Exponate für die Ausstellung Zeitungen Beate-Uhse-Kleid verbrannter Brief Mitterand-Cache Verbrannte Zeitung Drehbuch Blumenvase (leer) Drehplan Buddha Waschtisch Nummernschilder Autos Cadillac-Prospekt Jalousie Rechnungen? Schnipselkleider Dies ist der kümmerliche Rest der Zeitung, die Ralf in der Hand hielt und die er möglichst vollständig verbrennen lassen muß. Keine ganz ungefährliche Aufnahme, gebe ich zu - aber Eltern, die jetzt unruhig werden, sei gesagt: Rechts und links außerhalb des Bildes standen zwei Schüler, deren Aufgabe lediglich war aufzupassen, daß der weite Mantel, den Ralf während der Aufnahme trug, kein Feuer fing, und außerdem stand ein im Lokal gegenüber geborgter gefüllter Wassereimer für etwaige Löschungen unmittelbar außerhalb des Bildes zur Verfügung. Die Einwohner des Kolk, Spandau, wo wir die Aufnahme machten, waren dankbar für die Live-Show und hingen reihenweise aus den Fenstern ("Kommt der Film im Fernsehen?" - Man hielt uns für Profis !!!) PS: Der Eimer war nicht nötig. Die Einstellung klappte beim ersten Mal. (Für eine Wiederholung wären meine Nerven auch nicht fest genug gewesen.) PPS: Links: die Originalzeitung zum zweiten Mal (wir hatten sie zweimal gekauft, falls wir eine zweite Aufnahme benötigt hätten.) Der Computer-Cache für "Mitterand". Denn selbstverständlich konnten wir für unseren Film, der in den 60er Jahren spielt, Mitterand auf der Titelseite nicht brauchen. Ähnliche Caches wurden für sämtliche groß auf der Titelseite vorkommenden aktuellen Namen angefertigt. Der verbrannte Briefumschlag, den die Beamten in Emily's Wohnung finden: Es ist ein anderer als der, den der Chemiker im Labor verbrennt. Ich hatte ihn nämlich an dem Tag vergessen. Da verbrennt ein anderer Umschlag, und die Briefmarke darauf war auch keine Briefmarke, sondern ein aus einem Schülerstundenplan ausgeschnittenes kleines Bild. Das drittemal, wenn man den Poststempel in Großaufnahme sieht, ist es wieder ein anderer Brief: ein weißes Blatt Papier mit einer diesmal echten gestempelten alten französischen Briefmarke darauf. Der gefälschte Poststempel auf der Marke existiert nicht in Wirklichkeit, sondern nur auf dem Computer. Wir haben den Computer diverse Male benutzt, um Bildteile zu verändern (z.B. Bauwerke auf dem Film zu zeigen, die in Wirklichkeit gar nicht da sind). Richtig: Diesen Gips-Buddha, der so aussieht wie ein BronzeBuddha, wirft Jacqueline Antoine in einer bedeutenden Filmszene hinterher. Dadurch, daß er hier unbeschädigt steht, wird klar: Er ist nicht wirklich geworfen worden - es ist lediglich eine Trickaufnahme, wie vieles in diesem Film. Er ist extra (antiquarisch) für diesen Film erworben worden. Sie können ihn kaufen (20.-), wir brauchen ihn nicht mehr - wenn Sie mutig genug sind, sich eine solche Scheußlichkeit ins Wohnzimmer zu stellen. Wir hätten Ihnen hier auch gern die antiquarisch (für DM 35.) erworbene Vase mit den 16 roten Rosen gezeigt, die Jacqueline nach Antoine wirft - aber die gibt es nicht mehr: Die hat Jacqueline tatsächlich geworfen. Das heißt - geworfen hat sie Thomas. Er ist gut in Handball. Wir mußten gewährleisten, daß der Werfer auch wirklich die winzig kleine Markierung an der Wand trifft, auf die die Kamera gerichtet war: Bildmitte - und klirr! Und daß er nicht Jans Kopf mit der Vase trifft, denn Jan steht davor und muß sich blitzschnell bücken. (Und wie sorgen Sie dafür, daß er keine Splitter abkriegt? Und wie kriegen Sie ein Zimmer wieder in Ordnung, in dem soeben etliche Liter gefärbtes (damit man es sieht!) Wasser die Wand heruntergelaufen ist?) Das Umgehend-Reinigungsteam (vier Mann hoch) stand in Bereitschaft und nahm die Arbeit auf: 30 sek. nach dem geglückten Wurf. Das