West Side Story von Leonard Bernstein 1. Die Geschichte des Musiktheaters Die ersten Opern entstanden anfangs des 17. Jahrhunderts. Im 17. und 18. Jahrhundert dominierte die ital. Oper in den Opernhäusern der Oberschicht ganz Europas mit Ausnahme Frankreichs. Es gab 2 Formen: - Opera seria = - Opera buffa = . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Im Sprechtheater: . . . . . . . . . . . . ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Im Sprechtheater: . . . . . . . . . . . . ) Im 18. Jh. wurden in verschiedenen Ländern Versuche gemacht, Opern auch in der Landessprache zu schreiben. Ausgangspunkte waren hierbei oft bestehende Theaterstücke mit musikalischen Einlagen, deren sozial niedriger gestelltes Publikum des Italienischen nicht mächtig war. Im 19. Jh. entstand die sog. ................................................, die die ital. Oper ablöste. Sie beschränkte sich nicht nur auf die Verwendung der Landessprache: Italienische Oper Nationaloper Die ........................................... mit vielen Sprechteilen ist eine neue, unterhaltende Form. Im 20. Jh. zeichnet sich das Musiktheater dadurch aus, dass viele Formen, Gattungen, Absichten und Funktionen möglich sind. Eine wesentliche Neuerung ist das Musical. 2. Das Musical Es entwickelt sich aus der Operette heraus. Seine Merkmale sind: - Einflüsse von Jazz und Unterhaltungsmusik, oft "klassische Stoffe", Verbindung von Gesellschaftskritik mit Unterhaltung, Tanz als bedeutendes Ausdrucksmittel, d.h. dass die Darsteller drei Qualitäten vereinigen müssen:................................./...................................../............................... Damit gewinnt der Tanzerfinder ( ........................................................ ) an Bedeutung. Er wird zum gleichberechtigten Partner neben dem Komponisten. Bekannte Musicals: Uraufführung Titel Komponist Literarische Vorlage 3. Die West Side Story 3.1. Der Komponist Leonard Bernstein .......... Am 25. August geboren in Lawrence (Massachusetts). 1938 Erster öffentlicher Auftritt als Pianist mit einem eigenen Werk. 1939 Studium mit dem Boston Symphony Orchestra. Erste Anstellung beim New York Philharmonic Orchestra. 1952 Aufführung seiner Oper "Trouble in Thaiti". 1953 Dirigiert als erster Amerikaner an der Scala in Mailand. 1956 Erstaufführung seiner Oper "Candide". 1957 Erstaufführung der "West Side Story". 1958 Start seiner preisgekrönten TV-Serie "Young Person's Concerts". 1964 Debut an der Met (Oper) in New York. 1988 Ernennung zum Ehrendirigenten des Israel Philharmonic Orchestra. ......... Bernstein stirbt am 14. Oktober an den Folgen eines Herzinfarkts in New York. 3.2. Die Entstehungsgeschichte der West Side Story 1949 Jerome Robbins (Choreograph und Produzent) schlägt Bernstein eine moderne Version von "Romeo und Julia" vor. Sie entwickeln das Konzept zur "East Side Story" , einem Musical, das sozialkritische Themen behandeln soll. Arthur Laurents (Broadway-Autor) wird als Verfasser ausgewählt. 1955 Als Thematik des Musicals wählt er Rassenkonflikte zwischen Puertorikanern und Amerikanern. Er benennt das Stück um: Von "East Side Story" in "West Side Story". 