Literatur- und Filmliste zum Zeitabschnitt „Drittes Reich” von pwgester.de und Matthias Lauterbach 11/2001 V. 6.2 Vorbemerkung: „Ein weiterer Aspekt, unter dem sich die Hitler-Stalin-Ära betrachten läßt, ist der des menschlichen Leidens. Man schätzt, daß zwischen 1930 und 1950 nicht weniger als 40 bis 50 Millionen Männer, Frauen und Kinder eines vorzeitigen Todes starben, ganz abgesehen von den Millionen, die verwundet oder bleibend versehrt wurden. Das ist ein Ausmaß an Tod und Leiden, das jedes menschliche Vorstellungs- und Mitleidsvermögen sprengt. Und es war von Menschenhand geschaffen, nicht natur gegeben wie etwa die schwarze Pest des 14. Jahrhunderts, die nach heutiger Kenntnis ungefähr ein Drittel der damaligen europäischen Bevölkerung dahinraffte. Millionen starben auf den Schlachtfeldern als Soldaten oder Partisanen, darunter mindestens 13,5 Millionen Russen und 3,25 Millionen Deutsche; Hunderttausende starben als Zivilisten infolge von Luftangriffen oder Hungersnot. Das spezifische Merkmal der Epoche liegt jedoch in dem Umstand, daß eben so viele oder sogar noch mehr Menschen im Gefolge politischer Maßnahmen starben, durch Deportation, Folter und brutale Mißhandlung in Gefängnissen und Lagern, durch Mord, Massaker und geplante Massenvernichtung: insgesamt mindestens die Hälfte der Gesamtzahl von 40 bis 50 Millionen. Nichts hat das Bewußtsein der Überlebenden und der nachfolgenden Generationen mehr belastet als die Art und das Ausmaß dieses Blutvergießens, und der Umstand, daß Hunderttausende sich bereit fanden, ihren Mitmenschen ohne Ansehen des Geschlechts oder des Alters solche barbarischen Dinge anzutun, kommt als quälende Erkenntnis hinzu. In der Geschichte hatte es schon viele ähnliche Grausamkeiten und Verbrechen gegeben, aber niemals zuvor in diesem ungeheuerlichen Umfang.“ Aus: Allen Bullock: Hitler und Stalin. Parallele Leben. Die folgende Literatur- und Filmliste soll ermöglichen, diese Epoche, die ihre Schatten bis ans Ende des letzten Jahrtausends geworfen hat - die politischen Verhältnisse in der Welt und speziell Europa bis heute beeinflußt hat - aus allen möglichen Perspektiven von Tätern, Opfern, Beteiligten und „Unbeteiligten“ zu beleuchten und zu reflektieren. Die Bedeutung dieser Ereignisse für Biographien, Lebensentwürfe, Schicksale, Familienentwicklungen und Familiendynamik sowie für Firmen und Organisationen und damit die Bedeutung der jüngeren Geschichte, für den Umgang mit und die Behandlung und Beratung von Einzelpersonen, Familien sowie Organisationen und Unternehmen im Rahmen einer mehrgenerationalen und geschichtlichen Perspektive muß nicht weiter begründet werden. Literatur: Abels, Kurt (1988): Ein Held war ich nicht. Als Kind und Jugendlicher in Hitlers Krieg. Köln (Böhlau Verlag). Apitz, Bruno (1987): Nackt unter Wölfen. DDR. 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