Original-Drehbuch - man sieht, es ist damit gearbeitet worden im Laufe eines und eines Viertel Jahres. (Die Drehbücher der Schüler sind etwas weniger dick und sehen jetzt auch noch viel ordentlicher aus.) Warum ist das Drehbuch, als es in den Beginn eines liederlichen Zustandes eintrat, nicht ersetzt worden? So ein Schnellhefter kann doch nicht die Welt kosten? Es gibt einen Aberglauben beim Film: Sobald man ein Orginaldrehbuch ersetzt, glücken die weiteren Aufnahmen nicht mehr. Das Drehbuch (mindestens 200 Arbeitsstunden) enthält drei Teile: erstens das sogenannte Arbeitsdrehbuch, das während der Produktion wuchs und wuchs, es enthält Tagesdispositionen, Aufstellungen über jeweils noch zu drehende Szenen, den Drehkalender, das Drehprotokoll mit jeweiligen Daten, Szenen, Drehdauer, Schauspieleraufstellungen (wer, wann, wie lange), die Stabliste (die Liste der Schauspieler, Firmen, Organisationen, die an der Herstellung des Films beteiligt waren), sämtliche Textentwürfe für den Nachspann, die Werbung, Planungsprotokolle und ein Tage- buch usw., zweitens die Verwaltung: die Kostenaufstellung, die Rechnungen für Mietfahrzeuge, Kostüme, den Kran, eßbare Requisiten etc. (Rechnungen nur soweit vorhanden: viel Geld wechselte "schwarz" den Besitzer; es ist filmüblich man kann etwas bekommen mit Rechnung - oder ohne: für den halben Preis - da fällt bei einer Produktion wie dieser die Wahl trotz Schmälerung des Bruttosozialprodukts nicht schwer), drittens: natürlich das eigentliche Drehbuch: Text und Kameraeinstellungen des Films. - Hätten Sie gedacht, daß Film mit so viel Verwaltung verbunden ist? Apropos Verwaltung: Die 56 Cassetten (Fuji-30-KBW) mit dem Rohmaterial (für Fans: die Cassetten sind herausgenommen, es sind nur die Hüllen!), die insgesamt 18 Schnittversionen des Films (diese Cassetten hier nicht ausgestellt), die Zwischenstadien des Films und des Vorspanns, zum Schluß über 100 Cassetten mit über 13000 "Takes" (Einzelaufnahmen) - all das nebst der Planung der Drehtage und der Katalogisierung der Drehergebnisse war schließlich nur noch mit einem PC und einem AMIGA 3000 zu sortieren, zu ordnen, zu verwalten. Der Überblick drohte verloren zu gehen, insgesamt hielten die Filmverwaltung und unsere Computertricks, die man im Film sieht, zum Schluß fast 10 MB Speicherplatz besetzt - nicht eingerechnet die im Programm PHOTOEDIT vom Kollegen Hoffmann bearbeiteten (von Florian fotografierten) "Zeitungsfotos" . Übrigens: Sie können ein Faksimile des Originaldrehbuches für DM 20.- kaufen (melden Sie sich bei mir; wir brauchen Geld!), es wird dann extra für Sie in Handarbeit ausgedruckt. Sie können zum gleichen Preis auch die komplette Computerverwaltung incl. Zeitungsartikel, Marmeladenglasetikett und was wir sonst noch für den Film auf dem Computer hergestellt haben, auf einer Diskette kaufen. Oder zum gleichen Preis das Drehbuch auf einer Diskette. Oder zu einem etwas höheren Preis unseren Animations-Filmvorspann auf 5 Disketten (D-Paint IV für Amiga) - dann können Sie, wenn Sie Lust zum Spielen haben, dort z.B. Ihre eigenen Namen einsetzen ... Was es in absehbarer Zeit noch nicht zu kaufen geben wird, sind Video-Kopien unseres Films auf VHS oder S-VHS. Das hat mit unserem "Copyright" zu tun. Wir haben noch Pläne mit dem Film ... ich bitte um Verständnis! Die Zeitungen: Annähernd die ganzen Osterferien Arbeit. Titelseiten verändern: Überschriften erfinden, Artikel schreiben - ja, ganze Artikel - in unserem Film sollte jedes kleine Detail stimmen. Selbst wenn niemand auf der Filmleinwand die Artikel lesen kann - aber es hätte doch sehr gestört, wenn irgend jemandem durch Zufall das Wort "Berlusconi" oder "Tapi" (der skandalumwobene Trainer von Olympique