1956 Die Arbeit an dem Musical kommt nur langsam voran. Zitat von Bernstein: "Ich versuche, eine feine Scheidewand zwischen Broadway-Musical und Oper zu finden, zwischen Wirklichkeit und Dichtung, zwischen Ballett und bloßem Tanz." 1957 Im Februar beginnt die Arbeit an dem Musical. Komposition, Ballett und Gesangsproben etc. werden erprobt und perfektioniert. Am 19. August findet die Uraufführung im "National Theater" in Washington statt. Sie begeistert das Publikum und die Kritiker. Am 26.9. Erstaufführung im "Winter ............. Garden Theater" New York: 734 en-suite-Aufführungen bis 1959. Zahlreiche Preise für Choreographie und Ausstattung. 1960 Wiederaufnahme der West-Side-Story im gleichen Theater: 249 Aufführungen. Die Verfilmung der Story wurde ausgezeichnet mit dem Akademie-Preis und zehn 1961 Oscars. Beginn einer Europa-Tournee mit Original-Besetzung, die aber in Deutschland ein Misserfolg wird. Erste deutschsprachige Aufführung in der Volksoper Wien. Beginn des Erfolgs in 1968 deutschsprachigen Ländern. 3.3. Historische Vorlagen Die Handlung dieses Musicals basiert auf einem Bühnenwerk von W. Shakespeare (1564 – 1616). Die Grundzüge der Handlung wurden später von mehrere Autoren übernommen, jedoch in eine zeitgemässe Form umgesetzt. Romeo und Julia R.& J. auf dem Dorfe West Side Story Komponist/Dichter Zeit der Handlung Ort der Handlung Art des Werkes Verfeindete Gruppen Liebespaar Gottfried Keller 1819 -1890 Shakespeare 3.4. Handlung und Personen In der ursprünglichen Textvorlage waren die Hauptpersonen ein jüdisches Mädchen und ein katholischer Junge. Wo und in welcher Konfliktsituation könnte man sich heute ein solches Liebespaar vorstellen ? ................................. /.................................. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . /. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ................................./.................................. JETS SHARKS Tony Bernardo Maria Anita Riff Chino Doc Analoge Personen bei Shakespeare: Riff Tony Maria Bernardo Chino Doc 3.5. Mercutio Romeo Julia Tybalt Graf Paris Balthasar Die Musik Im Rahmen der WS-Story werden unterschiedliche musikalische Formen ( Rezitativ, Arie, Ensembles, Suite, Fuge ), Gattungen ( Oper, Musical, Ballett ) und die Musiksphären der UMusik und E-Musik miteinander verknüpft. In der Musik werden auch die lateinamerikanische Musik mit dem Jazz schwarzamerikanischer Herkunft verbunden. Im Kunstwerk wird der Traum der Völkerverständigung lebendig. ................................. = abgeleitet von lat. "recitare" ("rezitieren"). Rezitative sind solistische Sprechgesänge (d. h. gesungene "Rezitationen"), die in den Gattungen Oper, Passion, Kantate oder Oratorium auftreten, meist um eine szenische Darstellung (theatralisch) oder eine Schilderung von Handlungsabläufen (kirchenmusikalisch) so realitätsnahe wie möglich erscheinen zu lassen. Unterschieden werden klangvoll begleitete "Accompagnato"- und nur mit Stützakkorden versehene "Secco"-Rezitative. ................. = ital. "aria"/ frz. "air" = "Luft", "Atmosphäre": kunstvoller, instrumental begleiteter Sologesang in Oper, Oratorium oder Kantate. Beliebte, seit Anfang des 17. Jahrhunderts verbreitete und durch die Monodie ermöglichte Form der Gesangskunst. .......................... = Eine Folge von Tänzen. ............. = vom Kanon abgeleitete Kompositionsform, die vor allem im Barock ihre Blütezeit erlebte. Ein Thema tritt nacheinander in allen Stimmen auf. Diese werden ihrerseits nach strengen kontrapunktischen Regeln geführt. Der erste Themeneinsatz heißt "Dux" (lat. für "Anführer"), der zweite, auf der Dominante einsetzend, "Comes" (lat. für "Gefährte"). Während die Comes-Stimme das Thema intoniert, entwickelt die