaubt. „Chihiros Reise“ gilt wohl zu Recht als der Höhepunkt von Hayao Miyazakis Schaffen als Autor. Ausgezeichnet mit dem Oscar und dem Goldenen Bären der Berlinale zeichnet der Film eine hochkomplexe und hintergründige magische Welt, in der es die Götter – wie in unserer eigenen – ziemlich schwer haben. DAS WANDELNDE SCHLOSS (Hauru no ugoku shiro / ハウルの動く城) Drehbuch: Hayao Miyazaki (Buchvorlage: Diana Wynne Jones) | Art Director: Yôji Takeshige und Noboru Yoshida J 2004 | 119 Min | 35mm | OmdU / DF “Hinter jeder Tür liegen mannigfaltige Welten, eine erstaunlicher als die andere.” (Newsweek) Die Jugend, mit der sie nichts anzufangen weiss wird Sophie durch einen Fluch genommen: Weil Sophie den gutaussehenden Zauberer Hauro als Beschützer gewinnt, verwandelt die eifersüchtige Hexe aus dem Niemandsland sie in eine Greisin. Doch Sophie schafft es Vorteile aus ihrer neuen, alten Haut zu ziehen, in dem sie aus dem frisch erlernten Altersstarrsinn Mut schöpft und sich auf den Weg macht um eine Erlösung vom Fluch zu finden. Sie quartiert sich unerkannt als Haushälterin in das wandelnde Schloss Hauros ein, das die Einöde zwischen zwei sich bekriegenden Ländern durchstreift, und das nur durch die Kraft des kleinen dreisten Feuerdämons Calcifer in Gang gehalten wird. Bevor aber Sophie ihre Jugend wiedererlangen kann, muss sie das Geheimnis des Schlosses und jene des launischen und selbstverliebten Schlossherren ergründen. Das wandelnde Schloss im Titel von Miyazakis vorletztem Film, der nach einer Geschichte der britischen Schriftstellerin Diana Wynne Jones entstand, kann durchaus als Sinnbild für die Arbeitsweise des Regisseurs gesehen werden. Offensichtlich von Hand gefertigt aus einer Unzahl von Teilen, vereinigt das Schloss Maschinerie und Magie und verführt durch seinen Detailreichtum ebenso, wie durch seine fabelhafte Instabilität. ANGEFRAGT: PONYO (Gake no ue no Ponyo / 崖の上のポニョ) Drehbuch: Hayao Miyazaki, Melissa Mathison | Art Director: Noboru Yoshida J 2008 | 100 Min | 35mm | DF “Wenn es einen Künstler gibt, dem es gelingt, der traumatisierten Welt diese heilsame Medizin zu verabreichen, dann muss er etwas Geniales haben – Miyazaki schafft es.“ (Arte) Der Start eines neuen Miyazaki Films wird in Japan – und mittlerweile wohl auf der ganzen Welt – wie ein Großereignis gefeiert. Vier Jahre hat Miyazaki mit seinen siebzig Assistenten an seinem neuesten Film „Ponyo“, einer Neuinterpretation von Andersens „Die kleine Meerjungfrau“ gearbeitet, das Ergebnis ist auch diesmal eine ganz neue, ganz eigene Welt, die doch die unsrige ist. Es ist eine überwältigende, schillernde Unterwasserwelt, bevölkert von Scharen an Fischen, Quallen, Polypen, Krebsen, Aalen und Walen, die Heimat von Ponyo und ihren zahlreichen Geschwistern. Allerdings büchst Ponyo gleich zu Anfang aus und strandet eingeklemmt in einem Marmeladenglas. Gerettet wird sie vom fünfjährigen Sosuke, der in einem Häuschen auf einem hohen Fels über der Bucht lebt. Augenblicklich verliebt sich Ponyo in Sosuke, doch ihr Vater, der unterseeische Zauberer Fujimoto holt sie schnell wieder zurück. Eingesperrt in sein Reich hat Ponyo nur noch einen Gedanken: Sie möchte ein kleines Mädchen werden und zurück zu Sosuke. Dass der Goldfisch ein Mensch werden will, droht das ohnehin schon beeinträchtigte Gleichgewicht der Kräfte aber endgültig zu kippen. Das Meer tritt über die Ufer und lässt das Land untergehen. Alleine die Liebe könnte alles wieder ins Lot bringen. FILMCASINO | Maragaretenstr. 78 | 1050 Wien | T: 01 / 587 90 62 | www.filmcasino.at