Marseille) in der diesjährigen Januarausgabe von "Le Monde", "Le Figaro", "France Soir" oder "La Libération", die wir benutzt haben, ins Auge gefallen wäre. So sind auch die Überschriften der Nachbarartikel geändert, falls es not tat, statt des im Januar aktuellen Konfliktes über Somalia eben etwas über die 60er Jahre, wo unser Film spielt, über Algerien also und die OAS. Schreiben von Artikeln, ganze Artikel über unseren "Fall" (daß Jan sechs Frauen umgebracht haben soll), jeder stilistisch der jeweiligen Zeitung angepaßt und anschließend von einer Französisch-Fachfrau auf Fehler hin korrekturgelesen, anschließend nach der Vorlage der Originalzeitung gelayoutet, dementsprechend gekürzt oder gelängt. Florian (der übrigens auch im Film selbst als Fotograf auftritt) macht Fotos von den Beteiligten und entwickelt selbst (aufgenommen im Klassenraum bei schlechter Beleuchtung, um zu der miesen Fotoqualität von Original-Zeitungsfotos zu kommen), Kollege Hoffmann, zusätzlich, rastert die Bilder auf dem Computer und bringt sie auf die richtige Größe, davon Fotokopien auf Umweltpapier (das kommt OriginalZeitungspapier am nächsten), und schon (?!) ist eine Zeitungsseite fertig. Im Film kommen sechs verschiedene Zeitungen vor. Leider sind in den Wirren des Juli '94, als wir in elender Hetze die letzten Drehtermine vor den Sommerferien absolvierten, täglich Wohnmobile oder Kleinbusse mieteten, um um 4 Uhr morgens, wo das richtige Licht herrschte, zum Stechlinsee oder sonstwo in die Mark zu gelangen, einige Zeitungen spurlos verloren gegangen, worüber mein Herz blutet, blutet, blutet. Hier können wir "Le Monde", "Le Figaro" und das Prachtstück, die französische BILD-Zeitung "France Soir" mit dem schwarz-gerahmten Mörderfoto von Jan auf der Titelseite neben einer immensen Balkenüberschrift "La Bête" ("Das Tier") nicht mehr zeigen. (IM FILM KÖNNEN SIE SIE SEHEN!!!) Sie sind alle weg. Sie sehen immerhin noch die Originalvorlage von der LA BETE-Seite (CI-GIT LE CIP) und verschiedene andere Fotokopien der Originalzeitungen mit den jeweiligen "gefälschten" Meldungen, die Sie sich (nebst dem etliche Male duplizierten Foto von Jan) an die betreffende Stelle der betreffenden Originalzeitung gerückt vorstellen müssen. Die hier ausgestellte "Je suis innocent"-Ausgabe des Figaro ist eine plumpe Fälschung der verschwundenen Original-"Je suis innocent"-Ausgabe des Figaro. Wir mußten sie nochmals für eine Szene anfertigen, die ein Vierteljahr später gedreht wurde, wo man sie nur von weitem sieht: Es schadet also nichts, daß ein zu kleiner Artikel einfach anderthalbmal unter der Überschrift zu lesen ist. Was wir noch zeigen, ist der andere, der einzige verbliebene Original-"Figaro", mühevoll für diese Ausstellung rekonstruiert, denn in der einen Szene wird er ja von Maja zerschnitten - und die gefälschten Meldungen zur gefl. Kenntnisnahme. Auf "Libération" haben wir das Originalfoto (Original links, Fälschung rechts) so belassen, wie es war, aber wir haben den Text des Artikels an das vorhandene Foto angepaßt. Übersetzung: "Massenmord? Sechs junge verschwunden Frankreich in heller Aufregung Frauen immer noch (Artikel) Frankreich trägt Trauer. Inmitten unserer Gesellschaft, die sich so gern als menschlich bezeichnet, hat sich offensichtlich ein abscheuliches Geschehnis ereignet, ein brutales Verbrechen, das allgemeine Verzweiflung und immensen Abscheu unter der Gemeinschaft der anständigen Franzosen hervorgerufen hat. Uns bleiben der Schmerz, das Mitleid und die Verachtung gegenüber einer erbarmungslosen, unbegreiflichen Gewalttat, derengleichen wir seit den düsteren Tagen jenes finsteren Mörders namens Landru nicht mehr erleben mußten. In der Mitte unserer Gesellschaft