Dux-Stimme in streng reglementierter Weiterführung eine Gegenmelodie (Kontrapunkt). Abschnittweise wechseln rein kontrapunktische "Durchführungen", in denen alle Stimmen einmal das Thema vorgestellt haben, und freie, oft weniger polyphone "Zwischenspiele" einander ab. Die Stimmenanzahl einer Fuge variiert zwischen drei und fünf. Bei J. S. Bach zu höchster Entfaltung gelangt, galt die Fuge im Barock als höchste Kunstform. Im Stück "Cool" versucht Bernstein, das Lebensgefühl der Jets auszudrücken. Dazu verwendet er Stilmittel des ........................................................... und verbindet diese mit der europäischen Kunstmusik: - einen treibenden, hektischen Rhythmus, ostinate Begleitfiguren, Verwendung tonleiterfremder Töne, grosse Tonsprünge, Synkopierung, "abgerissene" Melodieführung, eine von Jazzbands übernommene Instrumentierung und Tongebung. Im gleichen Stück komponierte Bernstein auch eine Fuge. In der Verfilmung treten gestaffelt mit jedem Themeneinsatz mehr Tänzer auf. Die musikalische Form stimmt also mit dem sichtbaren Geschehen auf der Bühne überein. Hier das Thema dieser Fuge: Und hier das Gegenthema, der Kontrapunkt: ................................... = Einleitung (In der Oper "Ouvertüre"). Sie beinhaltet viele dissonante Tonsprünge (.............................) in den Melodieteilen und den Harmonien. Intervalle spielen in der Musik eine Hauptrolle, weil sie Spannungs- und Entspannungselemente sind. Grundsätzlich sind dissonante Intervalle Elemente der Spannung. ..................................... = Zwischenraum und bezeichnet den Abstand zwischen zwei Tönen, gleichgültig, ob diese übereinander oder nebeneinander stehen, ob sie also ein Teil eines Zusammenklanges (.....................................) oder einer Tonfolge (............................) sind. Zur Bezeichnung der Intervalle dienen lateinische Zahlwörter. ..................................... : Prime / Quarte / Quinte / Oktave / Terz / Sext ..................................... : Sekunde / Septime / Tritonus (Halbierung der Oktave, 3 Ganztöne) Konsonanz hat die Wirkung von Ruhe, und Entspannung, Dissonanz die Wirkung von Reibung, Schärfe mit Streben nach Auflösung in eine Konsonanz. Hier das Notenbeispiel des Prologs in der Form eines..................................................... Darin sind die Noten des Orchesters so zusammengefasst, dass die Musik auf dem Klavier zu spielen ist: Eine genauere Analyse des Stückes "The Rumble" (Fehde zwischen Banden): Es gibt ein sog. Gewaltmotiv, das in verschiedenster Verkleidung wiederkehrt. Auch die Dynamikunterschiede (Lautstärkenunterschiede) sind für den Ausdruck dieses Motivs von Bedeutung. Wie ist es komponiert ? Wie wird es verändert ? 3.5.1. Songs Jedes Musical hat bestimmte musikalische Liedformen, die für melodische und rhythmische Vielfalt sorgen: Song: Schlagerartiger Ohrwurm, der inhaltlich nicht von Bedeutung ist, weil in ihm nur zusätzlich illustriert wird, was bereits geschehen ist. Die Handlung ruht also. Ballade: Meist ein Liebeslied, in welchem die Gefühle zum Ausdruck gebracht werden. Es kann ein Duett sein, aber auch die Form eines Selbstgespräches (Monolog) haben. Rhythm Song: Dramatik. Die Handlung wird vorwärtsgetrieben. Oft als Einleitung einer Tanznummer. Comedy Song: Er ist von entspannender Art. In ihm wird oft Personen einer Nebenhandlung Raum gegeben. Charm Song: Er soll das Publikum verzaubern, handelnde Personen sympathischer