gibt es zweifellos einen bestialischen Massenmörder, der das Leben sechs junger Frauen aus der Umgebung von Paris gewaltsam beendet hat. Gestern abend hat die Gendarmerie die Tourraine nahe der Ufer der Loire (siehe Foto unten) durchkämmt, immer noch einer der wildesten der großen französischen Flüsse, auf der Suche nach den Leichen der Opfer, nachdem es einige Hinweise aus der lokalen Bevölkerung gegeben hatte - bedauerlicherweise ohne jedes Resultat. Lesen Sie Seite 2." Sehr blutig und finster, nicht wahr? - Trotz alledem, übrigens unser Film ist eine Komödie! Uniformen (z.B. frz. Gendarmerie, frz. Bahnbeamter, Krankenschwester, frz. Zuchthausbeamter) liehen wir bei der "Theaterkunst", dem Kostümfundus des ZDF in Berlin. Als wir für Julia ein "aufregendes" Kleid brauchten und hinfuhren, gab es die Enttäuschung der Woche: Das ZDF drehte im Sommer eine Produktion, die im Bordell spielt - die Kleider, die letzte Woche noch dagewesen waren, waren alle weg. Was tun? Wir hatten noch eine gute Stunde bis zum angesetzten Drehtermin (Cadillac-Szene, das Auto war zum Drehort bestellt und ließ sich nicht mehr stornieren). Streß und Eile, wie meist! Zum Glück sind Schüler da. Einer, dessen Namen wir anstandshalber verschweigen, hatte die Idee mit Beate Uhse und besaß den dazugehörigen Katalog. So erfuhr ich (auch ein Lehrer lernt täglich dazu), daß die Firma neben Strapsen und Porno-Videos auch regelrechte Kleider (oder doch zumindest so etwas ähnliches) im Angebot führt. Also? 'ran an'n Sarg und mitgeweint! Beate Uhse führt ein ausgezeichnetes Sortiment in jener Baracke, die vor der Wende als Intershop hinter dem Kontrollpunkt Invalidenstraße diente. Dort kreuzten Julia und ich also diesen heißen Sommernachmittag auf. Julia (noch nicht 18) sorgte bei der Belegschaft für helle Panik: Sie mußte draußen warten. So war das Verfahren etwas kompliziert. Unter Hinterlegung einer Kaution an der Kasse reichte ich Julia zwei hinreißende Exemplare von sogenanntem Kleid nach draußen - sie probierte sie auf dem versteckten Parkplatz hinter der Baracke im Auto an - das eine paßte, das man hier hängen sieht - und löste mich und Kaution anschließend im Laden aus; und dann blieb nur noch eine Geschwind-Tour durch den Berufsverkehr nach Frohnau, wo der Cadillac auf uns wartete. Aber es finden sich schon merkwürdige "Posten" auf der Kostenliste unseres Films. Dies waren Kleider, die uns Julias Mutter dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat. Die ursprünglichen Ideen des Schneiders sind nun geringfügig variiert, denn für eine Szene mußten die Mädchen diesen Stücken mit der Schere zuleibe rücken. Ziel war, ein Optimum an Frivolität zu erreichen (es ist ja [hoffentlich] auch ein erotischer Film geworden). So war die Phantasie der Mädchen gefordert, und hier hängen die Ergebnisse der Schneidekunststücke im Campingmobil. Kommentar? Früher, als die Luft noch sauber war und unter der Decke diese Fliegenfänger aus gerollt herabhängendem braunen Klebeband hingen, die nachher mit klebenden toten Fliegen besetzt waren, hatte sich bis auf's Land auch die Erfindung des fließenden Wassers noch nicht allenthalben herumgesprochen. Ich kann mich noch an Reisen als Kind mit meinen Eltern erinnern, irgendwo in die bayrische Provinz, da gab es auf den Zimmern der Pensionen diese Waschgeschirre: frisches Wasser in der Kanne, zum Waschen wurde ein Teil in die Schüssel gegeben, dann wurde gewaschen, und dann das Wasser aus der Schüssel ausgeschüttet. Wohin eigentlich? Aus dem Fenster, wie im Mittelalter, auf die Gasse? Wohl kaum - aber ich kann mich nicht erinnern. Jetzt ist es hart, an so ein Requisit zu kommen. Niemand, den man fragt, hat so etwas noch. Rettung brachte der Sonntags-Flohmarkt auf der Straße des 17. Juni, irgendwann im April. Hundert Mark - völlig überteuert - aber er hatte es, und ich wollte es: wieder ein merkwürdiger Posten auf der Kostenliste. Auch diese Jalousie ist nunmehr, da der Film fertiggestellt ist, wieder verkäuflich (erworben für 89.- Mark bei Wand & Boden). Wenn Sie die richtigen Maße am Fenster haben, gerade umgezogen sind, renovieren wollen? Wir können um den Preis feilschen. Wir haben sie für den Film extra angeschafft. Sie hat sich gelohnt. Sie kommt viermal vor: einmal als Sonnenschatten auf der Wand in dem Zimmer, in das Jan am Anfang des Films flüchtet, einmal am Fenster, durch das er Katrin nachschaut (an dem Fenster gab es nämlich keine Jalousie), drittens als malerischer Schattenwerfer, um eine langweilige weiße Wand interessanter zu gestalten, und viertens als exotischer Fensterhintergrund in der Arztpraxis in unserem Film. Es war übrigens keine Arztpraxis - es war ein Klassenraum in der Filiale. Man sieht, nichts liegt näher: Für Filmzwecke ist es geradezu notwendig, immer eine transportable Jalousie dabei zu haben. Ein Teil unseres riesigen Film-"Wagenparks". Man muß unterscheiden: Der Kleinbus und das Wohnmobil waren nur Produktionsfahrzeuge, sind also nicht im Film zu sehen, waren nur als fahrbare Garderobe für Szenen in Wald und Flur und als Transportmittel (bei 6 Schülern reicht ein PKW nicht) gemietet. Der Cadillac und der Rolls-Royce waren unsere vornehmsten Film-Autos. Dazu kommt noch ein schwarzer Mini Morris und ein 1967er Citroën DS 19, die alle kann man im Film sehen (und die wollen erst mal beschafft sein). (Zwei weitere Szenen mit Autos -ein Stunt mit einem 2CV und eine Szene mit zwei französischen Peugeot-Taxis wurde aus der Planung gestrichen, nachdem mit Macht der Herbst kam und uns die Drehzeit ausging.) Nicht gerechnet in dieser Aufstellung unserer Autos ist der Mercedes mit Anhängerkupplung, mit dem Herr Klare den Kran durch Berlin schleppte oder den er mir borgte, um einen Tiefladeranhänger zum Filmen nach Linimhorst und zurück zu schleppen (Aufpassen: letzte Filmszene!), mein eigenes Auto, mit dem ich für Motivsuche und für Außenaufnahmen in Frankreich und zum Filmen mit Schülern (täglich teilweise über 300 km) insgesamt fast 18 000 km zurücklegte und noch einige andere. Man sieht, für unseren Film wurde fahrzeugmäßig durchaus etwas bewegt: viel Mühe, die man dem Film ansieht? Auch die Autonummern für jedes der im Film sichtbaren Autos sind Extra-Anfertigungen durch eine Schilderfirma in Kreuzberg direkt gegenüber von der Kfz-Meldestelle der Polizei. Einer erklärte sich bereit, auch französische Nummern herstellen zu können. Da französische Autos keine TÜV-Plakette auf den Nummernschildern haben (sie haben einen Aufkleber an der Windschutzscheibe), sind unsere Nummernschilder also Original-Nummernschilder. Die Doppelzahl hinter den Buchstaben gibt das Département an, woher das Auto stammt (vergleichbar den Städte-Buchstabenkombinationen deutscher Nummernschilder). Wir haben also meist Pariser Nummernschilder (die 90erNummern), einmal Département Loire (42) und eine 13 (Marseille), weil das die Orininalnummer des noch heute in Marseille zugelassenen Citroën war. Ein pensionierter Präfekt fährt ihn. Deshalb liegt die Nummer auch nicht hier, sie ist nur im Film an dem Auto zu sehen, an das sie gehört. Inzwischen fährt sie schon längst wieder durch Marseille. Aber alle unsere Nummer-Sonderanfertigungen enthalten darüber hinaus auch "Geheimbotschaften". Z.B. die Nummer "2763 GB 94" (rechts oben). Es ist (von hinten) die 94er Film-AG an der Gabriele-von-Bülow-Schule, Tile-Brügge-Weg 63 in ehemals Berlin 27. Können Sie weitere Nummern entschlüsseln?