erscheinen lassen. Die Charakterzüge einer Person sollen zum Ausdruck kommen. Musical Scene: Das Herzstück eines Musicals, das dramatisch, komisch oder lyrisch sein kann. Über einen längeren Zeitraum wird die Handlung weitergeführt. Titel Prologue Jet Song Something's Coming Dance at the Gym Maria Tonight America Cool One Hand, One Heart Tonight-The Rumble I Feel Pretty Somewhere Gee, Officer Krupke A Boy Like That I Have a Love Finale Liedform Ballettmusik Rhythm Song Rhythm Song Ballettmusik Charm Song Ballade Rhythm and Comedy Song Rhythm Song Ballade Musical Scene Song / Charm Song Ballettmusik / Ballade Comedy Song Besetzung Ensemble Ensemble Solo Ensemble Solo Duett Girls Boys Duett Ensemble Girls Ensemble Boys Musical Scene Ballade Duett Ensemble 3.5.2. Tänze In der WSS kommen verschiedene Tänze vor. Tänze unterscheiden sich grundsätzlich durch folgende Eigenschaften voneinander: 1.............................2. .......................... 3. ......................... 4. .......................... 5..................... Grundrhythmen der vorkommenden Tänze: Paso Doble: In "Promenade" Cha-cha-cha : 4/4 Mambo: Grundlage Samba 4/4 Huapango: In "America" aus 6/8 wird ein ¾, d.h. aus einem 2er wird ein 3er. Fandango: In "I feel pretty" 3/8 3.5.3. Kleine Harmonielehre Wenn man auf den 7 Stufen der Dur-Tonleiter Dreiklänge aufbaut, die ebenfalls aus den Tönen der Tonleiter bestehen, erhält man die 7 leitereigenen Dreiklänge. Dies sind 3 Dur-, 3 Moll-Dreiklänge und ein verminderter Dreiklang. Mit einer römischen Zahl wird die Tonleiter.............................. bezeichnet, auf welcher der Dreiklang steht: Die Dreiklänge der I., IV. und V. Stufe nennt man.........................., die Dreiklänge der übrigen Stufen .................................................. Die Hauptdreiklänge haben außerdem noch einen eigenen Namen: I. Stufe: Tonika-Dreiklang (..............................) V. Stufe: (Ober-) Dominant-Dreiklang (...................) IV. Stufe: Unterdominant-Dreiklang (........................) Die Musik unseres Kulturkreises basiert auf der Harmoniefolge I – IV – V – I , der sog. Kadenz. Im Jazz wird an Stelle der IV meistens die Stufe II verwendet. Baut man nicht zwei, sondern drei Terzen übereinander auf, so bekommt man einen ................................................ Dieser Akkord wird deshalb so genannt, weil er aus einer Terz, einer Quint und einer Sept besteht. Die Septakkorde der Dur-Tonleiter: Der am häufigsten verwendete Septakkord ist der............................................................... Dieser kommt auf der V. Stufe (Dominante) einer Durtonleiter vor und besteht aus einem Dur-Dreiklang mit kleiner Septime. Weitere Akkorde bekommt man, indem man nicht drei sondern vier oder sogar fünf Terzen übereinander schichtet ( 7,9,11 ...). Diese Akkorde werden aber nicht mehr vollständig verwendet, sondern nur der jeweilige Grunddreiklang (mit oder ohne Quint) mit der 9 (groß oder klein) oder der 11 (groß oder klein) oder der 13 (groß oder klein) als zusätzliche klangliche 'Kosmetik'. Bezeichnet werden solche Akkorde z.B. : C (ohne zusätzliche Bezeichnung) = C- Cm = C- C7 = C- C maj7 = C- Cm7 = C- Cm maj7 = Cu.s.w. Aufgabe: Notiere unter die Melodie eines Songs aus "West Side Story" die entsprechenden Klänge (Im engl. Kulturkreis wird das H als B bezeichnet. Das dt. B wird mit Bb benannt). 4. Interessante Internet-Adressen www.leonardbernstein.com / www.westsidestory.com